Zum Inhalt der Seite

Bis(s) für die Ewigkeit

Kann die Liebe siegen?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Zukunft kann kommen…

Die Zukunft kann kommen…
 

Die restlichen Tage, bis Charlies Rückkehr, vergingen wie im Flug. Es war endlich mal ruhig und friedlich. Alice hatte zurzeit keine schlimmen Visionen und auch von Victoria war in letzter Zeit keine Spur aufgetaucht. Ich begann langsam mich in trügerischer Sicherheit zu wiegen, was bei mir immer ein großer Fehler war. Auch wenn im Moment kein rachsüchtiger Vampir in der Nähe war, zog ich doch Probleme magisch an. Und kleine Unfälle, die Dank Edward und Alice meistens gut ausgingen, standen bei mir an der Tagesordnung. Doch im Moment war endlich mal alles gut. Ich saß gerade mit Edward und Alice im Garten. Es war heute einer der wenigen Tage, an dem die Sonne schien. Die beiden glitzerten neben mir, wie Diamanten. Es war ein unglaublicher Anblick. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich mich jemals daran gewöhnen würde. Wir redeten über den kommenden Tag. Es war einer der wichtigsten im meinem Menschleben. Mein Highschoolabschluss. Morgen würden wir unsere Zeugnisse bekommen und eine Episode meines Lebens würde damit zu Ende gehen. Doch nicht der Schulabschluss an sich versetzte mich in ungeheure Aufregen, nein, sondern das der Tag meine Verwandlung somit bald eintreffen würde. Mein Wunsch würde sich bald erfüllen. Doch zu der Euphorie, die immer von mir Besitzt ergriff, sobald ich daran dachte, mischte sich auch ein bisschen Wehmut. Ich würde bald, von einigen Menschen, die mir sehr viel bedeuteten, Abschied nehmen müssen. Ich würde meinen Vater und meine Mutter nur noch selten sehen können, wenn überhaupt. Dann fiel mir Jacob wieder ein. Mein ehemals bester Freund. Meine Erinnerung an ihn, war eine Mischung aus Dankbarkeit, Zuneigung, Wut und Trauer. Er hatte mich verraten. Auch wenn ich ihn irgendwo verstehen konnte, so fiel es mir doch schwer ihm zu verzeihen. Jake würde niemals meine Liebe zu Edward akzeptieren können und genauso wenig meine Entscheidung, auf Ewig zu ihm zugehören. Edward, und vor allem das was er war, erfühlten ihn mit abgrundtiefem Hass. Ich hatte die Hoffnung aufgegeben, daran etwas ändern zu können. Vampire und Werwölfe waren Feinde. Und das waren sie immer gewesen. Warum sollte ich daran was ändern können? Der Schmerz, der mich bei diesem Gedanke immer wieder überkam, war mit der Zeit immer kleiner geworden. Ich konnte nun mal nicht alles haben. Ich musste mich entscheiden und dies hab ich getan.

Mein Blick fiel auf das wunderbare Geschöpf neben mir. Ein Engel, wie er nicht hätte schöner sein können. Edward hatte seinen Arm um mich gelegt und plauderte fröhlich mit Alice. Seine Augen funkelten mit seiner Haut um die Wette. Er war in den letzten Tagen richtig glücklich. Jedes Mal wenn er mich ansah, und sein Blick mir den Verstand raubte und jede noch so kleine Berührung von ihm, mein Herz Saltos schlugen ließ, wusste ich genau, dass ich ihn niemals wieder verlieren wollte. Mein Herz gehörte ganz alleine ihm. Die Entscheidung zwischen einem normalen Leben und einem ewigen Dasein an seiner Seite, war mir unglaublich leicht gefallen. Und wenn ich ihn so nah neben mir spürte, seine kalte marmorne Haut und ich seinen berauschenden Duft tief in mich einsog, wusste ich, dass ich diese Entscheidung niemals bereuen würde.
 

