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Liebe macht blind

... oder wahnsinnig
von

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Verzweifelt

„Nein…“, entfuhr es dem Schlagzeuger und fassungslos starrte er auf die Stelle, wo noch heute Morgen die Waffe gelegen hatte. Panisch durchwühlte er die ganze Schublade, wobei es ihm in diesem Moment wirklich vollkommen gleich war, ob er damit jetzt Rods Privatsphäre störte oder nicht, doch egal, wie er den Kram hin und her räumte und selbst, als er schließlich den gesamten Inhalt der Schublade einfach auskippte – die Pistole blieb verschwunden.

„Nein…“, sagte er noch einmal und schluckte schwer. Das konnte nicht sein. Seine Befürchtungen konnten sich doch nicht einfach so bewahrheiten! Vielleicht gab es ja doch noch immer eine andere Erklärung… Irgendeinen Hoffnungsschimmer, an den der Schwarzhaarige sich hätte klammern können… Doch ganz egal, wie fieberhaft er nachdachte, es gab für ihn keine andere Erklärung als dass Farin in Gefahr schwebte und so, wie Bela die Lage momentan einschätzte, hörte diese Gefahr auf den Namen Rodrigo Gonzalez.

Er vergrub kurz das Gesicht in den Händen. Das alles konnte doch eigentlich nur ein schlechter Traum sein. Seine Befürchtungen konnten doch nicht wirklich wahr geworden sein… Rod konnte doch nicht wirklich vorhaben, Farin irgendetwas anzutun…

Der Schlagzeuger schüttelte langsam den Kopf. Er kannte Rod jetzt schon ziemlich lange, wenn auch nicht so lange, wie er Farin konnte, doch eigentlich lang genug, um ihn irgendwie einschätzen zu können, doch offensichtlich hatte er sich in dem Chilenen getäuscht.

Doch trotzdem wollte es ihm einfach nicht in den Kopf, warum sich Rod so vollkommen anders verhielt. Das konnte doch unmöglich wahr sein.

Wie in Trance erhob er sich. Vor seinem geistigen Auge sah er Farin bereits in einer gewaltigen Blutlache am Boden liegen, Rod mit einem kalten Grinsen und einer Waffe in der Hand über ihm stehend, doch daran konnte und wollte er nicht denken. Er konnte diesen Gedanken einfach nicht ertragen.

Der Schwarzhaarige schüttelte schnell den Kopf, als wäre er dadurch in der Lage gewesen, die Bilder, die ihm vor Augen schwebten, abzuschütteln, doch natürlich ging das so nicht.

Er hatte nur eine Wahl: Er musste Farin finden. Er wusste nicht wie und er wusste nicht wo, doch er musste ihn einfach finden! Er durfte nicht versagen, nein, denn immerhin schien allen Ernstes Farins Leben davon abzuhängen – wenn es nicht bereits zu spät war…

So ein Schwachsinn, das darfst du gar nicht erst denken!, fuhr er sich selbst in Gedanken an, Ihm geht es gut und du findest ihn schon irgendwie.

Am ganzen Leib zitternd sah Bela sich um. Er atmete tief durch, doch ihm war, als würde er diesen Druck keinen Moment länger aushalten. Noch immer kam es ihm vor, als wäre er halb in Trance, denn kaum noch nahm er wahr, was um ihn herum geschah.

Von fern hörte er die Rufe des Publikums, die fordernden, lauten Schreie der Fans, doch in diesem Moment war ihm das vollkommen egal.

Er musste Farin finden und das war alles, was im Moment zählte.

Das Herz des Schwarzhaarigen schlug wie verrückt, doch auch das war ihm eigentlich egal, so wie ihm alles egal sein würde, wenn er Farin nicht finden würde. Nie hatte er wirklich darüber nachgedacht, wie wichtig er ihm war, hatte er Jan doch immer einfach als seinen besten Freund angesehen, doch mit einem Schlag war ihm auch ins Bewusstsein gedrungen, dass er mehr für ihn empfand, als einfache Freundschaft.

