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Another Chance I

A Marauder Tale
von

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Der Plan

93 Der Plan
 

Serina wurde durch ein beständiges Vibrieren aus dem Schlaf gerissen. Sie blickte auf die Uhr, es war 2 Uhr Morgens. Sie nahm ihren Zwei-Wege Spiegel, den sie vorsorglich unter ihr Kopfkissen gelegt hatte, und schlich sich ins Badezimmer.

"Guten Morgen." murmelte sie verschlafen und sah einem blonden Mann entgegen der ihr zwar unbekannt war, aber dennoch vertraut aussah.

"Guten Morgen? Oh, stimmt ja, die Zeitverschiebung. Hier ist es gerade 9 Uhr Abends, aber in dem Brief stand, es wäre wichtig!"

Serina nickte gähnend.

"Die Eule war ziemlich fertig, ich werde sie wohl erst Morgen zurück schicken können. Ich nehme an, du bist Serina, ja? Mein Sohn hat von dir erzählt. Ist ihm was passiert"

Sie schüttelte den Kopf. "Noch nicht, aber wenn Sie ihm nicht helfen wird bald etwas passieren. Sagen Sie, Mister Lupin, lieben Sie ihren Sohn?"
 

Zehn Minuten später schlich sie in ihr Bett zurück und deckte sich mit einem zufriedenen Grinsen zu.

"Wer war das?" fragte eine leise Stimme aus dem Nebenbett und Serina drehte sich zu Lily um.

"Das war mein Teil der Rettungsaktion! Jetzt musst du nur noch dafür sorgen, dass wir ins Ministerium dürfen und Moony ist gerettet."

Lily nickte im Dunkeln. "Mach ich gleich morgen früh. Und du verrätst mir immer noch nicht, wem du den Spiegel geschickt hast?"

Serina kicherte leise. "Nee! Das soll eine Überraschung werden!"

