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The World

"the GazettE" One-Shot-Sammlung
von

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Self Portrait

Titel: Self Portrait

Thema: the GazettE

Teile: 1/1

Genre: Shounen-Ai(?), Romantik, Humor

Pairing: Reita x Uruha [?]

Disclaimer: „the GazettE“ gehören nicht mir, ich verdiene hiermit kein Geld und das alles hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Wenn es dennoch so sein sollte, ist das nichts als Zufall.

Kommentar: Unsinn meinerseits, an alle die das Gefühl irgendwoher kennen: Lasst euch nicht verwirren! xD
 

~*~
 

Er strich sich langsam durch die blondierten Haare, zwirbelte die braunen Strähnen mit den Fingern ein und seufzte verwirrt auf. Eine seiner Hände legte sich auf sein Spiegelbild.

Er war doch nicht hässlich, oder?

Von einer guten Figur konnte man immerhin sprechen, nicht wahr?

Warum wollte er trotzdem irgendwas verändern?

Warum überhaupt?

Uruha grübelte, überlegte und kam zu keiner sinnvollen Antwort. Was war daran so schwer?
 

Er schreckte auf, als sich der Arm eines gewissen Jemandes auf seiner Schulter abstützte und der kleinere Blondschopf an ihm vorbei in den Spiegel blickte.

„Du und dein Ego.“, grinste er und wuschelte Uruha freundlich durch die Haare. Dieser fluchte sogleich und schüttelte Reitas Hand ab.

„Meine Haare!“, motzte er los und knuffte dem Bassisten spielerisch in die Seite. Dieser murrte gespielte und stemmte die Hände in die Hüfte.

„Nur so aus reiner Neugier, Uruha...wo ist dein Problem? Du stehst schon eine geschlagene halbe Stunde vor diesem Spiegel und sabberst dich selbst an...“

„Ich sabbere nicht!“, schnitt der Blonde dem Kleineren kurz das Wort ab und zupfte an seinen Haaren.

„...ich meine, wie lange soll das bitte weitergehen?“, grinste Reita und führte seinen Satz, ohne auf Uruha zu achten, weiter fort.

Der Größere zog eine Schnute und drehte sich kurz von seinem Spiegelbild weg.

„Ich muss was verändern...irgendwas Untypisches machen...keine Ahnung...“, grummelte Uruha und begann, von seiner eigenen Einfallslosigkeit getrieben, zu schmollen.

Reita zuckte mit den Schultern und griff nach einer der im Aufenthaltsraum herumstehenden Wasserflaschen, um sich einen Schluck daraus zu genehmigen.

„Geh auf'n Strich...“, schnurrte der Blonde und grinste, als er Uruhas entgleisende Gesichtszüge sah.

„Du bist bescheuert, weißt du das?!“, fauchte Uruha und strich sich erneut lasziv durch die hellen Haare, drehte Reita augenblicklich den Rücken zu. Dann sah er sich wieder von oben bis unteren an.

„Sag mir mal, warum du dein Bühnenoutfit eigentlich bei der Probe trägst?“, stichelte der Bassist fröhlich weiter und brachte einen gewissen Gitarristen ziemlich in Verlegenheit.

„Ich...eto...weißt du, dass ist so...ich...eh...“, murmelte er vor sich hin und erregte somit Reitas volle Aufmerksamkeit.

„Ich versteh dich nicht ganz, Uruha-Schätzchen.“, stachelte er weiter auf dem Größeren herum, ehe ihn dieser verschüchtert anblickte und sich dem Spiegel gleich wieder widmete.

Musste Reita immer solche Dinge sagen? Er wusste ganz genau, ab wann er Uruha unsicher machte und gerade jetzt war es soweit.

Was zwischen Reita und Uruha lief? Bis jetzt leider noch gar nichts, wie sich der Gitarrist eingestehen musste. Jedenfalls nichts, was über eine gute Freundschaft hinausging...zumindest nicht so richtig.

Innerlich grummelte Uruha. Ja, da war mal was gewesen oder es wäre fast etwas geworden. Aber er war schon immer besser im Abblocken als im Genießen gewesen. Sei es nun bei Frauen gewesen...oder eben Reita.
 

„Etwas Untypisches sagst du?“, riss Reita ihn sogleich wieder aus den Gedanken und wechselte geschickt das Thema, obwohl...

