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Rote Augen

Die Fortsetzung von Familienbande
von

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Beweggründe

Carlisle war schon den ganzen Tag unruhig, sah immer wieder auf die Uhr, fragte sich, wann Aro kommen mochte, doch die einzige Frage, die ihn wirklich beschäftigte war, würden sich seine Kinder und Esme zusammen reißen können, sollte Glenn kommen, Faye aber nicht?

Er grübelte gerade über diesen möglichen Umstand, als jemand den Klopfer betätigte und er war innerhalb von Augenblicken an der Haustür, um sie zu öffnen. Er setzte ein freundliches, scheinbar ungezwungenes Lächeln auf, als er Aro sah. „Wie schön dich zu sehen, alter Freund“, begrüßte Aro ihn und schwebte an Carlisle vorbei. „Guten Abend, Aro.“ Aro folgten die üblichen schwarzen Gestalten und Carlisle stellte verwundert fest, dass es nur zwei waren. Hätte er ein Herz gehabt, hätte es wohl mehrere Sekunden ausgesetzt, während er auf die unter Kapuzen verborgenen Gesichter starrte. Die Größe passte in etwa…

Carlisle führte Aro in das große Wohnzimmer des aktuellen Wohnsitzes der Cullens, einem Schloss in England. „Setz dich doch“, lächelte Carlisle und deutete auf die Ledercouch. Nachdem Aro sich gesetzt hatte, fragte er: „Sag, wo ist deine Familie?“ „Auf der Jagd. Wir wussten nicht, wann du kommst, aber sie waren ziemlich aufgeregt, was ja auch verständlich ist.“ Carlisle war Aro einen leicht tadelnden Blick zu. „Ja, ich weiß.“ Er winkte mit dem Finger und die beiden Vampire nahmen stumm ihre Kapuzen ab. Carlisle erstarrte zu einer Salzsäule, als er Glenns Gesicht sah, mit dem Rot in den Augen, das er gehabt hatte, als er ihm das erste Mal begegnet war. Er riss sich schnell wieder aus der Starre und ließ sich nichts anmerken.

„Also, wieso bist du hier?“, fragte er und zog eine seiner perfekt geschwungenen Augenbrauen hoch. Aro lächelte. „Darf man nun nicht einmal mehr einem guten, alten Freund einen Besuch abstatten?“ „Im Normalfall würde ich sagen, ja, aber ich weiß doch, dass bei dir immer mehr dahinter steckt.“ Carlisle beobachtete Aro genau. Er sah seltsamer Weise älter aus, als plagten ihn ungeheure Sorgen. „Nun, du kennst mich“, gestand Aro schließlich. „Ich bin wegen mehreren Dingen hierher. Zum ersten würde ich gern nach dem eurem neuesten Familienmitglied sehen. Andrew hieß er, richtig?“ Carlisle nickte und dachte an die unglaubliche Geschichte, wie Andrew zu ihnen gelangt war. Noch immer schimmerte die feine, sichelförmige Narbe an seinem Arm.

„Ich habe ihn allerdings mit Bella in die Stadt geschickt, sie sollen ein paar Besorgungen für mich machen“, erklärte Carlisle ruhig und dachte an die Bibel, die Emmett an den Buchladen verkauft hatte, weil sie irgendwie in den Stapel der anderen Bücher gekommen war, die Emmett zur Buchhandlung hatte bringen sollen. Es war nicht so, dass es seine Schuld gewesen war, trotzdem musste Carlisle ein Grummeln unterdrücken, als er daran dachte, dass Emmett nicht genug aufgepasst hatte.

„Nun, irgendwann wird er zurückkehren“, stellte Aro zufrieden fest und Carlisle hörte eine Diele knarren. Er ließ sich nichts anmerken und scheinbar war es auch Aro, Alec und Glenn entgangen. Er war sich sicher, dass Edward wieder da war; er hatte sich nur schwer überreden lassen, jagen zu gehen. Die Aussicht seine Schwester wieder zu sehen, hatte ihn geradezu euphorisiert.

„Aber sag doch, Carlisle, was hast du in der letzten Zeit so getan?“

Carlisle lächelte schelmisch. Er wusste, dass Aro noch einen weiteren Grund hatte, hier zu sein und das war seine typische Einleitung.

