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Rote Augen

Die Fortsetzung von Familienbande
von

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"Horrorgeschichten"

In den nächsten Tagen schafften es Edward, Alice, Esme und Bella hervorragend, mich abzulenken. Ich musste Esme bei jeder Kleinigkeit im Haushalt helfen und meine Geschwister spannten mich in alles ein, was nur nicht irgendwie mit Glenn zu tun hatte. Als Carlisle nach fünf Tagen zurückkehrte, versammelten wir uns im Wohnzimmer. Carlisle wirkte ernst.

„In Alaska habe ich darüber nachgedacht, was wir wegen Mike Newton tun könnten und ich dachte mir, es sei am besten erst einmal herauszufinden, ob er uns überhaupt schaden könnte. Deshalb müssten wir wissen, wie viel er weiß. Ich glaube nicht, dass sie stutzig werden, weil wieder eine Rosalie Hale oder ein Edward Cullen hier zur Schule geht. Die Akten haben wir ja vernichtet, bevor wir verschwanden, aber möglicherweise könnte Newton irgendetwas sagen und Bella zu Liebe möchte ich noch ein wenig hier bleiben.“ Er sah mich an. „Du bist doch mit seinem Enkel befreundet.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Das ist übertrieben. Wir sitzen in ein paar Fächern nebeneinander, mehr nicht. Er hängt mit Typen aus La Push rum“, fügte ich knurrend hinzu. „Versuch trotzdem herauszufinden, was er denkt und frag ihn unauffällig aus. Wenn möglich auch über die Wölfe. Vielleicht ist ihm etwas aufgefallen, dass sie sich in letzter Zeit verändert haben oder so…“ Ich nickte.

„Ich sollte Jacob Black anrufen und ihm zu einem Gespräch bitten. Esme, Faye, ich würde euch bitten, mich zu begleiten. Black wird garantiert auch nicht allein kommen.“ Bei der Erwähnung des Namens, drang aus Edwards Kehle ein tiefes Knurren. Alice gab ihm einen leichten Stoß zwischen die Rippen, den er allerdings kaum wahrnahm. „Jacob Black ist der Anführer der Werwölfe?“, fragte Bella leise. „Ja, er ist zwar schon sehr alt, aber ein hohes Alter zu erreichen liegt bei den Blacks wohl in der Familie.“ „Warum nimmst du mich nicht mit?“, fragte Edward grimmig. „Ich will kein Risiko eingehen. Nichts für ungut, Edward, aber ich fürchte, einer von euch beiden, du oder Jacob, würde früher oder später anfangen, den anderen auseinander zu nehmen.“ Wieder knurrte Edward, aber als Bella seine Hand nahm, beruhigte er sich.

Carlisle sprach noch weiter, aber nichts kam mehr bei mir an. Mein Blick ruhte auf der sanften Berührung zwischen Edward und Bella. Mein Blick wanderte über meine Geschwister und meine Eltern. Edward hatte Bella. Bella hatte Edward. Emmett hatte Rosalie. Rosalie hatte Emmett. Jasper hatte Alice. Alice hatte Jasper. Carlisle hatte Esme. Esme hatte Carlisle. Ich war die einzige, die niemanden hatte. Es war kaum zu glauben, dass Glenn erst gehen musste, damit ich merkte, dass ich ihn liebte.

‚Faye.’ Edward rief meinen Namen und ich sah kaum merklich zu ihm auf. ‚Denk nicht an ihn. Vergiss ihn.’ ‚Könntest du aufhören, an Bella zu denken? Könntest du sie vergessen?’ Edward erwiderte nichts direkt. Das brauchte er auch nicht. Das Nein stand ihm regelrecht auf die Stirn geschrieben.
 

Alice schlanker Arm schlang sich um meine Hüfte, als ich wild mit dem Armen rudernd Richtung Boden fliegen wollte. Sie sah mich fast genauso erschrocken an wie Edward, Bella und Emmett, die unten am Fuße der Treppe standen. „Was war denn das?“, fragte Emmett so schnell, dass es die anderen Schüler um uns herum nicht hören konnten. Dann grinste er breit. Vorsichtig ging ich die Stufen runter, Alice dicht neben mir, um mich aufzufangen, sollte ich eine weitere Bruchlandung in Erwähnung ziehen. „Sag bloß, du bist grad gestolpert“, lachte Edward. „Ich glaube, du bist der erste Vampir, der über seine eigenen Füße stolpert“, quiekte Alice vergnügt und sprach genauso schnell wie die Jungs. Ich brummte etwas vor mich hin und starrte auf meine Füße.

„Mensch, seit Glenn nicht mehr da ist, bist du echt tollpatschig“, murmelte Emmett und Alice sah ihn an, als hätte er mich geohrfeigt. „Sorry“, murmelte er.

Der Name Glenn war in letzter Zeit zu einem Tabu geworden.

