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Rote Augen

Die Fortsetzung von Familienbande
von

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Nachsitzen

Die nächsten Tage waren für mich das pure Chaos. Meine Reflexe waren langsamer, ich warf immer etwas um und weil ich es im Unterricht nicht einmal mitbekam, dass ich etwas gefragt wurde, brummte mir der Englischlehrer Nachsitzen auf.

Ich saß also in diesem Klassenzimmer und im Großen und Ganzen war es nicht sehr anders als der Unterricht, aber es verletzte irgendwie meinen Stolz, nachsitzen zu müssen. Ich war erst einen Tag zuvor von der Jagd zurückgekehrt. Es war eine einzige Katastrophe gewesen. Ich wusste nicht, was genau schief ging, aber am Ende ist doch alles schief gegangen. Es war egal gewesen, wie sehr ich mich angestrengt hatte, es hatte einfach nicht geklappt. Bella ist fast verrückt geworden und ich konnte es ihr nicht verübeln, denn jedes Mal, wenn sie sich mir näherte, überschlugen sich meine Gedanken, weil mir nicht aus dem Kopf ging, was sie gesagt hatte. Dass Glenn bei uns wohnte, machte das alles nicht besser. Obwohl er sich immer noch von Menschenblut ernährte, waren wir uns doch einig gewesen, dass wir ihn nicht wegschicken konnten, denn noch immer wusste er nicht, wer er war. Carlisle war mit ihm auf Jagd gewesen, auch wenn es ihm widersprach und hatte ihn dabei beobachtet. Er war der Ansicht, dass all seine Fähigkeiten als Vampir vollständig funktionierten, aber ein Vampir hatte es schwer, wenn er auf sich allein gestellt war.

Jasper grummelte neben mir vor sich hin. Ihm war das gleiche widerfahren wie mir. Auch in Englisch. Wir hatten den Englischlehrer den ganzen Tag über schimpfen gehört. Die Cullens beziehungsweise die Hales waren bei den Lehrern ausgesprochen beliebt. Wir schrieben gute Noten, fielen nie unangenehm auf. So jemanden verdonnerte man nicht gerne zum Nachsitzen.

In Jasper tobte ein regelrechter Kampf. Er sah ein, dass der jetzige Glenn nichts mit dem Glenn aus seiner Vergangenheit zu schaffen hatte, konnte den Groll gegen ihn aber nicht überwinden. Der Kampf war so lautstark, dass Edward und ich ihn nicht einmal mehr ausblenden konnten. Er saß vor mir. Obwohl ihn und Jasper im Unterricht zwei Häuser getrennt hatten, hatten ihn Jaspers Gedanken so sehr abgelenkt, dass der Biolehrer auch ihn zum Nachsitzen schickte. Bella, die zu dem Zeitpunkt neben ihn saß, war mit den Gedanken bei Edwards Wut gewesen, die ja eigentlich von Jasper ausging und hatte ebenfalls nicht aufgepasst. Sie saß hinter mir. Ich spürte, dass sie unter Jaspers Wut litt und Jasper wusste es auch. Jeder wusste es. Glenn, dem es natürlich auch nicht entging, war bereits kurz davor gewesen abzureisen, aber wir hatten ihn zum Bleiben bewegen können.

Alice saß neben Bella. Irgendetwas beschäftigte sie stark. Wahrscheinlich Jasper. Mein Klassenraum war nicht weit von dem entfernt gewesen, in dem Alice, Rosalie, Emmett und Jasper Unterricht hatten und ich konnte sehen, was Alice sah. Jasper hatte sich alle möglichen Theorien überlegt, wie er Glenn am liebsten auseinander nehmen könnte. Aber es waren durchaus auch gute Dinge dabei gewesen. Wir hatten mehr als eine Versöhnung gesehen. Auch wenn die eine oder andere etwas drastisch eingeläutet wurde, hatte Jasper sich zwischendurch häufiger entschlossen, das Kriegsbeil zu begraben. Momentan sah es jedoch eher weniger danach aus.

Rosalie und Emmett saßen neben Edward. Jasper hatte ihm Unterricht einen solchen Mörderblick drauf, dass sie fürchteten, er könne sich jeden Moment nicht mehr beherrschen und ihre Aufmerksamkeit hatte voll und ganz ihm und nicht dem Unterricht gegolten.

So kam es, dass wir an diesem Tag alle beim Nachsitzen waren. Der Lehrer, der uns beaufsichtigte hatte geschockt den Kopf geschüttelt, als er uns reinkommen sah. Wie gesagt, wir hatten noch nie nachsitzen müssen und dann gleich alle an einem Tag, obwohl seit Glenns Auftauchen, was eindeutig der Auslöser für alles war, bereits drei Wochen vergangen waren. Der Lehrer hatte uns gefragt, ob wir das abgesprochen hätten, hatte jedoch weder eine Antwort erwartet noch bekommen.

