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Rote Augen

Die Fortsetzung von Familienbande
von

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Immer noch Nein.

Ich ging neben Andrew zur Cafeteria. Wir hatten uns in den letzten Wochen tatsächlich ein wenig angefreundet und wenn man davon absah, dass er mir manchmal gehörig auf die Nerven ging und er absolut keine Witze erzählen konnte, war er ganz okay. Er erzählte mir jeden Tag einen neuen Vampirwitz und ich musste jedes Mal über all die Klischees lächeln. Er glaubte dann immer, ich fände seine Witze lustig und erzählte mir am Tag darauf einen neuen. Wiederholen tat er sich nie.

Es war erträglich neben ihm zu sitzen. Sein Blut roch nicht unbedingt verführerisch. Angeblich hang er häufiger bei Leuten aus dem Reservat herum und so roch er auch. Mich hätte es nicht gewundert, wenn diese Leute Werwölfe wären, aber Andrew schien nichts davon zu wissen. Er war ahnungslos wie ein kleines Lamm.

„Warum machst du eigentlich nie beim Sport mit?“ Die Frage riss mich brutal aus meinen Gedanken. „Wieso willst du das wissen, Andrew?“ „Na ja… du bist die einzige, die nicht mitmacht und ich hab gehört, dass deine Geschwister auch nie mitmachen.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Wir machen außerhalb der Schule ziemlich viel Sport, deshalb haben wir es abgewählt.“

Die Wahrheit war, keiner von uns wollte sich dem unnötigen Risiko des Sportunterrichtes aussetzen. Laut schlagende Herzen, rauschendes Blut, eventuelle Verletzungen. Allein bei dem Gedanken an Blut, verspürte ich diesen unangenehmen Durst, dieses Brennen in der Kehle.

Wir gingen in die Cafeteria und automatisch in unterschiedliche Richtungen davon. Er ging zu seinen Freunden und ich zu meiner Familie. Rosalie blickte mich verschmitzt an, als ich mich mit meinem Tablett zu ihnen setzte. „Meine Antwort lautet noch immer nein…“, sagte ich tonlos und setzte mich auf meinen Platz neben Edward. Fragend sah er mich an, als er und die anderen beiden Jungs Rosalies, Alice’ und Bellas enttäuschtes Gesicht sahen. Edwards Neugier schien zu siegen und er schien Rosalies Gedanken zu lauschen, denn seine Augen wurden groß. „Sie haben…“ Ich trat ihm gegen das Schienbein und er verstummte.

Jasper und Emmett tauschten unzufriedene Blicke. Nun waren sie die einzigen, die nichts wussten, was mir nur Recht war. Emmett würde auch darauf drängen, dass ich ihnen etwas anderes sage, als nein, aber bei Jasper… ich wusste nicht, wie er reagieren würde, wenn er von dem Verdacht unserer Geschwister hören würde und ehrlich gesagt wollte ich es auch gar nicht wissen.

‚Ist da denn…?’, hörte ich Edward neben mir fragen. Er sah mich immer noch unverwandt an. ‚NEIN!’ Er wich zurück und wandte sich dann Bella zu. Ich schnaubte und starrte Rosalie über den Tisch hinweg an. Sie bombardierte mich mit ihren Gedanken. ‚Faye, sag doch schon… Bitte…’ „Wie oft denn noch? Nein, da ist nichts.“ Ich stand auf, brachte mein Tablett weg und ging zum Auto. Emmett und Jasper sahen mir verwirrt hinterher, aber keiner von ihnen hatte auch nur den Hauch einer Ahnung, worum es ging.

Ich ging durch den Regen direkt zum Auto und sah zum Himmel. Zwischen dem Regen fiel die eine oder andere Schneeflocke hinab. Wurde aber auch langsam Zeit. Es ging stramm auf Weihnachten zu. Ich fummelte im Auto ein wenig am Radio rum, bis ich einen ordentlichen Sender fand.

Show me what it's like

To be the last one standing

And teach me wrong from right

And I'll show you what I can be

Say it for me

Say it to me

And I'll leave this life behind me

Say it if it's worth saving me

Ich seufzte. Schon wieder Nickelback mit Savin Me. Verfolgte mich dieses Lied etwa? Seitdem ich vor kurzem mit Glenn über Tierblut sprach, hörte ich es mehrmals täglich und kannte es nun endgültig auswendig. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und sah hoch zur Decke. Ich hörte draußen Schritte, ignorierte sie jedoch. Wahrscheinlich war es sowieso nur ein unwichtiger Schüler. Doch die Autotür öffnete sich und Alice stieg ein. Ich nickte ihr kurz zu und starrte dann wieder an die Decke. „Ich muss mit dir reden“, sagte sie leise. „Was ist los?“ „Du weißt ja, dass ich in die Zukunft sehen kann…“ Ich zog die Augenbrauen hoch. „Du kannst in die Zukunft sehen? Cool! Warum hast du mir das nie erzählt?!“ „Lass die Scherze.“ Alice klang ernst. Zu ernst.

