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Traumatische Liebe

Wenn der Schmerz überwiegt ...
von

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~Ohne Rückfahrschein~

Es war bereits wieder dunkel, als ich das nächste Mal die Augen aufschlug. Wenigstens hatte ich es diesmal bis in mein Bett geschafft. Gähnend streckte ich mich und sah dann verschlafen zum Wecker. Kurz vor neun. Meine Augen hingen einen Moment an den leuchtenden Zahlen, sie waren das Einzige, was den Raum ein wenig erhellte. Das Licht der Straßenlaternen kam durch die runtergelassenen Rollos nicht herein.

Schwerfällig richtete ich mich auf, schob die Bettdecke über meine Knie und strich mir über die Schienbeine. Das tat ich gelegentlich um die tiefen Furchen meiner Narben fühlen zu können. Ich weiß nicht warum, doch es fühlte sich nicht fremd an.

Es gehörte zu meinem Körper und zu mir.
 

Es klopfte an meiner Zimmertür.

„Ja?“ rief ich, während ich meine Beine unauffällig unter die Bettdecke schob. Yuri öffnete die Tür und der Lichtstrahl von draußen kroch über meinen Fußboden, an meinem Bett hinauf bis zur Mitte der Decke.

„He. Alles klar?“ Mein Mitbewohner sah mich sacht lächelnd an, trug seine Ausgehkleidung und hatte sich die dunkelblonden Haare geglättet. Wahrscheinlich wollte er schon wieder mit Setzuna um die Häuser ziehen. Ich musste zugeben, dass er gut aussah.

„Falls du was essen willst, es steht noch was im Kühlschrank. Is zwar von heute Mittag, aber wir wollten dich nicht wecken.“ Für einen Moment sah er mich nachdenklich an und das Lächeln schien zu verschwinden. „Wir sind dann weg.“

Ich rieb mir über die verschlafenen Augen und strich die Haare nach hinten. „Danke, Yuri.“ antwortete ich ihm tonlos, woraufhin er sich wieder zurückzog und die Tür leise schloss.

Der Lichtstrahl verschwand und es war wieder dunkel.
 

Mit meinen Mitbewohnern hatte ich wirklich großes Glück, auch wenn wir nicht unbedingt die besten Freunde waren, verstanden wir uns gut. Wir achteten auf einander, auch wenn ich manchmal das Gefühl hatte, sie würden mich schon halb bemuttern.

Vielleicht brauchte ich das auch?

Obwohl, wenn ich länger darüber nachdachte, dann eher nicht. Aber es tat manchmal ganz gut, nicht allein zu sein, da reicht auch die pure Anwesenheit in der Wohnung. Es muss noch nicht einmal ein Gespräch sein, doch zu wissen, dass da jemand rumschwirrt ist schon gut.
 

Vorsichtig stieg ich aus dem Bett und hörte, wie die Wohnungstür draußen im Flur geschlossen wurde. Mit etwas wackligen Schritten ging ich zum Schreibtisch und schaltete die kleine Lampe ein. Und erneut glotzte mich dieser Typ aus der Glaswand an, zeigte mir, wie fertig ich aussah.

„Du mich auch!“ knurrte ich in die Richtung meines Spiegels und war gerade im Begriff in die Küche zu gehen um mal einen Blick in den Kühlschrank zu werfen, als ich meinen mittlerweile nervtötenden Klingelton hörte.

„Wo ist das Scheißteil?“ sprach ich in den Raum und sah mich suchend um. Unter meinem Hemd sah ich das blinkende Licht, bückte mich seufzend und zog mein Handy hervor.
 

Auf dem Display leuchtete Toshiya’s Name auf.

„Was ist los?“ nahm ich den unerwarteten Anruf entgegen.

