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Verdammt ich Lieb' dich

HiroxKai
von

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„Ich hätte dir nie vertrauen dürfen.“

Das Team saß bereits am Frühstückstisch als es oben polterte.

Kai kam die Treppe herunter gelaufen, stürmte direkt in die Küche auf den Kaffee trinkenden Hiro zu und warf ihm den Wecker in den Magen.

„Du verdammter Idiot!“, schrie Kai ihn an, doch Hiro blieb weiter stumm.

„Ich hätte dir nie vertrauen dürfen.“, zischte Kai noch zornig ehe er wieder die Küche verließ.

Hiro seufzte und ging ihm hinterher.

Das Team blieb verwirrt zurück.

„Was war den das?“, fragte Max stockend.

Die anderen sahen ihn nur perplex an und hoben die Schultern.
 

„Kai! Warte!“, rief Hiro dem temperamentvollem Russen hinterher, doch Kai blieb nicht stehen.

Wütend packte Hiro ihn am Handgelenk, zog ihn zurück und nagelte ihn an die Hauswand.

Erst war Kai noch überrascht, aber dann begann er zu zappeln und schließlich versuchte er Hiro von sich weg zu stoßen.

„Hör mir zu!“, verlangte Hiro.

„Wegen dir bin ich aus dem Zeitplan, wegen dir muss ich heute länger Arbeiten, wegen dir muss ich alles wieder aufholen, wegen dir wir Mr. Dickenson sauer auf mich sein, wegen dir…mpf!“, schrie Kai, da drückte Hiro ihm die Hand auf den Mund.

„Jetzt hör mir Mal genau zu, Kai! Ich wollte dir nur einen freien Tag verschaffen nicht noch mehr Stress machen. Ich habe Mr. Dickenson bereits in typischer Kai Manier den Kopf gewaschen, weil du dir das ja hast gefallen lassen. Er übernimmt jetzt alles wegen dem Turnier. Also sag lieber danke anstatt mich anzuschreien!“

Hiro nahm vorsichtig die Hand von Kais Mund, starrte dabei genauso feindselig zurück.

„Danke, dass du mich unterdrückst, Mistkerl!“, schrie Kai, stieß Hiro endgültig von sich und machte sich auf in Richtung BBA.
 

»Unterdrücken?« Fragte Hiro sich verwundert und sah Kai nach.

Dass es Kai störte, wenn er nicht gefragt wurde was mit ihm passieren sollte, konnte er ja nicht ahnen.

Der Russe entschied grundsätzlich für sich selbst etwas anderes akzeptierte er nicht.

Er empfand es als Einschränkung.

Wie damals bei der Trennung seiner Eltern, wie in der Abtei, wie damals bei seinem Großvater, wie bei Mr. Dickenson.

Nie darf man selbst über sich entscheiden, nie wird man gefragt, nie eine eigene Meinung haben.

Das empfand Kai als Einschränkung und als bedrückend.
 

Um halb neun machte Hiro sich ernsthaft Gedanken was mit Kai los war.

Sie kannten es ja, dass er nachts umherstreifte, aber in letzter Zeit nutzte er diese Stunden lieber um zu schlafen.

Hiro stand schon wieder auf und sah über den Flur zur Tür.

Mit nachdenklichem Gesicht ging er im Wohnzimmer auf und ab.

Hilary funkelte ihn amüsiert an, während die anderen, bestehend aus Max, Tyson und Daichi, das gehörig auf die Nerven ging.

Schließlich faste Hiro einen Entschluss und machte sich auf den Weg zur BBA Halle in der das Turnier stattfinden sollte.

Er konnte einfach so hinein, immerhin war er ja Coach der Weltmeister und ein enger Berater und Mitarbeiter vom Boss.

Er ging direkt durch in die hell erleuchtete Halle und was er sah fand er höchst zweifelhaft.
 

Kai arbeitete noch, aber er war ganz allein in der Halle.

Er saß an der Bey und schraubte sie noch Mal richtig fest, danach überprüfte er die Liste und stand langsam auf.

Er hatte Hiro noch gar nicht bemerkt, jedenfalls nicht direkt, denn er reagierte gar nicht auf diesen.

„Kai?“

Der Russe reagierte nicht und machte sich daran irgendwelche Messgeräte zu holen und wieder an der Bey herum zu handwerkeln.

Hiro trat hinter ihn.

„Wo sind die Arbeiter?“

„Sind nach Hause gegangen.“, entgegnete Kai ohne aufzusehen.