Warum war ihm das nicht früher aufgefallen? Natürlich hätte er nicht gewusst, wie Farin dazu stand, natürlich hätte er sich sicherlich nicht getraut, solche Gefühle offen auszusprechen, doch was würde sein, wenn Farin wirklich etwas zustieß und er wirklich niemals mehr die auch nur die Gelegenheit haben würde, dem Gitarristen zu sagen, was er in Wirklichkeit für ihn empfand?

Irgendwann fand er sich hinter dem Steuer eines Wagens wieder. Er wusste nicht mehr zu sagen, von wem er sich das Auto geliehen hatte, wusste nicht mehr, dass er sich überhaupt hinters Steuer gesetzt hatte, doch das war ja auch vollkommen egal. Wie um alles in der Welt sollte er Rod und Farin nur finden? Das war doch wirklich vollkommen aussichtslos.

Zwar kannte er sich in Hamburg aus, doch Rod ebenfalls und dieser konnte wirklich überall in dieser großen Stadt mit Farin verschwunden sein – einfach überall!

„Farin… Wie soll ich dich bloß finden…?“, murmelte Bela in sich hinein und Tränen begannen nun, sein Gesicht herunter zu laufen, zunächst langsam, zaghaft, doch dann immer schneller und immer unaufhaltsamer.

Was würde sein, wenn er wirklich zu spät kam? Oder wenn er die beiden auch einfach gar nicht fand? Er konnte und wollte sich einfach nicht mit dem Gedanken abfinden, dem Blonden vielleicht nicht mehr helfen zu können.

Er wollte ihn nicht verlieren.

Doch nicht nur die Angst um Farin lastete schwer auf ihm, sondern auch die Gewissheit, dass es hier nicht um irgendeine Entführung oder dergleichen ging, sondern dass ausgerechnet Rod Farin verschleppt haben musste, auch wenn der Schlagzeuger noch immer nicht verstand, warum.

Sicher hatten sich die beiden in letzter Zeit nicht gerade gut verstanden und natürlich war Bela und Farin auch aufgefallen, dass Rod sich zunehmend merkwürdig verhalten hatte, doch nie im Leben hätte der Schwarzhaarige damit gerechnet, dass so was passieren würde.

Noch immer rannen ihm die Tränen immer schneller die Wangen herunter. Er fühlte sich kaum in der Lage, zu fahren, doch irgendwie ging in diesen Momenten alles von ganz alleine.

In seinem Kopf war nur noch Platz für einen einzigen Gedanken und das war, dass er Jan finden musste. Und wenn er die ganze Nacht durch die Gegend fahren musste, wenn es ihn alles kosten würde, was er hatte und wenn es das letzte war, was er tun würde: Er würde ihn finden. Er musste einfach!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-12-30T21:58:33+00:00 30.12.2007 22:58
Die Erkenntnis trifft Bela aber echt schlagartig, dass er Farin so gern hat... bisschen unrealistisch... und auch, dass er ständig sein Gesicht in den Händen vergräbt und heult. Nun ja, aber sehr gut finde ich, dass es sich so eine gewisse Dynamik entwickelt, es wird schneller, als würde es auf einen Höhepunkt hinarbeiten.
Von:  Alex_Fischer
2007-07-26T11:01:56+00:00 26.07.2007 13:01
*den armen Bela zu sich zieh*
*knuddel*
*pat*
armer ._.
*schnief*
mennooo wo is rod nur mit Farin hin >-<
wäh
*heul*
wehe der tut dem was dann! dann werd ich den sooo was von ....
aber!
vielleicht hat rod ja gar nichts damit zu tun! Sonst wär er doch nicht so erschrocken gewesen das der noch nicht da is
hmm~
*in dunkle ecke verzieh und theorien aufstell*
*zettel dalass*
'Super geschrieben... weiter so ^^'


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