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Herrscher der Nacht

Yami x Atemu x Yugi
von

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Gefahr im Aufmarsch

Chapter 08- Gefahr im Aufmarsch
 

Nach diesem heißen Erlebnis, verging eine Woche, bis die ersten Vorboten einen grausamen Kampf ankündigten.
 

Lächelnd beobachtete Yami, wie sein kleiner Schatz langsam erwachte. Er selbst hatte auch gerade erste seine Augen ausgeschlagen und bemerkt, daß er zur Bettmitte gedreht lag, mit dem schlafenden Yugi vor der Nase. Da dieser auch gerade wach werden wollte. Hatte er beschlossen, den Jüngeren zu beobachten.

"Guten morgen mein Süßer," lächelte er sanft.
 

"Morgen," nuschelte Yugi verschlafen, gähnte herzhaft, reckte sich kurz und kuschelte sich fest an die Brust des anderen.
 

Liebevoll hielt Yami den Kleineren fest und streichelte ihm immer wieder zärtlich über den Rücken, was ihm ein wohliges Seufzen einbrachte.

"Kannst du dir vorstellen, wie niedlich du gerade bist?," fragte er lieb und küßte die Stirn Yugis.
 

"Nein, aber wenn du das sagst, dann muß es ja stimmen," murmelte der Angesprochene. Er döste noch eine Weile vor sich hin, bis sein Magen so laut knurrte, daß er verlegen grinste.

"Ich glaube wir sollten aufstehen und frühstücken!"
 

"Ja, sollten wir," lächelte der Größere und gab Yugi frei.
 

Der drehte sich auf den Rücken, streckte sich und setzte sich schließlich auf. Müde reib er sich den Sand aus den Augen, gähnte noch einmal und öffnete die Lider. Ein spitzer Schrei ertönte und augenblicklich waren alle wach!

"Blut! Überall Blut!," wisperte Yugi erstickt und drängte sich in die Arme Yamis.
 

"Was hat das zu bedeuten," schaute Atemu fragend.
 

Der Gefragte schloß den Jüngsten fest ein und schaute nachdenklich auf den Blutsee, der sie umgab.

"Im Normalfall, wird einem Vampir so der Krieg angekündigt, aber ich wüßte nicht, wer sich mit mir anlegen will und warum," meinte Yami schließlich.
 

"Das macht mir Angst! Kannst du dieses ganze Blut nicht verschwinden lassen?," fragte Yugi leise.
 

Es genügte eine Handbewegung Yamis und der rote See verschwand. Dank seiner magischen Kräfte konnte er, bis zu einer bestimmten Stärke, jegliches Unheil von seinen Liebsten fern halten. Noch bestand für sie kein Grund zur Aufregung, vielleicht war das ja auch nur ein dummer Scherz.

"Am besten wir versuchen das zu vergessen! Es war bestimmt nur ein blöder Streich," versuchte er die anderen zu beruhigen.
 

"So einfach ist das aber nicht," schniefte der Kleinste.
 

"Da hat er Recht, allerdings würde ich es auch nicht überbewerten," kam es von Atemu.

"Komm Yugi, wir gegen baden und dann suchen wir uns was passendes zu trinken!"
 

Yugi nickte, kroch aus den kräftigen Armen, hielt aber die Hand fest und folgte mit Yami Atemu.

"Und ihr seid euch sicher, daß es nichts ernstes war?"
 

"Ach kleiner Yugi," lächelte der Älteste lieb und zog ihn noch einmal fest in seine Arme.

"Ich beschütte euch mit meinem Leben. Für euch würde ich sogar in den Tod gehen!"
 

Erschrocken schaute Yugi auf und schüttelte den Kopf.

"Nein, daß darfst du nicht!," rief er aufgebracht, wurde aber sogleich wieder fest in die Arme genommen.
 

"Glaub mir, soweit wird es niemals kommen," lächelte der Größere beruhigend.
 

"Das denke ich auch, lassen wir uns von diesem Vorfall nicht zu sehr verschrecken. Yami weiß uns zu beschützten, ohne das einer Schaden nimmt," stimmt Ati zu und sorgte dafür, daß sie endlich gewaschen und angezogen los konnten.
 

"Aber nicht ganz so weit bitte," meinte Yugi noch, ehe er einen vorbildlichen Start zeigte und diesmal´, sehr zur Freude Atemus, ohne Sondereinlagen.
 

So vergingen die nächsten drei Tage, in denen nichts ungewöhnliches passierte, Yugi lag lesend vor dem Kamin und seine Freunde träumten gelassen vor sich hin. Er verzichtete sogar daruf, sich um seinen Schloßgarten zu kümmern, den er mit ihren Bediensteten in einem neuen Glanz hatte erstrahlen lassen. Viele Hecken bildeten einen schönen Irrgarten in dessen Mitte der Baum mit seinem größten Schatz stand, der Liebe der Nacht, der einzigen Blume die nur in einer Vollmondnacht erblühte.
 

Auch Yami und Atemu verzichteten auf ihre Flugstunden, die der jüngere sonst immer noch wollte, um auch so sicher zu fliegen wie die anderen, denn im Gegensatz zu Yugi fehlte der Mut und Yami hatte eh mehr als genug Übung.
 

Am Morgen des vierten Tages, standen sie gerade auf, als Atemu den Kopf hob und lauschend zum Fenster blickte.

"Was ist das?," fragte er verwirrt.
 

Und jetzt hörten auch Yami und Yugi dieses merkwürdige, immer lauter werdende, Geräusch. Ein Fipsen, Rauschen, Flügelschlagen, unruhige Bewegungen und aufgeregtes Flattern, daß eindeutig nichts Gutes ankündigte. Plötzlich stand Yami auf den Beinen und schlug die Fenster zu.

"Schnell, die Fenster! Macht die Fester alle zu und zwar sofort!," rief er aufgebracht und war auch schon ihn ihrem Wohnzimmer.
 

