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A world that never was

Eine Welt, die nie war ~ Fortsetzung von Savior
von

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Kinder

Das Büro des Präsidenten war noch nie so voll gewesen wie in diesem Moment.

Rufus sah zerknirscht von einem zum anderen. „Tut mir Leid, dass ich nicht genug Stühle für alle habe. Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal so viele Gäste beherbergen müsste.“

Alex winkte ab. „Keine Sorge, Blanche steht gerne.“

Die Frau nickte zustimmend.

„Ich auch“, fügte Cloud hinzu.

Rufus und Alex saßen sich gegenüber auf Stühlen, während Samantha und Elena auf dem Ledersofa an der Wand saßen. Die restlichen Turks, sowie Cloud und Blanche standen im Raum und warteten darauf, dass die beiden Männer mit den Erklärungen anfingen.

Man hatte sich die Erlebnisse bereits gegenseitig berichtet und sichergestellt, dass alle in Ordnung waren. Abgesehen von Rods und Samanthas blauen Flecken, war tatsächlich niemand verletzt, was einem Wunder glich. Blanches kleine Verletzung war bereits wieder verschwunden.

Alex räusperte sich. „Also... ihr wollt sicher wissen, mit wem ihr es zu tun habt, nicht?“

„Darauf kannste wetten“, sagte Reno sofort. „Was ist denn das für eine verrückte Sache?“

Der Wissenschaftler schob seine Brille zurück. „Wie ihr wisst arbeitete ich einst in der Forschungsabteilung von Shinra. Ich war einer der Beauftragten, die für die Entwicklung einer ultimativen Waffe und dem Überwinden des Todes zuständig war. Dafür opferte ich sogar meine Familie... und mich selbst.“

Cloud nickte. „Aber was hat das mit den anderen zu tun?“

„Du warst in den unterirdischen Laboren von Shinra und hast die missglückten Versuche gesehen.“

Der Schwertkämpfer erinnerte sich an die missgestalteten Wesen, die sie dort unten angegriffen hatten, als sie auf der Suche nach Denzel und Mediam gewesen waren. „Das waren... Versuche?“

Es waren unzählige dieser Wesen gewesen. Schon allein die echsenartigen Wesen, die sie angegriffen hatten, schienen gar kein Ende nehmen zu wollen.

„Missglückte Versuche“, bestätigte Alex. „Wir hatten nicht genug Versuchssubjekte und wir konnten keine SOLDATs nehmen. Also haben wir Waisenkinder und Obdachlose aus den Slums geholt... Leute, die niemand vermissen oder suchen würde.“

Während Cloud nicht weiter überrascht oder gar angewidert war, stellte er sich vor, wie Tifa auf diese Nachricht reagiert hätte. Bestimmt wäre sie schockiert, wenn sie das erfahren würde.

Reno, dem das ungemein bekannt vorkam, kratzte sich am Nacken. „Werden so nicht auch manche Turks rekrutiert?“

Alex nickte. „Man hat die Nicht-Tauglichen damals nicht umgebracht, sondern sie der Forschungsabteilung übergeben. Und wir haben Versuche an ihnen durchgeführt.“

Wären Firmenfremde anwesend gewesen, wäre nun bestimmt ein Raunen durch die Zuhörer gegangen oder zumindest ein erschrockenes Luftanhalten. So aber gab es nur einen unbeeindruckten Austausch von Blicken und ein Schulterzucken von Cloud. „Und? Habt ihr dasselbe nicht auch mit anderen gemacht? Hast du Sephiroth schon vergessen? Oder die Deepground Soldier?“

„Natürlich nicht. Ich habe auch nicht erwartet, dass ihr entsetzt davon seid. Shinra war lange Zeit berühmt-berüchtigt für seine Experimente. Aber unsere vier Feinde sind die Ergebnisse dieser Experimente und deswegen haben sie auch Fähigkeiten, die die eines normalen Menschen übersteigen.“

Die Anwesenden nickten verstehend.

Cloud runzelte seine Stirn. Shinra und seine Versuche... was hatte man damit überhaupt erreichen wollen? Die nächste Evolutionsstufe? Die Weltherrschaft? Es ist einfach krank...

