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Another Chance I

A Marauder Tale
von

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Zwei Rumtreiber und ein Baby

90 Zwei Rumtreiber und ein Baby
 

"Mami? Ist die tot?"

"Nein Schatz. Sie atmet, das siehst du doch."

"Mami? Warum schläft sie hier und nicht in ihrem Bett?"

"Das weiß ich nicht, Schatz."

"Mami? Darf ich auch mal bei unserer Bessi schlafen?"

"Nein, Billy, das darfst du nicht!"

"Och Menno, das ist gemein!"
 

Serina hörte die Stimmen und öffnete vorsichtig die Augen. Sie fuhr erschrocken zurück, denn sie blickte in zwei große, strahlend blaue Augen, die sie neugierig musterten.

"Du hast recht, Mami, die lebt noch!"

Serina richtete sich auf und sah sich schnell um. Sie befand sich noch immer in der Scheune, in die sie und Remus am frühen Morgen eingebrochen waren. Vor ihr hockte ein kleiner Junge von vielleicht 4 Jahren. Er hatte feuerrote Haare wie seine Mutter, die hinter ihm stand.

"Na Kleines, steckst du in Schwierigkeiten?" fragte die junge Frau und Serina nickte leicht.

"Könnte man so sagen …Moony?" Sie sah sich erneut um und fand den Rumtreiber zusammengerollt unter dem Heu liegen. "Hey Remus … Wach auf, wir haben Besuch!"

Sie stupste ihn an und Remus schreckte hoch. "WAS? Wer?" Er blinzelte ein paar Mal und wischte sich den Schlaf auf den Augen.

"Boah, Mami sieh dir den mal an! Was hast du denn mit deinem Gesicht gemacht?"

Billy starrte Remus ganz unverhohlen an und der Rumtreiber war auf der Stelle hellwach.

"Hast du mit nem Drachen gekämpft?"

Remus musterte das Kind und entspannte sich etwas. "Ja genau, ein Drache! Solltest mal sehen, wie der jetzt aussieht!" Er warf Serina einen fragenden Blick zu, doch sie zuckte ratlos mit den Schultern.

"Boah, voll cool! Mami hast du das gehört? Ich will später auch mal Drachenkämpfer werden!"

Die Mutter des Jungen musterte Remus eingehend, was ihm sichtlich unangenehm war.

"Ich kenn dich doch … Du bist Remus Lupin, richtig?"

Er sah sie erstaunt an. "Woher …?"

Sie lächelte. "Hogwarts. Entschuldige, wenn ich das so sage, aber dieses Gesicht vergisst man nicht!"

Remus wurde knallrot und Serina schnaubte. "Reizend … Sag mal, habt ihr hier ein Kamin? Wir wollen euch wirklich nicht belästigen, wir sind schon fast wieder verschwunden."

Die junge Frau schüttelte den Kopf. "Wir haben zwar einen Kamin, aber der ist nicht ans Netzwerk angeschlossen, noch nicht. Warum kommt ihr nicht erstmal rein und erzählt mir, was ihr hier macht? Ich bin übrigens Molly Weasley und das hier ist mein Sohn Billy."

Remus rieb sich die Nasenwurzel. "Das ist wirklich nett, Molly. Aber wir haben keine Zeit, verstehst du? Wir müssen wirklich ganz schnell weiter!"

Molly nickte verständnisvoll. "Aber natürlich. Ich …"

"Molly … Molly Weasley?" Serina sah sie fragend an. "Sag mal, bist du zufällig die Schwester von Fabian Prewett?"

"Boah, du kennst Onkel Fabi?"

Serina nickte. "Ja, er arbeitet mit meinem Dad zusammen, Alastor Moody. Ich bin übrigens Serina."

Die beiden Gryffindor standen auf und Remus zupfte ihr das Heu aus den Haaren.

Molly beobachtete die Zwei mit einem sanften Lächeln. "Kommt doch erstmal rein. Ihr seid sicher hungrig, oder? Ich wollte gleich Mittag machen." Sie verließ die Scheune und ging auf das kleine Haus zu.

"Wenn ihr keinen Kamin habt, ich wär auch mit einer Eule zufrieden!" rief Serina ihr hinterher, doch Molly reagierte nicht. Serina lief ihr nach, gefolgt von Remus und dem kleinen Billy.

