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Von Marathonläufen und geheimen Liebschaften

InuixKaido
von

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One Shot

~++ One Shot ++~
 

„Von Marathonläufen und heimlichen Liebschaften“
 

„Momo, hast du Inui irgendwo gesehen?“

Fragend schaute Oishi den Jüngeren an, aber dieser konnte nur verneinen. Niemand aus dem Team Seigaku hatte den Data-Spieler an diesem Tag gesehen, selbst zur Schule hatte er gefehlt. Etwas, was bei Inui eigentlich so gut wie nie vorkam, es sei denn, er war krank. Und Inui wurde NIE krank!

„Keine Ahnung, Oishi. Aber vielleicht solltest du mal bei ihm vorbeischauen oder zu Kaido fahren, vielleicht ist er ja bei ihm. Kaido fehlt auch schon seit ein paar Tagen.“, schlug der Seigaku-Achtklässler schließlich vor und verabschiedete sich mit einem fröhlichen Ruf. Die ‚Mutter des Teams’ nickte gedankenversunken.

„Was willst du denn so dringend von ihm, hm?“

Ohne dass der Schwarzhaarige es bemerkt hatte, war Fuji neben ihn getreten und sah ihn lächelnd an. Da musste er einfach zurücklächeln. Fujis Lächeln war irgendwie ansteckend!

„Naja...er wollte mir eigentlich heute meinen neuen Trainingsplan geben...er hat extra einen für mich ausgearbeitet, weil meine Kondition besser sein könnte...“

„Hm...dann schaust du am besten wirklich bei ihm vorbei. Ich denke nicht, dass Inui krank ist. Sonst hätte er sich wenigstens noch gemeldet, so pflichtbewusst ist er schon.“

„Hast Recht. Danke Fuji. Also, ich geh dann mal. Bis morgen.“

„Ja, bis morgen.“
 

In Gedanken versunken machte der Seigaku-Vizechef sich auf den Weg zur Familie Inui. Er war schon öfters dort gewesen, wenn Inui persönlich mit ihm Trainingspläne besprechen wollte oder sie anderweitig miteinander zu tun hatten...also brauchte er nicht mehr so scheu zu sein, der Familie gegenüberzutreten. Was niemand wusste, außer Tezuka – er war immer ein bisschen ziemlich schüchtern, wenn er den Eltern neuer Mitglieder gegenübertreten musste. Bei Erwachsenen, vor allem, die schon streng aussahen, war er immer etwas scheu.

Allerdings schien heute irgendwie sein Pechtag zu sein, denn Sadaharu Inui war nicht da. Die Eltern konnten ihm auch nicht sagen, wo er hin war, denn in letzter Zeit schien sich ihr Sohn ein wenig zu distanzieren, aber in dem Alter war das normal.

Also machte Oishi sich auf den Weg zu Kaido. Irgendwo musste der Stachelkopf ja wohl stecken!

Und bei Frau Kaido, der er ganz zufällig schon draußen auf dem Hof begegnete, fand er endlich eine Antwort. Ohne es wirklich zu wollen, fing er einen kleinen Plausch mit der netten Dame an.

„Kaoru kommt in letzter Zeit nur noch ziemlich spät nach Hause. Ich denke, er trainiert für den heutigen Marathon.“, sagte Frau Kaido gerade und lächelte den Jungen lieb an.

„Ein Marathon?“

„Ja, in einer halben Stunde findet doch der große Stadtmarathon, 45km statt. Ist zwar für Kaoru keine große Herausforderung, aber er ist schon lange nicht mehr gelaufen, da er seine Knieverletzung ja auskurieren musste. Darum muss er viel trainieren. Inui ist ja auch bei ihm, um ihm Gesellschaft zu leisten, ich muss ja leider auf den Kleinen aufpassen.“ Ganz munter schwatzte sie so vor sich her und schwang weiter fleißig den Besen, um dem Laub das Fürchten zu lehren.

Jetzt zog Oishi erstaunt die Augenbraue in die Höhe. Eine Knieverletzung? Wie kam das denn? Da musste nachgehakt werden!

„Sagen Sie...wo und wann hat er sich denn eine Knieverletzung zugezogen? Davon weiß ich gar nichts. Er hat immer normal trainiert.“

Wieder lächelte die Frau, aber jetzt schien sie nachzudenken.

