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Bittersüßer Schmerz

AxelXDemyx / ???XDemyx (selber lesen) **** Sequel online****
von

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Eifersucht

~Eifersucht~
 

Platsch!

„Hey, as wagst du kein zweites Mal!“ grummelte mein Gegenüber gespielt beleidigt und startete einen Gegenangriff. Sofort darauf spürte ich eine Welle aus heißer Luft und lodernden Farben an meiner Wange vorbeiziehen. Der Mann mit den feuerroten Haaren machte seinem Element alle Ehre.

„Ah!“ erschrak ich und wich einen Schritt zur Seite aus „Pass doch auf Axel, meine Haare“ „Du und deine Haare“ grinste Angesprochener breit „Sieh dir an, was du mit meinen gemacht hast!“

Tatsächlich sah ich zu ihm rüber und bemerkte, dass seine Sturmfrisur so gar nicht mehr stürmisch aussah, sondern klatschnass in seinem Gesicht klebte, sodass ich mich wundern musste, dass er überhaupt noch etwas sehen konnte. „Sorry“ kicherte ich „Ich hab nich’ wirklich gezielt „Nicht gezielt??!! Ach, dann war’s also Versehen, ja?“ nörgelte Axel und strich sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht „Du bist kein besonders guter Kämpfer, wenn du deinen Gegner mit so was beeindrucken willst“
 

Ich schnaufte. Natürlich hatte er Recht, ich war ein miserabler Kämpfer, das wusste ich. Dennoch lies ich erneut sanft die Finger über die Saiten meiner Sitar gleiten, um meinem feurigen Freund einen weitere Wasserschwall entgegen zu schicken. Dieser löste sich jedoch in nichts als eine Menge Wasserdampf auf, als er auf Axels Feuerwand traf.

Den kommenden Feuergeschossen ausweichend, die sich mit einem hellen Flimmern aus dem Dampf bemerkbar machten, verzichtete ich darauf noch mehr nutzlose Wasserklone zu erschaffen.
 

„Stopp, Axel“ flehte ich völlig außer Puste „Stopp ich... ich brauch ne Pause“ erschöpft lies ich mich zu Boden fallen und lies mein Geliebtes Instrument verschwinden. Axel kam ein paar Schritte näher und lachte „Wie? Schon so fertig? Heißt das, ich hab gewonnen?“ „Du gewinnst doch immer“ seufzte ich schnaufend, lächelte ihm aber dennoch zu.

„Jap, da hast du wohl Recht“ sagte er zufrieden und pflanzte sich neben mich, seine Chakrams ebenfalls fortschickend „Aber du bist ein symphatischer Looser, Demyx“ Ich knuffte ihm leicht in die Seite, er lachte nur und schüttelte sich wie ein Hund, um seine Haare zu trocknen.
 

Ich hab Axel schon immer sehr gemocht, er war mein erster Freund im Schloss. Er war groß und schlank, sein Temperament ebenso hitzig, wie das Feuer was er beherrschen konnte. Ihm fiel immer ein Zeitvertreib ein, vor Allem weil er es liebte die anderen Organisationsmitglieder zu ärgern. Er war stets ein humorvoller und angenehmer Zeitgenosse für mich. Es gab nur eines am ihm, was mich mehr störte als mir geheuer war.
 

„Roxas“ strahlte Axel wie auf Stichwort „Na wenn das nicht unsere geliebte Nummer XIII ist“ Besagter Junge kam gerade auf uns zu, gedankenverloren wie sonst auch. „Komm schon, leiste uns Gesellschaft“ schlug Axel vor und lächelte Roxas entgegen.

Innerlich wollte ich das Gegenteil vorschlagen, doch ich wagte es nicht so was auszusprechen.

Ich hatte nichts gegen Roxas, ich kannte ihn im Grunde ja nicht mal gut. Aber ich hasste es, wenn Axel jedes Mal so fröhlich wurde, wenn der Kleine bei ihm war. Ich schien mit seinem Auftreten jegliche Aufmerksamkeit zu verlieren.

Es war hart für mich es wirklich zu formulieren, doch man konnte es nicht anders sagen: Ich war eifersüchtig.
 

Als der Blonde Schlüsselschwertträger sich tatsächlich zu und setzte, begann Axel sofort mit ihm zu reden – oder eher auf ihn einzureden, denn sehr gesprächig war der Junge noch nie gewesen. Ich hörte jedoch gar nicht mehr zu. Zu sehr ärgerte es mich, dass er Axels volle Aufmerksamkeit hatte und ich in dem Moment nur Luft zu sein schien. Ein paar Minuten blieb ich noch bei ihnen sitzen, versuchte mich zusammen zu reißen, doch lange hielt ich es nicht aus.

„Ich gehe dann mal“ murmelte ich und stand auf. Anfangs schien der Pyromane mich gar nicht gehört zu haben, was mich traurig machte. Denn erst als Roxas zu mir hoch sah, drehte er sich zu mir und sagte so was wie „Is’ gut, wir sehen uns“

Ohne ein weiteres Wort drehte ich ihnen den Rücken zu und ging mit schnellen Schritten davon.
 

Ich hatte einen riesigen Kloß im Hals und als ich um die nächste Ecke gebogen war, wurde mein Blick trüb von den plötzlichen Tränen, die meine Augen zu füllen begannen.

Wieso nur? Wieso mochte er Roxas so sehr und nicht mich?

Ich ballte die Fäuste. Wieso verlief gerade mein Leben immer so? Schwer seufzend kniff ich die Augen zusammen und drängte die Tränen zurück. Es gelang mir, trotzdem war nicht zu übersehen, wie verletzt ich war. Ich biss die Zähne zusammen und wart einen traurigen Blick um die Ecke zurück.
 

Axels Miene hatte sich plötzlich verfinstert. Roxas war aufgestanden und sprach, doch konnte ich nicht verstehen was. Anschließend öffnete der Blonde ein Portal und schritt wortlos hindurch, lies Axel alleine. Dieser stand hektisch auf und starrte fassungslos in die Richtung, in der das Portal mit Roxas verschwunden war.

„... Roxas“ konnte ich seine Stimmer hören und sah wie er ebenfalls einen Durchgang öffnete, um Roxas zu folgen.
 

Ich hatte keine Ahnung worum es ging, doch es war mir im Grunde egal.

Ich konnte nur Axel sehen, wie er nur Augen für Roxas hatte.
 

Wütend und traurig zugleich kehrte ich zum Schloss zurück. Die Tränen waren zurückgekehrt. Und diesmal war jeder Versuch sie zu verdrängen zwecklos.

Ich rannte beinahe durch die Korridore in Richtung meines Zimmers. Ich wollte nur alleine sein... uns spielen. Blind vor Tränen bemerkte ich nicht, dass mir Jemand im Weg stand und stieß rücklings gegen den Kuttenträger vor mir. Der Zusammenstoß wurde von meinem Gegenüber nur mit einem erschrockenen Keuchen kommentiert, mich jedoch riss er von den Füßen. Kraftlos blieb ich erstmal auf dem kalten Boden sitzen und versuchte mir mit dem Handballen die Wangen zu trocknen.