Ich hatte einen Block hervorgeholt und kritzelte irgendetwas drauf, ohne überhaupt zu merken, was ich tat. Mein Blick war starr aus dem Fenster gerichtet und ich betrachtete einen alten hellblauen Pick-up, der unten auf dem Parkplatz stand. Daneben standen Rosalies Audi und mein Mercedes.

„Mr. Smith, dürfte ich das Fenster öffnen? Ich finde es ein wenig stickig hier drin“, fragte ich, ohne mich vorher zu melden. „Natürlich“, antwortete der Mann mit dem braunen Haar, das von grauen Strähnen durchzogen wurde. Ich stand auf und öffnete das Fenster. Jetzt roch ich es. Den kurzen Moment, den ich am Fenster stand, atmete ich tief ein, doch ich ließ es nur auf Kippe, um die anderen nicht zu beunruhigen. Es sollte noch genug Zeit geben, um mit ihnen zu reden. Ich setzte mich wieder und Edward regte sich leicht vor mir. ‚Riechst du das auch, Faye?’, fragte er. ‚Ja. Hat Carlisle denn schon mit ihnen gesprochen?’ ‚Ich weiß es nicht. Wir sind schon seit geraumer Zeit wieder in Forks. Eigentlich wollte er es schnell erledigen.’ Er zögerte scheinbar, bevor er weiter sprach. ‚Meinst du, sie sind wütend?’ ‚Eigentlich nicht. Ich kenne sie nicht, so wie ihr sie kennt, aber wir haben ihr Land nicht betreten und niemanden gebissen. Die Werwölfe haben also eigentlich gar keinen Grund, uns zu beobachten.’

Gleichzeitig konzentrierten wir uns auf den Parkplatz. Sie hatten meine Silhouette natürlich gesehen und nun fragten sich alle, ob ich eine der kalten Wesen war oder nur eine Schülerin, die auch nachsitzen musste. Drei verschiedene Stimmen waren zu hören. Kaum, dass die Schulglocke ertönte, rauschten wir alle raus, aber bevor wir uns auch nur dem Ausgang näherten, hielten Edward und ich die anderen auf. „Was ist los?“, fragte Rosalie verwundert. „Weiß einer von euch, ob Carlisle schon mit den Wölfen gesprochen hat?“, wollte Edward wissen. „Er uns Esme waren gestern bei ihnen“, sagte Emmett Schulter zuckend. „Warum?“ „Sie haben uns beobachtet. Ihr Wagen steht neben unseren“, antwortete ich rasch. Rosalie rümpfte die Nase. „Das war also der unangenehme Geruch, als du das Fenster geöffnet hast.“ Ich nickte. „Dann lasst uns einfach so tun, als würden wir sie nicht bemerken“, meinte Alice gut gelaunt. Mir entging nicht, dass sie sich bei Jasper eingehakt hat. Seine Miene war noch immer steinern und seine Absichten waren momentan nicht die besten. „Das glauben die uns doch nie“, meinte er, aber Alice grinste nur. „Na und?“ Lachend gingen wir aus dem Gebäude.

Bella blieb ein wenig zurück und erst als Edward ihre Hand nahm, lächelte sie ein wenig. Sie hatte schon vor ihrer Verwandlung in einen Vampir mit Werwölfen Bekanntschaft gemacht und hätten die Cullens nicht so überstürzt verschwinden müssen, hätte es wahrscheinlich einen Kampf gegeben, denn nicht nur Edward liebte Bella. Auch Jacob Black, einer der Werwölfe damals, interessierte sich für sie. Er war zu Bellas bestem Freund geworden, als Edward sie für eine lange Zeit verlassen hatte und ohne ihn hätten die beiden wohl auch irgendwie nicht wieder zusammen gefunden. Er war es, der Bella auf die Idee brachte, von einer Felsklippe zu springen… Bella erinnerte sich in letzter Zeit immer häufiger an Bruchstücke aus ihrem Menschenleben. Esme vermutete, es liege wohl daran, dass wir an den Ort zurückkehrten, der für den Menschen Bella sehr viel bedeutet hatte. Hier hatte sie ihre große Liebe gefunden. Hier hatte sie Edward gefunden.

Wir stiegen ins Auto, Edward und Bella zu mir in den Mercedes, Alice, Jasper und Emmett zu Rosalie in den Audi. Edward setzte sich auf den Beifahrersitz und spielte am Radio herum, während Bella auf dem Rücksitz schweigend aus dem Fenster sah. „Was ist denn los, Bella?“, fragte ich und haute Edward auf die Finger, weil er mich ablenkte. „Weiß nicht…“, antwortete sie traurig. Edwards Kopf schoss sofort herum und kletterte zu Bella auf den Rücksitz. „Was ist los?“ Ich fragte mich, warum er die Frage noch einmal stellte und Bella sah ihn genauso schief an wie ich über den Rückspiegel. „Ich sagte doch, ich weiß es nicht. Ich hab das Gefühl hin und her gerissen zu sein.“ Sie lehnte sich an Edwards Schulter, während er ihr durchs Haar fuhr. „Sind es denn deine Gefühle?“ Bella warf mir einen viel sagenden Blick zu, antwortete dann jedoch: „Ich bin mir nicht sicher. Ich denke nicht…“

