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Das Vermächtnis

Die Reise beginnt
von

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Artefakt der Vergangenheit

Kira kam unbehelligt an ihrem Zelt an. „Wieso störst du immer im falschen Moment?“ fragte sie Nurcan mit gespielter Entrüstung im Flüsterton. „Weil das was sie dir sagen wollten noch nicht für deine Ohren bestimmt ist, du wirst es schon erfahren.“ Antwortete er mit vollem Ernst und in ebenso leisem Ton. „Aber warum denn? Wen soll ich schon davon erzählen wer ich bin oder wer du bist? Scheinbar weiß es ja sowieso jeder außer mir.“ „Kira bitte, ich habe keine Lust jetzt mit dir darüber zu diskutieren, du wirst mir einfach vertrauen müssen. Ich werde es dir irgendwann erzählen aber nicht hier und auch nicht jetzt.“ Sie sah ihn an und war ein wenig enttäuscht. Das Mädchen wusste nicht warum es ausgerechnet seine Worte waren die tief in ihr etwas ganz empfindlich trafen, aber sie riss sich zusammen. „Was hat sie dir erzählt?“ „Warum fängst du nicht einfach meine Gedanken auf? Dann kann ich schlafen und du zu hören.“ Schlug sie vor. Sie war wirklich müde, sie musste länger mit Cherry gesprochen haben als sie dachte. Und irgendwie hatte sie keine Lust ihm die ganze Geschichte noch mal zu erzählen, außerdem war sie dazu nicht in der Lage, sie musste ihre Gefühle verbergen. „Nagut, das wird wahrscheinlich die einfachste Lösung sein. Schlaf ruhig ein bisschen ihr wart ziemlich lang da draußen.“ Kira nickte dankbar und legte sich hin. Nurcan hingegen setzte sich neben sie und tat was sie vorgeschlagen hatte, er fing ihre Erinnerungen ab und war erstaunt wie gut diese war, er hatte fast das Gefühl als spräche er mit Cherry selbst. Nachdem er zugehört hatte wollte er sich hinlegen, aber wieder kam diese Erinnerung zurück die er auch schon gestern ungewollt auffing. Was sollte er jetzt machen? Sollte er ihr wenigstens zeigen was wirklich geschehen war? Vermutlich würde sie sich mit diesem Mädchen nicht in Verbindung bringen, anderenfalls, wenn sie nun doch ähnlich aussah? Er wartete noch eine Weile ab. Es war eindeutig dieselbe Erinnerung, Nurcan entschied sich dafür sie vorerst für sich zu behalten, er würde es ihr erzählen. Dann schlief er ein. Nachdem das Mädchen im Traum wieder einmal verschwunden war, vielleicht in die Tiefe gestürzt oder einfach davon getragen und noch immer ohne Gesicht wachte sie auf. Etwas an diesem Traum war nicht ganz richtig. Sie wusste nicht woher sie die Sicherheit nahm, aber sie ahnte dass es so nicht gewesen war. Als ihr Blick zur Öffnung des Zeltes wanderte schrak sie kurz zusammen. Nurcan lag unweit neben ihr auf den Boden und schlief. Dann fiel es ihr wieder ein. Er hatte ihre Erinnerungen aufgefangen und erfahren was Cherry ihr anvertraut hatte. Nun war sie doch ein wenig überrascht dass er schlafend neben ihr lag gleichzeitig aber auch ein wenig froh über diese Tatsache.

Es bedeutete dass er ihr traute. Zumindest wenn man den weisen Worten Galon´s glauben durfte. Wenn man Fremden begegnete mit denen man eine Weile reisen würde so wusste man dass sie einen trauten wenn sie nebeneinander schliefen. Es beruhigte sie ein wenig. Es hieß auch das er ihr vielleicht tatsächlich irgendwann erzählen würde was er bisher versuchte von ihr fern zu halten. Mit diesem Gedanken schlief sie schließlich wieder ein. Diesmal traumlos.