War ich sowieso schon der Schwächling der Organisation, wollte ich nicht auch noch die Heulsuse werden.
 

„Was ist denn mit dir los?“ fragte Xigbars Stimmer, kurz nachdem ich ihn als solchen erkannt hatte „Alles in Ordnung?“ Er streckte mir zwar die Hand entgegen, doch seine Stimme klang kühl, als würde er gar keine Antwort hören wollen. Anstatt nach seiner Hand zu greifen richtete ich mich alleine wieder auf „Alles ok, es ist nichts“ log ich uns stürmte so schnell ich konnte in mein Zimmer.

Dort angekommen verschloss ich die Tür und lies mich mit dem Rücken an ihr herabsinken. Na toll, jetzt hatte gerade die Nummer II mich gesehen. Ich hatte schon immer etwas Angst vor ihm gehabt, er war immer so kalt und zudem ein hohes Tier. Nicht genug, dass es mir ohnehin schon dreckig ging, jetzt würde ich wohl auch noch von ihm getriezt werden.
 

„Warum?“ murmelte ich und vergrub das Gesicht in meinen Handflächen „Warum wurde ich als Niemand geboren? Warum hat Xemnas mich hier aufgenommen, wenn mich keiner braucht? Ich dachte immer Axel wäre mein Freund, aber eigentlich bin ich ihm doch egal, oder?“ In Selbstgesprächen versunken vergingen ein paar Minuten, dann ging ich zu meinem Bett. Schweigend starrte ich meine Hände an und dann meine blaue Sitar, die sich kurz darauf in ihnen befand.
 

»Eine hellblaue Sitar? Hahaha, DAMIT willst du kämpfen? Das ist nicht dein Ernst. Hey Neuer, sieh dir meine Chakrams an, DAS sind Waffen«
 

Die Erinnerung unseres ersten Trainings schwirrten mir im Kopf umher, als ich mich setzte uns begann eine traurige Melodie zu zupfen.
 

»Komm schon, versuchs noch mal! Du musst mich auch in der Bewegung treffen können«

»Gib es doch auf, Axel. Ein Schwächling bleibt eben ein Schwächling. Der wird uns wohl immer ein Klotz am Bein sein«
 

Es schien, als hörte ich Saïx’ Worte erneut, laut und eindringlich »Ein Klotz am Bein« das war ich wohl. Leise begann ich zu singen, versuchte die Stimme in meinem Kopf zu übertönen. Ich sang nichts bestimmtes, nur irgendwas, was mir in den Sinn kam. Ich spielte und sang so lange, bis meine Tränen getrocknet und meine Finger taub waren. Dann lies ich mich nach hinten fallen und starrte die Decke an.

Später muss ich dann wohl eingeschlafen sein, als ich die Augen das nächste mal öffnete, klopfte es ungeduldig an der Tür und die verärgerte Stimme Saïx’ drang ins Zimmer „Mach endlich die Tür auf!“ Kraftlos schleppte ich mich zur Tür und öffnete sie. Die kalten, gelben Augen starrten mir genervt entgegen „Xemnas will, dass ich dir das sage“ grummelte es, um mir zu zeigen, dass er sich nicht freiwillig hier aufhielt „Roxas ist verschwunden. Du wirst helfen diese kleine Ratte wieder zu finden, verstanden?“

Schnell nickte ich, um den Berserker nicht noch mehr zu verärgern und schon war er wieder verschwunden, als wollte er sich keine Minute länger auch nur in einem Korridor aufhalten.
 

Erst kurz darauf wurde mir die Situation bewusst. Roxas war verschwunden? Nein, er war gegangen. Deswegen der fassungslose Blick von Axel am Vortag. Roxas hatte ihm wohl erzählt, was er vorhatte.

„Axel...“ flüsterte ich. Wie würde er sich wohl fühlen, wie ging es ihm? Wo Roxas ihm doch Alles bedeutete, ebenso wie Axel mir Alles bedeutete. Es würde ihm miserabel gehen.

Sein Zimmer was direkt gegenüber meinem, doch ich wagte es nicht es zu betreten. Warum wusste ich nicht genau, aber ich sträubte mich so sehr dagegen, dass ich es auch die folgenden Tage nicht tat.
 

Beinahe alle Mitglieder der Organisation versuchten die folgenden Tage Roxas zu finden. Die einen indem sie die uns bekannten Welten durchsuchten, die anderen durch Informationsbeschaffung, doch Nichts schien wirklich erfolgreich zu sein. So unwahrscheinlich es auch sein mochte, der Niemand war wie vom Erdboden verschluckt.
 

Bereits zum dritten Mal für heute stand ich mit ein paar Dämmerlingen auf einer halbzerfallenen Mauer der Ruinen Hollow Bastion’s. Die Dämmerlinge zuckten ungeduldig neben mir. Ich wollte Roxas finden, um jeden Preis.

Nicht weil ich wusste, dass er wichtig für die Organisation war, auch nicht weil mir der Befehl dazu erteilt wurde, nein. Für Axel, ich konnte es nicht ertragen ihn so zu sehen. Seit Tagen sprach er kaum ein Wort. Die meiste Zeit war auch er auf der Suche, doch wenn man ihm begegnete wurde einem unheimlich. Er starrte nur ins Leere und lief verloren durch die wissen Korridore des Schlosses oder die dunklen Straßen der Stadt, ohne ein Ziel zu haben. Mit mir hatte er seit Roxas’ Verschwinden gar nicht geredet, es schien als wäre nicht nur er, sondern auch alle anderen aus Axels leben verschwunden.

Es schmerzte so sehr. Axel war keiner, den man so sehen wollte, es passte nicht zu ihm. Selbst wenn ich ihm egal war, selbst wenn es für ihn nur Roxas gab und sonst keinen, ich wollte ihn so nicht sehen. Und deswegen musste ich weiter suchen.
 

Eine rasche befehlende Geste wies den Dämmerlingen auszuschwärmen. Sie verschwanden in einer krotesken Bewegung, doch auch heute sollten die keinen Erfolg haben. Ich wusste nicht, wie viele Tage und Nächte das nun schon ging, doch ich glaubte schon fast nicht mehr daran Roxas wirklich zu finden. Ich wusste mir nur nicht anders zu helfen, als weiter zu suchen.
 

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So, das war das erste Kapitel. Ich hoffe bis jetzt gefällt es euch ganz gut und bedanke mich schonmal, wenn ihr meine FF auch weiterhin lesen wollt. Ich beeile mich, das nächste Kapitel abzutippen, aber ein wenig Kommentar-technische Motivation würde natürlich helfen ^.~
 

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Verlangen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Trost

Ja, es hat etwas gedauert und das tut mir auch Leid ^^°

Aber hier ist endlich das 3.Kapitel

Ich will euch auch gar nicht groß zuschwallen, sondern gleich mal loslegen, also viel Spaß! x3
 

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#3 Trost
 

Ich wurde von Träumen geplagt, deren Inhalt ich nicht genau beschreiben konnte. In jedem Fall waren es keine Guten, da ich mich nach dem Aufwachen beinahe noch müder fühlte als zuvor.

