Zum Inhalt der Seite

Another Chance I

A Marauder Tale
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Keine Menschenseele

113 Keine Menschenseele
 

Serina machte sich auf zum nächsten Unterricht. Sie hatte Muggelkunde und war heilfroh, dass keiner ihrer Freunde mehr in diesem Kurs war, so konnte sie ihnen wenigstens den Vormittag über aus dem Weg gehen.

Zum Mittagessen schlich sie sich in die Küche und ihr graute bereits vor dem Nachsitzen bei Filch. Sie hatte an diesem Tag keinen weiteren Unterricht und beschloss, lieber gleich zum Hausmeister zu gehen. Vielleicht würde er ihr ja eine andere Aufgabe geben und sie konnte die Begegnung mit James weiter hinauszögern, doch Serina hatte heute einfach kein Glück.

Als sie am Büro des Hausmeisters ankam sah sie James bereits davor warten und Sirius stand neben ihm.

"Verdammt Baby, wo steckst du bloß den ganzen Tag?" fragte er sie und zog sie in seinen Arm.

"Was machst du hier? Bei was haben sie dich den diesmal erwischt?"

"Bei gar nichts. Ich hatte Sehnsucht nach dir und wusste ja, dass du hier auftauchen musst!" Er grinste und gab ihr einen langen Kuss.

"Ok, das reicht jetzt, Leute!" James stieß die beiden an. "Also, was hat Lily gesagt? Du hast doch schon mit ihr gesprochen, oder?"

Serina begann innerlich zu verzweifeln. Die Worte lagen ihr auf der Zunge, aber sie schaffte es einfach nicht, sie auszusprechen.

"Ich … Äh … Nun, ehrlich gesagt … Lass uns über was anderes reden, ja?"

James schüttelte heftig den Kopf. "Nein! Ich will jetzt wissen was sie gesagt hat, Rina."

Serina blickte ihren Freund hilfesuchend an

"Komm schon, Baby. So schlimm kann's doch gar nicht sein!"
 

Serina schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Sie wollte ihnen wirklich die Wahrheit über Lily sagen. Wenn sie nur diesen Fluch los wäre. Plötzlich fing ihre rechte Hand an zu brennen, als wäre ein Feuer unter ihrer Haut ausgebrochen und ein stechendes Ziehen schoss ihren Arm hinauf.

Sie öffnete ihre Augen und starrte James an. "Ich … Ich kann nicht!" stotterte sie und das Ziehen ließ augenblicklich nach. Sie rieb sich ihre Hand, die sich nicht wärmer anfühlte als sonst und auch das Brennen hörte langsam auf.

James wollte gerade etwas erwidern, als sich die Bürotür öffnete und Argus Filch auf den Gang trat.

"Ha, sind doch immer die Gleichen hier. Sie aber nicht, Mister Black, das hier ist eine Strafe und nicht kein Vergnügen, also scheren Sie sich davon. Sie beiden kommen mit, die Doxys warten schon."

Serina löste sich von ihrem Freund und folgte dem Hausmeister. Sie spürte James bohrende Blicke in ihrem Rücken.
 

--- --- ---
 

James grübelte vor sich hin. Er hatte bereits sieben Doxys erledigt und warf einen blick zu Serina, die sich mit übermäßigem Eifer eine Kiste vornahm und alles schockte, das sich darin bewegte.

James schlängelte sich zwischen den Kisten hindurch und blieb neben ihr stehen.

"Warum willst du mir nicht mehr helfen, Rina? Ich dachte, zwischen uns wäre wieder alles in Ordnung?"

Das Mädchen hielt inne und atmete tief durch, ehe sie ihn ansah. "Das ist es auch, James, es ist nur …" Sie warf einen Blick auf ihre Hand, die zwar aussah wie immer, aber dennoch wieder zu brennen begonnen hatte. "Ich kann dir nicht mehr helfen, es tut mir Leid."

