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Sakura Dreams

von

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Volumen 1

Band 1

*Montag morgens- neun Uhr im Hörsaal der Univesität - Takashio Edas Kopf lag auf dem Tisch und die

Arme baumelten hinunter. Ein gewohnter Anblick. Takashio sah Montags immer so aus. Und das hatte auch

seinen Grund. Kein Guter - aber ein Grund.

Er sah auf und starrte mit zusammen gekniffenden Augen zur Tür. Da war EINER der Gründe. Toshi Hana!

Jedes Wochenende schleppten er und sein Zwillingsbruder Haru ihn durch sämtlichen Clubs in Tokyo. Und

das wirklichen JEDEN Samstag. Toshi grinste ihn an und schlenderte lässig auf ihn zu. Takashio sank in

seinem Stuhl zusammen.

"Hey, Taka-chan! Was macht die Kunst?" fragte Toshi mit Unschuldsmiene.

Takashio funkelte ihn böse an. "Warum stellst du mir eigentlich jeden Montag dieselbe Frage? Du müsstest

die Antwort doch eigentlich kennen!" gähnte Takashio ungehalten.

Toshi setzte sich neben ihn auf den Tisch. "Ach, komm schon. Jetzt sei doch nicht so. Du bist doch noch jung.

Oder willst du deine gesamte Studienzeit mit lernen verbringen?" rief er fröhlich. Takashio sah ihn schockiert

an und sprang auf."DU KANNST DAS JA LEICHT SAGEN, DU ÜBERFLIEGER!" brüllte er. "Ich MUSS so

viel büffeln, damit ich den Anschluss nicht verliere!"

Toshi beugte sich zu ihm und schaute ihn mit finsterem Gesichtausdruck in die Augen. "Wie redest du denn

mit mir? Hast du etwa vergessen wie man mit seinem Senpai spricht?"

Takashio klappte der Mund auf: "Senpai!? Ich glaube ich hör wohl nicht richtig!"

Die beiden standen sich mittlerweile Augen in Auge gegenüber. "Bevor ich dir Respekt erweise, gefriet die

Hölle!"

"Hey Jungs! Einen schönen Guten Morgen!" zwischerte Akio Hima fröhlich dazwischen. Takashio wandte

sich schlagartig zu dem Neuankömmling und starrte ihn böse an. Akio wich erschrocken zurück "Was geht

denn hier ab?" fragte er gespielt schockiert, denn er ahnte worum es in diesem Gespräch ging.

"TU DOCH NICHT SO UNSCHULDIG!" keifte er mittlerweile so laut, dass die gesamten Mitstudenten der

Szene aufmerksam wurden.

"HINSETZEN!!" befahl er Akio, der sich auch augenblicklich hinsetzte. "UND DU...!" er wandte sich an

Toshi. "VERSCHWINDE!!" Toshi zuckte zusammen. "Bin schon weg!"

Er rannte aus dem Hörsaal und lief dabei dem Professor in die Arme.

"Im Gebäude wird nicht gerannt, Hana-san!" sagte er streng. Toshi behielt den Lehrer noch solange im Auge,

bis der sich umgedreht hatte. Dann rannte er davon.

"Du solltest dich nicht so aufregen. Wir meinen es doch nur gut, Taka-chan," nuschelte Akio. Takashio legte

seinen Kopf wieder auf den Tisch und döste vor sich hin.

So wie an den meisten Montagen

ac

* Zum Mittagessen in der Mensa trafen sich die Freunde wieder. Mittlerweile war auch Takashio wieder

ganz der Alte. Er lachte und machte Witze. Erst als Kanji Sakazuki mit einem breiten Grinsen zu ihnen trat,

verstummte Takashio und starrte ihn durchdringend an. Kanjis Miene zerfiel. Er stemmte seine Hände in die

Hüfte.

"Jetzt komm schon! Was hast du eigentlich gegen mich?" fragte er ein wenig entnervt.

"Du gehst mit meiner Schwester aus! Meiner MINDERJÄHRIGEN Schwester!" erklärte er mit Nachdruck.

"Und ich werde nicht...!"