Am nächsten Morgen war es noch sehr früh als sie aufwachte. Der Tau hing noch in den Blättern und die Dämmerung hielt den anbrechenden Tag noch fest im Griff. Die Sonne kroch gerade am Horizont empor, als es draußen plötzlich laut wurde. Auch Nurcan war vom Krach geweckt wurden. >Warte hier ich schaue erstmal nach was da draußen los ist.< Kira nickte nur und sah ihm hinterher. Als er nach geraumer Weile noch immer nicht zurück war, wurde Kira unruhig. <Nurcan? Was ist denn da los? Bist du in Ordnung?> Keine Antwort. Schließlich schlich sie sich selbst zum Eingang und spähte hinaus. Draußen war ein reges Treiben zu sehen, jemand musste dem Lager näher als gewollt gekommen sein, denn das Mädchen gewahr ein paar Wachen mehr die den Waldrand entlang liefen. Ihre Anspannung war fast körperlich zu spüren. Taren hatte sich inzwischen auch nach draußen begeben. <Nurcan? Nurcan hörst du mich? Was ist da passiert? Was sollen die ganzen Wachen?> >Bleib im Zelt, die Jäger von denen Cherry gestern gesprochen hatte sind dem Lager näher gekommen. Rave ist gerade nach vorn gelaufen. Ich behalte ihn im Auge. Bleib du wo du bist.< <Okay, aber übertreib es nicht. Taren wird sich mit dieser Gewissheit nicht besonders leicht tun. Vielleicht sollte ich ihm davon erzählen wenn die Lage sich weiter so zu spitzt.> >Nein, tu das nicht, noch nicht. Bisher geht keine weitere Gefahr von ihnen aus.< <Okay wie du meinst.> Damit beendete er die Verbindung und Kira beobachtete das Geschehen aus sicherer Entfernung. Es war wie Nurcan sagte, es änderte sich nichts an der Lage, aber die Anspannung blieb. Schließlich kam er zurück. „Rave ist wie vermutet zu ihnen gegangen, er hat ihnen Befehl gegeben keinen Schritt weiter an ans Lager zu tun ehe er nicht ein Zeichen gibt.“ „Aber dann ist es umso wichtiger das Taren es erfährt.“ „Nein, noch nicht.“ „Noch nicht, noch nicht, wie lange denn noch? Willst du warten bis es gar keinen anderen Weg mehr gibt?“ „Damit hat das nicht´s zu tun. Dem Lager wird nichts passieren.“ Das Mädchen schüttelte den Kopf, es war sinnlos mit ihm reden zu wollen. „Hör zu, Rave wird gleich nach dem Frühstück zu dir kommen und die Ausbildung weiter zu führen. Sei einfach ganz normal.“ Kira sah ihn entgeistert an. „Ist dir klar was du da von mir verlangst?“ „Ja, aber wenn du es nicht darauf ankommen lassen möchtest lässt du es einfach bleiben.“ Damit wandte er sich um und ließ sie einfach stehen. Sie sah ihn entgeistert nach. Das konnte doch unmöglich sein Ernst sein. Was wenn Rave nur darauf wartete das sie wieder unter sich waren? Aber das konnte sie sich nicht vorstellen, so unüberlegt würde selbst Rave nicht handeln. Außerdem schien er zu wissen was Nurcan ihr bisher noch nicht erzählt hatte und es sah ganz so aus als würde er sich nur sehr ungern mit ihm anlegen wollen. Sie ging nach draußen.