Der Rumtreiber schüttelte den Kopf. "Ich versteh das einfach nicht! Was hat sich den seit Gestern Abend geändert, Rina?"

Serina schluckte. "Nichts … Alles … Oh, James, das ist echt kompliziert … Ich kann es dir nicht erklären."

Er verzog das Gesicht. "Wenn du mir nicht mehr helfen willst, Ok, das könnte ich ja noch verstehen. Aber du könntest wenigstens ehrlich zu mir sein ... Ach weißt du was? Vergiss es einfach!"

James drehte sich um und ging wieder zu seiner Kiste zurück.

Serina sah ihm verzweifelt nach. Sie war den Tränen nahe und mehr den je wünschte sie sich, die Wahrheit sagen zu können. Doch sie hatte Angst was passieren könnte, wenn sie weiterhin versuchen würde, den Schwur zu brechen. Gedankenversunken wand sie sich wieder ihrer Kiste zu und hob eine alte Decke an, die darin lag. Zwei Doxys kamen herausgeschossen und verbissen sich in ihre Finger.

"AUA!" schrie sie und schüttelte ihre Hand so heftig, dass die Beissfeen durch die Luft geschleudert wurden. Blut tropfte von ihrem Finger und dicke Beulen bildeten sich bereits.

"Könntest du Filch bitte sagen, dass ich auf der Krankenstation bin?" fragte sie zu dem Rumtreiber gewand, der fast unmerklich mit den Schultern zuckte und verließ den Raum.
 

James hörte, wie die Tür hinter Serina ins Schloss fiel und er stieß hörbar die Luft aus. Warum hatte sie auf einmal ihre Meinung geändert? Er verstand es einfach nicht. Seufzend klappte er seine Kiste zu und setzte sich darauf. Er zog die Karte der Rumtreiber aus der Tasche, breitete sie neben sich aus und aktivierte sie. James sah Serina, die gerade die Treppe in den ersten Stock hochging. Remus und Peter entdeckte er in der Bibliothek. Wahrscheinlich gab der blonde Rumtreiber seinem Freund mal wieder Nachhilfe. Sirius Punkt flog kreuz und quer über das Quidditchfeld, wo er jetzt auch viel lieber wäre.

Doch seine Augen suchten die Karte weiter ab, bis sie bei den Gewächshäusern hängen blieben. Er hatte sie gefunden. Seine Finger strichen sanft über den kleinen Punkt mit Namen Lily Evans, als die Tür aufgerissen wurde und James erschrocken hochfuhr.

"Sind wir etwa schon fertig, Mister Potter?"

Argus Filch kam mit schnellen Schritten auf ihn zu und James schaffte es gerade noch die Karte zu löschen, ehe der Hausmeister ihn erreicht hatte.

"Was ist das denn?"

"Nichts!" sagte der Rumtreiber schnell und wollte die leere Karte wieder einstecken. "Nur ein leeres Pergament. Ich … Ich wollte nur nachsehen, ob ich genügend da hab … für meine Hausaufgaben!"

"Ja, aber sicher doch, Potter. Da stand eben noch was drauf, das hab ich genau gesehen und ich will wissen, was das war!" Er riss James die Karte aus der Hand.

"Wirklich nicht, Mister Filch. Das ist nur ein leeres Stück Pergament … Mein leeres Pergament und das hätte ich gerne wieder."

Er hielt dem Hausmeister die Hand hin, doch der verzog verächtlich das Gesicht. "Das kann ich mir sehr gut vorstellen, Mister Potter. Aber erst wenn Sie mir sagen, was es hiermit auf sich hat ... Wo steckt eigentlich Miss Corvus?"

"K … Krankenstation." murmelte James und sah Filch dabei zu, wie er die Karte in seiner Jackentasche verschwinden ließ.

"Pah … Früher, da hätte man sie losgeschickt 'nen Mantikorstall zusäubern und heute heulen die Kinder schon, wenn sie mal von 'ner Mücke gestochen werden … Alle völlig verweichlicht! Sie können gehen, Mister Potter, bis zum nächsten Mal!"