„Hai.“, schmollte er vor sich hin und sah sich im Spiegel an, ehe er leise schluckte, als Reita auf ihn zukam und sich von hinten an Uruha schmiegte. Und sogleich hatte er es geschafft eine wunderschöne Röte in Uruhas Gesicht zu zaubern.

Dieser elende...!

Zärtlich legten sich Reitas Arme um Uruhas Oberkörper und strichen langsam daran entlang. Der warme Atem des Bassisten streifte Uruhas Ohr und ließ ihn erschaudern.

„Weißt du...ich hätte da so eine Idee...“, schnurrte Reita und kratzte sanft über den Oberkörper des Größeren. Diesen verwirrte es nicht sonderlich, dass Reita ihm so nah war, eher die Art wie er ihn gerade berührte. Sie waren Freunde seit sie denken konnten und Uruha hätte jahrelang eher mit dem Teufel persönlich einen Pakt geschlossen, als mit seinem besten Freund irgendwelche intimen Audienzen zu feiern. Wobei ihm die Dinge, welche sie mit einander tun könnten, oft genug durch den Kopf gespuckt waren.
 

Uruha drehte sich in Reitas Umarmung und löste sich leicht, indem er sich nun mit dem Rücken an den Spiegel gleiten ließ.

„Weißt du...eh...wir sollten, denke ich, zu den anderen zurückgehen...“, lachte der Blonde verlegen und strich sich leicht über den Arm. Eine Geste die er immer tat, wenn er nervös war.

Verstört zuckte er zurück, als Reitas Hände plötzlich links und rechts von ihm an das kalte Glas des Spiegels klatschten und ihn zwischen beiden Armen einkerkerten.

Sogleich erschauderte Uruha, als der Blick des Bassisten sich auf ihn legte, ohne dass dieser den Kopf auch nur einen Zentimeter bewegte. Es machte ihm immer etwas Angst, wenn Leute, speziell Reita, ihn so anblickten, wobei Letzterer ihn noch nie so angesehen hatte.

„Wolltest du nicht etwas verändern? Vielleicht hilft es dir mir zuzuhören...“, grinste er der Andere und begann mit einem Finger über Uruhas Oberkörper bis hin zu seinem Hals zu fahren und neckend über die leichte Gänsehaut zu streichen, die sich dort auszubreiten begann.

„...und dir von mir...einen Vorschlag machen zu lassen...“

Oh, Reita glaubte nicht, wie gern Uruha diesen Vorschlag nun hören wollte. Trotzdem schluckte er.

„Ich...eto...“, nuschelte er verlegen und biss sich auf die Unterlippe. Ihm war das ganze eindeutig zu unangenehm, auch wenn es an sich eigentlich nicht wirklich sinnig war, warum. Denn solche Dinge tat Reita eigentlich oft...nein, in Wirklichkeit tat er sie nie und vielleicht war es das, was Uruha nun so nervös werden ließ.

Langsam legte sich ein Finger auf seine vollen Lippen und löste zärtlich seine Zähne von der empfindlichen Haut.

„Nun...“, schnurrte Reita und stellte sich noch etwas nähr an Uruha heran, „...warum lässt du mich nicht etwas mit dir machen, woran sich noch niemand traute?“

Uruha blickte seinem Freund scheu in die Augen.

„Und...und was?“, wisperte er und merkte, wie seine Unterlippe zu zittern begann, als Reitas Mund sich dem seinen näherte.

„Zum Beispiel...“, begann der Blonde und grinste dann, „...könntest du dich in ein Korsett zwängen, knappe Hotpants anziehen und dich so auf die Bühne stellen.“
 

Uruhas Kiefer klappte nach unten und er beobachtete, wie Reita sich lachend abwendete und ihn da an dem Spiegel stehen ließ, an welchem er Sekunden später nach unten rutschte.

„Du bist ein Arschloch, Akira!“, knurrte der Gitarrist und biss sich nun aus Trotz auf die Unterlippe.

„Ich weiß, Baby.“, lachte der Andere und leckte sich leicht über die Unterlippe, worauf Uruha knallrot anlief.

„Ich hasse dich so, ey!“

Beleidigt verschränkte Uruha seine Arme vor der Brust und zog eine Schnute, als hätte man ihn soeben gesagt, er wäre schwul. Moment mal...war er das nicht auch irgendwie?

