Zum Inhalt der Seite

Another Chance I

A Marauder Tale
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erinnerungen

63 Erinnerungen
 

Regulus hatte das Ganze mit großem Erstaunen beobachtet und glaubte seinen Augen nicht zutrauen, als sich sein Bruder, wie selbstverständlich, an den Slytherintisch setzte.

Er sah sich verwundert um, doch außer ihm schien es Niemand merkwürdig zu finden, dass der sonst so ehrenwerte Gryffindor seine eigenen Freunde fertig machte und sogar das Mädchen stehen ließ, das er doch angeblich so sehr liebte.

Regulus musterte seinen Bruder und ihm fielen einige Veränderungen an dem Jungen auf. Nicht nur, das er die Slytherinuniform trug, seine Haare waren wesentlich länger als sonst und er hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden, der ihm auf den Rücken fiel. Am meisten aber wunderte Regulus sich über die feine Narbe, die über Sirius rechte Wange verlief und die er bisher noch nie gesehen hatte.

Sirius bemerkte den eingehenden Blick, mit dem sein Bruder ihn ansah, und blickte ihn genervt an.

"Was starrst du den so? Stimmt was nicht, Regulus?" fragte er und der Junge erschrak.

"Ich … Nein … Dein Gesicht." stotterte er und zeigte auf Sirius Wange.

Die Augen seines Bruders verengten sich zu schmalen Schlitzen.

"Danke, dass du mich immer wieder daran erinnerst, Brüderchen!" zischte der Slytherin. "Aber keine Sorge, dafür werden diese dreckigen Gryffindors noch bezahlen! Allen voran dieser Potter und der … wie hieß er noch gleich?"

Sirius sah seinen Tischnachbarn fragend an.

"Meinst du Lupin?" fragte Severus und Sirius nickte.

"Ja genau, Lupin, das Matschgesicht! Ich versteh bis heute nicht, wieso diese Pfeife letztes Jahr Vertrauensschüler war. Das ganze Schuljahr schleicht er schweigend durch die Gänge und dann macht er einmal die Klappe auf und DAS kommt dabei raus!" Sirius zeigte auf sein Gesicht. "Hat mich abgelenkt und dieser Potter nutzt das natürlich sofort aus. Mann, Mum ist ja vielleicht ausgerastet, als sie das gesehen hat! Weiß du noch, Regulus? Sie wollte dem Penner mitten auf dem Bahnsteig einen Fluch verpassen. Schade, das Dad sie davon abgehalten hat!"

Er schüttelte lachend den Kopf und wand sich seinem Frühstück zu. Regulus starrte ihn noch immer an. Er konnte es nicht fassen, aber sein Bruder war anscheinend einer von ihnen.
 

Albus Dumbledore saß auf dem Podest am Lehrertisch und trank seinen Tee. Er hatte die Auseinandersetzung der Schüler mit angesehen. Streit zwischen Slytherins und Gryffindors war in Hogwarts nichts ungewöhnliches, diese beiden Häuser lagen sich seit jeher in den Haaren. Das war schon zu seiner Schulzeit so gewesen und das würde wohl auch noch so sein, wenn niemand mehr seinen Namen kennen würde.

Doch etwas war heute anders gewesen. Er konnte es nicht erklären, aber etwas an diesem Streit verwirrte ihn. Er sah über die Schüler hinweg und beobachtete erst die Mädchen am Tisch der Gryffindors und sah dann zum Slytherintisch.

"Irgendwas ist Falsch!" dachte er verwundert. Er wusste nur nicht, was es sein könnte.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Serina notierte sich die Hausaufgabe von Professor Mortali und packte ihre Sachen zusammen. Auch wenn sie dieses Fach nie in ihrem Leben brauchen würde, so brachte sie es einfach nicht übers Herz, Muggelkunde abzuwählen. Zumal dies das einzige Fach war, wo sie ohne zu lernen immer Bestnoten bekam, und davon konnte man nie genug haben.

Sie trat aus dem Klassenzimmer im ersten Stock und machte sich auf die Suche nach ihrem Freund. Wieder einmal verfluchte sie die Größe des Schlosses, denn hier jemanden zu finden konnte Tage, sogar Wochen dauern. Sie überlegte, ob sie ihm einen elektronischen Peilsender auf den Rücken kleben könnte, als ihr einfiel, dass der in Hogwarts gar nicht funktionieren würde.