„Ich denke...das war vor einem Monat. Kaoru hat sich anscheinend beim Training am Fluss verletzt, jedenfalls hat er ziemlich gehumpelt und musste zwei Wochen vom Sportunterricht freigestellt werden. Aber so wie ich ihn kenne, hat er trotzdem mitgemacht.“

Oishi nickte zustimmend. Er erinnerte sich. Das war wohl die Zeit, in der Kaido so schlecht gewesen war beim Training. Oishi hatte ihm mehrmals gefragt, was mit ihm los war, aber die Viper war ja gesprächig gewesen wie immer – also gar nicht.

Jetzt war klar, was die Viper gehabt hatte. Eine anständige Knieverletzung.

„Ähm...Sie haben doch vorhin auch Inui erwähnt, oder?“

„Ja. Er ist bei Kaoru.“

„Wissen Sie denn, wo die beiden sich zurzeit aufhalten? Ich suche Inui nämlich.“

„Oh...ich würde sagen, auf dem Marktplatz. Dort beginnt der Marathonlauf ja. Wenn du sie siehst, kannst du vielleicht Kaoru ein ganz großes Lob von mir ausrichten? Ich bin wirklich stolz auf ihn. Ich wäre so gerne gekommen, aber ich muss ja auf meinen Jüngsten aufpassen...er liegt mit schwerem Fieber im Bett und kommt nicht weg. Er wäre ja auch gerne mitgekommen, aber na ja...“

„Kann ich verstehen...das muss ein schönes Gefühl sein, wenn der große Bruder einen großen Auftritt hat, bei dem man ihn bewundern kann...“, murmelte Oishi lächelnd und verabschiedete sich sehr freundlich. Natürlich mit dem Versprechen, die Nachricht zu überbringen.

//Inui ist also bei Kaido...na, hätte ich mir ja auch irgendwie denken können...die beiden scheinen sich ja komischerweise gut zu verstehen, auch wenn sie einen das nicht wirklich sehen lassen...Irgendwie hab ich das Gefühl, da entwickelt sich was bei denen. Kaido ist schon seit einer Weile unnormal still, also noch stiller als sonst und Inui irgendwie öfters ein bisschen verplant...na mal schauen. Hoffentlich hat der Lauf noch nicht angefangen//
 

Fast eine Viertelstunde dauerte es zu Fuß, bis er den Marktplatz erreichte. Das dumme war bloß, er kam dort nicht einmal richtig hin, denn Hunderte von Läufern hatten sich dort eingefunden und soeben knallte der Startschuss.

//Ach Mensch...zu spät! Na toll, dann muss ich mich wohl am Ziel wieder einfinden. Mal schauen, wo ist denn Kaido? Wenn ich wenigstens wüsste, was er heute wieder für einen Bandana aufhat...ah, da vorne ist er ja!//

Lächelnd hatte Oishi die Viper aus der Menge herausgefiltert. Der Schwarzhaarige lief – gekleidet in seine üblichen Sportklamotten, allerdings ohne die Seigaku-Jacke und dafür heute mit einem grauen Bandana und Knieschützern – ganz vorne in der Masse. Und nur wenige Meter voraus radelte Inui mit dem Fahrrad, eine ganze Tasche Getränkeflaschen auf dem Rücken.

//Aha, Inui spielt Getränkeveteiler. Naja, das ist auch eine Beschäftigung. Hm...ich denke mal, ich hab noch Zeit um noch mal nach Hause zu fahren, mich umzuziehen und mich dann zu Fuß wieder auf den Weg zum Bahnhof zu machen, um dann zur Ostbrücke zu fahren. Bei dem Tempo wird das schon was werden, wahrscheinlich werde ich dann sogar noch dort ne Weile warten müssen. Perfekt. Kann ich gleich noch Abendbrot essen//

Zufrieden schulterte der Schwarzhaarige seine Tasche und machte sich auf den Weg nach Hause. Lief doch alles wie am Schnürchen. Er hatte Inui gefunden, das Geheimnis um Kaidos „Schwache Woche“ gelüftet und sogar noch Zeit, sich ein ordentliches Futter zu genehmigen. Ein schöner Tag!
 

Währenddessen war Kaido mit etwas ganz anderem beschäftigt.