Langsam blickte er zu Reita, welcher ihm nun den Rücken zugedreht hatte und irgendetwas auf dem Tisch zu suchen schien. Sein Blick wanderte beinahe zielstrebig zu dessen Hintern und sogleich schluckte Uruha hart.

Soviel dazu...

Aber er hatte, wie man sah, bei Reita nicht die geringste Chance, zumindest schaffte es der Andere immer ihn davon zu überzeugen, dass es nichts brachte irgendwelche Phantasien zu hegen. Von wegen! Reita war doch selbst nicht besser, er schien es regelrecht zu genießen Uruha, wenn auch nur für Minuten, so nah zu sein. Es konnte natürlich auch daran liegen, dass er seinen besten Freund lieben gern verarschte.

„Hey Jungs, es geht weiter!“

Kai steckte kurz seinen Kopf in den Aufenthaltsraum und sah Reita und Uruha abwartend an, bis diese nickten und ihrem Bandleader folgten.
 

Seufzend steckte sich Uruha eine seiner Zigaretten an und murrte leise. Wollte er nicht aufhören? Hatte er nicht...? Ach, auch egal!

Seit der Sache am Nachmittag mit Reita und ihm fragte er sich immer wieder, was diese Sticheleien des Bassisten diesem eigentlich brachten. Uruha konnte sich keinen Reim darauf machen und von dem kleinen Problem, dass er mit irgendetwas an sich nicht zufrieden war, brauchte er erst gar nicht zu reden.

Irgendwie machte Reita es nicht besser.

Fröstelnd zog der Blonde seinen Mantel noch fester an sich und blickte ungeduldig auf sein Handy. Verdammt, Reita wollte doch schon längst hier sein! Schließlich hatten sie sich versprochen heute noch einen Trinken zu gehen und zwar mal ohne die Anderen, welche heute eh alle ihre eigenen Pläne hatten. Endlich konnte Uruha mal in Ruhe mit Reita über die ganze Sache reden, ohne dass dieser ihn gleich wieder missverstand. Obwohl dieses Missverständnis verdammt interessant hätte werden können.

Die Wangen des Gitarristen begannen in einem gesunden Rot zu leuchten. Wunderbar! Warum machten sich diese Gedanken immer dann in seinem Kopf breit, wenn er sie nicht gebrauchen konnte? Und bestätigt wurde dies dadurch, dass Reita gerade in diesem Moment das Gebäude verließ und auf ihn zukam.

„Hey, sorry hat ein bisschen gedauert, hab meine Autoschlüssel gesucht.“, lächelte der Kleinere und wedelte mit den Gefundenen vor Uruhas Nase herum, worauf dieser leicht grinsen musste.

„Na dann können wir ja und vergiss nicht, dass du mich dann noch heimbringen musst.“, lachte er und strich sich eine braune Strähne aus dem Gesicht.

„Das dürfen wir dann zu Fuß machen, oder du bleibst bei mir. Ich kann ja schlecht fahren, wenn ich was getrunken habe, oder?“, erwiderte Reita und öffnete die Wagentüren, worauf er und Uruha einstiegen.

„Ich...“, begann Uruha und schluckte plötzlich. Er hatte gar nicht bedacht, dass es vielleicht nicht so gut war bei dem Bassisten zu bleiben, zumindest über Nacht. Aber besser als wieder ewig mit der U-Bahn nach Hause zu fahren.

„...ich bleib bei dir, wenn es dich nicht stört...dann müssen wir aber noch meine Sachen holen und sie bei dir abladen.“

Reita blickte Uruha von der Seite an und fuhr dann vom Parkplatz auf die Hauptstraße.
 

Schweigend blickte Uruha aus dem Fenster und kaute sich nachdenklich auf der Unterlippe herum. Sie hatten nun fast eine halbe Stunde nichts zum jeweils anderen gesagt und langsam aber sicher kam dem Gitarristen die ganze Sache spanisch vor.

„Uru?“

Na ein Glück...

„Hai?“

Uruha blickte Reita nun von der Seite an und blinzelte verwirrt, als er dessen auffallende Steife bemerkte. Reita war gewiss niemand, der völlig steif hinterm Steuer saß und ansonsten auch eher ein verdammt lockerer Mensch. Was bitte war mit ihm los?