Sie wollte schon den Weg zum Gryffindorturm einschlagen, als ihr eine Idee kam, wo sie ihn wahrscheinlich finden würde, und so machte sie sich auf den Weg in den vierten Stock.
 

Serina ging durch die endlosen Bücherreihen, bis sie ihren Freund in der hintersten Ecke, in einem Sessel sitzend, gefunden hatte. Der Junge war völlig in ein Buch vertieft und nahm seine Umgebung überhaupt nicht mehr wahr. Die Sonne glitzerte in seinen blonden Haaren und sie musste lächeln.

Sie hatten sich vom ersten Tag an sehr gut verstanden, und während er ihr unzählige Nachhilfestunden gab, damit sie den Schulstoff nachholen konnte, hatte sie sich in ihn verliebt. Dabei war Remus das genaue Gegenteil von ihr. Wo er immer ruhig und besonnen blieb verlor sie die Beherrschung und ihr Mund war oft schneller als ihr Hirn. Während er lieber im Hintergrund blieb und nicht auffiel, überlegte sie ernsthaft, sich fürs Quidditchteam zu bewerben und als er im letzten Jahr Vertrauensschüler war, verbrachte sie die meiste Zeit mit dem Erledigen von Strafarbeiten wegen unerlaubter Hexduelle mit den Slytherins.

Und doch teilten sie ein ähnliches Schicksal. Serina hatte schnell herausbekommen, was mit dem blonden Jungen los war. Es störte sie nicht, dass er ein Werwolf war, und Remus hatte endlich jemanden gefunden, mit dem er sein Geheimnis teilen konnte.

Doch noch immer verbarg sie ihr Geheimnis vor ihm, dabei schwor sie sich immer wieder, es ihm bei nächster Gelegenheit zusagen. Doch dann verließ sie jedes Mal der Mut und sie verschob es auf den nächsten Tag.

Er rieb sich die Nasenwurzel und sie sah die dunklen Ringe unter seinen Augen. Der Vollmond stand unmittelbar bevor und das machte ihrem Freund immer schwer zu schaffen.
 

Sie ging langsam zu ihm herüber und setzte sich auf den Boden neben ihm, den Kopf auf die Sessellehne gelegt. Er lächelte auf sie herunter sah sie an. Seine sonst braunen Augen waren heller, fast bernsteinfarben. Serina mochte das. Sie fand, es sah geheimnisvoll aus, doch Remus lachte dann immer nur, und wünschte sich eine Sonnenbrille, hinter der er sich verstecken konnte.

Er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und Serina sah die Sorge, die sich in seinen Augen widerspiegelte.

"Was hast du?" fragte sie ihn und Remus seufzte.

"Ich weiß nicht, ob das wirklich eine so gute Idee ist, Rina!" sagte er leise und vermied es dabei, sie anzusehen.

Serina schüttelte den Kopf und setzte sich ihm gegenüber auf den kleinen Tisch.

"Was soll das denn jetzt auf einmal heißen? Es war doch alles besprochen! Willst du nicht mehr, dass ich mitkomme?"

Remus zuckte mit den Schultern. "Ich weiß auch nicht. Ich denke, es ist einfach zu gefährlich!"

Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und zwang ihn, sie anzusehen. "Hey, hör mal. Es wird nichts schief gehen. Du warst all die Jahre dabei allein, das ist jetzt vorbei."

Er sah in ihre blauen Augen, und der Gedanke, dass ihr etwas passieren könnte, war für ihn unerträglich.

"Aber … Weißt du eigentlich, wie viele Animagi Probleme haben, ihre Tiergestalt zuhalten? Was wenn du dich mittendrin zurück verwandelst?"

Serina verdrehte die Augen. "Ich bin kein … Vergiss es! Ich komme mit und nichts wird schief gehen, basta!" Sie nahm ihm das Buch aus der Hand. "Das Tier in dir – Oder was es heißt, ein Animagi zu sein. Mann, Remus, kein Wunder, dass du auf solche Gedanken kommst, wenn du diesen Müll liest!"