Lily gähnte. "Na gut. Ich bin eh zu müde, um dich auszuquetschen! Schlaf gut Rina."
 

~~~ ~~~ ~~~
 

"Sarah?"

"Sarah!"

Absolute Finsternis umgab sie und die Stimmen schienen von Überall her zukommen.

"Saraaaah!"

Sie drehte sich ein paar Mal um sich selbst, bis sie einen kleinen, hellen Punkt entdeckte, der langsam immer größer wurde.

"Sarah? Wo bist du?"

Nein, der Punkt wurde nicht einfach größer, er kam näher.

"Sarah?"

Oder war sie es, die sich bewegte? Sie konnte es nicht sagen.

"Sarah! Komm her."

Der Punkt war jetzt so groß wie ihre Hand und er veränderte sich. Er wurde flacher, verschmolz zu einer schmalen Linie dessen Ende nach Unten zeigten.

"SARAH!"

Aus der weißen Linie wurden spitze Zähne, die nach ihre schnappten und Serina schreckte schweißgebadet auf.
 

Sie saß in ihrem Bett im Schlafsaal und ihr Herz schlug wie wild in ihrer Brust. Für einen kurzen Moment schloss sie ihre Augen und atmete tief durch.

"Es war nur ein Traum. Nur ein dämlicher Alptraum, weiter nichts."

Sie ließ sich in ihr Kissen zurücksinken und ein erleichtertes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Plötzlich wurden die Vorhänge von ihrem Bett beiseite gezogen und Serina streckte erneut hoch.

"Guten Morgen, Süße! Schon wach?"

Serina starrte das Mädchen kreidebleich an, das vor ihr stand.

"LILY! Willst du mich umbringen?"

Lily ließ sich auf ihrer Bettkante nieder. "Hatte ich eigentlich nicht vor, aber so wie du aussiehst, fehlt dazu nicht mehr viel."

Sie blickte ihre Freundin besorgt an. Serina war blass und sie hatte dunkle Schatten unter den Augen. "Geht es dir nicht gut?"

Serina schüttelte den Kopf. "Nee, hab nur schlecht geträumt." Sie streckte sich und gähnte herzhaft, ehe sie zusammenzuckte. "Aua … Verdammt!"

Sie hielt sich den Kopf und schloss die Augen, vor denen bunte Sterne tanzten.

"Rina? Was hast du?"

"Gar nichts." stöhnte sie. "Ich hab mir wohl irgendwas gezerrt und jetzt tuts halt weh!"

"Gezerrt? Und da tut dir der Kopf weh?"

Serina nickte. "Ja, das zieht von hier hinten bis nach vorne."

Sie zeigte auf ihren Nacken und Lily wartete, bis Serina die Augen wieder öffnete.

"Wie lange hast du das schon?"

Serina zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht, ein paar Tage vielleicht."

"Warum gehst du damit nicht mal zu Madame Pomfrey?"

Serina lachte leise. "Lieber nicht, die schreibt mich nur krank und am Ende darf ich wieder kein Quidditch spielen! Hast du eine Ahnung, was dein Freund dann mit mir macht?"

Lily schüttelte den Kopf. "Klar, weil es ja auch nichts Wichtigeres gibt!"

"Nicht viel!" grinste Serina. "Außerdem ist es doch schon wieder vorbei. Ich schätze, in ein paar Tagen hört das von alleine wieder auf."

"Das will ich hoffen, sonst schleppe ich dich da eigenhändig hin! So, los jetzt, aufstehen. Ich will möglichst früh in der Großen Halle sein, damit wir mit Dumbledore reden können, ehe die anderen da sind."

Lily zog ihr die Decke weg und Serina schwang ihre Beine aus dem Bett.

"Äh, Moment mal … Wieso wir? Das ist doch deine Aufgabe!"

Lily schüttelte den Kopf. "Ich mache ja schon den Bürgen, und außerdem sieht es bestimmt besser aus, wenn wir beide zu ihm gehen."

Serina seufzte geräuschvoll. "Na gut! Aber wehe, ich kriege deswegen keine Brötchen mehr ab, dann kannst du was erleben!"

Sie ging ins Bad und Lily fing an zulachen. "Deine Prioritäten sind echt merkwürdig verteilt, Miss Corvus."

"Sind sie gar nicht, Miss Evans. Sie sind nur auf das Nötigste beschränkt!" rief Serina zurück.

"Beschränkt seid ihr alle beide! Haltet die Klappe, ich kann noch eine halbe Stunde schlafen!" erklang Maureens wütende Stimme und Lily flüchtete zu ihrer Freundin ins Bad.

"Oha, jetzt haben wir sie aus ihrem Schönheitsschlaf gerissen!"

Serinas steckte ihren Kopf grinsend aus der Dusche. "Und das ist unverzeihlich, denn den hat sie bitter nötig!"

Lily biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut loszulachen.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Albus Dumbledore fütterte gerade Fawkes, als dieser ihm mitteilte, dass er Besuch bekam. Der Schulleiter sah auf seine große Uhr, die an der Wand hing.

Es wurde geklopft und zwei Mädchen betraten sein Büro.

"Miss Evans, Miss Corvus … Es ist aber noch reichlich früh finden Sie nicht? Was haben Sie denn so Dringendes auf dem Herzen, das es nicht bis nach dem Frühstück warten kann?"

Serina und Lily sahen sich an und setzten sich auf die Stühle, die Albus ihnen anbot.