Ich lächelte verträumt vor mich hin und bewunderte das gottesgleiche Geschöpf neben mir, als Edward mir amüsiert in die Augen blickte. „Von was träumst du gerade mein Schatz?“ Ihm war mein Zustand aufgefallen und ich blickte schmunzelnd zurück. „Na von dir, was glaubst du denn?“

Sein Mund verzog sich zu meinem heißgeliebten schiefen Lächeln. Seine Augen waren heute aus flüssigem Gold. Seine bronzefarbenen Haare leuchteten im Schein der Sonne. Er war einmalig und er gehörte zu mir. Ein Zustand, der mich immer wieder in Verwunderung brachte. Aber ich war unendlich glücklich darüber. Er nahm mein Gesicht behutsam in seine Hände und als seine glasgatten Lippen, meinen immer näher kamen, desto schneller schlug auch mein Herz. Als unsere Lippen endlich aufeinander trafen, setzte es für einen Moment aus. Ich vergaß alles um mich herum und meine Hände suchten automatisch ihren Weg in seine seidigen Haare. Der Kuss dauerte nur einen Moment, doch für mich war die Zeit stehen geblieben. Ich wollte nicht, dass das jemals endet. Die Zeit mit ihm, war die schönste und glücklichste in meinem Leben und sie sollte bis in die Ewigkeit andauern.
 

Ein Räuspern holte mich wieder in die Gegenwart. Alice saß mit einem verschmitzten Lächeln neben uns. „Entschuldigt bitte meine Unterbrechung, aber Charlie wird in einer Stunde hier sein.“ Ein kleines Stöhnen entfuhr mir, da mir Alice Aussage wieder ins Bewusstsein rief, dass die zwei Wochen zu Ende waren. Trotz der anfänglichen Katastrophen, waren diese beiden Wochen wunderschön gewesen. Edward und ich waren Tag und Nacht zusammen gewesen. Nur wenn er jagen musste, trennten wir uns widerwillig von einander. Er hatte selbst einen Einkaufsbummel mit Alice über sich ergehen lassen, nur um bei mir zu sein. Doch jetzt waren die schönen Tage vorbei und ich musste wieder nach Hause. Ich wusste zwar, dass Edward auch weiterhin jede Nacht bei mir sein würde, aber es war trotzdem was anderes. Hier konnten wir uns frei bewegen, ohne argwöhnische Blicke über uns ergehen lassen zu müssen. Charlie akzeptierte zwar Edward nun endlich voll und ganz, aber Edward hatte mir erzählt, dass er sich immer unwohl fühlte, wenn wir uns zu nahe waren. Für Charlie war ich immer noch ein kleines Mädchen, seine kleine Tochter. Es fiel im sehr schwer zu akzeptieren, dass ich erwachsen war und bald meine eigenen Wege gehen würde. Auch mir fiel es schwer, ihn zu verlassen. Doch mit Edward an meiner Seite, hielt sich der Schmerz in Grenzen. Ich wusste, warum ich Charlie verlassen musste und ich war bereit dafür. Zwar mit einem lachenden und tränenden Auge, aber dafür mit einem Lachen im Gesicht. So schwer mir auch der Abschied fiel, freute ich mich doch mehr auf die Zukunft, die mich erwartete.
 

Ich erhob mich von der Bank um ins Haus zu gehen. Ich hatte noch nicht gepackt und einkaufen musste ich auch noch. Durch meinen zweiwöchigen Aufenthalt bei den Cullens, herrschte in unserem Kühlschrank zu Hause gähnende Leere. Edward folgte mir hoch in sein Zimmer. Auch er wirkte etwas traurig. „Es ist ja nicht für lange. Bald können wir jeden Tag zusammen sein, ohne uns jemals trennen zu müssen.“ Versuchte ich ihn aufzumuntern und mich gleich dazu. Es funktionierte bei Edward nur teilweise. Ich wusste, dass er sich genauso auf die gemeinsame Zeit mit mir freute, doch die Umstände, die dies mit sich brachte, gefielen ihm gar nicht. Er versuchte zwar nicht mehr, mir die ganze Sache auszureden, weil er wusste dass es zwecklos war, aber so richtig konnte er sich mit dem Gedanken nicht anfreunden, dass er mich bald zu einer von ihnen machen würde. Schweigend trat er auf mich zu und schloss mich fest in seine Arme. Ein paar Minuten standen wir einfach so da und hielten einander fest. Als er sich wieder von mir löste, lag wieder ein Lächeln in seinem Gesicht, dass sogar seine Augen erreichte. Er strich mir sanft, mit seinen kalten Fingern, über meine Wange, die eine brennende Spur auf meiner Haut zurück ließ. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm noch einen Kuss auf die Lippen. „Ich Liebe Dich Edward Cullen!“ sagte ich mit dem Brustton der Überzeugung. Augenblicklich wurde sein Lächeln breiter und er strahlte übers ganze Gesicht. „Und ich dich erst, mein Engel!“ Er küsste mich noch einmal kurz auf die Stirn und gab mich wieder frei. Gemeinsam suchten wir meine Sachen zusammen, die überall im Zimmer verstreut waren.