Mit verschlafen und verheulten Augen sah ich aus dem Fenster. Wie unnötig es war, in dieser Welt ein Fenster zu besitzen. Ich kam lediglich zu der Erkenntnis, dass ich keine Ahnung hatte in welchem Abschnitt des Tages ich mich befand, denn der Himmel war immer gleich dunkel und verregnet. „Na Prima“ murmelte ich und lachte bitter „Endlich passt das Wetter mal zu meiner Laune“ Gerade wollte ich mich wieder resigniert umdrehen, da rief eine Stimme draußen quer durch den Flur.
 

„Nummer VIII und IX!! Xemnas sagt wir sollen uns im Gemeinschaftsraum zusammenfinden!“ grummelte die Stimme, die eindeutig wie immer von Saïx kam „Bewegt eure müden Ärsche also schleunigst dort hin, ihr seid die Letzten!“

Im letzten Satz klang eine unausgesprochene und dennoch deutliche Drohung mit und so versuchte ich mich zu beeilen auf die Beine zu kommen.

Wohl fühlte ich mich rein gar nicht. Gerade jetzt Axel – viel schlimmer noch die ganze Organisation – sehen zu müssen, passte mir gar nicht. Ich wollte gar keinen sehen, ich fühlte mich miserabel, doch es führte ohnehin kein Weg daran vorbei.

Ich hatte gute Lust einfach in T-Shirt und Shorts zu kommen, doch ich verdrängte den Gedanken schnell, da ich keine große Lust auf Ärger hatte. Fertig bekleidet und einigermaßen gefasst stellte ich mich dann an meine Tür und lauschte. Auf keinen Fall wollte ich Axel jetzt alleine im Korridor begegnen. Ich wartete also schweigend bis ich sicher das Öffnen und wieder Schließen seiner Tür wahrgenommen hatte. Selbst danach wartete ich noch einige Atemzüge ehe ich selbst auf den kahlen Korridor hinaustrat.
 

Wie erwartet war ich natürlich das letzte Mitglied, was im Gemeinschaftsraum schon sehnlich erwartet wurde. Doch statt mir wie sonst üblich irgendeine verrückte Ausrede einfallen zu lassen schwieg ich einfach, zur teils großen Verwirrung der Anderen. Prüfend warf ich einen Blick in die Runde und hätte am Liebsten sofort wieder kehrt gemacht.

Die düsteren genervten Mienen meiner Mitstreiter waren das Letzte, was ich jetzt verkraften konnte. Anstatt vergeblich nach einer Sitzgelegenheit Ausschau zu halten, blieb ich einfach dort stehen wo ich war und schon begann Xemnas zu reden.
 

Ich gab mir gar keine große Mühe Xemnas zuzuhören, es reichte vollkommen nur jeden zweiten Satz aufzuschnappen und trotzdem noch genug unnötige Ausschmückungen mitzubekommen. Es ging wie immer um das Sammeln von Herzen und um KingdomHearts, aber auch um einen Jungen, der plötzlich aufgetaucht war. Sein Name war Sora, doch am meisten fiel wohl das Wort Schlüsselschwertträger.

Alle hier Anwesenden wussten, was das zu bedeuten hatte. Vor allen Anderen aber natürlich Axel, der beim Fallen des Namens Sora merklich zusammenzuckte. Ich beobachtete den Rothaarigen traurig. Er lehnte neben dem schweigsamen Zexion an der Tischkante, sein Gesichtsausdruck sprach Bände.

Er würde Roxas nicht wieder sehen, vermutlich nie mehr. Der Schmerz, den er jetzt ertragen musste schien ein wenig auf mich überzuspringen, denn auch ich fühlte mich plötzlich noch elender als zuvor.
 

Die meisten der anderen Mitglieder ließen sich keinerlei Regung anmerken, dass Roxas nun endgültig aus dem Treiben der Organisation verschwunden war. Nur wenige zeigten überhaupt eine Reaktion. Saïx blickte zwar schlecht gelaunt wie immer in die Runde, doch alle wussten genau dass er ebenso euphorisch der Vollendung von KingdomHearts entgegenfieberte wie Xemnas selbst.
 

Ich jedoch blickte weiter schmerzerfüllt Axel an, der sich anscheinend große Mühe geben musste nicht die Fassung zu verlieren, als Xemnas verlauten lies wie viel mehr Sora uns doch vorantreiben würde, als Roxas je im Stande gewesen wäre. Ich fühlte ein unangenehmes Stechen in der Brust. Einerseits wollte ich zu Axel hingehen, ihn irgendwie trösten oder aufbauen. Andererseits sträubte ich mich sehr dagegen und wollte den Raum einfach nur verlassen und allein sein. Zu tief saß noch der Schmerz der vorigen Nacht.
 

Doch schnell gesellte sich noch ein anderes Gefühl diesem Hinzu. Ich spürte einen Blick im Rücken, jemand beobachtete mich.

Möglichts unauffällig versuchte ich Denjenigen ausfindig zu machen, doch selbst Luxord – der zu den Ersten gehörte, wenn es darum ging mich zu triezen – sah nur interessiert der Nummer I beim Reden zu.
 

Doch plötzlich entdeckte ich ihn. Er stand hinter Xaldin und machte nicht einmal jetzt, wo ich ihn entdeckt hatte, Anstalten seinen Blick von mir zu wenden.

Es war Xigbar, wie ich erschrocken feststellen musste. Nur zu gut erinnerte ich mich, dass ich ihn vor ein paar Tagen aufgelöst wie ich war angerempelt hatte. Vermutlich war mir deshalb sein Blick so unangenehm.

Er schien zwar bis jetzt dicht gehalten zu habe, was meinen derzeitigen Zustand betraf, doch den Grund dafür wollte ich eigentlich nicht wissen. Nummer II tat nie etwas, ohne irgendeinen Vorteil für sich selbst daraus zu ziehen. Vielleicht wollte er mich erpressen, oder zu irgendetwas zwingen. Zuzutrauen wäre es ihm jedenfalls.
 

Das Bedürfnis diese Versammlung endlich wieder verlassen zu können wurde nur noch stärker, doch es dauerte unendliche Minuten bis Xemnas endlich seine Wortgewandtheit in allen Formen zum Ausdruck gebracht hatte. Dann war er endlich fertig, meinte nur dass wir die nächsten Tage bereit sein sollten neue Aufträge entgegen zu nehmen und verlies selbst als Erster den Raum, dicht gefolgt von Saix.
 

Beinahe panisch lief ich aus der Tür, steuerte jedoch nicht mein Zimmer an, sondern den Ausgang dieses grausigen Schlosses.

