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Another Chance I

A Marauder Tale
von

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Enthüllungen

71 Enthüllungen
 

"JAMES!" Lily sah ihren Freund durch die Eingangshalle schlendern und als er sie rufen hörte, blieb er stehen.

"Schatz … du musst … uns helfen!" rief sie atemlos, als sie mit Serina die Treppe herunter gerannt kam.

Er lächelte seine Freundin an. "Was ist den los, Süße? Habt ihr was angestellt?"

Lily schaute zu Serina, die auf ihrer Unterlippe herumkaute.

"Könnte man so sagen." seufzte Lily und sie stupste ihre Freundin an.

"Jaaah!" Serina sah auf ihre Schuhe. "Ich hab Mist gebaut." gab sie kleinlaut zu.

James zog die Augenbrauen hoch. "Und wie sieht dieser Mist aus?"

Sie trat von einem Bein auf das andere.

"Komm schon, Rina. Wenn ich dir helfen soll, muss ich alles wissen."

Sie holte tief Luft. "IchhabSnapegeküsst!" nuschelte sie und er runzelte die Stirn.

"Was? Ich hab kein Wort verstanden!"

Serina sah Lily kopfschüttelnd an. "Ich kann das nicht, Lily!"

Die warf verzweifelt ihre Hände in die Luft. "Oh, Herrgott noch mal! Was Rina sagen will ist, dass sie Snape geküsst hat und Sirius es herausgefunden hat und…"

James riss entsetzt die Augen auf. "WAS?" Seine Stimmte dröhnte durch die gesamte Eingangshalle und Serina lief knallrot an.

"Mann, das ist schon doch ewig her. Ich war dumm und jung und … Das ist doch schon längst verjährt!" verteidigte sich das Mädchen. "Aber Sirius, ich fürchte er macht irgendwas unüberlegtes!"

James verschränkte die Arme vor seiner Brust. "Was immer Padfoot auch macht, meine Unterstützung hat er!"

Lily blickte ihn erstaunt an. "James! Das ist doch wohl nicht dein ernst?"

"Oh doch!" sagte er und sah den Slytherin aus den Augenwinkeln auf die Eingangstür zugehen.
 

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Sirius blickte dem Jungen hinterher. "Du wirst nie wieder das Mädchen eines anderen anrühren!" dachte er und ein gefährliches Lächeln umspielte seine Lippen.

Auch Sirius machte sich langsam auf den Weg, denn James wartete sicher schon beim Training auf ihn. Der Gedanke, Serina beim Training zutreffen versetzte ihm allerdings einen Stich und er dachte kurz daran, es einfach ausfallen zulassen, als er ein lautes "WAS?" vernahm, das von der Eingangshalle zu ihm herauf dröhnte.

Sirius schaute über das Geländer und er sah James, der sich anscheinend mit Lily und Serina stritt.
 

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"Ich kann nicht glauben, was ich da höre! Nur, damit du es weißt, ich hätte in der Situation genau das Selbe getan!" sagte Lily trotzig und James schnappte nach Luft.

"Sag das bitte noch mal, Lily!" erwiderte er und Serina ging kopfschüttelnd dazwischen.

"Hört auf, verdammt noch mal! Jetzt fangt ihr nicht auch noch an, euch zu streiten! Es reicht doch wenn Sirius und ich … Sirius?" Sie sah den schwarzhaarigen Rumtreiber erleichtert an, der an ihr vorbei ging.

"Hi Prongs." sagte er und James nickte ihm zu.

"Hi Padfoot. Ich sag dazu nur noch eins - Was immer du vorhast, ich bin dabei!"

Lily schüttelte den Kopf. "Ich fasse es einfach nicht … Männer!"

Sirius lachte leise. "Schon Ok, Prongs. Aber der wird nie wieder jemanden … anfassen!"

James runzelte die Stirn. "Was meinst du damit?"

Sirius grinste vor sich hin und sah die Umstehenden an. Als er in Serinas Augen blickte sah er ihren Schmerz und die Sorgen, die sie sich um ihn machte und ihm wurde schlagartig bewusst, was er getan hatte.

