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Big City Life

von

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[Shinya] Fürsorge

So – für meine Verhältnisse kommt Kapitel 10 relativ zügig XD

Liegt aber auch daran, dass ich etwas zu feiern habe:
 

EIN JAHR BIG CITY LIFE *-* !
 

Ich bin völlig aus den Socken XD

Ich habe noch nie so lange und intensiv an einer Geschichte geschrieben!

Was zum Großteil daran liegt, dass ich schnell das Interesse verliere ._.

Aber Big City Life hat mich irgendwie echt gepackt und ich schreibe wie eine Irre an der Story XD !
 

Und an dieser Stelle möchte ich meinen Kommi-Schreibern und Favo-Nehmern zutiefst danken!! *verbeug*

DANKE FÜR 100 KOMMENTARE !!

Es gibt tatsächlich Leute, die zu JEDEM Kapitel einen Kommentar geschrieben haben!
 

Vielen Dank an: FushigiYugi, Shou-Kun und Mikki ^-^ !!!
 

Auch einen besonderen Dank an Fayn, Sakura_16 und Pheo, die ebenfalls zu FAST jedem Kapitel einen Kommentar hinterlassen haben und über deren Meinung ich mich immer sehr freue ^-^ !
 

Ich hoffe doch, dass ihr alle auch weiterhin viel Spaß am Lesen meiner Geschichte habt und mir weiterhin schreibt, was euch gefällt, was ihr nicht mögt und was ihr über bestimmte Dinge denkt!

Laut meiner Beta werden meine Personenkonstellationen immer abgedrehter (man stelle sich einen Ruki vor, der mit An Cafe tanzt XD), aber ich mag meine Cliquen und Pairings doch irgendwie sehr XD *sie alle knuddelt*
 

Titel: Big City Life

Teil: 11/?

Dank: dat_azra, weil sie sich mein Geschreibsel durchgelesen und gebetat hat ^^°

Warning: mein Schreibstil, OoC und Shounen-Ai (ab Kapitel 8... ^^° ?)

Disclaimer: Keiner der JRocker gehört mir und ich verdiene auch kein Geld hiermit. Lediglich einige Personen sind meiner Fantasie entsprungen, wie zum Beispiel Rukis Eltern und sein Bruder. Ebenso wie mögliche andere Verwandte, Lehrer etc. ...
 

Viel Spaß beim Lesen!

LG

Maya
 

Kapitel 10 – [Shinya] Fürsorge
 

Was zuletzt geschah...
 

Der Ältere hustete, würgte und erbrach sich erneut. Mitleid überrollte Ruki und er strich ihm beruhigend über den Rücken. „Alles raus, was keine Miete zahlt...“, murmelte er und wartete noch ganze zehn Minuten, bis sich Jui endlich ausgekotzt zu haben schien. „Besser?“ Jui antwortete nicht mehr. Er ließ sich einfach auf den Boden plumpsen und blieb wie ein Häufchen Elend dort sitzen.
 

„Scheinbar nicht...“
 

~*~*~
 

Ruki war sich nicht sicher, wie lange er dort stand und Jui dabei zusah, wie dieser leise und schniefend vor sich hinnuschelte. Er hatte sich in der Zeit noch ein drittes Mal übergeben und Ruki war überrascht, dass ihn das alles nicht selber zum kotzen brachte, wo er doch auch einiges intus hatte.
 

Als Jui Anstalten machte aufzustehen, erwachte Ruki aus seiner leichten Trance und half dem Älteren auf die Beine.
 

Die Frage war jetzt nur, was er mit ihm machen sollte? Hier alleine stehen lassen war keine gute Option, wissen wo er wohnte, tat er auch nicht und ihn wieder mit reinnehmen war eine noch schlechtere Idee, als ihn einfach hier lassen. Also was tun?
 

Unbeholfen sah Ruki sich etwas um und entschied dann, dass er drinnen nach einen von Sagas Leuten suchen würde. Die mussten schließlich wissen, wo Jui wohnte und einer von ihnen würde ihn sicher nach Hause begleiten. Hoffte er. Also lehnte er Jui vorsichtig an die Wand und ließ ihn langsam los. Kurz hielt er noch die Hände in Bereitschaft, aber als Jui keine Anstalten machte umzukippen, wandte Ruki sich ab und betrat heute nun schon zum dritten Male das Checkpoint.
 