„Ich...ich wollte dir was sagen, aber sei mir nicht böse, hai?“, begann der Blonde und blickte weiterhin starr auf die Straße. Nun verwirrte er Uruha wirklich. Das war nicht Reitas Art so ein Gespräch zu beginnen. Hatte er was ausgefressen?

„Sag nur...“

Das interessierte ihn jetzt.

„Nun...ich...das von wegen einen Trinken gehen, also...das war gelogen. Ich würde dich lieber gleich mit zu mir nehmen.“, murmelte Reita und begann nun selbst auf seiner Unterlippe herumzubeißen.

Uruha blickte seinen Freund unverständlich an. Was bitte sollte das jetzt? Warum hatte er ihn dann erst eingeladen, wenn er...? Plötzlich schluckte Uruha wieder und überlegte ernstlich, wie er das nun verstehen sollte.

„Versteh mich nicht falsch...ich würde mit dir gern über das von heute Nachmittag reden und...naja...“

Der Gitarrist musste plötzlich leise lachen.

„Was denn?“

Etwas entrüstet starrte der Blonde Uruha nun wieder von der Seite an, welcher nun grinsen musste.

„Reita, wenn du mir etwas sagen möchtest, dann mach es doch. Ich reiße dir den Kopf nicht ab, es sei den du erklärst mir jetzt, dass der Mist von wegen Korsett und Hotpants dein ernst war.“, lächelte er und legte nun ohne großartig nachzudenken seine Hand auf Reitas Oberschenkel, versuchte das seltsame Gefühl in seiner Magengegend zu ignorieren.

Der Angesprochene grinste kurz.

„Nun...eigentlich war das mein Ernst...nur eben nicht auf der Bühne...“, lächelte der Blonde verlegen und schaffte es binnen weniger Sekunden Uruhas Gesicht noch röter leuchten zu lassen als an jenem Nachmittag. Sein Herzschlag beschleunigte sich und es brauchte verdammt viel, um diesen irgendwie wieder etwas zu beruhigen.

„Was...? Ich meine wie und...eto...“, hauchte Uruha und sah seinen besten Freund mit zitternder Unterlippe an. Warum machte die das eigentlich immer in den ungünstigsten Momenten?

Reita grummelte und blieb an einer der roten Ampel stehen, kurz blickte er zu Uruha rüber, der nun begonnen hatte völlig verwirrt seine Zeigefinger aneinander zu stupsen und den Blick auf jenem Geschehen ruhen zu lassen.
 

Geschockt blickte Uruha auf die geschlossenen Augen seines Freundes und spürte, wie sein Herz ihm beinahe bis zum Hals schlug, als ihm bewusst wurde, was Reita hier gerade tat. Leicht bewegten sich die Lippen des Anderen gegen seine, schienen zu warten, bis Uruha etwas erwiderte. Dieser war innerlich völlig überfordert mit der Situation und trotzdem schloss er kurze Zeit später auch seine Augen und erwiderte kurz träge jenen Kuss, der ihn so völlig aus der Fassung brachte und erst als der Blonde sich wieder gelöst hatte und ihn leicht angrinste, wurde Uruha in die Wirklichkeit zurück geholt.
 

„So...okay?“, lächelte der Andere und setzte sich wieder normal hin. Dann blickte er Uruha abwartend an und fuhr wieder los, als er grün wurde.

Der Gitarrist legte leicht seine Finger aus die Lippen und atmete etwas unregelmäßig ein und aus.

Langsam blickte er Reita an, der ihn von der Seite leicht mehrdeutig angrinste und Uruha somit klar machte, dass das ebenen nicht nur von reiner Neugier herrührte. Und auf seinem Gesicht erschien ebenfalls ein Grinsen.

„Du verarschst mich oder?“, lachte Uruha leise und lächelte den anderen zärtlich an.

„Nein...sonst würde ich dich nicht küssen.“, erwiderte der Blonde, löste eine Hand vom Steuer und begann Uruha im Nacken zu kraulen. Dieser schnurrte sogleich und schmiegte sich an die Hand des anderen.

„Warum...sagst du das nicht gleich? Ich mein...wir konnten doch sonst auch über alles reden...“, fragte Uruha vorsichtig und verspannte sich etwas, als Reitas Hand leicht zu massieren begann.

