Zum Inhalt der Seite

Another Chance I

A Marauder Tale
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Moony?

76 Moony?
 

Regulus sah die beiden skeptisch an. "Das geht doch bestimmt nicht lange gut!" flüsterte er und Serina nickte zustimmend.

Lily klopfte den beiden auf die Schultern. "Wenn ihr mit eurer Verbrüderung fertig seid, können wir vielleicht mal überlegen, was hier überhaupt los ist. Ich würde nämlich gerne endlich wissen, WO ich hier bin!"

Die Zwei nickten.

"Du hast Recht, Lily. Ich bin ja immer noch der Meinung, dass uns etwas in die Drinks getan wurde. Nur die Party dazu finde ich einfach nicht!" Sirius zuckte mit den Schultern.

"Also, Regulus und ich glauben, dass wir irgendwelchen Dämpfen ausgesetzt waren, stimmts, Regulus?" James blickte den Jüngeren an und der nickte zustimmend.

"Und was glaubst du, Severus?" fragte Lily und der Junge verdrehte die Augen.

"Was weiß den ich?"

Lily seufzte. "Also haben wir Drogen und Giftgas. Hat noch einer eine andere Idee?"

Serina trat langsam vor. "Ja ich … Also, da lief mal so ein Film im …"

"Oh nein, fängt die schon wieder an?" stöhnte Severus und Sirius boxte ihm auf den Oberarm.

"Halt die Klappe und las sie ausreden. Du hast ja nichts Brauchbares zu sagen!"

Serina sah die Jungs an und holte dann tief Luft. "Also, in dem Film wurde den Leuten das Gedächtnis gelöscht und dann wurden sie in einem Unterirdischen Labyrinth ausgesetzt. Sie mussten …"

James schüttelte den Kopf. "Das hier ist aber nicht Unterirdisch und ein Labyrinth ist es auch nicht. Ich würde eher sagen, dass hier ist ein Schloss, eine Schule, ein Internat, oder so was in der Art."

"Außerirdische!" rief Serina plötzlich und die anderen starrten sie ungläubig an. "Wirklich, Leute! Die sollen immer wieder Experimente an …"

"Immer noch der Meinung, ICH rede Unsinn und SIE ist nicht verrückt?" flüsterte Severus grinsend in Sirius Ohr und der Junge holte tief Luft.

Er nahm Serina sanft beiseite. "Hör mal, nichts für ungut aber du hast da eine ziemliche Beule am Kopf, vielleicht…"

"Willst du mir jetzt auch sagen, ich sei nicht normal?"

Sirius schüttelte schnell den Kopf. "NEIN! Aber … etwas verwirrt … möglicherweise. Das Beste wird sein, du bleibst in meiner Nähe, dann passiert dir auch nichts mehr, Ok?"

Serina nickte und Lily fing an zulachen.

"Vor nicht mal 30 Minuten servierst du mich ab, und jetzt suchst du dir eine Neue? Na, du bist ja vielleicht ein toller Kerl!"

Serina sah abwechselnd von Lily zu Sirius. "Ihr Zwei seid …?"

Er schüttelte den Kopf. "Nee, sie ist mit ihm zusammen. Mich hat sie nur benutzt!" Er zeigte auf James, der die Augen verdrehte.

Plötzlich erklang ein gackerndes Gelächter, und die sechs zuckten erschrocken zusammen.
 

"Was war das denn?" fragte Regulus ängstlich, und Lily strich ihm beruhigend über den Rücken.

"Keine Sorge, da hat nur jemand gelacht. Du musst keine Angst haben."

"Hab ich gar nicht!" sagte er trotzig und Serina drehte sich zu den beiden um.

Lily verdrehte die Augen und nickte, was Serina grinsen ließ.

"Es kam von dort." sagte Sirius und zeigte auf die Tür der Großen Halle.

"Ihr bleibt hier." sagte James zu den Mädchen. "Wir sehen mal nach."