Er hatte ausreichend Frühstück gegessen und Marathon-gerecht viel getrunken, um nicht allzu sehr von Inuis ausgeteilten Wasserflaschen abhängig zu sein, aber irgendwie spielte sein Magen verrückt. Und Magenschmerzen während eines Marathonlaufes waren nicht sehr angenehm!

„Inui, Wasser! Hey!“

Knurrend ließ sich die Viper eine Wasserflasche reichen und leerte sie zur Hälfte in nur einem Zug. Aber seine Bauchschmerzen wurden nicht besser, ganz im Gegenteil!

„Hey Kaoru, alles in Ordnung bei dir?“ Besorgt radelte der Stachelkopf an seine Seite und schaute ihn durch seine Brille hindurch ernst an. Kaido zischte böse.

„Schuuu...seh ich so aus?“

„Nicht wirklich, nein. Hm...was hast du heute zum Frühstück gegessen?“

„Na was wohl! Yoghurt!“

„Hm...kein Wunder, das Zeug schlägt auf den Magen. Wieviele?“

„Frag nicht so doof! Erledige lieber deine Aufgaben!“

Ohne hinzuschauen warf Inui einem der anderen Läufer eine Wasserflasche zu. Kaido rollte genervt mit den Augen. Dieser Typ machte ihn irgendwann noch mal verrückt!

Zu seinem Glück aber rief einer der Überwachungsleute Inui wieder nach vorn. Oder auch Pech, je nachdem wie man es sehen mochte. Denn die Bauchschmerzen hatten in ihrer Zeit der Kommunikation kein Stückchen nachgelassen.

//Ach verdammt...so leicht lass ich mich doch nicht unterkriegen, schon gar nicht von ein paar Magenbeschwerden! Ich hab wochenlang für diesen dummen Lauf trainiert, die ganze Zeit werf ich doch jetzt nicht hin! Das wär ja wohl die Höhe...diese läppischen 45km schaff ich doch locker, jetzt hab ich ja schon drei rum!//

Ohne auf seinen grummelnden Magen zu achten, kämpfte er sich aus der Menge frei, in die er wieder zurückgefallen war und verlängerte seinen Sprint. Laufen war seine Welt. Wenn er lief, dann fühlte sich sein Körper so leicht und schwerelos an, seine Gedanken schienen auf ganz natürliche Weise fast bedeutungslos zu werden. Er ging völlig auf in seinem Element. Wieder verschärfte er sein Tempo und schloss die Augen. Ja, so sollte sich laufen anfühlen. Ohne viele Gedanken einfach machen. Sein Körper wusste schon, was zu tun war. Da brauchte er nicht mehr viel denken. Genauso wie beim Tennis. Es klappte einfach.

„Hey Kaoru, leg mal ein bisschen mehr Tempo zu, deine Statistiken sinken rapide!“

Aber jedes Hobby konnte noch so beflügelnd sein, wenn es immer wieder jemanden gab, der einen auf den Boden der Tatsachen zurückholte.

„Fschuuu! Nerv nicht!“

„Na dann, sieh zu. Entweder ich werde immer langsamer oder du wirst immer langsamer! Und laut meinem Tachometer verlierst du allmählich an Geschwindigkeit!“

Kaido zischte nur irgend etwas vor sich hin, nahm aber wieder Tempo auf und hielt sich immer schön an Inuis Seite. Wenn der sein Tempo beschleunigte, hielt Kaido mit. Und umgekehrt ebenso.

Inui hatte den Vorsitzenden ja sofort gesagt, noch bevor er einwilligte, als Ersatz Getränkeausgeber zu machen, dass er sich größtenteils an Kaido hielt. Dieser hatte, laut seiner Wortwahl, erst vor kurzem eine Knieverletzung überstanden und musste sich wieder richtig einlaufen. Bei einem Notfall sollte er sofort zur Stelle sein, was natürlich klar war, dass er sich darum an der Seite der Viper halten würde.

„Und, alles klar? Irgendwelche Beschwerden? Das Tempo ist gut. Weiter so.“

Kaido nickte nur stumm und konzentrierte sich wieder auf das Laufen. Die Hälfte der Strecke hatte er rum. Die meisten seiner Konkurrenten waren schon ziemlich weit hinter ihm und würden auch so schnell nicht mehr aufholen, aber einige hielten sich ziemlich fest an seinen Fersen. Und die galt es abzuschütteln.

