Zum Inhalt der Seite

Der etwas andere Sommer

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wie war noch mal Dein Name?

Als Dudley Abends nach Hause kam war seine Mutter im Flur und feudelte.
 

„Hi Mum! Gibt es bald Abendessen?“
 

Seine Mutter sah ihn einen Moment an und Dudley kam es so vor als ob sie durch ihn hin durch blicken würde. Leicht verwirrt blickte der dicke Junge sie an.
 

„Mum?“
 

Petunia starrte ihn an und lächelte auf einmal verkrampft, so als ob sie gerade erst gemerkt hatte, das ihr Sohn vor ihr stand (und der dank seiner Leibesfülle nicht wirklich zu übersehen war).
 

„Dudley, mein Schatz! Geh schon mal in die Küche – Mami kommt gleich nach und macht ihrem Schatzi ein leckeres Abendbrot!“
 

Dudley beäugte seine Mutter, es war nicht ungewöhnlich das sie ihm Kosenamen gab, aber momentan hatte er das Gefühl als würde sie sich mit einem Hündchen unterhalten. Verwirrt beschloss er lieber nicht nach zu fragen – wenn seine Mutter eine ihrer Launen hatte, konnte sie auf die Idee kommen seine Diät zu verschärfen. Und wenn es eines gab was Dudley nicht wollte, dann war es noch weniger zu essen.
 

„Äh ja, Mum.... - wo ist Dad?“
 

„Weck ihn nicht. Der Arme hatte heute einen furchtbaren Tag und schläft jetzt oben im Bett. Ach, Vernon arbeitet so hart, es tut ihm gut wenn er ein wenig ausspannt. Also sei leise!“ Petunia seufzte.
 

„Wo ist Harry?“
 

„Unter der Treppe.“
 

Petunia deutete mit ihrem Feudel auf die kleine Klappe vor ihr. Als Dursley den Feudel anstarrte, sah er das er rot war. Auf dem Fußboden direkt vor der Klappe waren noch einige rote Streifen, die unter der kleinen Tür hindurch zu laufen schienen. Als Petunia sah was ihr Sohn da neugierig anstarrte begann sie hastig weiter zu feudeln.
 

„Mum.... Ist das Blut?!“
 

„Nein Schatz - nur ein wenig Schmutz, den dein Cousin herein geschleppt hat. Geh in die Küche.“
 

„Aber Mum, das sieht aus wie Blut!“
 

„Dudley Dursley, Geh sofort in die Küche!!!“
 

Dudley floh fassungslos. Seine Mutter hatte ihn noch NIE angeschrieen. Irgendetwas war hier furchtbar falsch.
 

Als Petunia sah das Dudley aus dem Haus stürmte anstatt in die Küche, war ihr das egal. Je weiter weg desto besser. Nachdem sie die letzten Blutspuren beseitigt hatte und das Putzgerät weg geräumt hatte, saß sie in der Küche und starrte aus dem Küchenfenster in den dunkler werdenden Abend. Sie vermied es zur Treppe zu sehen.
 

Zwei Stunden vergingen und die dürre Frau bewegte sich kaum. Hin und wieder starrte Petunia Richtung Flur, drehte sich jedoch immer schnell wieder um. Irgendwann begann sie nervös auf und ab zu gehen, es schien als ob sie sich nicht entscheiden konnte was sie tun sollte.
 

Schließlich blieb Petunia vor dem Küchenschank stehen und nahm einen Teller heraus. Vorsichtig drapierte sie einige Wurst- und Käsestückchen auf dem Teller und stellte zum Schluss eine kleine Schale mit Wasser hinzu. Dann verließ sie den Raum Richtung Wohnzimmer um nach einer kleinen Weile mit einer kleinen geschriebenen Nachricht zurück zu kehren.
 

Mit dem Essen und dem Brief begann sie die Treppe hinauf zu steigen, wobei sie sich bemühte keinen Lärm zu machen um Vernon nicht zu wecken. Als sie an ihrem Schlafzimmer vorbei schlich hörte sie das laute Schnarchen ihres Mannes. Insgeheim beschloss sie heute auf der Couch zu schlafen, wobei sie sich eh nicht sicher war ob sie heute Ruhe finden würde.
 