Die beiden Jungs gingen auf die Tür zu.

"Willst du nicht mitgehen?" fragte Lily Severus, der nur mit den Schultern zuckte.

"Die beiden sind ein so hübsches Pärchen, da würde ich sicher nur stören!"

Sirius drehte sich zu ihm um. "Komm gefälligst mit, oder bis du ein Feigling?"

Severus schnaubte. "Ganz sicher nicht, Potter!"

Er ging an den beiden vorbei und öffnete die Tür.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Die Drei in der Eingangshalle setzten sich auf die Marmorstufen und warteten.

"Warum hat dieser Severus eigentlich etwas von Geistern geschrieen?" Regulus sah Serina neugierig an und sie seufzte.

"Auf dem Weg hierher hab ich was gesehen. Ok, diese Korridore sind ziemlich dunkel aber da war etwas! Es … schimmerte, und war durchsichtig … und es schwebte, ehe es in einer Wand verschwand. Ich hab mich zu Tode erschreckt, aber er hat nur gelacht." Serina verzog das Gesicht.

Lily blickte die Zwei an. "Versprecht mir bitte, nicht zu lachen, aber ich hab auch was Komisches gesehen … Nicht so was wie du, aber es war trotzdem ziemlich merkwürdig. James und ich wollten durch eine Tür gehen, die plötzlich von alleine aufschwang. Wir traten hindurch und das war gar keine Tür sonder ein riesiges Bild von einer ziemlich dicken Frau. Und als das Bild wieder zuschwang, auch von ganz alleine, da hätte ich schwören können, dass die mit dem Kopf geschüttelt hat!"

"Wer?" fragte Regulus stirnrunzelnd.

"Na, die Frau auf dem Bild natürlich!"

Serina hob beide Augenbrauen hoch. "Wow. Also, wem auch immer dieses Schloss hier gehört, er muss eine Menge Kohle haben. Was ist mit dir, Regulus? Hast du auch was Eigenartiges gesehen?"

Der Junge nickte. "Der Raum, wo James und ich wach wurden, da gab es voll das eklige Zeug. Eingelegte Frösche und James hat ein Glas gesehen, das war voller Augen!"

Die Mädchen verzogen angewidert ihre Gesichter, als Sirius Kopf in der Türöffnung erschien.

"Habt ihr was gefunden? Wer hat da gelacht?" fragte Serina neugierig, doch der Junge schüttelte den Kopf.

"Wer das war, keine Ahnung, aber das hier müsst ihr euch unbedingt ansehen!"

Die Drei folgten ihm in die Große Halle und sie erstarrten, als sie die Decke erblickten.

"Ist das ein Deckengemälde?" fragte Lily, doch Sirius schüttelte den Kopf.

"Haben wir auch erst gedacht, aber achtet mal auf die Wolken!"

Regulus lachte verblüfft. "Boah, die bewegen sich ja!"

"Cool, oder?" grinste James, der etwas abseits stand. "Dieser Raum ist einfach gigantisch! Die hohe Decke, die riesigen Fenster … Ich komm mir vor, wie in einer Kirche."

Lily blickte ihn kopfschüttelnd an. "Das ergibt doch keinen Sinn. Wenn das hier eine Kirche ist, wo ist der Altar? Und wo das Kreuz? Was mich vielmehr interessiert ist, wie kommt das da überhaupt an die Decke?"

Serina sah sich ein wenig um. "Ein Film." sagte sie leise und drehte sich zu Lily. "Wie im Kino, das ist eine Projektion, mehr nicht!"

Lily nickte. "Kann sein, aber was ist mit dem ganzen Rest, denn wir gesehen haben?"

Serina lachte. "Das Gleiche! Alles Projektionen, Requisiten, nichts weiter. Leute, das hier ist alles gar nicht echt. Das ist eine riesige Geisterbahn … wie auf … einem Rummelplatz!"