„Ich möchte, dass du dir etwas ansiehst.“ „Etwas, das du gesehen hast?“ Sie nickte. „Ich habe es schon vor langer Zeit gesehen, als wir Maria und Glenn zum ersten Mal trafen. An dem Abend, als wir gegen die Werwölfe kämpften, sagte Maria mir, sie könne auch in die Zukunft sehen. Sie sagte, uns erwarte in Zukunft einiges und in der Nacht unterhielt ich mich mit ihr, wenn sie auch sehr schwach war. Sie sagte mir, sie habe die Werwölfe nur wegen der Vision zu uns gelockt, damit sie uns begegnen konnte. Sie hätte ihre Familie warnen können, dass die Werwölfe angreifen würden, denn auch das hatte sie gesehen, aber sie wollte, dass Glenn irgendwann glücklich wird. Doch dazu musste er uns kennen lernen.“ „Ich versteh nicht, worauf du hinaus willst. Und entschuldige mal, wer opfert seine ganze Familie für einen einzelnen?“ Ich schüttelte ungläubig den Kopf.

Sie seufzte. „Ich weiß nicht, warum sie es tat, ich kann nicht sehen, was in der Vergangenheit geschah, aber es ist wohl am besten, wenn du es dir selbst ansiehst. Es ist nur ein einzelnes Bild, aber ich denke, es sagt eine ganze Menge.“ Ich sah Alice in die Augen und sah für einen kurzen Augenblick lang das Bild, das sie vor ihrem inneren Auge sah. „Du kannst es leugnen, solange du willst. Das Bild hat sich seit eurem ersten Aufeinandertreffen nicht geändert und ich glaube nicht, dass es sich je ändern wird. Du warst noch nie zuvor verliebt, das weiß ich, aber es ist die Art und Weise, wie ihr euch anseht. Wenn du mir nicht glaubst, dann glaub Bella. In ihr herrscht totales Chaos, weil du nicht zu deinen Gefühlen stehst.“ Mit diesen Worten ließ sie mich allein und ging langsam zurück zum Schulgebäude.

Meine Hände zitterten, als ich die Autotür öffnete und mich kurz umsah. Niemand war weit und breit zu sehen. Dann rannte ich los. Ich musste nach Hause. Nicht wegen Alice. Nicht wegen Bella. Nicht wegen Rosalie und auch nicht wegen Glenn. Ich musste nur laufen, um den Kopf für wenige Augenblicke freizukriegen. Ich kam am Haus an und merkte, dass mein Kopf noch nicht frei war. Glenn erschien hinter einem der Fenster und ich rannte wieder los. Eine Stunde lang rannte ich durch die Wälder.

Ich und verliebt… das war etwas wie Feuer und Wasser. Etwas, das beim besten Willen nicht zusammen passen wollte. Ich war Realistin. Schon immer gewesen. Seit ich ein Vampir war, seitdem mein Herz nicht mehr schlug, war das ausgeprägter denn je. In meinem menschlichen Leben hatte ich nie jemanden außer meinen Adoptiveltern nah an mich heran gelassen. Nie. Kein einziges Mal.

Als ich eine Cullen wurde, hatte ich das erste Mal das Gefühl gehabt, mit anderen annähernd gleich auf zu sein. Wesen waren in meiner Umgebung, die mir in Sachen Wissen überlegen waren. Es war unglaublich. Ich konnte von Menschen beziehungsweise von Vampiren lernen. Das erste halbe Jahr bei der Familie Cullen hatte ich als Mensch verbracht. Ich war Bella stets aus dem Weg gegangen, sie war damals zu gefährlich für mich gewesen, aber Carlisle hatte gewollt, dass ich erst noch die Familie kennen lernte, mit der ich die Ewigkeit verbringen würde. Außerdem wollte er sicher gehen, dass ich es nicht bereuen würde. Also… ein Vampir zu werden. Aber das halbe Jahr änderte meine Meinung nicht. Es bestärkte mich nur in meinem aufgekeimten Wunsch, ein Vampir zu werden. Schließlich erfüllte mir Carlisle meinen Wunsch und mein neues Leben hatte begonnen.

Ich war glücklich. Mir fehlte nichts. Und verliebt war ich schon gar nicht.

Ich stoppte und setzte mich auf einen umgefallenen Baumstamm. Mittlerweile regnete es nicht mehr. Schnee fiel auf meine Stirn, als ich meinen Kopf gen Himmel reckte. Meine Haut war genauso kalt wie der Schnee, deshalb schmolz er nicht und ich rührte mich solange nicht, bis sich überall auf mir und meiner Kleidung eine leichte Schneeschicht gebildet hatte. Ich schüttelte mich und warf den Schnee so ab. Dann stand ich gemächlich auf und machte mich auf dem Weg nach Hause. Ich war Realistin und Gefühle störten da nur. Mein Leben war gut gewesen, bevor Glenn aufgetaucht war. Er brachte alles durcheinander. Er brachte mich durcheinander. Ich musste mich endlich unter Kontrolle kriegen.
 

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Bitte nicht wundern, wenn ich jetzt seltener etwas hochlade, aber leider hat für mich die Schule wieder angefangen und ich bin im Dauerstress, sodass ich nur noch spät abends und am Wochenende zum schreiben komme. Werde mich aber bemühen, euch nicht allzu lange warten zu lassen. Versprochen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Syanca
2007-11-16T19:34:22+00:00 16.11.2007 20:34
*.*
Ein wirr war aus gefühlen danach hab ich gesucht wie meine gefühle q.q
alles doof aber es kann ja nisht stimmen dun es ist so...
ach feye steh doch endlich dazu q.q man man man

~Lost~
Von: abgemeldet
2007-08-09T17:48:40+00:00 09.08.2007 19:48
sie soll doch endlich zu ihren gefühlen stehen...das macht einen ja ganz fertig...
aber wie immer sehr gut geschrieben, bitte schnell weiter machen

lg kaddel


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