Im Innern des Clubs entdeckte er allerdings keinen von Sagas Leuten. Der erste, der ihm über den Weg lief war stattdessen Aoi. Er hatte Toshiya und Miyavi im Schlepptau und sah so aus, als wolle er nach Hause gehen. „Ah, da bist du!“, rief er ihm entgegen, „Wir gehen noch woanders hin – Kanon ist noch bei den anderen in unserer Sitzecke.“
 

Ruki blinzelte kurz verwirrt, dachte dann aber wieder an Jui, als er nur kurz nickte. „Kann einer von euch Jui vielleicht mitnehmen?“, Aoi machte mit einem skeptischen Gesichtsausdruck klar, was er davon hielt, „Oder ist jemand anders da, der ihn nach Hause bringen kann? Dem geht’s echt scheiße!“ Aoi trat kurz zögernd auf der Stelle und nickte schließlich. „Geh zu den anderen, Tora ist noch da“, dann machte er sich auf den Weg, „Wir sehn uns, Ruki! Und passt auf euch auf!“
 

Er hob die Hand noch kurz zum Abschied, während Miyavi es sich nicht nehmen ließ ihn einmal ordentlich durchzuknuddeln, ehe er seinem Freund folgte. Toshiya lächelte lediglich, gab ihm einen freundlichen Klaps auf die Schulter und wünschte ihm noch viel Spaß.
 

Ruki sah den drei Älteren kurz nach, ehe er auf dem Absatz kehrt machte und sich auf den Weg zu ihrer Sitzecke machte. Er konnte Aois Stutzen gut verstehen, er selbst konnte nicht begreifen, warum er sich plötzlich um Jui kümmerte. Immerhin kannte er ihn eigentlich gar nicht und hatte so nichts mit ihm zu tun. Aber Ruki würde sich wahrscheinlich ohrfeigen und ewig mit einem schlechten Gewissen rumlaufen, wenn er Jui einfach sich selbst überließ und nicht dafür sorgte, dass er wenigstens heil nach Hause kam!
 

Als er sich endlich zur Sitzecke durchgewühlt hatte, sah er, dass diese sich mittlerweile relativ geleert hatte, im Gegensatz zu vorher. Kanon war noch da, zusammen mit Miku und dem Jungen, der Tora sein musste. Es war der große Unbekannte, der sich auch in die Schlägerei eingemischt hatte, um Ni~ya zu helfen und auch später draußen bei Aoi, Miyavi und Toshiya gestanden hatte.
 

Was Ruki sofort ins Auge stach, waren die zwei Mädchen, die er zuvor noch nie gesehen hatte. Daran würde er sich definitiv erinnern, denn sie waren außerordentlich hübsch und würden im Gedächtnis haften bleiben.
 

Eine von ihnen saß auf Toras Schoß, hatte die langen Beine überschlagen und nippte gerade an ihrem Getränk, während Tora Miku und Kanon scheinbar etwas erzählte. Die beiden sahen ihn aufmerksam an und nickten hin und wieder, was seine Theorie unterstützte.
 

Da er nicht unhöflich sein und ihn unterbrechen wollte, wartete er ab und nutzte den Moment, um die unbekannten Mädchen zu mustern.
 

Die scheinbar ältere der beiden war die auf Toras Schoß. Langes dunkelblondes Haar umrahmte das hübsche Gesicht mit den dunklen Mandelaugen und den vollen Lippen. Passend zu den schwarzen Handschuhen trug sie ein schwarzes Minikleid, was unter dem mattroten Jackett darüber beinahe nicht mehr zu erkennen war – es bedeckte wirklich nur das Nötigste. Die langen Beine steckten in schwarzen Overknees aus glänzendem Leder, deren Absatz mindestens zehn Zentimeter hoch war. Dabei schien sie nicht zu den Kleinsten zu gehören...
 

Ganz im Gegensatz zu dem anderen Mädchen, welches sich vertraut an Mikus Rücken schmiegte. Der wasserstoffblonde Schopf wurde von wenigen rosa Strähnen und zwei Zöpfen geziert und ließen sie noch jünger aussehen, als sie wahrscheinlich war und das blasse Gesicht mit den leicht geschminkten Augen erweckte den Eindruck von Zerbrechlichkeit. Die weiße Bluse, die zierliche Statur, der Jeans-Mini und die geringelten Strümpfe passten zu seinem Bild des kleinen Mädchens und ließen Ruki sich fragen, wie sie hier überhaupt reingekommen war.
 