"Tja … Also, bis eben hab ich das noch für eine gute Idee gehalten …" Er kratzte sich im Nacken und riss seinen Blick von Serina los.

James packte seinen Freund an der Schulter. "Was, Padfoot?"

Er sah, wie es in Sirius arbeitete.

"Sag schon, was war deine gute Idee?"

"Ich hab … Schniefelus gesagt, wie er durch die Peitschende Weide kommt!" sagte er leise und James Augen weiteten sich.

"WAS? Remus ist doch da!"

"Ich weiß." nickte Sirius.

"Und heute ist Vollmond!"

"Ich … weiß!" Sirius schluckte und er sah James vorsichtig an.

"Oh Heiliger Merlin! Padfoot, du Vollidiot!" James verpasste ihm eine Kopfnuss und rannte los, so schnell wie er konnte.

Lily starrte Sirius entsetzt an. "Was hast du getan?" wisperte sie, doch er sah seinem Freund nach. Serina war kreidebleich geworden.
 

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Severus verließ die Eingangshalle und ging über die dunklen Ländereien Hogwarts. Er dachte daran zu warten, bis der Mond aufging und er besser sehen konnte, aber er wollte lieber an der Weide sein, ehe Sirius es sich anders überlegte und ihm hinterherkam. Severus wunderte sich sowieso, dass Sirius ihm davon erzählt hatte.

"Vielleicht hat ihm die Nachricht von seiner Freundin endgültig den Verstand geraubt!" dachte er grinsend. Ihm war das ziemlich egal, solange er nur etwas herausfand, womit er die Rumtreiber in der Hand hatte.

Severus kam in Sichtweite der Peitschenden Weide und überlegte, wo er einen geeigneten Stock hernehmen sollte, als er einen solchen auf der Wiese liegen sah.

Er runzelte nachdenklich die Stirn.

"Black kann unmöglich vor mir hier gewesenen sein und den da hingelegt haben … also ist der noch von Lupin!"

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht als er nach dem Stock griff. Er brauchte ein paar Versuche, ehe er die richtige Stelle traf und die Weide in ihrer Bewegung erstarrte. Severus näherte sich ihr langsam. Er sah den Geheimgang und schlüpfte hinein.
 

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Die kalte Nachtluft schlug James entgegen und er blickte zum Himmel hinauf. Noch war der Mond nicht aufgegangen aber es musste jeden Moment soweit sein.

"Hoffentlich komme ich nicht zu spät!" dachte er, als er am Schloss vorbei auf die Peitschende Weide zulief.

Die Weide bewegte sich nicht und so rannte James noch schneller. Seine Lungen brannten, doch darauf achtete er nicht. Er erreichte den Durchgang und sprang hinein. Der Geheimgang lag stockdunkel vor ihm und er zog seinen Zauberstab.

"Lumos." Die Spitze seines Stabes erhellte den Gang und er glaubte, vor sich Schritte zuhören.

"SNAPE! BLEIB STEHEN!" rief er. "Das ist eine Falle!"

James lauschte, doch er hatte sich wohl geirrt, denn er konnte nun nichts mehr hören. Er lief den Geheimgang entlang, wie schon unzählige Male zuvor.
 

Endlich erreichte er die steinernen Stufen, die zur Hütte führten. Über ihn knarrten die Dielenbretter und er wusste, wo der Junge sich befand. Schnell hastete er die Treppe hinauf.

"Verdammt Snape, bleib endlich stehen!"

James erblickte den Slytherin, der bereits vor der Tür zu Remus Zimmer stand.

"Zu spät, Potter." sagte Severus kalt und zog seinen Zauberstab. "Du wirst mich nicht aufhalten."

Er streckte seine Hand nach der Klinke aus.

"Snape … Tu das nicht … Bitte." flehte James und der Junge lachte.

"Angst, dass ich euer großes Geheimnis entdecke, Potter?"

Severus stieß die Tür auf und James hechtete auf ihn zu.
 

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Remus saß auf dem Fußboden und hatte sich die Decke um seinen nackten Körper geschlungen. Er sah die beiden Jungen erschrocken an.

"Prongs? Was soll das?" fragte er heißer und zuckte unter Schmerzen zusammen.