Wir fuhren durch die Stadt und mein Blick glitt, ohne dass ich es bewusst wahrnahm, über die Geschäfte. „Hey, halt mal kurz an“, sagte Bella plötzlich und ich fuhr rechts ran, bevor ich auf die Bremse trat. Sie stieg aus in den Regen und sah einige Momente zum Laden auf der anderen Straßenseite. Ich fuhr das Fenster runter und erkannte durch den dichten Regen, der sich allmählich mit Neben vermischte, ein Sportgeschäft. „Ich kenne das Geschäft“, hörte ich Bella sagen und wie hypnotisiert ging sie ums Auto über die Straße. Edward und ich gingen ihr schnell hinterher. In der Ferne sah ich die roten Lichter von Rosalies Audi. Kurz darauf stand Emmett neben mir. „Warum habt ihr angehalten?“

„Bella hat das Sportgeschäft erkannt. Fahrt ruhig schon weiter.“

„Okay.“ Er drehte sich um und verschwand wieder im Regen.

Ein Glöckchen läutete, als wir die Tür öffneten und den Laden betraten. Bellas Bewegungen wirkten ein wenig unsicher und ich versuchte mich zu erinnern, ob der Laden vor 76 Jahren auch schon hier gewesen war, aber es fiel mir nicht ein. Ich hatte ja nur kurz in Forks gelebt.

An den Wänden hang eine Wandererausrüstung und auch Angelzubehör war reichlich da. Wir hatten nicht viel Zeit, uns umzusehen, denn ein Schüler kam aus dem Hinterzimmer. „Hey, wie kann ich euch helfen?“ Ich drehte mich um und sah Andrew. „Wir wollten uns nur umsehen“, sagte ich schnell und bemerkte den roten Schimmer auf seinen Wangen. Was war denn mit dem los? ‚Wow, ob Faye wohl wegen mir hier ist? Vielleicht will sie ja was von mir und ist nur zu schüchtern, um mich direkt anzusprechen…’

Edward räusperte sich leise und sah stur in eine andere Richtung. Am Wochenende würde er auf Jagd gehen müssen.

Bella stand mitten im Laden und sah sich um. „Wer ist denn da?“, hörten wir eine Stimme aus dem Hinterzimmer. „Ein paar Leute aus meiner Schule sehen sich um“, rief Andrew über die Schulter. Schlurfende Schritte, dann betrat ein alter Mann den Raum. Er hatte ein freundliches Lächeln und stützte sich auf einen Gehstock. Sein Blick streifte erst mich und traf dann gleichzeitig auf Bella und Edward. Das Lächeln verschwand. „Das ist doch unmöglich“, murmelte er. ‚Sie sieht genauso aus wie Bella…’, dachte er. Ich sah Edward sofort an, der es auch gehört hatte. „Guten Tag“, begrüßte Bella den alten Mann freundlich, die Edwards und meine Verwirrung geschickt ignorierte. „Sagen Sie, junges Fräulein, hieß ihre Großmutter vielleicht Bella? Bella Swan?“, fragte der alte Mann und das Lächeln auf ihrem Gesicht verschwand. Sie sah sich verstohlen nach Edward und mir um, aber wir konnten auch nicht mehr, als schwach mit den Achseln zucken.

Die angespannte Situation löste sich, als Andrew lachte. „Aber Großvater, ihr Name ist Bella Swan!“ „Tatsächlich? Was für ein Zufall“, meinte der Mann und ging um die Theke herum. „Wissen Sie, Sie sehen nämlich einem Mädchen, dass ich vor langer Zeit kannte, sehr ähnlich. Wahrlich, traurige Geschichte…“ ‚…ich werde es diesem Edward nie verzeihen…’ Ich sah Edward Hilfe suchend an. „Ich habe den Laden vor langem von meinem Vater übernommen. Bella und ich besuchten beide die Schule in Forks und sie arbeitete hier immer nachmittags. Mein Name ist Newton. Mike Newton.“
 

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"Mein Name ist Bond. James Bond."

Was fürn Teufel hat mich denn da geritten, so zu schreiben? XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Syanca
2007-11-16T18:57:05+00:00 16.11.2007 19:57
Mike is ein geheimagent o.O
wegen dem bond?
naja egalxD
aba das der alte knacker noch lebt o.O BOAR

~Lost~
Von:  Ea
2007-08-03T16:49:11+00:00 03.08.2007 18:49
mein name ist teufel, böser teufel XD
ich find, das passt doch ganzg gut, auch wenn er jetzt sehr alt ist, der gute
das der überhapt noch lebt? oO
und was wird bella jetzt wohl machen? armer edward uu"
Von: abgemeldet
2007-07-29T18:06:36+00:00 29.07.2007 20:06
ahh...wie geil. Mike!!!
Haste gut eingebracht...echt, wirklich fabelhaft XD
ui, das musst du schnell weiterschreiben :D
essi


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