Die Angesprochenen sprangen auf, eilten in das Badezimmer und machten auch dort alles zu. Hektisch atmend standen sie neben Yami, der wie gebannt auf die geschlossene Balkontüre starrte.

Wie aus dem Nichts, tauchten Hunderte Fledermäuse auf, knallten gegen die Scheiben, flatterten wild herum und versuchten in das Schloß zu kommen. Sie zischten, kreischten und machten einen fürchterlichen Lärm.
 

Yugi hielt sich die Ohren zu und blickte Angstvoll auf das Geschehen, sein Körper war zum zerreißen gespannt und zitterte kräftig. Als er eine Berührung spürte, schrie er kurz auf, merkte aber gleich, daß es Atemu war der ihn in seine Arme zog.
 

So plötzlich wie dieser Ansturm begonnen hatte, so schnell war er auch wieder vorbei und Ruhe kehrte ein.
 

"Es ist vorbei," atmete Yami auf und drehte sich zu den anderen, die noch immer wie versteinert das standen und zu den Festern starrten. Langsam ging er auf sie zu und strich ihnen behutsam über die Wangen, um sie in die Wirklichkeit zurück zu holen.

"Sie sind alle weg! Der Spuck ist vorbei!"
 

Nur langsam löste sich die Starre der anderen und Yugi sank auf die Knie. Der Schrecken saß tief, zumal er keine Ahnung hatte, was das bedeuten sollte. Wer hegte einen so großen Groll gegen sie, daß er diese Tiere geschickt hatte? Daß die Tiere von allein einen solchen Tumult veranstalteten, war nahezu unmöglich.
 

Atemu hatte sich gesetzt und Yami kniete sich zu dem Jüngsten, seinem Nestheckchen, wie er ihn in den vergangen Tag gerne bezeichnete hatte.

"Soll ich dich in den Arm nehmen?," fragte er lieb und bekam ein Nicken. Behutsam zog er seinen Liebsten in die Arme und wiegte ihn hin und her.
 

"Wer macht so was und vor allem warum?," wollte Ati wissen. Ungläubig sah er auf den Boden und überlegte, wer sie so angreifen würde.
 

"Die andere haben doch so viel Respekt vor dir! Oder sollten sie jetzt doch angefangen haben dich zu boykottieren?," schaute Yugi auf, in seinen Augen spiegelte sich die blanke Angst.
 

"Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, aber wenn es so ist, dann haben wir ein echtes Problem! Ich alleine kann gegen die Hundertschaften von Vampiren, die es auf dieser Insel gibt, nicht viel ausrichten, aber gemeinsam können sie uns nichts anhaben," sagte Yami. Nach diesem Vorfall war er jedoch ins Grübeln gekommen.
 

"Und wie geht es weiter? Ich meine, was kommt jetzt? Daß sie schon vor den Schloßtoren lauern, kann ich mir nicht vorstellen," fragte Atemu nach. Auch ihm sah man die Angst an, die ihn zu beherrschen versuchte.
 

"Jetzt können wir nur warten, ob unsere unsichtbaren Gegner den Mut haben, diese Offensive durchzusetzen und fortzufahren. Wenn, dann kommt in den nächsten Tagen eine weiße Taube mit einem schwarzen Brief, darin steht, wer uns warum angreifen will. Tja und spätestens dann sollten wir ständig kampfbereit sein," erklärte der Älteste geduldig.
 

"Ich will aber nicht tatenlos rum sitzen und warten bis sie uns an der Kehle haben! Es muß doch etwas geben, was wir als Vorbereitung tun können, für unseren Schutz," meinte Yugi ernsthaft.
 

"Natürlich gibt es Dinge die wir tun können und werden! Yugi, du beherrschst die Fähigkeit Lebewesen zu lenken, daß solltest du weiter üben. Atemu, die habe ich die Macht gegeben die Nacht für 24 Stunden zu verlängern. Das heißt du läßt die Zeit still stehen, allerdings werden die Vampire davon nicht betroffen sein, sie bewegen sich so weiter, als wenn nichts währe! Ich habe die Kraft ein Schutzfeld um uns zu schließen, daß uns aber nur so stark schützt, wie wir Lebenskraft in uns haben. Wird einer von uns verletzt, schwindet das Feld wie seine Energie!

Allerdings werde ich euch helfen, euer Element zu entdecken und zu nutzten," erzählte Yami langsam.
 

"Unser Element?," guckte Atemu auf.
 

"Ja, jedem Menschen wird ein Element in die Wiege gelegt, mit welchem er besonders viel anfangen kann.. Fischer haben das Wasser, Seefahrer den Wind, ein Schmied besitzt das Feuer, Förster im allgemeinen die Erde und ganz ganz selten bekommt ein Kind das Eis geschenkt. Welches Element ihr habt, läßt sich rausfinden. Ich besitze das Feuer und kann bestens damit umgehen," antwortet der Gefragte.
 

"Wie willst du rausfinden welches Element Atemu oder ich besitzen?," fraget Yugi erstaunt.
 

"Bei dir ist das ganz einfach," lächelte Yami und wuschelte seinen Schatz durch die Haare.

"Du bist ein Kind des Windes, warum sonst beherrschst du das Fliegen jetzt schon in Perfektion?"
 

"Ok, und was bin ich dann? Welches Element wurde mir in die Wiege gelegt?, "wollte Ati neugierig wissen.
 

"Bei dir ist das schon schwieriger, aber zusammen finden wir das raus. Yugi setzt du dich bitte auf den Sessel und Ati kommt zu mir," meinte Yami und stand auf. Er schob Atemu vor den Kamin, stellte sich hinter ihn, legte eine linke Hand auf das schlagende Herz und die andere zwischen die Schulterblätter.
 

