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Star Ocean : Voll Verrückt Teil 2!

Die Vorsetzung der Story Star Ocean : Voll verrückt
von

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Wirklich Feinde?

Wenn ich einen Feind habe, dann habe ich ihn für immer…
 

„Albel…“, sagte die junge Frau mit den lilaroten Haaren, und den ebenfalls lilafarbenen Augen, leise. In ihren Augen stand wieder die Trauer, die sie in letzter Zeit oft befiehl.

In zwischen hatten sich die beiden Königreiche vereint, doch nichts hatte sich geändert.

Jedenfalls nicht für sie…

Die junge Frau seufzte leise und stand von ihrem Bett auf, und ging zum Fenster. Mit melancholischem Blick sah sie hinaus und entdeckte einige Soldaten, die sich die Zeit mit Kampfspielen vertrieben.

Einer dieser Soldaten blickte hoch zu ihr und lächelte freundlich. Sie Sonne schien auf seine roten Haare, welche er leicht hochstehen hatte, und brachten sie zum glänzen.

„Lady Nel! Wie geht es euch?“, rief er zu ihr hoch und wieder seufzte Nel.

„Es geht mir wir immer, Andrè! Und es wird mir auch niemals anders gehen!“, sagte sie nur.

Die anderen Soldaten blickten verständnislos, doch der junge Mann namens Andrè nickte.

Er hatte verstanden, was daran lag, dass er einer der wenigen war, mit denen Nel über die letzten Monate geredet hatte.

Tatsächlich waren seit ihrem letzten Treffen mit Albel schon 3 Monate vergangen. Doch ihr kam es länger vor.

Sie drehte sich um und sah sich in ihrem Zimmer um. Auf ihrem Schreibtisch lagen nur zwei Gegenstände.

Eine kleine blaue Kugel und ein kleines Fläschchen. Nun leicht lächelnd nahm Nel dieses in die Hand.

Sie bestand aus reinstem Glas, und die vielen kleinen Splitter in ihr schienen von demselben Material zu sein. Doch Nel wusste, dass es nicht so war.

In diesem Fläschchen waren so gut wie alle Splitter von Albels Engelskette, welche sie vor 3 Monaten auf den Boden geworfen hatte.

„Ich hasse dich noch immer, Albel…“, sagte sie leise und noch immer lächelnd stellte sie das Fläschchen wieder an seinen Platz.

Es stimmte, sie hasste ihn wirklich. Doch sie hatte erkannt, dass sie ihn auch nicht minder liebte. Vielleicht sogar noch mehr als alles andere…

Seit dem Tag, an dem er sie geküsst hatte, konnte sie ihn nicht mehr vergessen. Doch dass sollte nun ein Ende haben!

„Ich werde ein neues Leben anfangen, in dem ich dich vergesse!“, sagte sie laut. Dann nahm sie dass Fläschchen und ein Foto, auf dem sie mit Albel zu sehen war und stellte es in einen Schrank, den sie sorgfältig abschloss. Denn Schlüssel würde sie später Andrè geben.

„Leb wohl, Albel…“, sagte sie leise und ging aus ihrem Zimmer. Dann bog sie um eine Ecke und blieb wie erstarrt stehen.

//Nein…//, dachte sie und spürte, wie ihre Pläne wie Glass zerbarsten, wenn jemand ein Stein hinein warf.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

„Es-ist-mir-egal, Peppita!“, sagte der junge Mann mit kalten roten Augen und langen schwarzen Haaren, welche als zwei Stoffzöpfe heruntergingen, aufgebracht.

Ein junges Mädchen mit aufgeweckten dunkelblauen Augen und weißblonden Haaren baute sich vor ihm auf und hoch drohend den Finger.

„Ist es nicht, Albel! Du brauchst vor mir gar nicht so zu tun! Ich kenne dich!“, sagte sie, doch der junge Mann namens Albel schob sie aufseite und ging weiter.

„Offensichtlich nicht gut genug…“, meinte er nur. Doch die kleine gab nicht so schnell auf und folgte ihm.