„Noch eine halbe Stunde!“ rief uns Alice von unten zu. Schnell stopfte ich alles in meinen Koffer. Edward griff nach ihm und trug ihn runter ins Wohnzimmer.
 

Dort warteten schon die Anderen. Ich musste lachen. „Ihr seht so aus, als würden wir uns für lange verabschieden. Aber wir sehen uns doch schon morgen wieder.“ Sagte ich fröhlich und schaute in verdutzte Gesichter. Esme war die Erste die auf mich zu kam und mich fest in ihre dünnen Arme nahm. „Trotzdem Bella, du fehlst mir jetzt schon. Du bist wie eine Tochter für mich und ich hab nun mal alle meine Kinder gerne um mich!“ Esmes Worte berührten mich tief in meinem Herzen. Ein paar Tränen der Rührung stiegen mir in die Augen. Ich erwiderte ihre Umarmung genauso herzlich. Als sie sich wieder von mir löste und in meine feuchten Augen schaute, lächelte sie glücklich. Sie kannte mich schon gut genug, um meine Tränen deuten zu können. Und nach ihr, umarmten mich alle kurz zum Abschied, doch bei weitem nicht so wie Esme. Wir würden uns ja eh morgen alle auf der Abschlussfeier wieder sehen. Doch nach den zwei Wochen hier, hatte sich alles verändert. Jetzt fühlte ich auch in meinem Herzen, dass ich zu dieser Familie gehörte. Selbst Rosalie war für mich mittlerweile wie eine Schwester. Wir hatten uns immer mehr angenährt und verstanden uns mittlerweile prächtig. Und so umarmte auch sie mich herzlich und drückte mir meinen Kuss auf die Wange. Ich hatte endlich die Familie, nach der ich mich immer gesehnt hatte. Und bald würde ich voll und ganz zu ihnen gehören. Bald würde ich wie sie seien. Und dann konnte uns nichts mehr trennen.
 

Mit dieser glücklichen Erkenntnis ging ich mit Edward hinaus zu seinem Volvo, der wartend in der Einfahrt stand. Er verstaute mein Gepäck im Kofferraum und öffnete mir dann die Beifahrertür. Ich ließ mich auf den Sitz gleiten und innerhalb einen Sekunde saß er auch schon neben mir. Nachdem wir uns angeschnallt hatten, brauste er auch schon los. Wir erledigten noch ein paar Einkäufe und waren noch rechtzeitig vor Charlie zu Hause. Ich hatte heut morgen kurz mit ihm telefoniert und ihm mitgeteilt, dass ich zu Hause auf ihn warten würde. Ich hatte ihn vermisst und freute mich darauf ihn wieder zu sehen. Wir waren gerade dabei die Einkäufe zu verstauen, als wir einen Wagen in der Einfahrt hörten. Freudig rannte ich raus und fiel Charlie um den Hals. Etwas überrumpelt von meiner stürmischen Begrüßung, schloss er mich in die Arme. „Hi Dad! Schön das du wieder da bist!“ rief ich fröhlich aus. Er lächelte mir peinlich gerührt entgegen. „Hi Bells. Dir scheint es ja blenden zu gehen.“ Ich hörte zwar den Unterton in seiner Stimme, der mir eindeutig zeigte, dass ihn dieser Umstand verunsicherte, aber er schien sich auch darüber zu freuen. Er holte noch seine Tasche aus dem Kofferraum und dann gingen wir Arm in Arm zurück ins Haus.
 