Sie legte das Buch hinter sich auf den Tisch, damit er es nicht erreichen konnte.

"Das ist kein Müll!" sagte er ungehalten. "Außerdem steht da, das es Jahre dauern würde, ehe man zum Animagus wird … Hörst du, Rina? Jahre! Und du erzählst mir, dass du es in den Sommerferien geschafft hast! Das ist unmöglich!"

Serina grinste ihn an. "Ich bin eben ein Naturtalent, mein Schatz! Und jetzt Ende der Diskussion."

Er schüttelte den Kopf. "Du hörst eh nicht auf mich, oder?"

Sie strich über seine vernarbte Wange. "Nein, nicht bei dieser Sache."

Er lächelte sie an, "Ich hätte es wissen müssen." sagte er und Serina zog fragend die Stirn kraus. "Das du deinen Kopf durchsetzt. Ein `Nein´ hat dich doch noch nie gestört!"

Sie musste lachen und setzte sich auf seinen Schoß. Dann zog sie seinen Kopf zu sich runter, um ihn zuküssen.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Narzissa faltete ihren Brief zusammen, als Regulus sich ihr gegenüber auf einem Sofa niederließ. Sie musste unweigerlich Lächeln, als sie sein strahlendes Gesicht sah.

"Mensch Regulus, was ist passiert? So glücklich habe ich dich ja noch nie gesehen!"

Der junge Slytherin nickte. "Das bin ich auch, Zissy, das kannst du dir gar nicht vorstellen!"

Sie lachte. "Und warum, wenn ich fragen darf?"

Regulus seufzte. "Ich fürchte, das würdest du eh nicht verstehen, und falls doch, würdest du mir niemals glauben!"

Sie legte den Brief aus der Hand und sah ihn neugierig an. "Versuchs doch mal, Regulus."

Er setzte sich gerade hin. "Ok, aber zuerst … was weißt du über Wunder, Zissy? Über Wünsche, Sternschuppen und solchen Kram. Meinst du, dass man mit einem einzigen Wunsch alles ändern kann?"

Narzissa zog eine Augenbraue hoch.

"Nun, ich kenne die Legenden über die Sternschuppen, so wie wahrscheinlich jedes Kind auf diese Welt. Meine Mum hat mir mal erzählt, dass die Macht, die von den Sternen ausgeht, einen Wunsch nur verstärken kann, die Erfüllung, die kommt von hier." Sie legte ihre Hand auf Regulus Brust, dorthin, wo sein Herz saß. "Der Wunsch muss ehrlich sein, aufrichtig. Aber vor allem muss er aus tiefsten Herzen kommen. Doch man muss aufpassen, was man sich wünscht. Kein Wunsch sollte unbedacht gesprochen werden, denn man kann nie wissen, was passiert, wenn er sich erfüllt. Aber warum interessiert dich so was?"

Regulus lehnte sich mit einem Lächeln zurück. "Nun, um mir darüber einen Kopf zumachen, ist es wohl etwas zu spät! Ich hab mir was gewünscht, etwas wirklich … Bedeutendes! Und es hat sich erfüllt, Zissy! Der Wunsch ist in Erfüllung gegangen und jetzt ist alles anders!"

Narzissa sah ihn erstaunt an. "Alles ist anders? Was meinst du damit, Regulus?"

Er zuckte mit den Schultern. "Vergiss es, ist nicht so wichtig. Es ist, wie es jetzt ist, und so ist es gut. Und es darf nie wieder anders sein."

Sie schüttelte den Kopf. "Was redest du denn da? Was hast du dir gewünscht, Regulus? Was hat sich verändert?"

Er grinste sie an. "Ist doch egal! Keiner erinnert sich mehr daran!"

Narzissa blinzelte ihn ungläubig an. "Soll das etwa heißen, dass dein Wunsch … die Geschichte verändert hat?"

Er nickte begeistert. "JA! Aber das macht nichts, Zissy, du bist noch immer die, die du vorher warst. Es hat sich nur einer verändert, und glaub mir, so ist es besser … viel, viel besser!"

Sie schüttelte entsetzt den Kopf. "Regulus, was hast du getan? Bist du wahnsinnig? Du hast doch keine Ahnung, was eine solche Veränderung bewirken könnte! Vielleicht wird jetzt alles noch viel Schlimmer, als es vorher war."