Lily holte tief Luft. "Wir brauchen Ihre Hilfe, Professor. Es geht um … um Remus Anhörung im Ministerium heute Nachmittag."

Dumbledore hob überrascht eine Augenbraue. "Er hat Ihnen davon erzählt? Ich war mir sicher, dass ein junger Mann in seinem Alter so etwas lieber verschweigen würde."

"Das hätte er ja auch gerne getan." sagte Serina verlegen. "Ich hab ihn getroffen, als er seinen Brief erhalten hat und musste ihm versprechen, darüber nicht zureden."

Er blickte sie über seine halbmondförmigen Brillengläser an. "Das Versprechen haben Sie aber nicht lange gehalten, oder?"

"Doch, wirklich, Professor. Ich habe nichts gesagt! Kann ich doch nichts dafür, wenn Lily meine Tasche durchwühlt und meine Notizen dazu findet!" Sie sah ihn ernst an und Albus musste grinsen.

"Also schön, Sie wissen beide also, was ihm heute bevor steht. Ich nehme nicht an, dass Sie ihm dabei die Hand halten wollen?"

Lily schüttelte den Kopf. "NEIN! Wir wollen ihn davor bewahren!"

Der Schulleiter lehnte sich vor und blickte die Beiden erstaunt an. "Wirklich? Und wie stellen Sie sich das vor?"

Serina kramte in ihrer Tasche und zog einen Block hervor, den sie ihm reichte. "Sehen Sie, Professor. Er hat keinen Anwalt oder so was, also werde ich das übernehmen. Ich habe mich erkundigt und werde für ihn Veto einlegen. Dann werden die Anderen auftreten und die Bürgschaften für ihn übernehmen. Damit muss das Ministerium ihn gehen lassen … unversehrt."

Albus warf einen Blick auf ihre Notizen. "Das sieht gar nicht schlecht aus, Miss Corvus. Aber wer sollen denn bitte die Bürgen werden? So weit ich mich erinnere sind Miss Evans und die Herren Black und Potter die einzigen Volljährigen, die dafür in Frage kämen und damit fehlt Ihnen doch einer, nicht wahr?"

"Ja, sind wir. Und wir machen das auch für ihn. Der vierte Bürge ist …" Sie stieß Serina an, damit sie endlich mit dem Namen heraus rückte.

"Was? Oh ja. John Lupin übernimmt die fehlende Bürgschaft." sagte sie knapp und Albus und Lily sahen sie überrascht an.

"Remus Vater? Du hast seinen Vater dazu gebracht, das zu machen?"

Serina nickte. "Klar! Ich hab letzte Nacht mit ihm gesprochen und er war einverstanden, heute ins Ministerium zu kommen. Bitte Professor Dumbledore, Sie müssen uns dorthin bringen!"

Sie blickte den Schulleiter flehend an, der sie nachdenklich musterte.

"Gehe ich recht in der Annahme, dass der junge Mister Lupin keine Ahnung hat, was Sie vorhaben?"

Die beiden Mädchen nickten.

"Was, wenn er gar nicht will, dass Sie ihm helfen?"

Serina lachte auf. "Ja klar, er lässt sich lieber denn … Sie wissen schon! Natürlich wäre er dagegen, dass seine Freunde das für ihn tun. Er ist viel zu … anständig, um uns darum zu bitten, aber gerade darum wollen wir es ja machen!"

Albus stütze den Kopf auf seine Fingerspitzen und dachte einen Moment nach.

"Mister Lupin wird hier um halb Vier abgeholt. Die Anhörung beginnt um halb Fünf. Ich erwarte Sie um viertel vor Vier in meinem Büro. Keine Minute später und nur Sie Vier. Keine Zuschauer, keine weiteren Besucher. Sollten Sie es sich doch noch anders überlegen, wird niemand jemals von unserem Gespräch erfahren. Und ich rate Ihnen, lassen Sie sich das noch einmal gut durch den Kopf gehen. Sollte jemals etwas passieren dann werden Sie zur Verantwortung gezogen."

Serina atmete tief durch. "Das ist uns bewusst, Professor. Vielen Dank."

Er erhob sich und die Mädchen ebenfalls.

"Dann sehen wir uns heute Nachmittag. Und jetzt gehe ich zum Frühstück hinunter, denn mein Magen knurrt schon!" Er schob sie mit einem Lächeln aus seinem Büro und die Zwei beeilten sich, in die Große Halle zukommen.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Die Rumtreiber saßen ziemlich schweigsam am Gryffindortisch beim Frühstück. Remus Laune war noch weiter gesunken und nicht einmal Dorcas konnte ihren Freund aufmuntern. Er hatte auch ihr nichts von der Anhörung erzählt.

Er würde am Nachmittag von einem Mitarbeiter des Ministeriums abgeholt werden und zur Anhörung ins Werwolf-Unterstützungsamt gebracht werden.

"Unterstützung!" dachte er grimmig. "Die machen ja vieles, aber unterstützen tun die einen bei Merlin nicht."

Remus stocherte lustlos in seinen Cornflakes herum, als sich Serina und Lily am Tisch niederließen.

"Guten Morgen!" grinste Lily ihn an und Remus nickte nur knapp. Ihm war heute einfach nicht nach dieser unbeschwerten Fröhlichkeit, doch dass konnte er ihr ja schlecht erklären.

Die übrigen Rumtreiber sahen die zwei Mädchen erwartungsvoll an.