„Aber warum waren sie nicht mehr bei Shinra?“, fragte Cloud schließlich. „Sie waren dann doch Firmeneigentum, oder?“

Alex seufzte. „Sie sind geflohen. Wir wissen nicht, wie sie es geschafft haben, aber sie haben es... Natürlich schickte man die Turks nach, aber sie versagten.“

Rod und Samantha zuckten unwillkürlich zusammen, entspannten sich aber sofort wieder, so dass keiner der anderen beschloss, nachzuhaken.

Vor allem Elena nicht, deren gerunzelte Stirn verriet, dass sie über etwas angestrengt nachdachte.

„He...“, sagte sie schließlich, „wenn wir gerade drei dieser Feinde getroffen haben... wo ist dann der Vierte?“
 

***
 

Tifa summte leise vor sich hin, während sie die Gläser spülte und alles für die Öffnung der Bar in wenigen Stunden vorbereitete.

Denzel und Marlene, die ihr sonst dabei unter die Arme griffen, waren an diesem Tag nicht dabei, sondern mit ihren Freunden auf dem Spielplatz. Also dort, wo sie nach Tifas Meinung auch hingehörten.

Shelke wiederum war einkaufen, was der Bardame auch jede Menge Arbeit abnahm.

Cloud hatte sich noch nicht gemeldet. Tifa hoffte, dass das kein schlechtes Zeichen war, aber sie war auch überzeugt davon, dass sie es spüren könnte, wenn ihm etwas zustoßen würde. Und da sie nichts gespürt hatte, lebte er noch.

Solange sie sich das einredete, war alles in Ordnung für sie.

Als sie hörte wie die Tür ging, ohne dass dabei Shelkes leiser Gruß zu hören war, seufzte sie leise. „Tut mir Leid, wir haben noch geschlossen.“

„Ich weiß“, antworte die Stimme eines Mädchens.

Tifa hielt inne. Die Stimme kam ihr bekannt vor. Sie drehte sich um und erblickte ein Mädchen mit rosa Haar und goldenen Augen. Die weinrote Kleidung und die gleichfarbige Mütze waren noch dasselbe wie vor einem halben Jahr.

Lächelnd ging Tifa um den Tresen herum auf sie zu. „Du bist Mediam, nicht wahr?“

Das Mädchen nickte.

„Du erinnerst dich an mich“, stellte sie erfreut fest.

„Wie könnte ich dich und alles, was ich mit dir verbinde, vergessen?“, fragte Tifa.

Topaz Weapon, ihre schwere Verletzung, Blanche, die Schneekönigin... all das waren Dinge, die Tifa niemals wieder vergessen würde. Aus verschiedenen Gründen.

„Ich würde gern plaudern, aber ich habe nicht viel Zeit. Wo ist Denzel?“

„Auf dem Spielplatz im westlichen Viertel“, antwortete Tifa sofort. „Warum fragst du?“

„Ich erklärs später.“

Mediam rauschte wieder hinaus, direkt an Shelke vorbei, die ihr fragend hinterhersah. „War das nicht...?“

Tifa antwortete nicht, sondern folgte Mediam direkt.

Weswegen war das Mädchen zurückgekommen und warum hatte sie es so eilig, mit Denzel zu sprechen?

Tifa hatte ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache – und dem musste sie nachgehen.
 

***
 

„Er nennt sich inzwischen Nostradon“, erzählte Alex. „Er kam damals wegen eines Jobs, um für seine Familie zu sorgen nach Midgar oder besser gesagt: zu Shinra. Allerdings war er ungeeignet für alle Positionen und deswegen brachte man ihn zu mir. Und ich machte aus einem harmlosen Hinterwäldler eine machtgierige Bestie.“

„Wie hieß er früher?“, fragte Reno, aber Alex ignorierte ihn.

„Was hat er vor?“, fragte Cloud.

Der Wissenschaftler rieb sich das Kinn. „Ich weiß es nicht ganz sicher. Ich glaube, nicht einmal die drei, die für ihn arbeiten, wissen das. Aber er braucht dafür ein ganz bestimmtes Kind, das an Geostigma gelitten hat.“

Rod schmunzelte. „Also so ziemlich jedes, was?“

„Ich sagte, ein ganz bestimmtes.“

Langsam schien Alex ein wenig genervt von der Fragerei zu sein, zumindest kam es Cloud so vor.