Er schob den Rumtreiber aus dem Zimmer und schloss die Tür ab. James sah dem Hausmeister nach, der in seinem Büro verschwand und mit ihm die Karte der Rumtreiber.
 

--- --- ---
 

Serina verließ die Krankenstation, nachdem sie sich von Poppy das Gegenmittel hatte geben lassen und schlich sich in die Küche hinunter. Sie wollte keinem der Jungs über den Weg laufen, denn sie hatte noch immer keine Ahnung, wie sie die ganze Sachen erklären könnte.

Sie trat durch die Geheimtür und ein brünettes Mädchen drehte sich überrascht um.

"Oh Merlin, hast du mich vielleicht erschreckt!"

Serina grinste. "Hi Tabby. Wie geht’s dir?"

Sie setzte sich neben dem Mädchen aus Huffelpuff auf die Bank.

"Geht so." seufzte Tabea und Serina runzelte die Stirn.

"Bedrückt dich was?"

Tabea zuckte mit den Schultern. "Ich weiß auch nicht … Rina? Kann ich dich mal was fragen?"

Serina lächelte unsicher. "Das kommt ganz darauf an. Worum geht es den?"

"Peter."

"Oh, na dann, frag was du willst!" Serina grinste und Tabea wurde ein bisschen rot.

"Na ja … Du weißt nicht zufällig, ob er eine Freundin hat, oder?"

"Peter? Nicht das ich wüsste, wie kommst du denn darauf?"

Tabea stocherte in ihrem Eis herum. "Ist nur so ein Gefühl. In den Ferien hat er mir total oft geschrieben aber plötzlich, kurz bevor die Schule wieder anfing, blieben die Briefe auf einmal aus und seit wir wieder hier sind hat er mich noch gar nicht beachtet. Ich weiß gar nicht, was ich davon halten soll."

Serina sah sie an. "Du magst ihn wirklich, oder?"

Tabea lächelte schüchtern.

"Hör mal, wenn Peter dir ständig geschrieben hat, dann wird das nicht ohne Grund gewesen sein. Nur … James Dad ist in den Ferien … gestorben und Peter hat extra seinen Urlaub abgebrochen um zu der Trauerfeier zukommen. Ich schätze einfach mal, dass ihm da einfach nach schreiben zumute war, verstehst du?"

Tabea nickte und Serina nahm ihr den Löffel aus der Hand, um sich über das schmelzende Eis herzumachen.

"Sei einfach ganz normal, wenn du ihn das nächste Mal siehst und sag Hallo, oder so was."

Die Huffelpuff atmete erleichtert aus. "Dann bin ich ja beruhigt." Tabea lächelte versonnen vor sich hin. "Danke Rina, jetzt geht’s mir echt besser. Ich werd mal wieder los, meine Hausaufgaben warten noch auf mich."

"Dann wünsch ich dir viel Spaß. Ich werd noch dein Eis aufessen und dann mal sehen, was sich hier sonst noch so findet!"

Sie zwinkerte dem brünetten Mädchen zu, das die Küche durch den Geheimgang verließ und seufzte. Warum konnten sich ihre Probleme nicht auch so einfach lösen lassen?
 

--- --- ---
 

Lily belud eine hölzerne Handkarre mit Blättern und kleinen Zweigen und wischte sich die schmutzigen Hände an ihrer Hose ab. Sie hatte Pomona Sprout, ihrer Kräuterkundelehrerin, angeboten in den Gewächshäusern zu helfen und Pomona hatte diese Hilfe gerne angenommen. Die kleine, etwas rundliche Frau hatte sich zwar darüber gewundert, aber jetzt zum Herbst gab es viel Menge zu tun und sie war für jede Hilfe dankbar.

