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I want your Sex

Schuldig x Omi [mit wildest_angel]
von

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Titel: I want your sex

Autoren: Jei & wildest_angel

Fandom: Weiß Kreuz

Pairing: Schuldig x Omi

Rating: MA
 

Disclaimer: Wie immer *seufz* Die Jungs gehören uns nicht und wir verdienen kein Geld mit ihnen… Sie sind nur unseren kranken Ideen zum Opfer gefallen *gg*

Auch das Lied ‚I want your Sex’ ist keine Eigenkreation von uns, sondern ein Song von George Michael…
 

Zum Aufbau: Joa… Die FF ist ein bissel anders aufgebaut als man es von uns gewohnt ist. Und es hat ne ganze Weile gedauert, bis wir endlich wussten, wie wir es anstellen wollen. Hoffentlich ist es übersichtlich genug *gg*
 

Kommentar: Jei hat zu diesem Thema nichts mehr zu sagen xD’ *zu angel schiel* du? angel: Ja, doch... *gg* Also, in dieser FF kommt noch ein Song vor – „Heaven`s on fire“ Der gehört uns natürlich auch nicht, sondern ist Eigentum von Kiss. Wollt ich nur gesagt haben. Ach so... Ja. An dem Pairing ist übrigens Pharaos_Tenshi schuld. *gg* Beschwert euch bei ihr! Und jetzt wünschen wir euch viel Spaß.
 


 

~+~ 1. Kapitel ~+~
 

Tokio – 16.09.20XX - 04:25 am
 

Erschöpft sank Omi in seinem Stuhl nach hinten und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Seit er denken konnte, hatte er nicht mehr so lange an den Vorbereitungen für eine Mission gesessen wie heute. Doch es blieb ihm nichts anderes übrig, wenn er wollte, dass nicht nur die Mission erfolgreich abgeschlossen wurde, sondern auch sein eigener kleiner Plan aufging. Sicher, wenn seine Kollegen davon Wind bekamen, dann würden sie ihn zur Hölle schicken und einen Teufel tun, sich je wieder an seine Ausarbeitungen zu halten, aber dieses Risiko würde Omi eingehen.
 

Sein Blick glitt wieder über den großen Monitor und fand die Uhr. Resigniert stöhnte er auf. Es wurde Zeit, dass er fertig wurde. Mit müden Augen machte er sich wieder an die Arbeit und versuchte sich nicht von seinen Gedanken und Erinnerungen ablenken zu lassen. Und tatsächlich. Eine knappe halbe Stunde später hatte er sein Werk beendet. Noch einmal ging er alles durch und nickte dann zufrieden. Ja… So würde es hinhauen. Und wenn nicht, dann würde er eben vor Ort improvisieren müssen. Morgen Abend ging es um alles. Nicht nur darum, die entführten Kinder alle lebendig zu befreien, sondern auch um _ihn_.
 

Mit einem leisen Surren verabschiedete sich Omis Computer schließlich und wünschte ihm mit einem letzten Blinken des kleinen grünen Lämpchens eine gute Nacht. Omi gähnte herzhaft und schaltete auch den Monitor aus. Leicht ließ er seine Knochen knacken und erhob sich. Abermals konnte er ein Gähnen nicht unterdrücken. Ohne sich noch groß auszuziehen oder ins Bad zu gehen, ließ er sich auf sein Bett fallen und schloss die Augen. Die Müdigkeit zerrte an ihm, doch es fiel ihm schwer, die Augen auch geschlossen zu lassen und nicht zu seinem Handy zu greifen. Doch er hielt sich zurück, schwelgte einfach in seinen Gedanken und genoss so den verschwommenen Anblick seines heimlichen Geliebten.
 

~+~ Erinnerung ~+~
 

Tokio – 21.07.20XX – 04:00 pm
 

Als Omi endlich den tristen Schultag hinter sich lassen und das nervige Gebäude verlassen konnte, führte sein Weg ihn direkt in das Eiscafé an der Ecke. Er hatte keine Lust jetzt nach Hause zu gehen und da gleich wieder mit irgendwelchen Aufgaben beladen zu werden, wenn er andere Dinge im Kopf hatte. Normaler Weise setzte er sich hier her, wenn er wusste, dass er zu Hause nicht dazu kommen würde Hausaufgaben zu machen. Doch heute erledigte er auch hier seine Aufgaben nicht, bestellte sich einen großen Erdbeerbecher, als der lächelnde Kellner auf ihn zu kam, und lehnte sich dann mit einem entspannten Seufzen nach hinten. Er schloss die Augen. Das erste, was er vor den gesenkten Lidern sah war… Wieder er… Grummelnd öffnete er die Augen wieder und versuchte sich endlich auf andere Gedanken zu bringen.
 