Sie murmelte leise etwas in sich hinein, und kurz darauf steckte Albel fest. Seine Beine waren in Eis eingeschlossen, und er seufzte.

„Okay, okay! Du hast gewonnen… Es ist mir nicht egal! Zufrieden!?“, sagte er laut und zufrieden nickte Peppita.

//Wie tief bin ich nur gesunken….//, dachte er und blickte zu Peppita, die strahlend zu ihm aufsah.

Er wusste nicht warum, doch er konnte nie sauer auf die kleine sein oder sie so behandeln wie alle anderen auch. Das Eis um seine Beine verschwand und er seufzte erleichtert auf.

Er sah zum Ende des Ganges und hatte dass Gefühl, als würde er erfrieren.

Nel stand dort, und wirkte nicht minder überrascht.

//Nel…//, dachte er und wollte sich umdrehen und gehen, doch wieder hatte Peppita ihren Eiszauber über ihn gelegt.

„Du geht’s jetzt nicht weg, Albel!“, sagte sie nur und ging schließlich.

Albel wusste, dass es keine Sinn hatte, zu versuchen sie aufzuhalten, weshalb er es nicht einmal versuchte.

Er verschränkte die Arme und sah Nel mit unübersehbarer Arroganz an.

„Also los! Sprich dich aus!", sagte er, doch Nel sah ihn noch immer sprachlos an.
 

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Das Kapitel ist noch nicht zu ende, aber ich verspreche euch, dass ich es bald weiterschreibe!

Kann aber etwas dauern, da ich momentan im Stress bin!
 

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Er seufzte leise und blickte sich dann um. Als er sicher war, dass niemand in der Nähe war, wandte er sich wieder Nel zu, um sie zu bitten näher zu kommen.

Diese war jedoch schon von sich aus näher gekommen.

Albel schloss kurz die Augen, und als er sie wieder öffnete, stand Nel vor ihm.

„Hör mir zu, Nel…“, setzte er an, doch die junge Frau unterbrach ihn.

„Ich weiß was du sagen willst… >Komm nicht näher, wir sind Feinde<, oder?!“, sagte sie und verwundert sah er sie an.

Das wollte er nun wirklich nicht sagen. Im Gegenteil. Er hatte sehr viel Zeit damit verbracht, über sein Verhalten nach zu denken. Und dabei war er zu dem Schluss gekommen, dass er Nel nie als Feindin angesehen hatte. Aber als was sah er sie dann an?

Er wusste es nicht…

„Nel… Ich wollte… mich eigentlich bei dir Entschuldigen…“, sagte er leise, da es ihm einiges an Überwindung kostete. „Ich habe mich wie ein Idiot benommen… Ich wollte dich nicht verletzen, Nel…“sagte er noch immer leise und schloss die Augen.

„Also gut! Wer bist du, und was hast du mit Albel gemacht?!“, sagte Nel und Albel sah sie wieder überrascht an. „Albel würde sich nie für seine Fehler entschuldigen…“, fügte sie hinzu und ging weg.

//Na super“ Sie hätte mir wenigsten mit dem Eis helfen können!//, dachte er, während er Nel mit gemischten Gefühlen hinterher sah.

Dämonenkette

//Verdammt! Wie soll ich dich vergessen, du mir nicht einmal eine Chance dazu lässt?!//, dachte Nel verzweifelt und ging zurück in ihr Zimmer.

„Warum machst du es mir nur immer so schwer?“, fragte sie sich leise und lies sich aufs Bett fallen.

Plötzlich hörte sie ein Geräusch, wie wenn Glas zu Bruch ging. Und es kam aus dem Schrank, in dem sie das Fläschchen mit den Splittern gestellt hatte.

Zögernd stand sie wieder auf und ging zu dem Schrank. Wie von selbst nahm sie den Schlüssel dafür aus ihrer Tasche und schloss auf.

Das Fläschchen, welches sie reingestellt hatte, zerbarst. Doch die Splitter der Kette hatten sich wieder vereint!

Nur stellte der Anhänger nun keinen Engel mehr. Es glich viel mehr einem Dämon. Fasziniert nahm Nel ihn in die Hand. Der Dämon war männlich mit fledermausartigen Flügeln, welche sich von Körper her wegspreizten.

