Windeln wechseln
Tayuyas Körper hatte sich in den letzten Wochen fast vollständig erholt. Eines
Morgens war sie aufgewacht und hatte einen roten Fleck auf dem Bettlaken
entdeckt. Kabuto hatte sie über den Zyklus der Frau aufgeklärt und sie
beruhigt. Dass dies nun geschehen war, zeigte nur, dass ihr Organismus auf dem
Weg der Besserung war.
Nach einer Woche war auch das vorbei und sie wagte sich mittlerweile schon aus
ihrem Bett heraus, wovon der überfürsorgliche Orochimaru nicht sehr begeistert
war. Kabuto war der Meinung, dass sie so viel tun sollte, wie ihr gut tat, aber
irgendwie schien das alles nun nicht mehr so einfach zu sein.
„Kabuto, kann ich die Butter haben?" Orochimaru saß zusammen mit seinem
Diener am Tisch. Das Mädchen würde nachher zusammen mit den Kleinen aufwachen.
Er würde da sein und ihr dann das Frühstück servieren bevor sie sich um die
Kinder kümmerten. Der Meister hatte schon den ganzen Morgen über seine Angst
um Tayuya geklagt. Er war fast hysterisch geworden. Kabuto hätte am liebsten
gelacht, doch das hätte ihn vielleicht den Kopf gekostet.
„Natürlich, hier bitte." Kabuto hob die Butter hoch, erstarrte dennoch mitten
in der Bewegung und blickte zur Tür.
Orochimaru drehte sich um und erblickte Tayuya, die ein wenig schüchtern und
vorsichtig in die Küche tappte. „Tayuya, zurück ins Bett mit dir! Du bist
noch nicht soweit! Du wirst dir weh tun!"
Als Tayuya vor seiner lauten Stimme erschrak, stand Kabuto auf um sich zwischen
sie und Orochimaru, der sich auch vom Stuhl erhoben hatte, zu stellen. „Nun
lass sie doch. Es ist gut, wenn sie sich mal ein wenig bewegt. Noch mehr
herumzuliegen würde ihr eher schaden, als gut tun." Kabuto nahm sie in die
Arme, woraufhin er von Orochimaru ein wütendes Knurren erntete, und führte sie
zum Tisch. „Setz dich erst einmal. Du solltest noch nicht so lange stehen."
Tayuya schielte kurz seitlich in Kabutos Gesicht, „Fängst du auch schon an.
Ich dachte, du wärst auf meiner Seite." Dann setzte sie sich hin.
Prüfend sah Tayuya sich um. Alle drei saßen und warteten. Die Kinder lagen
brav in ihrer Wiege und schliefen noch, aber bald würden sie auch Guten Morgen
schreien wollen und darauf warten, dass man ihnen die Windeln wechselte.
Als Tayuya sich ein Brötchen nahm und es mit Honig bestrich, musste Orochimaru
daran denken, wie er diese zähe Flüssigkeit immer auf ihrem Körper verteilt
und sie dann genüsslich abgeleckt hatte. Der Meister spürte, wie sich etwas in
ihm regte und sich dann sichtlich aufrichtete. Sein Blick wanderte hinab zu
seinem Schoß. Hoffentlich würde das Ding weg sein, bevor er aufstehen musste.
Es war wahrhaft unübersehbar.
Während Orochimaru regungslos vor sich hin starrte, begann Tayuya zu kichern.
„Nimmst du schon den Trank, den ich dir gegeben habe, Tayuya-chan?" fragte
Kabuto dann vorsichtig.
„Ja, genau so, wie du es mir gesagt hast." Tayuya dachte an das Gebräu, das
er ihr gebraut hatte. Kabuto hatte ihr in letzter Zeit recht viele Tränke
gegeben, die entweder ihrem Körper bei der Heilung oder bei der Schmerzstillung
geholfen hatten. Nachdem vor einigen Tagen dann ihre Blutung aufgehört hatte,
hatte er es ihr hingestellt. Einmal morgens und einmal abends. Es schmeckte
nicht einmal schlecht. Er hatte anscheinend ein Süßungsmittel dazugemischt.