„Ah, Ruki!“, riss ihn da eine Stimme aus seinen Gedanken und er blickte in das Gesicht von Tora, „Aoi hat mir gesagt, dass du hier noch irgendwo durch die Gegend wuselst!“, er lachte kurz auf, „Ich bin Tora.“ Ruki nickte höflich. „Freut mich.“
 

Irgendwie bekam er ein seltsames Gefühl in der Magengegend, als er daran dachte, dass jetzt der Zeitpunkt wäre, ihn auf Jui anzusprechen. Hatte er nicht vorhin noch Jui von Ni~ya wegschubsen wollen, als dieser sich auf ihn gestürzt hatte? War Aoi sich wirklich sicher, dass er Tora darum bitten könnte? Ihm kam das ziemlich paradox vor. Und Tora schien auch noch zu merken, dass Ruki mit sich rang und scheinbar etwas wollte. Also musste er sich schnell was einfallen lassen.
 

„Ähm...“, oh ja, sehr intelligent, „Also - Aoi meinte, ich könne dich wohl bitten -“ Tora verdrehte die Augen und Ruki brach automatisch ab, noch ehe der Ältere das Wort erhob. „Was meint Aoi denn, kann ich machen?“ Ruki fühlte sich unwohl, was wohl auch das Mädchen auf Toras Schoß bemerkte, denn sie gab ihm einen kleinen Klaps auf den Arm und widmete sich dann Ruki.
 

„Sag ruhig!“, meinte sie ermutigend und Ruki stutzte kurz, als die Stimme doch etwas tiefer klang als erwartet. Doch er riss sich schnell wieder zusammen und teilte ihm endlich sein Anliegen mit. „Jui geht es ziemlich schlecht und ich hab keine Ahnung wo er wohnt, sonst würde ich ihn selbst nach Hause bringen, aber –“ Wieder brach er ab, als Tora sein Bier beiseite stellte und sich scheinbar aufbruchbereit machte. „Hab schon verstanden, brauchst dich nicht um Kopf und Kragen reden, Kleiner“, damit stand er auf, ließ das Mädchen von seinem Schoß auf das Sofa rutschen und verschwand kurz darauf in der Menge. „Bin gleich wieder da!“
 

Ruki versuchte ihn noch kurz in der Menge auszumachen, verlor ihn aber schon bald aus den Augen. „Setz dich doch!“, boten ihm die anderen an und er ließ sich zögernd neben Toras Freundin nieder, die ihm eine noch unangerührte Flasche... Saft reichte??
 

Als sie Rukis verdutzten Gesichtausdruck sah, lachte sie leise auf. „Ihr solltet echt nicht wie die anderen hier anfangen und euch hemmungslos besaufen, nur weil Party ist“, sie musterte ihn und Kanon kurz, „Obwohl ihr wahrscheinlich eh schon mehr intus habt, als gut für euch ist.“
 

Sie selbst hatte ihr Getränk mittlerweile geleert und stellte das Glas beiseite. „Ich bin übrigens Shinya, Toras Freund“, stellte sie sich vor und erst da wurde Ruki etwas bewusst. Die recht tiefe Stimme, keine Brust – zumindest nicht auf den ersten Blick zu erkennen und Ruki würde sich hüten, genauer nachzusehen! – und nun schließlich Name und die Bezeichnung >Freund<. Shinya war ein Mann.
 

Ruki versuchte sich seine Verwirrung nicht allzu sehr anmerken zu lassen und nickte freundlich. „Ruki“, meinte er nur knapp und Shinya lächelte. „Hab ich mitgekriegt“, erwiderte er leicht scherzend, „Und du bist neu in der Stadt? Was verschlägt dich hierher?“
 

Der Kleinere zog eine Grimasse. „Mich nichts,“, Shinya lachte, „aber mein Vater hat hier seinen Job.“ Der Blonde nickte verstehend. „Bou ist auch erst letztes Jahr hierher gezogen, aus dem selben Grund – er wohnte vorher in der Nachbarstadt.“ „Er geht da auch noch zur Schule – weiß der Himmel, warum!“, mischte sich da Miku ein und erlangte Rukis Aufmerksamkeit, der nur daraufhin lächelte und Kanon kurz auflachen ließ. Miku plusterte die Wangen auf und ignorierte das Kichern der Blondine neben sich. „Ist doch wahr! Hier ists doch viel lustiger!“
 