Ich war relativ sicher von niemandem verfolgt zu werden, dennoch wurden meine Schritte immer schneller und ich blieb erst stehen, als ich mich in der finsteren Stadt fand.
 

Wie immer war es hier dunkel, der Himmel war bedeckt mit Regenwolken und nur der künstliche Mond und die Lichter des Wolkenkratzers unserer Welt tauchten die Straßen in ein kroteskes Licht.

Völlig leer und resigniert stand ich nun da, lies mich vom leisen Prasseln des Reges beruhigen. Es war immer sehr still hier, beinahe unnatürlich still, nur der Regen war zu hören. Eigentlich ein nahezu perfekter Ort für mich und meine Sitar, doch mir war so gar nicht zum Spielen zu Mute. Mit einem tiefen Seufzen schloss ich die Augen und genoss das kühle Nass, welches der Himmel auf mich niederwarf. In diesem Moment war ich weit weg von all den Dingen, die meine Schultern so schwer machten. Zwar nicht lange, doch wenigstens für einen Moment war mir Alles egal, solange ich hier im Regen stehen und Nichts denken konnte.
 

„Nummer IX!“
 

erschrocken zuckte ich zusammen. Die plötzliche Stimmer hatte mich aus meiner Starre gerissen und das nicht gerade sanft. Fragend drehte ich mich um und zuckte erneut hektisch, als Xigbar direkt hinter mir stand.
 

„Ich muss mit dir reden“

sagte er, sah mich dabei mit einem seltsamen Blick an. Warum gerade er? Dachte ich und fluchte innerlich. Ich hatte doch schon genug Probleme, wer weiß, was jetzt noch auf mich zukommen würde.
 

„W-was ist?“ stotterte ich unsicher und wich ein Stück vor der Gestalt zurück.

„Du verhältst dich sehr sonderbar“ antwortete der Schütze tonlos „etwas stimmt nicht“

„Wie... kommst du denn darauf?“ wollte ich mich herausreden, doch es war eine verzweifelte Aktion „Es ist alles in -“

„Es ist NICHTS in Ordnung!“ unterbrach er mich barsch „Du redest kaum, singst nicht, spielst keine Musik! Du gehst uns nicht einmal mehr auf die Nerven!“ Der Ton in seiner Stimme klang sonderbar wütend. Eigentlich hätte er sich doch darüber freuen müssen, nicht mehr von mir gestört zu werden. Ich sagte jedoch nichts, sah nur betrübt auf den nassen Steinboden.
 

„Du bist scheinbar nicht mehr du selbst, seit Roxas fort ist“ fuhr Xigbar unbeirrt fort und packte mich unsanft am Handgelenk, da ich ihn immer noch weder ansah oder ihm antwortete. Seine Stimme wurde plötzlich ernster und irgendwie... besorgt?
 

„Seit du so bitte geweint hast“

Ich sah ihn verstört an, wieso gerade dieses Thema? War ich denn dazu verdammt, meine Schwächer immer wieder vor Augen geführt zu bekommen?

„Hat es war mit Roxas’ Verschwinden zu tun?“ hakte mein Gegenüber nach, drückte mein Handgelenk fester bis es wehtat und ich versuchte mich loszureißen „oder mit Axel? Es hat was mit ihm zu tun, hab ich Recht? So wie du ihn vorhin angesehen hast, muss ich Recht haben“
 

Immer heftiger zog ich an meinem Arm, wollte mich so schnell es ging aus seinem Griff befreien. Ich spürte wie Alles wieder in mir hochkam, doch ich durfte es nicht zulassen schon wieder vor einem der Anderen zu heulen.

„L-lass mich los“ quetschte ich heiser hervor, doch sein Griff war eisern.

„Es ist also wahr“ grummelte Xigbar in beinahe Furcht einflößendem Ton „Du und Axel -“
 

„LOSLASSEN!“

schrie ich verzweifelt und schaffte es endlich loszukommen. Allerdings nur mithilfe meiner Magie. Ich griff die Nummer II an mit dem Wasser, was uns umringte, denn davon gab es hier im Regen genug.

Erschrocken stolperte er einen Schritt zurück und keuchte, als der Wasserschwall ihn traf, dennoch fand er schnell wieder Halt und starrte mich an. Ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten und saß nun auf dem kalten Boden. Mein Gesicht in den Handflächen vergraben versuchte ich die bitteren Tränen zu verbergen. Mein Hals schmerzte und ich hätte mich verfluchen können, wollte ich doch auf keinen Fall wieder heulen.

Aber ich war zu schwach es zu verdrängen und selbst wenn Xigbar es nicht sah, verriet mich mein Schluchzen.
 

Es musste ein erbärmlicher Anblick sein und ich wusste nicht wie er darauf reagieren würde. Vielleicht würde es ihn wütend machen oder es war ihm egal und er ging einfach. Letzteres wäre mir mehr als recht gewesen, doch es geschah nicht.

Ich spürte dass er noch da war, aber er sagte Nichts. Erneut musste ich bitter schluchzen und machte mich immer kleiner, in der Hoffung der Boden würde mich einfach verschlingen. Umso erschrockener war ich, als ich plötzlich zwei Hände an meinen Schultern spürte, die mich kraftvoll nach vorne zogen. Und dann zwei Arme, die sich um meinen Rücken legten um mich an einen warmen Brustkorb zu drücken.
 

„Tut mir leid, Kleiner“ flüsterte mir Xigbars Stimme beruhigend ins Ohr „Ich wollte nicht so rabiat werden“

Wieder schwieg ich, erholte mich jedoch schnell von meinem Schrecken und entspannte mich etwas. Noch immer liefen die heißen Tränen meine Wangen hinab, doch irgendwie waren sie so eng an den anderen Niemand gekuschelt leichter zu ertragen.
 

Natürlich war ich immer noch verwirrt ausgerechnet von Xigbar Trost zu bekommen, doch mir war seine Nähe gerade sehr angenehm. War ich doch zuvor immer allein gewesen mit meinem Schmerz, ich hatte schon ganz vergessen wie gut es tat getröstet zu werden.

Plötzlich nicht mehr abweisend, sondern ganz im Gegenteil anhänglich drückte ich mich näher an den warmen Körper, lehnte leise schluchzend den Kopf Hilfe suchend gegen seine Brust. Xigbar schloss die Arme fester um meinen schmächtigen Körper und streichelte mir beruhigend durch die Haare und über den Rücken.

Niemals hätte ich gedacht, dass Xigbar, der sonst so grob und kalt war, gleichzeitig auch so zärtlich sein konnte.
 

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So, ich hoffe es hat euch gefallen. Hiermit bedanke ich mich nochmal bei allen, die diese FF lesen und kommentieren und freue mich natürlich über eure Meinungen und Kritiken. Ich versuch mich mit dem nächsten wieder mehr zu beeilen, da die FF ja auf dem Papier eigentlich schon fertig ist ^^°° What ever

See ya next chapter
 

Euer Würmchen

Hoffnung?

