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Das Heulen des Wolfes

von

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Die Burg und ihre Bewohner

Eine Weile kam gar nichts und die drei wollten schon umdrehen und den Rückweg antreten, als das Tor unter lautem Geknarre aufging. Erschrocken drehten sich die drei Mädchen um und schaute in das Gesicht eines jungen Mannes, der sie verärgert musterte. „Was wollt ihr?“, knurrte er und blickte herablassend auf sie nieder. Die drei Mädchen hatten Angst, denn der Kerl von ihnen war mindestens 2 Meter groß, breitschultrig und trug ein Schwert an seiner Seite, er schien ein Ritter zu sein, die Wache.

Keine traute sich vor um etwas zu sagen, doch als der Mann nach seinem Schwer greifen wollte meldete sich Kiana zu Word. „Haltet ein, edler Ritter!“, begann sie zögerlich, „Wir sind auf der Reise zu unserem neuen Kloster, unsere Väter schickten uns dort hin. Doch sei die Kutsche mit der wir reisten überfallen worden von Räubern und nahmen uns unsere Besitztümer. Seid Tagen wandern wir umher, wissen nicht wohin wir sollen, haben schon lange nichts richtiges mehr zu speisen gehabt und uns schmerzen die Füße. Wir sahen von weitem die Burger, edler Ritter, und dachten uns, hier würde man 3 frommen Klosterschwestern einen Platz für die Nacht anbieten, denn draußen in der Wildnis sei es gefährlich zu solch einer Stund. Bitte habt Erbar¬men mit uns und sprecht mit euerem Herren ab, ob wir hier für ein, zwei Nächte blei¬ben können.“
 

Ailée und Mariska hatten herbe Probleme sich ein Lachen zu verkneifen als sie Kia¬nas Ansprache hörten. Sie taten so als würden sie Husten um nicht lachen zu müs¬sen. Der Ritter sah die drei verwundert an und sprach dann: „Ach Verdammt nun kommt schon rein und nervt mich nicht..."

Die drei folgten dem Hünen in die Burg hinein und wurden von ihm zu dem Saal des Burgherren gebracht. Die Wache bedeutete den Dreien zu warten und ging in den Saal um sie anzukündigen. Sie hörten ein kurzes Gespräch und etwas Gemurre und dann wurden sie auch schon gebeten einzutreten. Vor ihnen auf einem Stuhl saß ein Junge, nicht älter als 10 Sommer. Er hatte ein großes Buch mit vielen gemalten Bil¬dern vor sich auf dem Tisch liegen und Blätterte dort drin herum.

"Och ist der putzig, " meinte Ailée leise zu den anderen dreien.
 

Schweigend warteten die jungen Frauen darauf, dass der Herr kam oder war es gar der Junge, der ihr neuer Burgherr war? Es war ganz still im Saal, nur das leise Ra¬scheln des Atems eines jeden konnte man hören. Nach geschlagenen 10 Minuten blickte der Junge die Drei mit grauen Augen an. Monoton und ohne jede Gefühlsre¬gung antwortete er auf ihre stumme Frage: „Nein, ich bin nicht der Burgherr“, dann malte er weiter in seinem Buch.

Kiana lief es eiskalt den Rücken runter, als sie die Augen des Jungen und seine Stimme dazu hörte. Sie betrachtete ihn genauer, da er saß konnte sie seine Größe nicht einschätzen. Er hatte weißblondes Haar, welches ihn bis in den Nacken fiel, seine Haut war ganz hell, fast weiß könnt man sagen, doch wirkte sie nicht krank. Doch was Kiana am faszinierendsten fand, waren diese grauen Augen, die wirkten, als wäre der Junge schon mehrere Jahrzehnte alt.
 