"...Zulassen das ich sie vor ihrer Mündigkeitsfeier in irgendeinerweise unsittlich berühre!" beendete Kanji

Takashios Satz. "Ich verspreche es dir hoch und heilig!"

Takashio schaute unglaubig. Kaji erwiderte seinen Blick mit einem treuen Hunde-

blick. Takashio kam dem Jüngeren ganz nahe. "Das will ich auch hoffen!"

"Danke, senpai!" freute sich Kanji erleichtert, stellte seine Tasche ab und verschwand Richtung

Essensausgabe.

"Kanji ist irgenwie süß!" kicherte Toshi. "Einen besseren wirst du für Satsu nicht finden!" Takashio zuckte mit

den Schultern. "Ich weiß nicht so recht?"

"Du verhälst dich wie eine überfürsorgliche Mutter. Du hast sie gut erzogen. Sie wird deine negative

Einstellung bezüglich Kanji nicht akzeptieren. Wenn du ihr den Umgang mit ihm verbietest, erreichst du nur

das Gegenteil!" versuchte Toshizu erklären. Takashio stöhnte auf. "Ihr habt ja Recht," sagte er schließchen,

bevor Kanji zum Tisch zurückkehrte. Er packte ih n an der Schulter. "Meinen Segen habt ihr. Aber erst wenn

sie 20 ist!" sagte er zu seinem Kohei. Kanji fiel Takashio glücklich um den Hals.

"Ich danke dir!"
 

*Takashio wollte es sich gerade auf dem Sofa bequem machen und sich einen Film ansehen, als es an der

Tür klingelte. "Wer zum Teufel st”rt mich denn um diese Zeit. Ist doch Montag," murmelte er sarkastisch

vor sich hin, während er auf dem Weg zur Tür war. Er schaute durch den Türspion. "Oh nein! Bitte nicht!"

seufzte er.

Sein Freund Haru stand vor der Tür. Takashio atmete kurz ein und riss sie auf.

"Heute ist nicht Freitag!" schnauzte er noch bevor Haru etwas sagen konnte. Der Besucher zuckte kaum

merklich zusammen. "Ich wollte dir nur meine Aufwartung machen, damit du mich nicht vergisst!" grinste er

breit und versuchte die Wohnung zu betreten, wurde dabei aber von Takashio daran gehindert. "Vergiss es!

Ich will heute meine Ruhe haben!" zetterte er. "Ist ja gut, Taka-chan. Ich will dich nicht lange aufhalten. Ich

brauche nur ein paar Unterlagen die ich bei meinem Umzug hier vergessen habe!" Takashio sah ihn skeptisch

an, während sich der Besucher

auf den Weg in den Flur machte. "Ich bin auch sofort wieder weg. Versprochen!" rief er fröhlich und

verschwand dann in seinem ehemaligem Zimmer, das jetzt als Gästezimmer genutzt oder als Lagerraum für

Takashios Büchersammlung (die wirklich groß war) genutzt wurde.

Takashio lehnte sich an den Türrahmen und sah seinem besten Freund beim Kisten

durchwühlen zu.

"Lasst mich Freitags in Ruhe!" donnerte er los. "Und Sonntags!"

Haru lachte auf. "Warum? Wenn wir nicht wären, würdest du gar nicht von deinem Schreibtisch loskommen.

Du musst doch auch mal Spaß haben!"

"Das streite ich auch nicht ab. Ich habe ja nichts dagegen mal feiern zu gehen. Aber doch nicht JEDES

Wochenende!"

Haru richtete sich wieder auf und näherte sich Takashio. "Aber ohne dich ist es nicht so lustig! Du lockst die

schönsten Männer und Frauen an!"

"Bitte!" rief er verächtlich und ging zurück ins Wohnzimmer. Haru ging ihm hinterher. Als Takashio das Sofa

erreicht hatte, packte er ihn am Kragen, zog ihn an sich und küsste ihn auf den Mund. Takashio verdrehte die

Augen, ließ es aber über sich ergehen. Erst als Haru ihm die Zunge in den Mund stecken wollte, stieß er ihn

von sich.

"Schwein! Du hast deine Sachen, also verschwinde!"