Müde stützte Schuldig im hintersten Eck des Cafés den Kopf auf die Hand. Er hasste es, so früh aufstehen und Personenschutz übernehmen zu müssen. Aber jetzt war sein Schützling sicher und wohlbehalten in seinem Appartement und vergnügte sich gerade mit irgendeiner Tussi... Für die nächsten zwei Stunden hatte der Telepath also Pause. Ein wenig genervt nippte er an seinem Cappuccino, streckte die Beine unter dem Tisch aus und gähnte verhalten. Gott, war das langweilig! Gemütlich lehnte er sich zurück, wuschelte sich durch die Haare und schloss kurz die Augen.
 

Als Omi seine Bestellung bekam, hatte er noch immer nicht bemerkt, _wer_ da hinter ihm in der Ecke saß und gelangweilt gähnte. Und wahrscheinlich war das auch gut so, denn ansonsten hätte er sich an dem Berg aus Sahne, Eis und einer Erdbeere, den er sich grade in den Mund schob, übel verschluckt. Leise summend machte er sich über seinen Eisbecher her, bekam dabei wie immer mehr Aufmerksamkeit als die anderen Gäste. Was den Weiß nicht verwunderte, denn in den letzten Tagen war Omi regelmäßig hergekommen. Manchmal sogar zwei Mal am Tag.
 

Als der Telepath die Augen wieder öffnete und eben einen weiteren Schluck von seinem Kaffee trinken wollte, fiel sein Blick auf einen leuchtenden blonden Schopf genau vor sich. Dem Orangehaarigen klappte der Mund auf, die Tasse hing vergessen vor seinen Lippen in der Luft. Na, wenn das mal nicht die Langeweile vertreiben würde, bis er seinen Schützling wieder abholen musste! Mit einem leisen Klacken stellte er die Tasse wieder zurück auf den Tisch, schob behutsam seinen Stuhl nach hinten, erhob sich und schlich sich hinter den Blonden. "So ein Zufall...", raunte er grinsend hinter Omis Rücken. "Sieh an, das Kätzchen schleckt Sahne. Du erfüllst wohl jedes Klischee, was?"
 

Omi zuckte zusammen. Diese feixende, freche und mehr als provokante Stimme kam ihm unheimlich bekannt vor. Langsam führte er die eben gestockte Bewegung zu Ende und schob sich den zweiten Löffel Sahne in den Mund, drehte sich dann langsam um und blickte zu dem Schwarz empor. „Mastermind…“, stellte er leise fest, seine Augen blitzten kurz auf. Ob aus Überraschung oder Feindseligkeit, konnte man nicht sagen. Er musterte den Orangehead und schluckte leicht. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Dass er dem Telepathen hier über den Weg lief.
 

Ohne eingeladen worden zu sein, setzte sich Schuldig auf den freien Stuhl an Omis kleinem Tisch, grinste den Blonden mit der üblichen Mischung aus Spott und Herablassung an und winkte dem Kellner, um sich eine weitere Tasse Kaffee zu bestellen. Die andere stand vergessen auf seinem nun verwaisten Tisch. "Dass man euch auch mal tagsüber sieht", zwinkerte er frech. "Ich war immer der Meinung, ihr kriecht nur nach Anbruch der Dunkelheit aus euren Löchern."
 

Omi verengte leicht die Augen und beobachtete Mastermind bei seinem Tun. Er war nicht anders als sonst, nicht anders, als Omi ihn schon von Missionen kannte. Auf sein Äußeres achtend, mit seinem leichten weißen Mantel und dem Bandana, das das wilde Haar ein wenig im Zaum hielt. Die grünen Augen funkelten provokant und aufmüpfig wie eh und je und in seiner Stimme lag der übliche Ton, der jeden auf die Palme bringen konnte, mit dem er sprach. Und dennoch – Omi war nicht der Meinung, dass von dem Telepathen eine unangenehme Spannung ausging. Ganz im Gegenteil.

„So kann man sich irren, Schwarz…“, meinte er nur und bemühte sich so gleichgültig wie möglich zu klingen. Doch allein sein aufmerksamer Blick und die leichte Röte auf seinen Wangen deuteten darauf hin, dass er diesem Zusammentreffen alles andere als desinteressiert gegenüber stand.
 