„Faye!“, hörte ich jemanden von oben rufen und blickte hoch. Eine Etage über mir grinste mich Andrew breit an. „Warte, ja? Dann können wir zusammen zur nächsten Stunde gehen!“, rief er durch den Lärm unserer Mitschüler. „Ihr solltet jetzt gehen“, murmelte ich und roch bereits den Wolfsgeruch. Die vier nickten und eilten den Gang entlang. Ich drehte mich zu Andrew um, der mich anstrahlte und wir gingen noch eine Treppe hinab. „Was ist heute mit dir los?“, fragte Andrew, als ihm auffiel, dass ich besonders aufpasste und meine Miene recht grimmig war. „Bin ein wenig tollpatschig momentan“, gestand ich rasch und ging mit ihm in die letzte Reihe. „Ach so… sag, hast du schon den Wetterbericht gehört? Es soll morgen super Wetter geben!“, meinte er. Ich packte seelenruhig meine Bücher aus und dachte an Alice genau zutreffenden Wettervorhersagen. Leider hatte er vollkommen Recht. „Ja, und ausgerechnet da fahren wir nach Seattle“, log ich. Das Grinsen auf Andrews Gesicht erstarrte. „Warum denn das?“ „Meine Geschwister Rosalie und Jasper kehren aus Frankreich zurück und wir holen sie ab. Die Schule hat es genehmigt.“ Ich musste fast laut loslachen, als ich daran dachte, dass Rosalie und Jasper zwar wirklich für kurze Zeit in Frankreich gewesen waren, aber schon seit dem gestrigen Abend wieder zuhause waren. So würden wir am nächsten Tag ausgiebig Zeit zum jagen haben.

„Schade, ich hatte gedacht, du hättest vielleicht Lust mit mir und ein paar anderen Leuten an den Strand in La Push zu fahren…“ Ich hörte Edwards grimmiges Lachen einen Stock höher. Scheinbar hatte er uns zugehört. Die Stimmen meiner Familie hörte ich aus tausenden sofort heraus. ‚Was ist denn los?’ ‚Ach, nichts’, antwortete Edward, aber so ganz traute ich der Sache nicht.

„Tja, da ist wohl nichts zu machen“, meinte ich Schulter zuckend zu Andrew und drehte mich zur Tafel um. Der Lehrer war gerade gekommen. „Schon klar, jeder weiß ja, dass ihr das Wort Familie groß schreibt.“ Ich lächelte. Er wusste ja gar nicht, wie groß ich es schrieb.

‚Also, wie ist das mit dem Strandausflug nach La Push?’, fragte ich Edward. ‚Och, Bella wurde auch mal dazu eingeladen. Sie wollte damals, dass ich mitkomme. Aber bedauerlicher Weise wollten wir an dem Tag wandern gehen.’ Ich konnte das Vergnügen in seiner Stimme hören. ‚Natürlich… wandern…’ Wir lachten in uns hinein. ‚Lass uns nicht übers Essen reden – sonst wird noch dieser Wolfsgestank appetitlich für mich’, lachte ich und Edward knurrte. ‚Ja, gute Idee. Die Lüftung hier im Raum ist an und diese Miller sitzt genau im Luftzug.’ ‚Okay, Themenwechsel!’ Schweigen. ‚Edward, es kann doch nicht wahr sein, dass wir nur ans Essen denken!’ ‚Hm… wir könnten über Autos reden.’ Das Gespräch verlief stockend und das Brennen in unseren Kehlen steigerte sich immer mehr. Endlich kam das erlösende Klingeln und ich stürmte regelrecht mit Andrew aus dem Raum.

„Faye, du benimmst dich wirklich seltsam heute“, meinte Andrew, als wir die Gänge zu Geschichte entlang eilten. Verbissen hielt ich die Luft an und war mir nicht sicher, ob ich es bis zum Ende des Unterrichts aushalten würde. „Ach, Unsinn, das sagst du schon seit einer halben Ewigkeit.“ „Nein, genau gesagt seit einer Woche“, erwiderte Andrew. Ich winkte schnell ab und stellte endlich eine der Fragen, die mir Carlisle aufgetragen hatte. „Sag mal, dein Großvater… als wir bei euch im Geschäft waren, da erwähnte er eine Bella Swan. Ich weiß, das ist albern, aber es geht mir nicht aus dem Kopf.“ Andrew schüttelte den Kopf. „Ach das, mein Großvater redet manchmal ziemlich wirr. Manchmal sitzt er ganz in Gedanken versunken da und faselt etwas davon, dass ein Edward Cullen Bella Swan entführt hätte.“ Er lachte. „Schon ein seltsamer Zufall das ganze.“

„Ja, wirklich seltsam.“

„Weißt du, Großvater sagt, es hätte vor Jahren schon einmal eine Familie Cullen in Forks gegeben. Das war zur Zeit von Bella Swan. Damals war mein Großvater selbst erst so alt wie wir jetzt. Jedenfalls fuhr Swan irgendwann zu ihrer Mutter – ihre Eltern waren geschieden. Aber sie kehrte nie zurück und als kurz darauf die Familie Cullen verschwand, fiel natürlich der Verdacht auf sie, aber es schien so, als hätten sie nie existiert. Es gab weder Akten noch das Haus stand noch, in dem sie lebten. Es war, als wären sie nie da gewesen und blieben lediglich eine gruselige Erinnerung.“

‚Hast du das gehört, Edward?’, rief ich Edward in Gedanken. ‚Ja.’ Seine Antwort war knapp, aber der Ton war entscheidend. Er biss die Zähne zusammen. Ich sollte weiter fragen.