So, endlich ist es so weit, das letzte Kapitel ist da.

Ich will auch gar nicht groß auf die Folter spannen und age einfach viel Vergnügen :3
 

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#4 Hoffnung?
 

Minuten lang saßen wir in eng umschlungener Umarmung auf dem Boden. So lange, bis meine Tränen endlich ein Ende fanden. Dass ich nun klatschnass war störte mich nicht, zu sehr genoss ich die Nähe des Anderen. Viel zu erschöpft machte ich keine Anstalten mich aufzurappeln, was Xigbar dazu veranlasste mich einfach mit gespielter Leichtigkeit hochzuheben um mich zu tragen.

Geniert schlich sich die Röte in mein Gesicht, dennoch klammerte ich mich wie ein kleines Kind um den Nacken des Niemands. Um nichts auf dieser oder einer anderen Welt wollte ich meinen unerwarteten Beistand wieder loswerden. Außerdem schien es ihn nicht zu stören mich zu tragen, zumal ich sehr leicht und somit keine große Last für ihn war.
 

„Willst du in dein Zimmer?“ fragte er nach einer Weile Schweigen, und nachdem wir bereits fast wieder im Schloss waren. Zuerst wollte ich bejahen, doch plötzlich musste ich an die vorige Nacht denken - was in meinem Zimmer, in meinem Bett geschehen war - und schüttelte heftig den Kopf.

Xigbar war dann etwas unentschlossen wo er mich hinbringen sollte, denn er blieb einen Moment lang stehen. War er doch ebenso wenig erpicht darauf wie ich einem der Anderen so zu begegnen und lästige Fragen gestellt zu bekommen. Er öffnete kurzerhand ein Portal, um dieser Gefahr zu entgehen.
 

Ich klammerte mich fester u ihn, als er das schwarze Portal betrat. Ich hasste Nichts mehr als diese Wege, sie jagten mir jedes Mal einen Schauer über den Rücken. Ich biss mir schmerzend aus die Unterlippe und wartete, bis wir diese unheimlich dumpfe Stille durchschritten hatten und atmete hörbar erleichtert auf als wir sie wieder verließen.
 

„Du magst die Dinger nicht besonders, was Kleiner?“ fragte der Schütze kurz darauf.

„Nein...“ antwortete ich kleinlaut, wieder so eine Schwäche von mir, die ich preisgeben musste.

„Hey, du sprichst ja wieder“ sagte er anschließend freudig und setzte mich ab „Ich konnte sie früher auch nie leiden. Aber man gewöhnt sich an alles, wirst schon sehen“ Er sah mich an und lächelte. Schon komisch, mir war nie aufgefallen, dass der Schütze so freundlich lächeln konnte.

„Das hier ist übrigens mein Zimmer“ sagte er dann beiläufig, hob ein paar Bücher vom Boden auf und warf sie achtlos auf den Schreibtisch „Fühl dich wie zu Hause“
 

„Hm“ ich nickte und sah mich etwas neugierig um „Ganz schön unordentlich“ musste ich kurze Zeit später feststellen.

„Was? Ach ja, ich weiß, aber wozu denn aufräumen? Normalerweise kommt außer mit sowieso keiner hierher“

Eigentlich hatte er recht, wieso eigentlich hielt ich mein Zimmer zeitweise so ordentlich? Es sah doch ohnehin Keiner außer mir.

„Hm... stimmt“ murmelte ich und musste mich doch wundern, dass Xigbar es überhaupt gehört hatte. „Siehst du?“ entgegnete er und schob mit dem Fuß einen Karton unter den Schrank „Ich hatte nicht erwartet Besuch zu bekommen. Sorry wegen dem Chaos“

„Schon ok“ sagte ich nur uns schluckte bitter „Bei... Axel sieht es genauso aus...“
 

Seinen Namen auszusprechen viel mir schwerer als ich befürchtet hatte und das schien man auch überdeutlich zu hören, denn der andere Niemand sah mich plötzlich wieder bemitleidend an. Einen Moment lang war Stille und ich blickte starr an Xigbar vorbei ins Nichts.

Es war als spürte ich immer noch Axels Haut auf meiner, selbst sein lauter Atem schien auf ewig in meinen Ohren zu hängen.
 

„Jetzt aber genug davon“ brummte Xigbar in dem Moment und machte eine wegwerfende Handbewegung „Wir wollen doch nicht, dass du wieder die Nerven verlierst wie vorhin, oder?“

Ich wurde ein wenig rot, es war mir peinlich so anschmiegsam gewesen zu sein. „Schon in Ordnung“ lächelte er mir sanft entgegen „Du brauchst dich dafür nicht zu schämen“ Er kam auf mich zu und legte mir eine Hand auf die Schulter. Immer noch leicht rot sah ich ihn an. Er war etwas größer als ich. Beinahe hätte ich mich wieder an ihn geschmiegt, doch ich konnte den Drang unterdrücken. Irgendwie suchte ich seine Nähe, aber vermutlich lag das eher an meiner Situation. Es wäre wohl egal gewesen, wer nun vor mir stand, solange es nur Irgendjemand war.
 

„Jetzt sieh mich doch nicht so an“ Xigbar kratzte sich leicht verlegen am Hinterkopf „Bei dem Blick wird man ja fast schwach“

Keine Ahnung, was er damit meinte.

„Xigbar?“ fragte ich dann kleinlaut. „Hm, was?“ „Darf ich spielen?“ Er sah mich fragend an und zog eine Augenbraue hoch „spielen?“ wiederholte er verwirrt.

„Ja... Musik, mein ich“ entgegnete ich zögernd, da ich es eigentlich nicht erwartete, dass er es erlauben würde.

„Achso“ lachte er und nickte „Meinetwegen. Wenn es dir hilft“ Ja, das tat es, hätte ich sagen können, doch stattdessen setzte ich ein dankbares Lächeln auf, woraufhin ich mir sogar einbildete einen ganz leichten Rotschimmer auf Xigbars Wangen erkennen zu können.
 

Dann streckte ich die Hand aus und beschwor meine Sitar. Mangels einer Sitzgelegenheit - die nicht voll belegt mit Büchern und anderen Dingen war – setzte ich mich kurzerhand auf den großen Schreibtisch und begann eine ruhige Melodie zu zupfen. Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus, versuchte mich nur auf meine Musik zu konzentrieren, doch ich merkte zunehmend wie müde ich war. Zuvor hatte ich es irgendwie gar nicht bemerkt, aber Saix hatte mich viel zu früh aus dem Bett gerissen. Ich schien doch immer noch sehr erschöpft zu sein und wenn ich ganz ehrlich war, konnte ich auch immer noch einen anhaltenden Schmerz in meinem Hinterteil spüren.
 

Ich begann leise zu summen, hatte Xigbar schon längst vergessen. Anschließend schloss ich die Augen, weil ich hoffte mich so besser auf die Saiten meine Sitar konzentrieren zu können, doch das genaue Gegenteil geschah. Ich wurde zunehmend müder und meine Lider waren so schwer, dass ich sie wohl kaum so schnell wieder aufbekommen würde.