"Und? Alles … Ok?" fragte James und Lily seufzte erleichtert.

"Ja, alles Bestens!" Sie zwinkerte ihrem Freund zu und James schien sich zu entspannen.
 

Wie aus dem Nichts tauchte Frank Longbottom plötzlich auf und zwängte sich zwischen Sirius und Serina.

"Morgen Leute. Mann, ihr müsst mir mal helfen. Ich hab was für Alice vorbereitet und will eure ehrliche Meinung hören … Wie schmeckt das hier?"

Er hatte einen Beutel mit Keksen in der Hand, von denen er einen in Serinas Mund steckte.

Das Mädchen sah ihn überrascht an und verzog dann angewidert das Gesicht.

"Wäh … Waf ift daf denn?"

Der Keks löste sich langsam auf ihrer Zunge auf und sie mochte ihn weder zerkauen noch hinunterschlucken, stattdessen unterdrückte sie einen starken Würgereiz.

"Hat ma einer ein Tafentuch?" nuschelte sie und Lily reichte ihr eine Serviette.

Frank beobachtete sie genau, als sie den Keks wieder ausspuckte und schnell mit Kürbissaft nachspülte.

"War der nicht gut?" fragte er unschuldig und sie sah ihn ungläubig an.

"Nicht gut? Willst du mit Alice Schuss machen, dann gib ihr die ruhig … Bääh, die sind ekelhaft … Nichts gegen deine Kochkünste, Frankie!"

Sie schüttelte sich und in Frank grinste sie an.

"Wie geht’s dir jetzt?" fragte er vergnügt und das Mädchen blickte ihn an, als ob er den Verstand verloren hätte.

"Wie es … Wie es mir geht? Bis eben noch gut aber jetzt ist mir schlecht! Du hast da wohl Zucker mit Knoblauch verwechselt!"

"Wirklich?" Er tat ganz überrascht. "Und du … Du hasst Knoblauch?"

Serina schüttelte den Kopf. "Nee, eigentlich nicht. Aber in Vanillekeksen hat der nun wirklich nichts zu suchen! Ehrlich Frank, die solltest du lieber noch mal machen, es sein denn, Alice hat einen abnormen Geschmackssinn!"

Franks Gesicht spiegelte seine Enttäuschung wieder. "Tja, wenn du das sagst … Dann werd ich die hier mal entsorgen gehen." Er stand auf und verließ eiligst die Große Halle.
 

Peter sah ihm verdutzt nach. "Was sollte das denn werden?"

"Keine Ahnung!" lachte James. "Aber ich bin froh, dass er Rina so ein Teil angedreht hat und nicht mir, ich kann Knoblauch nämlich nicht leiden!"

Serina verzog das Gesicht und versuchte, den Geschmack in ihrem Mund mit noch mehr Kürbissaft zueliminieren.
 

Frank stand in der Eingangshalle, wo er seine Knoblauchkekse stirnrunzelnd musterte.

"Das war wohl nichts!" hörte er Alice sagen, und ohne sich umzudrehen hätte er schwören können, dass sie grinste.

"Nee, Fehlschlag." gab er kleinlaut zu und sie schlang ihre Arme um seine Taille.

"Gib es auf, Frankie! Du rennst einem Hirngespinst nach!"

Er schüttelte den Kopf. "Noch lange nicht, Alice. Nur weil das hier nicht funktioniert hat heißt das nicht, das ich nicht Recht habe. Mir fällt schon noch was anderes ein."

Alice Jones seufzte. "Ach herrje, das kann ja noch was werden! Hey, ich hab eine Idee! Wenn sie beim nächsten Quidditchspiel in der prallen Mittagssonne ihre Runden dreht und nicht zu Staub zerfällt, gibst du dann auf?"

Frank drehte sich zu ihr um. "Ja, ja, mach dich nur lustig über mich, aber eines Tages wirst du einsehen, dass ich Recht hatte!"

Sie lachte, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss. "Klar, eines Tages wenn ich alt grau bin, dann vielleicht!"
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Der Tag zog sich endlos dahin und mit jeder Stunde sank Remus Stimmung in Richtung Gefrierpunkt. Seine Freunde ließen ihn einfach in Ruhe und er wusste nicht, ob er darüber nun froh, oder wütend sein sollte.

Nach dem Mittagessen hatte er sich in die Bibliothek zurückgezogen, um hier den restlichen Nachmittag totzuschlagen. Als es Zeit wurde, machte er sich auf den Weg ins Schulleiterbüro, wo er bereits erwartet wurde.

Neben Albus stand der Mann, der ihn ins Ministerium begleiten würde.

"Mister Moody? Sie?" Er sah den Auror erstaunt an.

"Hallo Remus." sagte Moody sanft. "Ich dachte, du hättest lieber jemanden dabei, den du kennst."

Der Rumtreiber lächelte verlegen, ihm war die ganze Situation sichtlich unangenehm, aber er fühlte sich plötzlich nicht mehr so einsam.

Albus Dumbledore holte eine Dose mit Flohpulver aus seiner Schreibtischschublade.

"Ihr könnt diesen Kamin nehmen, Alastor. Ich lasse ihn für heute offen."

Moody nickte und drückte kurz Remus Schulter, ehe er mit dem Jungen in den Kamin stieg.

Dumbledore setzte sich hinter seinen Schreibtisch und starrte auf seine Bürotür. Würden sie gleich kommen oder hatte sie es sich doch anders überlegt?
 