„Sagt wer?“, fragte die Kleine neben ihm und sah ihn belustigt an. Ruki hatte mittlerweile den Verdacht, dass es sich auch hierbei nicht um ein richtiges Mädchen handelte. Miku derweil sah empört aus. „Na, ich!“, rief er aus und sah sie aus großen Augen an, „Und ich geh schon seit der Grundschule hier zur Schule! Also – solche Freaks trifft man nur hier!“
 

Das brachte nun alle zum Lachen und auch Miku konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. „Ach, ihr seid doch doof“, meinte er nur noch und trank einen Schluck.
 

Die Kleine neben ihm streckte Ruki nun ihre Hand hin und stellte sich vor. „Ich bin übrigens Bou, der >weiß-der-Himmel-warum< noch immer auf die Schule in der Nachbarstadt geht!“, sie lachten, als Ruki seine Hand ergriff und kurz drückte, „Als was arbeitet dein Vater hier?“ „Anwalt“, antwortete Ruki nur knapp und Bou nickte. „Meiner ist hier Lehrer – das erklärt alles, oder?“, er zwinkerte und wieder lachten sie.
 

Es war irgendwie komisch – so lustig waren sie und ihre Kommentare gar nicht, dennoch lachten sie auch noch zehn Minuten später über die blödesten Bemerkungen, die jemand vom Stapel ließ, sodass Ruki bald Bauchschmerzen hatte. Er hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es nach der Schlägerei und dem Hänger eben gegen Mitternacht noch so lustig werden konnte!
 

Es dauerte dann auch nicht mehr lange, bis Tora wieder aufgetaucht war und verkündete, dass er Uruha gefunden hätte, der Jui momentan nach Hause brachte. Das beruhigte Ruki und nachdem er sich noch einmal bei Tora bedankt hatte, verschwand er mit Kanon, Miku und Bou auf die Tanzfläche. Tora und Shinya ließen sie allein in der Sitzecke zurück. Die Knutscherei der zwei musste sich keiner von ihnen ansehen.
 

Ruki versuchte wieder so sicher zu tanzen wie vorhin und es gelang ihm auch relativ gut – worauf er ein klein bisschen stolz war. Er beobachtete Kanon beim Tanzen, der ein wenig verschüchtert wirkte und versuchte überall hinzusehen, nur nicht zu ihm. Ruki lachte und versuchte seinen Klassenkameraden ein wenig zu animieren.
 

Nach einigen Minuten, in denen Ruki versuchte Kanon zu lockern, mutierte das Tanzen der zwei immer mehr zum einfachen Rumalbern und sie lachten ausgelassen, sodass auch Miku und Bou sich den beiden anschlossen.
 

So verstrich die Zeit schneller, als die vier es wahrnahmen und auch Rukis Kopf war mittlerweile von lästigen Gedanken geklärt worden. Er dachte nicht mehr an Reita und den Kuss, Kyo, Jui und die Schlägerei – er war das erste Mal, seit er heute den Club betreten hatte, befreit einfach am feiern und genoss jede Minute.
 

Amüsiert beobachtete er Bous Versuche sich Kanon zu nähern. Doch er hatte keine Chance, da Kanon ihm scheinbar vollkommen unabsichtlich immer wieder auswich und ihm ‚davon tanzte’. Miku und Ruki lachten, während Bou hartnäckig blieb.
 

Einige Lieder später hatte sich der kleine Blonde wieder Miku zugewendet und in einem unbeobachteten Moment zwinkerte Kanon Ruki zu und zeigte ihm das Victory-Zeichen. So ein Schlitzohr.
 

Die entspannte und spaßige Atmosphäre zwischen den vieren herrschte bis zum frühen Morgen, wo sich der Club langsam anfing zu leeren. Nur noch wenige waren auf der Tanzfläche, einige Schnapsleichen lagen oder saßen in der Gegend rum, knutschende Pärchen besetzten noch hier und da einige Sitzecken und der allgemeine Tumult legte sich. Erst als Tora und Shinya die Jüngeren aufgabelten und meinten, es wäre Zeit zu gehen, rissen sie sich von der Musik los und folgten den zweien.
 