„Kyo, kleine Planänderung.“ flötete mir Toshi’s Stimme ins Ohr. „Ich schaff es leider nicht, Shinya abzuholen, mir ist was dazwischen gekommen. Dai und Kao sind auch schon arbeiten, darum bleibt es jetzt wohl an dir hängen.“

Meine Gehirnwindungen ratterten wie die Zahnräder in einem Uhrwerk. „Was? Toshi, aber ich dachte …“

„Tut mir leid, geht nicht anders. Du musst Shinya aus dem Krankenhaus abholen. Bis dann!“

Ich kam gar nicht mehr dazu großartig Widerspruch einzulegen, da zeigte mir das monotone Tuten im Hörer, dass der Ältere aufgelegt hatte.
 

Entsetzt starrte ich auf das Telefon. „Du … Arsch!“ hörte ich mich sagen.

War mir irgendwie klar. Verlass dich auf andere und du bist verlassen!

Murrend legte ich das Handy auf den Schreibtisch und meine Augen schweiften über ein paar vollgeschriebene Blätter, die verstreut auf der Schreibunterlage lagen. Ich griff ein Blatt und las mir ein paar Zeilen durch. Stimmt, daraus wollte ich einen neuen Songtext machen, doch die Worte und Sätze waren noch so ungeordnet, dass sie nicht wirklich viel Sinn ergaben. Das Blatt segelte auf den Tisch zurück und ich zog mir meine Klamotten wieder an.

Na toll, jetzt hatte ich nicht einmal mehr Zeit zum Duschen. Der Wecker zeigte jetzt drei Minuten nach neun, höchste Zeit sich auf den Weg zu machen. Mit knurrendem Magen und noch irgendwie verpeilt verließ ich die Wohnung.
 

Etwa eine halbe Stunde später stand ich rauchend vor dem Krankenhaus und ärgerte mich darüber, dass ich es nicht mehr geschafft hatte, mich ein wenig herzurichten. Meine Haare waren nicht gekämmt, das Gesicht völlig ungeschminkt und ein Deo hätte ich auch vertragen können. Und dann noch dieser dämliche Hunger!

Immer wieder sah ich nach hinten, durch die Glastür in die Halle des Krankenhauses und wartete darauf, Shinya zu sehen.

Wartete er vielleicht in seinem Zimmer? Wäre natürlich etwas ungünstig, denn ich empfand keine besonders große Lust, dieses Haus noch mal zu betreten.
 

Krankenhäuser konnte ich noch nie ausstehen, sie stanken und überall diese Verletzten, das schreckte mich einfach ab. Ein Grund dafür konnte auch sein, dass ich meine Mutter in einem verloren hatte. Die Ärzte haben damals nicht beachtet, dass sie ein starker Bluter war, also musste sie draufgehen, weil sie zu doof waren ihre Akte zu lesen.

„So viel zu den Göttern in weiß.“ hauchte ich in den kalten Abend, zog noch mal an meiner Zigarette und wand mich dann dem großen Blechaschenbecher zu. Während ich den Glimmstängel ausdrückte, schaute ich erneut durch die Glastür und sah, wie Shinya langsam auf mich zuschritt.
 

Im ersten Moment bemerkte er mich gar nicht, weil er den Kopf gesenkt hielt, doch als er den Blick hob und mich sah, blieb er kurz stehen. Mein Herz begann wie verrückt zu schlagen und meine Hände wurden plötzlich feucht. Er sah mich schweigend an, ich ihn ebenso. Dann huschte ein kleines Lächeln über seine perfekten Lippen und er setzte sich wieder in Bewegung.

Neben mir blieb er stehen: „Du? Wo ist Toshi?“ Seine Augen sahen mich forschend an und ich musste Luft holen, ehe ich antworten konnte:

„Der kann nicht, also wurde es mir aufgebrummt.“

Meine Stimme war das reinste Geschenkband im Wind und ich schaute zur Seite, damit er meine Unsicherheit nicht zu spüren bekam.

„O … okay.“ gab er zögernd von sich und senkte den Blick.

Toll Kyo! Das war wieder sehr taktvoll! Meldete sich mein Gewissen, doch ich schob es einfach beiseite.
 