„Aha. Na los lass uns nach Hause gehen.“

Kai schüttelte den Kopf.

„Du kannst den Rest doch Morgen fertig machen.“, schlug Hiro vor.

Kai sah auf, er sah Hiro an, als würde er spinnen.

„Morgen ist Sonntag und Mr. Dickenson will, dass es dann fertig ist.“

„Was? Das Turnier fängt doch erst in ein bis zwei Wochen an.“

Kai hob die Schultern.

„Hat was mit der Sicherheitsüberprüfung zu tun oder so.“, erklärte Kai leise und arbeitete emsig weiter.

Hiro seufzte.

„Was musst du den noch machen?“

Kai sah wieder auf, skeptisch.

„Ich muss noch die Räume für die Teams herrichten.“

„Gut dann helfe ich dir, damit du Heute Mal schneller zum Schlafen kommst und Morgen frei hast.“, meinte Hiro lächelnd.

Kai stand auf und ging direkt los ohne Hiro noch eines Blickes zu würdigen.
 

In Windeseile hatten sie die Räume hergerichtet und Kai atmete erleichtert aus.

Hiro streckte ihm die Hand hin, um Kai aufzuhelfen, da er sich an die Wand gelehnt hatte, um kurz auszuruhen.

Der junge Russe nahm die Hand an und ließ sich aufhelfen.

Nebeneinander gingen sie zur WG zurück, nachdem Hiro mit seinem Schlüssel die Halle abgeschlossen hatte.

Der Wind blies kalt und Kai fröstelte.

Hiro bemerkte das und legte Kai seine Jacke um die Schultern.

Verwundert wurde er angesehen, doch er lächelte Kai nur an.

Als dieser die Jacke abstreifen wollte, da legte Hiro ihm bestimmt die Hände auf die Schultern und schüttelte den Kopf, daraufhin seufzte Kai und zog die warme Jacke noch enger um seine schlanken Schultern.

Verlegen sah Kai weg von hIro und der Ältere grinste wissend.
 

Sie gingen zur Haustür herein, es war bereits alles still und dunkel.

„Sind die anderen schon im Bett?“, fragte Kai verwirrt.

Hiro war zwar etwas überrascht davon, dass Kai Mal selbst ein Gespräch begann, vor allem eines solcher Art, dass er erst Mal einen Moment da stand und ihn anstarrte.

„Scheint so. Ist ja auch schon spät.“, antwortete Hiro schließlich im selben Flüsterton.

Kai zog seine Schuhe aus, genau wie Hiro und trat in den Flur.

Er machte lieber kein Licht an, dennoch wusste er, dass die anderen im Wohnzimmer waren.

Kurz bliebe er stehen, lugte in das Zimmer, trat ein und Hiro blickte ihm verwirrt hinterher.

Er schielte um die Ecke und sah gerade noch wie Kai Max eine Decke umlegte.

Jetzt war Hiro total perplex.

„Sie trinken immer viel zu viel Kakao und dann wird ihnen schlecht, da bleiben sie dann vorm Fernseher und schlafen ganz schnell ein.“, erklärte Kai mit einem Schmunzeln.

„Tust du das immer?“, fragte Hiro.

„Was meinst du?“

„Dich heimlich und still um sie kümmern.“

Kai hob die Schultern.

„Was heißt den heimlich und still? Also um Daichi immer in voller Öffentlichkeit.“

„Wirklich?“, fragte der Japaner ungläubig.

Kai drehte sich zu ihm um, sie standen mittlerweile vor Kais Zimmer.

„Es ist euch noch nie aufgefallen, weil ihr nicht so darauf achtet, aber Daichi springt immer um 9 Uhr hoch und verschwindet dann. Wenn er fertig fürs Bett ist, so nach 10 Minuten, gehe ich ihm nach.“

„Aha. Du bist also unser Held, der uns vor dem ständigen ‚Da ist ein Monster unter dem Bett’ gerettet hat.“, meinte Hiro belustigt.

„Nein. Ich hatte nie vor euch zu retten sondern Daichi.“, erklärte Kai ernst und Hiro begriff es sogar.

Der Russe war ein totales Rätsel, aber er meinte Dinge so wie er sagte, gerade deshalb verstand man sie wohl nicht immer.

„Du meinst, dass wir es falsch angegangen sind mit Daichi?“ „Klar.“

„Wieso?“

„Lass uns lieber in mein Zimmer gehen sonst werden die anderen doch noch wach.“, schlug Kai vor.