„Gut, wenn du soweit bist, dann machen wir jetzt gleich mal Sprintübungen. Vor und zurück, in Ordnung?“

„Fschuuu!“

„Ich fahr voraus. Du kommst nach, so schnell wie möglich. Zeig mir, wie schnell du bist.“

Das ließ Kaido sich nicht zweimal sagen. Sofort beschleunigte er ebenfalls und rannte hinter dem Stachelhaarigen her, so schnell er konnte. Natürlich musste er sich auch darauf konzentrieren, seine Kraft einzuteilen, das hieß losrennen, mittendrin stoppen, Tempo wieder verlangsamen, wieder beschleunigen, stoppen und zurückfallen. Und das in regelmäßigen Abständen, nur so hielt er seine feste Atmung aufrecht. Mochte vielleicht blöd aussehen, war aber sehr effektiv! Das stärkte ungemein die Atmung!

Auch wenn die anderen Läufer ziemlich blöd dreinschauten und sich garantiert so ihre Gedanken machten, stoppte Kaido sein Training nicht. Und kurz nachdem das ‚Trainingsprogramm’ angefangen hatte, war er auch schon wieder an Inuis Seite, der ihm weitere Tipps und Ratschläge gab, wie er seine Ausdauer intensivieren konnte.

„Hör zu, versuch gleichmäßigere Schritte zu machen. Du wechselst dauernd in der Schrittfolge, das beeinflusst auch deine Ausdauer.“

Von der Viper kam nur ein angriffslustiges „Pfschuuuuu!“ und Kaido rannte weiter. So langsam wurde ihm dann doch mulmig. Noch zehn Kilometer, dann hätte er den Lauf geschafft. Er spürte, dass ihm das Blut in den Kopf rauschte, seine Beine wurden schwerer und schwerer. Na toll, Übelkeitserscheinungen waren jetzt aber genau richtig!

„Wenn dir schlecht wird, dann brich ab. Du hast zu lange nicht mehr trainiert und wir wollen’s ja nicht übertreiben. Hinterher kotzt du dir sonst nur wieder die Seele aus dem Leib.“, wollte der Stachelhaarige noch sagen, aber irgendwie gingen seine Worte ins Leere, denn Kaido war schon wieder vorausgesprintet. Stirnrunzelnd trat Inui in die Pedale.

//Dieser Sturkopf, dass er sich aber auch nie was sagen lässt! Morgen sitzt er wieder auf der Bank wie ein Schluck Wasser in der Kurve, und dann darf ich mir wieder anhören, dass ich besser auf ihn hätte aufpassen sollen, schließlich bin ich der einzige, von dem er sich wirklich was sagen lässt! Na klasse...aber gerade diese Sturheit liebe ich ja an ihm!//
 

Etwa zwei Kilometer vor dem Ziel traf auch Oishi wieder dort ein, wo Kaido auch ankommen sollte. Neugierig schaute er sich um, ob schon welche Läufer das Ziel erreicht hatten, aber so sah es nicht aus. Also schlürfte er glücklich weiter seine Suppe, die er sich vom Suppenstand geholt hatte.

//Da vorne kommen die ersten. Na, da bin ich ja mal gespannt. Ein Fahrradfahrer ist da auch nicht bei...hm, wo steckt Kaido?//

Tatsächlich ließ die Viper auf sich warten. Die ersten Läufer näherten sich der Ziellinie, aber der Seigaku-Stammspieler war nirgends zu sehen. Allmählich wurde Oishi unruhig.

//Wo bleibt er denn? Kaido ist doch sonst das Ass im Thema Ausdauer...hey, als Seigaku-Stammspieler hast du gefälligst unter den ersten zu sein!//
 

Kaido währenddessen hatte aber ganz andere Dinge im Kopf, als im Ziel anzukommen. Er musste sich ziemlich darauf konzentrieren, nicht einfach umzukippen und sich, wie Inui schon gesagt hatte, die Seele aus dem Leib zu kotzen. Hoch lebe der Yoghurt...aber zu viel davon konnte einen echt umhauen!