Ailée und Mariska die von natur aus ungeduldig waren hielten es nun nicht länger aus. "Und wo bitte ist der Burgherr?" fragte Ailée so gar nicht mehr christlich sondern einfach nur noch genervt. Der junge würdigte die drei keines Blickes mehr und blieb ihnen die Antwort schuldig. Dennoch hatte er einen bleibenden Eindruck hinterlassen. zwar nicht grade den besten aber die drei hatten schon gemerkt das er hier einen gewissen Einfluss hatte.

Als die drei schon eine geschlagene Stunde warteten und die große Standuhr nun genau 12 schlug, öffnete sich an der anderen Seite des Raumes eine Tür und eine Magd huschte schnellen Schrittes hinein. Sie hatte ein Tablett bei sich auf dem ein Becher stand. Die drei konnten erst nicht erkennen was sich darin befand. Doch die Magd schien ihren Beruf noch nicht lange auszuüben denn sie stolperte über den Saum ihres Kleides und der gesamte dunkelrote Inhalt des Bechers ergoss sich über den Boden.
 

Kianas Wissensdurst wurde geweckt, sie ahnte schreckliches. Schnell duckte sie sich und wollte einen Finger in das flüssige, rote Zeug halten, als plötzlich eine kräf¬tige Hand ihr Armgelenk umpackte und sie zum Stillhalten bewegte. Ein quietschen kam aus den hinteren Reihen, Mariska hatte sich vor Furcht hinter Ailée versteckt, denn eine weitere Person stand wie aus dem Nichts auf einmal vor ihnen.

Kiana sah zu der Person, der die Hand gehört und atmete erschrocken ein. Neben ihr kniete ein junger Mann, er mochte so um die 24 sein, mit schwarzen, strubbeligen Haaren und azurblauen Augen. „Du solltest das lieber nicht anfassen Schwester“, sagte er mit weicher, aber doch herrischer Stimme.

„Hallo Onkel!“, meinte der Junge und schaute nun auf die junge Magd, welche das Tablett hat fallen lassen. „Marie“, meinte er gefühllos, „mach das weg, wir wollen doch, dass sich unsere Gäste wohl fühlen“, als er das sagte, schaute er auf die drei „Nonnen“ und lächelte geheimnisvoll.

Ailée schaltete als erstes. „Das heißt, ihr lässt uns hier nächtigen? Hab dank junger Herr!“ Ailée, sowie Mariska und Kiana, verbeugten sich tief vor den Jungen und dessen Onkel.

„Aber, aber“, meinte der schwarzhaarige Fremde, „nich so förmlich. Es wär doch einfach unmenschlich drei Schwestern der Kirche draußen in der Kälte zu lassen. Ich vergaß, ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt und ich denke meinen kleinen Neffen auch noch nicht. Mein Name ist Lord Nicolaie van Tenebrae und das hier ist der Sohn meines Bruders Luca van Tenebrae. Und eure Namen werte Schwestern?“

Die drei schauten gebannt auf Lord Nicolaie, der sie die ganze Zeit musterte. Seine Aura war magisch und faszinierend, aber auch sehr mysteriös. Doch nicht nur seine Aura strahlte diese Eigenschaften aus, nein auch das ganze Schloss und vor allem, oder besonders, der junge Luca.

Jetzt wagte sich auch endlich Mariska zu Wort. „Habt danke. Mein werter Name ist Schwester“ sie stockte kurz. Sie wollte lieber nicht ihren richtigen Namen verraten, deswegen erfand sie einen, „Schwester Marla und das sind Schwester Cosima“, sie deutete auf Kiana, „und Schwester Aurelia“, sie deutete auf Ailée, „Wird sind wirklich dankbar über eure Güte, doch sagt, wo ist der Burgherr? Ist er damit ach einverstanden das wir hier nächtigen?“

Luca trat vor. „Mein Vater heißt gerne Gäste in seinem Schloss willkommen.“ Mehr sagte er nicht. Stattdessen trat er wieder an den Tisch und beugte sie wieder über sein Buch, um weiter zu malen.