Severus, der von James fast umgerissen worden war, lachte. "Ach so ist das also! Die kleine Evans ist nur deine Tarnung, Potter … Du und Lupin?"

James schüttelte den Kopf. "Du verstehst überhaupt nichts, Snape! Mach endlich, dass du hier wegkommst!"

Severus lachte bei der Vorstellung, wie er diese Neuigkeit nutzen könnte, als Remus aufschrie.

"Aaaaaaaah … Prongs … Schnell!"

James drehte sich zu seinem Freund um, der ihn aus bernsteinfarbenen Augen ansah und in diesem Moment ging der Mond über der Heulenden Hütte auf.
 

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Albus Dumbledore trat aus dem Korridor, der zur Küche führte, und sah drei Gryffindors in der Eingangshalle stehen.

"Guten Abend, meine Lieben. Was machen Sie denn noch hier?"

Die Schüler blickten ihn überrascht an und anhand ihrer Gesichter konnte er sehen, dass irgendetwas passiert sein musste.

"Professor Dumbledore!" rief Lily erleichtert und ging auf ihn zu. "Sie müssen uns Helfen, Sie sind unsere letzte Rettung!"

Er sah das Mädchen neugierig an.

"Sirius … Er hat … hat Severus …"

"Sei still!" fauchte der Rumtreiber. "Ich kann für mich alleine reden!"

Lily nickte und Sirius erzählte dem Schulleiter was geschehen war. Albus sog scharf die Luft ein und seine Mine verhärtete sich. Serina fand, dass er noch nie so wütend und zugleich enttäuscht ausgesehen hatte.

"Mister Black, Sie kommen mit mir. Und Sie beide gehen bitte sofort in Ihren Turm zurück!" Er riss Sirius mit sich und eilte aus der Eingangstür hinaus.
 

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Severus starrte entsetzt auf den blonden jungen, der sich vor seinen Augen verwandelte.

"Bei Salazar … Er ist ein …"

James schlug die Tür zu und brüllte den Slytherin an. "Verdammt noch mal … LAUF ENDLICH!" Er gab Severus einen Schubs und es kam Bewegung in den Jungen. James rannte hinter ihm die Treppe hinunter.

"Dein Freund … Er ist ein … Werwolf!" stellte Severus atemlos fest.

"Ich weiß!" antwortete James und hielt seinen leuchtenden Zauberstab in die Höhe. "Lauf gefälligst etwas schneller."

"Und Black … weiß der das auch?"

Sie hörten ein Jaulen hinter sich und wie die Tür erzitterte, als etwas Großes, Schweres dagegen sprang.

"Natürlich weiß Padfoot das!" James drängte ihn immer weiter, bis sie an der Öffnung zur Peitschenden Weide angekommen waren.

Severus sah sich um. "Wie sollen wir jetzt hier herauskommen? Die Weide wird uns in Stücke hauen!"

"Willst du lieber zurückgehen und Remus beim Abendessen Gesellschaft leisten?" fragte James barsch und Severus schüttelte den Kopf. "Dann kletter jetzt endlich da rauf. Ich weiß nicht ob und wie lange die Tür ihn aufhalten kann!"

Severus hielt sich an einer Wurzel fest und zog sich hoch, doch er rutschte in seiner Panik ab und drohte, auf James zufallen als zwei Hände nach ihm griffen und ihn raufzogen. James folgte ihm schnell und zuckte leicht erschrocken zusammen, als er sich seinem Schulleiter gegenüber sah.

"In mein Büro, meine Herren. Und zwar sofort!" sagte Dumbledore knapp und James erblickte Sirius, der mit gesenktem Kopf etwas Abseits der Weide stand.
 

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Moony warf sich gegen die dunkle Holztür, und der Staub rieselte aus den Ritzen. Er roch die beiden Jungen, die auf der anderen Seite um ihr Leben liefen, er roch ihren Schweiß, ihre Angst.

Er wollte unbedingt zu ihnen, sie jagen, sich in sie verbeißen und warf sich wieder gegen die Tür und wieder und wieder.

Wäre die Tür nicht magisch verstärkt gewesen, dann hätte sie unter seinem Gewicht und seiner Kraft schon lange nachgegeben, aber so konnte der Werwolf nichts ausrichten.