~~~ ~~~ ~~~
 

"Verdammt noch mal, beeilt euch!" James sah auf seine Armbanduhr und hetzte seine Freunde einen dunklen Korridor entlang, sie waren spät dran, denn Serina hatte unbedingt ihre Haare flechten wollen.

"Damit sie nicht ganz so wild aussehen!" hatte sie gesagt und Lily hatte es sogar hinbekommen. Doch leider hatte das Ganze länger gedauert als geplant und jetzt lief die Zeit schneller, als seine Freunde.

"Los, los, los! Wir haben noch genau 3 Minuten!"

Sie bogen um eine Ecke und der Wasserspeier kam bereits in Sicht. Völlig außer Atem hielten sie davor an, nur Sirius lief ein Stück daran vorbei, er war einfach zu schnell gewesen.

"Mensch Padfoot … Hier her … Bei Fuß." James winkte ihn zurück und Sirius kam laut atmend angetrottet.

"Mist, meine Kondition ist echt im Eimer!"

"Ba … Ba … Bananensplit … Und so was … spielt … Quidditch!" japste Lily.

Sirius grinste sie an. "Hey, da sitz ich ja auch nur rum! Da muss ich ja nicht laufen!"

Sie stiegen die Wendeltreppe hinauf und James verpasste ihm eine Kopfnuss. "Ach so ist das also! Darum werd ich immer fast von den Klatschern getroffen, ja? Du kriegst ab morgen Extratraining, mein Freund!"

Sirius schnitt ihm eine Grimasse, während er die Tür zu Dumbledores Büro öffnete.

"Das werden wir ja sehen, Prongs!"

"Gerade noch so geschafft." sagte James mit einem Blick auf seine Uhr und Albus musterte die Vier eingehend. "Sage Sie mir nicht, Sie sind extra den ganzen Weg hierher gelaufen?"

Serina nickte. "Klar, und dabei haben die Treppen dreimal ihre Richtung geändert! Das war vielleicht ein Chaos, kann ich Ihnen sagen!"

"Diesmal geht es schließlich um mehr, als nur Nachsitzen, falls wir zu spät kommen, Professor. Das können wir Moony doch nicht antun!" Sirius lehnte sich locker gegen Albus Schreibtisch, doch nach einem leisen Räuspern seines Schulleiters stellte er sich wieder normal hin.

"Damit haben Sie natürlich Recht, Mister Black. Also gehe ich richtig in der Annahme, dass sie es sich nicht anders überlegt haben?"

Die Gryffindors vor ihm schüttelten ihre Köpfe.

"Nun gut, dann gehen wir."

Er erhob sich und trat mit seinen Schülern in den Kamin.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Das Atrium des Zaubereiministeriums war wie immer voller Leute und sie mussten aufpassen, dass sie sich nicht aus den Augen verloren.

Sie umrundeten den großen Brunnen, der in der Mitte stand und Lily kriegte große Augen, bei seinem Anblick.

"Dieser Brunnen soll die Verbundenheit zwischen Magiern und den anderen Wesen symbolisieren." erklärte James ihr und sie sah ihn erstaunt an.

"Wirklich? Ich glaube nicht, dass ein Kobold oder ein Zentaur jemals so zu einem Zauberer aufsehen würde!" meinte Lily mit einem Wink auf die anhimmelnden Gesichtsausdrücke der beiden Figuren und James lachte.