Regulus lachte ungehalten. "Noch Schlimmer? Glaub mir, Schlimmer könnte es nicht werden. Wenn ich nichts getan hätte, wäre er endgültig verloren gewesen, hätte dieses Miststück vielleicht sogar eines Tages geheiratet … Nein, ich hab ihn wieder und ich lasse nicht zu, dass ihn mir jemand wegnimmt, er ist mein Bruder!"

Narzissa legte dem Jungen die Hand auf den Arm. "Es geht also um Sirius … Regulus hör mir gut zu. Das Schicksal lässt sich nicht gerne ins Handwerk pfuschen. Wenn du Sirius verloren hattest, dann hatte das einen bestimmten Grund, so schmerzlich er auch sein mag."

Regulus riss seinen Arm weg. "Ach, was weißt du denn schon? Du hast Bella, da konnte es dir ja egal sein, was aus Andromeda wurde, aber mir, mir ist es nicht egal, was aus Sirius wird. Hast du mich verstanden?" Er schrie seine Cousine an und war wütend über sich selbst, dass er es ihr überhaupt erzählt hatte. Er drehte sich um und stürmte auf den Gang zu, in dem sein Zimmer lag.

"Regulus, bitte warte."

Narzissa folgte ihm und hielt ihn zurück. "Ich wollte dich nicht verärgern, Regulus. Ich wollte dir nur klar machen, dass es auch anders ausgehen kann, als du es dir vielleicht vorstellst. Ich hab Sirius sehr gerne und freue mich, dass er hier ist … wo auch immer er vorher war. Aber eins solltest du noch wissen, der Wünschende kann seinen Wunsch auch wieder zurücknehmen, nur muss es aus den gleichen, reinen Motiven geschehen, aus denen er ausgesprochen wurde."

Regulus lachte sie an. "Warum sollte ich das wohl tun, Zissy? So wie es jetzt ist, ist es einfach … PERFEKT! Ich wüsste keinen Grund, warum ich es je wieder ändern sollte!"

Sie drückte ihren Cousin an sich. "Dann ist ja alles gut."

Regulus nickte und sein Gesicht strahlte wieder vor Glück.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Das Quidditchteam der Gryffindors hatte gerade seine Trainingsstunde beendet und James war sehr zufrieden mit seinen Spielern. Er hatte die Leitung der Mannschaft erst dieses Schuljahr übernommen und musste jetzt beweisen, dass er seine Leute genauso gut führen konnte, wie einen Quaffel in einen gegnerischen Ring zuwerfen.

"Hey Pete!" Er stupste den etwas kleineren Junge neben sich an. "Du hattest ja heute einen ganz schönen Wumms drauf … Hast du etwa in den Ferien heimlich trainiert?"

Peter grinste ihn an. "Nur ein klein wenig, Jay. Dieses Jahr will ich Black von seinem Besen fegen, so dass er nie wieder aufsteht!"

James lachte und rubbelte sich die Haare trocken. Die beiden Jungs waren seit der ersten Klasse die besten Freunde und keiner schlug einen Klatscher so Zielgenau über das Spielfeld wie der kleine, kräftige Peter Pettigrew.

"Sag mal, weißt du schon, wenn du am Hogsmeade Wochenende einlädst?" fragte er und Peter hielt kurz inne. Er drehte sich zu seinem Freund um und holte erstmal tief Luft.

"Tja, weißt du, Jay, darüber wollte ich eigentlich schon länger mit dir reden."

James setzte seine Brille auf und sah seinen Freund unsicher an. "Also … Pete … Mach dir bitte keine falschen Hoffnungen, ich werde ganz sicher nicht mit dir ausgehen!"