"Hey, sagt mal, wenn ihr keinen Kamin habt, wie kommt ihr dann hier weg?"

Die junge Frau blieb stehen und musterte die beiden Gryffindors, ehe sie antwortete. "Wir … äh … apparieren, aber so weit seid ihr sicher noch nicht, oder?"

Serina schüttelte den Kopf.

"Tja dann, kommt ihr wohl doch erst mal herein!"

Molly hielt ihr die Tür auf, und als sie eintraten, hörten sie Babygeschrei.

"Geht schon mal in die Küche, ja? Ich komme gleich nach." Molly eilte eine schmale Treppe hinauf.
 

"Kommt, ich zeig euch den Weg." sagte Billy. Er nahm Serinas Hand und führte sie durch das Wohnzimmer und weiter in die Küche. "Das ist übrigens Charlie, der da so brüllt. Das ist voll der Pupser! Echt!"

Serina musste lachen. "Ich bin sicher, du warst genauso."

"Nehee!" Der Kleine schüttelte den Kopf. "Nicht so dolle!"

Remus setzte sich auf die Küchenbank. "Rina, wir müssen hier weg!" sagte er bestimmt. "Oder wenigstens jemanden Bescheid geben, was passiert ist!"

Sie nickte seufzend. "Ich weiß, Remus. Billy? Habt ihr eine Eule, die ich mir mal ausleihen kann?"

Der Junge sah sie mit leuchtenden Augen an. "Klar haben wir die. Errol ist die schnellste Eule, die es gibt! Willst du einen Brief schreiben?"

Sie nickte. "Ja, an … " Sie sah Remus fragend an.

"Deinen Dad. Wer weiß, was in Hogwarts los ist. Wenn die noch nichts gemerkt haben, dann könnte das nicht ernst genommen werden."

"Pah! Wenn die noch nichts gemerkt haben, dann such ich mir neue Freunde!"

Molly kam mit dem schreienden Baby in die Küche.

"Mami, die wollen sich Errol ausleihen. Dürfen sie? Bitte, ich hab schon ja gesagt!"

Molly sah ihren Ältesten erstaunt an. "Errol? Oh, ja. Sicher doch … Ich muss nur … Serina, Schätzchen, wärst du so gut?"

Sie drückte dem Mädchen das schreiende Bündel in den Arm.

"Er braucht eine neue Windel. Die Sachen sind in der Stube, ich bin gleich zurück!"

Damit eilte Molly aus der Küche und ließ sie einfach stehen.
 

Serina sah das schreiende Etwas entsetzt an.

"Das ist der Pupser!" sagte Billy und Serina verzog das Gesicht.

"Das riech ich!"

"Pupser, das sind Serina und Remus, meine neuen Freunde!" stellte Billy sie vor, doch das interessierte seinen kleinen Bruder nicht im Geringsten. Er schrie einfach weiter.

"Remus …" Sie hielt dem Rumtreiber das Baby hin und er sprang mit einem Satz von der Bank.

"Ihh, das ist … Was soll ich denn damit?"

"Na was wohl? Ich hab keine Ahnung, wie man eine Windel wechselt!" Serina sah ihn verzweifelt an.

"Ach, und wieso sollte ich so was wissen?"

"Du liest doch immer soviel!"

"Warum sollte ich darüber was gelesen haben?"

"Na, du leist doch einfach alles!"

Billy sah Remus mit großen Augen an. "Bist du etwas ein Streber?"

"Was? Nein, bin ich nicht!"

"Bist du wohl! Ehrlich Billy, er ist einer!"

Remus verschränkte die Arme vor seiner Brust. "Jetzt helfe ich dir erst recht nicht mehr!"

"Was? Ach komm schon, Remus."

"Nö."

"Bitte! Der hier wird immer lauter und schwerer!" Serina hielt das Baby mit ausgestreckten Armen von sich, doch der blonde Rumtreiber schüttelte den Kopf.

"Bitte … Mooony!"

Remus sah sie mit zusammen gekniffenen Augen an. "Las das! Es reicht, wenn mich dein Freund dadurch ständig in Schwierigkeiten bringt, da musst du nicht auch noch so anfangen!"

Serina grinste. "Moooooniiiiie!"

"Du bist fies!"

"Ich weiß … Komm schon, hilf mir, bitte!"

Remus seufzte. "Ok, du bist ja eh nicht auf."

