Protected with life 1
Eine angenehme Stille umgab den kristallklaren See, der tief in den Wäldern jenseits Konohas verborgen lag. Die Nacht
hatte bereits ihren finsteren Schleier über dem Himmel ausgebreitet, an dem die Sterne wie Diamanten funkelten. Das
helle Mondlicht schien auf das Wasser und verlieh ihm einen silbrigen Schimmer.
In diesem Moment wirkte der See wie ein Portal zu einer anderen Welt.
Einer Welt ohne Angst.
Ohne Hass.
Ohne Schmerzen oder Trauer.
Ein Weg , der in das Paradies führt.
Doch sobald sich eine Wolke vor den Mond schob, schien er einen geradewegs in eine endlose, undurchdringliche
Finsternis leiten zu wollen. Eine Furcht einflößende Schwärze, aus der niemand je zurückkehren sollte.
Licht und Dunkelheit…
Zwei Seiten derselben Medaille…
Das Eine kann ohne das Andere nicht bestehen.
Wo ein heller Schein erstrahlt, sind auch die Schatten nicht fern.
Symbolik von Gut und Böse.
Liebe und Hass.
Hoffnung und verlorenem Glauben.
All dies vereint an diesem mystischen Ort, der die Seele reinigt und zugleich vergiftet.
So tief und undurchdringlich wie dieser geheimnisvolle See wirkten auch die schwarzen Augen
des Shinobis ,der nachdenklich das Wasser betrachtete.
Man konnte in ihnen Angst und Trauer erkennen, den Grund jedoch verrieten sie nicht.
Er richtete den Blick gen Himmel, schloss die Augen und seufzte leise.
Dachte daran, was ihm an diesem Tag klar wurde….
Dass sich sein Schicksal grundlegend verändert hatte…
…und er es nicht mehr rückgängig machen konnte.
Der Wind spielte sachte mit seinem schwarzen Haar, das ihm in seidigen Strähnen
in sein wie Porzellan wirkendes Gesicht.
Still und leise schlichen sich Tränen in seine Augenwinkel, glitten wie Tautropfen
über seine Wange und wurden schließlich eins mit dem See.
Sasuke Uchiha, sonst kühl und unnahbar, wirkte nun so zerbrechlich wie Alabaster.
Er, der sonst nie Schwächen zeigte, nur für seine Rache lebte.
Nicht mehr das erkannte, was wirklich wichtig war.
Der das Dorf verraten und seinen Freunden den Rücken gekehrt hatte.
Sein Leben nur den einen Sinn gab, nämlich eine einzige Person tot zu sehen.
Für die Macht, dies zu erreichen, ging er über Leichen.
Verdrängte seine Gefühle für den Menschen, mit dem ihn so viel verband…
Doch genau diese Person wollte sich nicht damit abfinden, Sasuke für
immer verloren zu haben. Dass es unmöglich war, ihn zurückzuholen.
Naruto…
Er hatte Sasuke nie aufgegeben.
Er hatte alles versucht, ihn zurück nach Konoha zu bringen.
Wollte das Versprechen einhalten, das er Sakura gegeben hatte.
Und sich selbst…
Einige Jahre später hatte Naruto Sasuke auch tatsächlich gefunden.
Er befand sich gerade auf einer niederrangigen Mission, als er
seinen Freund nach so langer Zeit wieder traf.
Naruto rastete an einem Fluss und nutzte die Gelegenheit, seinen
Wasserbehälter wieder aufzufüllen. Er kniete nieder und tauchte den
Behälter in das kühle Nass. Als er jedoch wieder aufstand, bemerkte er,
dass ihn jemand am anderen Ufer beobachtete.
Seine Augen weiteten sich, als er erkannte, wer der Fremde war.
Sasuke sah ihn mit seinen ausdruckslosen Augen musternd an.
Naruto zitterte, sein Herzschlag beschleunigte sich, konnte er doch immer noch
nicht glauben, wen er vor sich hatte.