"So jetzt streck deine rechte Hand nach vorn, so als wolltest du jemanden stoppen und nun mußt du innerlich zur Ruhe kommen. Finde den Punkt in dir, der absolut ruhig ist, von dem aber eine unheimliche Stärke ausgeht. Wenn du den gefunden hast, versuche ihn langsam zu aktivieren und keine Angst, ich werde hier nicht weggehen, meine Hände sollen die helfen diesen Punkt zu finden," erklärte Yami lieb, zog Ati das Shirt aus um eine bessere Verbindung zu bekommen, dann schlossen sie beide die Augen und völlige Ruhe kehrte ein.
 

Atemu brachte seinen Körper und seinen Geist in einen Zustand der absoluten Ruhe. Er spürte, daß die Hände des hinteren begannen warm zu werden, ja fast heiß auf seiner Haut brannten und dennoch fühlte es sich angenehm an. Gedanklich machte er sich auf die Suche nach dem beschriebene Punkt, der diese Kraft ausstrahlte und tatsächlich fand er auch nach einiger Zeit einen Fleck in seinem Herzen, der um einiges kühler war, als seine Umgebung.
 

Von diesem Punkt ging eine immense Kraft aus, die ihn geradezu magisch anzog. Atemu konzentrierte sich noch etwas mehr, sein Körper begann zu zittern und kühlte leicht ab. In dem Moment, als er ein angenehmes blaues Licht sah, schnellte eine beinah schmerzhafte Kälte durch seinen rechten Arm und in seine Hand.
 

Yugi hatte bis zu diesem Augenblick nicht viel zu sehen bekommen, doch plötzlich erstrahlte Ati in einem sanften blauen Licht, seine Flügel breiteten sich langsam aus und erbebten unter der Kraft, die, wie aus dem Nichts, aus der Handfläche ihres Trägers schoß.
 

Der löschte nicht nur das Feuer, sondern fror gleich den ganzen Kamin mitsamt der Wand ein. Von der heftigen Druckwelle wurden er und Yami nach hinten geschleudert und landeten unsanft auf ihren Hinterteilen.
 

"Au," grinste der Ältere und rappelte sich hoch. Er hielt seinem Schatz die Hand hin, zog ihn wieder auf die Beine und lächelte ihn an.

"Ich sagte doch du sollst langsam machen. Jetzt haben wir beide blaue Flecke!"
 

"Lach nicht," moserte der andere leicht beleidigt.

"Sag mir leider wie ich das kontrollieren kann, so ist diese Kraft nutzlos."
 

"Schon gut Süßer! Erst mal finde ich es klasse, daß du zu den wenigen gehörst, die das Eis beherrschen können, jetzt müssen wir nur noch üben, damit das auch klappt," erklärte Yami lieb und küßte die kühlen Lippen. Wieder stallten sie sich vor den Kamin und er nahm seinen Platz hinter dem Jüngeren ein.

"Und diesmal mit viel Gefühl und schön langsam, ich helfe dir, wenn du mich nicht wieder überrennst!"
 

Atemu nickte und streckte seinen Arm erneut aus und deutet auf den eingefrorenen Kamin. Noch einmal atmete er tief durch, schloß die Augen und hoffte, nun etwas mehr Kontrolle über seine Kraft zu bekommen.
 

Da Yami nun den Ort kannte, wo diese Kraft steckte, konnte er Ati direkt helfen, sie von Beginn an zu kontrollieren und richtig zu lenken. Das er sein natürlicher Gegenspieler war, half den beiden enorm.
 

Erneut konnte Yugi beobachten, wie sich die blauen Schwingen ausbreiteten und leicht zitterten. Auch dieses blaue Licht umgab seinen Freund wieder und dieses Mal, konnte er seine Kraft steuern.
 

Ganz langsam ließ Atemu Eisblumen wachsen und auf das erstaunte "Oh" Yugis, öffnete er seine Augen. Er beobachtete wie diese kleinen Schönheiten wuchsen.
 

"Ich wußte doch, daß du es schaffst," lächelte der Hintere und nahm seine Hände weg.
 

"Das fühlt sich wunderbar an und sieht so hübsch aus," flüsterte Ati überwältigt, er beendete sein Schauspiel und fiel dem ältesten Vampir um den Hals.

"Oh Yami, danke das du mir gezeigt hast, daß ich so was kann."
 

"Kein Problem, jetzt muß nur noch Yugi lernen wie er seine Kraft rufen und einsetzten kann. Du mußt es üben zu kontrollieren und laß das Schloß heil," grinste der Umarmte frech.

"Nicht das wir nachher einen Eispalast haben!"
 

"Sehrt witzig! Haha," guckte Ati, streckte frech die Zunge raus und verschwand aus den Gemächern, um in Ruhe zu üben.
 

Yami schüttelte den Kopf, zeigte auf den Kamin und unter lautem Zischen verschwand das Eis, hüllte mit dem Wasserdampf alles ein und gab den Kamin frei, wo auch gleich ein wohliges Feuer flackerte.

"So und nun zu dir, Kind des Windes," lächelte er Yugi an.
 

Der stand auf und begab sich in die Arme seines Liebsten.

"Meinst du ich kann auch so was Schönes?"
 

"Du hast die Kraft des Windes, deshalb kannst du so toll fliegen! Nun mußt du lernen, wie du den Wind als Waffe einsetzten kannst. Unsere drei Kräfte zusammen sind unschlagbar!

Dreh deine Handflächen nach oben und konzentrier dich, laß den Wind in deinen Händen entstehen," erklärte der Größere lieb.
 

Yugi nickte und tat was verlangt wurde, er spürte die warmen Hände auf seiner Brust und wie ihn ihre Wärme einschloß. Seine silbernen Schwingen breiteten sich aus, begannen zu funkeln und zu leuchten. Ein leichter Windhauch zog durch die Zimmer, sammelte sich in den geöffneten Händen und bildeten einen kleinen Wirbelsturm.
 

"Du bist ein Naturtalent Yugi! Schau doch mal," sagte Yami begeistert und erreichte, daß sein Nesthäkchen die Augen öffnete.
 

