Unterdrückte Gefühle und eine perfekte Szene
So Leutz!! Hier ist Kap Nummero 18... Es wird romantisch. Leider hab ich nicht so viel Zeit, da ich noch zur Arbeit muss. Sorry!!
Deswegen nur ein: Viel Spaß beim Lesen!!! Und danke für eure Kommis!!
P.S: Es wird eine Wiederholung geben... lies sich nicht vermeiden. Sorry!!
18. Kapitel: Unterdrückte Gefühle und eine perfekte Szene
Erschrocken lies Ren Kyoko los. Er hatte sich so sehr in seine Rolle hineingesteigert, dass er vergessen hatte, dass er nur drehte. Aber, wann stand man mit seiner Traumfrau schon vor einem Traualtar?
Entweder nur als Schauspieler oder im echtem Leben nur ein einziges Mal. Plötzlich wusste Ren, dass er Kyoko heiraten würde. Sie oder nie. Er konnte einen Blick in die Zukunft tun, ohne dass er wusste, warum.
„Tsuruga-san?“
Ihre sanfte Stimme riss ihn aus seiner Tagträumerei.
„Der Regisseur steht heute auf Akkordarbeit! Wir sollen uns gleich im Set 43 einfinden. Für die gewisse Szene zu drehen. Danach hätten wir für heute Feierabend. Sagt jedenfalls er.“, meinte Kyoko halb im Spot und halb verlegen.
>Jetzt ist es also so weit! Jetzt muss ich diese verflixte Szene drehen!! Und warum ausgerechnet dann, wenn ich so tief in einem Gefühlschaos stecke, dass ich nicht mehr weiß, wo oben und unten ist? Und warum ausgerechnet mit Tsuruga-san? Ausgerechnet mit den einem Mann, der mich erst so richtig in dieses Chaos hineingeworfen hat?! Ist das Schicksal?>
Mit stolzen Schritten und einer Haltung, die nichts von dem zeigte, was sie dachte und fühlte, lief Kyoko vor Ren zum Set.
„Haben sie eigentlich schon was für die Premiere?“, fragte sie so unvermittelt, dass Ren stolperte und fast hinfiel.
Kyoko selbst stellte diese Frage nur, um sich von den Fantasien zu befreien, die ihr gerade durch den Kopf geisterten.
Seit sie wusste, dass sie mit Ren eine solche Szene drehen musste, fragte sie sich, wie es wäre, wenn sie wirklich....
Ren antwortete: „Schon. Ich war ja schon auf ein paar Premieren. Das ist kein Problem für mich. Aber was ist mit dir?“ Er vermied es, sie direkt anzusprechen. Er wusste ja nicht, wie er sie anreden sollte. Kyoko-chan oder doch lieber Mogami-san? Oder gar ganz vertraulich einfach Kyoko?
„Nun, ich weiß es noch nicht. Aber ich werde auf jeden Fall mit Miss Menno shoppen gehen, um mich mal umzuschauen...“ Kyoko stoppte und sah sich auf dem Set um.
„Sie sind wohl noch nicht ganz fertig...“ versuchte sie nun, dass Thema zu wechseln.
Aber Ren wäre nicht Ren wenn er sich so einfach darauf einlassen würde. Er wusste um ihre Verfassung wegen der Szene und er wusste auch, dass Kyoko nicht genug Geld besaß, sich ein schönes und angemessenes Kleid zu kaufen.
Er überlegte hin und her. Was konnte er tun? Sozusagen als Entschuldigung für sein blödes Verhalten?
Dann plötzlich schoss ihm die perfekte Idee durch den Kopf. >Ja, das ist es!!! So mach ich’s!>
Ren grinste. „Was grinsen sie, Tsuruga-san? Freuen sie sich auf die Szene?“ riss ihn die Stimme des Regisseurs aus seinen Gedanken.
„Wenn ja, dann sollten sie sich schleunigst auf ihren Platz begeben. Ich habe alle schon rausgeschickt, die hier nichts mehr zu suchen haben. Und noch was... In letzter Zeit scheinen sie sich nicht so gut konzentrieren zu können... Ist etwas passiert?“
Ren zuckte zusammen. >Treffer... versenkt! Aber mir war gar nicht bewusst, dass man mir das so sehr ansehen kann... Habe ich meine Maske etwa verloren?? Oder fängt sie nur an zu bröckeln, wenn Kyoko in der Nähe ist?>
„Nein, es ist alles okay. Es tut mir leid, aber ich bin nur etwas müde. Die Premiere steht an und ich habe auch noch so viele andere Termine... Es kann sein, dass ich etwas müde wirke, aber ich bin immer voll konzentriert.“, antwortete er und ging an seinen Platz gegenüber von Kyoko.
