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Valentine's Day

Remus Lupin x Nymphadora Tonks
von

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Wir

Wir
 

Du bist mir so nahe und trotzdem so fern,

dass etwas nicht stimmt,

musst du mir nicht erklär'n.

Ich gebe dir alles, was ich geben kann,

doch was das bedeutet hast du nicht erkannt.

Ein Tag mit dir, ist ein Tag voller Glück,

wir schaffen uns Träume, Stück für Stück.

Du weißt, früher gingen wir Hand in Hand,

aber dass du jetzt geh'n willst raubt mir den Verstand ...
 

Es war ernüchternd. Tonks war über den Friedhof gegangen und hatte ihre Tränen versucht zurückzuhalten. Aber es ging nicht. Der Schmerz saß viel zu tief in ihr. In ihrem Inneren flehte sich Remus an hierzubleiben. Einmal drehte sie sich um. Für einen Moment hoffte sie Remus zu sehen, der sich umentschieden hatte, doch er war es nicht. Niemand war da. Verzweifelt schritt Tonks weg vom Friedhof und hinaus auf die dunkle Straße von Godric's Hollow. Dort blieb sie stehen. Sie sah kurz in den Himmel und atmete tief durch. Es war nur ein Alptraum. Das konnte nicht die Realität sein. Remus hatte ihr doch versprochen für immer an ihrer Seite zu sein, sie niemals zu verlassen.

„Komm zurück.“, flüsterte sie in den leise säuselnden Wind, der ihre Worte weit von ihr wegzutreiben schien.

Tonks wurde schlecht bei dem Gedanken, dass sie jetzt nach Hause gehen müsste. Sie müsste nach Hause gehen und ihrer Mutter und ihrem Vater recht geben. Remus Lupin hatte sie im Stich gelassen. Er war abgehauen. Was waren seine Liebesschwüre dann noch wert? Waren sie jemals ernst gemeint? Tonks wollte nicht daran zweifeln, denn sie glaubte an ihn. Aber seine Tat von hier wegzulaufen und sie im Stich zu lassen sprach dagegen.
 

Ich schließe die Augen und hoff du bleibst hier.

Ich kann nicht allein sein, es gibt nur ein Wir.

Ein Teil von mir stirbt, wenn ich dich verlier,

drum schließ' ich die Augen und hoff du bleibst hier ...
 

Eine alte Frau schlenderte an Tonks vorbei. Hinter ihr lief ein kleines, weißes Kätzchen her. Die Frau bemerkte Tonks' Blick und blieb stehen. Sie drehte sich zu der jungen Aurorin um und reichte ihr ein Taschentuch.

„Was bringt eine junge Dame wie Euch zum Weinen?“, fragte sie. Die Frau klang nicht neugierig und auch nicht aufdringlich. Ihr faltiges Gesicht macht einen besorgten Eindruck.

Nymphadora Tonks nahm das Taschentuch dankend an und wischte sich erneut die Tränen aus ihrem Gesicht. Der Schmerz bohrte sich immer tiefer in sie.

„Nichts ...“, antwortete sie ohne die Frau anzusehen. Der Blick galt stattdessen der kleinen Katze.

„Wollt Ihr vielleicht eine heiße Schokolade? Das hilft gegen Kummer ...“, bot ihr die kleine Frau an. Tonks sah sie verwundert an. Warum half ihr die Frau einfach so? Sie kannte sie doch gar nicht. Das Kätzchen miaute leise auf.

„Eigentlich ... möchte ich nur nach Hause ...“, meinte Tonks wahrheitsgemäß.

„Na, eine Tasse wird doch drin sein!“, fiepte die alte Frau mit hoher Stimme und zog Tonks mit sich mit, „Na kommen Sie. Ich bin übrigens Clara und das hier ist Maunz.“

„Ich ... ich bin Tonks.“, sagte Nymphadora verunsichert. Sie ging mit Clara und der Katze Maunz in ein kleines, altes Haus. Es war dunkel und Pflanzen schlangen sich um das Haus herum, als wollten sie es zu sich hinab in die Erde ziehen.

„Maunz ist erst ein paar Wochen alt, sozusagen noch ein Baby.“, erklärte Clara stolz. Tonks blickte auf die kleine Katze, diese sah so zierlich und zerbrechlich aus, dass Tonks sie am liebsten getragen hätte. Als sie in das Haus gegangen waren, erkannte Tonks viele Kräuter, die von der Decke baumelten. Sogar eine Alraune hatte sie hier. In einem Kessel blubberte ein Trank. Doch schon nach kurzer Zeit schweiften Tonks' Gedanken wieder zu Remus ab, der nicht zurückgekommen war. Selbst die heiße Schokolade der alten Frau namens Clara nahm ihr den Schmerz nicht.
 