„Wie sollte ich mit dir über etwas reden, von dem ich erstens selbst nicht wusste, was es war und du zweitens den Auslöser dafür darstellst?“, erwiderte der Blonde und grinste Uruha kurz verlegen von der Seite an.

Der Gitarrist lachte leise und lehnte sich etwas zu Reita um ihm einen kurzen Kuss auf die Wange zu geben. Es fühlte sich eigenartig an, den anderen so berühren zu können ohne Angst vor Ablehnung zu haben. Er wusste nie, was er wirklich wollte und der Bassist war sich im Klaren darüber, dass er Uruha einen Schubs geben musste, bis dieser verstand.

„Heißt das, ich darf dich jedenfalls heute entführen?“, fragte Reita und grinste leicht dreckig, worauf Uruha erneut rot anlief.

„Mach, was du willst...“, murmelte er und sah verlegen zur Seite, „...ich habe nicht vor dich wegzuschubsen...“

Wieder dieses Grinsen. Der Größere blickte erneut verschüchtert zu Reita, der seinen Blick auf die Straße gerichtet hatte und nun seine freie Hand auf Uruhas Bein legte, worauf dieser die Geste lächelnd erwiderte.
 

Das Knacken des Schlosses signalisierte Reita, dass er die Tür öffnen konnte und dass es möglich war Uruha in seine Wohnung hineingehen zu lassen.

Dieser blickte sich um und grinste, als er Reitas leichtes Chaos erblickte. Der Blonde würde sich niemals ändern, obwohl Uruha nicht besser war, wenn er gestehen musste.

Er zog seine Schuhe aus und folgte Reita in die Küche.

„Willst du was trinken?“

Uruha grinste.

„Denkst du es wäre eine gute Idee, wenn ich dann nichts mehr weiß?“, fragte er und hob lasziv eine seiner schmalen Augenbrauen, um die Eindeutigkeit seiner Worte zu verdeutlichen.

Reita blickte ihn doppeldeutig an und lachte, als Uruha erneut grinste.

„Na! Das habe ich mir gedacht, du scheinst mich oft genug in Gedanken ausgezogen zu haben.“, hauchte er und beobachtete, wie Uruha auf ihn zukam und ihn mit dem Rücken an den geschlossenen Kühlschrank drängte. Der Brünette stemmte eine Hand neben Reitas Kopf ab und schmiegte sich katzenartig an den Kleineren.

„Für diese Nacht werde ich das auch tun können, wie es scheint.“, schnurrte er und strich sanft über Reitas Nacken, löste das allseits geliebte Nasenband, um seinem Freund direkt ins Gesicht zu sehen. Dann legten sich seine Lippen auf die des anderen.

Sanft wanderte seine Zunge über die geschlossenen Lippen Reitas, stachelte ihn an ihr den ersehnten Einlass zu gewähren. Er wollte mit dem anderen spielen, ihm im Moment so bei sich haben, wie er es sich schon viel zu lange wünschte. Es war ihm fast nicht mehr verwunderlich, dass der Blonde sich plötzlich auf ihn einließ und doch war da irgendetwas nicht in Ordnung.

Bevor Reita beginnen konnte seine Lippen zu öffnen löst Uruha sich wieder von ihm und legte zwei Finger auf Unter- und Oberlippe.

„Warte...“, wisperte er und schmiegte sich ohne weiteren Gedanken in die Arme des Anderen.

„Hai...was hast du, Kouyou?“

„Angst?“

Es klang so lächerlich und doch konnte man es in etwa so beschreiben, dass er schlicht und ergreifend Angst vor dem hatte, was sie hier taten. Vielleicht bildete er sich auch nur ein, dass Reita ihn so berührte oder zumindest war die Hoffnung, der Andere würde ihn morgen nicht gleich wieder rausschmeißen, viel zu weit weg, als dass er an ihr festhalten konnte.

„Wovor? Ich tue dir sicher nicht weh...jedenfalls versuche ich es.“, hauchte Reita zärtlich und Uruha kam nicht umhin dem anderen in die Augen zu sehen.

„Das klingt alles so unwirklich...“

Sein Herz schien sich zu überschlagen. Er war unglaublich schön.

„...ich habe immer gedacht du verarschst mich nur.“
 

„Vielleicht tue ich das auch...“
 

~*~
 

Verschreckt fuhr Uruha zusammen und blinzelte verwirrt, ehe er mit einem mal kerzengerade im Bett saß.