Edward saß in der Küche und stand auf, als mein Vater und ich das Zimmer betraten. Auch Edward begrüßte ihn freudig, was meinem Vater genauso unangenehm war. „Ich bring nur mal schnell meine Tasche nach oben.“ Damit drehte er sich um und ging die Treppe hinauf in sein Schlafzimmer. Edward grinste mich an. „Was ist?“ fragte ich ihn verwundert. „Er hat eine Neuigkeit für dich!“ Jetzt war meine Neugier entfesselt. Und Edwards amüsiertes Lächeln half mir nicht dabei, sie in Zaun zu halten. „Ja sag schon! Was will er mir sagen?“ fragte ich aufgeregt. Doch Edward schüttelte nur lachend seinen Kopf. „Keine Chance!“ sagte er lachend. Er konnte manchmal so gemein sein. Ich wollte mich schon beleidigt wegdrehen, als er mich am Arm packte und mich an sich zog. Völlig überrascht von seiner schnellen Bewegung, hielt ich den Atem an. Er beugt sich zu mir hinunter und unsere Lippen verschmelzten miteinander. Ich gab mich ganz dem Kuss hin, wodurch ich nicht bemerkte, als mir die Beine wegsackten, da der Sauerstoffentzug seinen Tribut forderte. Edward hielt mich weiterhin fest in seinen Armen, doch sein Mund löste sich von meinem. Er grinste übers ganze Gesicht und ich konnte nur keuchend nach Luft schnappen. Das war auch einer der Punkte, warum ich unbedingt ein Vampir sein wollte! Nie wieder würde ich unter Sauerstoffmangel leiden! Doch ich fragte mich, wie ich als Vampir auf ihn reagieren würde. Würde er mir trotzdem noch den Verstand rauben? Würden seine Berührungen immer noch einen Gänsehaut auf meinem Körper zaubern? Würde er immer noch so schrecklich gut riechen? Fragen über Fragen! Doch bald schon, würde ich eine Antwort erhalten.
 

Ich hatte mich gerade wieder von seinem Angriff auf meine Sinne erholt, da kam auch schon Charlie wieder die Treppe herunter. Wieder fing Edward an zu grinsen und auch ich sah das unbekannte Lächeln auf Charlies Gesicht. Seine Augen funkelten als er zu uns in die Küche kam. Er sah richtig glücklich aus. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Doch ich musste noch warten, bis ich auf diesen Zustand meines Vaters eine Antwort bekam.
 

Den ganzen Abend saßen wir im Wohnzimmer und berichteten uns Gegenseitig die Ereignisse der letzten beiden Wochen. Natürlich ließen wir die Schrecklichen Szenen weg, die noch leise in meinem Unterbewusstsein schlummerten. Ich hatte die Geschichte mit Andrew so gut es ging verdrängt und auch Edward sprach nicht mehr davon. Ein paar Tage nach der Abreise von den Vampiren aus Kanada, erhielt Carlisle einen Anruf von Bea, die ihm berichtete, dass Andrew ihre Familie verlassen hatte. Es war sein eigener Wunsch gewesen und Bea war trotz des Vorfalls im Hause der Cullens, sehr betrübt über sein Weggehen. Er war wie ein Sohn für sie gewesen. Sie tat mir ehrlich leid. Doch ich verbot mir darüber nachzudenken. Und hatte mich bis jetzt sehr gut daran gehalten. Zwar tauchte er noch ab und zu ihn meinen Alpträumen auf, aber desto mehr Zeit verging, desto weniger träumte ich von ihm. In den letzten beiden Nächten war er sogar ganz weg geblieben.

Ich erzählte Charlie noch, was morgen alles auf der Abschlussfeier passieren würde und dann verabschiedeten wir Edward, um ins Bett zu gehen. Ich brachte Edward noch zur Tür.