Das Gesicht war ebenmäßig und er zeigte ein spöttisches Lächeln, während er die linke Hand in die Seite stemmte. Die rechte hatte er nach vorne gestreckt und umfasste mit ihr einen strahlend roten Stein. Doch was sie am meisten überraschte war die Ähnlichkeit zu Albel…

„Wie ist das möglich?“, fragte sie sich laut.

„Diese Kette bildet immer den nach, den man liebt. Jedoch nur, wenn diese Gefühle erwidert werden. Dann bildet diese Kette die geliebte Person so nach, wie man sie sieht“, sagte eine männliche Stimme hinter ihr, und sofort drehte sich Nel um.

Vor ihr stand der König von Airyglyph und lächelte sie an.

„Eure Hoheit…“, sagte Nel und verbeugte sich vor ihm. „Woher wisst Ihr dies?“, fragte sie und der König setzte sich noch immer lächelnd auf einen Stuhl.

„Vor sehr langer Zeit eine Verwandte von mir diese Kette. Sie hat all ihr Wissen darüber der Nachwelt hinterlassen. Nur eines konnte sie nie herausfinde. Und zwar, woher sie stammt und aus was sie besteht…“, sagte er und Nel sah ihn weiterhin respektvoll an.

„Ihr habt sie von Albel, oder? Ihr müsst ihm viel bedeuten, denn diese Kette hatte seiner Mutter gehört, die er über alles liebte…“, sprach der König weiter.

„Hoheit… Wie gut kennt Ihr Albel?“, fragte Nel weiter und setzte sich auf ihr Bett.

„Sehr gut… Soll ich Euch vielleicht mehr über seine Vergangenheit erzählen?“, fragte er nach und sofort nickte Nel.

„Albel hatte es nicht sehr einfach. Als seine Mutter noch lebte, lachte er viel mehr, und er war auch freundlich und hilfsbereit. Doch dann starb sie.

Es war ein schwerer Schlag für ihn, da er sie immer über alles geliebt hatte. Auch sein Vater konnte ihm nicht helfen, da er selbst viel zu sehr in seiner Trauer gefangen war.

Albel versuchte immer wieder seine Aufmerksamkeit zu erregen. Doch es gelang ihm nicht.

Er fühlte sich vernachlässigt und einsam. Doch diese Gefühle hielten nicht lange. Sie steigerten sich in Hass und Verachtung auf alles und jeden. Schließlich hielt es keiner länger als einige Minuten in seiner Gegenwart aus“, erzählte der König, doch er stockte als er sah, dass Nel etwas sagen wollte.

„Ich traf ihn damals… Als er noch ein Kind war, und da war er nicht so…“, sagte sie leise, und der König nickte.

„Ja… Es liegt wahrscheinlich daran, dass du mit ihm sprachst, ohne etwas über seine Herkunft zu wissen. Du musst wissen, dass er die anderen deshalb hasste, weil er dachte, dass sie nur mit ihm reden, weil sein Vater berühmt war. Was jedoch nicht auf alle zutraf. Als er dies erkannte, fing er an sich selbst zu hassen. Und als die Sache mit seinem Vater geschah…“, erzählte der König weiter und brach dann ab.
 

Nel nickte schweigend. Sie kannte die Geschichte sehr gut. Leicht betrübt blickte sie auf die Kette in ihrer Hand.

//Warum sagt er es mir nicht?//, fragte sie sich. Doch sofort wusste sie die Antwort. //Er würde es niemals sagen. Selbst wenn sein Leben davon abhinge… Es widerspricht seiner Natur…//

Nel sah wieder auf und blickte zum König, der sie beobachtete.

„Vielen Dank, Eure Hoheit… Wenn ihr mich entschuldigen würdet…“, sagte sie und stand auf. Der König nickte nur und Nel verschwand schnellen Schrittes aus dem Zimmer.

//Wenn ich Glück habe, dann ist er noch da!//, dachte sie sich und bog um die Ecke.