Laut klatschte Nicolaie in die Hände und prompt kam auch eine andere Magd zusammen mit Marie angehuscht und verbeugten sich tief vor des Burgherrens Bruder. „Bringt die Schwestern zu den Gästegemächern und legt ihnen Nachtgewänder bereit, sie werden denk ich gleich zu Bette gehen, denn es sei ja schon halb eins, eine gute Zeit für fromme Klosterschwestern sich zur Ruhe zu legen.“

Die drei Freundinnen verbeugten sich noch einmal und folgten dann den beiden Mägden. Doch bevor sie den Raum verließen, drehte Kiana sich noch einmal zu den Jungen und seinem Onkel um und sah noch gerade so, wie Luca eine rote Flüssigkeit von seinem Finger leckte.
 

Die drei wurden in ein Zimmer gebracht welches fast so groß war wie die komplette Schankstube von Mariskas Eltern. Sie staunten nicht schlecht und blieben im ersten Moment wie angewurzelt stehen. Die Magd, die die drei hergebracht hatte, rollte genervt mit den Augen. Es war jedes Mal das gleiche wenn jemand diese Gästezimmer betrat. Ja, es war schon recht pompös aber dann sollten die Grazien mal die Gemächer des Burgherren sehen, dachte sie sich.
 

Nachdem die Magd das Zimmer verlassen hatte, sahen sich die drei Mädchen an. Alle fingen sofort diabolisch an zu grinsen, denn sie hatten alle die gleiche Idee. Mit einem Tarzanähnlichen Schrei stürzten die drei los und sprangen mit voller Wucht auf ihre jeweiligen Betten.

„Wow“, meinte Ailée nur, „wir haben es wirklich geschafft.“ Sie konnte es noch gar nicht glauben, sie haben es wirklich in die Burg des neuen Herren geschafft, auch wenn sie bislang nur dessen Sohn und Bruder gesehen hatten. Doch dann viel Ailée noch etwas Wichtiges ein. „Aber wie machen wir das morgen? Wir müssen alle arbeiten, na ja außer Mariska.“
 

"Also ich habe meinem Bruder gesagt ich sei krank, schwer krank und bin zu einem Heiler unterwegs..." meinte Kiana grinsend. Sie hatte sich natürlich um eine gute Ausrede gekümmert. Mariska nickte und meinte: "Ja und ich begleite sie... Weil sie ja so krank ist und den Weg nicht alleine schafft...." Ailée sah die beiden entgeistert an. "und was mache ich dann bitte morgen? Mein Lehnsherr wird mich prügeln bis ich nicht mehr weiß wo hinten und vorne ist..."
 

Die drei grübelten eine Weile lang stumm vor sich hin, doch keine kam auf eine gescheite Idee. „Einfach abhauen kannst du jetzt auch nicht, sonst würden wir evtl. auffliegen. Meinst du nicht, dass sich dein Herr denken kann, dass du mit uns unterwegs zum Heiler bist? Vielleicht fällt dem auch gar nicht auf, dass du weg bist!“, versuchte Mariska zu erläutern.

„Unsinn“, meckerte Ailée, „auf mich passt er immer besonders gut auf, da ich immer soviel Unsinn anstelle und mit den Knechten rumalbere. Das gefällt ihm nie.“

„Was sollen wir jetzt tun?“, fragte Kiana hoffnungslos in die Runde. „Du bleibst einfach hier und wir werden sehen was er zu meckern haben wird, einverstanden?“ fragte Mariska. Ailée nickte und legte sich hin. „Lasst uns schlafen Mädchen,“ meinte sie müde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Trollfrau
2009-01-03T20:36:10+00:00 03.01.2009 21:36
Für ein, zwei Tage? Und was wird aus dem Tagewerk?
Da werden die drei dort einfach stehen gelassen? Der Burgherr sollte sich schämen!
Wow ist kein gutes, mittelalterliches Wort ;-)
Ich rieche noch gewaltigen Ärger auf die drei zukommen…



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