"Du hast Recht, das würden sie nie tun. Aber den Brunnen hat ja auch ein Zauberer entworfen und der hätte das wohl gerne so gehabt."

Sie gingen weiter und stellten sich an die Schlange vor dem Sicherheitsschalter an. James sah ungeduldig auf seine Uhr.

"Hoffentlich dauert das hier nicht allzu lange, sonst kommen wir doch noch zu spät!" murmelte er und Dumbledore lächlete.

"Keine Sorge, das schaffen wir schon. Sehen Sie, Mister Potter? Wir sind schon die Nächsten!"

James blickte sich um und tatsächlich, die Sicherheitsbeamten arbeiteten schnell und zügig.
 

"Ihre Namen, Zauberstäbe und der Grunde ihres Besuches bitte." sagte der Beamte und sie legten ihre Stäbe vor ihm auf den Tresen ab. Albus nannte ihr Anliegen und der Mann sah kurz auf, verkniff sich aber eine Bemerkung. Stattdessen stellte er ihre Besucherausweise aus und reichte sie ihnen.

"Das Werwolf-Unterstützungsamt finden sie im 4ten Untergeschoss in der Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe. Zu den Fahrstühlen geht es dort entlang."

Er zeigte auf die goldenen Tore, hinter denen sich die Fahrstühle befanden und die Gruppe setzte ihren Weg fort.
 

Vor einem der Fahrstühle entdeckte Serina den Mann, mit dem sie durch den Spiegel gesprochen hatte und sie ging auf ihn zu.

"Hallo, Mister Lupin." begrüßte sie ihn und er reichte ihr die Hand zur Begrüßung.

"Hallo Serina, Professor Dumbledore." Er nickte auch den anderen Gryffindors zu, die seinen Gruß erwiderten.

"Ich bin froh, dass Sie hier sind, Mister Lupin." sagte Albus und John lächelte matt.

"Das ist ja wohl das Mindeste, was ich für meinen Sohn tun kann! Ich bin nur froh, dass Serina mich verständigt hat, Remus hätte das von sich aus nie getan! Ach, ehe ich es vergessen, das hier willst du sicher wieder haben!" Er reichte ihr den 2-Wege-Spiegel, den sie in ihrer Tasche verstaute. Der Fahrstuhl hinter ihnen öffnete sich und die 6 traten ein.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Die Ministeriumsangestellte Dolores Umbridge war etwas aufgeregt. Sie hatte erst im letzten Sommer ihre Ausbildung beendet und war seit dem in der Abteilung für Zauberwesen tätig. Vor gerade mal vier Wochen hatte sie die Leitung des Werwolf-Unterstützungsamtes übernommen und heute sollte sie bei ihrer ersten Anhörung den Vorsitz führen.

Sie warf noch einen letzten Blick auf die Akte, die aufgeschlagen auf ihrem Schreibtisch lag.

"Remus John Lupin, geboren am 10.03.1960, gebissen am 09.03.1965." stand auf dem ersten Blatt und sie seufzte.

"Werwölfe!" dachte sie angewidert. "Man sollte sie alle einsperren und vergessen, aber das wäre ja unwürdig … So ein Unfug! Die sind eine Gefahr für die gesamte Zauberergemeinschaft!"

Sie schüttelte ihren Kopf und ein kaltes Lächeln huschte über ihr krötenartiges Gesicht.

"Aber ich werde schon dafür sorgen, dass wir keine Angst mehr vor ihnen haben müssen, und mit dem hier fange ich an!"

Sie zog ihre schwarze Robe über und warf einen letzten Blick in ihren Spiegel, als sich ihre Bürotür öffnete und zwei Männer eintraten.

"Bist du soweit, Dolores?" fragte Knutbert Mockridge, der Leiter des Kobold-Verbindungsbüros. Er und Amos Diggory waren ebenfalls Mitglieder des Anhörungsausschusses und Dolores atmete tief durch.

Die kleine, untersetzte Frau strafte ihre Schultern und nickte. "Natürlich, Knutbert. Lass uns gehen."

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Moody hatte Remus in den Warteraum geführt, der neben dem Anhörungssaal lag. Der blonde Rumtreiber lief unruhig hin und her und er hielt noch immer sein Schreiben in den Händen, das schon ganz zerknittert war.