„Bis gleich, ja?“ flüsterte ich leise, so das nur Edward mich hören könnte. „Ja bis gleich!“ Er gab mir noch einen kurzen Kuss und stieg in seinen Volvo. Er würde ihn schnell nach Hause fahren und dann wieder zu mir zurück rennen. Ich wartete noch bis der Volvo um die Ecke verschwand, bis ich wieder die Tür schloss und zu meinem Vater ins Wohnzimmer zurückkehrte. Er hatte den Fernsehen eingeschaltet, aber es sah so aus, als ob er überhaupt nichts davon mitbekam, was da vor ihm auf der Bildscheibe flimmerte. Sein Blick war wie in weiter Ferne und er hatte ein glückliches Lächeln im Gesicht. Erst als ich mich neben ihn setzte, kam er in die Wirklichkeit zurück. „Was ist den los Dad?“ fragte ich mit einem neugierigen Unterton. Er wurde etwas rot und stammelte ertappt vor sich hin. „Ähm.. ach nichts Bells. Ich bin nur froh wieder zu Hause zu sein. Die Großstadt ist nichts für mich.“ Er versuchte seine Worte ehrlich klingen zu lassen, was ihm auch größten Teils gelang, doch ich merkte das er mir was verheimlichte. Doch ich kannte ihn zu gut und ich wusste, dass ich warten musste, bis er es mir von sich aus erzählen würde. In der Beziehung kam ich eindeutig nach ihm. „Na gut Dad. Ich werde dann mal schlafen gehen.“ Ich drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange und lief nachdenklich die Treppe rauf. Die Neugier zerfraß mich fast. Aber ich hatte ja noch Edward. Er wusste bereits, was meinen Vater so in Hochstimmung versetzte und ich würde alles daran setzen, es aus ihm heraus zubekommen. Doch bevor ich mein Zimmer betrat, schlüpfte ich noch schnell ins Bad.
 

Frisch geduscht lief ich dann in mein Zimmer und fand Edward ausgestreckt auf meinem Bett vor. Sein Anblick versetzte mich wieder in Entzückung. Ich vergaß augenblicklich meinen Plan, alles aus ihm heraus zu holen, was meinen Vater betraf. Ich beeilte mich zu ihm zu kommen und kuschelte mich an seine kalte Brust. Gierig sog ich seinen Duft ein, es kam mir wie Stunden vor, als ich das letzte Mal in diesen Genuss kam. Doch eigentlich waren keine zehn Minuten vergangen. Doch jede Sekunde ohne ihn, erschien mir wie eine Ewigkeit. Wir lagen einfach nur aneinander gedrängt da und sagten kein Wort. Es war auch nicht nötig. Wir verstanden uns auch ohne Worte. Edward wickelte mich in meine Decken ein und ich seufzte wohlig. Die Müdigkeit erfasste mich und ich sank in einen zufriedenen Schlaf.
 

Die ersten Sonnenstrahlen des Tages weckten mich aus einem erholsamen Schlaf. Ich fühlte mich ungeheuer wohl und zufrieden. Ich öffnete die Augen und blickte in das schönste Gesicht, das ich mir vorstellen konnte. Edward hielt mich immer noch im Arm und auch er sah glücklich aus.

„Guten Morgen mein Sonnenschein!“ er hauchte mir einen Kuss auf die Lippen, den ich freudig erwiderte. Widerwillig löste ich mich von ihm, als mir einfiel was für ein Tag heute war. „Wie spät ist es eigentlich?“ Ich versuchte über ihn hinweg, auf meinen Wecker zu schielen. „Es ist erst kurz vor sieben. Wir haben noch eine Menge Zeit.“ antwortete er mir. Die Feierlichkeiten würden erst um Zehn Uhr beginnen und dank Alice wussten wir, dass das Wetter auf unserer Seite war. Die Wolken würden sich noch rechtzeitig vor die Sonnen schieben. Doch ich musste trotzdem aufstehen, da Alice bald eintreffen würde. Sie hatte mir mal wieder das Versprechen abgenommen, dass sie mich stylen durfte. Bei dem Gedanken stöhnte ich innerlich auf. Auch wenn ich sie gerne glücklich machte, konnte es doch schon ganz schön nerven, ständig als Puppe für sie herzuhalten. Ich schlüpfte unter die Dusche. Edward würde schnell nach Hause gehen um sich selber umzuziehen und dann gemeinsam mit Alice wieder her zu kommen. Im Haus war es noch vollkommen still. Charlie schien noch zu schlafen. Was ebenfalls sehr ungewöhnlich für ihn war. Er war ein absoluter Frühaufsteher und nicht mal am Wochenende hielt es ihn nicht lange im Bett. Er stand jeden Morgen um sechs Uhr auf. Mir fiel wieder mein Vorhaben von gestern ein, dass ich Edward über sein merkwürdiges Verhalten, ausquetschen wollte. Doch in seiner Gegenwart konnte ich einfach nie richtig denken.
 