Lily war froh, dass sie sich hier verkriechen konnte. Zum Einen konnte sie sich so Ablenken und musste nicht ständig an James denken, und sie musste nicht befürchten, Serina über den Weg zulaufen. Laut Pomona konnte man einen solchen Schwur nicht mehr rückgängig machen und sie wusste partout nicht, wie sie das ihrer Freundin beibringen sollte.
 

Sie warf eine weitere Ladung Affodillblätter auf den Karren und dachte an James. Er fehlte ihr. Sie sah seine braunen Augen vor sich, die von kleinen Lachfältchen umgeben waren und musste Lächeln. Doch die Augen veränderten sich. Der warme Blick, der von ihnen ausging, wurde kalt und wieder sah sie sein wutverzerrtes Gesicht, als er sie aus seinem Zimmer warf.

Nein, sie war noch nicht soweit, ihm zu verzeihen. Lily wischte sich eine Träne von der Wange und atmete tief durch.

"Reiß dich bloß zusammen, du alte Heulsuse!" schimpfte sie mit sich selbst und schob den Handkarren durch das Gewächshaus auf den Ausgang zu.
 

"Madam Sprout? Wo soll das hier denn hin?"

Pomona tauchte unter einem Tisch auf, das Gesicht leicht mit Erde beschmiert, und sah Lily überrascht an. "Oh, Miss Evans, Sie sind schon fertig? Prima. Also wenn Sie wollen, können Sie es gerne zu Hagrid bringen. Hier wären wir für heute fertig."

Lily nickte lächelnd. "Mach ich, Madame Pomfrey." Sie nahm ihre Robe, die neben der Tür an einem Haken hing und schob die Karre durch die Tür. Sie ging über die Wiese auf den Waldrand zu, wo die Hütte des Wildhüters stand.
 

Hagrid staunte nicht schlecht, als er das rothaarige Mädchen auf sich zukommen sah.

"Mensch Lily, was hast'n du angestellt, dass du der Pomona ihr Kraut herbringen musst?"

Der Halbriese sah auf das Mädchen herab und Lily schüttelte den Kopf.

"Gar nichts, Hagrid. Ich mach das freiwillig! Aber sag mal, was machst du eigentlich damit?"

Hagrid nahm ihr den Karren ab und er grinste sie an.

"Wenn du ganz leise bist, kannste gerne mitkomm."

Er ging auf den Verbotenen Wald zu und Lily folgte ihm.
 

Hagrid führte sie einen schmalen Pfad entlang, immer tiefer in den Wald.

"Wie weit ist es denn noch?" fragte das Mädchen, da sich immer wieder nach allen Seiten umsah. Es knackte im Unterholz, und Lily hatte das unbestimmte Gefühl, dass sie hier nicht alleine waren.

"Brauchst keine Angst haben. In diesem Teil des Waldes kann dir nichts passieren." versuchte Hagrid sie zu beruhigen. "Siehst du da vorn? Wir sind da." Er zeigte auf eine kleine Holzhütte, die jedoch nur zwei Wände hatte. Der Boden war mit Stroh ausgelegt und in ihrer Mitte stand eine Futterkrippe, in die der Wildhüter die Pflanzenabschnitte füllte. Lily ging ihm dabei zur Hand.

"Hagrid? Was für Tiere kommen denn zum Fressen hierher?"

Er lächelte. "Die verschiedensten, Lily. Sieh mal, da kommt schon eine Niffler Familie." Hagrid zeigte auf eine kleine Gruppe von neun unterschiedlich großen Tieren mit langen Schnauzen. Das Größte war etwa so groß wie ein Dachs und sie alle hatten flaumiges, schwarzes Fell. Die Gruppe machte sich genüsslich über die Blätter her und das Mädchen beobachtete sie aus einiger Entfernung.

Hagrid stupste sie an und zeigte aus das dichte Unterholz, links von ihnen.

"Pass auf, Lily, gleich kommt er."

Sie blickte zu dem Halbriesen auf. "WER kommt?"

"Wirst du gleich sehen."

