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Rote Augen

Die Fortsetzung von Familienbande
von

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Kontrollverlust

„Aber wie ist das möglich?“, fragte Esme und sah Alice fassungslos an. „Glaubt es oder glaubt es nicht, ich habe es gesehen. Und es dauert gar nicht mehr so lange, bis er hier ist!“, strahlte Alice und betrachtete vergnügt die Gesichter ihrer Familie.

„Carlisle, möchtest du den anderen nicht etwas sagen?“, fragte Edward knurrend. Alle Augen richteten sich auf Carlisle, in dessen Kopf es sichtbar ratterte. „Carlisle!“, ermahnte Edward seinen Ziehvater und durchbohrte ihn mit dem Blick. „Ja, gut, Aro hat seinen Besuch angekündigt“, gestand Carlisle möglichst schnell, um es hinter sich zu bringen. „Aro kommt?“, fragte Bella leise. „Warum?“ „Ich weiß es nicht, Bella. Ich weiß es nicht…“

Esmes Stimme klang zerbrechlich, als sie sprach. „Glaubt ihr, Faye kommt nach Hause?“
 

„Wohin geht es heute?“, fragte Glenn gelangweilt und sah den kleinen Alec nicht einmal an. „Ihr müsst heute nach England“, antwortete Alec ebenso gelangweilt und blätterte um. Er las in irgendeinem Kitschroman, weil er die anderen Bücher in der Bibliothek schon durchgelesen hatte und schon lange keine neuen mehr gekommen waren. „Aro möchte, dass ihr ihn begleitet – dich eingeschlossen, Faye.“

Ich sah von meinen Unterlagen auf. Ich besuchte seit geraumer Zeit ein Fernstudium zum Thema Biochemie und nutzte meine ganze freie Zeit, um zu lernen, wenn ich nicht gerade mit Glenn zusammen war.

„Ich auch?“

„Ja, Aro verreist und du weißt doch, dass er einfach nicht mehr ohne dich kann.“ Alec seufzte und schüttelte den Kopf. „Was hat er denn vor?“, wollte Glenn wissen und legte sein Buch nun doch zur Seite. „Er will einen alten Freund besuchen, einen Vegetarier.“ Alec spuckte das Wort aus und ich hatte alle Mühe, meine perfekte Rolle aufrecht zu halten. Ich hatte mich in über hundert Jahren nicht daran gewöhnen können, Menschen zu töten und hasste es noch heute wie am ersten Tag. Jedes Mal, wenn ich in den Spiegel sah, wurde mir übel und jedes Mal, wenn ich tötete, wollte ich am liebsten laut schreien. Aber meine Rolle hatte die Übermacht. Sie war zu einer Art Persona im Laufe der Zeit geworden. Eine Maske, die mein wahres Ich verbarg und nur das nach außen ließ, was nach außen gelangen sollte. Mehr nicht.

„Das Ich stirbt, wenn die Persona zu stark wird“, hatte einst Carl Gustav Jung gesagt, doch in meinem Fall wollte es nicht geschehen. Seit über hundert Jahren trug ich diese Persona, diese perfekte Rolle, doch noch immer blieb ich ich. Ich konnte mein Ich nicht abschütteln, egal, wie sehr ich es versuchte.

Eine Hand fuchtelte vor mir herum und ich bemerkte, dass ich schon seit einigen Minuten vor mich hingestarrt hatte. „Geht es dir gut?“, fragte Glenn und sah mich besorgt an. „J… ja…“, stammelte ich und versuchte meine Gedanken von denen der anderen abzugrenzen. Manchmal fiel es mir schwer, zu entscheiden, welche Gedanken wirklich mir gehörten und welche den anderen – oder welche ich mir nur einbildete. Mit jedem Tag, der verstrich, wurde es auffälliger. Den Höhepunkt hatte es erreicht, als ich einmal aus Glenns Traum verschwand und nicht mehr zurückkehren konnte. Er war natürlich sofort aufgewacht und hatte mich verwundert angesehen. Etwas dergleichen war mir noch nie zuvor passiert, manchmal hatte ich mich doch sogar in seine Träume eingeschlichen, wenn er abschaltete.