"Wow, daß bin ich?," guckte Yugi auf den Wirbelsturm, der in seiner Handfläche tanzte.
 

"Ja, daß bist du. Damit kannst du ganze Landstriche vernichten und uns bestens beschützten," meinte der Gefragte.

"Aber laß deinen Wind jetzt nicht frei, sonst haben wir hier das totale Chaos," warnte er noch.
 

"Bestimmt nicht," schüttelte Yugi den Kopf, ließ sein kleines Wunder wieder verschwinden und umarmte seine Freund.

"Am liebsten währe mir, wenn wir gar nicht kämpfen müßten."
 

"Das währe uns allen das Liebste, aber ich befürchte, daß wir nicht darum kommen werden. Also bereiten wir uns besser vor, nicht das wir eine böse Überraschung erleben," antwortet der andere. Er drückte Yugi sanft von sich und hauchte ihm einen Kuß auf.

"Jetzt heißt es warten und hoffen, daß es nicht so schlimm kommt," seufzte er.
 

Abermals vergingen drei Tage, in denen sich nichts rührte. Atemu und Yugi übten und schulten ihre Kräfte, sie nutzen jede Möglichkeit die sich ihnen bot und testen sich selbst während des Fliegens. So kam es, daß Yugis Heimatdorf von einem heftigen Herbststurm gebeutelt wurde, der sogar Hagel mitbrachte. Zwei Häuser wurden dabei extrem beschädigt, was Yugi nur ein gemeines Grinsen entlockte.
 

Am Morgen des vierten Tages erwachten die drei Vampire von einem leisen Gurren. Eine kleine weiße Taube brachte ihnen die schwarze Botschaft und die Gewissenhit, daß der Frieden bald ein Ende finden würde.

Es dauerte auch nur noch bis zum nächsten Tag, da wurden die drei sehr unsanft geweckt. Einer ihrer Diener holte sie aus dem Bett, noch ehe die Sonne vor den Fenstern völlig verschwunden war.
 

"Lord, bitte stehen Sie auf, uns wurde der Krieg erklärt," rief er laut und kniete an der Tür zum Schlafgemach nieder.
 

"Das wissen wir schon! Hat sich das nicht rumgesprochen?," moserte Yami beleidigt, er hatte gerade so schön geträumt.
 

"Doch, wir wissen es alle und jeder in diesem Schloß steht ausnahmslos hinter Ihnen, mein Lord. Hinter Ihnen und Ihren Geliebten," antwortet der Gefragte.

"Ich dachte nur, daß sie wissen wollen, daß die Offensive der anderen um Punkt Zehn beginnt."
 

Augenblicklich saß Yami im Bett und schaute auf seinen Diner.

"Schon um zehn, daß ist unüblich, aber gut, wenn sie es so wollen, dann wird es so sein! Geh und versammle alle im großen Thronsaal, wir werden auch gleich dort eintreffen und verriegelt alle Fenster und Ausgänge, ich will nicht das sich hier ein Spion einschleicht. Kontrolliert jeden Winkel im Schloß, bevor ihr euch versammelt," ordnete er an und war auch schon aus dem Bett.
 

Yugi und Atemu folgten dicht auf, gaben sich mit einer kurzen Katzenwäsche zufrieden und zogen sich an.
 

"Wie gedenkst du vorzugehen?," wollte Yugi wissen.
 

"Das weiß ich auch noch nicht, ich will erstmal sehen wer es ist und wie viele, dann denke ich über einen Plan nach," seufzte der Gefragte schwer. Leider hatte er von dem Brief keinerlei Auskunft bekommen, wer ihnen da so einen Ärger machte, vielleicht doch nur ein Streich? Dann aber ein sehr schlechter.

"Ich halte es für das Beste, wenn wir gleich zeigen, daß wir alle drei der Elemente mächtig sind, dann ziehen sie sich vielleicht ohne einen Kampf zurück," fügte er noch an und begab sich auf den Weg in den großen Thronsaal.
 

Es dauerte auch noch sonderlich lange, da war der riesige Raum voller Vampire die tuschelten, aufgeregt schwatzen und eigene Pläne schmiedeten die sie vortragen wollten.
 

"Ich bitte um Ruhe," rief Yami streng in die Menge und prompt war es absolut still, man hätte eine Stecknadel fallen hören können.

"Na schön, ihr wißt alle was mit der heutigen Nacht beginnt! Ein Kampf den wir gewinnen müssen! Ich lasse es nicht auf uns sitzen, daß wir von Unseresgleichen auf eine so gemeine Art bloß gestellt werden! Es ist unverzeihlich, daß sich unser Gegner bisher nicht einmal zu erkennen gegeben hat! Ich schätzte es stecken nur ein paar Feiglinge dahinter, die sich zusammen etwas stärker fühlen!"
 

Yamis Stimme klang laut, kräftig und erbarmungslos durch den Saal, mit seinen wenigen Worten hatte er die Menge in seinen Bann gezogen und hätte sie sogar in den Tod schicken können.

"Ich will das ihr sie fertig macht, zeigt ihnen zu was dieser Clan fähig ist, daß wir so eine Schmach nicht auf uns sitzen lassen, daß wir noch Ehre im Leib haben und uns nicht hinter feigen kleinen Anschlägen verstecken!
 

Sie sollen Blut und Wasser schwitzten, vor mir auf die Knie fallen und um meine Gnade betteln! Nehmt sie gefangen und sperrt sie in den Kerker, laß sie dort ihre eigene Angst spüren und schreien bis sie heiser sind! Ich will das ihr dieses Schloß beschützt, dieses Schloß, welches nicht nur ein Unterschlupf für euch sein soll, sondern eure Heimat seit Jahrhunderten ist! Beschützt diese Heimat mit eurem Leben und laß nicht zu, daß die anderen dieses Schloß einnehmen.
 