Diese stand mit roten Wangen ihm gegenüber und wartete auf das Startzeichen des Regisseurs.
Und wünschte sich gleichzeitig ganz weit weg in ein Mauseloch am Ende der Welt. Ihr war es ja so peinlich, dass sie das drehen musste.
Unsicher sah sie Ren unter den Wimpern heraus an. Auch er schien etwas nervös.
Aber es sollte noch schlimmer kommen...
„Okay!! Alles bereit zur Aufnahme? Dann Achtung uuuund Action!!!!“, rief er mit lauter Stimme und Kyokos Herzschlag verdoppelte, nein, verdreifachte sich auf einen Schlag.
>Wie passend!!> dachte sie, während sie tief einatmete und sich ganz auf Ren konzentrierte. Er sollte sie führen. Mit seiner Schauspielkunst durch die Szene führen. Dieses Mal war sie bereit, sich manipulieren zu lassen.
So fing sie an zu spielen...
Ruhig standen sich Baron Cain und Kit gegenüber. „Warum hast du das getan? Mich einfach geheiratet? Gut, ich hab deine Spinnerei abgebrannt, aber du hast doch jetzt meinen Treuhandfonds. Was soll ich hier?“
Schweigen herrschte im Schlafzimmer, als Kit auf ihre Antwort wartete. „Wir sind, wie du schon festgestellt hast, verheiratet. Und dein Treuhandfonds hat mit der Sache hier nichts zu tun. Du weißt, dass das unsere Hochzeitsnacht ist?“ „Schon! Aber ich hab keine Lust darauf!! Lass mich in mein Zimmer gehen! Ich muss mich baden....“, fauchte Kit erbost zurück. Cain grinste und deutete lässig auf den bereitstehenden Paravent. „Hier, geh baden...“
„Nein, nicht hier! Ich hab mein Zimmer und ich bade ganz bestimmt nicht hier!“, gab sie beißend zurück. Gleichzeitig wurde sie rot vor Verlegenheit.
Cain schmunzelte. Dann ging er die zwei Schritte auf sie zu und zog sie zu sich. Wortlos begann er ihr Korsett aufzuschnüren. „Was tust du da?! Lass das!“, schrie Kit fast verzweifelt.
„Dich ausziehen, oder willst du mit deinem Kleid baden?“
Er zog ihr das Korsett aus und schmiss es auf den in der Ecke stehenden stummen Diener. Dann machte er sich daran, Kits Unterhemd aufzubinden. Da schlug sie ihm die Hand weg und meinte ganz leise: „Schon gut. Ich werde hier baden... Aber nur unter Zwang, weil es sich nicht für eine Dame gehört!“
Fast grinste Cain, bis er ihr verzweifeltes Gesicht sah. >Resignation... das wollte ich nicht erreichen.>
Hastig drehte er sich um und setzte sich in seinen Sessel. Kit ging hinter den Paravent und zog sich aus. Cain hörte ein leises Plätschern und musste sich beherrschen, nicht sofort hinter den Paravent zu gehen. Bildlich stellte er sich vor, wie sie badete, sich einseife und der Schaum verführerisch ihren Körper nachzeichnete, sie sich vorbeugte und die Haare ausschüttelte. Er schwelgte weiter in seinen Fantasien, während Kit das Baden so lange heraus zögerte, bis das Wasser kalt war.
Gut, sie begehrte Cain, doch das gehörte sich nicht für eine jungen Dame. So war es ihr in den drei Jahren auf dem Mädchenpensionat eingebläut worden.
>Evas Sündenfall... Was mag es damit auf sich haben?> Sie erinnerte sich an die Worte ihrer Lehrerin, wie sie in der Abschlussklasse waren und über ihre Rolle im Ehebett sprachen. `Es tut weh, und da ist Blut... Ich wünsche euch rücksichtsvolle Ehemänner, die euch das nicht antun.` >Warum wird daraus so ein Geheimnis draus gemacht? Evas Sündenfall... Heute nacht ist sicher die schlimmste, danach wird alles leichter...< Abrupt wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als Cain eine Seite des Paravents umklappte. „Du hast es lange genug herausgezögert. Komm aus dem Wasser...“ und reichte ihr ein Handtuch, in das Kit sich einwickeln konnte, drehte sich jedoch nicht herum.