Schuldig lachte leise, lehnte sich vor, stützte den Ellbogen auf den Tisch und sein Kinn auf die Hand. Ein ausgesprochen amüsierter Blick traf zielsicher und forschend die blauen Augen des Jüngeren. "Nimmst du dir eine Auszeit?", erkundigte er sich verschwörerisch, aber keineswegs angriffslustig. Kurz glitten seine Augen zu Omis Schultasche, bevor sie sich wieder in den blauen Iriden seines Gegenübers versenkten. "Ziemlich stressig, das alles unter einen Hut zu kriegen, was? Schule, den Laden, die Aufträge..."
 

Omi musterte den Anderen und aß eine weitere Erdbeere. Kurz zögerte er. Wäre es verhängnisvoll jetzt über sein Doppelleben zu sprechen? Aber immerhin saß er hier grade mit dem Schwarz-Telepathen in einem Café und egal was der wissen wollte, er würde es doch herausfinden, wenn er es darauf anlegte. Also nickte der Weiß, bestellte sich einen Kakao, als der Kellner Schuldig seinen Kaffee brachte, und blickte wieder in die grünen Augen des Deutschen. „Ja… manchmal schon… Aber was bleibt mir anderes übrig?“ Er schmunzelte leicht verlegen und zuckte mit den Schultern. „Mach dir um _mich_ keine Sorgen, Mastermind… Ich schaff das schon…“, scherzte er schließlich, versuchte so auch seine eigene Unsicherheit irgendwie zu überdecken und Schuldig nicht das Gefühl zu geben, dass der ihm haushoch überlegen war.
 

"Mach ich nicht!", erklärte Schuldig mit einem verspielten Lächeln, das sich von seinem üblichen, alles verspottenden Grinsen unterschied wie der Tag von der Nacht. "Du hast es bis hierher geschafft, du schaffst es auch noch weiter." Er wusste, wie schwer Nagi es manchmal hatte, wenn er bis in die Morgenstunden für einen Auftrag recherchierte und dann in die Schule gehen sollte. Omi hatte zusätzlich noch die Arbeit in dem albernen Blumenladen... "Weißt du, es ist schon bewundernswert, wie du das alles machst", gab er offen und ehrlich zu, strich sich in einer beiläufigen Bewegung die Haare aus dem Gesicht und sah dabei wieder fest in Omis Augen.
 

Fast schon ein wenig stolz setzte sich Omi aufrecht hin und lächelte dann amüsiert. „Ach was… So schlimm ist es gar nicht… Manchmal kommen die Schulaufgaben vielleicht etwas zu kurz, aber im Grunde bekomm ich das schon alles auf die Reihe“, erläuterte er und schob sich wieder einen Berg von Eis und Sahne in den Mund, beobachtete Schuldig dabei und begann sich tatsächlich zu entspannen. „Obwohl ich mich manchmal schon frage, wie es wäre, mal nicht so viel um die Ohren zu haben und entspannt Langeweile genießen zu können…“ Er grinste leicht, schnappte sich eine besonders rote Erdbeere, ließ sie ebenfalls in seinem Mund verschwinden und nickte dankend dem Kellner zu, der ihm seinen Kakao hinstellte.
 

Das Lächeln auf Schuldigs Lippen verschwand keine Sekunde. "Es würde dir wahrscheinlich nicht gefallen", meinte er ruhig. "Wenn man gewöhnt ist, immer so im Stress zu sein, weiß man irgendwann nichts mehr mit sich anzufangen, wenn man nichts zu tun hat. Und so schön ist Langeweile auch nicht." Er überlegte einen Moment, musterte dabei den Blonden vor sich intensiv. "Irgendwann wird’s noch stressiger werden, wenn du dann auch noch die ersten Dates mit unterbringen musst", zwinkerte er neckend.
 

Omi spürte wie im das Blut in den Kopf schoss und ahnte, dass er den Erdbeeren in ihrer Farbe nun arge Konkurrenz machte. „Ach was…“, murmelte er und schenkte seinem Kakao unglaublich viel Aufmerksamkeit, um Schuldig nicht mehr ansehen zu müssen. „Ich kann mir keine Dates leisten. In unserem Geschäft ist das zu gefährlich… Und ich bin doch nicht Yohji…“, murmelte er. Wie nah er damit an den Lebensstil seines Gesprächspartners herantrat, ahnte er nicht mal. Sicher, er wusste über keinen Schwarz mehr als über Mastermind, aber er war kein Profiler und es gehörte nicht zu seinen Stärken, einem seine Lebensweise von den Augen abzulesen.
 