Das Mädchen schluckte, als sie Zweige knacken hörte. Sie hatte keine Ahnung, was für Geschöpfe alles in diesem Wald lebten, aber den Namen 'Verbotener Wald' trug er sicher aus einem guten Grund. Lily rückte ein kleines Stückchen näher an den Wildhüter heran.
 

Sie sah etwas aus dem Unterholz kommen. Es war knapp einen Meter hoch, hatte hellbraunes Fell und bereits zwei kleine, geschwungene Hörner auf der Stirn. Es sah das Mädchen und Hagrid aus großen, schwarzglänzenden Augen an.

"Ist das ein … Kälbchen?" fragte sie ungläubig und Hagrid nickte.

"Siehst du seine goldene Hufe? Es ist ein Re'em Kalb. Wenn er ausgewachsen ist, dann ist er höher als du, Lily!" sagte der Halbriese und sie starrte das Jungtier fasziniert an, das zu fressen begonnen hatte.
 

--- --- ---
 

Serina saß noch immer auf der Holzbank in der Schlossküche und stocherte in dem Eis herum. Tinker hatte sich neben sie gesetzt und warf ihr immer wieder verstohlene Blicke zu.

"Miss Corvus? Haben Sie etwas? Tinker kann Ihnen gerne ein neues Eis holen, wenn Sie wollen."

Serina sah die Hauselfe an.

"Was? Nein, schon gut, Tinker. Ich hab eigentlich gar keinen Hunger. Ich suche nur nach einer Lösung für ein Problem, das ich gerade habe."

Tinker blickte in die Eisschüssel. "Und Sie glauben, Sie finden die da drin?"

Serina lachte. "Nein! Aber es hilft mir beim Nachdenken, verstehst du?"

Die kleine Hauselfe schüttelte den Kopf. "Nein, das versteht Tinker nicht. Aber wenn Sie darüber reden wollen kann Tinker Ihnen gerne zuhören. Vielleicht kann Tinker Ihnen ja helfen."

Serina seufzte. "Das ist lieb von dir, aber … Ich kann nicht darüber reden. Außerdem würdest du es wahrscheinlich eh nicht verstehen."

Die Hauselfe stellte sich auf die Bank und blickte das Mädchen leicht empört an. "Aber natürlich versteht Tinker Sie, Miss Corvus! Sehen Sie … Tinkers Ohren sind ganz sauber!" Sie hielt dem Mädchen ihre großen, fledermausähnlichen Ohren vors Gesicht und Serina musste sich ein Lachen verkneifen.

"Ok, schon gut Tinker … Setzt dich wieder, ich werde mal versuchen, es dir zu erklären … Also, ein Freund von mir hat ein Problem mit … Er hat sich mit jemandem gestritten und ich wollte ihm helfen. Aber derjenige, mit dem er sich gestritten hat, der hat mich reingelegt damit ich dem anderen eben nicht helfen kann. Jetzt sind die beiden nicht nur sauer auf einander, der Freund ist auch sauer auf mich … Soweit verstanden?"

Die Hauselfe nickte. "Ja, aber warum haben sich Mister Potter und Miss Evans denn gestritten?"

Serina sah sie erstaunt an. "Woher weißt du denn, dass ich von Lily und James gesprochen hab?"

Tinker gluckste. "Tinker ist eine Hauselfe, Miss Corvus. Wir Hauselfen sehen und hören so einiges, was hier im Schloss vor sich geht."

Serina grinste. "Ja, das merke ich auch gerade, aber … Moment mal, wieso kann ich dir von … von Lily erzählen?"

Sie starrte auf ihre Hand, wo das verräterische Ziehen diesmal ausblieb und die Hauselfe zuckte mit den Schultern, was ihre grünen Flügel rascheln ließ.

"Warum sollten Sie Tinker nicht von Ihrer Freundin erzählen können?"

"Weil ich mit niemanden über Lily reden konnte ohne das es … Ich hab einen unbrechbaren Schwur abgelegt, mit keiner Menschenseele über sie zu reden, darum!"