„Ich arbeite derzeit in einem Krankenhaus in der Stadt hier. Esme arbeitet im Museum und Edward, Bella und Andrew gehen zur Schule.“

„Und Alice, Emmett, Rosalie und Jasper?“

„Sie studieren bereits wieder. Du weißt sicherlich, dass unsere Familie für eine lange Zeit von einander getrennt lebte…“

Aro nickte. „Aber ich weiß leider nicht, wie es dazu kam.“

„Nun, das ist eigentlich sehr einfach. Nachdem ihr sie mitnahmt“ – Carlisle sprach bewusst nicht Fayes Namen aus – „waren wir einfach nicht mehr dieselben. Wir funktionieren einfach als Familie und da sie nicht mehr da war, war auch irgendwie die Familie zerbrochen. Es passierte ganz schleichend. Emmett und Rose zogen nach Europa, Emmett wollte unbedingt einmal die Ukraine kennen lernen. Von dort aus reisten sie umher, lebten für eine kurze Zeit sogar in Asien und lebten zuletzt in Frankreich. Alice und Jasper fuhren erst nach Denali, dann erkundeten sie den amerikanischen Kontinent. Sie blieben für eine lange Zeit in Texas, wo Jasper früher lebte. Er traf sich dort mit einem alten Freund – Peter. Peter haben wir es auf eine gewisse Art und Weise zu verdanken, dass Jasper überhaupt zu uns fand. Er half ihm, sich von Maria loszueisen.

Nun, und Bella und Edward zogen schließlich ganz nach England. Sie kauften sich ein Haus in Schottland und lebten dort für eine lange Zeit. Es war recht problemlos, sie lebten zurück gezogen und hielten den Wildbestand in ihrem Revier konstant. Es fiel niemandem auf.“

„Was war mit Andrew in der Zeit?“

„Er lebte mit Esme und mir, um sich richtig unter Kontrolle zu kriegen. Während er studierte, ging er abwechselnd zu Emmett und Rosalie und Alice und Jasper.“

„Und was hat euch wieder zusammen gebracht?“

Carlisle hatte auf diese Frage gewartet, denn Aros Anliegen war recht offensichtlich. Er hatte seinen Besuch zwar angekündigt, bevor die Familie wieder zusammenkam, aber nun waren die Cullens erneut die zweitgrößte Familie direkt hinter den Volturi. Würden noch mehr Vampire hinzukommen, würden sie sogar eine Bedrohung darstellen.

„Wir stellten fest, dass es leichter ist, zusammen zu leben, gerade wegen der akuten Bedrohung.“

Aro nickte und Carlisle war froh, dass er damit nicht einmal log. Sie hatten nicht mehr länger ohne einander leben können, es war, als wären sie Magneten, die sich gegenseitig anzogen.

Ein Handy klingelte direkt neben der Tür und Carlisle hörte ein Seufzen. „Oh, Edward ist wieder da“, stellte er nüchtern fest, als hätte er es zuvor nicht gewusst. „Edward, du brauchst nicht vor der Tür stehen bleiben, komm rein.“ Die Tür ging auf und Edward steckte den Kopf rein. „Einen Moment, ich gehe gerade ran.“ Er schloss die Tür wieder und Aro und Carlisle warteten, bis er zurückkam. Er sah ein wenig besorgt aus. Dann lächelte er. „Ich würde gern bleiben, aber Bella und Andrew haben es doch glatt geschafft, sich zu verfahren. Ich sammle sie mal lieber ein.“ Er entschuldigte sich und verschwand. Carlisle runzelte kurz die Stirn, denn er wusste, dass Andrew sich nie verfahren würde. Er hatte doch einen ausgezeichneten Orientierungssinn…
 

Edward fuhr so schnell er konnte und hätte sein Herz noch geschlagen, hätte es sich definitiv überschlagen. Da war er sich mehr als sicher. Bellas Stimme brachte ihn immer aus dem Konzept, aber je besser die Nachricht war, desto mehr verwirrte ihn diese Samtstimme. Bella und Andrew waren Faye begegnet, hier… in England. Sie hatte Aro begleitet, doch wahrscheinlich hatte er nicht gewollt, dass sie mitkam, damit sie nicht merkte, dass wir ihre Familie waren. Schließlich konnte sie ja Gedanken lesen.

Sein Fuß ging unweigerlich runter vom Gaspedal, als er sich daran erinnerte, dass Bella lediglich gesagt hätte, sie stände vor Faye. Aber was war, wenn Faye ihn, Edward, gar nicht sehen wollte. Was, wenn sie nichts mit ihrer Familie zu tun haben wollte? Mit ihrem alten Leben? Wenn sie mit Glenn bei den Volturi glücklich war?

Er schüttelte den Kopf und gab wieder Gas. Nein, das war jetzt nicht wichtig. Er wollte zu seiner Schwester, die er verloren hatte. Da war kein Platz für Zweifel.
 

„Wo waren wir stehen geblieben? – Ach ja, wie ihr wieder zusammen fandet. Nun, es ist doch immer schön, eine Familie zu haben“, schwärmte Aro und sein Blick wanderte neugierig durch den Raum. Er erfasste die Gemälde und Skulpturen und natürlich auch die mächtige Bücherwand. „Wo hast du nur all diese Schätze her?“, murmelte Aro abwesend, während er die Titel las. „Faye würde für solche Bücher töten, nehme ich an.“ Carlisle ließ sich nichts anmerken.