 

Im großen Zelt wo man die Mahlzeiten zu sich nahm war alles wie an den Tagen zuvor. Keiner schien in irgendeiner Weise beunruhigt darüber dass man ihr Lager vermutlich entdeckt hatte. Aber war das tatsächlich so oder versuchte nur jeder sein möglichstes sich nichts anmerken zu lassen? Kira entschied sich es ihnen gleich tu tun und sich zumindest äußerlich nichts anmerken zu lassen. Solang Nurcan nicht in der Nähe war, würde es kaum einer erfahren. Etwas war anders, das fiel ihr auf als sie sich gesetzt hatte, es war ruhiger als die Tage davor, keiner sprach sonderlich viel und wenn man genau hinsah war keiner von ihnen so ruhig wie man glauben sollte. Das Frühstück war üppig und Rave kam wie Nurcan sagte, gleich darauf auf sie zu um sich abzuholen, er wollte sehen ob sie schon Fortschritte gemacht hatte. Sie überraschte ihn. Er versuchte verschiedene Übungen und in beinahe jeder übertraf sie seine Erwartungen hinlänglich. „Du lernst schnell, das ist gut. Ich glaube nicht dass ich dir noch mehr beibringen kann. Das einzige was Nurcan und du jetzt noch lernen solltet ist euch zu akzeptieren. Vergiss nicht, ihr müsst euch blind vertrauen können, mitunter entscheidet allein der Teamgeist über Sieg oder Niederlage.“ „Vielleicht werden wir das eines Tages lernen, aber vielleicht sollten wir es auch nicht überstürzen. Immerhin kennen wir uns kaum.“ Rave sah sie an. Täuschte er sich oder wirkte sie irgendwie verkrampft. „Was ist mit dir? Ich habe das Gefühl du bist gar nicht bei der Sache.“ „Ist das heut überhaupt irgendjemand?“ „Sicher warum nicht? Es ist doch alles in Ordnung oder etwa nicht.“ >Kira, kein Ton mehr, er versucht herauszufinden ob du irgendetwas weißt oder bemerkt hast. Denk an Cherry, er wird sehr böse werden. Seine Leute haben den Phönix schon einmal getroffen, sie werden es auch ein weiteres mal tun wenn es die Lage erfordert.< <Schon gut mach dir keine Gedanken ich werde schon nichts verraten.> Diesmal war es Kira die die Verbindung unterbrach. Sie war schon nervös genug, es fehlte gerade noch das Nurcan nun auch noch unruhig wurde. „Sicher, es ist alles in Ordnung. Ich habe wohl nur nicht besonders gut geschlafen.“ „Gut, lass uns zurück gehen, ich glaube es reicht auch für heute es ist schon jetzt sehr heiß.“ Kira folgte ihm unaufgefordert. Sie spürte das Nurcan ganz in der Nähe war. Allerdings wunderte sie das es so einfach war, oder war er es am Ende selbst der es einfach zu ließ? Nach einer Weile änderte sich die Umgebung. Sie waren nicht auf den Weg zum Lager sie liefen weiter von ihm ab. <Nurcan wohin geht er? Das ist nicht der Weg zum Lager.> >Ich weiß es nicht, folge ihm. Ich bin in der Nähe.< Sie liefen weiter. „Wohin möchtest du? Ich kann mich irren aber ist das Lager nicht in der anderen Richtung?“ Rave blickte zu ihr zurück. „Ja ist es, ich wollte dir etwas zeigen. Ich hab es vor längere Zeit gefunden, kann aber nichts damit anfangen. Vielleicht kommt es dir ja bekannt vor.“ „Um was handelt es sich denn?“ „Das wirst du schon sehen, wir sind gleich da. Nur noch ein paar Meter.“ Kira folgte ihm. Ihre Unruhe wuchs mit jedem Schritt, etwas stimmte hier nicht. Sie versuchte ihre Gedanken zu unterdrücken soweit es ihr möglich war. Nurcan war in der Nähe und auch wenn er sich gut zu beherrschen wusste irgendetwas in ihr warnte sie davor sich zu sehr darauf zu verlassen. Sie hatte fast das Gefühl wenn es um sie selbst ging verlor selbst er die Kontrolle über sich. Und dann fiel es ihr wieder ein. Der Traum, sie erinnerte sich wieder an diesen Traum. Er folgte ihr seit sie den Drachen getroffen hatte, und war bisher kein Stück klarer geworden. „Wir sind schon da.