"Aber das ist Tinker doch auch nicht."

Serina runzelte die Stirn. "Was bist du nicht?"

"Eine Menschenseele, Miss Corvus. Tinker ist doch eine Hauselfe!"

Serinas Augen fingen an zu strahlen und ein dickes Grinsen machte sich in ihrem Gesicht breit.
 

--- --- ---
 

James saß auf seinem Bett im Schlafsaal und kaute nachdenklich auf seinem Federkiel herum. Wenn Lily ihm schon nicht zuhören wollte, vielleicht würde sie eine schriftliche Entschuldigung von ihm annehmen. Doch irgendwie fielen ihm gerade nicht die richtigen Worte ein.

Die Tür ging auf und Remus kam, gefolgt von Peter, ins Zimmer. Der kleine Rumtreiber warf seine Bücher auf das Bett.

"Mann, warum muss Arithmantik nur so kompliziert sein?"

"Ist es gar nicht, Wormtail. Du musst dir nur die Regelsätze merken."

"Danke Moony! Aber gerade die sind ja so kompliziert! Hey Prongs, alles klar?"

"Klar!" Schnell ließ James Feder und Pergament im Nachttisch verschwinden, als die Tür ein weiteres Mal geöffnet wurde und der letzte Rumtreiber das Zimmer betrat.

"Hi Leute! Ihr werdet beim nächsten Spiel vielleicht Augen machen! Ich schwör euch, ich feg sie alle von ihren Besen … Prongs? Was ist los?" Er sah seinem Freund sofort an, dass ihn etwas bedrückte. "Sag nicht, du hast dich wieder mit Rina gezofft?"

James nickte und Sirius ließ sich stöhnend auf sein Bett fallen.

"Oh Merlin, muss das sein? Ihr hattet euch gerade wieder vertragen, was war denn jetzt schon wieder los? Was hat sie gesagt?"

James stand von seinem Bett auf und ging in Zimmer auf und ab. "Das ist es ja, Padfoot. Sie hat gar nichts gesagt. Nur, sie könnte mir nicht mehr helfen!"

Remus runzelte die Stirn. "Einfach so? Ohne ein Erklärung?"

James zuckte hilflos mit den Schultern und sah Sirius an.

"Frag mich nicht, Prongs! Ich hab keine Ahnung, was mit ihr los ist."
 

Peter stieß einen spitzen Schrei aus, als plötzlich eine Hauselfe aus dem Nichts neben ihm erschien. Tinker sah den Rumtreiber überrascht an.

"Haben Sie etwas, Mister Pettigrew?"

Peter schüttelte mit blassen Gesicht und rasendem Herzen den Kopf. "Nein … Nur etwa zwanzig Jahre weniger zu leben!"

Seine Freunde grinsten.

"Tinker, was machst du hier?" fragte Remus und die Hauselfe hüpfte von Peters Bett und ging auf James zu.

"Miss Corvus schickt hat Tinker geschickt. Tinker soll Ihnen etwas sagen."

James hockte sich vor der Hauselfe hin und die Rumtreiber hörten sich an, was sie ihnen mitzuteilen hatte.
 

"… Und darum konnte Miss Corvus Ihnen auch nicht sagen, warum Sie Ihnen nicht mehr helfen kann, obwohl sie es gerne würde."

Die vier Gryffindors sahen Tinker einen Moment schweigend an, ehe Peter den Kopf schüttelte.

"So was kann aber auch nur Rina passieren!"

"Das Lily so weit gehen würde … Das hätte ich nie gedacht!" sagte Remus und James nahm seine Brille ab und putzte sie in seinem Pullover.

"Und ich hab Rina noch angeblufft, weil sie nichts gesagt hat. Stellt euch mal vor, sie hätte versucht, den Schwur zu brechen!"

Sirius sog scharf die Luft ein. "Daran will ich gar nicht denken, Prongs! Gib mir mal die Karte. Ich will wissen, wo Rina steckt."