Draußen schlug ihnen klare Luft und eine angenehme Morgenfrische entgegen, sodass alle erst mal einen tiefen Atemzug taten. Wie spät – bzw. früh – es tatsächlich schon wahr, erfuhr Ruki erst mit einem Seitenblick auf Bous kitschige Armbanduhr (sie hatte Hasenohren...): fünf Uhr.
 

Eines stand definitiv fest: Er brauchte dringend Schlaf! Aber nach Hause konnte er nicht. Er hatte gestern keinen Schlüssel eingesteckt, als er Nao nach Hause begleitet hatte und so würde er wohl oder übel bei sich Zuhause klingeln müssen. Und wenn er um die Zeit seine Eltern weckte und dann auch noch nach Alkohol roch, würde das sicher nicht gerade herzlich ausgehen. Vielleicht konnte er mit zu Kanon?
 

Doch da stellte sich das nächste Problem raus: Kanon hatte ebenfalls keinen Schlüssel. Als Tora schließlich auf Aois Handy anrief, brauchte er ziemlich lange, bis er durchkam. Und nach dem Telefonat waren sie nicht besser dran, denn Kanons großer Bruder – der scheinbar Einzige hier mit Schlüssel! – war noch in der Nacht mit Miyavi in die Nachbarstadt gefahren, wo dieser seine Wohnung hatte und – na ja, was die zwei getrieben hatten, musste wohl nicht näher erläutert werden. Fakt war, er konnte in frühestens drei Stunden zurück sein, da die nächste Bahn erst um halb acht fuhr.
 

Bou und Miku konnte ebenfalls noch nicht zu sich, da sie im selben Gebäudekomplex wohnten – und das hatte Sperrstunden. Vor sieben Uhr kam dort keiner rein.
 

„Dann kommt ihr eben auch mit mir“, meinte Shinya da und schnappte sich schon Toras Hand, um loszugehen, „Ich hab eine eigene Wohnung und wenn es für euch kein Problem ist, es euch im Wohnzimmer bequem zu machen, dann sollte das kein Problem sein.“ Tora wirkte kurz etwas enttäuscht, weil er wohl gehofft hatte, mit Shinya allein zu sein, aber er nickte schließlich. „Ich muss eh in zwei Stunden die Bahn nehmen...“, nuschelte er und die kleine Truppe setzte sich in Bewegung.
 

Unterwegs sah sich Ruki hier und da etwas genauer um. Er kannte die Stadt schließlich noch nicht und wollte sich so viel einprägen, wie er konnte. Doch durch die aufkommende Müdigkeit, stachen ihm nur einige Punkte ins Auge, der Rest verschwamm alles zu einer einzigen Suppe in seinem Hirn...
 

Sie überquerten die Kreuzung, ohne auf die Ampel zu achten, da weit und breit kein einziges Auto zu sehen oder zu hören war und schlenderten auf der anderen Straßenseite an kleinen Mehrfamilienhäusern vorbei, bis sie auch schon kurz darauf über die nächste Straße gingen. Und hier war nun das große Universitätsgelände. Zwei Studentenwohnheime grenzten an das große Unigebäude an, zu dem auch noch ein Basketballplatz und ein Kiosk gehörten. Von der Straße aus konnte man nicht alles erkennen, sie hätten durch die kleine Gasse zwischen den Studentenwohnungen gehen müssen, um wirklich die vollen Ausmaße des Komplexes zu begutachten, aber das war nicht ihre Absicht und so gingen sie weiter.
 

Nebenbei bemerkte Ruki, dass er auf der linken Seite, etwas weiter entfernt, ihre Schule sehen konnte. Ein Stückchen weiter hinter Universität und Schule folgte eine Kreuzung ohne Ampel, die sie einfach schräg überquerten und anschließend nicht auf dem Weg blieben, sondern zwischen Tankstelle und Getränkemarkt den Pfad nahmen, die hintere Außenwand des Markts entlanggingen und schließlich zum Hintereingang eines kleinen Hauses kam.
 

Ruki wusste, dass sie ihr Ziel erreicht hatten, als sie über die Feuerleiter in den zweiten Stock gelangten, Shinya dort mit geübten Handgriffen die Balkontür öffnete und alle hereinbat.
 