“ Rave´s Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „Hier, das war in einer alten Höhle verborgen, sie ist noch ein paar Meter weiter in den Wald hinein. Kennst du das?“ Er hielt ihr eine Art Kette oder Diadem entgegen. Es war silbern und es war schlicht. In bestimmten Abständen waren Rubine und Saphire eingefasst wurden. Kira zählte insgesamt 5. 3Rubine und 2 Saphire. „Ich würde sagen das ist eine Kette. Vielleicht gehörte sie irgendwann einmal einer Edeldame.“ „Sicher das dachte ich mir auch, allerdings ist es keine gewöhnliche Kette.“ Er reichte sie ihr. „Hier nimm sie ruhig in die Hand.“ Kira tat was er von ihr verlangte. „Sie ist sehr leicht, fast so wie eine Feder. Ich weiß nicht, dieses Material…ich glaube ich habe schon mal so etwas Ähnliches gesehen. Allerdings sehr weit von hier. In einer sehr großen Stadt, in dem man sich eher darum stritt wer die prächtigsten Geschmeide mit den größten Steinen trug. Ich kann mich irren aber ich glaube das hieß nicht Silber sondern anders. Ich glaube es war Glastitan oder so etwas. Ein sehr leichtes Metall, das man leicht mit Silber verwechseln konnte, nur das es nicht verfärbte und seinen Glanz niemals verlor.“ Während sie das Diadem in der Hand hielt und von allen Seiten besah, strömte plötzlich eine Flut von Erinnerungen in ihr empor. Darunter auch die des Mädchens welches sie bisher nicht erkannt hatte. Es war ein sehr junges Mädchen, vielleicht in ihrem Alter, hoch gewachsen, zierlich und mit ebenso hellem Haar wie sie selbst. Es bestieg einen Berg und stand nicht wie sie angenommen hatte auf einem Hügel. Sie suchte etwas. Dann sah sie eine Höhle, sie war groß und schien tief in das Gestein zu führen. Aus ihr kam ein lauer Windzug und sie strömte Sicherheit und Geborgenheit aus. Dann war da wieder etwas anderes ein unruhiges Gefühl. Als sie nach vorn sah, sah sie viel dunkle Schatten am Himmel, sie hielten auf die Höhle zu aber sie waren nicht friedlich. Überhaupt konnte sie diese Wesen nicht zu ordnen sie hatte nichts dergleichen je gesehen und auch das Mädchen in ihrer Erinnerung wohl nicht. Dann fühlte sie wie sie etwas packte und nach hinten zog. Doch der Gegenzug war stärker. Erst riss die Kette und fiel im Sonnenlicht glänzend in die Tiefe, das Mädchen wollte sie noch auffangen, verlor das Gleichgewicht und stürzte. Sie kam nicht unten an. Etwas hielt sie auf halber Höhe fest. Sie sah auf und dann war es vorbei. Die Erinnerung erlosch so schnell wie sie gekommen war. „Ist alles in Ordnung?“ Rave´s Stimme war es die sie wieder aus ihren Gedanken riss. „Ja..ja ich glaube schon.“ Da war es wieder das ungute Gefühl. „Du kennst dieses Diadem oder nicht?“ „Ich weiß nicht…“ Sie sah ihn etwas unbeholfen an. Hatte er ihr angemerkt was eben mit ihr geschehen war? Etwas trat in seinen Blick das ihr ganz und gar nicht behagen wollte. „Ich möchte ins Lager zurück gehen. Es wird heiß, wir sollten uns nicht zulang ungeschützt in der Sonne aufhalten.“ Sie reichte ihm das Diadem. Er hatte es gefunden, also sollte er es auch haben. Doch er winkte nur ab. „Behalte es, ich glaube dir steht es besser als mir.“ Dann wandte er sich wortlos um und ging. Kira sah ihm nach. Langsam folgte sie ihm. Nurcan war ganz in der Nähe, sie spürte das er ein wenig überrascht oder doch eher verwirrt war? Kannte er etwa das Mädchen aus ihrem Traum? Sie korrigiert sich selbst, es war kein Traum, es war eine Erinnerung. Aber an was? Sie nahm sich vor Nurcan bei der nächsten Gelegenheit danach zu fragen.