"Das ist das erste Mal, das du etwas Sinnvolles sagst." Severus kam langsam zu ihr herüber. "Aber es erklärt nicht unsere Erinnerungslücken."

"Vielleicht sind wir ja freiwillig hier, als Testpersonen." sagte James und Sirius lachte.

"Sehr unwahrscheinlich, mein Freund. Das Zimmer, wo deine Kleine und ich wach wurden, war eindeutig ein Schlafzimmer. Meins, um genau zu sein, denn meine Sachen waren überall."

Lily seufzte. "James hat recht … also, ich meine dich." Sie zeigte auf Sirius. "Aber der Ansatz war nicht schlecht. Vielleicht ist das hier ein Abenteuerhotel und wir haben das Gruselpaket gebucht."

Severus fing an zu lachen. "Aber immer doch! Mann, habt ihr euch mal angesehen? Keiner von uns ist auch nur annähernd alt genug, um so was alleine zu machen. Wo sind unsere Eltern, oder Aufsichtspersonen? Wer würde eine handvoll Teenies, ohne Erinnerungen, hier herumirren lassen? Warum ist hier Niemand, verdammt noch mal?"

Sirius sah ihn an. "Sag mal, Snapie, kannst du auch was Konstruktives von dir geben, oder liegt es in deiner Natur, immer nieder zumachen, was andere sagen?"

"Ach, halt die Klappe, Potter!" fauchte er und Sirius grinste.

"Welchen meinst du?"

"Ok, es reicht, ihr zwei!" James ging dazwischen. "Reißt euch mal ein bisschen zusammen. Ich glaube aber, eine Antwort habe ich gefunden." Er entblößte seinen linken Arm, und die anderen sahen ihn fragend an. "Die Frage, warum hier keiner ist! Es ist erst 2 Uhr Morgens. Wer auch immer sonst in diesem Schloss lebt, er wird schlafen!"

Sirius zog an James Handgelenk und starrte auf seine Armbanduhr. "Das würde es erklären … Aber warum sind wir dann wach?"

James zuckte mit den Schultern. "Hey, ich kann doch nicht alles wissen!"
 

Serina spürte ein unangenehmes Kribbeln im Nacken, als ob sie jemand beobachten würde. Sie blickte sich suchend in der Halle um und entdeckte eine Person, die im Schatten verborgen, auf der anderen Seite stand. Sie tastete nach Sirius Hand und drückte sie leicht.

"Was denn, Baby?" fragte er und sie drehte sich zu ihm um.

"Da hinten ist jemand, James." flüsterte sie und zeigte in die Richtung.

"Wo denn? Ich sehe niemanden!"

"Na da … Er steht im Schatten."

Sirius kniff die Augen zusammen, doch er konnte niemanden erkennen. "Entweder hast du eine blühende Phantasie, oder verteufelt gute Augen! Ich sehe kei … Heiliger, du hast Recht!"

Ein kleiner Mann kam aus den Schatten und bewegte sich langsam auf die Jungendlichen zu. Regulus musste lachen, als er ihn sah. Der Mann war sehr eigenwillig angezogen. Seine Kleidung war Bunt gemustert, die Schuhe bogen sich nach oben und auf dem Kopf trug er eine Schellenkappe, die leise vor sich hin bimmelte.

Der Mann kicherte vor sich hin. "Ja, wenn haben wir den hier? Schnodder-Potter und seine stinkenden Freunde!"

Serina sah von Sirius zu James. "Ihr kennt den da?"

Die beiden schüttelten den Kopf.

"Nee, aber der lernt mich gleich kennen, wenn er weiter so frech ist. HEY, DU DA! Wer bist du denn?" fragte Sirius, was den Mann laut schnauben ließ.

"Wahahas? Der Black-Dreck hat mich vergessen? Dann werd ich deinem Erbsenhirn wohl mal auf die Sprünge helfen. Niemand vergisst Peeves!"

Er warf etwas nach Sirius, das klatschend auf seiner Brust landete und von seinem Hemd tropfte.