Er heulte vor Wut auf und sprang erneut mit voller Wucht dagegen und diesmal hörte man ein hässliches Knacken, das jedoch nicht von der Tür kam.

Moonys linker Vorderlauf hing merkwürdig verdreht von seinem Oberkörper herab und der Werwolf heulte erneut auf, diesmal jedoch vor Schmerzen. Er hatte sich die Schulter gebrochen.
 

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Albus Dumbledore saß hinter seinem Schreibtisch und musterte die drei Schüler mit ernster Mine.

"Dieser Streich war idiotisch und leichtsinnig, Mister Black." sagte er und Severus schnaubte.

"Streich? Der wollte mich umbringen! Er wusste doch, was in der Hütte auf mich warten würde!"

"Reg dich nicht so auf, Snape. Sirius wollte dir nur einen Schrecken einjagen. Richtig, Kumpel?" James sah zu seinem Freund, der schweigend und mit gesenktem Kopf auf seinem Stuhl saß.

"Lassen Sie es gut sein, Mister Potter." sagte Albus. "Mister Black hat bereits zugegeben, dass er Mister Snape mit Absicht in die Hütte zu Ihrem Freund geschickt hat."

James riss die Augen auf und starrte Sirius an.

Severus lächelte leicht. "Das ist dann wohl das Ende für euer Dreamteam!" sagte er so leise, dass James ihn fast nicht verstanden hätte.

"Mister Snape. Sie haben heute Abend etwas gesehen, was nicht für Ihre Augen bestimmt war. Ihnen ist hoffentlich klar, dass dieses Geheimnis auch weiterhin geheim bleiben muss! Ich vertraue daher auf Ihre Verschwiegenheit, was…"

"Das kann doch nicht Ihr ernst sein!" Sirius war aus seiner Teilnahmslosigkeit erwacht und aufgesprungen. "Er wird es doch überall herumerzählen!"

Albus blickte den Gryffindor über den Rand seiner Brille an. "Setzten Sie sich, Mister Black." sagte er ruhig. "Wenn Ihnen etwas daran gelegen hätte, das Geheimnis Ihres Freundes zu schützen, dann hätte Sie Mister Snape nicht dorthin schicken dürfen! Ihr Streich hätte mehr als nur das Leben eines Schülers gekostet, ist Ihnen das überhaupt bewusst? Dafür müsste ich Sie normalerweise von der Schule weisen, Mister Black!"
 

Sirius setzte sich und schloss die Augen. Er hatte gewusst, das Dumbledore das tun würde. Wegen seiner Hitzköpfigkeit würde er nun alles verlieren, was ihm etwas bedeutete, Hogwarts, seine Freunde und auch Serina würde er nie wieder sehen, dafür würde ihr Vater schon sorgen. Wie aus weiter Ferne drangen die Worte des Schulleiters zu ihm.
 

"Sie hatten großes Glück, dass Mister Potter so schnell reagiert hat."

Severus stieß laut die Luft aus. "Pah, Glück! Das war doch alles abgesprochen! Die stecken alle unter einer Decke, die sollten Sie alle zusammen rausschmeißen!"

Dumbledore schüttelte den Kopf. "Das bezweifele ich doch sehr, Mister Snape! Und auch wenn Ihnen die Vorstellung nicht gefällt, aber dass Sie noch am Leben sind haben Sie einzig und allein Mister Potter zu verdanken."

Severus blickte den Gryffindor verächtlich an, doch James ignorierte ihn völlig. Er starrte auf das Porträt, das hinter dem Schulleiter hing.

"Phineas Nigellus Black … Ob der mit Padfoot verwand ist?" dachte er abwesend.

"Und jetzt zu Ihnen, Mister Black. Ich muss wohl nicht sagen, dass ich maßlos enttäuscht bin, was Ihr Verhalten angeht, oder?"

Sirius schüttelte kaum merklich den Kopf.

"Gut. Denn ich werde Sie nicht hinaus werfen!"

Die Köpfe der drei Schüler fuhren zu Albus herum und sie sahen ihn überrascht, erstaunt und entsetzt an.