Vieles war scheiße, das gebe ich zu,

niemand hat mir verzieh'n, niemand nur du.

Bei uns war das Streiten ganz normal.

Wirklich nichts Schlimmes und phänomenal.

Lass mich nicht hier, nicht allein in der Nacht!

Ich hab mir echt viele Gedanken gemacht.

Ich kann dir nicht sagen, ich änder' mich jetzt,

neben mir ist noch dein Platz besetzt.
 

Ich schließe die Augen und hoff du bleibst hier.

Ich kann nicht allein sein es gibt nur ein Wir.

Ein Teil von mir stirbt, wenn ich dich verlier',

drum schließ ich die Augen und hoff du bleibst hier ...
 

Jetzt war es soweit, Tonks ging nach Hause. Die Begegnung mit der Hexe Clara hatte sie nicht gerade aufgemuntert, aber noch immer hörte sie ihre Worte in ihren Gedanken: „Alles geschieht aus einem bestimmten Grund. Nichts geschieht ohne Grund. Selbst wenn uns das, was passiert, nicht gefällt. Es passiert, weil es passieren muss.“

Doch das half ihr nicht weiter. Diese Worte halfen Nymphadora Tonks nicht weiter. Es waren nur Worte ohne eine Bedeutung. Am liebsten hätte Tonks sich schlafen gelegt, wäre am nächsten Morgen aufgewacht und hätte erfahren, dass sie nur schlecht geträumt hatte. Doch diesmal schien es nicht so einfach zu sein. Es war anders. Komplett anders.
 

Wie recht ihre Eltern doch hatten. Wie recht sie mit allem hatten, was sie bezüglich Remus gesagt hatten. Er hatte sie im Stich gelassen. Fallen gelassen. Dabei war er doch ihr Lebensinhalt gewesen. Wieso ging er einfach? So viele Fragen, die Tonks nicht beantworten konnte. Ihr Weg führte sie schweren Herzens nach Hause zu ihren Eltern. Dort konnte sie erst einmal ausruhen und Kraft schöpfen. Es musste doch einen Weg geben, dass er zurückkam.

„Dora! Da bist du ja! Wieso bist du einfach verschwunden? Du ... du musst dich schonen.“, rief Andromeda Tonks, als sie ihre Tochter apparieren hörte. Doch Tonks war jetzt gar nicht danach mit ihrer Mutter zu reden. Alleine schon, weil sie zugeben musste, dass sie wirklich blind vor Liebe gewesen zu sein schien. Aber sie gab immer noch nicht auf, dass Remus zurückkehren würde. Er würde zurückkommen. Ihr Herz gab diesen Gedanken nicht auf.

„Ich will alleine sein.“, Tonks ignorierte die Frage ihrer Mutter einfach.

„Was ist geschehen?“, fragte ihre Mutter dann hektisch und hielt Tonks am Arm fest. Sie wollte sie nicht gehen lassen.

Mit hohler Stimme antwortete Tonks ihr: „Du hattest recht ... Remus ist einfach verschwunden. Er hat mich im Stich gelassen ...“

Ein 'Ich-habe-es-dir-ja-gesagt'-Blick schlich sich auf Andromedas Gesicht, den sie jedoch rasch wieder verschwinden ließ, um ihre Tochter nicht noch mehr zu verletzen.

„Ist schon okay ... ich bin ja für dich da. Irgendwann musste es soweit kommen. Es tut mir so leid.“, flüsterte ihre Mutter und nahm sie in den Arm.

Nymphadora Tonks wehrte sich nicht gegen die Umarmung, sondern klammerte sich an ihrer Mutter fest. Der Schmerz schien ihr die Luft abzuschneiden. Es war unerträglich zu wissen, dass Remus Lupin einfach so abgehauen war.
 

Was du mir bedeutest kann ich nicht beschreiben,

ich kann dich nur bitten, bei mir zu bleiben.

Du tust mir so gut, und das weißt du genau.

Gib mich nicht auf! Du kannst mir vertrau'n ...
 