"Irgendwann krieg ich dich!" nuschelte Haru.

"Bestimmt nicht. Ich mag vielleicht meinen ersten Kuss an dich verloren haben, dass soll aber nicht heißen

das du mich küssen kannst wann du willst. Das nervt langsam!"

Haru sah ihn trauig an. "Du willst also, das wir dich in Ruhe lassen," Takashio nickte.

Haru fing fies an zu grinsen. Er kam langsam auf ihn zu. Takashio wich ein Paar Schritte zurück. "Schlaf mit

mir und wir lassen dich in Ruhe," flüsterte Haru dem völlig entgeistertem Takashio ins Ohr. Nach wenigen

Schritten konnte er nicht weiter zurückweichen, denn er hatte das Sofa erreicht. Haru stieß ihn aufs Sofa.

Takashio wollte sofort wieder aufspringen, doch Haru setzte sich auf ihn drauf.

"Jetzt entkommst du mir nicht!" lachte Haru.

"Geh sofort runter von mir oder du wirst dir wünschen nie geboren worden zu sein!"

drohte ihm Takashio.

"Willst du mir Angst machen?"

"Nein. Ich will dir nur nicht wehtun!"

Kaum hatte er das gesagt, packte er Haru, verdrehte ihm den Arm und warf ihn von sich. "Raus hier!

SOFORT!!" brüllte Takashio der nun drohend über Haru stand.

Haru stand auf und zupfte seine Kleidung zurecht. "Du solltest mal ein wenig lockerer

werden!" er stand vor der Tür. "Entschuldige bitte. Ich meins wirklich nicht böse!"

Er verließ die Wohnung. "Wir lassen dich dieses Wochenende in Ruhe! Aber Mittwoch kommst du doch im

Dream vorbei. ich brauche deine Hilfe in Sachen Buchführung!"

"Ich komm Mittwoch! Bis dann!"

Takashio schloß die Tür hinter sich, lehnte sich mit dem Rücken an sie und rutschte daran zu Boden. "So ein

Idiot," dachte er verzweifelt. "Warum tut er das nur immer mit mir," Er fing leise an zujammern. Aber nicht

weil er sauer war, sondern weil er nicht wusste wie er mit seinen aufkommenden Gefühlen klarkommen

sollte. Er liebte Haru zwar nicht, trotzdem wird ihm warm, wenn Haru ihn küsst. Wo kam dieses Gefühl nur

her? War es die Erinnerung an ihren ersten Kuss? Oder doch etwas anderes?

Takashios Fernsehabend allerdings war nun endgültig dahin. Er ging früh ins Bett.
 

*Als Haru seinen Club betrat, kam ihm ein junger Mann mit großen Kulleraugen entgegen. "Gut das du da

bist!" keuchte er atemlos.

Haru ließ die Schultern hängen. "Oh Gott! Was denn jetzt!" stöhnte er.

"Keiko dreht durch! Und Matsuda-san ist wieder da!" erklärte er schnell.

"Keiko und Matsuda sind sich aber nicht über den Weg gelaufen?" fragte der Chef ängstlich.

"Gott sei dank nicht. Aber sie regt sich wegen der heutigen Bestellung auf!"

"Dann sorg erstmal dafür das Keiko da bleibt wo sie ist, Han. Ein Mord muss nicht auch noch sein!" Haru

wollte gerade den Fahrstuhl betreten, als er sich wieder an Han wandte. "Und schick Koto-chan zu ihr, sollte

sie noch nicht da sein!"

Han nicktemit dem Kopf und lief zügig davon. Haru fuhr im Aufzug hoch in die 10 Etage, wo

sich sein Büro befand indem Matsuda auf ihn wartete. Als er vor seiner Bürotür stand, atmete er noch einmal

tief durch.

>Warum tue ich mir das eigentlich an,<dachte er bei sich, ergriff den Türgriff und öffnete sie.

Er betrat sein Büro mit Blick auf die Lichter von Shinjuku. Vier Männer warteten bereits auf ihn. Vielmehr:

Drei Männer hielten einen herumtobenden fest. Haru schüttelte den Kopf und schaute verzweifelt zu Boden.