Als sie die Wohnung betraten, standen sie in dem kleinen, aber gemütlichen Wohnzimmer, dessen Balkonseite nur aus Fenstern bestand. Und als er sich umdrehte und aus der Tür sah, wo sie gerade herkamen, konnte er über die kleinen Läden hinweg fast alles Wichtige überblicken, was er bisher gesehen hatte. Die Schule und die Universität, das Einkaufscenter und das Krankenhaus – nur der Club war nicht zu sehen, der lag hinter dem großen Unigebäude.
 

Auch sah er etwas anderes, was seine Aufmerksamkeit erlangte. Wenn er weiter nach links sah, wurden die Häuser kleiner, weniger und schließlich kam eine freie Fläche... mit einem See. Die aufgehende Sonne wurde von dem Wasser reflektiert und gab dem Beobachter ein schönes Bild.
 

„Ruki?“, erschrocken zuckte er zusammen. Er hatte schon wieder ganz vergessen wo er war. So drehte er sich schnell in Richtung Stimme und sah, dass Kanon und Miku gerade das Sofa auseinander klappten. „Wenn wir alle zusammenrücken ist da Platz für jeden“, meinte Bou und gähnte kurz darauf.
 

Tora kam ins Zimmer und kratzte sich etwas desorientiert am Kopf, als er nachdachte, was er überhaupt noch mal wollte. „Im Bad könnt ihr euch ein bisschen frisch machen“, meinte er schließlich, „Shinya hat für jeden ein T-Shirt rausgelegt, was ihr zum Schlafen nehmen könnt. Allerdings herrscht hier Zahnbürstenknappheit, also –“ Miku unterbrach ihn. „Macht euch keinen Kopf, wir kommen schon klar. Ihr könnt euch ruhig zurückziehen“, zwinkerte er noch keck und Tora zog ne Grimasse, die nur gespielt strafend aussah. Bou lachte.
 

Als der Ältere schließlich grummelnd das Zimmer wieder verlassen hatte, trotteten die vier den Flur lang, auf der Suche nach dem Bad. Dort war für sie alle natürlich wenig Platz, trotzdem quetschten sich alle hinein. Während Bou begann sich abzuschminken, fand Miku eine neue Packung Zahnbürsten, in der allerdings nur zwei waren. „Ach, die teilen wir uns“, meinte er locker und begann sie auszupacken.
 

Nach einem Gerangel am Waschbecken, wo mehr Wasser spritzte, als scheinbar abfloss, waren sie alle vier soweit fertig, dass sie sich umzogen. Ruki war es ein wenig unangenehm, sich hier vor den anderen auszuziehen, doch ehrlich gesagt war er zu müde um sich jetzt noch zu genieren und so folgte er dem Beispiel der anderen. Bou stand schon ausgezogen bis auf die Unterwäsche da und versuchte zwischen den Körpern der anderen und den fliegenden Wäschestücken nach einem Schlafshirt zu angeln – was auf so engem Raum etwas schwierig wurde.
 

Noch dazu wurde ihm die Suche nicht gerade erleichtert, als Miku mit seiner Hose kämpfend begann rumzuhoppeln und gleichzeitig versuchte sein Oberteil über den Kopf zu ziehen – was furchtbar albern aussah. Die Hose in den Kniekehlen, die Shirt um den Kopf gewickelt stand er da und verhedderte sich immer mehr, bis Kanon sich erbarmte und ihm half. Bou lachte sich mittlerweile halbtot, so bescheuert war die Aktion – immerhin hatte Kanon nicht viel mehr an und es sah einfach nur komisch aus, wie die beiden auf engstem Raum mit ihren Anziehsachen kämpften.
 

Ruki schlüpfte schnell in eines der T-Shirts und wollte das Bad verlassen, als es plötzlich einen Ruck, vier erschreckte Laute und einen großen Plumps gab, woraufhin alle vier albern lachend auf dem Boden lagen.
 

Er wusste nicht, wie lange es schließlich gedauert hatte, bis alle entknotet und endlich fertig umgezogen und wieder im Wohnzimmer waren. Ruki wartete bis Kanon, Miku und Bou sich auf die Schlafstätte hatten fallen lassen und kroch erst dann auf einen kleinen freien Fleck zwischen Bou und Kanon. Mit dem Gesicht zu Bou sah er, wie Miku von hinten einen Arm um den Kleinsten legte und sie noch mehr zusammenrückten – die Augen geschlossen und selig lächelnd.
 