Sie gingen ins Wohnzimmer und Serina legte das Baby auf ein Sofa.

"Warte!" Billy zupfte an Serinas Ärmel. "Bevor du die Windel aufmachst, muss ich dir noch was Wichtiges sagen."

Sie sah den kleinen Jungen erwartungsvoll an.

"Charlie ist ein Junge und der hat …" Er senkte seine Stimme. "Der hat ein Pipimann!"

Remus grunzte neben ihr, als er versuchte, sein Lachen zu unterdrücken und Serina biss sich auf die Lippe, um ernst zu bleiben.

"Danke Billy ... Mal gut, dass du mich gewarnt hast!" grinste sie und Billy strahlte sie an.

"Meine Mami hat gesagt, so was haben nur Jungs!" Er warf Remus einen wissenden Blick zu und der Rumtreiber wurde rot.

Serina lachte und befreite das Baby endlich von der vollen Windel.

"Himmel … Was gebt ihr dem denn zu Essen, sag mal!" fluchte sie und verzog das Gesicht.

Billy zuckte mit den Schultern. "Na, Brei! So, das musst du jetzt alles mit dem Lappen da wegmachen. Und dann kommt das weiße Puder da drauf."

Remus reichte ihr die Sachen und Serina machte Charlie sauber, der mit seinen Füßen spielte.

"Hey Rina, das machst du gar nicht so schlecht."

"Halt bloß die Klappe!" grummelte sie und Remus lachte.

Sie nahm das Babypuder und stäubte den Kleinen damit ein.

"Wie viel braucht der denn davon?" fragte sie.

"Mehr!" sagte Billy, nach einem Blick auf seinen Bruder.

"So?"

"Noch mehr!"

"Reicht das?"

"Nee, mehr."

"Mehr ist nicht drin!"

"Dann hat er genug!"

Serina hob skeptisch eine Augenbraue und besah sich den Berg weißen Puders auf dem Baby.

"Jetzt musst du die Windel drum machen."

Remus reichte ihr eine Stoffwindel und Serina drehte sie ratlos in den Händen.

"Wie das?"

Billy schüttelte den Kopf. "Du bist doch ein Mädchen, du musst das können!"

Sie sah ihn von der Seite an. "Meinst du also, ja? Weißt du, Billy, ich halte gar nichts von klassischer Rollenverteilung!"

Remus lachte. "Das erzähl ich Padfoot!"

Serina grinste. "Mach doch!"
 

Molly kam ins Haus zurück und sah die Drei belustigt an. "Ihr seid ja fast fertig … Oh … Meinst du nicht, dass das ein bisschen viel Puder ist?"

Serina zeigte auf Billy. "Er hat gesagt, das muss so sein!"

Molly sah sich nach ihrem Sprössling um, der sich kichernd hinter einem Sessel versteckte, und schüttelte den Kopf. "Das reicht ja für eine ganze Woche! Lasst mich mal lieber den Rest machen."

Mit einem Schwung ihres Zauberstabes beförderte sie das Puder zurück in die Dose und band die Windel zu. Charlie gluckste zufrieden und Molly legte ihn in seine Wiege.

"Äh, Molly?" Remus sah die junge Frau an. "Ich will ja nicht unhöflich sein, aber … die Eule? Es wäre wirklich sehr dringend!"

Molly schien etwas nervös zu werden. "Errol … Ja … Ich … Ich hab Errol schon losgeschickt. Keine Sorge!"

Sie ging schnell in die Küche, wo sie in einem Topf rührte.

Serina folgte ihr. "Was meinst du damit, du hast sie schon losgeschickt? Wann? Wohin?"

Molly seufzte. "Ach Liebes. Dein Dad macht sich sicher große Sorgen um dich. Aber jeder macht mal Dummheiten, weißt du. Und wenn er von einer Erwachsenen hört, dass es dir gut geht, dann ist er bestimmt nicht so böse auf dich!"

Serina starrte sie fassungslos an. "Böse? Auf mich? Warum …?"

Remus zog sie zurück ins Wohnzimmer. "Mensch Rina! Die denkt wahrscheinlich, wir zwei wären abgehauen!"

"Was? Du meinst …"

Er nickte und Serina fing an zu lachen.

"Hey Danke! So Schlimm ist der Gedanke ja wohl nicht!"

Sie schüttelte den Kopf. "Nein, nicht wegen dir, Remus. Aber das DU so etwas jemals tun würdest, ist doch absurd!"