Aber vielleicht lag es auch nur daran, dass er normalerweise nicht mit so vielen Leuten zusammen war.

„Und wer ist dieses bestimmte Kind?“, fragte Cloud.

Der Wissenschaftler schwieg einen Moment. Offensichtlich dachte er darüber nach, wie er sich am besten ausdrücken sollte. Das sorgte wiederum dafür, dass sich in Cloud ein ungutes Gefühl breitmachte. „Sag schon.“

Alex räusperte sich. „Nun... er lebt in Edge und sein Name ist -“
 

***
 

„Denzel!“

Als er seinen Namen hörte, wandte der Junge seinen Blick. Von dem stählernen Klettergerüst hatte er einen Überblick über den gesamten Spielplatz.

Marlene stand unten und winkte ihm zu. Er erwiderte das Winken lächelnd. Er ließ den Blick über das Gelände schweifen.

Die anderen Kinder liefen lachend umher oder spielten im Sand. Bei diesem Anblick schien die Erinnerung an die Zeit mit dem Geostigma lange her zu sein.

Am Rande des Geländes stand ein blonder Mann in einem weißen Mantel, die Hände in den Taschen vergraben.

Was macht der da?

Eine Bewegung lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Die rote Kleidung kam ihm bekannt vor.

Ist das...?

Denzel sprang vom Gerüst herunter, nahm Marlenes Hand und lief dem Mädchen entgegen. „Mediam!“

Die drei blieben stehen. Mediam lächelte. „Marlene, Denzel, schön euch zu sehen.“

„Was machst du denn hier?“, fragte Marlene.

„Nun, ich...“

Mediam warf einen Blick umher. Denzel sah sich ebenfalls um. Ihm fiel auf, dass der Mann, den er gerade noch gesehen hatte, verschwunden war. Und mit ihm auch all die anderen Kinder.

Wo waren sie alle nur so plötzlich hin?

„Wir sollten woanders reden“, sagte das Mädchen schließlich. „Hier ist es nicht sicher.“

Marlene und Denzel warfen sich fragende Blicke zu. „Wie sicher?“

Mediam wollte gerade antworten, als jemand hinter ihr trat und seine Hand auf ihren Mund legte. „Na na na, meine Liebe. Wir wollen doch nicht die Spannung verderben, oder?“

Es war der blonde Mann von vorhin.

Denzel und Marlene wichen automatisch zurück.

Mediam versuchte, sich gegen den Griff des Mannes zu wehren, aber er hatte sie bereits fest gepackt. „Das Schöne an deinen Fähigkeiten, meine Liebe, ist, dass du sie nicht einsetzen kannst, solange man dir den Mund zuhält.“

„Lass sie los!“

Denzel wollte auf ihn losgehen, aber Nostradon schüttelte leicht den Kopf. „Ich würde das nicht tun. Es kostet mich nur eine kurze Bewegung, um ihr das Genick zu brechen. Und das willst du doch nicht, oder?“

Der Junge hielt inne. Marlene schluckte. „Warum tust du das?“

Nostradon schmunzelte leicht. „Was denkst du, warum ich das tue? Oh warte, lass mich raten, du denkst, es geht um Macht, nicht? Oder die Weltzerstörung.“

Er lachte humorlos. Seine goldenen Augen glitzerten gefährlich.

Marlene schüttelte ihren Kopf. „Ich, ich weiß nicht.“

„Kinder... so unschuldig...“

Nostradon hörte eilige Schritte hinter sich. Er fuhr herum.
 

***
 

Während Cloud auf seinem Motorrad Fenrir durch die Einöde raste, um nach Edge zu kommen, rief er sich Alex' Worte wieder ins Gedächtnis: „Wir gaben den vier Menschen ganz besondere Fähigkeiten, mit denen sie zu den ultimativen Kämpfern werden sollten. Elodia kann allein mit ihren Gedanken, Dinge bewegen und ihre mentalen Kräfte auch gegen ihre Feinde verwenden. Ihre Schwester Ruki kann eins mit dem Lebensstrom werden und die Worte des Planeten verstehen. Verron kann die Gedanken und die Handlungen anderer vorhersehen, weswegen es nicht so einfach ist, gegen ihn zu kämpfen. Und Nostradon... sein Bonus ist mit Sicherheit seine extreme Stärke und sein taktischer Umgang mit Worten.“

„Was will er mit einem Kind, das an Geostigma gelitten hat?“

Elenas Frage war einfach, aber treffend gewesen. Doch Alex hatte sie nicht beantworten können. Er hatte nur gewusst, dass es die Welt, wie man sie inzwischen kannte, auf den Kopf stellen würde.