„Albel?!“, sagte sie laut, doch dort war nur noch ein einfacher Soldat. Dieser drehte sich beim Klang ihrer Stimme um und rutschte aus.

„Haben sie sich weh getan?“, fragte Nel und ging zu ihm. Der Boden war nass, und innerlich Stöhnte Nel auf.

//Eis schmilzt, zu Vollidiot! Und natürlich bleibt er dann nicht weiter hier stehen!//, dachte sie und half dem Mann sich aufzurichten.

„Ist schon okay…“, sagte der junge Mann. Er hatte kurze blonde Haare und klare grüne Augen. Doch dies nahm Nel nur am Rande war.

„Haben sie vielleicht irgendwo Albel gesehen?“, fragte Nel sofort nach, doch der Mann schüttelte den Kopf.

Nel seufzte, verabschiedete sich von ihm und ging weiter.

//Ich muss es wissen, Albel… Sonst kann ich dich nicht vergessen…//, dachte sie und umschloss die Kette in ihrer Hand fester.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

„Du liebst sie…“, sagte der blauhaarige Junge mit den atemberaubenden saphirfarbenen Augen, namens Fayt.

„Zum letzten Mal, Fayt! Ich tue es nicht!“, sagte Albel nun schon tausendsten Mal, wie es ihm vor kam.

//Es war ein Fehler hierher zu kommen…//, dachte Albel und setzte sich auf einen Stuhl. Nachdem das Eis geschmolzen war, war er in die Bücherei gegangen. Wer konnte auch schon ahnen, dass dort Fayt und die anderen waren?!

„Fayt! Albel sagte dir doch bereits, dass er Nel nicht nicht liebt, oder Albel?“, sagte Cliff und sofort stimmte Albel zu. Zu spät bemerkte er seinen Fehler.

Er stand auf und verlies die Bibliothek.

„Kleingeister…“, murmelte er noch gut vernehmbar.

„Hey! Albel hat was Neues!“, sagte Cliff und die anderen lachten. „Aber ihr könnt mir sagen was ihr wollt… Er liebt sie…“, fügte er hinzu und Mirage nickte.

„Er weiß es wahrscheinlich nur noch nicht…“, meinte Peppita und stütze ihren Kopf auf ihrer Hand. „So ein Idiot…“, fügte sie hinzu, und die anderen nickten zustimmend.
 

~Zur selben Zeit wo anders~
 

//Ich liebe sie nicht… ich liebe sie nicht…//, dachte Albel und war so sehr damit beschäftig, sie selbst davon zu überzeugen, dass er beinahe gegen jemanden gestoßen wäre.

„Pass doch auf, du-!“, begann er, doch er stockte sofort, als er die Person erkannte.

„Sir Albel! Entschuldigt! Aber ich wollte Euch so schnell wie möglich mitteilen, dass Lady Nel nach Euch sucht!“, sagte die Person mit seinen kurzen blonden Haaren und den hellgrünen Augen. Der Name dieser Person war Gabriel, und er war einer der wenigen, den Albel wie eine Art Freund behandelte.

„Warum?“, fragte Albel sofort nach. Der Jünger zuckte jedoch nur mit den Schultern.

„Ich weiß nicht, Sir. Aber sie hatte eine Kette aus Glas in der Hand. Der Anhänger sah aus wie ein Dämon, oder so etwas“, sagte er und nicht zum ersten Mal heute hatte Albel das Gefühl, er würde erfrieren.

„Danke, Gabriel… Ich schulde dir etwas!“, sagte Albel und sofort rannte er den Gang entlang, in der Hoffnung Nel zu finden.

//Hoffentlich kennt sie nicht die Bedeutung der Kette…//, dachte er nur noch.

Angriff der Harpyien

//Wo steckt er?//, dachte Nel. Sie war mittlerweile außerhalb des Schlosses Aquios und hatte sich au einer Bank niedergelassen.

Sie sah aus die gläserne Kette und seufzte leise.

„Was will ich ihm überhaupt sagen? So etwas wie > Warum hast du mir nicht gesagt, was du empfindest? <, oder was?“, sagte sie leise und selbst jetzt klang es schon lächerlich.