Remus grinste sie an. "Stimmt! Außerdem würde Padfoot mich umbringen!"

"Mein Dad auch!"

"Glaub mir, vor Sirius hätte ich mehr Angst."
 

Billy schlich sich aus dem Wohnzimmer zu seiner Mutter und zupfte an ihrem Rock.

"Mami? Ich glaub, die Zwei sind abgebrannt."

Sie strich ihrem Sohn über den Kopf. "Ja, das Gefühl kenn ich! Sagst du den beiden bitte, dass das Essen fertig ist, Schatz?"

Billy nickte und lief ins Wohnzimmer.

"Mami sagt, ihr sollt Essen kommen."

"Danke Billy." sagte Remus und wollte gehen, doch der Kleine versperrte ihm den Weg.

"Stimmt das? Ihr seid durchgeknallt?"

Remus fing an zu lachen und zeigte auf Serina. "Sie auf jeden Fall … AUA!"

Sie boxte ihm auf den Arm. "Was soll das denn heißen?"

Der Rumtreiber schüttelte den Kopf. "Nichts, nichts!"
 

Sie setzten sich an den Küchentisch und Molly füllte ihre Teller mit Gemüsesuppe.

"Das mag ich nicht, da ist Grünkrams drin!"

Molly verdrehte die Augen. "Geht das schon wieder los? Billy, das ist gesund, iss das jetzt."

"Nee!" Der Junge schob seinen Teller weg.

Remus beugte sich zu dem Jungen rüber. "Hey Billy, du willst doch mal Drachenkämpfer werden, oder?"

"Ja klar!" rief der kleine Junge.

"Dann musst du aber dein Grünkram immer aufessen. Drachenkämpfer essen fast nur Grünkram!"

Billy sah ihn mit großen Augen an. "Echt jetzt?"

Remus nickte todernst. "Echt jetzt!"

"Großes Drachenkämpferehrenwort?"

"Großes Drachenkämpferehrenwort!"

Billy zog seinen Teller wieder ran und schaufelte sich soviel Gemüse auf den Löffel, wie darauf passte.

Molly sah den Rumtreiber dankbar an.

"Molly? Wann kommt mein Dad denn?"

Die junge Frau fuhr herum und sah sie überrascht an. "Was?"

"Mein Dad. Wenn du ihm geschrieben hast, wird er doch sicher herkommen. Wann ist er hier?"

Molly tätschelte ihre Hand. "Oh, das kann noch etwas dauern. Iss erstmal in Ruhe auf."

Serina schüttelte den Kopf. "Es ist aber wirklich wichtig, dass ich so schnell wie möglich mit ihm rede."

Molly warf einen verstohlenen Blick zur Standuhr.

"Hör zu, ich weiß ja nicht, was du von uns denkst." Serina zeigte auf sich und Remus. "Aber du irrst dich, wir sind nicht … Was ist das denn für eine Uhr?" fragte sie verblüfft.

Die Standuhr hatte vier Zeiger, auf denen die Namen der Familienmitglieder standen. Doch anstatt der Uhrzeit standen auf dem Ziffernblatt Sachen wie "Arbeit", "Schule", "Verirrt" oder "Krankenhaus". Billys Zeiger stand gerade auf "Zu Hause", genau wie Mollys und der von Charlie, doch der vierte Zeiger mit dem Namen Arthur zeigte auf "Unterwegs".

Noch während Serina diese Uhr fasziniert betrachtete drehte sich der letzte Zeiger ebenfalls auf "Zu Hause" und ein Gongschlag ertönte.

Molly stieß erleichtert die Luft aus und stand auf.

"Das ist mein Daddy!" rief Billy und flitzte in den Flur, wo auch schon die Haustür aufflog. Molly stürmte hinter ihrem Sohn her.
 

"Arthur? Oh Arthur, endlich! Ich wusste schon nicht mehr, was noch alles anstellen soll, damit sie nicht wieder weglaufen!"

Arthur Weasley gab seiner Frau einen Kuss. "Schon gut, Mollymoppel. Das hast du ganz richtig gemacht. Nicht wahr, Alastor?"

Der Auror drängte sich an den beiden vorbei ins Haus. "Wo ist sie?" fragte er und Molly zeigte auf den Küchendurchgang.