"Schlamm?" rief Sirius ungläubig. " Das war mein letztes, sauberes Hemd, du Spinner! Dich mach ich fertig!"

"Sauber?" flüsterte Lily so leise, dass es niemand hörte.

Sirius wollte auch den Mann zustürzen, als Serina ihn erschrocken zurück hielt. "Warte … James sieh doch, seine Schuhe … da stimmt was nicht!"

Sirius sog scharf die Luft ein. "Das sind ja seine … Füße!"

Jetzt wurden auch die anderen aufmerksam und erkannten, was die beiden meinten. Der Mann trug gar keine Schuhe. Seine Zehen waren stark deformiert und bogen sich nach oben, bis sie den Span des Fußes berührten.

"Äh, Leute … Leute!" Regulus zupfte aufgeregt an James Pullover. "Der Typ geht auch gar nicht, der schwebt!"

Severus riss die Augen und machte einen Schritt zurück. "Eine merkwürdige Projektion, Miss Das-ist-alles-nicht-echt, findest du nicht? Die hier kann sogar mit Sachen werfen!"

"Mit einem hat er Recht, ein Film ist das hier nicht! Wir sollten hier verschwinden!" Sirius nahm Serinas Hand und zog das Mädchen mit sich.

Unter Peeves lautem Gelächter rannten die Sechs aus der Großen Halle.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

"Kommt schon … Hier entlang … Los doch … Hier rein, schnell!"

James lief vorweg und lotste die anderen in den Raum, wo er wach geworden war. Immerhin war dies der einzige Ort, den er kannte und er hoffte, hier sicher zu sein.

Er schloss die Tür, nachdem alle drinnen waren und Sirius schob mit Severus Hilfe einen der schweren Tische vor die Tür.

"Was war das denn?" fragte Regulus atemlos.

"Das würde ich auch gerne wissen!" sagte Sirius und lehnte sich gegen den Tisch. "Und vor allem, wieso nannte mich das Ding Black? Du heißt doch so, oder?"

Regulus nickte und James musterte die beiden eingehend. Ihm fiel die Ähnlichkeit zwischen den beiden auf. Dasselbe schwarze Haar und glänzende, graue Augen. Auch ihre Gesichtszüge waren sich sehr ähnlich.

"Vielleicht bist du ja gar kein Potter, Potter, sondern ein Black! Schon mal daran gedacht?"

Sirius fing an zulachen. "Ja Klar! Und ich hab deine Unterhose an, oder was? Nenn mir einen guten Grund, warum ich DAS tun sollte!"

Severus grinste vor sich hin. "Ich wüsste schon einen Grund, und …"

Sirius funkelte ihn an. "Pass bloß auf, was du sagst, Snape!"

James ging schnell dazwischen. "Nein, du hast Recht. Dafür gibt es KEINE logische Erklärung!" Er blickte Severus warnend an, der leise lachte.
 

Serina sah sich in dem Raum um und blieb vor einer gläsernen Vitrine stehen.

"Das ist echt der schrägste Raum, den ich je …" sie stockte und betrachtete ihr Spiegelbild in der Glastür.

"Was hast du?" fragte Lily und ging zu ihr. "Stimmt was nicht?"

Serina schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht. Mein … Mein Hals, sieh mal." Sie zog ihren Kragen beiseite.

"Woher hast du die denn?"

Serina zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung … Du hast da keine Narben." stellte sie fest, nachdem sie einen flüchtigen Blick auf Lilys Hals geworfen hatte.

Die Jungs sahen sie verwundert an.

"Sieh mal, hier … Ich hab auch so was." Sirius zeigte seinen linken Unterarm.

"Tatsächlich! Die gleichen, kreisrunden Einstiche wie an Serinas Hals!" sagte Lily und Serina starrte wie gebannt darauf. Sanft strich sie mit ihren Fingern darüber und Sirius musste grinsen.

"Hey, das kitzelt."