Als ich aus dem Bad kam, hörte ich dann doch Charlie in der Küche werkeln. Ich schlüpfte schnell in mein Zimmer und zog mir meinen Jogginganzug an. Später müsste ich mich eh wieder umziehen.

Als ich die Küche betrat war mein Vater in der Zeitung versunken und hielt seine Kaffeetasse in der Hand. „Morgen Dad! Na hast du gut geschlafen?“ quiekte ich fröhlich. Ich war in absoluter Hochstimmung. Selbst die Angst vor einem peinlichen Auftritt bei der Zeugnissübergabe, konnte mir den heutigen Morgen nicht verderben. Trotz der Wehmut, war ich einfach glücklich, einen Teil meines Lebens abschließen zu können und ihr begrüßte den neuen Teil mit offenen Armen. „Morgen Bella! Ja hab ich…“ und sein Blick war wieder in weiter Ferne.
 

Ich hatte gerade mein Frühstück beendet, da klopfte es auch schon an der Tür. Charlie erhob sich und bevor ich was sagen konnte, öffnete er auch schon die Tür und ließ eine freudestrahlende Alice und meinen wunderschönen Freund eintreten. Alice tänzelte auf mich zu und küsste mich auf die Wange. Als Edward zu mir trat und mir einen sanften Kuss auf Lippen gab, fing die Welt an, sich wie verrückt um mich zu drehen. So sehr wie ich ihn auch genießen wollte, zog ich mich schnell zurück und blickte ängstlich zu Charlie. Ich wusste nicht, wie er auf das Gesehene, reagieren würde. Erschrocken zog ich die Luft ein, denn er grinste uns glücklich an!

Was war denn hier los? Noch vor einen Monat hätte er Edward hochkantig aus dem Haus geworfen! Doch jetzt schien er sich ehrlich zu freuen, nein noch viel mehr, es schien in glücklich zu machen. Edward der immer noch vor mir stand und mein verdattertes Gesicht, vor den Augen meines Vaters versteckte, grinste mir frech entgegen. Natürlich, er wusste was mit meinem Vater los war und er schien auch zu wissen, dass keine Gefahr bestand, wenn er mich vor seinen Augen küsste.
 

Immer noch völlig durcheinander zog mich Alice mit sich ins Badezimmer um sich freudig an die Arbeit zu machen. Sie selbst sah schon perfekt aus. Ihre schwarzen kuren Haare fielen ihr wie Seide um ihr elfengleiches Gesicht. Sie trug einen knielangen schwarzen Rock und eine enganliegenden bordeauxfarbenen Pullover mit Rundausschnitt, der ihre weiße Haut zum Leuchten brachte.
 

Nach über einer Stunde rief sie endlich zufrieden, „Fertig!“ Meine steifen Muskeln protestierten, als ich sie zwang, mich zum Spiegel zu tragen. Als ich mich versuchte im Spiegel zu erkennen, blieb mir der Mund offen stehen. Meine Haare fielen mir wie dunkle flüssige Seide auf die Schultern und mein Gesicht wirkte ungewöhnlich schön. Meine Haut schimmerte leicht und um meine Augen hatte sie goldenen Lidschatten verteilt. Meine Lippen sahen voll aus und glänzten durch den leicht rosafarbenen Lippglos. Ich war überwältigt. Alice hatte es mal wieder geschafft, aus mir einen anderen Menschen zu machen. Jedenfalls rein Äußerlich. Ich konnte nicht glauben, dass das wirklich ich sein sollte. Mein erstauntes Gesicht schien Dank genug für sie zu sein. Sie lächelte glücklich, während sie mich beobachtete. Sie hatte mich ebenfalls in einen schwarzen Rock gesteckt, doch meiner reichte mir bis zum Boden. Eine weiße elegante Bluse schmiegte sich eng an meinen Oberkörper.
 