Mittlerweile konzentrierte ich mich eher darauf nicht einfach wegzudämmern, als auf meine Musik. Doch so sehr ich mich auch zu wehren versuchte, passierte es doch, dass ich an der Wang lehnend und mit meinem Instrument in beiden Händen in einen tiefen Schlaf fiel.
 

Plötzlich lag ich wieder da, in meinem Zimmer auf dem Boden. Mir war heiß, unendlich heiß, obwohl ich doch vollkommen nackt war.

Da war noch Jemand.

Es war Axel, er war weit über mich gebeugt und ah mich mit seinen tiefgrünen Augen an. Ich konnte ihn spüren, seine Haut, seine Hände und obwohl ich genau wusste, dass ich träumte konnte ich mich nicht rühren.

Ich war wie gelähmt.

Axels Augen blickten auf mich herab, ein Lächeln zierte seine Lippen, doch er sah nicht mich.

„Roxas“

Ich konnte seine Stimme deutlich hören und versuchte seinem Blick standzuhalten, der durch mich hindurch nur ihn sah

„Roxas, ich liebe dich“

Nein! Wollte ich schreien, doch kein Ton kam über meine Lippen.

Nein, ich bin nicht er! Ich bin Demyx, siehst du das denn nicht?!

Die Worte blieben unausgesprochen. Ich schwieg, aber warum nur? Warum konnte ich es ihm nicht sagen?

„Ich bin so froh, dich bei mir zu haben“ wieder lächelte der Rothaarige, streichelte mir über die Wange.

Axel, ich bin nicht Roxas, wieso kannst du das denn nicht erkennen?

Wieder kein Ton.

„Weißt du was, Roxas?“ hörte ich sein Flüstern in meinem Ohr „Jetzt wo ich dich habe, werde ich dich nie mehr gehen lassen“
 

Beinahe panisch schlug ich die Augen auf, doch der Traum schien nicht zu verschwinden. Er wandelte sich in Realität.

Ich lag auf dem Rücken, über mir eine Gestalt, die ihre Warme Hand auf meiner Wange hatte.

„NEIN!“ schrie ich hektisch „I-Ich bin es nicht!“ Endlich gelang es, endlich kamen die Worte tatsächlich über meine Lippen und ich konnte mich bewegen „I-ich bin Demyx, hörst du?!“

Die Hand wurde erschrocken zurückgezogen und ich kroch panisch davon, weg von Axel.

„DEMYX, sonst keiner! Ich bin nicht er!“ sagte ich immer wieder, schlug die Hände über dem Kopf zusammen, zog die Beine dicht an meinen Körper und machte mich klein.
 

„Hey, Kleiner“ hörte ich plötzlich eine Stimme, aber es war nicht Axels „Kleiner, beruhige dich!“ Zuerst reagierte ich gar nicht, versuchte nur mich weiter von dem Anderen zu entfernen.

„Du hast geträumt!“

Keine Reaktion.

„Beruhige dich! DEMYX!“
 

Erst jetzt sah ich auf. Wer da tatsächlich vor mir saß war nicht Axel. Es war Xigbar.

„W-was?“ stotterte ich nur perplex, die Situation war mir noch immer nicht vollkommen bewusst.

„Du bist eingeschlafen“ erklärte mein Gegenüber „Ich wollte dich nicht da sitzen lassen, also hab ich dich in mein Bett getragen“

Xigbars Bett? Ich sah mich um. Tatsächlich, ich war in seinem Zimmer, ich erinnerte mich schlagartig daran dass ich gespielt hatte und eingenickt war. Axel konnte gar nicht hier sein.

„Es tut mir leid, dass ich...“ fuhr der Schütze in leiserem Ton fort, zögerte aber einen Moment „ dass ich dich angefasst habe... ich dachte du schläfst und da ist es wohl mit mir durchgegangen“
 

„Ich hab... geträumt“ sagte ich eher an mich selbst gerichtet. Ich ignorierte Xigbars Geständnis vorerst, verwirrte es mich doch nur zu sehr „Axel... er- er hat mich nicht erkannt, er dachte ich sei Rox-“ ich stockte plötzlich und wendete meinen Blick zu dem anderen Niemand. Ich hatte ihn für einen Moment vergessen, meine Worte sollten nur an mich selbst gerichtet sein und nun hatte er sie gehört.

„Demyx, was ist denn los?“ fragte der Schütze nach einer Weile Schweigens „Ich verstehe gar nichts mehr“

„T-tut mir Leid“ stotterte ich unsicher „Ich werds dir... erklären“ Meine Worte klangen noch etwas unentschlossen. Ob es wirklich eine gute Idee war ihm alles anzuvertrauen? Schauderns erinnerte ich mich an meine letzte gute Idee, die das Alles nur noch schlimmer gemacht hatte. Doch diesmal fühlte ich mich irgendwie wohler dabei, zumal Xigbar ohnehin schon genug erfahren hatte, dass es ihn etwas anging.

„Du willst darüber reden?“ meine Xigbar fast ungläubig und stand auf „Wirklich? Also ich meine, soll ich das Licht wieder an-“ „Nein!“ entgegnete ich schnell, Irgendwie war es mir lieber, wenn es dunkel blieb. Das künstliche Mondlicht, welches zum Fenster herein schien genügte mir vollkommen.

„Wie du willst“ sagte der andere Niemand und setzte sich zurück auf die Bettkante. Ich blieb währenddessen einfach dort wo ich war, auf dem Bett, welches erstaunlich groß war, wie ich im Nachhinein feststellen musste. Kein Wunder eigentlich, bei einem Riesen wie Xigbar.
 

„Also... Axel“ begann ich und versuchte die richtigen Worte zu finden „Ich- ich mag ihn... sehr gerne“

Xigbar nickte nur und lauschte aufmerksam meinen Worten.

„Aber er mag... Roxas, verstehst du? Und seit Roxas verschwunden ist... du hast Axel ja sicher auch gesehen“

Eine etwas längere Paus entstand, doch er drängelte mich nicht fortzufahren. Er wartete geduldig, bis ich meine Zurückhaltung teilweise runtergeschluckt hatte und weiter vor mich hinstotterte.

„Naja... er hat Roxas gefunden. Er hat mir erzählt, dass er ihn nicht wieder erkannt hat. Roxas hat sein Gedächtnis verloren“ Ich schluckte bitter und lies immer längere Pausen zwischen den Sätzen „Axel, er... er war so traurig... i-ich wollte ihm doch nur helfen! Ich... ich wusste doch nicht, dass es so... endet“

„Hey, Kleiner“ unterbrach Xigbar mich plötzlich, bevor ich mich total verhaspelte „beruhige dich“ Er rückte etwas näher an mich heran und legte mir die Hände auf die Schultern „tief ein- und ausatmen. Und dann erzähl mir, was passiert ist“ Wieder etwas beruhigter sah ich ihm direkt in die Augen. Ich war knallrot im Gesicht, hoffte aber dass die Dunkelheit im Zimmer es verbarg. Dann atmete ich ein weiteres Mal tief ein.
 