Langsam liefen wir los, gingen die kleine Allee am Straßenrand entlang, welche hinter dem Krankenhaus war. Dieser Weg war eine Abkürzung und wir steuerten schweigend die Bahnstation an. Shinya lief dicht neben mir und gelegentlich streiften sich unsere Ärmel und der Stoff drückte sich leicht auf meine Haut, fast so, als wenn mich Shinya berührt hätte. Unauffällig beobachtete ich ihn aus den Augenwinkeln heraus, als wir an der einsamen Haltestelle auf die Bahn warteten. Trotz der leichten Augenringe sah er einfach so wunder… Die Bahn fuhr ein und kam mit einem ohrenbetäubenden Quietschen vor uns zum Stillstand.

„Hast du überhaupt deine Fahrkarte dabei?“ fragte er mich in seinem ruhigen Ton.
 

Seufzend kramte ich in meiner Hosentasche rum und hielt ihm dann das kleine Papierstück unter die Nase. Daraufhin folgte ein Lächeln in dem Gesicht des Blonden und es wirkte so verdammt ehrlich, dass ich es mir am liebsten stundenlang angesehen hätte, doch ich sah nur kurz zu ihm auf.

Zu sehr hatte mich seine Frage auf damals gelenkt, als wir gemeinsam unterwegs waren und ich mal keinen gültigen Fahrschein bei mir trug. Wie es das Leben will, wurden wir prompt kontrolliert und durften den Rest des Weges zu Fuß fortsetzten. Diesen Patzer hatte er mir ein Weilchen vorgehalten und damit hatte ich auch jetzt gerechnet, doch er schwieg lächelnd.

Stattdessen stieg er in die Bahn und warf nur einen kurzen Blick über die Schulter um festzustellen, dass ich ihm folgte.
 

Auf einem Vierersitz nahmen wir Platz, beide am Fenster und gegenüber von einander. Shinya hatte die Beine elegant übereinander geschlagen, die Hände gefaltet im Schoß und sah geistesabwesend zum Fenster hinaus.

Ich beobachtete ihn.

Das helle Haar, in dem sich abstrakt das Kunstlicht der Bahn reflektierte.

Den langen schwanenähnlichen Hals, auf dem man leicht pulsierende Bewegungen wahrnehmen konnte, wenn man sich nur lang genug darauf konzentrierte.

Die vollen Lippen, welche er zeitweise zwischen seine Schneidezähne drückte um darauf rumzukauen und sie dann errötet wieder losließ.

Und die dunklen Augen, die leicht zuckten sobald ein Gegenstand näher am Fenster vorbeihuschte und trotzdem nicht an Ausdruck verloren.

Und genau diese Augen waren es in denen ich mich früher schon verloren hatte und welche jetzt vom Fenster über die Sitzlehne an meiner Kleidung entlang zu mir hinaufschlichen. Und erneut setzte mein Herzschlag aus, während sich unsere Blicke trafen. Doch dieses Mal gab es keinen Bewegungsmelder, der mich retten würde. Seine Augen drangen immer tiefer in mich ein und ich fühlte mich von einer Sekunde auf die andere seltsam nackt. Ein Gefühl von Scham machte sich in meinem Magen breit, wuchs immer mehr heran und wollte mir anscheinend die Luft nehmen.

Shinya öffnete leicht die Lippen, setzte an etwas zu sagen, als eine uniformierte Person neben uns auftauchte und ein „Bitte die Fahrscheine!“ sprach.
 

Verwirrt drehte ich dem Kontrolleur mein Gesicht zu, verstand im ersten Moment nicht ganz, was er wollte. Die Hand von Shinya hob sich neben meinem Kopf empor und hielt dem Mann das gewünschte Papierstück hin. Jetzt klickte es auch bei mir und ich tat es meinem Gegenüber gleich. Nachdem der Uniformierte zufrieden abgezogen war, lehnte ich mich nach hinten und schob meine Karte zurück in die Hosentasche. Dann stützte ich mich am Fensterrahmen ab und stierte desinteressiert nach draußen.