Severus verdrehte die Augen. "Wenn ihr euch genügend begutachtet und befummelt habt, können wir vielleicht überlegen, wie es weitergehen soll?"

Serina wurde rot, was Sirius nur noch breiter grinsen ließ. "Bist wohl neidisch, dass dich keiner anfassen will, was?"

"Idiot." murmelte Severus und James lachte leise.

Er hatte an sich keine Narben feststellen können, und auch Regulus schien nichts dergleichen vorweisen zu können. "Ok, wo immer ihr diese Einstiche auch herhabt, hiermit scheinen sie nichts zutun zuhaben."

Serina schüttelte den Kopf. "Wer weiß. Vielleicht sind eure ja nur noch wo ganz anders!"

"Du erwartest doch nicht, dass ich mich jetzt hier ausziehe?" Severus blickte sie entrüstet an.

"Oh Hilfe! Wir beten sogar dafür, dass du es nicht tust!" sagte Sirius und Regulus fing an zulachen, was ihm einen finsteren Blick von Severus einbrachte.

Lily warf noch einmal einen Blick auf die Narben der beiden. "Also, wo immer ihr die herhabt, die sind auf jeden Fall älter, schon verheilt. Unmöglich, dass die erst letzte Nacht entstanden sind."

Severus atmete erleichtert aus. "Schön, dass das geklärt ist. Dann können wir ja endlich nach Hinweisen suchen, was hier überhaupt los ist."

Serina verdrehte die Augen, und Sirius lachte leise. Er strich ihr das Haar zurück und sah sich ihre Narbe genauer an. "Das ist echt verrückt, die sehen wirklich genau gleich aus!"

Sie lächelte ihn an. "Wer weiß, vielleicht haben wir ja doch eine gemeinsame Vergangenheit!"

Er blickte ihr tief in die Augen. "Da hätte ich gar nichts gegen … Aber ich entschuldige mich jetzt schon mal dafür, dass ich e vergessen habe!"

"Angenommen!" sagte sie verlegen.
 

"Ich frage mich, wozu das alles sein soll." James stand neugierig vor der Vitrine und Lily runzelte die Stirn.

"Sieht ziemlich echt aus, findest du nicht?"

"Ich finde eher, dass hier sieht ziemlich eklig aus!" Er sah sie an. "Mal im ernst. Wenn das hier echt ist, wozu braucht man dann bitte Florfliegen oder Bubotubler-Eiter?"

Lily verzog das Gesicht. "Was ist ein Bobotubler überhaupt?"

"Keine Ahnung, Lily. Und ehrlich gesagt, will ich das auch gar nicht wissen!"

James schüttelte den Kopf und Lily lachte leise.
 

Regulus hockte auf dem Fußboden und untersuchte die Feuerstelle. Doch alles, was er sah, war verbrannte Asche, was ihn nun wirklich nicht weiter verwunderte. Sein Blick wanderte über den Boden und unter die Regale, die an der Wand standen. Unter einem davon entdeckte er ein aufgeschlagenes Buch, das anscheinend dorthin gerutscht war. Die Staubschicht war an dieser Stelle aufgewirbelt worden. Er kniete sich vor dem Regal hin, zog es vorsichtig heraus und überflog die beiden Seiten.

"Anrufung Lethes." las er. "Die Machte der Lethe liegt im Vergessen. Sie ist die Tochter der Eris, der Göttin der Zwietracht …"

Schnell schlug Regulus die erste Seite des Buches auf, in der Hoffnung dort den Namen des Eigentümers zu finden. Auf der Seite prangte ein Stempel: `Eigentum der Schulbücherei Hogwarts´ darunter waren eine Menge Namen aufgelistet, die sich diese Buch bereits ausgeliehen hatten. Regulus wurde blas und schluckte. Sein Name war der letzte auf der Liste und laut Stempel musste er es am 10 Januar wieder abgeben.