Vorsichtig ging ich die Stufen ins Erdgeschoss hinab. Edward, der am Ende der Treppe, auf uns wartete blieb ebenfalls der Mund offen stehen. Ich spürte wie sich mir eine leichte Röte auf die Wangen schlich. Unten angekommen, nahm er mich in seine Arme und betrachtete mich noch einen Moment. „Du bist wunderschön mein Engel!“ Er sagte dies schon beinahe ehrfürchtig. Alice trat neben uns und nickte zustimmend. „Ja finde ich auch.“

Charlie kam jetzt ebenfalls in den Flur, doch er war noch mit seiner Krawatte beschäftigt. Als er mich sah blieb er ruckartig stehen. Seine Augen weiteten sich und er starrte mich ungläubig an.

Alice half im auf die Sprünge. „Sie sieht echt toll aus, nicht wahr Charlie?“ Mein Vater blinzelte kurz und es sah so aus, als würde er krampfhaft nach seine Sprache suchen. „Ähm… Ja.. einfach unglaublich….!“ Stammelte er vor sich her. Sein Blick war immer noch auf mich gerichtet. Langsam wurde mir die Situation peinlich. Mein Kopf fühlte sich langsam richtig heiß an, soviel Blut stand in meinen Wangen. Schnell entzog ich mich Edwards Griff und somit auch aus Charlies Blickfeld, was in wieder in die Gegenwart holte. Alice half ihm mit seiner Krawatte und Edward mir mit meinem Mantel. Der Mantel war das neuste Geschenk meiner Mutter. Er war beige und ging mir bis zu den Knien. Er war nur leicht gefüttert, so dass ich ihn auch im Sommer tragen konnte. Ich war so festlich zurechtgemacht, dass ich mich nicht in meine alte Regenjacke schälen wollte.
 

Ich fuhr mit Edward und Alice im Volvo Richtung Schule. Charlie folgte uns in meinem Transporter, was Edward zwang, langsam zu fahren. Ich hörte ihn leicht vor sich hin brummen. Es war eindeutig, dass im dieser Umstand gar nicht gefiel.

Auf dem Parkplatz erwarteten uns schon der Rest der Familie Cullen. Rosalie sah einfach atemberaubend schön aus. Sie trug ein hellblaues Kleid mit Ärmeln, dass sich eng an ihrem Körper schmiegte und wo nicht mehr viel Platz für Fantasie blieb. Edward parkte mit einem Anlauf seinen Volvo perfekt neben dem schwarzen Mercedes von Carlisle. Wir stiegen aus und begrüßten die anderen fröhlich. „Bella, du siehst wunderschön aus!“ eröffnete mir Esme mit strahlenden Augen. Oh Nein! Jetzt geht das schon wieder los. Ich hasste es im Mittelpunkt des Interesses zu stehen. Und auch die Anderen warfen mir anerkennende Blicke zu. Ich verwies auf Alice. „ Sie ist die Künstlerin. Sie hat das aus mir gemacht!“ doch Alice lachte nur. „Selbst der beste Künstler, kann nur das Hervorholen, was schon vorhanden ist.“ Edward flüsterte mir ins Ohr, „Da hat sie Recht, dass alles steckt in dir.“ Ein angenehmer Schauer lief mir über den Rücken, als sein kalter Atem meinen Nacken streifte. Hand in Hand gingen wir in Richtung Turnhalle. Da das Wetter in Forks nie vorausgesagt werden konnte, außer von Alice, fanden die Feierlichkeiten in der Turnhalle statt. Diese war von oben bis unten mit Girlanden und Luftballons, in der Farbe der Schule dekoriert. Es war extra eine Bühne aufgebaut, auf der später, jeder einzelne Schüler der Abschlussklasse, sein Zeugnis bekommen würde. Bei diesem Anblick meldete sich mein mulmiges Gefühl im Bauch, dass mir wieder zeigen wollte, dass ich ein absoluter Trampel war und wahrscheinlich der Länge nach hin fallen würde. Mein Gesicht verzog sich zu einer angstvollen Maske, so dass mich Edward besorgt musterte. „Was hast du Bella?“ Doch ich antwortete ihm nicht, sondern wandte mich direkt an Alice. „Alice, hast du mich zufällig auf der Bühne stürzen sehen oder irgendeinen anderen Peinlichen Auftritt?“ Erst musterte sie mich überrascht, doch dann grinste sie von einem Ohr zum anderen. Auch Edward, der zuerst sehr besorgt geblickt hatte, lächelte mir amüsiert zu. „Keine Angst Bella, alles wird gut gehen!“ Sie klang sehr überzeugt und das beruhigte mich vorerst. Alice, Edward und ich setzten uns in die erste Reihe zu den anderen Abschlussklässlern. Unsere Familie nahm weiter hinten platz, zwischen den vielen Stolzen Gesichtern der gesamten Elternschaft. Meine Mutter hatte leider nicht kommen können, da sie Phil bei seinem letzten Spiel das Bein gebrochen hatte und im Krankenhaus lag. Sie hatte sich tausendmal bei mir entschuldigt und ich habe ihr immer wieder versichert, dass es für mich in Ordnung war.
 