Da betrat Shinya wieder das Zimmer, in der Hand ein paar leichte Decken und Kissen. Als er seinen Blick übers Sofa schweifen ließ, lächelte er liebevoll. Nacheinander breitete er die Decken über die Jüngeren aus und reichte ihnen auch Kissen, was diese nur noch im Halbschlaf mitbekamen und sie wie in Trance unter ihre Köpfe stopften.
 

Ruki drehte sich noch zu Kanon herum, bekam den Gute-Nacht-Wunsch von Shinya kaum noch mit und schloss entspannt die Augen.
 

Er öffnete sie noch einmal kurz, als er merkte, wie Kanon sich an ihn kuschelte. Lächelnd legte er einen Arm um ihn und schloss erneut die Augen. Keine Sekunde dachte er mehr an die Geschehnisse des heutigen – oder gestrigen? – Tages, wie er es sonst immer tat, wenn er Zuhause allein im Bett lag. Dafür war er erstens zu müde und zweitens viel zu abgelenkt.
 

Die Wärme der anderen lullte ihn ein und es dauerte nur Sekunden, bis er friedlich eingeschlafen war.
 

~*~*~
 

Das nächste Mal in Big City Life...
 

Kanon und Ruki standen unschlüssig eine Weile einfach nur da, ehe Kanon sich zu Ruki umdrehte und Anstalten machte, etwas zu sagen. Doch das blieb aus und stattdessen umarmte er Ruki vollkommen unvorbereitet. Auch er legte seine Arme um seinen Klassenkamerad und wartete ab. „Danke“, nuschelte es schließlich an seinem Ohr und er musste leicht lächeln. „Wofür?“, fragte er und musste leicht lachen, „Immerhin hat dein Bruder uns doch auf die Party geschleppt, nicht ich!“ Noch immer löste sich Kanon nicht von ihm. „Aber ohne dich wäre das nicht passiert. Yuu hat mich vorher noch nie mit auf Party genommen – das hat er nur wegen dir gemacht, ganz sicher. Und auch für alles andere danke“, setzte er noch nach, „Du gibst dir solche Mühe mit mir. Danke, Ruki.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Von:  klene-Nachtelfe
2009-05-01T18:05:47+00:00 01.05.2009 20:05
Das Kapi ist sooooo toll!!!!!!!
Immer wenn ich die FF lese fang ich an blöde vor mich hinzukichern und mein kleiner Bruder höhrt das zwischendurch dann und fragt ob ich Drogen nehmen würde xDDDD
Also...ich les mal das Nächste und lass noch liebe Grüße hier^^

Von: abgemeldet
2008-10-03T20:46:29+00:00 03.10.2008 22:46
Lese die FF schon eitwas länger und liebe sie!!!
Immer wenn ein neues Kapi on gestellt wird, lese ich es sofort und warte immer auf das nächste.
Ich hoffe, das nächste kommt demnächst, aber du hattest ja schon gesagt, das es bald kommt. Freu mich wenn es da ist ^^

Lg
sono
Von: abgemeldet
2008-09-19T14:48:31+00:00 19.09.2008 16:48
uiuiuiui!!

ich fand grad deine ff und hab sie mir ma durchgelesen... und bin begeistert :D
vorallem weil es reituki isr x3 und kanon ist hier voll niedlich XD~

schade, dass du immer so unregelmäßig updatest

hoffe das nächste kap kommt schnell. ach, würdest du mir bitte per ens bescheid geben?

lg
Von: abgemeldet
2008-08-31T00:24:46+00:00 31.08.2008 02:24
Boah, ich habe mir diese FF heute ab 23.00 Uhr durchgelesen...
Ich finde sie soooo toll ! Ich konnt gar nciht mehr aufhören.
(Diese FF ist schuld daran, das ich Morgen/Heute richtig schon müde sein werde)
Ich liebe sie voll
Du beschreibst alles so gut, sodass man richtig drüber nachdenkt. (Über Charaktere z.b.)
Und ich mag die Kapitel, die in der Disco spielen XDDD

(Warte schon jetzt auf Monatg!)
Wirklich gute FF die gute Laune bringt... bin im moment total aufgedreht und happy, wegen der FF.. Ach, die ist super!
Von:  Chopperina
2008-08-06T11:15:38+00:00 06.08.2008 13:15
Das Kapitel war echt toll! *_*

Ich finds echt niedlich, dass Ruki sich mit Kanon so gut versteht... irgendwie total abgedreht, aber echt süß XD

Shinya ist echt cool, wie er Ruki die Saftflasche gibt ist echt total genial xD

Und ich finde deine Beschreibungen von der Stadt immer sehr gut. Man fühlt sich immer, als wenn man irgendwie direkt da durch laufen würde.
Irgendwie so detailgetreu, aber nicht nervig. Das find ich gut.

