Der erste Job
Akito saß alleine im Raum... Niemand war bei ihr... Weder Hatori, noch Yuki oder Shigure. Und es war bedrückend still. Kein Vogel der zwitscherte, niemand der sprach...
Das Einzige was zu hören war... war der Lüfter eines alten klapprigen PCs.
Es war jetzt fast ein halbes Jahr her, dass Akito sich den Eto als Mädchen zu erkennen gegeben hatte. Und was war das glorreiche Resultat des Ganzen? Shigure hatte die weitere Planung ihres Leben in die Hand genommen und ihr einen Job im Verlag seiner Bücher verschafft. Und da saß sie jetzt, gelangweilt, vor einem flackernden Monitor, und vor allem: Völlig ohne PC-Kenntnisse.
Ihr Chef hatte ihr aufgetragen eine Liste aller Angestellten anzufertigen. Beendet hatte er den Auftrag mit den Worten „Hopp hopp!“ Allein schon dafür wäre Akito ihm am liebsten ins Gesicht gesprungen, hätte sie Shigure nicht versprochen in diesem nervtötenden Beruf ihr Bestes zu geben.
Akito seufzte und starrte auf den Monitor vor ihr, der schon seit einer geschlagenen Stunde fragte, ob sie ein geöffnetes Dokument speichern wolle.
Und sie konnte noch sooft sagen „Ist mir egal!“, der PC tat nichts.
Sie hatte Kureno oft beobachtet wenn er vor seinem Computer zuhause saß, aber interessiert hatte es sie nie großartig was es mit diesem piependen Ding auf sich hatte. Was ihr jetzt zum Verhängnis wurde.
Und dieses nervtötenden monotone Surren des PC-Lüfters....
Wie schaltet man so einen PC bloß aus?
Dagegentreten hatte jedenfalls nichts gebracht.
Akito legte ihren Kopf auf den Tisch. Im Haupthaus war die Zeit ja schon langsam vergangen, aber HIER?
Und dann fiel es ihr ein: Diese Computer liefen doch mit Strom, oder nicht?
Sofort schnellte ihr Kopf hoch, nur um kurz darauf unter dem Schreibtisch abzutauchen. Schließlich waren dort die Steckdosen.
Mit einem beherzten Ruck an einem Strang von Kabeln endete auch das Summen des PCs.
Stille. Sehr Beruhigend. Mir einem erleichterten Seufzer setzte sich Akito wieder auf ihren Drehstuhl.
Weniger beruhigend war da schon der Chef der mit kreidebleichem Gesicht in der Tür stand. „Was... sollte... DAS....??“, schnaubte er und polterte zum jetzt stillen Computer hin. Akito sah ihn leicht irritiert an. „Ich hab... ihn ausgeschaltet...“, versuchte sie zu erklären, jedoch schien diese Erklärung dem Chef nicht wirklich zu genügen. Panisch kroch er unter Akitos Schreibtisch herum und steckte sämtliche Stecker wieder in die Steckdose. Als er den Richtigen erwischte, piepte der Rechner kurz auf und begann wieder zu surren. Akito kommentierte das mit einem genervten Stöhnen.
Einem Bären nicht ganz unähnlich baute sich Akitos Chef jetzt vor ihr auf. „Sowas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt! Wollen sie mich mit Gewalt ruinieren?? Auf dem Rechner sind wichtige Dokumente! So dämlich kann doch kein Mensch sein!“
Akito blinzelte ihn einen Augenblick finster an, dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit jedoch auf den Monitor. „Ist es... normal wenn der Fernseh-Kasten schwarz bleibt...?“
Der Chef starrte irritiert von Akito auf den tatsächlich rabenschwarzen Monitor.
Als er dann plötzlich anfing wie ein Irrer auf die Tastatur einzuhämmern und am Monitor rüttelte wurde es Akito schließlich zu bunt. Elegant ließ sie sich vom Drehstuhl gleiten und verließ das Büro.
Das war Akitos Arbeitstag im Büro. ._.