Die Rede des Direktors zog sich in die Länge und ich hörte nach wenigen Minuten nur noch mit einem Ohr zu. Nach einiger Zeit, die mir endlos vorkam, wurden die ersten Schüler nach oben gerufen, um sich ihre Zeugnisse überreichen zu lassen. Da es nach der alphabetischen Reihenfolge ging, war ich ziemlich am Schluss dran. Als Edward und Alice ihre Zeugnisse erhielten und verkündet wurde, dass sie mit „sehr gut“ bestanden hatten, applaudierten alle. Auch ich gratulierte beiden, doch es war nicht wirklich eine Überraschung. „Isabella Marie Swan“ hallte es aus den Lautsprechern und ich zuckte erschrocken zusammen. Mein Magen krampfte sich wieder zusammen, als ich mich auf den Weg zur Bühne machte. Ich warf Alice noch mal einen ängstlichen Blick zu, den sie lächelnd erwiderte und mir somit zu verstehen gab, dass es keinen Grund zu Besorgnis gab. Trotzdem schritt ich vorsichtig auf den Direktor zu, der mir zu meinem bestanden Abschluss gratulierte und mir mein Zeugnis reichte. Als er auch mir sagte, dass ich mit „sehr gut“ abgeschnitten hatte, starrte ich ihn einen Moment ungläubig an. Der tosende Applaus holte mich zurück in die Wirklichkeit. Ich bedankte mich bei ihm und lief wieder zurück auf meinen Platz. Ich wurde von zwei strahlenden Gesichtern empfangen, die mir ebenfalls herzlich gratulierten. Mir wurde bewusst, dass Alice das alles natürlich schon voraus gesehen hatte, aber ich war nicht wirklich böse auf sie, dass sie mir dies Verheimlicht hatte. Im Augenblick war ich einfach nur glücklich. Als auch der letzte Schüler sein Zeugnis erhalten hatte, folgte noch eine kurze Rede, wie Stolz die Schule auf uns war und dann war der Pflichtteil vorbei. Wir liefen zu unserer Familie und Charlie nahm mich stolz in seine Arme. Wir wurden von allen Seiten beglückwünscht und verließen dann gemeinsam die Turnhalle, um noch gemeinsam diesen Tag bei den Cullens zu feiern.
 

Nun war es Offiziell. Ich hatte die Highschool abgeschlossen. Eine Erleichterung überkam mich und ich strahlte noch glücklicher. Bald schon würde sich mein Leben grundlegend ändern.
 

______________________________________________________________________
 

Und wie hat euch das gefallen????

Mir gefällt es eigentlich ganz gut....



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-09-09T12:56:55+00:00 09.09.2007 14:56
Ja hat mir auch sehr gut gefallen. Hoffe nur das du noch weiter schreibst. Dein Stil zu schreiben gefällt mir.
Außerdem will ich doch wissen wie es bei dir weitergeht.


Von:  Sternchen
2007-09-09T12:43:59+00:00 09.09.2007 14:43
Ja, das kapitel ist ziemlich klasse ;)
Von: abgemeldet
2007-09-09T12:26:48+00:00 09.09.2007 14:26
also wie immer einfach klasse, aber das weisst du ja von mir sowieso...´
warte schon sehnsüchtig auf das "neue" kap...
deine besessene...


Zurück