 

Und die sollte schneller kommen als sie gedacht hatte.

Rave ging nicht wie beabsichtigt ins Lager, Kira hatte sich hinter einen großen Baum auf die Lauer gelegt als sie sicher war das er sie nicht mehr hören konnte. Er schlug einen leichten rechten Haken und lief auf die Berge zu die sich unweit des Waldrandes befanden. Natürlich blickte er ein paar mal zurück, aber er war sich sicher das ihn keiner folgte. Kira hingegen näherte sich ihm immer weiter. Nurcan war ganz in der Nähe sie spürte es, seine Verwirrung die sie auch vorher schon empfand schien zu wachsen. Schließlich blieb Rave stehen. Außer Sicht des Lagers und geschützt von den Blicken anderer durch die Bäume. Dann kam Cherry und er stieg auf ihren Rücken. Sie flogen zu den Bergen hinauf. Kira richtete sich wieder auf und bedeutete Nurcan das er ruhig her kommen sollte. „Was hat der denn vor?“ fragte er. „Ich nehme an er gibt den Befehl zum Angriff. Das Lager ist in Gefahr, es wird Zeit das wir etwas unternehmen.“ „Noch haben wir aber keinerlei Beweise für Rave´s Verrat.“ „Dann sollten wir warten bis er zurück ist.“ Nurcan sah sie fragend an. „Vielleicht kannst du mir ja sagen was an diesem außerordentlich schönen Diadem so besonders ist.“ Sie hielt ihm die Kette entgegen, er sah sie an. Täuschte sie sich oder wurde er ein bisschen blasser? „Wo hast du die denn her?“ „Die hat mir Rave vorhin gegeben, er meinte er hatte sie gefunden. Das ist kein Silber, es ist Glastitan und die Steine gibt es hier nicht. Dieses Diadem ist ziemlich alt…und irgendwie hab ich das Gefühl das du das auch nicht zum ersten mal siehst.“ Er sah sie noch immer Stumm an. „Als ich es in der Hand hielt fiel mir etwas ein. Es muss Ewigkeiten her sein, denn ich kannte die Gegend nicht. Du hast meine Gedanken aufgefangen und meine Erinnerungen. Wer ist das Mädchen gewesen und was ist mit ihr passiert und warum werd ich das Gefühl nicht los das du sie gekannt hast?“ „Komm mit.“ Kira folgte ihm und er führte sie zu der Stelle zurück wo sie vor ein paar Minuten mit Rave gestanden hatte. „Die Kette stammt aus dieser Gegend, allerdings ist das wirklich schon ziemlich lange her. Hier stand einmal ein Horst, er war künstlich angelegt und wurde eines Tage s Zerstört. Die Zeichen der Zeit haben die Vernichtung inzwischen so weit beseitigt das nichts mehr zu sehen ist. Das Mädchen das sie getragen hat hieß Shainya. Sie war eine Drachenreiterin, genau wie du übrigens. Aber in einem Punkt muss ich dich enttäuschen, ich habe sie nicht gekannt, es war mein Vater.“ Kira sah ihn an. Sie eine Drachenreiterin? „Okay, ich hab schon davon gehört das sich Erinnerungen über Generationen tragen und übergeben lassen, aber was habe ich mit diesem Mädchen zu tun? Wenn sie wirklich eine Drachenreiterin war?“ „Ganz einfach, die Eholah bilden nicht nur Drachenreiter aus, sie selbst sind oft welche, allerdings ist es wahr das es keine mehr gibt…oder wenigstens fast keine mehr gibt. Du bist die letze dieses Stammes. Das Dorf deiner Eltern war eines das nur Drachenreiter beherbergte, mit ihnen wurden sie alle ausgelöscht. Shainya wird ein Vorfahr von dir gewesen sein, daher die Erinnerung mit dieser Kette.