„Kennst du diesen Cullen etwa? Als sein Name fiel, wurdest du plötzlich so starr?“, wollte Glenn wissen und klang weiterhin besorgt. Für einen Moment setzte mein Denken aus. Cullen? Hatte er wirklich Cullen gesagt?

Ich wog ab, wie viele Cullens es wohl gab, die Vampire waren und kam zum Schluss, dass es nur meine Familie gab.

Innerhalb von Augenblicken hatte ich meine Fassung wieder und schüttelte den Kopf. „Nein, noch nie von gehört. Ich habe an etwas anderes gedacht. Wer ist das denn?“ Alec legte jetzt auch sein Buch zur Seite. „Carlisle Cullen lebte vor mehreren Jahrhunderten hier und versuchte doch glatt, Marcus, Caius und Aro zu Vegetariern zu machen. Nun, als sie kein Verständnis für ihn zeigten, ging er nach Amerika. Allerdings heißt es, er habe sich allen gefühlt und eine Art Gefährten gesucht, aber er wollte nicht einfach jemanden verwandeln. Schließlich tat er es doch und schuf seinen ersten Vampir. Ein paar Jahre später kam eine Frau hinzu, seine Gefährtin. Bald kam noch ein Mädchen hinzu und ein weiterer Junge. Schließlich schlossen sich ihnen noch zwei weitere Vampire an.“ „Eine ganz schön große Familie“, staunte Glenn. „Ja, und noch erstaunlicher ist, dass sich der erste, den Carlisle verwandelte, in einen Menschen verliebte. Sie war einmal hier… sie wurde jedoch auch bald verwandelt und gehört heute auch zur Familie.“ Alec erzählte es leichthin und am liebsten wäre ich ihm an die Gurgel gegangen. Der Liebe vergaß wohl, dass er seine Gedanken längst nicht so gut wie andere abschotten konnte. ‚Wenn sie wüsste, dass ich hier von ihrer alten Familie rede… sie würde mich umbringen…’ Oh ja, am liebsten hätte ich es getan. Aber ich riss mich zusammen. Glenn zuliebe.

„Sehr interessant“, murmelte ich also nur.

„Faye, du siehst nicht gut aus. Du solltest vielleicht vorher noch etwas trinken. Schließlich brechen wir bald auf“, sagte Glenn und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich schüttelte den Kopf. Nein, ich wollte nicht mit funkelnden, roten Augen meine Familie wieder sehen. Sie wären garantiert geschockt, obwohl sie es ja durch Alice’ Vision alle gewusst hatten.

„Keine Widerrede, Fräulein“, befahl Glenn und zog mich hoch. „Wir gehen jetzt etwas trinken.“
 

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Heute mal etwas kürzer, aber dafür geb ich mir beim nächsten dreihundert Mal so viel Mühe.^^ Bin momentan schulisch ein bisschen eingespannt... x)



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Syanca
2007-11-16T23:53:59+00:00 17.11.2007 00:53
*.* so fürsorglich...
hach herrlich...
Von: abgemeldet
2007-10-25T16:29:17+00:00 25.10.2007 18:29
jippie es geht weiter super gemacht wie immer weiter so!^^
Von: abgemeldet
2007-10-24T13:50:45+00:00 24.10.2007 15:50
also ich fands Kapitel super. Aber ich hab ne Frage: Wurde Faye´s Kenntnis über ihre "Familie" nicht ausgelöscht von einem der Volturi?
Naja, ist auch eigentlich egal. Hauptsache das Kapitel war toll, und das war es wahrlich ;)
*keks dalass*
freu mich aufs nächste
weiter so!!!
de essi
Von: abgemeldet
2007-10-23T22:54:31+00:00 24.10.2007 00:54
Mmhhh, frag mich was Aro will?!
Wir werden sehen
Von: abgemeldet
2007-10-23T17:44:58+00:00 23.10.2007 19:44
arme faye!
aba wenigstens kommen sie und Glenn mal wieder zu den Cullens!
schreib schnell weiter!
bye
Mary-Alice-Cullen
Von:  Schwertlilie
2007-10-22T19:16:00+00:00 22.10.2007 21:16
Erste!
Bin gespannt wies weiter geht,
lg lilie


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