"Wenn sie sich nicht sofort abregen, rufe ich die Polizei!" schrie er.

Die drei ließen den Fremden los und stießen ihn auf einen Stuhl.

"Miwaki! Wir schaffen das allein!" sagte er mit gebieterischer Stimme zu den Muskelmänner mit dem

Security- Aufdruck auf den Hemden.

"Sind sie sicher?" fragte einer der Miwakis.

"Ganz sicher?" fragte auch der in dem feinen Designer-Anzug.

"Keine Angst, Kazuhiro! Wenn er nicht artig ist, rufst du die Polizei und jeder wird

über die sexuellen Neigungen des Verehrten Senatskanditaten Matsuda in den Nachrichten lesen oder hören.

Richtig, Matsuda-san?" grinste Haru den Politiker an.

"Das wagen sie nicht. Sie würden es bitter bereuen!" versuchte Matsuda die Situation

zu seinen Gunsten zu wenden.

Doch Harus Blick bekam ein Stechen in den Augen. Er hatte den Gesichtsausdruck eines wilden Tieres.

Matsuda versuchte den Blick stand zuhalten. Doch es gelang ihm nicht. Er sank in sich zusammen und

wimmerte leise vor sich hin.

"Sie sind selbst schuld. Sie hätten nur ihren Clubbeitrag rechtzeitig bezahlen sollen,

wie jeder andere auch. Sie sind doch Vermögend, oder etwa nicht mehr?" Harus

Blick durchbohrte Matsuda regelrecht. "Verschwinden sie!" Er deutete zur Tür.

"Das Nächste mal bin ich nicht so freundlich. Dann können sie ihr Gesicht auf der Titelseite wiederfinden, mit

der Überschrift `Neuer Senator vergnügt sich mit Männer!`"

Matsuda erhob sich schweigend und verließ in Begleitung der Security das Büro.

Haru setzte sich an seinen Schreibtisch.

"Warst du nicht ein wenig hart, Hana-kun?"

"Keineswegs. Der ist unberechenbar, reizbar und aufbrausend. Und wegen solcher Vollidioten schweben die

Jungs ständig in Lebensgefahr. Wer weiß, was er gemacht hätte. Noch eine Vergewaltigung will ich hier nicht

erleben!" erklärte er mit zittriger Stimme.

Kazuhiro sagte nichts darauf. "Ich geh dann jetzt, bevor Keiko das Dream auseinandernimmt,"

"Keiko?" Haru schreckte aus seinen Gedanken. "Was ist den passiert?" "Es gab Probleme mit der heutigen

Lieferung!" Haru verstand nicht. "Besser gesagt, mit der nicht gelieferten Lieferung!" sagte Kazahiro und ließ

einen völlig verwirrten Clubbesitzer zurück.
 

*Haru machte sich gedankenversunken auf den Weg ins Lager. Bevor er den Fahrstuhl betrat, fiel es ihm

plötzlich wieder ein. Er schlug sich mit der Hand auf den Kopf.

"OH Scheiße!" schrie er. Als sich die Fahrstuhl öffnete, stürmte er davon, Richtung Lager, wo Keiko auf einen

Sack Schmutzwäsche einschlug. Eine andere Frau stand mit verschränkten Armen im Türrahmen und schaute

dem Schauspiel ein wenig belustigt zu. Als Haru sich an ihr vorbeidrängen wollte, hielt sie ihn zurück.

"Dafür solltest du mir dankbar sein. Jetzt kannst du mit ihr reden ohne gleich von

ihr getötet zu werden!" grinste sie und strich ihm über die Wange, als sie den Weg

frei machte.

"Du bleibst doch in der Nähe, Koto-chan?"

"Natürlich. Mir wäre es ein Vergnügen deine Überreste zu entsorgen!" Haru verzog den Mundwinkel. "Keiko!

Haru ist da!"rief sie laut, damit sie sich gegen Keikos Kraftausdrücke Gehör verschaffen konnte.

"Haru!" knirschte sie wütend. "Haru!" wiederholte sie.

Dem jungen Mann schwante Übles. "Ich habs vergessen!" quietschte er mit schriller Stimme.