“ Nun wurde Kira ein wenig blasser. „Wie bitte? Ich soll…das heißt…Cherry…wollte…das war das was sie sagen wollte bevor du sie…?“ Nurcan nickte nur. „Es tut mir leid, aber ich konnte es nicht verantworten dir schon vorher etwas über dich zu erzählen, aber in einem Punkt hattest du Recht. Rave gab inzwischen den Angriffsbefahl und wir haben keine Zeit mehr. Diese Kette hat auch noch eine andere Bedeutung. Vielleicht kommst du ja selbst darauf wenn du sie einmal genauer ansiehst.“ Kira sah ihn irritiert an. Dann folgte sie seinem Rat. Dann kam ihr ein Gedanke. Wenn die Kette Shainya gehörte und sie deren Erinnerungen in sich hatte und er die Erinnerung seiner Ahnen in sich trug dann ließ das nur eine Schlussfolgerung zu. Sein Vater war Shainya´s Partner, diese Kette trug sie nicht aus Spaß. Die Steine sahen aus wie die Farbe seiner Augen. Es sollte wirklich so sein das ausgerechtet sie beide aufeinander treffen sollten. „Es war also tatsächlich kein Zufall. Die wenigen Tagen waren eine Art Ausbildung oder?“ Nurcan nickte. „Und für was?“ „Für die Schlichtung eines Krieges wie er schon seit vielen Jahrhunderten herrscht. Ein Stiller Krieg. Cherry hatte dir doch schon davon erzählt.“ „Das ist richtig, aber was haben du und ich damit zu tun?“ „Diese Kette ist eine Art Zaumzeug, wenn man sie umlegt kann man Drachen reiten oder mit ihnen fliegen. Du kannst sie ruhig behalten, als Erinnerung.“ „Und für den Fall das du doch noch einmal ein Drachen wirst?“ „Da kann ich dich beruhigen, ich kann dir helfen, aber ein Drache werde ich nicht.“ „Warum?“ „Weil es so ist.“ „Das stimmt nicht. Also ich glaube es zumindest nicht. Ich habe dir schon gesagt das ich unheimliche Stärke in dir bemerke und das von Anfang an. Ich glaube du bist einfach nur sehr sehr mächtig, nur das du es selbst noch gar nicht bemerkt hast.“ Nurcan schüttelte leicht den Kopf. Kira seufzte innerlich auf. „Und worin besteht jetzt der Sinn unserer Aufgabe?“ „Wir sollen diesen Krieg beenden. Du mit den Erinnerungen deiner Vorfahren und ich mit den Erinnerungen meiner Ahnen.“ „Aber warum ich?“ „Weil es sonst keiner schaffen kann. Die letzen Azure befinden sich im Lager, sie werden verschwinden sobald ihre Herren gehen. Du bist nun einmal die letze des alten Drachenvolkes und keinem anderen ist es bisher gelungen die Zorcs zur Vernunft zu bewegen.“ „Aber ohne deine Hilfe werde ich es auch nicht schaffen können.“ „Du brauchst meine Hilfe doch gar nicht.“ Damit wandte er sich um und ging zurück. Kira blieb verwirrt stehen und folgte ihm dann. Das war es also, das war es was sie nicht erfahren sollte, oder anders das war es was sie durch keinen anderen außer ihm erfahren sollte. Schließlich legte sie sich die Kette um und folgte ihm. Im Lager musste man sich schon nach ihnen erkundigt haben denn Taren sah ein wenig erleichtert aus als er sie kommen sah. „Da bist du ja. Wo ist denn Rave? Sollte er nicht mit dir trainieren?“ „Taren wir haben keine Zeit mehr. Das Lager ist in Gefahr nicht weit von hier ist eine Gruppe von Zorcs postiert. Sie werden das Lager angreifen, bald. Wir müssen uns schützen.