"Aber Mister Moody, seinen sie nicht zu streng mit ihr. Sie ist ein so liebes Mädchen!"

Moody hörte ihr gar nicht zu, sonder stürmte einfach weiter.
 

Serina verschluckte sich fast an dem Löffel Suppe, als sie die Stimme ihres Vaters hörte.

"Dad?"

Sie sprang von der Bank auf, als er auch schon auf sie zukam. "Dad!"

"Kleines? Oh Merlin sei Dank!" Er drückte Serina an sich. "Du kannst einem aber auch einen Schrecken einjagen!" murmelte er.

Remus saß auf der Küchenbank und blickte zu dem Auror hinauf. "Mister Moody, in Hogwarts rennen zwei Doppelgänger von uns rum, die haben…"

"Rannten, Moony, rannten!" unterbrach Sirius ihn lachend.

"Padfoot? Was machst du denn hier?" Remus sah seinen Freund erstaunt an.

"Na was wohl? Euch retten natürlich! Hi, Baby." Er lächelte Serina an, die sich von Moody getrennt hatte und ihm um den Hals fiel.

Der Auror drehte sich diskret weg.

Remus sah den Mann an. "Sie wissen von den …?"

"Den Golem? Ja wissen wir." antwortete der Auror. "Und zu deiner Beruhigung, sie sind beide vernichtet und haben auch keinen wirklichen Schaden angerichtet!"

Serina löste sich von ihrem Freund. "Wie habt ihr den Unterschied bemerkt?" fragte sie und Sirius lachte.

"Oh bitte! Dachtet ihr echt, wir würden den Unterschied nicht merken? Ich weiß doch wohl, wie sich mein Baby anfühlt!" sagte er grinsend und zog Serina enger an sich.

Moody räusperte sich lautstark.

"Äh … An …hört, wie sich mein Baby anhört, wollte ich sagen! Ehrlich!"

Moody nickte und sah ihn an. "Aber sicher wolltest du das sagen, Junge! So, jetzt las aber mal mein kleines Mädchen los, ich muss mal mit ihr unter vier Augen reden!"

Er zog die kichernde Serina aus der Küche und Sirius ließ sich mit einem roten Kopf neben Remus nieder.

"Mann Padfoot, das war knapp!"

"Das kannst du laut sagen, Moony!"

"Möchtest du auch was essen?" fragte Molly und Sirius nickte grinsend.

"Oh gerne, ich sterbe gleich vor Hunger!"

"Jetzt weiß ich es! Ihr seid durchgebrannt!" Billy strahlte, als er endlich das richtige Wort gefunden hatte und Remus spuckte fast in seine Suppe.

Sirius lachte. "Ha, ich wusste es doch schon immer!"

Remus verdrehte die Augen. "Halt bloß die Klappe, Padfoot! Nein Billy, wir sind nicht durchgebrannt, das hier ist nämlich Rinas Freund."

Er zeigte auf Sirius und Billy musterte den schwarzhaarigen Jungen, während er auf seinen Platz zurück kletterte. "Bist du auch ein Drachenkämpfer?"

Sirius sah ihn fragend an. "Ein was?"

"Ein Drachenkämpfer?"

"Äh … Wieso?"

Billy verdrehte die Augen. "Na, weil du gerade Grünkrams isst!"

"Grünkrams?" Sirius verstand nicht ein Wort.

"Jahaa!" Billy klang schon reichlich genervt und Remus musste sich ein Grinsen verkneifen. "Drachenkämpfer essen immer ihr Grünkrams auf. So wie Remus!" Er zeigte auf den blonden Rumtreiber. "Der isst auch immer sein Grünkrams und der kämpft mit Drachen!"

Sirius sah seinen Freund erstaunt an.

"Und er hat einen Pipimann!"

Remus verschluckte sich an seiner Suppe und Sirius brach in schallendes Gelächter aus.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

"Dad? Habt ihr sie geschnappt?" Serina stand an dem Teich vorm Haus und Moody schüttelte den Kopf.

"Elenya ist entkommen." Er sah seine Tochter an. "Kleines, hast du eine Ahnung, warum sie das gemacht hat?"

Serina atmete tief durch und nickte. "Sie wollte Remus in ihrer Show haben, dieses widerliche Miststück. Aber mich … Sie sagte, sie würde eine Menge Geld für mich kriegen! Dad? Ich denke, dass Blatanescu dahinter steckte. Sie sagte, sie würde mich zu meinem Schöpfer bringen."