Der Behälter mit dem Wasser landete neben ihm und vergoss den eben
geschöpften Inhalt. Sasuke lächelte kaum merklich und ging langsam auf
Naruto zu. Dieser stand zwischen Kampf, Flucht und gewähren lassen,
konnte aber bei Sasukes Anblick keinen klaren Gedanken fassen.
Obwohl er Naruto schwer verletzt, eigentlich getötet hatte, änderte das nichts an
seinen Gefühlen für den Uchiha. Ob Sasuke noch genauso fühlte, konnte er
jedoch nicht sagen.
Jetzt war er nur noch wenige Schritte von dem blonden Shinobi entfernt.
Er streckte eine Hand nach Naruto aus.
Flehend blickte er ihn an.
»Naruto…«sagte er mit schwacher Stimme.
Naruto verstand nicht, was er vorhatte.
War das eine Falle? Wollte er ihn noch immer umbringen?
Doch bevor er dies zu Ende gedacht hatte, begann Sasuke zu schwanken.
»Sasuke!! «rief Naruto entsetzt und stürmte auf ihn zu.
Noch ehe er den Boden berührte, fing Naruto ihn auf.
»Sasuke, was ist mit dir? «fragte er besorgt.
Er spürte, wie schwach Sasukes Körper war, sein Atem ging stockend
und seine Hand drückte sich gegen eine Wunde auf seinem Bauch, die
wie aus dem nichts erschienen war.
»Naruto…ich…«keuchte er angestrengt, als ein Schwall Blut ihn am Reden hinderte.
»Sasuke, sprich nicht «sagte Naruto leise.
Doch dieser schüttelte den Kopf.
»Es ist wichtig…Naruto…ich...brauche…deine Hilfe…«
Verwundert sah Naruto ihn an.
»Das sehe ich auch so «meinte er.
Sasuke konnte sich ein heiseres Lachen nicht verkneifen.
So war Naruto nun mal. War sich noch immer nicht bewusst, wen er wirklich vor sich hatte.
»Baka…Du musst mich erst finden…«
»Moment mal…erst finden? Und wer sagt, dass ich dir überhaupt helfen will? «unterbrach
Naruto ihn.
Sasuke seufzte leise. Tief in seinem Inneren wusste er, dass er Recht hatte. So viel hatte er Naruto schon
angetan, einiges war unverzeihlich…und doch… ein Argument blieb ihm.
Er lächelte.
»Weil sich meine Gefühle für dich in der ganzen Zeit nicht geändert haben «erklärte er.
Sasuke hob seine Hand und legte sie auf Narutos Wange, wo sich ein leichter
Rotschimmer bildete.
Narutos Herz raste, ihm wurde heiß und kalt zugleich.
»Ist das…dein Ernst? «fragte er verlegen.
Sasuke nickte.
»Deshalb…bitte ich dich…mir zu helfen…ich weiß, das ist nicht meine Art, aber…
versprich mir, dass ich dich wieder sehen werde, bitte…
Sasuke zog Narutos Gesicht ganz nah zu sich und hauchte ihm einen sanften Kuss auf.
»Versprich es!«
Eine einzelne Träne glitt an seinem Gesicht herab.
Naruto sah Sasuke tief in die Augen.
»Ich verspreche es dir «flüsterte er.
Erleichtert sank Sasukes Kopf auf Narutos Brust und er schloss die Augen.
»Danke…«
Mit diesen Worten löste er sich in den Armen seines Freundes auf.
Naruto richtete sich auf und schaute den Fluss hinab.
»Sasuke…dein Kuss…er schmeckte nach Blut…Schmerzen…Tod…
Wenn ich mich nicht beeile, ist es zu spät…«
dies ist eine ff widmung an common_angel
hoffe dir und den anderen gefällts ;D
neue kapis folgen ganz sicher *zwinker*