Der Ältere nickte nur und trat an Kai vorbei in das warme Zimmer.

Kai gab ihm sofort seine Jacke wieder, knipste das Licht auf seinem Nachttisch an und ließ sich auf die Bettkante fallen.

„Ihr seht Daichi als einen Teamkameraden, aber er ist trotzdem noch ein Kind. Er ist gerade Mal acht, geht auf die neun zu. Dafür verhält er sich recht kindlich, was vielleicht daran liegt, dass er keine Zeit hatte Kind zu sein und in letzter Zeit so erwachsen sein musste. Abends ist er ganz anders. Er verlangt da nicht immer so lautstark um Aufmerksamkeit. Wenn man sich nicht genügend um ein Kind kümmert, dann verliert man es.

In der Pubertät ist es dann zu spät noch an es zu kommen. Wenn es ein Mal verstanden hat, dass man sich nicht richtig kümmert, will es einen nicht mehr.

Außerdem begegnet ihr ihm falsch. Ihr erlaubt ihm zu viel. Er bekommt keine Grenzen gezeigt, das heißt er wird verwahrlosen, Tyson zeigt ihm durch diese ganzen Playstation Spiele, dass Gewalt alltäglich ist und man das ruhig mit Max nachmachen kann. Findest du etwa dass das gute Erziehung ist?“

Hiro hatte es gerade von den Socken gerissen.

Dass Kai an so was dachte und dass er solche Ahnung hatte bewunderte er.

Nie hatte er sich darüber solche Gedanken gemacht, aber es klang total einleuchtend.

Gewalt und alles was damit in Kontakt stand war wirklich sehr alltäglich geworden.

All diese Spielzeuge, die einfache Waffen wie Schwerter waren.

Er schauderte.

Kai hatte total recht damit, trotzdem war es verwunderlich, dass er so eine Fürsorgliche Seite hatte.

„Woher weißt du das alles?“, stellte Hiro die Frage, die auf seiner Zunge brannte.

Kai seufzte.

„In der Abtei gab es nicht allzu viel was man gute Erziehung nennen konnte, aber Boris hat auf bestimmte Etikette sehr geachtet. Ich bin dort geboren, ich weiß nicht unter welchen Umständen, aber ich war immer da. Meistens. Boris hat mich fast allein erzogen, mein Vater gar nicht und meine Mutter hat besonders aufgepasst. Boris war Mal ein guter Freund von ihr gewesen. Als wir raus kamen, da haben wir nur uns gehabt. Wir haben Ian allein groß ziehen müssen. Für Kinder nicht gerade leicht.“

Hiro senkte resigniert den Kopf.

„Muss ziemlich schwer gewesen sein.“

„Ja das war es. Damals ins Russland sehr. Wir sind vor dem Sozialamt geflohen. Wir kannten das ja nicht. Die ganze Abtei, mit allen kleinen Kindern, zu versorgen war uns unmöglich, also blieb uns keine andere Wahl als alles uns gewohnte hinter uns zu lassen.“

„Das muss ziemlich schlimm gewesen sein.“

Kai schnaubte.

„Das war es. Es hat Jahre gedauert bis wir alle wieder aufgefunden hatten. Bis in die letzten Ecken waren wir zerstreut, aber heute da ist die Abtei wieder beisammen.“

Hiro starrte ihn an als wäre er ein Geist.

„Guck nicht so geschockt. Wir wollen ja nicht die Weltherrschaft.“, kicherte Kai.

„Wir hatten eine harte Zeit und daher sind wir zusammen gewachsen. Eine Familie.“

„So wie das Team jetzt zu einer Familie wird?“, fragte Hiro hoffnungsvoll, doch Kai schüttelte den Kopf.

„Ich werde meine alte Familie nie aufgeben oder gar ersetzen.“, fauchte Kai gekränkt, dann fuhr er sanfter fort, „Ihr werdet nur ein Teil davon.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  phinix
2007-08-20T09:22:38+00:00 20.08.2007 11:22
*schnief*
irgendwie geht mir dieses kapitel anhs herz. so wie kai übe rdie abteil und seine"familie2 spricht. ich finde es aber toll,dass er das tema als ein teil der familie sieht.
doch auch ich bin überrascht, das er so gut über kiner bescheid weiß. fastals häte er selsbt eines,aber kein wunder,wenn die abteikinder sich gegenseitig helfen mussten udn erziehen.
also geiles kapitel

phinix


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