Es war nicht viel zu erkennen, die Lichter und Reklameschilder zogen schneller an uns vorbei, als die Augen überhaupt im Stande waren zu folgen.
 

Dies hielt mich allerdings nicht davon ab, es dennoch zu versuchen. Es war schließlich angenehmer für mich, als Shinya dämlich anzustarren und die Welt um mich herum total zu vergessen … oder?

War es nicht eigentlich genau das, was ich wollte?

Ich meine, normalerweise sagt man doch immer, dass man sich jemanden wünscht in dessen Anwesenheit man den Rest der Welt vergisst und dessen Augen einen fesseln und nicht wieder hergeben … doch, war wirklich DAS damit gemeint?

Oder hatte ich da einfach nur mal wieder etwas missverstanden, wie so oft in meinem Leben …

„Wir sind da.“ holte mich Shinya’s angenehme Stimme aus meiner Scheintrance zurück, während er schon aufgestanden war und an der Tür auf mich wartete.
 

Schnell sprang ich auf und befand mich kurze Zeit später auf dem altbekannten Kiesweg vor seinem Haus wieder. Es war noch gar nicht so viele Stunden her, als wir hier waren, nur mit dem Unterschied, dass Shinya gekniet hatte und wir uns verheult angesehen hatten. Aber dieses Mal verlor Shinya keine Zeit mit der Frage, ob ich vielleicht mit hochkommen wollte. Er schloss die Haustür einfach auf und stützte sich mit einem Arm dagegen, darauf wartend, dass ich folge und dass tat ich auch. Ich dachte nicht weiter darüber nach, oder mir gingen gerade so viele Dinge durch den Kopf, dass diesbezügliche Gedanken einfach in den anderen untergegangen waren.

Auf jeden Fall stand ich circa zwei Minuten danach in Shinya’s Flur.
 

Zu spät, jetzt gab’s kein Zurück mehr und die Wohnungstür wurde soeben hinter mir geschlossen.

Ich beobachtete meinen Freund, wie er flink aus seinen Schuhen stieg und den Mantel über seine schmalen Schultern fallen ließ um ihn aufzuhängen. Darunter trug er noch die Kleidung vom vorherigen Abend, den viel zu groß erscheinenden Pullover und die schwarzen enganliegenden Hosen. Darin sahen seine Beine noch länger aus, als sie es ohnehin schon waren.

„Möchtest du etwas trinken?“ fragte er mich, während er in die Küche ging.

Ich dachte kurz nach, hing meine Jacke neben seinen Mantel und blieb dann im Türrahmen stehen.
 

„Nein, danke … was zu essen wäre mir lieber.“

Shinya wollte gerade den Wasserkocher anstellen, als er sich langsam umdrehte und ein leichtes Lächeln in seinem Gesicht zu sehen war. „Okay, du weißt ja wo alles ist.“ Dann lief er quer durch die Küche, steuerte eine weitere Tür an, welche zu seinem Schlafzimmer führte und verschwand für zwei Sekunden. Ich hörte das leise Türschlagen seines Kleiderschrankes und atmete erleichtert auf … meine Gedanken überschlugen sich gerade etwas und es brachte mich ein wenig aus der Fassung, ihn in sein Schlafzimmer gehen zu sehen.

Alter, reiß dich zusammen!
 

Mürrisch schüttelte ich den Kopf als ich auch schon wieder Shinya’s Schritte hörte und dann stand er vor mir. Zögernd hob ich meinen Kopf und sah ihn möglichst kalt an, doch ich hatte das Gefühl, dass mein Gesicht Bände sprechen würde, egal wie sehr ich versuchte mich zu verstellen.

„Ich bin duschen.“ meinte er leise und huschte an mir vorbei, einen kleinen Stapel frischer Kleidung im Arm haltend.