Ein wenig überrascht legte der Telepath den Kopf schief. "Du kannst doch deswegen nicht auf deine Jugend verzichten", meinte er ehrlich erstaunt. "Was wäre das denn für ein Leben?" Die kleine Spitze auf Balinese überhörte er geschickt, er hätte sonst erklären müssen, dass er selbst nicht viel anders handelte.
 

Omi zuckte mit den Schultern und schluckte seinen Happen Eis runter, den er grade hinter den schmunzelnden Lippen hatte verschwinden lassen. „Ich hab keine andere Wahl, oder?“ Seinem Tonfall war deutlich zu entnehmen, dass er auf diese Frage nicht ernsthaft eine Antwort erwartete. Immerhin kannte er sie. Er hatte tatsächlich keine Wahl. Alles war für seinen Teil wichtig. Sicher, er könnte weniger Schichten im Blumenladen übernehmen, auch wenn Aya das sicher nicht sonderlich erfreuen würde, aber die Arbeit machte ihm Spaß und er wollte nicht riskieren, irgendwann gar nicht mehr im Koneko arbeiten zu können. Denn dann würde er sicher nur noch mit den Missionsvorbereitungen und seinen Schulaufgaben zu tun haben.
 

Schuldig schüttelte leicht den Kopf. "Du hast immer die Wahl. Und solange dir dein Leben so gefällt, ist doch alles in bester Ordnung. Wenn noch etwas dazukommt, wirst du auch das in deinen Tagesablauf einbauen können, da bin ich sicher." Dass es so war, bewies Omi allein schon dadurch, dass er sich die kleine Extra-Zeit in diesem Café ermogelte.
 

Omi lächelte den Anderen an und nickte leicht. „Ja… wahrscheinlich…“, meinte er nachdenklich und musterte Schuldig weiter. Als ihm jedoch klar wurde wie lange er nun schon in die schönen grünen Augen blickte, wandte er sich hastig wieder seinem Eisbecher zu. „Und… womit vertreibst du dir die Zeit so?“, fragte er, schob sich noch einen Löffel voller Eis in den Mund und lutschte darauf herum, während er den Telepathen wieder gelassen ansah.
 

Schultern zuckend seufzte der Telepath leise. "Mit nichts außergewöhnlichem", antwortete er vorsichtig. Er wollte einem Feind nicht zu viel von sich verraten, wobei ihm aber gar nicht auffiel, dass er sich mittlerweile gar nicht mehr so verhielt, wie Omi es wohl von ihm gewohnt war. Diese Seite an Schuldig, das Vorsichtige und Nachdenkliche, versteckte er normalerweise sehr gut. "Ich zieh meistens um die Häuser, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt", erklärte er ruhig, verschwieg dabei, welchen Lebenswandel er für gewöhnlich praktizierte.
 

There's things that you guess

And things that you know
 

Omi lauschte interessiert, lächelte bei der Art und Weise, wie sich Schuldig gab, immer wieder sanft. „Mh…“ Er schluckte und nippte an seinem Kakao. „Vielleicht sollte ich das auch mal machen…“, kam es dann von ihm und er schien tatsächlich mit diesem Gedanken zu spielen. „Na mal sehen…“ Er kratzte mit seinem Löffel das letzte bisschen Eis aus dem großen Glas und fischte die letzte Erdbeere hervor, schob sie in den Mund und legte den Löffel bei Seite. Satt ließ er sich nach hinten in die mehr oder weniger gemütliche Stuhllehne sinken und nahm seinen Kakao in die Hand, beobachtete dabei entspannt den Telepathen. Es war wirklich ein gehöriger Unterschied, Mastermind privat oder auf Mission zu treffen, auch wenn es zu Anfang nicht den Anschein gemacht hatte. Aber inzwischen merkte Omi, dass sich auch sein Gegenüber lockerte und offenbar ein bisschen mehr von sich zeigte, wenn auch nicht viel.
 

"Na, du brauchst ja nur mal mitkommen", meinte der Telepath leichthin. Es war ja sowieso ausgeschlossen, dass der kleine Weiß diese Worte für bare Münze nahm und auf das Angebot einging. Entspannt lehnte er sich wieder zurück, trank von seinem inzwischen nur noch lauwarmen Kaffee und lächelte versonnen. Für den Augenblick sah er ganz und gar nicht bedrohlich aus, sondern einfach nur so jung, wie er eigentlich war.
 