Moody hatte bereits überlegt, den Jungen auf einem Stuhl festzuhexen, doch er konnte es ihm nicht übel nehmen, dass er so nervös war. Er wollte ganz sicher nicht mit dem Jungen tauschen.

Der Auror saß auf einem Stuhl und trommelte mit den Fingern auf seinem Knie. Wieder einmal verfluchte er, dass das Ministerium unterirdisch angelegt war. Die Räume verfügten zwar über Fenster, die ein magisches Bild der Außenwelt zeigten, doch er hätte jetzt lieber einen Blick auf die wirkliche Themse geworfen. Moody seufzte sehnsüchtig und Remus sah ihn an.

"Sie … Sie müssen hier nicht mit mir warten, Mister Moody! Sie haben doch sicher Besseres zu tun, oder?"

Alastor runzelte die Stirn und stand dann lächelnd auf. "Nein, mein Junge, das hast du Falsch verstanden. Ich kann zwar nicht unbedingt sagen, dass ich jetzt nirgends lieber wäre, aber ich lasse dich nicht allein. Ich dachte nur gerade daran, wie schön es …"

Weiter kam Moody nicht, denn in diesem Moment wurde die Tür zum Wartesaal aufgerissen und ein schwarzhaariger Junge streckte seinen Kopf ins Zimmer.
 

"Hallo?" fragte er zaghaft und als er Remus und Moody entdeckte fingen seine Augen an zustrahlen. "HEY LEUTE! Hierher, hier sind sie!" rief Sirius in den Flur und betrat dam Warteraum.

"Padfoot?" Remus starrte den Rumtreiber ungläubig an.

"Live und in Farbe Moony. Mach lieber den Mund zu, das sieht wirklich nicht so toll aus! Hi, Mister Moody." Er begrüßte Serinas Vater, der nicht weniger überrascht schien.

"Was … Padfoot, was machst du hier? … DAD?" Remus schüttelte seinen Kopf, er glaubte seinen Augen nicht zutrauen, als er seinen Vater durch die Tür kommen sah und auch Moody schien mehr als verwirrt.

"Albus? Was hat das zu bedeuten?" fragte er den Schulleiter, der mit einem Lächeln auf das rothaarige Mädchen neben sich zeigte.

"Frag deine Tochter, Alastor. Das hier ist ihre Idee."

Der Auror ging auf Serina zu, die einen Notizblock auf ihrer Tasche zog.

"Kleines?"

"Was? Oh. Hi Daddy!" Sie drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und vertiefte sich in ihre Unterlagen.

"Aber … Was … Was wollt ihr hier?" Remus sah von einem zum anderen und James grinste ihn an.

"Na, was wohl Moony? Deinen … Hintern retten natürlich!"

Remus starrte ihn an. "Ihr wollt … WAS?"

Lily nahm die Hand des blonden Jungen und drückte sie leicht. "Sieh es als vorzeitiges Geburtstagsgeschenk. Wir holen dich hier heil raus!"

Remus war sprachlos und sein Vater nahm ihn in den Arm.

"Mach dir keine Sorgen, Remus. Deine Freunde haben das wirklich gut durchdacht!"
 

Die Tür hinter ihnen wurde geöffnet und ein junger Ministeriumsbeamter erschien.

"Remus John Lupin? Bitte treten Sie ein, Ihre Anhörung beginnt in wenigen Minuten."

Remus schluckte und wurde kreidebleich. Seine Knie fingen an zu zittern und er fürchtete, jeden Moment einfach umzukippen.

"Kopf hoch, Moony! Denen zeigen wir jetzt, dass sie so was mit einem Rumtreiber nicht machen können!" Sirius schlug ihm auf die Schulter und zwinkerte ihm aufmunternd zu. Der blonde Junge nickte nur schwach und ließ sich von seinem Vater in den Anhörungssaal führen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Krylia
2007-12-19T21:28:18+00:00 19.12.2007 22:28
Achja, Dolores Umbridge war ihr Name... wie ich sie hasse. -__-+
Von:  sweetangle
2007-11-17T11:31:40+00:00 17.11.2007 12:31
Der Plan ist einfach nur genial.
Aber sowas von.
Ich kann mir Remus sein Gesicht voll gut vorstellen.
Das nenn ich Freunde. Sie alle halten zusammen. Echt geil.
schrieb schnell weiter ich freu mich schon auf die fortsetzung.

bussi sweety


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