Im nächsten Moment stand ich allein in der kleinen aber doch sehr sauberen Küche von Shinya. So nach und nach wirkten all die Dinge auf mich ein, die mich in dieser Wohnung immer umgaben. Es roch gut und es war recht hell und ordentlich. Ich mochte diese Wohnung und ich fühlte mich immer wohl hier, doch die Angespanntheit wollte einfach nicht aus meinem Körper verschwinden.
 

Das Geräusch der Duschbrause drang an mein Ohr, auch dieser Klang war mir vertraut.

In der Hoffnung mich mit Nikotin entspannen zu können, ging ich zu meiner Jacke an der Garderobe und holte meine Zigarettenschachtel aus der Tasche. Dann kam ich in die Küche zurück und ging zum Fenster um es anzukippen. Ein eisiger Luftzug fuhr herein und streichelte mir kühl übers Gesicht. War es vorhin auch schon so kalt draußen gewesen? Ist mir gar nicht aufgefallen.

Nachdem ich die Kippe angezündet und die ersten Züge getätigt hatte, lockerte ich mich wirklich etwas. Shinya mochte es nicht, wenn in seiner Wohnung geraucht wurde, das wusste ich, daher gab ich mir auch viel Mühe, den Rauch und die Zigarette möglichst nah am offenen Fensterspalt zu lassen. Ehe er fertig mit Duschen ist habe ich mindestens drei Kippen geraucht, also wird er es schon nicht mitkriegen.
 

Blöderweise fiel mir gerade ein, dass ich keinen Aschenbecher hatte. Leicht nervös sah ich mich um, griff dann nach einer Untertasse, die in der Spüle stand, und aschte darauf. Den kleinen Teller stellte ich vor mich auf das schmale Fensterbrett und blickte nach draußen.

Was mach ich eigentlich hier?

Die Zigarette glimmte erneut vor meinem Gesicht auf. Draußen war es schon seit Stunden stockdunkel und ich sah mein verzerrtes Spiegelbild auf der geputzten Scheibe.

Nicht schon wieder du! Der vorwurfsvolle Blick des anderen ärgerte mich. „Ich weiß, ich sollte nicht hier sein!“ zischte ich gegen das Fenster und zog noch mal am Nikotin.
 

Ja … eigentlich sollte ich wirklich nicht hier sein, das hatte ich einfach nicht verdient, nachdem ich ihn so schlecht behandelt hatte. Mit geschlossenen Augen stieß ich den Rauch aus und nahm die frische Luft von draußen wahr. Trotz ihrer Kälte war sie angenehm und klar. Doch die Hoffnung, dass genau diese Luft ein wenig Klarheit in meinen Verstand bringen würde, erlosch langsam. Als ich die Augen wieder öffnete und auf die Scheibe sah, bekam ich einen riesen Schreck. Ich hatte nicht gehört, wie das Rauschen der Duschbrause im Bad aufgehört hatte und ich hatte auch keine Türen öffnen gehört, doch plötzlich stand er in der Küche und ich sah sein Spiegelbild im Glas.
 

Hektisch drückte ich die Kippe auf der Untertasse aus, wedelte mit der Hand die restlichen Rauchschwaden in die klare Nachtluft hinaus und schloss das Fenster. Mit gesenktem Haupt drehte ich mich zu Shinya um und sah ihn reumütig an.

FUCK! Schoss es in mein Hirn.

Relativ gelassen kam er näher. Erst jetzt fiel mir auf, dass der andere keine Oberbekleidung trug und das war eigentlich sehr untypisch für ihn, da er sich sonst eher bedeckt hielt. Shinya’s Haare lagen nass und strähnig auf seinen Schultern und kleine Wasserperlen tropften von den Haarspitzen. Die Perlen liefen langsam über das leicht hervorstehende Schlüsselbein und über die flache Brust. Sie hinterließen feuchte Spuren auf der weißen Haut, dadurch glänzte sie stellenweise geradezu anmutig und ich hatte arg zu kämpfen, meine Augen wieder auf sein Gesicht zu richten.
 