„Kaoru, an den Rand mit dir, du bist schon ganz grün um die Nase! Wir lassen das.“

„Fschuuuu!“

Stur rannte der Schwarzhaarige weiter. Immer wieder wischte er sich mit dem Armband über die verschwitzte Stirn, sein Blick verschwamm immer mehr.

//Verdammt! Ich muss im Ziel ankommen, so lange muss ich noch durchhalten! Das sind doch nur noch läppische zwei Kilometer...argh! Inui zählt auf mich! Und Mutter und die kleine Nervensäge auch! Die kann ich doch wohl nicht enttäuschen! Was bin ich denn für ein Läufer, dass ich in ner 45km-Strecke abbrech zum Kotzen?!//

Nachdenklich beobachtete Inui seinen Freund. Er kannte Kaidos Starrsinn und wusste genau, wie ehrgeizig der Jüngere war. Darum erstaunte es ihn auch nicht sonderlich, dass Kaido trotz seiner zunehmenden Übelkeit immer mehr an Tempo zunahm und jetzt einen Läufer nach dem anderen überholte. Trotzdem, gut für seine Gesundheit war es nicht besonders! Darum konnte er nur zustimmen: Je schneller Kaido das Ziel erreichte, desto besser für ihn. Je eher konnte er seine ‚Last’ rauslassen. Sprich, sich das Essen noch mal durch den Kopf gehen lassen. Kaido und seine verrückten Essgewohnheiten, war ja klar, dass diese Überdosierung an Yoghurt irgendwann ihren Tribut fordern würde!

„Weiter, los, die letzten 1000 Meter noch! Die schaffst du noch! Wenn du das noch schaffst, dann spendier ich dir auch eine große Schale Soba-Nudelsuppe mit Yamswurzeln.“

Die Aussicht auf so ein leckeres Essen ließ Kaido gleich wieder neue Kräfte sammeln. Mit verkniffenen Lippen und am ganzen Körper schlotternd, sprintete er los. Ließ seine Konkurrenten stehen wie Statuen und lockte somit auch die Aufmerksamkeit sämtlicher Kameraleute auf sich, die seinen waghalsigen Vorstoß natürlich groß kommentierten.

„Die Nummer 21, Kaoru Kaido, gibt auf den letzten 1000 Metern noch einmal so richtig Gas! Er überrundet die Vorläufer, als wären sie am Boden festgewachsen und rennt ungehindert auf das Ziel zu! Der Junge hat einen Sprint drauf, nicht zu glauben! Er scheint noch ganz fit, aber wenn man genau hinschaut, ist er ein bisschen grün um die Nase...dem ist doch nicht etwa schlecht? Aber auch der Wasserverteiler trampelt hinter ihm her wie ein Verrückter. Ja, die letzten Meter! Und...und...er ist durch! Die Nummer 21 belegt den ersten Platz beim Stadtmarathon! Und nun kommt auch die 57 durch...“

Atemlos stolperte der Schwarzhaarige durch die Ziellinie und suchte zu allererst einen Platz, an dem er sich ordentlich auskotzen konnte. Oishi bemerkte er in der Menge gar nicht.

„Kaoru, komm mit. Da hinten sind die Toiletten.“

Eilig schnappte Inui sich seinen Freund und zog ihn zu den Toiletten. Stumm wandte er sich zu dem schwarzhaarigen Vizechef um, und Kaido verriegelte sofort die Kabinentür hinter sich. Das, was von dort zu hören war, klang nicht sehr angenehm. Aber Kaido steckte das schon weg. Der war doch hart im Nehmen!

„Ich dachte schon, Kaido kommt nicht mehr...“

„So leicht gibt er nicht auf. Du kennst ihn doch. Wenn Kaido was will, dann macht er das auch. Egal, was andere dazu sagen oder denken.“

Zufrieden rückte Inui seine Brille zurecht und schaute den Anderen an. Oishi lächelte freundlich.

„Ich hab dich gesucht. Ich dachte erst, du wärst krank, aber als du zu Hause auch nicht warst, hab ich mir schon gedacht, dass du bei Kaido bist. Und jetzt hab ich euch auch gefunden. Du hattest doch noch einen Trainingsplan für mich, wenn ich mich nicht irre.“

Inui guckte den Schwarzhaarigen eine ganze Weile irgendwie baff an, dann klatschte er sich plötzlich die Hand vor die Stirn und jaulte leise los.