Meine Geliebten und ich, werden selbst an dem Kampf teilnehmen und vertraut mir wenn ich sage, wir haben eine Geheimwaffe, von der kein anderer, außer Yugi, Atemu und mir weiß! Wir sind mächtig, wir wissen uns zu verteidigen, wir beschützten diese Mauern, die uns eine Heimat sind!
 

Zusammen, sind wir stark, zusammen können wir sie besiegen, zusammen schlagen wir sie in die Flucht und nehmen ihre Anführer gefangen! Wenn wir ihnen geschlossen entgegentreten, dann können sie uns nicht zerschlagen!"
 

Tosender Applaus erschallte und hielt einige Minuten an. Die packende Rede ihres Herrn hatte sie überzeugt und sicher gemacht das sie unschlagbar waren, ihnen konnte keiner etwas anhaben konnte, solange sie nur zusammen hielten und keiner der Anwesenden würde ihren Herrn verraten, keiner würde sich auf die gegnerische Seite begeben, so schlecht es für sie auch aussehen mochte!
 

Atemu sah staunend auf die vielen Vampire, die noch immer Beifall klatschten, diese Worte von seinem Schatz zu hören, in dieser Intensität und mit dieser Tonlage, war etwas Neues. Diese Entschlossenheit und Kraft, übertrug sich auch auf ihn und sicherlich würde auch Yugi nicht unberührt geblieben sein.
 

Der stand noch immer tief berührt an der rechten Seite seines Liebsten, hielt Yami an der einen und Atemu an der anderen Hand und schaute mit glänzenden Augen in die klatschende Menge. Jetzt wußte auch er, daß hier keiner aufgeben würde, alle würden kämpfen um ihre Heimat zu erhalten, seine Heimat!

"Wir schaffen das," lächelte er ihren Untertanen entgegen und bekam ein ebenso freundliches Lächeln zurück, auch wenn er wußte das dort unten Blutlust das Einzige war, was diese Kreaturen fühlen konnten.
 

Pünktlich um zehn, stiegen sie die vielen Stufen hinauf um sich einen Überblick zu verschaffen, was sie erwartete. Ihr Gefolge hatte sich hinter dem Schloßtor aufgestellt und wartet auf den Befehl zum Angriff. Endlich hatten sie die Stufen erklommen und traten hinaus ins Freie auf die breite Schloßmauer, jeder von ihnen stieg auf eine der Zinnen, stand mit ausgestellten Beinen und schaute nach unten.
 

Diese imposante Erscheinung, auf der obersten Schloßmauer, ließ sogar den stürmischen Herbstwind für einen Moment schweigen. Die drei hatten sich identisch gekleidet, mit engen schwarzen Lederhosen, einem schwarzen Hemd, der Umhang mit der silbernen Brosche durfte auch nicht fehlen und alle drei hatten sie die rechte Hand nach vorn gestreckt.
 

Um Yami herum, flackerte eine tiefrote Aura, in seiner Handfläche ließ er eine Flame auflodern, die nur darauf wartete ihren vernichtenden Feldzug antreten zu dürfen.
 

Yugi stand in der Mitte und ihn umgab eine silberne Aura, die ihn, trotz seiner kleinen Körpergröße, erhaben erscheinen ließ. In seiner rechten Hand tanzte sein Element, der Wind, in Form eines kleinen Tornados, der sicher sehr gern eine Schneise in das gegnerische Feld gezogen hätte.
 

Atemu wurde von einem schönen blauen Licht umgeben, daß ihn ebenso majestätisch erscheinen ließ. In seiner Hand fegte ein kleiner, aber durchaus gefährlicher, Schneesturm. Das Einzige, was einem Vampir etwas anhaben konnte, waren Feuer und Eis, eine gefährliche Kombination, wie die drei wußten.
 

"Gebt euch zu erkennen und sagt, warum ihr gegen uns kämpfen wollt," rief Yami nach unten und ließ seine Flamme etwas höher lodern.
 

"Habt ihr es denn nicht selbst herausfinden können?," kam es unter einer dicken Eiche hervor.
 

"Nein! Sagt was ihr wollt und dann verschwindet!," forderte Yami ruhig aber bestimmt.
 

"Ich bin nicht allein! Wir haben uns zusammen geschlossen, weil wir eure Übermacht nicht länger ertragen können," rief der Unbekannte zurück. Langsam wurde es schwierig sich auf diese Entfernung zu unterhalten, denn der Herbstwind nahm wieder zu.
 

"Kommt hoch und gebt euch endlich zu erkennen," forderte Yami zornig, seine Geduld war heute nicht die beste.
 

"Dieser freundlichen Einladung kommen wir doch gerne nach," höhnte es von unten und schon stiegen fünfzehn schwarze Vampire vor den Augen ihrer Gegner auf. Sie waren sich sicher, daß sie diesen Kampf gewinnen würden, zumal die anderen in der Unterzahl waren.
 

Die ließen sich von diesem Aufgebot nicht sonderlich beeindrucken, sondern ließen sogar ihre Elemente verschwinden um zu zeigen, daß sie keinerlei Angst hatten. Es gab schließlich keinen Grund sich zu fürchten, auch wenn sie nicht mit dieser Masse an Vampiren aufwarten konnten, so hatten sie doch etwas sehr viel Wichtigeres! Sie hatten ihre Liebe und die Treue ihrer Gefolgsleute.
 

"Wollt ich uns etwa Angst einjagen?," fraget Atemu gelassen und stemmte die Fäuste in die Seiten. Er haßte eines noch sehr viel mehr als nervtötende Vampire. Vampire die nicht begriffen, daß sie keine Chance hatten!
 

"An eurer Stelle würden wir uns geschlagen geben und zusehen das ihr verschwindet," schallt einer der Älteren nach unten und sank auf Augenhöhe der Schloßherrn.

"Versucht euch gar nicht erst zu wehren, wir sind in der Überzahl," zischte er ihm zu.
 