„Warum lässt du nur nicht zu, dass ich dich vergesse…?“, fragte sie sich leise, legte den Kopf nach hinten und schloss die Augen.
 

„Warte!!!“, rief Nel und rannte hinter dem Jungen her, der lachend vor ihr weg lief. Seine braunen Haare wehten leicht in dem angenehm warmen Wind. „Du sollst warten!“, rief sie noch einmal und stolperte.

Sie fiel hin und stieß mit ihrem Knie an einen Stein.

Sofort kam der Junge zurück uns setzte sich vor ihr ins Gras und sah sie mit leichter Besorgnis in den roten Augen an. „Tut es sehr weh?“, fragte er und Nel schüttelte den Kopf.

„Nein… Es blutet nur…“, sagte sie und setzte sich ebenfalls richtig hin. „Wie heißt du eigentlich?“, fragte Nel ihn schließlich und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Der Junge senkte den Blick begann mit einem Grashalm zu spielen.

„Ich… möchte ihn dir nicht nennen….“, sagte er schließlich. Doch Nel sah darin keine böse Absicht. Nur ein Problem.

„Und wie soll ich dich dann nennen? Ich weiß! Hawk!“, sagte sie und der Junge hob überrascht den Kopf.

„Hawk? Warum Hawk?“, fragte er nach und Nel lächelte.

„Das ist das erste was mir einfällt, wenn ich dich sehe! Oder gefällt er dir nicht?“

„Doch! Nur ich dachte nicht, dass mich mal jemand mit einem Falken vergleichen würde!“, sagte Hawk lachend und stand auf. Nel tat es ihm gleich, doch ihr Knie schmerzte entgegen ihrer Aussage sehr.

Hawk legte einen Arm um sie und stütze sie. Dann gab er ihr eine Kette aus einem ihr fremden Material.

„Diese Kette gehörte einmal meiner Mutter… Pass gut auf sie auf, okay?!“, sagte er und Nel nickte sofort. „Solange wie du diese Kette besitzt, werden wir uns immer nahe sein!“
 

„Nel… Wach auf… Nel…“, ein bekannte Stimme drang in Nels Ohr. Dann spürte sie etwas Nasses auf ihre Stirn tropfen und öffnete die Augen. Sie saß noch immer auf der Bank, doch nun war es dunkel und es regnete.

Sie blinzelte leicht und sah dann zu der Person, die neben ihr saß. „Hawk! Ich meine Albel!“, sagte sie und setzte sich richtig hin. Erst jetzt bemerkte sie, dass es leicht regnete.

Doch es interessierte sie nicht sonderlich, da sie noch immer Albel ansah. Dieser tat es ihr gleich, und Nel überkam ein seltsames Gefühl, welches sie nicht richtig einordnen konnte.

„Es ist irgendwie seltsam, oder? Früher waren wir Freunde und heute…“, sagte Nel schließlich leise. Sie sah wieder hoch in den Himmel und der Regen tropfte auf ihr Gesicht. Der Regen vermischte sich mit ihren Tränen, und Nel war froh darüber.

Sie wollte nicht, dass Albel sah wie sie weinte und schloss wieder die Augen.

„Warum musste es so enden? Warum mussten wir damals nur auseinander gehen? Vielleicht wären wir heute sogar…“, begann sie wieder. Doch sie brachte den Satz nicht zu Ende.

„Ich könnte jetzt sage, dass unsere Herkunft daran schuld ist… Aber dass würde nur zum Teil stimmen. Am meisten bin ich wohl daran schuld… Ich hätte mich damals meinem Vater und Woltar widersetzen sollen… Aber alles was ich tat, war dich wegschicken…“, hörte sie Albel sagen.

Sie öffnete wieder die Augen und sah zu Albel. Er war aufgestanden und stand nun mit dem Rücken zu ihr.

„Albel…“
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Albel seufzte kaum vernehmbar und wandte sich dann wieder Nel zu. „Du gehst besser wieder rein…“, sagte er zu ihr und wandte sich zum gehen um.