Rot vor Verlegenheit wickelte Kit sich in das Handtuch und stieg aus der Wanne. Dann wollte sie an Cain vorbei in ihr Zimmer, doch Cain stemmte den Arm so gegen die Wand, dass sie nicht vorbei konnte.
„Lass mich durch! Ich muss mir meinen Morgenmantel holen!“, fauchte Kit Cain an.
Dieser grinste, zog langsam sein Hemd aus und hielt es Kit hin. Diese schluckte befangen, als sie seinen nackten Oberkörper sah. Blitzschnell schnappte sie sich das Hemd und wickelte sich darin ein, drehte sich um und lies das Handtuch fallen und knöpfte mit Lichtgeschwindigkeit das Hemd zu.
Cain schluckte, als der weiße Stoff sich um ihren nassen nackten Körper schmiegte und ihn exakt nachzeichnete. Ihre Stimme durchbrach das Schweigen. „Ich muss meine Haare kämmen, sonst bekomme ich sie nicht mehr gebändigt. Lass mich in mein Zimmer!“
„Bitte, du kannst auch meinen Kamm nutzten.“, meinte Cain und zeigte auf seinen Kamm auf der Frisierkommode.
Kit schluckte und ging hin. Dann schnappte sie sich den Kamm und fing an ihre Haare zu kämmen. So wild, dass ein Zinken abbrach. Als sie im Spiegel einen Blick auf ihren Ehemann warf, sah sie, dass er sich wieder in den Sessel gesetzt hatte, mit einem Glas Cognac in der Hand.
Er prostete ihr zu und meinte leise und mit einer Stimme, die rau vor Verlangen war: „Auf die frischgebackene Mrs. Cain!“ „Nenn mich nicht so!“ fauchte Kit und wand sich wieder ihren Haaren zu. „Du heißt nun so, schon vergessen?“
„Wie könnte ich? Bitte, lass mich in Ruhe! Ich bin müde.“, meine sie und wollte in ihr Zimmer gehen, als sie Cains leise weiche Stimme hörte: „Feigling...“
Kit blieb stehen. >Feigling... Bin ich wirklich ein Feigling? Warum gebe ich nicht einfach auf und bleibe hier?>
Cain stand auf und ging langsam auf die in der Tür stehende Kit zu. „Komm, du wirst dich noch erkälten, mit deinen nassen Haaren...“ meinte er leise und nahm ihren Arm.
Widerspruchslos lies Kit sich zu seinem Bett ziehen. Dort jedoch weigerte sie sich, sich zu setzten, wie Cain ihr mit einer Handbewegung andeutete.
Cain lächelte. >Wie schön sie doch ist. Und wie stur...> Er wusste längst, was er für Kit empfand und deswegen wollte er ihr nichts böses tun. Aber wusste, dass sie noch nicht aufgegeben hatte.
>Aber ich weiß, was sie freuen wird. Und wie sie mir das hier alles verzeihen wird.>
Sanft hob er seine Hand und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er setzte sich aufs Bett und zog Kit mit sich. Sanft zwang er sie, sich hinzulegen und breitete führsorglich die Decke über ihr aus.
Kit schauderte. >Er ist so lieb...so sanft... aber...er...> Weiter kam sie nicht, denn Cain zog die hauchdünnen Vorhänge zu und machte alles mit Kit, was er wollte. Und wider erwarten genoss Kit die Vorgänge.
Hier blendete die Kamera aus. Still leise und heimlich lies sie die zwei Liebenden allein.
Der Regisseur rief ziemlich leise, im Vergleich zu sonst, sein „Katsu!“. Alle Anwesenden staunten. Jedenfalls die paar, die im Set waren und drehten.
Das war eine perfekte Szene gewesen. Keinerlei Fehler, keinerlei Seltsamkeiten im Verhalten der Darsteller, nicht der allerkleinste Fehler. Einfach nur perfekt.
Ren und Kyoko grinsten sich hinter den immer noch verschlossenen Vorhängen wissend an. Dann fing Kyoko an zu lächeln und flüsterte Ren kaum hörbar zu: „Danke!! Dies war meine beste und schönste Szene. Auch wenn sie mir peinlich ist.“
Dieser lag neben ihr und lächelte ihr zu: „Ich weiß. Und ich danke dir ebenfalls.“
Mehr Worte wurden hinter dem Vorhang nicht mehr gewechselt, denn zwei Lippenpaare trafen sich und küssten sich sanft.
Niemand störte sie, niemand sagte auch nur ein Wort. Auf dem Set herrschte eine Stille, die Aussenstehenden unendlich vorkam.