„Ich hab... mit ihm geschlafen...“ schluchzte ich leise „Ich hab ihm die Augen verbunden und gesagt... er solle sich vorstellen ich sei Roxas. Ich dachte ich könnte ihn so trösten, aber jetzt...“ Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen und sog scharf sie Luft zwischen meinen Zähnen ein „Jetzt kann ich ihm nicht mehr in die Augen sehen“
 

„Naiver Junge“ sagte Xigbar nach einer Weile, allerdings ohne beleidigend zu klingen „Keiner fühlst sich wohl, wenn er nicht als er selbst angesehen wird“ Ich war verwirrt über so eine Reaktion. Ich hatte Abweisung erwartet, Ekel vielleicht, aber kein Verständnis. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, aber ich glaube ihn plötzlich aufmunternd lächeln zu sehen.

„Aber ich bin mir sicher, du stehst das durch. Du hast doch einen starken Willen, oder Kleiner?“

Ich nickte leicht, obwohl ich selbst nicht wirklich davon überzeugt war.
 

„Weißt du, ich habe Axel und dich immer ein wenig bewundert“ sagte der Schütze anschließend, lächelte mich weiterhin sanftmütig an „Ihr wart immer so fröhlich und konntet einfach so in den Tag hinein leben. Von allen Niemanden kamt ihr immer am nächsten an einen Menschen heran“ Seine Miene wurde plötzlich wieder ernster und er streichelte mir vorsichtig über den Kopf. Ich zuckte ein wenig unter der Berührung zusammen, weil ich immer noch Axel vor meinem inneren Auge sah. Doch ich riss mich zusammen und unterdrückte das Verlangen seine Hand verängstigt weg zuschlagen.
 

„Es passt nicht zu dir so traurig zu sein“ fuhr er fort „Das ist nicht der Demyx, den ich bewundert habe“ Ich wusste Nichts darauf zu erwidern und verstand die deutliche Zuneigung Xigbars nicht. Das einzige, was ich wusste war, dass meine Wangen einen deutlichen Rotschimmer bekommen hatten und dass mein Gegenüber mich mit einem Blick ansah, mit dem mich noch nie zuvor Jemand angesehen hatte. Es schien mir so fremd und doch spürte ich die Spannung zwischen uns deutlich.

Seine Hand auf meinem Kopf streichelte mittlerweile über meine linke Wange und sein Daumen berührte vorsichtig meine Lippen.
 

Jeder Idiot hätte diese Botschaft verstehen müssen, nur mein Verstand konnte es nicht in Worte fassen. Einen Atemzug später war der Moment auch schon vorbei, denn ein anderes Geräusch in meinen Ohren erweckte meine Aufmerksamkeit. Es war eine Stimme, die von draußen kam, sie war sehr leise und weit entfernt, dennoch erkannte ich sie sofort.
 

„Demyx!?“ rief Axel, scheinbar ziellos durch die Korridore irrend „Demyx, wo bist du?“

Sofort sprang ich aus und stolperte zur Tür. Xigbar wollte mich aufhalten, doch es war bereits zu spät. Nun stand ich draußen im weißen Gang und musste mich erst einmal an das helle Licht gewöhnen, ehe Axel mich entdeckte und auf mich zukam. Zuerst sah ich ihn nicht direkt an, erst als er mich ansprach zwang ich mich in sein Gesicht zu blicken.
 

„Demyx, ich hab dich überall gesucht“ er klang erschöpft, aber der Ton in seiner Stimme klang gezwungen normal. Er wollte mich wohl weiterhin wie einen sehr guten Freund behandeln, doch ich konnte die leise Bitterkeit aus seiner Stimme hinaushören „Du warst nicht in deinem Zimmer, auch nicht in der Stadt. Was tust du hier?“

Ich antwortete nicht, was auch? Ich hatte ja selbst kaum eine plausible Erklärung dafür. Doch der Rothaarige schien die Antwort nach einem Moment zu übergehen und sah mich fest entschlossen an „Wie auch immer, ich hab dich gefunden“

„Was... willst du denn von mir?“ fragte ich kleinlaut, versuchte meine Stimme so normal wie möglich wirken zu lassen.

„Ich... ich werde Sora ausfindig machen“ antwortete Axel prompt „Vielleicht ist Roxas noch irgendwo in ihm... und vielleicht hört er mich ja“ Ich verstand. Er hatte eine verzweifelte Hoffung gepackt seinen Roxas wieder zu finden. Vermutlich eine sehr kleine Hoffnung, aber sie genügte.

„Ich werde einen Weg finden, ihn zurückzuholen!“ fuhr er entschlossen fort „Ich gebe ihn nicht auf! Ich dachte, das solltest du wissen“ Wieder kam von mir nur ein Nicken. Sicherlich war ich traurig, doch irgendwie auch ein wenig erleichtert, dass wenigstens einer von uns weiter machen konnte.
 

Axel hatte noch Hoffnung. Ich hingegen musste mich geschlagen geben, in Axels Nähe war kein Platz für mich, das hatte ich nun eingesehen.

Ich schwieg einige lange Minuten und blickte zum Boden, mein Gegenüber sah mich wissend an.

„Hör zu, Demyx“ sagte er dann leise „Was da passiert ist... ist meine Schuld“ Ich hob den Blick etwas, wagte es aber nicht ihm ins Gesicht zu sehen. Axel streckte zögernd eine Hand nach mir aus, zog sie jedoch schnell wieder zurück.

„Ich war so blind! Ich habe nicht gemerkt was du empfindest und deine Gefühle ignoriert... Demyx, ich-“ er stockte, war plötzlich wie festgefroren und starrte an mir vorbei. Ich folgte seinem Blick hinter mich, Xigbar war aus seinem Zimmer getreten und verfolgte das Szenario. Kein Wunder also, dass der Pyromane im Satz abgebrochen hatte, ihm musste es sehr unangenehm sein, dass Jemand das Gespräch mitbekommen könnte.
 

Etwas mehr in seiner Wortwahl bedacht und in noch leiserem Ton wendete er sich dann wieder an mich „Es... tut mir wirklich leid... und ich hoffe du kannst mir irgendwann verzeihen“

„Das hoffe ich auch“ entgegnete ich ihm, zwang mich zu einem leichten Lächeln „Jetzt geh Roxas suchen und... viel Glück“
 

Axel atmete erleichtert auf, tat dann einen kleinen Schritt auf mich zu, dann wieder zurück. Ein zweites Mal entschied er sich lieber dafür, mir nicht zu Nahe zu treten. Das war mir mehr als Recht, denn wer wusste schon, wie lange ich mich noch zusammenreißen konnte?