"Das ist doch völliger Blödsinn!" dachte er und sah sich hastig um, doch niemand achtete auf ihn. Er klappte das Buch zu und ließ es schnell wieder unter dem Regal verschwinden.
 

Severus näherte sich dem Lehrerpult, unter dem eine lederne Tasche lag.

"Hey, ich hab was gefunden!" rief er und zog die Tasche hervor. Regulus drehte sich um und sie kam ihm irgendwie bekannt vor, obwohl er nicht sagen konnte, wieso.

"Ach … Na, dass ist ja mal interessant!" sagte Severus, nachdem er die Tasche geöffnet hatte. "Ratet mal, was hier drinnen steht! Eigentum von … Regulus Black!"

Alle starrten den kleinen Jungen an, der mit hochrotem Kopf dastand.

"Das gehört mir nicht! Niemals!" protestierte er und Lily legte ihm die Hand auf die Schulter.

"Du kannst dich nur nicht daran erinnern. Vielleicht hilft es dir ja, wenn du siehst, was alles da drin ist?"

Er nickte zögernd und trat näher an das Lehrerpult heran. Severus packte einige Sachen aus und Sirius schüttelte den Kopf.

"Wozu soll das denn gut sein?" fragte er und zeigte auf einen dunklen Holzstock mit einem hellen Griff. Severus holte noch ein Tintenfass, einen Federkiel und leere Pergamentrollen heraus. Doch am wunderlichsten waren die Bücher mit Titeln wie `Alte Runen leicht gemacht´ oder `Verwandlungen für Anfänger´ und `Zaubertränke und Zauberbräue´.

Regulus schüttelte verwirrt den Kopf. "Warum sollte ich solchen Kram mit mir rumschleppen?" fragte er, doch keiner wusste darauf eine Antwort.

James fasste sich in die hintere Hosentasche und hielt ein zusammengefaltetes Pergament und ebenfalls einen Holzstab der Hand.

"Du bist hier nicht der Einzige, der so komische Sachen mit sich rumschleppt, Regulus." Er sah den Jungen an, der ihm ein dankbares Lächeln entgegen brachte.

Lily blätterte in einem der Bücher. "Wir sind hier in einer Schule." sagte sie. "Hier steht es. Hogwarts Schule für… und jetzt haltet euch fest, für Hexerei und Zauberei!"

Sirius fing an zu lachen. "Ok, jetzt weiß ich, dass Serina Recht hatte. Das hier kann nur ein schlechter Scherz sein."

James schüttelte den Kopf. "Wieso, Potter? Das würde zumindest Sinn ergeben, und so einiges erklären."

"Ja klar. Du bist ein Hexenmeister und das da ist dein Zauberstab, oder was?"

James grinste. "Genau. Und wenn du weiter nervst, verwandle ich dich in eine Kröte!"

Die beiden sahen sich an und lachten.

Lily betrachtete die Tasche und runzelte die Stirn.

"Was ist los?" fragte Serina und Lily zuckte mit den Schultern.

"Ich weiß nicht … James?" Sie sah Sirius an. "Erinnerst du dich an den Raum, wo wir wach wurden? Da lag so eine ähnliche Tasche. Vielleicht sollten wir mal dorthin zurückgehen und uns da umsehen. Vielleicht finden wir dort weitere Hinweise."

Sirius nickte. "Möglich. Es war ziemlich weit oben, aber ich denke, ich finde den Weg."

Regulus zupfte an James Pullover. "Was, wenn wir diesem Kerl, diesem Peeves wieder begegnen?"

Sirius, der bereits versuchte, den Tisch von der Tür wegzuschieben, drehte sich zu ihm um.

"Wenn wir diesen Mistkerl treffen, dann hau ich ihn aus seinen nicht vorhandenen Schuhen, verstanden?"

Regulus nickte grinsend und er half mit James, die Tür frei zumachen.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

"Die Luft ist rein." sagte James und er winkte den anderen zu, ihm zufolgen. Sie schlichten den Korridor zurück in die Eingangshalle und sahen sich um. Die Tür zur Großen Halle war zugefallen und die Kerzen im Kronleuchter warfen tanzenden Schatten an die Wände.