Allerdings war dies nicht Clouds Motivation, sich zu beeilen.

Es ging ihm um die Tatsache, dass Denzel das gesuchte Kind war.

Denzel war ein Teil seiner Familie. Und wer sich mit seiner Familie anlegte, legte sich auch mit ihm an und würde die Folgen dafür tragen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2009-09-10T20:36:40+00:00 10.09.2009 22:36
Soooo komm ich auch nochmal dazu!
Und ich denke wenn meine Pizza gleich ausm ofen ist werd ich das nächste Kapitel schön in mich einflößen.
=)

Dein Schreibstil ist immer noch so toll wie ich ihn in erinnerung habe und auch sonst hälst du die Geschichte recht spannend - was wiederum gut für mich ist, dass ich erst jetzt lese, weil ich dann nicht auf das nächste warten muss sondern gleich loslegen kann ;)
Mal sehen was er von Denzel will - auch wenn das nich so ganz mein themengebiet ist XD - und was tifa dann machen wird. Und ob Cloud rechtzeitig ankommt *nick*
Dieser Alex hingegen reizt mich - der hätte mal mehr mit der sprache rausrücken können. Wissenschaftler, hey. -.-

Alles in Allem ein tolles Kapitel =)
xxx
Von: abgemeldet
2009-05-18T11:48:27+00:00 18.05.2009 13:48
Hi!

So, jetzt bin ich endlich dazu gekommen, Kapitel sechs zu lesen. Eigentlich hatte ich das schon viel früher vor, aber ich hatte letzte Woche Urlaub und war sehr selten online. ^^

Mir gefiel das Kapitel sehr gut, ein paar Wortwiederholungen waren im Text, aber die sind nicht weiter negativ aufgefallen oder haben den Lesefluss gestört. War, wie immer, sehr schön zu lesen.

Ich habe mir schon gedacht, dass es sich bei dem bestimmten Kind um Denzel handelt, alles andere hätte wenig Sinn ergeben. Ich bin schon sehr gespannt, was Nostradon mit dem armen Jungen vor hat. Bestimmt nichts Gutes.

Ui, das nächste Kapitel klingt viel versprechend und ich hoffe, Tifa mal in Aktion zu sehen. Bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht. Auf alle Fälle bleibt es sehr spannend.

Und immer diese Wissenschaftler. Wie krank sind die eigentlich? Die armen Leute. oO

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.

LG, Phoenix
Von:  Tifa7
2009-01-06T13:25:56+00:00 06.01.2009 14:25
also ich find die fortsetzung auch cool!!

find ich echt spannend, was er wohl mit denzel vorhat?!
mach weida so^^ (schnell!!^^)
Von:  kyouto
2009-01-04T20:15:33+00:00 04.01.2009 21:15
hab ich mir i-wie gedacht das es Denzel ist,aber warum grade er?

Von:  LeanaCole
2009-01-03T20:55:04+00:00 03.01.2009 21:55
Wenns um Clouds Familie geht, wird er zum Tier! Muhahahahahahaha! XDDD

Ich habe bereits geahnt, dass Denzel das Kind ist. Ich bin Hellseher! XD
Ja, aber überraschend war das nicht. Es konnte nur Denzel sein, weil alles andere nicht gepasst hätte. Endlich bekommt Denzel mal seinen Auftritt bei dir ^^

Hoffentlich sehen wir Tifa im nächsten Kapi wieder in Aktion ^o^
Von: kiki004
2008-12-30T20:01:10+00:00 30.12.2008 21:01
ach du meine Güte
es ist mal wieder spannend ohne Ende o.O
was auch immer Nostradon mit Denzel vorhat
es wird bestimmt nich nett werden
Hoffentlich beeilt sich Cloud und kommt noch rechtzeitig

und bei den Wissenschaftlern fragt man sich wirklich, was nur in ihren Köpfen vorgegangen ist
ist sowieso alles die Schuld vom alten ShinRa


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