„Gut, dann sage ich dir nun, was es damit auf sich hat." Kabuto sah kurz zu
Orochimaru, der dann nickte. „Der Trank verhindert eine erneute
Schwangerschaft, wenn du wieder mit Orochimaru schläfst. Er funktioniert ganz
einfach und ist besser als die, die sonst hergestellt werden. Der Eisprung wird
verhindert, außerdem kannst du das Mittel, anders als bei anderen, durchgehend
einnehmen, also keine Ruhephase, in der deine Mondblutung einsetzen kann. Falls
ihr wollt, könnt ihr euch also..." er beendete den Satz nicht. „Allerdings
solltest du schon einmal im Jahr deinem Körper seinen freien Lauf lassen. Na
ja, das war's eigentlich..."
„Und ich werde dann nicht schwanger?" fragte Tayuya neugierig und mit ihrer
alten Naivität.
„Nein, mein Schatz..." flüsterte Orochimaru leise. Er machte sich Sorgen um
sein kleines Mädchen - na ja mittlerweile war sie wirklich nicht mehr klein,
aber er nannte sie noch gerne immer so. Tayuya war noch lange nicht genesen,
wenn sie ihn jetzt an sich heranlassen würde, würde sie sich bestimmt
verletzen - würde er sie verletzen. Orochimaru dachte erneut daran, wie schön
es sich in ihr anfühlte. Würde so eine Art der Beziehung bei ihnen je wieder
richtig funktionieren? Ja, sie lief schon wieder fast schmerzfrei umher, aber
war das nicht noch ein wenig zu früh?
„Ach, Orochimaru", sagte sie errötend, „ich weiß doch, dass du die ganze
Zeit...nur noch an das Eine denken kannst. Glaubst du etwa nicht, dass ich das
harte Ding nicht sehen oder spüren kann, wenn du dich im Bett an mich
kuschelst?"
Kabuto drehte sich wieder kurz weg. Sein Meister war in seinen Augen einfach nur
ekelhaft. Er wollte von Anfang an nur Sex und seine Macht über die Menschen. Er
wollte immerzu herrschen und Tayuya - oder besser ihren Körper - konnte er am
besten kontrollieren.
„Ach, Tayuya-chan. Du weißt es... Aber du musst wirklich nicht, glaub mir!
Ich will dich weder dazu zwingen noch sonst etwas..." haderte Orochimaru dahin.
„Aber ich will es und ich weiß, dass du mir nicht weh tun wirst. Ich werde
dich vorher schon von mir herunter stoßen." Tayuya kicherte und biss in ihr
Honigbrötchen.
Orochimaru war verwirrt. Wie konnte sie sich da so sicher sein? Tayuya hatte ihn
doch oft genug erlebt. Na ja, vielleicht wusste sie mehr als er...
Plötzlich schnitt ein gellender Schrei durch die Küche. Tayuya drehte sich zu
dem Kind in der Wiege um. Morgens, so hatte sie es mittlerweile festgestellt,
waren die Kinder immer bei Orochimaru und Kabuto in der Küche, bevor der
Meister sie wieder zu ihr brachte.
„Ich glaube, es riecht ein wenig streng, meinst du nicht?" fragte Tayuya
Orochimaru schnippisch. „Da ich ja sooo geschwächt bin, würde es mich sehr
freuen, wenn DU das übernimmst."
Kabuto musste ein Lachen unterdrücken und hustete. Tayuya wusste dies
vielleicht nicht, aber der Meister hatte noch nie die Windeln gewechselt. Er
hatte es immer dem Arzt überlassen, wenn es um weniger appetitliche Dinge
ging.
„Aber..." begann Orochimaru.