"Wir müssen nach Oben und uns Links halten." flüsterte Sirius und ging leise vorweg.

Im dritten Stock hielt er verdutzt inne.

"Merkwürdig." sagte er. "Ich könnte schwören, dass wir hier herunter gekommen sind."

Severus schüttelte den Kopf. "Wohl kaum, denn hier ist keine Treppe, Potter!"

"Das sehe ich auch, du Schlaumeier! Aber ich sage dir, vorhin war hier noch eine."

James lachte leise. "Die haben sie wahrscheinlich abgerissen, um dich zuärgern! Gib einfach zu, dass du dich verlaufen hast."

"Ich hab mich nicht verlaufen, verdammt noch mal! Was weiß denn ich, wo diese blöde Treppe hin ist." Er trat gegen die Wand. "Mann … Ich wünschte, Moony wäre hier, der wüsste, was los ist!"

Die Anderen sahen ihn verwundert an.

"Wer ist das?" fragte Serina und Sirius drehte sich zu ihr um.

"Wer ist wer?"

"Dieser Moony? Du sagtest eben …"

"Ich weiß, was ich gesagt habe!" Er schüttelte den Kopf. "Aber ich weiß nicht, wieso ich das gesagt hab! Ich spüre, dass die Antwort zum Greifen nah ist, aber ich kann sie einfach nicht erreichen … verstehst du, was ich meine?"

Er sah sie verzweifelt an und sie griff nickend nach seiner Hand, die sie leicht drückte.

"Ja. Das geht uns allen so, wenn wir versuchen, uns an etwas zu erinnern."

Sie lächelte ihm aufmunternd zu. Als sie seine Hand wieder loslassen wollte, hielt er sie fest und erwiderte ihr Lächeln.

Lily blickte sich in dem Korridor um. "Ich bin zwar auch der Meinung, dass wir hier waren, aber irgendwie sieht das hier auch alles gleich aus. Lasst uns einfach weitergehen und die nächste Treppe suchen. Die können ja nicht alle weg sein!"

Die anderen nickten zustimmend und Sirius übernahm erneut die Führung. Die Wärme von Serinas Hand in seiner gab ihm ein beruhigendes Gefühl, dass ihm irgendwie vertraut vorkam und sein Herz schneller schlagen ließ.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Remus stand im Wohnzimmer und sah durch die Terrassentür in den verschneiten Garten hinaus. Im Sommer hatte er den Kampf gegen das Unkraut aufgenommen, doch sein Vater hatte es wieder wild wachsen lassen. Jetzt standen hier meterhohe Disteln, die von eine feinen Eissicht überzogen waren und die Brombeerbüsche hatten den Hühnerstall mittlerweile überwuchert, der schon seit Jahren nicht mehr genutzt wurde.

Sein Vater hatte ihm am Kings Cross abgeholt und sehr geheimnisvoll getan. "Ich habe eine Überraschung für dich!" hatte John zu ihm gesagt und ihm verschwörerisch zugezwinkert.

Remus wusste nicht, was er davon halten sollte. Er war noch nie über Weihnachten nach Hause gekommen und so langsam wurde er unruhig. Es waren nur noch wenige Tage bis zum Vollmond, und der Wolf erwachte so langsam in ihm. Er wusste, dass er wieder in den Keller musste und das gefiel ihm gar nicht.

John betrat das Zimmer und setzte sich auf das Sofa. Er klopfte auf den Platz neben sich.

"Komm her, Remus. Ich hab was für dich."

Der blonde Junge ließ sich neben seinem Vater nieder und John holte einen braunen Umschlag hervor.

"Was ist das?" fragte Remus und John lächelte ihn an.

"Frohe Weihnachten, mein Junge. Ich weiß, ich sollte damit bis Morgen warten, aber ich kann es nicht erwarten, dein Gesicht zusehen!"