„Unheimlich. Und man hat nie wieder etwas von ihnen gehört?“ Ich schüttelte mich. ‚Vielleicht kann ich sie ja so beeindrucken’, dachte Andrew und langsam fand ich seine Gedanken schon fast nervig. „Nein, nie wieder. Übrigens verschwanden nicht nur sie, auch eine Schülerin, die erst kurz zuvor von ihnen adoptiert wurde.“ Jetzt musste ich fast loslachen. Wenn er wüsste, dass er mit dieser Schülerin gerade sprach…

„Lass uns über etwas anderes sprechen“, sagte ich schnell und tat so, als würde mir diese Geschichte tatsächlich Angst einjagen. „Du hast vorhin von La Push gesprochen. Bist du öfter dort?“ „Ja, Freunde von mir leben dort.“ Es klang beiläufig, er wollte lieber wieder über meine Familie reden, von der er nicht ahnte, dass es meine Familie war, die Forks einst in Schrecken versetzt hatte. Wir schwiegen eine Weile, in der ich seinen Gedanken lauschte. ‚Großvater glaubt immer noch, dass diese Swan mit Cullen durchgebrannt ist. Wie kann man solange einer fixen Idee hinterher rennen? Obwohl… ist wirklich Furcht einflößend die Tatsache, dass es wieder einen Edward Cullen und eine Isabella Swan in der Stadt gibt… Ach was, wahrscheinlich ist das in Wahrheit auch nur eines seiner Hirngespinste. Wenn ich recht darüber nachdenke, hat er erst kurzem wieder mit diesem ganzen Kram angefangen… vielleicht glaubt er, er könne mich mit dieser Geschichte erschrecken so wie früher, als ich noch klein war. Nun, dann ist es ihm jedenfalls hervorragend gelungen. Ja, das muss es sein. Er hat sich alles nur ausgedacht…’

Ich entschied mich, seine Gedanken zu stören und sagte: „Du, Andrew, entschuldigst du mich bitte beim Lehrer. Mir ist auf einmal so übel. Ich fahr lieber nach Hause und lass mich von meinem Vater einmal durchchecken. Er hat heute dienstfrei.“ Andrew sah mich musternd an und ich setzte eine leidende Miene auf, damit er mir die Lüge auch glaubte. „Stimmt ja, dein Vater war Arzt, nicht wahr?“ Ich nickte. „Okay, kann ich dich denn allein fahren lassen?“

„Klar, ich setz den Wagen schon nicht in den Straßengraben.“

„Na gut, dann wünsch ich dir gute Besserung. Bist du denn übermorgen wieder da?“

„Denk schon, bis dann.“

„Ciao.“ Ich drehte mich um und ging Richtung Parkplatz. Bella erwartete mich bereits und musterte meinen angespannten Gesichtsausdruck. „Edward und du, ihr solltet nicht ständig übers Essen reden“, tadelte sie und stieg ein. „Sorry, aber uns fiel kein anderes Gesprächsthema ein, außerdem muss ich mit Carlisle reden.“ „Edward sagte, dass Andrew dir eine Geschichte erzählt hätte.“ Ich murmelte etwas Zustimmendes und ließ den Motor aufsurren. Das Brennen in der Kehle machte mich fast wahnsinnig und das Monster schlich schon gespannt auf das, was ich als nächstes tun würde, in meinem Kopf herum. „Wir sollten erst jagen gehen“, sagte Bella besorgt, als ich die Straße zum Haus entlang fuhr. „Sollte ich nicht Carlisle vorher erzählen, was geschehen ist, sonst erfährt er es erst heute Nacht.“ „Das kann Edward erledigen. Er hat zugehört.“ Ich warf ihr noch einen kurzen Blick zu und drückte dann auf die Bremse. Der Wagen machte eine 360°-Drehung und ich drückte das Gaspedal durch. Ich hatte einen Hunger wie schon lange nicht mehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Syanca
2007-11-16T21:03:54+00:00 16.11.2007 22:03
Jake lebt noch o.O
Wow also der muss ja alt sein...
und das war aj wie damals mit einer horrorgeschichte o.O
sollte sie ja raus finden wollte bella damals o.o
Guuut^^
Von: abgemeldet
2007-09-04T17:32:37+00:00 04.09.2007 19:32
wow
das kapitel hat es ja in sich! Weiter so die story gefällt mir
Cat
Von: abgemeldet
2007-09-03T16:53:56+00:00 03.09.2007 18:53
ERSTE!
das kappi war wie immer toll
i-wie fand ich war das das beste kappi von allen
jetz frag mich bloß nich warum^^
nja egal schrieb bloß schnell weiter^^
bye
Sasuke_Freak


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