„Faye?“

„Ja. Meine Gesellschafterin. Ein ganz wunderbares Mädchen. Sie ähnelt Edward sehr. Apropos, haben sich Edwards Fähigkeiten eigentlich weiter entwickelt?“ Carlisle nickte und war sich gar nicht mal so sicher, ob diese Reaktion die richtige war. Möglicherweise befürchtete Aro, dass Faye sich ähnlich entwickeln würde wie Edward und herausfinden würde, wer sie war.

„So? Inwiefern?“ „Seine Fähigkeiten werden den deinen ähnlicher. Manchmal kann er hören, was andere Menschen vor langer Zeit dachten. Es macht ihn zwar halb wahnsinnig hin und wieder…“ Aro sah Carlisle wieder an. „Soso…“

Carlisle hörte aus dem Nachbarzimmer das Telefon klingelte und stand auf. „Entschuldigt mich für einen Moment. Es könnte ein Notruf sein.“ Er ging schnell raus und schloss die Tür sorgfältig hinter sich. Dann ging er ran. „Carlisle?“, redete Edward sofort drauf los. „Würdest du mir bitte helfen? Ich kann Bella und Andrew absolut nicht finden.“ Carlisle runzelte die Stirn. „Was ist denn bloß los mit euch? Andrew verfährt sich doch sonst nie!“ Er konnte den leicht verärgerten Ton nicht unterdrücken, denn er mochte es nicht, wenn Edward nicht offen war und das war er jetzt nicht. Das roch Carlisle zehn Meilen gegen den Wind. „Bitte, Dad.“ Carlisle seufzte. Edward schien es wirklich wichtig zu sein. „Also gut, wo bist du gerade?“ „Am Rathaus. Beeilst du dich?“ Edward klang wirklich flehend und Carlisle fragte sich mittlerweile wirklich, was los war. „Ich kann nicht sofort weg. Aro ist schließlich hier. Ich rufe Esme an, sie soll früher nach Hause kommen.“ „Okay. Bitte beeil dich, Dad.“ Carlisle legte seufzend auf und massierte sich die Schläfen. Was könnte vorgefallen sein, dass Edward sich so seltsam benahm? Er griff wieder zum Telefon und wählte die Nummer seiner Frau. Es dauerte nicht lange, bis sie abnahm, aber er hörte diese leichte Gereiztheit, die immer in ihrer Stimme mitschwang, wenn man sie beim Jagen störte. Er erklärte kurz den Sachverhalt und sie versprach, sie würde sich beeilen. Mit den Gedanken bei Edward kehrte Carlisle zu Aro zurück und setzte sich. „Wo waren wir?“
 

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Meinungen bezüglich des Endes sind noch immer willkommen.^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Syanca
2007-11-17T00:15:41+00:00 17.11.2007 01:15
Also wenn ich Aro wäre würde ich mit sicherheit verdacht schöpfenxD
warum?
ganz einfach
ein telfeonhagel vampire verfahren sich alle konnten aba ma gut fahren usw. ~.~ ahje
das kann noch was werden^-^

Von: abgemeldet
2007-10-31T20:01:43+00:00 31.10.2007 21:01
toll^^ aber biiiiiiiitte ein haaaaaaappy eeeeeeend. ich bin immer für happy ends^^
lg
Cora
Von: abgemeldet
2007-10-31T16:02:05+00:00 31.10.2007 17:02
*seufz* mal wieder ganz große klasse weiter so!
wie ich schon mal gesagt hatte ich würde mich über ein dramatisches Ende freuen!^^
Von: abgemeldet
2007-10-30T20:03:06+00:00 30.10.2007 21:03
omg omg omg omg omg *total aufgelöst im kreis rumrenn* faye sieht ihre familie wieder *immer wieder wiederhol*
so ich will dich nicht weiter vollmüllen^^
kappi war wie immer toll
und es scheint mir immernoch unmöglich so schnell zu schreiben aber egal
bis zum nächsten kappi
sasuke_freak
Von: abgemeldet
2007-10-30T19:52:14+00:00 30.10.2007 20:52
cool!!!
schönes kapitel! schnell weiter schreiben!
Happy ending please!!!!!
bye
Mary-alice-Cullen
Von: abgemeldet
2007-10-30T13:32:05+00:00 30.10.2007 14:32
ich find auch, dass das Kapitel perfekt geworden ist.
weiter so!!!!!!!
de essi
Von:  Schwertlilie
2007-10-29T21:42:13+00:00 29.10.2007 22:42
Erste! Wie immer klasse!
Mach weiter so, lg lilie


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