“ Taren sah sie an. Dann fiel sein Blick auf die Kette und er wurde schlagartig ernster und auch ein bisschen blasser. „Ich glaube dir, aber woher weißt du das?“ „Das ist nicht wichtig, dafür haben wir wirklich keine Zeit mehr. Vielleicht gibt es Gelegenheit es dir zu erklären aber nicht jetzt.“ „Was schlägst du vor?“ „Wir sollten das Lager warnen und es verteidigen so weit das möglich ist. Ich weiß nicht wie viele es sind.“ „Wer führt sie das diese Maßnahme so dringend ist wie es deine Worte vermuten lassen?“ „Rave…“ sagte Kira in einem sehr leisen Ton. Im gleichen Moment tat es ihr irgendwie schrecklich leid Taren so grob vor den Kopf zu stoßen. Der Ausdruck auf seinem Gesicht, bestätigte ihr schlechtes Gewissen nur noch. Er war blass geworden und sah sie mit einer Mischung aus Unglauben und Fassungslosigkeit an. „Es tut mir Leid Taren, aber das ist die Wahrheit. Rave ist ein Mischwesen aus Eholah und Zorc…um Cherry´s und sein Leben zu schützen hat er sich mit ihnen verbündet. Aber vielleicht sollte er dir seine Geschichte selbst erzählen bevor ihr vorschnelle Urteile gegen ihn hebt. Das ist alles um was ich euch bitte. Rave ist nicht wie sie, vielleicht ist es noch nicht zu spät ihn von seinem Plan abzubringen, aber allein wird es sehr schwer werden.“ Sie wandte sich von ihm ab und lief weiter ins Zentrum des Lagers. Taren blieb zurück und versuchte seine Gedanken zu ordnen die Kira´s Worte in ihn zum beben gebracht hatten. Er kannte Rave schon so lange und nicht ein einziges mal war ihm aufgefallen das er anders sein sollte. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. Solang er Rave schon kannte, solang der Krieg mit den Zorcs auch währte er musste erkennen das sie sich kaum unterschieden außer vielleicht in ihrer Lebensweise. Er sah dem Mädchen nach. Sie war schon fast aus seinem Blickfeld verschwunden. Er würde das Lager verteidigen lassen, aber den anderen noch nichts von Rave´s Geheimnis erzählen, er wollte erst mit ihm selbst sprechen und dann entscheiden was nun werden sollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  blacksun2
2007-10-07T13:58:07+00:00 07.10.2007 15:58
erstmal zum Kapitel:
versteh Kira, dass sie so ungeduldig darauf gewartet hat Taren von Rave zu berichten, weiß nicht ob Nurcan mich hätte zurückhalten können
argh ich kann Rave einfach nicht leiden und Cherry tut mir echt Leid, dass sie bei dem Ganzen mitmachen muss
na inzwischen hat sich die Abneigung von Nurcan doch endlich in Freundschaft (oder vielleicht sogar ein wenig mehr) gegenüber seiner Partnerin verwandelt

das . . .ist . . . das . . . ENDE? nicht wirklich, oder? *versuch Trauer zu unterdrücken* och wie schade, hätt ruhig noch weitergehen können
naja ist halt ein sehr offenes Ende, den Rest muss ich mir wohl denken, es sei denn du schreibst doch noch weiter *ganz lieb guck*
aber alles in allen hat mir die Geschichte gefallen und zumindest kann Kira ihre Suche jetzt beenden, sie hat ja ziemlich viel über ihre Herkunft erfahren,
auch dein Ausdruck war okay, die Gespräche zwischen Nurcan und Kira, wenn sie sich in Gedanken unterhalten haben, hab ich geliebt



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