Das war der Punkt, an dem auch der sonst so geduldige Yami von einer unbändigen Wut gepackt wurde. Seine Hand schnellte hervor und packte den anderen am Hals. Augenblicklich loderten helle Flammen auf, züngelten an seinem Arm entlang und steckten den zappelnden Vampir an.
 

Dieser schrie seinen Schmerz heraus, wehrte sich gegen die kräftige Hand, die ihn unbarmherzig fest hielt und mußte vor den Augen seiner Gefolgsleute einen grausamen Flammentod sterben.
 

"Das wird jedem passieren, der es wagt uns anzugreifen, der glaubt, daß wir verlieren, weil wir in der Unterzahl sind! Im Ausgleich dazu, besitzen wir eine Macht, die ihr nur aus Büchern kennt, sollte einer von euch des Lesens mächtig sein," sagte Yami böse und blickte unbeirrt zu seinen Widersachern auf. Als er sicher war, daß der Alte Tod war, ließ er den brennenden Körper los und der fiel dicht an der Schloßmauer entlang in den tiefen, wassergefüllten Graben. Dort erlosch er zischend und ein beißender Gestank nach verbrannter Haut und verkohltem Fleisch stieg den Anwesenden in die Nase.
 

Die Ersten verzogen sich nach hinten und wollten schon gar nicht mehr in der ersten Reihe mitkämpfen.
 

Die verbliebenen Vampire schwebten unbeirrt vor denen, die sie erledigen wollten, den drein, die ihnen ein Dorn im Auge waren und sie störten.

"Er war unwichtig! Nur ein kleines Licht, wir anderen lassen uns nicht so einfach überwältigen," grollte ein anderer.
 

"Warum hegt ihr solch einen Haß gegen uns?," fragte Yugi nach, denn ohne Grund griff niemand an.
 

"Dein ach so feiner Herr, hat euch zu einem von uns gemacht! Er hat die Sippe der Vampire beschmutzt und uns beleidigt! Ihr seid nichts weiter als Bastarde, unreines Blut, untalentierte Nichtsnutze, die sich so die Rettung vor dem sicheren Tod erhofft haben," stieß der Gefragte abwertend hervor.
 

Atemu kochte vor Wut, in ihm ballte sich eine immense Kälte zusammen, seine Andern schienen platzen zu wollen. Sie hatten sich aus Liebe zu diesem Leben entschieden, nicht weil sie Angst vor dem Tod hatten. Denn Yami konnte ihnen dieses Leben genauso nehmen, wie er es ihnen gegeben hatte.
 

Yugi spürte die unbändige Wut seines Schatzes und konnte ihm sehr gut nachfühlen, schließlich war es eine Entscheidung aus Liebe und nicht aus Angst.

"Ihr wißt überhaupt nichts," knurrte er gefährlich tief und seine sonst so liebevoll glänzenden Augen, funkelten kampfeslustig auf.
 

Yami lächelte überlegen, ihm war bewußt, daß Yugi und Atemu in der Lage waren, ihnen den Weg für ein unbeschwertes Leben freizumachen.

"An eurer Stelle, würde ich den Rückzug antreten, denn mit dem Wind und dem Eis ist nicht gut Kirschen essen und wenn ihr nicht wollt, das sich Feuer zu ihrer Wut gesellt, dann verschwindet," sagte er mit Zorn in der Stimme.
 

"Was könnt ihr uns schon anheben?," lachte einer der Jüngeren auf, allerdings überlebte er diesen Hohn nicht, denn mit einem Fingerzeig, froren seine Flügel ein, daß Eis fraß sich tief in seine Adern und ließen das Herz für immer still stehen. Mit einem lauten klirrenden Geräusch, schlug er auf dem Boden auf und zersplitterte in tausende Eiskristalle.
 

Nun wurden die Übrigen doch stutzig. Eis und Feuer, waren keine gute Mischung um einen Krieg zu gewinnen. Diese Elemente konnten sie ernsthaft verletzten und sogar töten, wie ihnen schon zum zweiten Mal eindrucksvoll gezeigt worden war.
 

"Wir sollten uns zurückziehen und noch einmal darüber nachdenken ob das wirklich so eine gute Idee war sie anzugreifen," flüsterte einer aus der hintersten Reihe. Er hoffte, das hier mit dem Leben zu überstehen.
 

"Vergiß es! Wir ziehen das durch, wenn wir uns jetzt nicht gegen sie auflehnen, wird die Insel bald überschwemmt sein, von diesen Bastarden," rief ihr offensichtlicher Anführer.
 

"Smith, hör auf deine Kumpanen, die wissen scheinbar was gut ist um am Leben zu bleiben," lächelte Yami überlegen.
 

"Vergiß es!," zischte Smith.
 

Wie auf ein unausgesprochenes Kommando, breiteten Atemu, Yugi und Yami ihre Flügel aus. Das Glitzern und Schimmern der silbernen Schwingen blendete ihre Gegner für einen Moment, die blauen Flügel zitterten vor Zorn und Yamis schwarze Schwingen ließen die Nacht noch dunkler erscheinen.

Alles in allem, wirkten die drei Vampire sehr viel größer und Furcht einflößender.
 

Die Nächsten schluckten und wieder zogen sie sich ein Stück zurück, die starke Präsens ihrer Gegner forderte ihren Respekt, der ihnen auch einmal gehört hatte.

"Ich denke wirklich das es besser ist, wenn wir uns erst einmal zurückziehen," erklang es nun energischer aus der Mitte.
 

Smith mußte zugeben, daß sie eine solche Wendung nicht bedacht hatten, woher sollten sie denn wissen, das diese Elementgeschichte Wirklichkeit war. Ihnen kam es wir ein Märchen vor, als Bakura ihnen vor Jahrhunderten davon erzählt hatte und nun war er schon so lange Tod! Sicher seine Herrschaft war gnadenlos gewesen und kein so leichtes Leben wie das unter Yami, aber er hatte auch niemals einen Menschen zu einem von ihnen gemacht.
 