"Ich war im Stress?"

"Stress?"

"Natürlich! Weiß du eigentlich wie stressig es ist so einen Club zu führen?" Kaum hatte er das gesagt schlug

er die Hände vor den Mund.

"Wie bitte!"

"War nett dich kennengelernt zu haben, Haru-san!" kicherte Koto.

"Das habe ich nicht so gemeint!" versuchte er sich verteidigen.

"Du redest von Stress einen Club zuführen!" Sie baute sich bedrohlich vor ihm auf. Und obwohl Haru um

einiges größer war, kam man nicht umhin zu sagen, dass Keiko im Moment die Größere war.

"Wer macht denn hier die Utensilienbestellung und die Inventur!" schrie sie. "Weißt du eigentlich was die

Jungs hier in der Woche verbrauchen!"

"Dafür bist du doch da. Weil ich mit soetwas nicht klarkomme," flüsterte er.

Keikos Blick erinnerte mittlerweile an eine wild, wütende Bestie. "Wenn ich dir so wichtig bin, warum

nehmen die meine Bestellung nur mit deiner Unterrichtschrift an?"

"Weil der Chef der Firma ein Frauenhasser ist!"

"Dann wird es Zeit den Lieferranten zu wechseln!" Sie wandte sich an Koto. "Koto-chan!" schnautzte sie im

Befehlston, als wären sie beim Militär."Hast du die Adresse?"

Koto nickte und zog einen kleinen Zettel aus ihrer Rocktasche. "Dann werde ich mal die Bestellung für

Montag durchgeben!" knurrte Keiko und wollte gerade das Lager verlassen als Haru sie festhielt und sie mit

einem gebieterische Blick ansah (schließlich war er der Chef des Sakura Dream und diesen Standpunkt

musste er jetzt verteidigen).

"Ich mag vielleicht schuld daran sein, dass keine Ware gekommen ist, aber du kannst doch nicht so einfach

über meinen Kopf hinweg eine andere Firma beauftragen!"

Keiko befreite sich von Harus Griff. "Und wie ich das kann. Es wäre sogar von Vorteil. Die Firma verkauft

ihre Ware 15% günstiger. Und sie würde meine Unterschrift akzeptieren. Und ich würde dann nicht mehr

ausrasten."

Haru atmete tief ein. "Das wäre für uns alle eine große Erleichterung. Mach was du willst!"

"Na, also. Geht doch!" Sie griff in seine Hosentasche und holte seine Geldbörse hervor.

"Ich geh dann einkaufen! Ohne Gummi geht hier schließlich nichts," flötete sie zufrieden und verließ den

Lagerraum.

Haru sank auf einem Wäscheberg zusammen. "Ich hoffe ihre Wutausbrüche werden jetzt weniger, sonst wird

sie mich umbringen," seufzte er.

Koto setzte sich neben ihn. Die beiden schwiegen eine Weile.

"Ich hoffe du erwartes jetzt keine Trost von mir. Diesmal leider nicht. Du bist an

diesem Chaos selbst schuld," sagte sie.

"Ich weiß!" Jetzt war Koto richtig verwirrt. Das er so schnell zugibt einen Fehler begangen zuhaben, hat sie

heute zum ersten mal erlebt. Dieses Erlebnis wird sie niemals vergessen.

ac

öEs war Mitternacht in der Sakuraba *2. Der Club war wieder mal vollkommen überfüllt. Koto stand hinter

der Theke und schenkte aus. Minami und Midori wuselten zwischen den Tischen herum und machten die

Gäste an. Haru setzte sich an die Bar.

"Du siehst furchtbar aus!"

"Immer das selbe mit diesen Bürokraten. Mein Club ist sauber!" stöhnte er und nahm einen großen Schluck

von seinem Drink.

"Dann freust du dich doch bestimmt auf nächste Woche. Dann kommen noch mehr von der Sort. Und die

Sittenpolizei will auch vorbeischauen!" sagte Koto. Haru verschluckte sich fast. Er prustete los. "Oh nein.

Bitte nicht! Das wird ja immer schlimmer. Meine Jungs werden hier zu nichts gezwungen!" schrie er fast.