Schließlich stand sie unschlüssig vor Harrys Raum. Einen Moment stand sie da und war sich nicht mehr sicher ob sie ihr Vorhabe tatsächlich durchführen sollte. Doch dann gab sie sich einen Ruck und öffnete die Tür.
 

Das leise Krächzen von Harrys Eule begrüßte sie. Der Vogel saß in seinem völlig verdreckten Käfig und starrte sie müde an. Seit Harrys Arrest hatte Hedwig kein Futter mehr bekommen und saß eingesperrt in ihrem Käfig.
 

„Pst! Keinen Laut! Wenn Vernon Dich hört dreht er dir deinen Hals um.“
 

Vorsichtig schlich Petunia ins Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Dann drehte sie sich zu der Eule um. Die Eule starrte mit ihren unheimlichen intelligenten Augen zurück. Das weiße Gefieder schien in dem Dämmerlicht des kahlen Raumes beinahe zu leuchten.
 

Petunia hasste den anklagenden Blick der Kreatur vor ihr. Es war als ob der Vogel genau wusste was Vernon und sie getan hatten. Schon immer hatte sie Angst vor den Botenvögeln der Zauberwelt gehabt.
 

Sie erinnerte sich wie sie zusammen mit ihrer Schwester vor... – wie viele Jahre waren es noch einmal? Lily und sie saßen in der Wohnstube ihrer Eltern und hatten sich den Film „die Vögel“ angesehen. Als der Abspann lief war plötzlich eine braune Eule durchs offene Fenster geflogen. Lily hatte sich noch Tage später über Petunias Panikschreie amüsiert, dabei hatte die Eule nur einen Brief von Lilys unmöglichen Freund gebracht. Petunia hatte ihn nie gemocht, James hatte sie immer behandelt als ob sie geistig zurück geblieben wäre – nur weil sie nicht wie ihre Schwester mit einem dummen Stab wedeln konnte.
 

Petunia zwang sich ins Hier und Jetzt zurück zu kehren um sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Langsam schlich sie auf die Eule zu und streckte den Teller vor sich aus, ohne die starrende Eule aus den Augen zu lassen.
 

„Hallo Du – wie war noch einmal dein Name? Hermine? Nein – das war die komische Freundin....“
 

Verdammt, wie spricht man mit einer Eule? Ich mache mich hier zum Affen und wie hieß noch mal der blöde Vogel??? Es fing mit H an....
 

„Genau! Hedwig! – Hallo Hedwig... sieh mal was ich hier habe!“
 

Und Petunia streckte den Teller noch weiter weg damit die Eule einen Blick drauf werfen konnte.
 

„Ich weiß nicht was ihr Eulen esst, vermutlich Mäuse. Aber ich habe keine Mäuse, vielleicht magst Du ja etwas hier von?“
 

Oh Gott, klinge ich dumm!
 

Hedwig beäugte den Teller und starrte dann wieder Petunia an als ob ihr gerade ein zweiter Kopf gewachsen wäre.
 

„Und hier ist Wasser. Du hast doch sicher Durst? Keine Angst, es ist nicht vergiftet.“
 

Petunia näherte sich dem Käfig und stellte den Teller neben dem Käfig auf dem Schreibtisch ab.
 

„Wenn ich Deinen Käfig öffne, greifst Du mich doch nicht an, oder?!
 

Als Hedwig krächzte und Petunia böse anstarrte, erklärte Petunia hastig: „Du musst verstehen, ich wollte nicht das Vernon Harry verletzt.“ Bei dem Wort „Harry“ begann Hedwig aufgeregt zu flattern.
 

„Pst! Leise! Ich sagte doch, ich wollte das nicht!“ zischte die dünne Frau aufgeregt, „darum musst Du mir auch helfen um Harry zu retten!“
 

Hedwig legte den Kopf zur Seite und beobachtete Petunia. Diese hatte den Eindruck als ob der Vogel jedes ihrer Worte verstand und nun überlegte ob sie die Wahrheit sagte oder nicht.
 