„Albel warte!“, rief Nel im hinterher. „Deine Kette!“

Albel blieb stehen und wandte leicht seinen Kopf. „Sie hat sich verändert, nicht wahr?“

Er sah wie Nel nickte und lächelte leicht. Dann ging er, ohne weiter etwas dazu zu sagen, in aus die Stadt.

Langsam ließ der Regen nach, und vernahm das leise Rauschen eines Flusses.

Albel ging lautlos und schnellen Schrittes auf dem Weg. Doch langsam legte sich die Dunkelheit wie ein Schleier über seine Augen und es wurde immer schwieriger für ihn, auf dem Weg zu bleiben.

Aber wollte auch nicht zurückgehen, denn wenn Nel erst einmal herausfand, was es mit der Kette auf sich hat…

//Nein… Es ist besser, wenn wir wieder getrennte Wege gehen…//, dachte er und ging weiter durch die Dunkelheit. Wie von selbst führten ihn seine Schritte, und er lies sich mehr von seinem Gefühl als von seinen Augen leiten.

Diese schloss er nach kurzer Zeit und plötzlich vernahm er ein knacken. Sofort öffnete er seine Augen wieder, doch er sah nichts. Es war zu Dunkel.

//Wenn ich wenigstens den Feuerzauber beherrschen würde!/, dachte er bei sich und legte eine Hand auf den Griff seines Schwertes, während er angespannt auf weitere Geräusche lauschte.

Wieder war dort dieses knacken. Es war hinter ihm und nicht sehr weit entfernt. Langsam drehte er sich um und versuchte wieder etwas zu erkennen.

Dann, ohne Vorwarnung, stürzte etwas vom Himmel ihm entgegen. Er wusste nicht, was es war, denn er sah nur die groben Umrisse die sich leicht von der Dunkelheit abhoben, doch es war etwas Großes!

„Verdammt!“, murmelte er und duckte sich schnell, doch das Etwas traf ihn an der Schulter und Albel spürte, wie etwas Warmes an seinem Arm herunter lief.

„Eine Harpyie… Super…“, sagte er leise. Harpyien waren schon bei Tag sehr gefährlich. Und jetzt war es Nacht und nicht einmal ein Mond war am Himmel.

Er ignorierte den Schmerz in seiner Schulter und richtete sich wieder auf. Im selben Moment durchbrach rötliches Licht die Dunkelheit, und als Albel sich verwundert umsah, erkannte er Nel.

„Albel!“, rief sie laut. Nel hielt eine ihrer Hände vorgestreckt und in ihr lag die Kette. Das Licht schien von ihr auszugehen.

Doch nicht das war es, was Albel nun lähmte. Sondern die Harpyien, die hinter Nel waren. Es mussten an die 4 sein. Wenn nicht sogar noch mehr!

„Verdammt, Nel! VERSCHWINDE!“, rief er ihr zu, doch die junge Frau rannte weiter zu ihm.

Schließlich war sie bei ihm angelangt, und Albel konnte sehen, dass er Recht hatte. Das Licht kam wirklich von der Kette. Doch das war ihm jetzt egal.

„Warum bist du nicht abgehauen?!“, fragte er leicht sauer. „Wenn nicht ein Wunder geschieht, wirst du sterben!“, meinte er, doch Nel schüttelte den Kopf.

„Nein… Denn du wirst es nicht zulassen….“, sagte sie und Albel sah sie verwundert an. Die Harpyien waren nicht mehr weit von ihnen entfernt, doch es interessierte ihn nicht.

„Wie kommst du darauf? Weil wir als Kinder befreundet waren?“, fragte er sie leise.

Das rote Licht des kleinen Steines in der Hand des Dämons warf warme Schatten auf ihre beider Gesichter, und während Albel Nel in die Augen sah, glaubte er sie Antwort schon zu kennen.

„Albel… Ich kenne das Geheimnis deiner Kette…“, sagte sie ebenfalls leise und ein kleines Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Albel nickte jedoch nur und sah wieder zu den Harpyien. Sie hatten ihn und Nel mittlerweile fast erreicht und Albel sah das irre Funkeln in ihren Augen.