Überrascht sah er Schuldig an. „Mitkommen? Mit dir? Um die Häuser ziehen und so?“, fragte er verdattert nach. Okay… Unterschied hin oder her – DAMIT hatte er nicht gerechnet. Skeptisch sah er Schuldig an. „Ich weiß ja nicht… Ob das so meine Szene ist, wo du dich rumtreibst?“
 

Wieder erklang leises, dunkles Lachen von dem Deutschen. "Da würdest du mir wohl vertrauen müssen." stellte er schmunzelnd fest, wunderte sich aber, dass Omi sein Angebot überhaupt in Erwägung zog. "Zumindest würde ich dich nicht so nerven wie manches Mädchen" fügte er neckisch blinzelnd hinzu, strich sich ein weiteres Mal durch die schimmernden Haare.
 

Omi schmunzelte nur leicht und musste dann tatsächlich lachen. Das Generve der Mädchen im Koneko schien also auch dem Schwarz bekannt zu sein. Was der nicht alles über ihn und sein Leben bei Weiß wusste, unglaublich. Schließlich musste er schmunzelnd nicken und zugeben, dass es ihn durchaus interessierte, sich Schuldigs Leben mal ein wenig genauer anzusehen. „Ich denk drüber nach…“, lächelte er, war sich aber noch nicht so ganz darüber im Klaren, wie Mastermind auf die Idee kommen konnte, dass er ihm einfach blindlings vertraute.
 

There's boys that you can trust

And girls that you don't
 

"Ich seh`s in deinen Augen" lächelte der Schwarz, den die letzte Überlegung des Jüngeren förmlich angesprungen hatte. Er holte einige Geldscheine aus der Hosentasche, legte sie auf den Tisch und schob seinen Stuhl zurück. "Fühl dich eingeladen", meinte er zwinkernd. "Ich muss langsam wieder los."
 

Omi blickte auf das Geld und sah dann zu dem Mann, der sich erhob. Lächelnd nickte er. „Danke…“, kam es noch von ihm, dann verschwand Mastermind auch schon. Sollte er es wirklich wagen? Sollte er sich wirklich mit Schuldig treffen und sich ihm einen Abend lang anvertrauen, um mit ihm um die Häuser zu ziehen? Nachdenklich trank er seinen Kakao aus.

Erst als er sich gut 15 Minuten später ebenfalls auf den Heimweg machte – immer noch über seinen kurzen Kaffeeklatsch mit dem Feind nachdenkend – wurde ihm klar, dass er sowieso keine Gelegenheit hatte, Mastermind zu kontaktieren. Er hatte keine Nummer, keine Adresse – nichts. Es lag also im Grunde ganz an dem Telepathen, ob sie überhaupt je etwas zusammen unternehmen würden…
 

~+~
 

~+~ Erinnerung ~+~
 

Tokio – 21.07.20XX – 09:00 pm
 

Den ganzen Tag über, den Omi damit verbracht hatte sich um seinen Schulkram und den Laden zu kümmern, hatten seine Gedanken bei dem Telepathen gehangen. Nun, da der Laden geschlossen und er abermals über seinem dicken Geschichtsbuch saß, hatte er das Gefühl, dass er diese eine Zeile schon zig Mal gelesen hatte. Dennoch hatte er kein Wort verstanden, geschweige denn realisiert worum es in dem gesamten Text eigentlich ging. Tatsächlich war er mit seinen Gedanken soweit von dem Koreakrieg entfernt, dass er sich unweigerlich fragte, was er anziehen sollte, wenn er wirklich mal mit dem Schwarz weggehen sollte. Auf eine kleine Karte starrend, auf der mit einer roten Linie vermerkt war, wo Nord- und Süd-Korea sich trafen, ertappte er sich dabei, wie er gedanklich in den grünen Augen des Telepathen versank.
 

Schuldig saß an der Theke einer Cocktailbar, starrte in seinen bunten Drink und seufzte leise. Sein Date hatte sich als riesiger Reinfall erwiesen, er hatte die zwar recht hübsche, aber mindestens ebenso dumme Tussi schneller in den Wind geschossen, als sie gucken konnte. Und nun war ihm gelinde gesagt stinklangweilig. Wie von selbst wanderten seine Gedanken zum frühen Nachmittag zurück und ein kleines Grinsen hob seine Mundwinkel an. Er schloss die Augen und konzentrierte sich, warf eine mentale Strömung nach der anderen aus seinem Geist, bis nur noch eine einzige übrig blieb. /Was machst du gerade, Kätzchen? Ich bin zufällig ganz in deiner Nähe. Wenn dir also langweilig ist.../ Den Rest ließ er offen.
 