Serina blickte ihn ängstlich an und Moody nahm sie in den Arm.

"Oh Kleines, es tut mir so leid. Ich hab dich damals bei mir aufgenommen, damit du in Sicherheit bist, aber ich hab es völlig vermasselt! Es ist meine Schuld, dass er weiß, wer du bist!"

Sie schüttelte mit dem Kopf. "Es ist nicht deine Schuld, Dad. Irgendwann hätte er es bestimmt auch so herausgefunden. Ich werd einfach vorsichtiger sein … Steht's wachsam sein!"

Sie blickte zu ihm auf und sah ein Lächeln in seinem Gesicht.

"Na, dann hast du ja doch was von mir gelernt! Wie seid ihr eigentlich entkommen?"

Sie gingen langsam zum Haus zurück und Serina erzählte von ihrer Flucht und von Dalon und Telebos. Es war bereits später Nachmittag, als Moody die Drei wieder nach Hogwarts zurückbrachte.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Ihr erster Weg führte die Drei in den Gryffindorturm. Remus wollte sich gerne etwas anderes anziehen und Serina sehnte sich nach einer Dusche. Im Gemeinschaftsraum stießen sie mit Maureen zusammen.

"Oh Wow! Also echt, Serina, deine Outfits werden ja immer besser, ehrlich! Dieser verdreckte Lumpenlook steht dir!"

Serina drehte sich vor ihr und lächelte die verdutzte Maureen an. "Echt, findest du? Hab ich mir bei dir abgeguckt, ich hoffe, du bist mir nicht böse!" sagte sie mit zuckersüßer Stimme und Maureen schoß an ihr vorbei.

"Miststück!" hörte Serina noch, ehe das Porträt hinter dem Mädchen zufiel und sie ging lachend die Treppe zu ihrem Schlafsaal hoch.

Eine Viertelstunde später saß sie frisch geduscht und endlich wieder in ihren eigenen Klamotten zwischen Sirius und Remus auf einem der Sofas vor dem Kamin.

Sie sah sich suchend um. "Wo sind eigentlich die anderen?" fragte sie und Sirius kratze sich im Nacken. Er überlegte, wie er den beiden am Besten beibrachte, was in ihrer Abwesenheit passiert war.

"Ok … Also … Eure … Äh"

"Golems, Padfoot!"

"Genau die, Moony, die waren ziemlich … streitsüchtig."

Serina sah ihren Freund an. "Was meinst du damit?"

Sirius seufzte. "Na, die beiden haben sich ständig in der Wolle gehabt und am Ende sind sie sogar aufeinander losgegangen!"

Remus riss die Augen auf. "WAS? Na, kein Wunder, dass ihr sofort gemerkt habt, dass da etwas nicht stimmt!"

"Wer hat gewonnen?" fragte Serina und Sirius schüttelte den Kopf.

"Nein Baby, das war ganz und gar nicht witzig! Da wusten wir ja noch nicht, was mit euch los ist, wir dachten erst, ihr steht unter einem Zauber, oder so was." Er nahm sie in den Arm. "Aber zu deiner Info, deiner hat gewonnen! Der hat nämlich Moony gekillt!"

"WAS?" Die beiden sahen ihn entsetzt an und Sirius nickte.

"Ja! Sie hat ihn die Treppe runter geworfen wo er dann einfach zerbröselt ist … Ach, und Dorcas stand direkt daneben, die hat einen ziemlichen Schock gekriegt!"

Remus wurde blass.

"Ich glaub, sie ist noch immer auf der Krankenstation und die anderen werden wohl bei ihr sein."

Der blonde Rumtreiber sprang mit einem Satz von Sofa. "Und was sitzen wir noch herum? Ich muss sofort zu ihr!" Er eilte aus dem Gemeinschaftsraum, ohne auf die anderen Zwei zu warten.
 

Sirius nahm Serinas Hand in seine. "Ich … Ich hab mir echt Sorgen um dich gemacht, weiß du? Ich dachte, Regulus hätte irgendwas damit zu tun."

Sie ließ ihn weiter erzählen und hörte ihm einfach nur zu.

"Ich wollte ihn fertig machen und die Wahrheit aus ihm rausprügeln, aber Prongs hat mich zurück gehalten … Ich … Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn du nicht wieder gekommen wärst."