Remus lachte überrascht und riss den Umschlag auf. Er zog einige Papiere hervor, die er flüchtig überflog.

"Eigentümerurkunde … Übertragung … sofortige Wirkung … Dad was bedeutet das?"

John nippte an seinem Eierpunsch und lehnte sich entspannt zurück.

"Es gehört dir, Remus. So wie es ist. Das ist jetzt dein Haus!"

Remus starrte ihn an. "Das glaub ich nicht!"

"Glaub es ruhig. Es ist dein Zuhause und warum sollst du es dann nicht auch besitzen?"

Remus schüttelte den Kopf. "Das ist doch Blödsinn. Es ist unser Zuhause, warum also …" Er stockte und sah seinem Vater in die Augen, doch John wich seinem Blick aus.

"Remus … Du wirst bald 17. Dann bist du Volljährig und brauchst mich nicht mehr."

"Aber, dass ergibt doch keinen Sinn! Warum solltest du mir das Haus überschreiben, wenn du doch hier … Willst du fortgehen?"

Es war nur eine Vermutung, doch als John aufstand und unruhig im Zimmer umher ging, wusste Remus, dass er richtig lag.

"Wann?" fragte er mit belegter Stimme und sein Vater drehte sich zu ihm um.

"Anfang Januar. Ich habe ein Angebot von einem renommierten Museum in Peru bekommen, dass ich unmöglich länger ausschlagen kann."

Remus atmete tief ein, seine Hände zitterten. "Seit wann … Wann haben sie dir denn das Angebot gemacht?"

John sah aus dem Fenster. "Das ist doch nicht so wichtig, Junge."

Er stand langsam von dem Sofa auf. "Seit wann, Dad?"

John seufzte resignierend. "Die ersten Gespräche hatten wir vor 2 Jahren, aber da konnte ich dich nicht …"

Remus baute sich vor seinem Vater auf und John verstummte. "Ich verstehe. Dass war das Jahr, als du mich nicht besucht hast, nicht wahr? Und im letzten Jahr? Habt ihr da auch über den Job gesprochen?"

Sein Vater schüttelte den Kopf. "Ich war in letzter Zeit sehr oft in Peru. Der Job ist nicht der einzige Grund, warum ich dorthin will, Remus. Sie … Ihr Name ist Isabella und sie …"

Remus wand sich von seinem Vater ab und sah aus dem Fenster. Es hatte wieder zu schneien begonnen und die Schneeflocken tanzen in der Nacht. Remus dachte daran, wie wohl sein Leben verlaufen wäre, wenn er nicht vor 12 Jahren den schmalen Weg im Mondschein entlang gegangen wäre. Wenn er einfach in seinem Bett geblieben und heute ein normaler Junge wäre.

Sein Blick wanderte zum Himmel, wo sein treuester Freund und größter Feind silbern strahlte. Und in diesem Moment verfluchte er ihn zum ersten Mal nicht, im Gegenteil. Die fast runde Scheibe erinnerte ihn daran, was für ihn wichtig im Leben war.

"Ich gehe morgen nach Hogwarts zurück. Dann kannst du in Ruhe packen und abreisen."

Er drehte sich zu seinem Vater um und der Wolf war ganz friedlich geworden.

"Aber es ist Weihnachten, Remus." John war über das Verhalten seines Sohnes verwundert. "Das sollte man doch im Kreise seiner Familie feiern."

Remus lächelte und blickte wieder zum Mond empor. "Das habe ich vor, Dad, und das solltest du auch tun."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Krylia
2007-12-04T21:54:13+00:00 04.12.2007 22:54
Tapferer Moony.
Durchgeknallte Truppe. XD
Von:  sweetangle
2007-11-09T16:14:52+00:00 09.11.2007 17:14
Der gute Moony.
War ja klar. Ohne Moony läuft gar nichts.
Der hat alles immer im Griff.
^^


Zurück