"Bakura war ein besserer Vampir als du es je sein wirst!," schnaubte Smith verächtlich.
 

Jetzt erhob auch Yami sich in die Luft und kam dich an den andere heran, so dicht das er dessen kalten Atem spüren konnte. Die Vampire, die sich im Hintergrund gehalten hatten, zogen sich noch weiter zurück.
 

"Jetzt paß mal auf," begann Yami leise, bedrohlich und mit eiskalter Stimme.

"Dein ach so herrlicher Bakura, hat mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin! Er war es der mir dieses verfluchte Leben geschenkt hat, vielleicht nicht beabsichtigt, aber er hat es getan! Und das war einer der Gründe warum ich ihn getötet habe! Er hat mich nicht nur dazu verflucht ein elend langes Leben zu führen, sondern er hat meine Familie systematisch ausgelöscht.
 

Das ist der Grund warum ich ihn getötet habe, daß ist der Grund warum ich seit 580 Jahren euer neuer Herrscher bin und warum ich dieses verfluchte Leben nicht schon vor Jahren beendet habe. Er hat mir einfach alles genommen was ich hatte und ich habe geglaubt nie wieder glücklich zu werden, bis ich damals Atemu gefunden habe und schließlich Yugi.
 

Sie haben sich aus reiner Liebe entschieden dieses verdammte Leben mit mir zu teilen, nicht etwa, wie du glaubst aus Angst vor dem Tod. Den hatten sie noch nie, sonst währen sie schon längst nicht mehr hier!
 

Ich rate euch eines, Smith, seht zu das ihr schnell verschwindet und laßt euch nie wieder einfallen gegen uns zu kämpfen, denn dank der drei Elemente, werdet ihr immer den Kürzeren ziehen, denn wir drei sind bereit, ohne zu zögern, die zu töten, die unseren Frieden zerstören wollen!
 

Also, deine letzte Chance, nimm dein jämmerliches Vampirpack und verschwindet, sonst herrsche ich schlimmer als es Bakura jemals getan hat!," drohte Yami böse. Er ließ es sich nicht gefallen das sich jemand die Frechheit herausnahm so dermaßen über sie herzuziehen.
 

Smith schluckte, er warf einen kurzen Blick über die Schultern und sah, daß seine eigentlich so treuen Gefolgsleute, längst das Weite suchten. Er schwebte Yami und seinen beiden Geliebten völlig allein gegenüber und in einem Anflug vor irrwitzigem Mut, schlug er einige Male kräftig mit den Flügeln, schaffte so etwas Abstand zwischen sich und den anderen und wollte im Sturzflug auf ihn losgehen.
 

Yami hatte geglaubt, ihn mit bloßen Worten überzeugt zu haben, doch der erstickte Aufschrei Atemus, sagte ihm das er Unrecht hatte. Erschrocken drehte er sich um und sah noch Smith auf sich zurasen, dann wurde es dunkel und kalt.
 

Yugi sprang im Sturzflug hinter dem Eisblock her und schaffte es im letzten Moment das Eis mit seinem kostbaren Inhalt aufzufangen, er setze ihn behutsam auf dem Boden ab und starrte auf die dicke Eisschicht.

"Was hast du getan? Du hast den falschen erwischt," begann er zu weinen. Sie hatten Yami verloren, er war für sie gestorben, so wie er es gesagt hatte.
 

Atemu starrte auf das Eis und schüttelte ungläubig den Kopf, erst ein lauter Schlag holte ihn für kurze Zeit in das Leben zurück. Ihr Widersacher schlug auf und zersplitterte in tausende Stücke. Nur ihn hatte er treffen wollen, nicht aber seinen Liebsten. Schluchzend drehte er sich um und zog sich in sein Gemach zurück.
 

Yugi dagegen veranlaßte, daß ihre Diener den riesigen, schweren Eisblock in seinen Garten brachten, in die Mitte seines Irrgarten, neben ihre gemeinsame Lieblingsblume, ließ er ihn stellen und saß nun weinend daneben. Er hatte seine erste große Liebe verloren, die Liebe für die er dieses Leben gewählt hatte. Nur für ihn hatte er sich entschieden ein ewiges Leben als Vampir zu leben und nun war er Tod!
 

Atemu hatte sich ausgezogen und verbarg sich weinend unter der riesigen Decke, die sie immer zu dritt gewärmt hatte. Es war ihm völlig unklar, wie ihm ein solch grober Fehler unterlaufen konnte, daß er Yami mit eingefroren hatte. Er wusste, daß er sich diesen Fehler niemals verzeihen konnte und auch Yugi würde ihm das bestimmt sein ganzes Leben lang vorhalten. Dies Leben war lang, sehr lang, es würde eine Ewigkeit dauern und diese mußten sie nun ohne ihren geliebten Vampir verbringen.
 

"Warum mußtest du Ati auch im Weg sein? Hättest du dich nicht einfach abtauchen können?," klagte Yugi und strich über die eisige Wand. Der Schmerz den er empfand, war größer als alles was er bisher gekannt hatte. Der Schmerz einen geliebten Vampir zu verlieren raubte ihm beinahe die Besinnung, machte ihn taub für seine Umwelt und nahm ihm das Gefühl für sich selbst. Niemals hatte er auch nur einen Gedanken daran verschwendet, wie es währe, wenn einer von ihnen nicht mehr da war, was sie tun oder vielleicht fühlen würden in einer solchen Situation.
 

Dann kam ihm ein Gedanke! Er sah Atemu vor sich, wie er sich weinend weggedreht hatte und gegangen war. Schnell war er auf den Beinen breitet seine silbernen Schwingen aus und war binnen weniger Sekunden an dessen Schlafgemach. Behutsam klopfte er an das Fenster, bekam aber keine Antwort, allerdings wußte Yugi, daß sein Freund die Fenster niemals verriegelte, falls Yami nachts zu ihm kommen wollte.
 