Jemand trat an ihn heran und legte ihm die Hand auf die rechte Schulter.

"Wir wissen das! Und sollte die Sitte etwas anderes behaupten, kriegen sie es mit uns zutun. Wir sind

schließchen keine Frauen," sagte einer.

"Danke, Shita! Trinkst du einen mit?"

"Aber nur einen! Ich habe gleich noch einen Kunden," Koto stellte Shita einen Drink auf die Theke.

"Sag mal Chef, was ist heute eigentlich los mit dir? Du wirkst so gestresst!"

"Ich wirke nicht nur so und bin gesstresst. Matsuda ist aufgetaucht und hat Ärger gemacht, Keiko hatte einen

ihrer berühmten Tobsuchtsanfälle - Sie hätte wirklich nicht aufhören sollen zu rauchen - und ich habe mich

mit meinem besten Freund

gestritten," seufzte er.

"Hast du den Armen wieder angemacht?" lachte Shita.

"In der Oberstufe hat er nicht so ein Theater gemacht, wenn ich ihn geküsst habe."

"Menschen ändern sich." sagte Shita mit ernstem Gesichtsausdruck. "Das ist nun mal so. Takashio sieht es

nun realistischer. Er hat bemerkt, dass es Schwule in der Gesellschaft nicht leicht haben!"

"Ich bin nicht schwul," nuschelte er.

"Das weiß ich doch!" Shita verabschiedete sich von seinem Chef und ging zu einem Mann in einem schicken

Designer-Anzug. Haru wandte sich wieder an Koto.

"Ich weiß selber das sich Menschen verändern. Aber bei Takashio glaube ich steckt mehr dahinter!"

Koto beugte sich über die Theke. "Dann würde ich ihn einfach mal fragen!" schlug sie ihm vor und ging dann

zum anderen Ende der Bar und ließ den in Gedanken versunkenen Haru zurück.

Er dachte angestrengt nach was seine Bardame da gesagt hatte. Er dachte an seinen ersten Kuss mit

Takashio. Ihm fiel plötzlich wieder ein, was das für ein Gefühl war. Damals glaubte Haru, dass dieser Kuss

ihrer Freundschaft für immer besiegelen würde. Doch jetzt hatte er das ungute Gefühl das sein letzter Kuss

dieses Siegel zerstört hatte.
 

*Haru war gerade auf dem Weg nach Hause, als er aus dem Fenster sah und einen ziemlich geknickt

aussehenden Akio über die Straße liefen sah. Er befahl Kazuhiro sofort anzuhalten.

"Sind Sie sicher das ich hier halten soll? Das ist eine gefährliche Gegend!"

"Halt an. SOFORT!" brüllte er, während er beobachtete wie Akio in einer Gasse verschwand.

Kazuhiro fuhr an die Bordsteinkante. Haru sprang heraus und rannte hinter ihm her.

Als er um die Ecke bog, stolperte er beinahe über den Gesuchten, der sich an die Wand lehnte.

"Ahh...Akio!" Doch der Angesprochene reagierte gar nicht so richtig.

Haru sah ihn besorgt an. "Alles in Ordnung?" Akio nickte nur.

"Was ist passiert?" versuchte Haru weiter in Erfahrung zubringen.

"Hicks!" machte er und fiel seinem Kumpel in die Arme.

"Oh mein Gott. Du bist ja total besoffen!"

"Bin isch nicht!" lalte er.

"Ich nehm dich mit zu mir, da kannst du deinen Rausch ausschlafen," schlug Haru vor und machte sich mit

Akio auf den Weg zum Auto indem er auch sofort einschlief.

Haru sah ihn traurig an. Was hat er bloss? Egal was es war - er würde es schon in Erfahrung bringen.

Mit Hilfe von Kazuhiro schaffte es Haru seinen tiefschlafenden Kumpel auf eine Couch

zuverfrachten. Er hatte drei Stück davon die in einer Hufeisenform zu einer riesige Sofalandschaft angeordnet

waren. Er verabschiedete sich von Kazuhirou und setzte sich auf die Couch gegenüber und beobachtete

seinen Freund beim schlafen.



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