"Sie haben schon ganz richtig gehört. Mister Black wird hier bleiben und zwar mit dem Wissen, dass das Geheimnis seines Freundes nun von Mister Snape mitgehütet wird. Und Sie werden sich Ihrem Freund stellen, Mister Black, den Sie so schändlich verraten haben. Und das jeden Tag, solange Sie hier sind. Würde ich Sie hinauswerfen, würde ich Ihnen nur einen Gefallen tun, da sie dann ihrer Verantwortung aus dem Weg gehen könnten. Vielleicht lernen Sie so, dass Ihre Taten auch Konsequenzen haben mit denen Sie und Andere leben müssen. Sie dürfen jetzt gehen, meine Herren."
 

Severus saß auf seinem Stuhl und sah den Schulleiter fassungslos an. Sirius kam ganz ohne ersichtliche Strafe davon, dass konnte der Slytherin einfach nicht begreifen.

Sirius schob seinen Stuhl zurück und stürmte aus dem Büro des Schulleiters. Er wollte so schnell es ging hier weg, ehe Dumbledore es sich doch noch anders überlegte und er seine Koffer packen musste.

James verabschiedete sich höfflich von Albus, ehe er seinem Freund hinterher eilte.
 

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"Padfoot, warte." James lief den Korridor entlang und versuchte, Sirius einzuholen. Er erwischte den Pulli seines Freundes und zog daran.

"Verdammt Prongs, was soll das? Was willst du noch von mir?" Sirius blickte ihn fragend an und James runzelte die Stirn.

"Was meinst du? Du bist mein Bruder, Alter. Was denkst du denn, was ich von dir will?"

Sirius schluckte. "Bin ich das, Prongs? Nach allem, was ich heute getan hab?"

James nickte und legte den Arm um Sirius Schultern. "Aber sicher doch! Na gut, du hast Mist gebaut … Ok, Ok, du hast riesen großen, ziemlich bescheuerten Mist gebaut aber … Hey, pfeif auf Snape! Wer braucht den schon?"

Sirius lächelte schwach. "Und was ist mit … Moony?"

Sie gingen langsam auf den Gryffindorturm zu.

"Tja Padfoot, das kann ich dir leider auch nicht sagen."

Sirius schüttelte den Kopf. "Ich war so sauer, Prongs, das kannst du dir nicht vorstellen. Ich hab seine schleimige Visage gesehen und wollte nur noch, dass er verschwindet. Was das für Moony bedeuten würde, war mir in dem Moment völlig egal."

James stieg durch das Porträt und sah sich in dem leeren Gemeinschaftsraum um.

"Und wieder zerbrechen bedeutende Männer an einer Frau. Ich wusste doch immer, dass die unser Untergang sind, Padfoot!"

Ein Grinsen schlich sich in Sirius Gesicht. "Das sagst du doch nur, weil Lily nicht hier ist."

James nickte. "Natürlich! Die würde mich in der Luft zerreißen, ich bin doch nicht lebensmüde!"

Die Rumtreiber lachten leise.

"Aber du musst mit Moony reden, dass weißt du doch, oder?" fragte James und sein Freund nickte.

"Ja, aber nicht mehr heute, Prongs."

James ging den Jungenturm hoch. "Nein, aber Morgen … Falls Moony ansprechbar ist."
 

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Dumbledore sorgte dafür, dass Remus am nächsten Morgen aus der Hütte geholt und sofort auf die Krankenstation gebracht wurde.

Neben der gebrochenen Schulter wies der Junge zahlreiche Kratz- und Bisswunden auf und Madame Pomfrey war mehr als wütend.

"Dieser Black! Dem sollte mal jemand Verstand einprügeln! Und so was nennt sich Freund!"

Remus seufzte. Er lag in einem Bett und hatte die Augen geschlossen. Er wusste nicht genau, was in der Hütte passiert war, aber aus den Gesprächsfetzen, die er aufgefangen hatte, konnte er sich das Meiste zusammenreimen.

Remus versuchte, eine Erklärung für das Verhalten seines Freundes zu finden, und schlief darüber wieder ein.
 

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Serina saß am Haustisch der Gryffindors und schob das Brötchen auf ihrem Teller hin und her.