Also drückte er vorsichtig gegen die Scheibe und hoffte das Atemu die Fenster aus Gewohnheit entriegelt hatte. Der junge Vampir hatte Glück und konnte das Fenster aufdrücken. Schon hörte er das schmerzvolle Schluchzen, die Trauer die in der sonst so schönen Stimme steckte, daß es ihm beinahe die zweite Hälfte seines Herzens zerriß. Er schwebte hinein und setzte sich behutsam auf die Bettkante.

"Atemu," flüsterte er.
 

"Laß mich in Ruhe," schluchzte der Angesprochene leidvoll.
 

"Das ist das Letzte was ich jetzt tun würde," gab Yugi beherrscht zurück.
 

"Geh weg! Ich bin nutzlos, ich habe unsere Liebe zerstört und verdiene kein Mitleid," weinte Atemu.
 

"Ich habe kein Mitleid! Ich will dir Mitgefühl geben und ich will, daß du mich ansiehst, bitte," flehte der Kleinere und heiße Tränen bahnten sich ungehalten ihren Weg über seine Wangen.
 

Langsam hob sich der Deckenhügel und Atemu kroch hervor, kniete nun vor seinem kleinen Schatz und schaute ihn mit verweinten Augen an. Er konnte den Schmerz spüren, der auch Yugi Herz umgab und dennoch Liebe die er für ihn hatte.
 

Yugi zog seinen Freund in seine Arme und hielt ihn ganz fest, er wollte ihm zeigen, daß er nicht böse war, auch wenn er im ersten Moment überreagiert hatte.

"Ati, ich liebe dich, genauso wie ich Yami geliebt habe und nichts kann das ändern. Schau, mir hätte es genauso passieren können, daß ich ihn töte, schließlich wissen wir erst seit drei Tagen von unserer Kraft, Yami wußte um das Risiko und hat uns dennoch gezeigt wie wir die Elemente einsetzten können!
 

Er würde sicher nicht wollen, daß wir uns jetzt verkrachen, daß wir im Streit auseinander gehen und uns gegenseitig Haß entgegenbringen. Glaub mir, daß wäre nicht in seinem Sinn! Ich weiß, daß er jetzt vom Himmel auf uns schaut und stolz ist, daß wir gegenseitig unsere Nähe suchen.
 

Ich will das du weißt, daß ich nicht böse auf dich bin und es niemals sein werde, eben weil auch mir ein solcher Fehler hätte unterlaufen können," erklärte der Jüngere, auch wenn er noch immer weinte, so klang seine Stimme sonderbar gefaßt und ruhig.
 

"Aber du mußt mich doch hassen! Schließlich habe ich uns das einzige genommen, weswegen wir uns für dieses Leben entschieden haben," schluchzte der Größere verzweifelt. Er konnte noch nicht nachvollziehen, wie Yugi ihn trotzdem lieben konnte.
 

"Ich kann dich nicht hassen, selbst wenn ich es wollte! Du und Yami, euch beiden gehört mein Herz und das wird sich auch niemals ändern, ich werde dich immer lieben, so wie ich Yami immer lieben werde. Selbst über den Tod hinaus!

Nichts und niemand wird mir das nehmen, was ich für euch fühle," versicherte der Kleinere fest. Er schob seine Finger unter das Kinn des anderen, hob es an und verschloß die bebenden salzigen Lippen zu einem langen Kuß.
 

Als Atemu die Lippen auf seinen spürte, flossen noch mehr Tränen aus seinen Augen, diese unendliche Liebe die er in diesem Kuß spürte, war beinahe unwirklich. Wie konnte Yugi ihn noch lieben, wenn er ihm doch seinen Vampir genommen hatte. Je länger diese Verbindung hielt, desto ruhiger wurde er auch. Die Tränen versiegten langsam, aber dieses schwarze Loch in seinem Herzen blieb, daß konnte auch ein Kuß der wahren Liebe nicht füllen.
 

Yugi spürte das sich sein Freund wieder beruhigt hatte und löste sich langsam von ihm.

"Wir können es nicht mehr ändern, aber wir können Leben, so wie Yami es uns beigebracht hat," sagte er leise. Schnell zog auch er seine Sachen aus und kuschelte sich an den Wärme spendenden Körper des Älteren.

"Weißt du, ohne Yami wird sicherlich so ziemlich alles anders werden, allerdings sollen wir versuchen so normal es geht weiterzumachen. Klar wird es schwer, aber weiß ich das wir es zusammen schaffen können, solange wir uns haben, kann uns nichts passieren," fügte er noch an.
 

"Ich weiß nicht, wo du die Kraft hernimmst, solche Worte zu sprechen, aber ich bin froh, dass du da bist und mich nicht verstößt. Ich hatte solche Angst das du mich haßt und nie wieder sehen willst, dabei habe ich doch jetzt nur noch dich, auf wen soll ich denn aufpassen?," fragte Atemu leise nach.
 

Ein kleines Lächeln huschte über die schmalen Lippen Yugis und er wuschelte dem anderen kurz durch die Haare.
 

"Wir passen gegenseitig auf uns auf, dann wird alles gut werden," meinte er noch, ehe er sich in Morpheus Arme begab um den Streß der vergangene Nacht hinter sich zu lassen.
 

Auch Ati schloß die Augen, nur dauerte es noch eine ganze Weile, bis er ins Land der Träume wechselte. Allerdings wurde ihm dort der Schlaf zur Hölle gemacht! Alpträume quälten ihn, Schuldgefühle breiteten sich weiter aus und der Glaube, daß Yugi doch gehen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  PharaosTear
2007-08-21T22:34:01+00:00 22.08.2007 00:34
T________T
Wie traurig T^T
Armes Yami
der kann doch nit einfach tot sein ;____;
hoffentlich passiert noch ein Wunder
Q__Q


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