Seit wann hatte er denn solche Träume?! Und das auch noch mit Reita und als ob es nicht schon lächerlich genug war, klebte sein Hemd widerlich feucht an seinem Leib.

„Igitt...“, grummelte er und warf die viel zu warme Decke zu Boden. Er strich sich durch die dunkelbraun gefärbten Haare und verzog das Gesicht etwas. Dann wurde das Licht angeschaltet und er sah sich prüfend um, falls es sich bei dem eben erlebten doch nicht um einen blöden Traum handelte. Doch nichts, was auch nur ansatzweise an eine ähnliche Situation erinnerte.

Langsam klärte sich sein Verstand wieder und er ließ sich nach hinten auf die weiche Matratze seines Bettes fallen, legte einen Arm auf seine Augen.

„Ich träum eine Scheiße...“, grummelte er und seufzte.

Das war nicht das erste Mal, er hatte in letzter Zeit immer so ein Glück irgendwelche völlig subtilen Sachen zu träumen. Sagte man nicht ein Traum würde einem seine Wünsche aufzeigen? Nun gut, dann war er hier wohl an der falschen Adresse. Denn Uruha interessierte sich nicht die Bohne für Reita und auch sonst war er, hingegen aller Aussagen, nicht schwul. Den Bassisten sah er lediglich als einen Freund und Bandkollegen an, nicht mehr und nicht weniger.
 

Langsam rappelte er sich auf, er würde eine Dusche gebrauchen können, auch wenn es, laut seines Radioweckers, gerade mal vier Uhr morgens war. Er würde ohnehin nicht mehr einschlafen können und sich jetzt schon für die Probe fertig machen, brachte auch nichts.

Verwirrt hielt er auf dem Weg zum Badezimmer inne. Sein Handy hatte fröhlich begonnen herumzulärmen und schien dringend Aufmerksamkeit zu brauchen. Langsam lief Uruha auf das kleine Gerät zu und fröstelte plötzlich leicht. Klar...er war durchgeschwitzt und trug nicht mehr als Hemd und Shorts. Ihm musste kalt sein.

Er sah auf sein Handydisplay.

Reita?

„Moshi, moshi... Kouyou desu...“

„Hey...“

Verwirrt hob der Brünette eine Augenbraue, Reita hörte sich mächtig müde an und seine Stimme klang tiefer als sonst.

„Ist was passiert?“

Ein kurzes Lachen am anderen Ende.

„Nein, eben nicht. Hatte gerade nur nen scheiß Traum...“

Uruha hob eine Augenbraue. Scheiß Traum?

Langsam ließ er sich wieder auf seinem Bett nieder.

„Was hast du geträumt, dass du mich so tief in der Nacht anfunkst?“

„Na ja, weil der Traum dich sozusagen beinhaltete. Ist ein bisschen komisch.“

Uruha hob die Augenbraue. Reita hatte von ihm geträumt und er...von Reita?

„Komisch...in dem absurden Traum den ich gerade hatte, spieltest du auch eine nicht mindere Rolle...“

„...“

Verwirrt lauschte der Gitarrist Reitas Atem, bis dieser kurz schluckte.

„Du hast nicht davon geträumt, dass wir fast...miteinander...du weißt schon...“

Uruha riss die Augen auf, sich nicht einmal darüber wundernd, dass Reita ein einfacher Traum peinlich war.

„Doch...“

Schweigen.

„Ich find das jetzt krank...“, meldete er sich leise wieder zu Wort.

„Ich auch...“, nuschelte Uruha und starte verwirrt auf seine freie Hand. Irgendwie sickerte das Ganze nur ganz langsam in Richtung seines Gehirns.

„Komisch oder...das wir ein und dasselbe Träumen...?“

„In der Tat...“

Plötzlich begannen sie beide zu lachen. Heiter, freundschaftlich, sich komisch vorkommend. Nein, sie waren Freunde...vielleicht sogar irgendwo Seelenverwandte, aber Freunde.

„Okay...“, er lachte, „...lassen wir den dummen Traum, Traum sein, okay?“

„Hai...penn weiter, du hörst dich an als hättest du gesoffen!“, stichelte der Braunhaarige freudig auf den Anderen ein, welcher darauf nur empört und gut hörbar die Luft einzog.