„Kein Aber. Du machst das jetzt, schließlich muss ich es ja auch mal können
und da will ich lieber vom Meister persönlich lernen." Tayuya verschränkte die
Arme vor der Brust und sah Orochimaru zu, wie er das schreiende Kind aus der
Wiege nahm und zum Wickeltisch gleich daneben trug. Er nahm eine frische Windel
heraus und legte sie neben das Kind.
Okay, vielleicht sollte er mit dem Strampelanzug beginnen? Das wäre doch schon
einmal ein Anfang. Das konnte er ja noch. Nachdem das geschafft war und das Kind
nur noch lauter schrie, sah Orochimaru verwirrt die Windel an. Oh ja, es roch
wirklich sehr streng, aber das kannte er ja auch... Nun ja... Er war immer unter
einem Vorwand geflohen, wenn Kabuto seine Pflicht tat. Orochimaru hatte also
keine Ahnung.
Und so öffnete er unbeholfen die kleinen Klebeverschlüsse und klappte die
Windel auf. Dass so ein kleiner Winzling so einen...
Tayuya beobachtete ihn weiterhin. Sie ahnte bereits, dass er dies noch nie getan
hatte und deswegen war es umso interessanter ihn zu beobachten. Doch was war
das?
Orochimaru quiekte in einem seltsamen Ton auf. Alle Umstehenden hätten nie
gedacht, dass er zu einem solchen Klang in der Lage war.
Dieses verdammte Bürschchen pieselte ihn gerade wirklich an.
„Mann, kann der strullen...", meinte Tayuya mit kindlicher Stimme und lachte
bis ihr die Tränen in die Augen traten.
Orochimaru klappte nur genervt die Windel als Schutz zu und suchte verzweifelt
nach einem Tuch um sich das Gesicht abzuwischen. Wie zum Teufel konnte so ein
kleiner Junge nur so weit schießen?
Nachdem das Unglück soweit abgewandt war und die beiden Zuschauer aufgehört
hatten zu lachen, machte Orochimaru weiter.
So, was kam nun? Er entdeckte ein Döschen Creme. Nein, das war es nicht. Der
Puder auch nicht... Ah, da waren ja ein paar feuchte Tücher. Also hob er den
Kleinen leicht an den Beinchen nach oben und zog die volle Windel weg. Dann
wischte er mit dem Tuch seinen Po sauber. Igitt, das war ja widerlich. Kinder
waren einfach nur abartig, bis sie soweit waren von allein aufs Klo zu gehen.
Doch als er seinen Sohn lachen hörte, verflog dieser Gedanke schnell wieder. Er
war so zerbrechlich, aber sein Chakra war enorm groß. Er würde einmal etwas
ganz besonderes werden ... Wenn er gelernt hatte, allein auf die Toilette zu
gehen.
Jetzt würde er einfach nur Puder darüber streuen und die Windel darumwickeln,
dann war für ihn seine Arbeit getan.
Kabuto keuchte leise auf bei der Menge an weißem Staub, die Orochimaru da auf
den armen Babypopo rieseln ließ. Da war alles irgendwie nicht ganz richtig,
aber er würde Orochimaru schon noch die wichtigsten Dinge sagen.
Dann packte der Meister die neue Windel aus und schob sie unter den Jungen.
Verzweifelt versuchte er die Klebestreifen zum Halten zu zwingen. Das Ergebnis
sah eher mager aus. Außerdem betrachtete er verwirrt die Creme und all das
andere Zeug, das hier noch so herumstand und welches er nicht hatte gebrauchen
können.
Ohne sich etwas anmerken zu lassen, zog er dem Kind wieder den Strampelanzug an
und legte es in die Wiege.
„Orochimaru. Ich habe noch nie einen so unglaublich unfähigen Vater
gesehen.", meinte Tayuya scherzhaft.
„Mach's besser." Fauchte der Meister, während er sich die Hände an den
Tüchern abwischte und alles in den Mülleimer warf.
Er hätte nie gedacht, dass ihn etwas schneller von waagrecht auf senkrecht
umschalten lassen konnte.