"Süße, du musst was essen." sagte Lily und ihre Freundin zuckte mit den Schultern.

"Hab kein Hunger."

Jedes Mal, wenn sich die Tür zur Großen Halle öffnete, drehte sie sich um, doch der Junge, auf den sie wartete, kam einfach nicht.

Stattdessen erschienen Dorcas und Alice zum Frühstück und das brünette Mädchen ließ sich neben Serina nieder, während Alice zu ihrem Freund Frank ging, der einige Plätze weiter saß.

"Guten Morgen ihr zwei, na, alles klar bei euch?" fragte sie freudestrahlend und Lily lächelte sie matt an. "Na, ihr macht ja Gesichter! Ist jemand gestorben, oder was ist passiert?"

Serina schluckte und starrte auf ihren Kürbissaft, Dorcas blickte stirnrunzelnd zu Lily.

"Sie und Sirius hatten … einen kleinen Streit." erklärte Lily und Dorcas strich Serina mitfühlend über den Rücken.

"Oh, das tut mir Leid, Rina. Aber ich bin sicher, das ist schnell wieder vorbei!"

Serina schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht. Er war … ist … Oh, Dorcas, es ist viel Schlimmer als du dir vorstellen kannst!" Ihre Augen schimmerten feucht.
 

Alice kam zu ihnen herüber und setzte sich mit sorgenvoller Mine neben Lily.

"Ist es wahr, was erzählt wird? Das mit Sirius meine ich?"

Dorcas sah sie an. "Wow, das hat sich ja schnell herumgesprochen!"

Alice schüttelte den Kopf. "Also, dass du dabei so ruhig bleiben kannst, verstehe ich echt nicht, Dorcas."

Die zuckte verständnislos mit den Schultern. "Ich find es ja auch blöd, dass die beiden sich gestritten haben, aber was kann ich da schon groß machen?"

"Davon rede ich doch gar nicht!" sagte Alice und sah die drei Mädchen entsetzt an. "Ihr wisst es noch gar nicht? Also, Frank hat es mir eben erzählt. Er hat es von Kapitän der Ravenclaws, dessen Bruder geht mit einer aus Huffelpuff und ihre Schwester ist in Slytherin. Und die erzählen sich, dass Sirius versucht hätte Severus Snape umzubringen und dass dabei Remus schwer verletzt wurde und jetzt auf der Krankenstation liegt!"

Dorcas starrte ihre Freundin. "Das glaub ich nicht!" stieß sie hervor und Lily sah betreten auf ihre Müslischale.

"Das ist alles meine Schuld!" murmelte Serina neben ihr und Dorcas wurde kreidebleich. Sie sprang auf und verließ fluchtartig die Große Halle.
 

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"Ich kann das nicht, Prongs!" sagte Sirius trotzig. Er saß auf seinem Bett und weigerte sich, mit zum Frühstück runter zugehen.

"Du musst! Wenn du nicht gehst, ist das wie ein Schuldeingeständnis, Padfoot." James setzte sich neben seinen Freund.

"Aber ich bin ja auch schuldig! Und Schniefelus hat sich bestimmt eine hübsche Geschichte ausgedacht und alle werden mich wie ein Monster anstarren."

James seufzte und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Da musst du jetzt durch! Außerdem hat es dich doch noch nie gestört, was die anderen über dich denken!"

Sirius schüttelte den Kopf. "Das war früher … Mann Prongs … Rina ist da unten! Ihr will ich nun wirklich nicht begegnen."

Peter stand an der Tür und sah die beiden an. "Warum hast du das überhaupt gemacht, Padfoot? Ich dachte immer, Moony wäre dein Freund." fragte er leise und Sirius schloss die Augen.

"Das ist er auch, Wormtail! Ich … weiß selber nicht, was da in mich gefahren ist. Ich hab alles kaputt gemacht, dass wird Moony mir nie verzeihen!" Er ließ sich rücklings auf sein Bett sinken und legte den Arm über sein Gesicht.

Peter sah James ratlos an.

"Ok Padfoot, pass auf. Wormtail und ich gehen jetzt Essen und du überlegst dir in der Zwischenzeit, wie du dich bei Moony für dein Verhalten entschuldigen kannst."