„Du mich auch...ich geh pennen...bis heut bei der Probe...baibai...“

„Bai...“

Er lachte leise und schaltete das Handy aus, ehe er aufstand und nun endlich das Bad betrat.
 

Uruha musste lächeln.

Er und Reita waren schon immer seltsam gewesen.

Das Licht wurde angeschaltet.

Sie kannten sich so lange, dass es sie beide schon nicht mehr wunderte, dass ihnen solche Dinge zur gleichen Zeit geschahen.

Er trat vor den Spiegel und sogleich verzogen sich seine Lippen zu einem Grinsen.
 

„Aber das mit dem Korsett werde ich mir merken.“
 


 

~ Ist es nicht so, dass Träume uns nur das zeigen, was wir uns wünschen? ~
 

Ende
 

Datum: 19. 02. 2008

Text: Seiten 8, Verdana 11
 

Musikalische Unterstützung:

The GazettE – Guren [Single]



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Erdbeermarmelade771
2009-11-12T11:40:28+00:00 12.11.2009 12:40
das ist süß^.^
ich find das ende auch gut =)
auch wenn es NUR ein traum war...
find die FF klasse!
weiter so =P
liebe grüße~
*knuff*
Von:  teufelchen_netty
2009-09-14T12:14:41+00:00 14.09.2009 14:14
wui den traum hätt ich aber auch gern mal *_*
nicht schlecht
Von:  Franlilith
2009-09-04T08:13:13+00:00 04.09.2009 10:13
-shiyuu
13.06.2008 19:11

mh.. wirklich schade, dass das alles nur ein traum war.. xD"
aber nya.. find die ff total toll, auch wenn das pairing nicht unbedingt mein favo ist ^^'
aber trotzdem toll ^^
mag deinen schreibstil und alles~und die idee wa rmal auch toll~
*smile*

woah gomen dass der kommi nur so kurz is aba ich tu mich immer was schwer was die länge von solchen sachen betrifft xD"

Von:  Franlilith
2009-09-04T08:12:39+00:00 04.09.2009 10:12
Kanoe
26.05.2008 10:42

lol ich hab mcih so kringelig gelacht bei dem ende *lacht
Von:  Franlilith
2009-09-04T08:11:59+00:00 04.09.2009 10:11
Wolli
25.05.2008 18:52

... will ich mich hier auch mal verewigen ^^ *smilü*
Also ~
SO eine FF hab ich noch nie gelesen, was das Thema angeht. Ich meine, dass es zwar Shônen-Ai ist, im Endeffekt aber auch wiederum nicht. Und dann in solch einer Art und Weise - als Traum - dargestellt. Tolle Idee ^^ Hab ich auch zu Anfang gar nicht mit gerechnet, dass es so kommt.

Zumindest war ja schonmal ein Hauch Yaoi dabei, was ich auch gut so fand, das gehört irgendwie in 'ne FF... merkt man, dass ich süchtig bin? /D Egal. Deshalb hat mir auch der erste Teil super gefallen. Reitas so eindeutige Annäherungen, die Berührungen, dass sie sich geküsst haben... kawaii. Und was ich so herrlich fand:

"Reita zuckte mit den Schultern und griff nach einer der im Aufenthaltsraum herumstehenden Wasserflaschen, um sich einen Schluck daraus zu genehmigen.
„Geh auf'n Strich...“, schnurrte der Blonde und grinste, als er Uruhas entgleisende Gesichtszüge sah."

Köstlich. Wirklich ein sehr toller Vorschlag von Reita. Sowieso find ich den in deiner FF geil. So stell ich ihn mir auch ein bisschen vor, n bissl pervers, selbstbewusst, cool, piesakt andere gerne... auch wenn's nie böse gemeint ist.
Aber auch vor Vorstellung Uruha in Hotpants und Korsett ist wahrlich... hach /D Sollte er mal machen, ich glaube, die würden vor ner halbleeren Halle spielen. Wenn überhaupt spielen, sind Bassist und Gitarrist nicht auch ausgefallen. Wie man es sich dann zurecht legen will xD'

Auch die Tatsache, dass Rei und Uru schon so lange befreundet sind - und NICHT schwul geworden sind xD - ist doch irgendwo beeindruckend, findet man es in wenigen FFs derartig vor. Aber so eine Freundschaft ist natürlich auch irgendwie niedlich ^^ Gerade, wenn sie schon zur gleichen Zeit den gleichen "Mist" träumen und sie nun wirklich nicht, wie sie ja sagen, auf den jeweils anderen stehen. Warum die sowas dann geträumt haben, wäre aber auch ne gute Frage...
Versteckte Sehnsüchte? ~ Wer weiß, wer weiß.