„Ach verdammt, stimmt, da war ja noch was! Tut mir leid, Oishi, aber ich hab den Plan echt vergessen...“

„Haha. Schon gut. Ich seh ja, dass du dich mit etwas anderem beschäftigt hast, aber das ist nicht so schlimm. Es ist eine Abwechslung, dich auch mal verpeilt zu sehen!“

Inui wirkte nicht halb so amüsiert wie sein älterer Freund, aber ein Lächeln konnte er sich dann doch nicht verkneifen. Besorgt schaute er auf, als Kaido ziemlich blass im Gesicht aus dem Klo getorkelt kam und sich regelrecht in seine Arme fallen ließ.

Müde sackte der Bandanaträger in sich zusammen und kuschelte sein Gesicht in Inuis Halsbeuge. Oishi lächelte warmherzig bei diesem Bild. Hatte er also recht gehabt! Zwischen Kaido und Inui war was! Und nicht nur irgendwas.

„Du warst klasse, Großer. Ich bin echt stolz auf dich. Aber ab morgen gibt es nur noch eine reduzierte Anzahl Yoghurt, klar?“, flüsterte der Stachelhaarige mit sanfter Stimme und lächelte ihn an. Zärtlich küsste er seinem Freund auf die Stirn und strich diesem durch die schweißnassen Haare.

Von Kaido kam allerdings nur noch ein entkräftetes „schuuu...“ und er war eingeschlafen.

„Kommt ihr denn morgen wieder zum Training?“, durchbrach Oishi leise die Stille, die sich gebildet hatte, und Inui nickte.

„Aber sag den anderen nichts davon, ja? Kaoru ist...noch nicht so weit, es auch öffentlich einzugestehen. Er braucht noch Zeit. Du kannst von Glück reden, dass Kaoru dich nicht bemerkt hat, ansonsten wäre er jetzt nicht halb so zutraulich.“, bat er. Oishi nickte ernsthaft.

„Ist klar. Ich schweige wie ein Grab. Apropos Schweigen, ich sollte ihm eigentlich ein ganz großes Lob von seiner Mutter und seinem Bruder ausrichten, die sind beide sehr stolz auf ihn. Das kannst du ihm dann ja ausrichten, wenn er noch mal aufwachen sollte. Ich lass euch wohl lieber alleine, nicht?“

„Danke, Oishi. Wir sehen uns morgen. Und danke, dass du vorbeigeschaut hast. Morgen hast du bestimmt deinen Trainingsplan.“ Mit einem Nicken schulterte Inui seinen Freund und machte sich auf den Weg zur Siegerehrung, um die Urkunde und den Pokal für seinen Freund zu holen und sich dann auf den Weg nach Hause zu machen. Die versprochene Nudelsuppe konnte Kaido immer noch kriegen.

„Schlaf schön, mein Großer. Gute Nacht. Und heute lass ich dich betteln bis du schwarz wirst, deinen Yoghurt kriegst du nicht! Ich mix dir schon noch welchen zusammen, der wird dir sicher gut bekommen!“

„Schuuu....“

Wohlig seufzend drehte der Schlafende den Kopf auf die Seite und schmiegte sich unbewusst ein bisschen näher an den kräftigen Rücken seines Freundes.
 

~++ Ende ++~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-09-16T21:36:10+00:00 16.09.2007 23:36
iiiiiiiiiihhh, Inui. Du bist eklig....
bööööh

Der typ ist ja wohl voll abartig...

>_<

Schöne Geschichte.
^__^
Von:  ScarsLikeVelvet
2007-08-04T08:15:14+00:00 04.08.2007 10:15
*lächel*
Die FF ist ja wirklich niedlich ^.^
Gibt's davon ne Fortsetzung?

Von:  Wieselchen
2007-07-31T11:42:40+00:00 31.07.2007 13:42
Das Ende hat mir sehr gut gefallen, das war so niedlich. x3 So ein putziges kleines Schlängelschen! xDD

Aber bei dem Rest würd ich dir mal den Tipp geben nicht so in unserer heutigen Umgangsprache zu schreiben, das klaut arg die Atmo. Und das machst du sehr viel.
Dabei ist die Idee an sich sehr gut und es ist auch garnicht so schlecht geschrieben, aber immer diese krasse Umgangssprache..... x_x


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