Peter lachte. "Oh, du Blödmann!" Er zog sich sein T-Shirt über. "Ich wollte … Lily Evans fragen, ob sie mit mir hingeht." Er beobachtete James, der ihn überrascht ansah. "Hey, wenn du was dagegen hast, dann lass ich es natürlich sein." Er mochte Lily sehr, doch die Freundschaft zu James wollte er deswegen auf keinen Fall riskieren

James schüttelte den Kopf. "Ach Quatsch, warum sollte ich was dagegen haben? Das mit Lily und mir ist jetzt über ein Jahr her … Frag sie, und wenn ihr mal heiratet, werde ich euer Trauzeuge!" Peter fiel ein Stein von Herzen. Er schlug seinem Freund auf die Schulter und gemeinsam verließen sie lachend die Umkleidekabine.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Albus Dumbledore ging in seinem Büro auf und ab. Bis vor einer halben Stunde hatte er in seinem Denkarium nach der Ursache für sein merkwürdiges Gefühl gesucht und das, was er gefunden hatte, beunruhigte ihn sehr. Er hatte seinem Freund Alastor Moody eine Nachricht geschickt, und jetzt wartete er ungeduldig darauf, dass der Auror erschien.

Zehn Minuten später klopfte es an seine Tür und Moody stand vor ihm.

"Dein Kamin ist gesperrt und ich musste nach Hogsmeade apparieren um dann den ganzen Weg hierher herlaufen! Also, wenn es nicht wirklich wichtig ist, Albus, dann bin ich echt sauer!" sagte Moody und holte erstmal wieder Luft.

Dumbledore bot ihm einen Stuhl an. "Setz dich bitte erstmal. Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht genau, was los ist."

Moody sah ihn ungläubig an. "Wie Bitte?"

Albus goss seinem Freund eine Tasse Tee ein. "Ja. Am Anfang war es nur so ein Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt…"

"Du holst mich her, weil du ein komisches Gefühl hast? Geh zu Poppy, wahrscheinlich sitz dir ein Pups quer!" unterbrach Moody ihn barsch, doch Albus schüttelte den Kopf.

"Glaub mir, das ist es nicht! Ich habe die anderen Professoren gefragt, aber die haben nichts bemerkt und, unter uns, ich dachte auch schon fast dasselbe wie du!" Dumbledore blickte ihn über den Rand seiner Brille an. "Aber dann bin ich darauf gekommen."

Er öffnete einen schwarzen Schrank und Moody sah eine flache, steinerne Schale.

"Dein Denkarium? Was hast du darin gesehen?"

Albus blickte ihn an. "Komm mit. Ich zeige es dir."
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Regulus saß auf einer Bank unter den Bäumen und beobachtete seinen Bruder. Er saß zwischen Severus Snape und Vector Avery und die beiden lachten über den Witz, den Sirius gerade erzählt hatte. Regulus hörte gar nicht hin, denn es war ihm nicht wichtig was sein Bruder sagte, das er hier mit ihnen saß, das war viel wichtiger für ihn.

Er hatte seinen großen Bruder wieder, nichts anderes zählte. Die anderen hatten ja keine Ahnung, was diese Tatsache für den jungen Slytherin bedeutete. Zeitweilig hatte er seinen Bruder gehasst, weil der ihn im Stich gelassen hatte, weil er durch sein Verhalten Schade über die Familie gebracht hatte. Und doch war Sirius der Einzige, dem er vertraute, bei dem er sich sicher fühlte.

Ein Lächeln huschte über Regulus Gesicht, als er sich daran erinnerte, warum das so war …
 

"1…2…3…"

Die Stimme hallte durch den ersten Stock und der kleine Junge sah sich gehetzt um. Ihre Eltern waren ausgegangen und sein Bruder sollte auf ihn aufpassen. Regulus liebte seinen großen Bruder, er war immer lustig und hatte nichts als Unsinn im Kopf. Das brachte ihm zwar immer eine Menge Ärger ein, aber das störte seinen Bruder nicht.

Regulus hatte ihn überredet, Verstecken zuspielen und der Neunjährige tat ihm den Gefallen.

"8…9…10…"

Aber wo sollte er sich bloß verstecken? Sirius fand ihn immer schon nach wenigen Minuten, sein Bruder war wirklich spitzen darin. Regulus überlegte, er wollte es seinem Bruder diesmal nicht so leicht machen. Sein Blick wanderte die Treppe zum Dachboden hoch.

"17…18…19…"

Leise öffnete Regulus die Tür und schlüpfte hinein. Hier oben war es staubig und dunkel und auch ein wenig gruselig, wie Regulus fand.