„Jetzt geh schon nach oben in dein Zimmer. Der Stress ist nicht gut für euch ...“, sagte Andromeda leise und blickte ihrer Tochter in die Augen, „Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Glaub mir.“

Tonks nickte einfach nur, auch wenn sie nicht glaubte, dass morgen alles besser sein würde. Nichts würde sich ändern. Nur wenn er zurückkommen würde. Wenigstens hatte ihre Mutter sie mit ihrer 'Ich-hatte-recht'-Standpauke verschont. Sie löste sich aus der Umarmung ihrer Mutter und knöpfte ihren Umhang auf. Sie stolperte unbeholfen die Treppe nach oben und ging in das Zimmer. Auf dem Boden war noch immer der Rückstand des Blutes von ihrem Mann zu sehen. Rasch zog sich die Aurorin um und ließ sich in das Doppelbett fallen. Schließlich drehte sie sich zur Seite. Wenn Remus hier wäre, dann könnte sie sich jetzt an ihm festhalten. Sich ganz eng an ihn schmiegen. Aber der Platz neben ihr war leer und doch schien er besetzt zu sein. Mit einer Hand strich sie über die Stelle, an der sein Kopf jetzt liegen würde. Langsam setzte sie sich wieder auf und kletterte auf die andere Seite des Bettes. Dort, wo nun kein Remus war. Dort, wo alles leer war. Tonks krallte sich in das Kissen und sog die Luft ein. Es war sein Geruch. Es war so angenehm und ließ sie sich gut fühlen. Aber nur für den einzigen Moment. Danach war die Welt wieder dunkel und grau für sie. Länger konnte sie es nicht mehr zurückhalten. Ihre Tränen rannen ihr über die Wangen. Ihr Schluchzen verklang in den Federn des Kissens.
 

Ich schließe die Augen und hoff du bleibst hier.

Ich kann nicht allein sein, es gibt nur ein Wir.

Ein Teil von mir stirbt, wenn ich dich verlier',

drum schließ' ich die Augen und hoff du bleibst hier ...
 

Das lange Suchen hatte sich gelohnt. Im Grimmauldplatz 12 hatte er gefunden, wonach er schon seit Wochen gesucht hatte. Harry Potter und seine Freunde waren dort untergetaucht. Aber das ganze Gespräch war nicht so verlaufen, wie er es sich erhofft hatte. Hier hatte er eine Chance gesehen eine Ablenkung zu finden. Sich von Tonks fernzuhalten und vielleicht so seinen Fehler wieder gutzumachen. Auch wenn er wusste, er könnte das nie wieder gutmachen. Er wollte Harry helfen. Ihn auf seiner schwierigen und gefährlichen Reise begleiten und zusammen mit ihm gegen den Dunklen Lord kämpfen. Doch erstaunlicherweise hatte Harry ihn zurückgewiesen. Ihn angeschrien, ja sogar angegriffen. Die Situation war eskaliert, als Remus ihm und seinen Freunden Ron und Hermine erzählt hatte, dass Tonks schwanger war. Er hatte ihnen gesagt, dass es ein riesen Fehler gewesen war sie zu heiraten. Und dass er glaubte, dass kein Kind der Welt einen solchen Vater mögen konnte. All diese Dinge, die ihn schon so lange belastet hatten. Aber Harry hatte kein Mitleid gehabt. Stattdessen hatte er Lupin darin sogar bestätigt.

Nun war es vorbei. Remus Lupin war aus dem ehemaligen Phönixordenquartier gerannt und hatte sich an einen dunklen Ort zurückgezogen. Es war ein brüchiges Haus. Er hatte keine Ahnung, wem es gehörte. Alles was er wusste war, dass ihn hier niemand finden würde. Dann müsste er eben allein leben. Sein Herz raste vor Wut auf sich selbst und auf alle anderen. Wie hatte Harry es nur wagen können solche Dinge zu ihm zu sagen? Er war eine Person, die Harry zu respektieren hatte! Hatte er ihm nicht beigebracht einen mächtigen Patronus heraufzubeschwören? Hatte er ihm nicht geholfen seinen Patenonkel wiederzufinden?

Es würde noch lange dauern, bis Remus John Lupin sich wieder beruhigen konnte. Doch vorerst würde er hier bleiben und alles um sich herum vergessen.
 

... und falls du doch gehst, schließ bitte die Tür ...
 


 

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Wir - Killerpilze - Mit Pauken und Raketen



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  -Arizona-
2007-09-10T15:52:53+00:00 10.09.2007 17:52
Das war irgendwie schockierend. Hab ich das schon mal geschrieben?
Aber die Liedtexte dazwischen, das hast du gut gemacht.
...
*auf´s nächste Kappi freu*
I-wie klingt es jetzt doch nach dem "originalen" Ende...
Von:  BlackPearl87
2007-09-10T11:06:21+00:00 10.09.2007 13:06
Ein schönes jedoch auch sehr trauriges Kapitel.
Ja Tonks kann einem echt Leid tun.
Freue mich wie immer aufs nächste Kapitel.
LG Pearl
Von:  Angelstar91
2007-09-09T15:59:45+00:00 09.09.2007 17:59
Super Kap ^^
Echt toll
Die arme Tonks...
Hoffentlich besinnt sich Remus bald wieder und kehrt zu ihr zurück
Freu mich schon aufs nächste Kap^^


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