„Du musst für mich eine Nachricht nach Hogwarts bringen! Wenn ich also den Käfig öffne, bleib ganz ruhig, ja?“
 

Vorsichtig öffnete Petunia die Käfigtür und zog ihre Finger anschließend hastig wieder zurück. Der Schnabel der Eule sah ausgesprochen scharf aus. Petunia schluckte als die Eule aus dem Käfig kletterte, ihre Bewegungen wirkten steif. Hedwig legte die Entfernung zum Teller in einigen kurzen, sehr ungelenk wirkenden Hopsern zurück und begann an der Wasserschale zu nippen. Anscheinend hatte sie entschieden es darauf ankommen zu lassen ob das Wasser genießbar war oder nicht.
 

Während die Eule aß überlegte Petunia wie sie die Nachricht der Eule mitgeben sollte. Panisch versuchte sie sich daran zu erinnern was ihre Schwester viele Jahre zu vor immer getan hatte, wenn sie Nachrichten verschickt hatte.
 

„Wie beförderst Du die Nachrichten? Hältst Du sie im Schnabel?“
 

Hedwig drehte den Kopf und wies mit dem Kopf auf einige Schnüre, die auf der Fensterbank lagen und hob ihr Bein.
 

Vorsichtig nahm Petunia eines der kurzen Schnurstücke in die Hand und sah die Eule unschlüssig an. Hedwig reckte ihr Bein weiter in ihre Richtung und schüttelte es ungeduldig. Allmählich dämmerte Petunia was die Eule von ihr wollte.
 

„Ich soll Dir die Nachricht an dein Bein binden?“
 

Die Eule brummte, so als ob ein besonders langsames Kind endlich die Spielregeln verstanden hätte. Harrys Tante betrachtete den Vogelfuß mit den langen Krallen und schluckte. Aber dann band sie mit zitternden Fingern die Botschaft Hedwig an den Fuß. Erleichtert trat sie einen Stück zurück als sie diese Aufgabe bewältigt hatte.
 

„Flieg so schnell du kannst! Ich weiß nicht wie lange Harry noch aushält und ich weiß nicht was Vernon morgen früh machen wird, sollte er immer noch in so einer Stimmung sein.“
 

Hedwig pickte schnell die letzten Krümel vom Teller, während Petunia das Fenster öffnete. Der Vogel hopste auf das Fensterbrett und breitete seine Flügel aus. Als Hedwig in die Nacht flog musste Petunia zugeben, das auch wenn die Eule ihr Angst einjagte, sie wunderschön aussah. Im Licht des Vollmonds leuchtete ihre Gestalt weiß, als sie wie ein Gespenst über den Baumwipfeln hinweg segelte und dann verschwand.
 

Harrys Tante schloss das Fenster und ging wieder hinunter in die Küche um sich einen Kaffe zu machen. Es würde noch eine lange Nacht werden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-06-08T09:01:34+00:00 08.06.2009 11:01
hey, ich hab gerade angefangen diese fanfic auf fanfiktion.net zu lesen ^^ und da ich da net angemeldet bin hab ich beschlossen, dir hier mal ein kleines kommentar dazulassen
ich find deinen schreibstyl wirklich klasse, die handlung wird super dargestellt, es wirkt alles sehr flüssig, ist gut lesbar und so - man hat einfach spaß beim lesen ^^
auch wenn die reaktionen von petunia ziemlcih unvorhergesehen kommen, finde ich es durchaus nachvollziehbar oo
schön fand ich das detail mit james und petunia xD ich kann mir gut vorstellen wie james solche leute wie petunia wohl behandelt hätte zu seiner schulzeit ^^° ist zwar unschön, weil wir alle james dohc so gern haben (*hust* xD), aber es passt gut in die story ^^ bin gespannt wies weiter geht, ich werd jetzt mit dem dritten kapitel anfangen ^^
_pinkuuu_
Von:  Tanja74
2007-10-01T10:16:06+00:00 01.10.2007 12:16
WAS HAT DIESES FETTE RIESENWALROSS MIT HARRY GEMACHT!?!
OHHHHHHHHHH wenn ich den in die Finger kriege.
Bitte, Bitte lass die Hilfe rechtzeitig kommen, damit schlimmeres verhindert werden kann.

Also, schreib bitte gaaaaaaaaaaaaanz schnell weiter.

glg
Tanja74
@--}---

P.S.: Ich weiss nicht, ob du das grundsätzlich machst, aber wenn nicht, könntest du mir bitte eine ENS schicken wenn es weitergeht????
DANKE


Zurück