Er hielt James die ausgestreckte Hand hin und sein Freund kaute auf seiner Unterlippe.

"Prongs … Die Karte!"

"Ok, ich glaube, ich muss euch was beichten ... Ich hab die Karte der Rumtreiber verloren!"
 

"DU HAST WAS?" Sirius sprang vom Bett auf und starrte seinen besten Freund entsetzt an. "Bist du blöd? Wie konnte das denn passieren?"

"Hey, ich konnte nichts dafür! Ich konnte die Karte gerade noch löschen, als Filch sie mir auch schon aus er Hand gerissen hat!"

"Filch? Wie konnte der dich denn mit aktivierter Karte überraschen?" fragte Remus stirnrunzelnd.

James suchte händeringend nach einer guten Antwort. "Ich … Ich hab … Ich hab einen anderen Teil des Schlosses beobachtet und ihn halt nicht gesehen!"

"Klar. Du hast sich die ganze Zeit auf Lily Punkt gestarrt, hab ich Recht? Oh Merlin, ich hab Recht! Mann Prongs, das hat es jetzt echt noch gefehlt!" Sirius verpasste ihm eine Kopfnuss.

"Wenigstens weiß Filch nichts mit der Karte anzufangen, das ist doch schon mal was, oder?" fragte Peter und Remus nickte.

"Ja, wenigstens etwas. Merlin, nicht auszudenken, wenn Filch eine aktivierte Karte in den Händen hätte!" Der blonde Rumtreiber schüttelte sich bei dem Gedanken.

"Tinker weiß, wo Miss Corvus ist. Miss Corvus war nämlich bei Tinker in der Küche, als sie Tinker mit der Nachricht losgeschickt hat."

Sirius sah seine Freunde an. "Gut. Dann weiß ich, wo ich jetzt hin geh. Kommt einer mit?"

"Was machen wir wegen der Karte?" wollte Peter wissen.

"Ich würde vorschlagen, darum kümmern wir uns später. Lasst uns erstmal eine Katastrophe beenden." Remus klopfte James aufmunternd auf die Schulter und gemeinsam machten sie sich auf den Weg in die Küche.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-01-03T10:39:12+00:00 03.01.2008 11:39
wow!!
ich hab deine ff vor kurzem entdeckt und bin ein totaler fan!
ich mag deine überlegungen zu den rumtreibern
und serina ist einfach spitze!
aber am eisten möcht ich deinen schreibstil loben!!!
ich hoffe das mit lilly & james geht wieder in ordnung?!
und bitte bitte schreib bald weiter, ja???!!!!

ciaoi... bis bald
Von:  Krylia
2007-12-26T21:16:05+00:00 26.12.2007 22:16
Äh, auf der zweiten Seite hast du Lily statt "Madame Sprout" "Madame Pomfrey" sagen lassen. Das lag wohl an dem Satz zuvor, wo du Prof. Pomona Sprot oder so geschrieben hast.
Hach, so, jetzt bin ich durch.

. . .

. . .

. . . Hoffentlich geht es bald weiter. XD
Von:  Egyptprincess
2007-12-13T15:11:40+00:00 13.12.2007 16:11
hi,

na zum glück ist ja noch mal alles gut gegangen,(Bis jetzt)
jetzt müssen james und lily sich nur noch wieder versönen, aber bei lily´s und james´ dickschädel kann das noch ne weile dauern schätze ich.
zum glück hat rina jetzt jemandem mit dem sie trotzdem über lily reden kann

LG Egyptprincess

Von:  AiWi
2007-12-13T13:00:06+00:00 13.12.2007 14:00
Ach ja wieder mal ein schönes Kapitel.
Langsam weiß ich nicht mehr was ich so schreiben soll.
Mir gehen die Vokabeln aus.
Aber weißt find bis jetzt slles toll was du schreibst.
Also mach bitte schnell weiter.
lg AiWi



Zurück