Sein Blick ruhte einen Atemzug auf mir, bevor ich seine Stimme hörte: „Warum rauchst du in meiner Wohnung? Du weißt, dass ich das nicht mag.“

Demütig schaute ich auf den Boden und wünschte mir gerade in ihm versinken zu können während ich eine Entschuldigung murmelte: „Ich dachte, du brauchst vielleicht länger … und…“

„Und ich würde es nicht mitbekommen, oder wie?“ unterbrach mich Shinya und in seiner Stimme klang etwas Gekränktheit mit.

Seufzend lehnte ich mich am Fensterbrett an und sagte: „Es tut mir leid.“

Einen weiteren Atemzug herrschte Stille bevor Shinya sie durchbrach: „Nein, Kyo, tut es dir nicht.“
 

Dieser Satz ließ mich meine Stirn runzeln und ich schaute auf: „Doch tut es, sonst würde ich es nicht sagen.“

Jetzt sahen wir uns wieder schweigend an, doch seine Augen wirkten nicht ganz so ruhig, wie in der Bahn, sie waren unruhig und mit einem leichten Funkeln unterlegt. Dieser Blick gefiel mir nicht und es gefiel mir noch viel weniger, dass er mir nicht glaubte.

„Steck dir dein Misstrauen sonst wohin!“ rutschte es mir flüsternd über die Lippen. Sein entgleister Gesichtsausdruck zeigte mir, was ich da gerade gesagt hatte.

„Wie war das?“ fragte Shinya mit hochgezogenen Augenbrauen.

Plötzlich war die Spannung zwischen uns, die so schon kaum zu ertragen war, wie unter Strom gelegt.
 

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Tut mir leid, dass ihr so lange auf dieses Kapitel warten musstet.

Und danke für eure Geduld ^^.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shusei
2008-01-31T00:19:14+00:00 31.01.2008 01:19
jaja genau da aufhören xD
wie gemein .__.
jetzt will ich unbedingt wissen wie es wieter geht, also schreib schnell weiter...
Das Kapitel hat mir auch wieder sehr gut gefallen ^^
Von:  AlmightyKai
2008-01-05T12:48:57+00:00 05.01.2008 13:48
joa ich beschwer mich wie die anderen das du an der stelle aufgehört hast.
ist super wie immer
fein gemacht
*pat*
Von:  naeki
2008-01-05T00:31:27+00:00 05.01.2008 01:31
wie fies da jetzt auf zu hören
+rum hibbel+
das kappi war super
man konnte richtig beim lesen mitfühlen
(ich steh immer noch unter spannung)
echt genial
mach schnell weiter so ^^
Von: abgemeldet
2008-01-04T17:47:43+00:00 04.01.2008 18:47
Nya!!Wie konntest du nur an dieser stelel aufhören?! Das ist ja wohl mal richtig unfair. Grade wo es so richtig spannend geworden ist...Wie unfein.*grummel*
In diesem kapitel hast du dich selber übertroffen. Es ist von der atmosphäre her die du geschaffen hast dein allerbestes kapitel gewesen. Und shinya wirkt ein wenig lebendiger...nicht mehr nur wie ein geist. das gefällt mir persönlcih sehr gut. Auch dass er offenbar zu etwas stärke in sich gefunden hat...Ich hoffe bal mehr davon lesen zu dürfen.
Von: abgemeldet
2008-01-04T09:54:27+00:00 04.01.2008 10:54
wuhuu~ erste~ ^^

Also erstmal, schön das es endlich weitergeht!
Aber..was ist das denn für eine Stelle wo du aufgehört hast? O.O
Grade da wo zwischen Kyo und Shinya so ne furchtbare Spannung herrscht...puuhh~
aber hey, wie immer gut geschrieben und irgendwei sehr spannend..
Mach weiter so!

LG Maru


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