Sirius sprang auf und starrte James an. "Spinnst du, Prongs? Da gibt es nichts zu entschuldigen! Moony wird mich hassen, er … Er wird mich zum Teufel jagen wenn er mich siehst!"

James stand auf. "Ja wahrscheinlich. Aber das ist auch sein gutes Recht, findest du nicht?"

Sirius nickte.

"Siehst du, Padfoot. Du bist es ihm sogar schuldig, dass du ihm dazu die Gelegenheit gibt’s! Aber denk bitte immer daran, was ich dir heute Nacht gesagt habe, denn daran wird sich nie etwas ändern … Bruder!" Er drückte Sirius kurz an sich und lächelte ihm aufmunternd zu, ehe er mit Peter das Zimmer verließ.
 

Sirius ließ sich resigniert auf Remus Bett fallen. Auf dessen Nachttisch lagen einige Bücher, und er strich mit dem Finger über die Titel. Obenauf stand eine leere Schachtel Schokokugeln.

"Es tut mir so Leid, Moony." sagte er in das leere Zimmer hinein.
 

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Dorcas öffnete leise die Tür zur Krankenstation und streckte ihren Kopf hinein. Das Licht fiel sanft durch die Vorhänge und auf den Jungen, der in dem einzigen, belegten Bett lag. Von der Heilerin Madame Pomfrey war weit und breit nichts zusehen, und so schlüpfte Dorcas durch die Tür und schloss sie hinter sich.

Remus drehte den Kopf und sah sie an. Er war noch bleicher als sonst und hatte dunkle Ränder unter den Augen. Ein dicker Verband war um seinen Oberkörper und die linke Schulter geschlungen und Dorcas konnte jede Menge blauer Flecken und Kratzer auf ihm sehen. Langsam ging sie auf ihn zu, während er verlegen die Decke höher zog.

"Hi." sagte sie leise und er lächelte schwach. Sie setzte sich auf seine Bettkante und nahm seine gesunde Hand in die ihre.

"Was ist passiert?" fragte Dorcas und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Remus schloss die Augen und genoss die sanfte Berührung.

"Nichts." sagte er schließlich und seine Stimme war rau. "Es … Es war nur ein kleiner Unfall."

Dorcas glaubte, sich verhört zuhaben. "Wie bitte? Remus, es gehen die wildesten Gerüchte um! Bitte sag mir, was los war? Stimmt es … Hat Sirius etwas damit zutun gehabt?"

Remus drehte seinen Kopf auf die andere Seite und sah aus dem Fenster. "Padfoot war doch gar nicht dabei. Ehrlich gesagt, ich weiß selber nicht genau, was eigentlich passiert ist."

Er sah sie an und sie schien nicht sehr überzeugt von dem, was er sagte.

"Wirklich Dorcas. Ich … Ich saß in der Heulenden Hütte und auf einmal kamen Severus und Prongs rein. Als ich … Als ich wieder zu mir kam, war ich hier. Das ist alles, was ich weiß."

Sie schüttelte den Kopf. "Das glaube ich dir nicht! Warum zum Beispiel war Severus überhaupt da? Ihr könnt euch doch gar nicht ausstehen!"

Remus seufzte. "Ich … Ich schätze, Padfoot hat ihm verraten, wie er zur Hütte kommt."

Dorcas nickte. "Ok … Und warum warst du da, Remus?"

Er atmete tief durch und schluckte. Vor dieser Frage hatte er sich am meisten gefürchtet. Er könnte sie jetzt weiterhin belügen und sich eine Geschichte ausdenken, aber das wollte er nicht mehr. Es war an der Zeit, ihr endlich die Wahrheit zusagen.

"Es gibt da etwas, dass du nicht über mich weißt." sagte er leise und sie sah ihn neugierig an. "Ich bin … Dorcas, ich … Ich bin ein Werwolf!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Krylia
2007-11-18T20:50:50+00:00 18.11.2007 21:50
Wah, jetzt ist es raus!
Von:  sweetangle
2007-11-07T15:36:31+00:00 07.11.2007 16:36
Ups.
Das hätte ich jetzt nich gedacht. ABer Dorcas wird sich beruhigen.
^^


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