Omi zuckte erschrocken zusammen, als er die Stimme in seinem Kopf hörte. Sein Denken raste, doch schnell wurde ihm klar, dass er mit diesen wirren unvollendeten Gedanken auch einem Telepathen nicht wirklich antworten konnte. Er schob das langweilige Buch weg und lehnte sich zurück. /Mastermind…/, kam es von ihm, wie schon am Mittag. Doch diesmal konnte er schlecht verbergen, dass es ihn freute, die Stimme des Anderen zu hören. Er schloss die Augen und augenblicklich sah er den grinsenden Mann wieder vor sich. /Langweilig ist mir nie… weißt du doch… Wo steckst du?/ Omi war es nicht gewohnt sich so zu unterhalten, weswegen er seine Gedanken – und somit auch das was er zu seinem Gesprächspartner ‚sagte’ – nicht so recht kontrollieren konnte.
 

/Ich bin im Sunrise, bei euch um die Ecke. Komm her, wenn du magst./ Schuldig grinste in sich hinein, als er mitbekam, bei was er Omi gestört hatte. Naja, es gab interessantere Sachen als den Koreakrieg. Und wer brauchte den heute noch? /Ich werde noch eine halbe Stunde hier sein. Beeil dich./
 

Omi rappelte sich auf der Stelle auf. Sein Herz begann wild zu hämmern. /Ich bin schon auf dem weg… Muss mich nur noch umziehen!/, dachte er, stand dabei schon vor seinem Kleiderschrank und zog einige Klamotten heraus. Das Sunrise… Damit hatte er nicht gerechnet. Doch belustigt über den nahen Treffpunkt schlüpfte er in eine frische enge Jeans, die leicht zerschlissen wirkte, und zwängte sich in ein Shirt, das ihm fast schon etwas zu klein war. Skeptisch begutachtete er sich im Spiegel, wuschelte sich durch die Haare und beschloss dann, dass er ja niemanden kennen lernen wollte, sich also nicht noch mehr herausputzen musste also ohnehin schon.
 

Nur knapp zehn Minuten später betrat Omi den Club. Viel war um diese Uhrzeit noch nicht wirklich los, aber soweit Omi wusste, was das hier eh keiner der Läden, die sonderlich voll wurden. Dennoch war er schon einmal hier gewesen, auch wenn es schon eine Weile her war. Suchend blickte er sich um und stellte fest, dass er langsam aber sicher doch unruhig und etwas nervös wurde. Schließlich erblickte er die auffällige Haarmähne seiner Verabredung und steuerte gradewegs auf Schuldig zu. „Da bin ich…“, sagte er und lehnte sich schwungvoll an die Bar neben Schuldig, lächelte in mit seinem niedlichen Lächeln an und neigte leicht den Kopf zur Seite.
 

Anerkennend nickte der Deutsche, musterte dann seinen Begleiter für diesen Abend eingehen und zog überrascht eine Augenbraue nach oben. "Wow!", kam es ihm unwillkürlich über die Lippen. Da war nichts mehr von dem braven Weiß-Chibi übrig; vor ihm stand ein eindeutig interessanter junger Mann. Die angenehme Überraschung spiegelte sich in den grünen Augen und Schuldig deutete mit dem Kopf auf den freien Platz neben sich. "Setz dich und such dir was zu trinken aus", lud er den Jüngeren mit einem schiefen Grinsen ein.
 

Leicht verlegen lächelte Omi den Größeren an und schwang sich auf den Hocker, schielte auf die Karte und dann zu dem Drink, der schon vor dem Schwarz stand. „Ehm.. ich nehm das gleiche, was du hast…“, meinte er dann nur. Er kannte sich partout nicht mit diesen ganzen bunten Getränken aus. Aber was Schuldig da zu sich nahm, würde sicher nicht so schlecht sein. Zumindest sah es süß und lecker aus. Er neigte sich über den Drink und schnüffelte daran. Und es roch fruchtig. „Ja… das nehm ich auch…“, lächelte er und setzte sich wieder grade hin.
 

Mit einer lässigen Handbewegung winkte Schuldig den Barkeeper zu sich und bestellte für Omi den gleichen Drink wie seinen. Dann wandte er sich wieder dem Jüngeren zu. "Der haut aber rein", warnte er ihn vor. "Trink ihn vorsichtig." Er konnte sich vorstellen, dass der Blonde nicht oft Gelegenheit hatte, Alkohol zu trinken, und er wollte nicht, dass der ihm nach zehn Minuten unter der Theke lag und zu nichts mehr zu gebrauchen war...
 