Serina drehte seinen Kopf so, dass er sie ansah und lächelte. "Ist schon Ok, ich bin ja wieder da! Ich bin nur froh, dass du es gemerkt hast. Wenn ich dich erwischt hätte, wie du mit diesem … diesem Ding rummachst, dann hätte ich DICH fertig gemacht!"

Sirius musste lachen. "Oh Baby, wenn ich das gemacht hätte, hätte ich mich selber fertig gemacht!"

Er zog sie an sich und gab ihr einen langen Kuss, ehe sie sich auf den Weg machten.
 

Die Krankenstation sah aus, als müsste sie wegen Überfüllung geschlossen werden. Neben den Rumtreiber und Dorcas, die in einem Bett saß und sich an Remus kuschelte, waren noch Frank und Alice anwesend.

Serina und Sirius wurden freudig begrüßt und sie sollte noch einmal alles aus ihrer Sicht erzählen.

"Nur für den Fall, dass Moony die Hälfte verschweigt!" sagte James, als er den Blick seines Freundes bemerkte.

"Ich verschweige nichts, höchstens die peinlichen Stellen!"

"Also mehr als die Hälfte!" kicherte Peter und Remus vergrub sein Gesicht in Dorcas Haaren.

Frank lachte und sah Serina an. "Aber sag mal, was wollte diese Elenya eigentlich von euch? Wieso hat die euch entführt?"

Die Rumtreiber waren schlagartig still geworden und Remus blickte langsam wieder auf.

"Äh … Lösegeld!" sagte Serina und der blonde Junge nickte einfach nur.

"Lösegeld?" Alice runzelte fragend die Stirn.

"Ja klar. Ich meine, mein Dad ist ja nicht gerade unbekannt und er arbeitet im Ministerium. Die dachten wohl, dass die Regierung einspringt, wenn er nicht genug hätte zahlen können!"

Die Blicke richteten sich jetzt auf Remus, der noch nach einer guten Erklärung suchte. "Äh … mein Dad arbeitet als Kurator in einem Peruanischen Museum …" Er zuckte mit den Schultern und Frank schüttele den Kopf.

"Also, nichts für ungut, Kumpel, aber du siehst nicht gerade danach aus, als wenn ihr viel Geld hättet!"

Remus wurde das ganze sichtlich unangenehm.

"Stille Wasser sind tief, Frankie. Las dich nicht gleich vom ersten Eindruck täuschen!" Dorcas lächelte ihren Freund an und er drückte sie dankbar an sich.

Alice sah sie der Reihe nach an. "Kann ich euch mal was fragen?"

Sirius setzte sich auf eines der leeren Betten und zog seine Freundin mit sich. "Klar, wenn du die Antwort vertragen kannst!"

Alice schüttelte grinsend den Kopf. "Du Spinner! Sagt mal, wieso passiert so was eigentlich immer euch? Tränke gehen schief, dann Weihnachten? Immer seid ihr dabei, wie kommt das?"

Peter lachte. "Weißt du, Alice, wir haben alle einen eingebauten Magneten, der zieht so was geradezu an!"

"Genau!" Sirius grinste. "Ob Geheimnis oder Katastrophe, wir kommen einfach nicht daran vorbei!"

James nahm Lilys Hand. "Richtig. Das Leben ist halt ein Abenteuer, und wir stehen noch ganz am Anfang, nicht wahr, Süße?" Lily stimmte ihm nickend zu und Dorcas prustete los.

"Also ehrlich Leute! Wenn so der Anfang aussieht, ist das aber ziemlich schnell mein Ende!"

Die Gryffindors brachen in lautes Gelächter aus, bis Madame Pomfrey kam und sie alle aus der Krankenstation warf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Krylia
2007-12-17T19:04:09+00:00 17.12.2007 20:04
Die resolute Poppy. Die Ruhe der Krankenstation ist ihr heilig!
Von:  sweetangle
2007-11-16T16:59:01+00:00 16.11.2007 17:59
endlich alle wieder zusammen.
Gott sei dank.
Das freut mich. Das kappi war mal weider voll geil ich freu mich schon auf die fortsetzung.
Du weißt echt wie man die menschen beim lesen fesselt. Deswegen sind die drei kappis auch immer so schnell zu ende.
Aber naja.
ich freu mich schon auf die fortsetzung.

bussi sweety


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