Viele Kisten, Kartons und vor allem alte Möbel standen hier herum. Sie waren teilweise mit großen Laken abgedeckt worden, die wie graue Gespenster aussahen. Die Hauselfe schien einen großen Bogen um diesen Raum zumachen.

Regulus entdeckte einen alten Eichenschrank und fand, dass dies das ideale Versteck sei. Als er jedoch auf den Schrank zuging begann dieser, sich rumpelnd zu bewegen.
 

"26…27…28…29…30…Ich komme!" rief Sirius und öffnete die Augen.

Sein Bruder wollte jedes Mal Verstecken spielen, dabei war Regulus wirklich schlecht, was das anging. Beim letzten Mal hatte sein Fuß hinter dem Sofa hervor geschaut, einmal stand er hinter einer Gardine, durch die die Sonne schien, oder aber er kicherte so laut, das man ihn im ganzen Haus hörte. Sirius spielte jedes Mal mit, weil er wusste, dass es schnell vorbei war. Er hörte ein Poltern über sich und grinste.

"Gefunden!"

Sirius ging zur Treppe, die zum Dachboden raufführte, als er seinen Bruder schreien hörte.

Er rannte die Treppe hinauf und riss die Bodentür auf. Der Staub wurde aufgewirkelt und tanze im einfallenden Licht des Flurs.

Regulus lag auf dem Rücken und ein riesiger Mantikor kam auf ihn zu. Der Junge schrie und weinte, er hatte panische Angst, und das konnte Sirius sehr gut verstehen. Ein Mantikor war kein Schoßhund, aber wie kam der auf ihren Dachboden?

"Siri … Hihihilf mihir!" wimmerte Regulus. "Eher kam auhaus dehem Schrahank!"

Sirius sah zu dem alten Eichenschrank und überlegte.

"Da hätte ein Mantikor doch niemals reingepasst!" dachte er und stellte sich zwischen seinem Bruder und dem Monster.

Der Mantikor brüllte ihn an, dann begann er zu zucken und veränderte seine Gestalt.

"Ha!" lachte Sirius. "Du bist ja bloß ein blöder Irrwicht!"

Er packte seinen Bruder unter den Armen und zog ihn durch die Tür hinaus, die er schnell hinter sich zuschlug. Sirius nahm seinen kleinen Bruder, der noch immer fürchterlich schluchzte und vor Angst zitterte, auf den Arm und trug ihn die Treppe herunter.

"Du kannst mit dem Heulen aufhören Regi, er ist weg!" sagte Sirius und ließ ihn im Flur des ersten Stock wieder runter.

Der kleine Junge zog die Nase hoch und wischte sich mit dem Ärmel seines Pullovers über das Gesicht.

"I … Ich hahatte ja soholche Angst gehabt." stotterte Regulus und versuchte, sich zu beruhigen.

Sirius lachte und zeigte die Treppe rauf. "Davor? Pah, der ist doch harmlos! Außerdem war ich doch da, da brauchst du doch keine Angst zu haben. Ich pass schon auf dich auf."

Regulus blickte seinen großen Bruder aus roten, verquollenen Augen an.

"Immer?" fragte er und Sirius nickte.

"Versprochen!" Er legte dem Jüngeren den Arm um die Schulter und brachte ihn in sein Zimmer, wo er ihm noch eine Geschichte vorlas…
 

Das Gelächter der anderen riss Regulus aus seinen Gedanken. Er sah den Jungen an, der ihm vor sieben Jahren ein Versprechen gegeben hatte, doch er wusste nicht, wieso Sirius jetzt hier saß.

Regulus wusste nicht, was sich verändert hatte. Es war ja nicht nur, dass sein Bruder jetzt ein Slytherin war, es war viel mehr. Seine gesamte Einstellung hatte sich geändert.

Außerdem hatte Regulus keinerlei Erinnerung daran, wie die letzten Jahre mit Sirius gewesen waren. Alle anderen schienen es zu wissen, sie kannten Sirius so, wie er heute neben ihm saß, aber er nicht.

"Ob das der Preis ist, den ich zahlen muss, damit Sirius bei mir ist?" dachte Regulus und sah in das lachende Gesicht seines Bruders.