Omi schielte zu dem Drink und schluckte kurz. „Okay.. danke…“, meinte er leise und lächelte wieder, nippte dann unsicher an der roten Flüssigkeit und leckte sich über die Lippen. „Hm… schmeckt aber gut…“, meinte er und wurde wieder zuversichtlicher. Aber er notierte es sich geistig, dass das dann wohl der einzige alkoholhaltige Drink bleiben würde, den er heute Abend zu sich nahm. Immerhin wollte gern die Kontrolle über sich behalten. Und die Tatsache, dass er noch nie betrunken gewesen war, sorgte dafür, dass er mit noch mehr Respekt an die Sache heranging. Immerhin wusste er nicht wie er sich so im zugedröhnten Zustand verhalten würde und das zusammen mit dem Feind auszuprobieren, war wohl ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt.
 

Schuldig prostete Omi zwinkernd zu und wollte ebenfalls gerade von seinem Drink nippen, als sich warme Hände von hinten um seine Taille schlangen und sich jemand gegen seinen Rücken drückte. Mit augenblicklich verdüsterter Miene drehte sich der Telepath zu dem "Angreifer" um, funkelte ihn böse an und knurrte: "Was willst du noch von mir?" Der schwarzhaarige Junge, der sich da so an ihn presste, nuschelte ihm etwas ins Ohr, ließ dabei seine Hände begehrend über den flachen Bauch streichen. Schuldig lachte dunkel und spöttisch auf, schüttelte den Kopf und erklärte herablassend: "Begreifs endlich! Du warst ein One-Night-Stand! Ich geh nie zweimal mit dem Gleichen ins Bett. Also zisch ab, ich bin in Begleitung!"
 

Omi beobachtete die Szene und schluckte hart. Er erwischte sich bei dem Gedanken, wie sehr er es doch bereute, seine Darts nicht dabei zu haben. Die hätten sich sicher jetzt gut am Hals des Fremden gemacht. Doch Schuldigs Abfuhr riss ihn wieder in die Realität zurück und seine Augen weiteten sich leicht. Hatte er den Text nicht schon mal gehört, als eine quirlige junge Frau Yohji im Koneko um den Hals gefallen war? War es nicht genau _diese_ Einstellung, die ihn an Yohji immer so ankotzte? Hastig wandte er den Blick ab und starrte in seinen Drink. Na super… Wieso geriet er eigentlich immer an die Falschen? Tief durchatmend nahm er noch einen Schluck aus seinem Glas und beobachtete dann aus den Augenwinkeln, wie der junge Mann mit verletzter Miene davon ging. Kurz glaubte Omi, dass er sogar Tränen in den fremden Augen gesehen hatte. Ernst sah er Schuldig an.
 

"Was ist?", erkundigte sich der Deutsche gelassen. Er war sich keiner Schuld bewusst, etwas falsch gemacht zu haben, das einen solchen ernsten Blick aus den sonst so vergnügt funkelnden Augen gerechtfertigt hätte. Wieder griff er zu seinem Glas und wartete geduldig auf die Antwort des Jüngeren.
 

„Das war nicht sehr nett…“, stellte Omi kühl und gelassen fest und deutet dem Schwarzhaarigen nach, der soeben die Bar verließ. „Du hast ihm das Herz gebrochen…“, setzte er murmelnd hinzu und schüttelte leicht den Kopf. „Meine Fresse…“ Schuldig war genau wie Yohji. Er war genau wie er! Am liebsten wäre Omi aufgestanden und einfach gegangen, hätte sich weiter mit dem Koreakrieg beschäftigt. Doch irgendwas hielt ihn davon ab. Und dieses Irgendwas war es, was Omi sagte, dass Schuldig nicht genau so war wie Yohji. Denn Yohji hätte er einfach stehen lassen. Aus glitzernden blauen Augen sah er seinen Begleiter wieder an und ihm war deutlich anzusehen, dass er nachdachte. Wenn Schuldig nie jemanden zwei Mal wollte… Omi wurde wieder leicht rot, senkte den Blick in seinen Drink. Hatte er dann überhaupt eine Chance?
 

Abwertend zuckte der Telepath mit den Schultern. "Na und?", meinte er kalt. "Er wusste, worauf er sich einlässt. Wenn er da mehr reininterpretiert, ist er selber schuld!" In diesem Moment wechselte die Musik von einem Kuschelsong zu härteren Gitarrenriffs und der Telepath setzte sich wie elektrisiert auf. "Komm!", bestimmte er, packte Omis Handgelenk und zog ihn ungefragt hinter sich her auf die kleine Tanzfläche. Seine Augen funkelten übermütig, als er mitten auf der verglasten Fläche anhielt und sich zu den rockigen Takten zu bewegen begann. Ohne es zu merken, hatte er wieder eine Verbindung zu Omi aufgebaut, so dass der live den Gesang des Telepathen geliefert bekam.
 