Die Idee mit Vor- und Nachspann find ich auch echt gut. Ich vergesse nämlich oft was in den Kapiteln davor geschieht und muss mich dann erstmal wieder einlesen.
Und der Vorspann klingt auch schon richtig gut.

Ich feu mich schon richtig aufs neue Kapitel! ;D
Von: abgemeldet
2008-07-26T14:56:23+00:00 26.07.2008 16:56
vielen dank das du mich genannt hast *verbeug*
echt lieb x3~ aber da merkt ich erst, das ich bei jedem kapitel ein kommentar hinterlassen hab^^
das kapitel war sehr schön,
vor allem beschreibst du alles sehr genau,
gefällt mir^^
das ende war das beste, die lustige szene im bad
und wie sie sich alle auf das sofa gequetscht haben,
einfach niedlich^^
weiter so, freu mich schon aufs nächste^^
Von: abgemeldet
2008-07-25T22:56:24+00:00 26.07.2008 00:56
War das ein tolles Kapi! ^^
Die vier schlafenden Jungen hätte ich auch gerne bei mir im Zimmer liegen und sie hätten von mir auch einen Gute-Nacht-Kuss bekommen! ^^ Die Szene fand ich echt sooooo zuckersüß... *wegträum*
Aber auch der restliche Besuch im Club war toll, dass Ruki sich noch um Jui gekümmert hat, Shinya und Bou die Mädchen^^...
Ich freu mich auch über die neue Ordung bei den Steckbriefen! Ich lasse diese Seite immer noch nebenbei offen, damit ich nachschauen kann, wer mit wem befreundet oder liiert ist. ^^ Obwohl ich mir die Dreiergruppe Miyavi-Toshiya-Aoi gut merken kann. ^^ Da gilt ja gleich und gleich gesellt sich gern! XD
Freu mich schon über das nächste Kapitel!!!
LG Mikki
Von: abgemeldet
2008-07-25T15:15:40+00:00 25.07.2008 17:15
Erstmal vielen Dank, ich fühle mich wirklich geehrt genannt worden zu sein ^///^
Das Kappi war mal wieder super. Kanon ict irgendwie immer noch emin Held :P ich find ihn einfach nur so süß
deswegen mag ich ihn am liebsten
Schon alleine wenn ich mir vorstelle wie aus dem Tanzen das rumalbern wurde....aaah...
Ruki mag ich auch sehr, ich mag es wenn man anderen hilf auch wenn man nicht ganz weiß warum. Auf Jui bezogen.
Shinya ist wirklich sehr freundlich...ich denke mal das man sowas normalerweise nicht macht....er kennt die anderen ja auch noch nicht so lange.
Ich freu mich schon riesig auf das nächte Kapi, auch wenn es noch dauern kann.
Also wieder mal alles super ich habe absolut nichts zu bemängel...oh und entschuldigung das mein Kommi so spät kommt.
Beim nächstenmal kommt es wieder eher. Versprochen.
So bis zum nächsten Kappi.
cucu
Von: abgemeldet
2008-07-24T17:25:59+00:00 24.07.2008 19:25
OMG! *~*
das ende war purer zucker!!! ><
das war ja mal super süß! *sich's nochmal durchles*
ich freu mich schon total auf's
nächste kapi~! <3

lg
miya
Von: abgemeldet
2008-07-23T09:13:00+00:00 23.07.2008 11:13
uiii...das ende war voll niedlich^^ *sich die vier in einem bett vorstell*
ich fand die situation so lustig wo ruki geglaubt hatte, dass die beiden mädchen wären xD *fett grins*
wieder einmal ein richtig gutes kapi^^
und ich find die idee mit dem vor- und nachspann echt gut...sonst musste ich das ende vom letzten kapi immer noch mal lesen, um zu wissen um was es genau noch mal ging xD *ja ja alzheimer lässt grüßen*
freu mich auf jeden fall aufs nächste kapi...also immer weiter so!
lG


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