Vor allem der Titel passt sehr gut. Wenn man die Geschichte gelesen hat, versteht man den erst richtig, besonders dein Schlussatz:

"~ Ist es nicht so, dass Träume uns nur das zeigen, was wir uns wünschen? ~ "

passt super. Da macht man sich dann nochmal ernsthafte Gedanken über die ganze Story, weil wenn Träume zeigen, was man will, tja... dann wiederhole ich gleich nochmal meine Frage vom letzten Absatz /D'

Und zum Schluss noch ein Kompliment - dein Schreibstil ist klasse ^-^ Fast - ich glaube sogar keine - keine Rechtschreibfehler, Kommaregeln beachtet, sowieso... sehr anschaulich und realistisch beschrieben.
Na gut, bis auf diese eine Stelle, wo Reita und Uruha im Wagen saßen und Reita Uruha dann während des Fahrens gestreichelt und angefasst hat... und dann an der roten Ampel geküsst hat (dass er überhaupt wieder rechtzeitig von ihm losgekommen ist...)
Ich glaube, das hätte böse enden können, konzentrier dich gleichzeitig auf einen heißen Typ neben dir und den Verkehr - da Männer ja eh nicht multitasking sind, von daher /D

Im großen und ganzen - super FF x3 Schreib UNBEDINGT mehr davon *____*
*bettel und fleh*
Vorzugsweise mit Reita x Aoi... *hust*
Na ja, wie auch immer ~
*smile*
Respekt jedenfalls ^-~ Und mach weiter so.

LG,
Wolli

Von:  Franlilith
2009-09-04T08:11:32+00:00 04.09.2009 10:11
abgemeldet
25.05.2008 18:22

das war so echt, ich war sehr überrascht das es ein traum war!
also reita kann sich echt gut an uruha ranmachen xD~
hat mir sehr gefallen, vor allem wie uruha dann darauf reagiert hat,
einfach nur zu süß *-*
und dein schreibstil ist auch toll!
die ff hat mir echt gut gefallen^^

Von:  Franlilith
2009-09-04T08:10:35+00:00 04.09.2009 10:10
Armaterasu
24.05.2008 23:42

warum ist das ganze nur ein Traum? Aber es war ein geiler Traum... am schärfsten fand ich ja das Telefonat mitten in der Nacht und dann der Spruch "das mit dem Korsett werde ich mir merken" *lach*
dein schreibstil ist sehr schön und auch einfach zu lesen. Du hast im telefonat etwas in klammern geschrieben. die klammern würde ich weglassen, denn das passt zum satz. ^^ schade, dass es nur ein one-shot ist, denn ich hätte sehr gerne weiter gelesen ^^

Von:  Franlilith
2009-09-04T08:09:51+00:00 04.09.2009 10:09
abgemeldet
24.05.2008 21:51

Muhahahaha ERSTEEEEEEEEE~ *rumroll* *freu*
Okay, ich weiß, ich bin ein Bisschen bekloppt... Aber ich musste doch den ersten Kommi schreiben, ich liebe diese FF!!!
Hai, du hast recht gehabt, sie ist ehrlich und realistisch. Ich mag das, dass es einfach mal was total anders ist als die ganzen anderen. Uru hat halt heftige Stimmungsschwankungen in seinem Traum, das fand ich schwer lustig. Also in dem Auto hat er sich ja noch total aufgeführt und ist dauernd rot geworden und dann bei Rei ging er ja total ab xDDD
Aber ich liebe Uru!! Er ist toll *__*
Rei is halt mal auch total witzig, wie er sich an ihn rangemacht hat xD
Ich fand ihn so schön... Seme, obwohl ich ihn ja eigentlich lieber als Uke hab (Wie ich dir ja schon unzählige Male gesagt hab, gomen ich weiß ich nerve xDDD)
Nya, ich hör dann mal wieder auf, gomen für den Schwachsinn xD
*dich niederflausch*
Ich hab dich so~ lieb!
*FF zu den Anderen in die Favos pack*
*wegwusel*



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