Ich wartete ungeduldig bis Axel endgültig ein Portal geöffnet hatte und mich bevor er hindurch schritt dankbar anlächelte.

Kaum war er verschwunden, knickten meine Beine unter meinem Körper weg und schon saß ich auf dem kalten Boden. Bei dem Zusammensacken hatte Xigbar sofort einen Satz nach vorne gemacht, blieb jedoch kurz vor mir wieder stehen als er sah, dass ich mich wider Erwarten noch recht gut unter Kontrolle hatte.
 

„Alles klar bei dir?“ erklang seine Stimme fragend und leicht besorgt. Ich atmete einmal tief ein und aus und horchte in mich hinein.

„Ja, es geht schon“ antwortete ich dann und stand wieder auf. Anschließend drehte ich mich zu ihm im, ging den letzten Schritt auf ihn zu und drückte meine Lippen gegen Seine. Er schien überrascht, lies mich jedoch mit Wohlwollen gewähren. Ich musste mich angestrengt auf die Zehenspitzen stellen und selbst dann kostete es mich einige Mühe überhaupt an den Größeren ranzukommen.

Nach einem Moment löste ich den leichten Kuss wieder und schenkte Xigbar ein etwas zurückhaltendes Lächeln.

„Vielen Dank für Alles“ sagte ich, während er mich immer noch verblüfft ansah „Ich werde jetzt wieder in mein Zimmer gehen. Wie sehen uns“
 

Und schon lief ich los, lies den ratlosen Xigbar einfach hinter mir zurück. Ich war ihm wohl eine Erklärung schuldig, blieb dennoch nicht stehen. Ich hatte eine Entscheidung getroffen.

Natürlich liebte ich Axel noch und natürlich brannte noch immer der Schmerz in meiner Brust, der wohl nie ganz verschwinden würde.

Aber Xigbar hatte Recht, ich würde das durchstehen und vielleicht, aber wirklich nur vielleicht würde das leichte Kribbeln, das auf meinen Lippen zurückgeblieben war ja irgendwann eine Bedeutung haben.
 

end

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Ja, ok ich weiß. Ihr habt was anderes erwartet, nicht wahr?

Das Kapitel ist doch länger geworden, als ich geplant hatte, aber ich mag es eigentlich ganz gern. Ich hoffe auch euch hat es gefallen. Und vielen Dank an Alle, die es tatsächlich bis zum Ende durchgehalten haben.
 

Eigentlich ist das das Ende von "bittersüßer Schmerz", aber da der ein oder andere unbeding ein XigbarXDemyx-Kapitel wollten habe ich beschlossen, noch ein Extra-Kapitel zu schreiben. Es ist bereits in Arbeit und wird bald folgen. Wenn ihr Interesse habt lest es :)

Vielen Dank
 

Euer Lindwurm



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Kommentare zu dieser Fanfic (27)
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Von: abgemeldet
2008-05-02T22:03:06+00:00 03.05.2008 00:03
Ich liebe das paring demyxaxel schade dass axel wohl nur augen fuer roxas g´hat aeber vill. ändert sich dass noch .wenn ich es bewerten sollte (was ich ja jetzt auch tue) würde ich der FF eine 1++++++++++++++ geben^^
Von:  Nerventee
2008-04-09T17:44:11+00:00 09.04.2008 19:44
boah so süß
hier das Kommi-Dingens
argh AXel so fies T__T
gemein chi
aber Demyx voll der Uke und so süß ♥
ich hatt immer Angst vor Xigbar
*hust*
Von:  Fumachan
2008-01-01T20:18:42+00:00 01.01.2008 21:18
ai~
das war so sweeeet!!!
*-*
ich hab es liep!
*g*
nyo~
das hatte i-wie überhaupt nix so... eh jo voll surrealistuisches an sich xD
man konnte alles voll gut nachvollziehen!
^________^
nyah~
mal sehn, was das zusatzkappi bringt XD
chu~
fuma
Von:  Atobe_Keigo
2007-12-29T21:31:00+00:00 29.12.2007 22:31
Das war so eine schöne FF! QQ *anluv*
Man fiebert richtig mit Demyx mit und du hast alles so toll beschrieben.
Es war traurig, aber das Ende echt soo schön und passend >///<
Du hast mich zu nem XigbarxDemyx Fan gemacht XD~
Ich freu mich auf das Zusatzkapitel ^.^ *total neugierig desu*
*FF zu Favos tu* x3

LG
dat Atobe~
Von:  Kiriwar
2007-12-27T21:22:27+00:00 27.12.2007 22:22
TT
Vorbei?!?!?!?!?!
*drop*
MACH GEFÄLLIGST WEITER!!!
Wen es dieses Extra kapik nicht göäb würd ich dir den Hals umdrehen!-.-


das ist so süß!!!
Q_Q
*knuddel*

njar....habsch lieb und schreib schnell weiter!!
Seph
Von:  Zebraviech
2007-12-27T20:30:35+00:00 27.12.2007 21:30
*auf Tränendrüse drück* Q.-
Das Kapitel ist wirklich Herz allerliebst und das Ende gefällt mir auch sehr.
Man hat zwar lange gewartet auf das letzte Kapitel aber man wurde nicht enttäuscht, finde ich.
Man leidet wirklich mit Demyx, dass hast du auch gut rübergebracht.
Es gitb ein zusatzkapitel?? °_° *kulleraugen*
Darüber bin ich angenehm überrascht, und werde es garantiert lesen wenn es fertig ist und hier hochgeladen wurde.

LG
Zebraviech
Von:  LittleJackFrost
2007-12-27T19:15:11+00:00 27.12.2007 20:15
ooohhh das is zwar volle traurig aba echt ein klasse ende !!!
du hast das echt gut geschrieben und die gefühle sind alle toll rüber gebracht
weiter soo~ ^^

dat Zelos
Von:  Laaran
2007-11-21T19:09:03+00:00 21.11.2007 20:09
*_*

ich mag dich
du schreibst über demyx und xigbar XD
Von:  Fumachan
2007-11-11T20:15:22+00:00 11.11.2007 21:15
waah*geheult hat*
alter, das war ja mal genial!
;-;
die FF is voll süüüüß!
*g*
ich hab deinen stil doch i-wie verdammt lieeep!
*umflausch*
ich werd weiterlesööön!!!! *keks gebtz*
X3
fuuuma~
Von:  Levi
2007-10-29T09:28:29+00:00 29.10.2007 10:28
"Die zwei Seiten des Xigbar"
*deine Überschrift überklebt*
Nein Scherz.

Also erstmal ganz schön.
Und das Xigbar auch anders kann ist ja nischt neues mehr.
Aber das er Demyx so trösten kann. Wer hätte das gedacht.
Na wenn sich da nicht was anbahnt.
hrhrhrhrhr~
Kara-chans Kommi kann ich mich anschließen.
aber es soll freiwilliger Sex sein.
sonst bringt sich das schnuckelige demyx-chan noch um.
So mal wieder sehr schön geschrieben.

Lady_Leviathan


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