Es war ihm egal, er würde damit Leben können. Wenigstens hatte Sirius vergessen, dass ihre Mutter ihn seinetwegen fast getötet hatte, und er selbst würde nie ein Wort darüber verlieren.

Regulus blickte über die Wiese und sah zwei Gryffindors, die gerade von Quidditchfeld zukommen schienen. Er stupste seinen Bruder an und der grinste, als er die beiden erkannte.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

"Oh Albus, was machen wir den hier?" Moody blickte zu seinem Freund, der nur lächelnd dastand.

"Sieh dich um, Alastor. Aber pass auf. Sieh genau hin!"

Moody verdrehte die Augen, er hasst es, wenn sein Freund in solchen Rätseln sprach. Konnte er ihm nicht einfach sagen, worauf er achten sollte?

Er zuckte mit den Schultern und sah sich um. Er befand sich in der Großen Halle, über den vier Haustischen schwebten hunderte Kerzen und die Schüler saßen auf ihren Bänken. Die Lehrer saßen an dem Tisch auf dem Podium, und er erblickte seinen Freund in der Mitte sitzend. Hinter sich hörte er, wie eine Tür geöffnet wurde und er drehte sich um. Minerva McGonagall kam herein und ihr folgten eine Menge Kinder. Er lächelte, als er sich daran erinnerte, wie er zum ersten Mal in diese Halle trat. Sein Gesicht wird dasselbe Erstaunen gezeigt haben wie die Gesichter, die ihm gerade entgegen kamen.

Moody schluckte, als er ein kleines, rothaariges Mädchen sah, dass ziemlich aufgeregt wirkte.

"Nein!" dachte er und schüttelte den Kopf. Serina war älter und sah auch anders aus, als sie nach Hogwarts kam, das hier musste ihre Freundin Lily Evans sein.

Er ließ seinen Blick über die Kinder gleiten und blieb an einem blonden Jungen hängen, der auffällige Narben im Gesicht hatte. Er war dürr und sah blass aus. Dies sollte einmal der Freund seiner Tochter werden, und er konnte sich einfach nicht damit abfinden.

"Warum musste es ausgerechnet ein Werwolf sein?" dachte er, als ein schwarzhaariger Junge mit Brille durch ihn hindurch ging.

Er sah Dumbledore genervt an. "Also … WAS?"

Albus sah zu dem Podium, wo McGonagall gerade den dreibeinigen Hocker hinstellte und eine Pergamentrolle zur Hand nahm.

"Aubrey, Bertram." sagte die Professorin und ein kleiner Junge trat vor.

"So ein Blödsinn!" murmelte Moody vor sich hin, als der Hut den Jungen nach Huffelpuff schickte und der Haustisch ihn jubelnd begrüßte.

"Black, Sirius." war der nächste, der aufgerufen wurde und Moody blickte sich nach dem Jungen um. Er kannte die Familie Black, eine sehr wohlhabende Familie, die sehr stolz auf ihr reines Blut war, und schwarzmagisch durch und durch.

"Albus … das hier ist Zeitverschwendung. Was wollen wir hier, verdammt noch mal?"

Dumbledore legte den Zeigefinger an seine Lippen. "Psst. Gleich … hör genau hin!"

Moody verdrehte die Augen und sah zu dem Jungen auf dem Hocker, dessen Kopf ganz unter dem sprechenden Hut verschwunden war.

"GRYFFINDOR!" rief der Hut laut und deutlich und Moody riss de Augen auf.

"DER?" fragte er erstaunt und Dumbledore schüttelte den Kopf.

"Nein, eben nicht. Er ist in Slytherin, genau wie sein Bruder Regulus und seine Cousinen. Aber meine Erinnerung hier zeigt uns was anderes."

Moody war verwirrt. "Wie … Wie kann das sein?"

"Ich weiß es nicht, Alastor. Aber ich möchte dir noch etwas zeigen."

Die Bilder begannen, umher zuwirbeln und Moody war gespannt, was nun kommen würde.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Krylia
2007-11-17T22:17:57+00:00 17.11.2007 23:17
Ups, nein doch nicht. Jetzt kapier ichs.^^°
Von:  sweetangle
2007-11-07T15:29:39+00:00 07.11.2007 16:29
Wie cool.
ABer da ist defintiv was falsch. ^^


Zurück