I look at you and my blood boils hot, I feel my temperature rise

I want it all, give me what you got, there's hunger in your eyes

I'm getting closer, baby hear me breathe

You know the way to give me what I need

Just let me love you and you'll never leave
 

Hart schluckte Omi. Noch ehe er etwas sagen konnte, befand er sich auch schon auf der Tanzfläche. Er sollte tanzen? Hier?? Vor allen Leuten? Das verbannte die Ähnlichkeiten zwischen Yohji und Schuldig endgültig aus seinem Kopf und als er dann auch noch Schuldigs Stimme in seinem Kopf hörte, keuchte er leise und ungehört auf. Er war nie schlecht in Englisch gewesen und verstand jedes Wort. Damit war sein Entschluss gefasst. Er würde kämpfen. Er würde Schuldig für sich gewinnen und ihn mit niemandem mehr teilen. Entschlossen trat er näher an den Mann heran und begann sich ebenfalls zu bewegen. Omi kannte das Lied entfernt und konnte so zumindest den Refrain problemlos übernehmen, kam Schuldig dabei immer näher.
 

Feel my heat takin' you higher, burn with me, Heaven's on fire

Paint the sky with desire, angel fly, Heaven's on fire
 

Überrascht lachte Schuldig auf, legte seine Hände warm auf Omis Hüften und dirigierte ihn noch näher zu sich, wobei er nicht einmal aus dem Takt kam. Omis Stimme in seinem Kopf klang wie süßer Wein, von dem er sich berauschen lassen konnte. Er versenkte den Blick tief in die blauen Augen, als die zweite Strophe begann und er den jungen Weiß ganz an sich herangeführt hatte.
 

I got a fever ragin' in my heart, you make me shiver and shake

Baby don't stop, take it to the top, eat it like a piece of cake

You're comin' closer, I can hear you breathe

You drive me crazy when you start to tease

You could bring the devil to his knees
 

Wild funkelten seine Augen auf, als er seine Stimme dabei rauchig und verführerisch dunkel werden liess und sich im Rhythmus der schnellen Musik ganz an seinem Tanzpartner bewegte. Damit hatte er wieder einmal erreicht, was er so sehr liebte: Das war kein Tanz mehr, das war ein Vorspiel...
 

Omi konnte nicht anders. Er grinste leicht und legte die Arme um den Nacken des Anderen, lehnte den Oberkörper leicht zurück und brachte seine Hüfte so noch näher an den Orangehaarigen. Oh ja… das war ein Spiel, das ihm eindeutig gefiel. Auch wenn er das Lied nicht sonderlich gut kannte, so war ihm jetzt schon klar, dass er es in den nächsten Tagen öfter hören würde. Leicht leckte er sich über die Lippen, sang den Refrain dann richtig mit.
 

Feel my heat takin' you higher, burn with me, Heaven's on fire

Paint the sky with desire, angel fly, Heaven's on fire
 

Das Grinsen auf Schuldigs Lippen erstarb, machte einem ungezügelten und verlangenden Ausdruck Platz.
 

I'm getting closer, baby hear me breathe

You know the way to give me what I need

Just let me love you and you'll never leave

Feel my heat takin' you higher, burn with me, Heaven's on fire

Paint the sky with desire, angel fly, Heaven's on fire
 

Er seufzte leise auf, als die letzten Akkorde ausklangen, strahlte den Jüngeren aber gleich wieder munter an, schnappte sich wieder seine Hand und brachte ihn zu ihrem Platz an der Theke zurück.
 

~+~
 

~*~tbc~*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tanga
2007-08-09T17:42:47+00:00 09.08.2007 19:42
*Kreiiisch* Ich glaubs nich!
Eine OmixSchuldig Story!
YEEEEEEEEES!!!........
Ähmmm *räusper*

Hey ihr beiden!
Wie ihr eventuell den Gekreische oben heraus gelesen habt bin ich begeistert!! XD Hab die FF hier gerade regelrecht verschlungen!
Ich liebe das Paaring OmixSchuldig (ich sag nur „Colours“ von Sorion).
Ihr hat einen schönen, flüssigen Schreibstil und gute Absätze, was der FF viel Qualität gibt.
Zum Inhalt kann ich sagen, dass er mich ab der ersten Zeile schon gefesselt hat, will unbedingt wissen wie es weiter geht!

Hoffe ihr lässt mich nicht mehr lange auf das nächste Kapitel warten ^-^
bye bye for the moment
Tanga



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