„Glaubst du, wir schaffen es?“, fragte Albel Nel und diese nickte.

„Ja… Erinnere dich einfach nur an unsere Kindheit… Wir waren schon einmal in so einer Situation…“, antwortete sie ihm und legte die Kette um ihren Hals. „Oder hast du es schon vergessen, Hawk?“

Diesmal lächelte auch Albel. Es stimmte. In ihrer Kindheit hatten sie schon einmal drei Harpyien gegenübergestanden. Und sie hatten sie besiegt…

Es waren jetzt vielleicht mehr, doch jetzt waren sie auch erwachsen…

Sie würden es schaffen… Ganz sicher!

Albel kämpfte Seite an Seite mit Nel, und zum ersten Mal seit vielen Jahren durchströmte ihn ein Glücksgefühl, welches nicht auf dem Leid anderer basierte.

Selbst die Wunde an seiner rechten Schulter, die bei jeder Bewegung aufs neue schmerzte, kam ihm weniger schmerzhaft vor, wenn er an Nel dachte.
 

„Albel! Wir haben es geschafft!“, rief Nel und Albel seufzte erleichtert auf. Ihr war schwindelig geworden, und zeitweise verschwamm ihm alles vor den Augen. Doch er hatte sich regelrecht dazu gezwungen, weiter zu machen.

Während des Kampfes hatte er sich noch zwei weitere Wunden zugezogen, und nun spielte sein Kreislauf verrückt.

Wahrscheinlich hatte er zu viel Blut verloren…

„Albel?“, hörte er noch Nels Stimme von weither sagen, dann brach er zusammen und blieb reglos liegen.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

„Albel!“, rief Nel entsetzt. Sie sah wie Albel zusammenbrach und rannte sofort zu ihm. Erst jetzt sah sie die beiden kleinen Wunden an seinem Arm und die sehr viel größere Wunde an seiner Schulter.

„Albel! Wach auf!“, sagte sie leise und schüttelte ihn leicht. Jedoch vergeblich.

//Das kannst du mir nicht antun, Albel…/, dachte sie und versuchte verzweifelt, ihn wach zu bekommen.

„Wenn du jetzt stirbst, bring ich dich um!“, sagte sie laut. Tränen liefen an ihren Wangen herunter und tropften auf die Wiese.

„Das ist alles deine Schuld! Wärst du nicht heute aufgetaucht, wäre das alles nicht passiert! Dann hätte ich dich vergessen!“, sagte sie und ihre Tränen liefen und in rasche Folge über ihre Wangen. Doch es war ihr egal.

„…Harpyien… ich hasse sie… maggots…“, vernahm sie plötzlich. Sie sah zu Albel und sah, dass er seine Augen leicht geöffnet hatte. Noch immer liefen ihre Tränen runter und eine davon tropfte Albel auf seine Wange.

„Warum… weinst du…?“, fragte er mit leiser Stimme.
 

„Warum wohl?! Ich dachte, du stirbst verdammt!“, sagte Nel aufgebracht. Doch dann lächelte sie und lachte leise. Denn ihr war etwas klar geworden.

Selbst wenn Albel heute nicht gekommen wäre, wäre er doch irgendwann gekommen. Sie hätte ihn nie vergessen.

Und… es war auch gut so…

„Jetzt drehst du wohl völlig durch…“, murmelte Albel. Doch Nel hörte eine Erleichterung aus seiner Stimme heraus.

„Ich dich auch, Albel!“, sagte Nel und Albel sah nun erst recht verwirrt aus.

„Was du mich auch?!“, fragte er nach, doch Nel schwieg nur und sah hoch zum Himmel.

„Du weißt, was ich meine…“, sagte sie leise und nun zum zweiten Male verwandelte sich die Kette an ihrem Hals.

Es war noch immer Albel, doch das spöttische Lächeln war einem warmem gewichen. Die fledermausartigen Flügeln denen eines Falken. Die Haltung der Person war nicht mehr provozierend sondern beschützend und in den Augen des Anhängers las Nel das Geständnis, welches Albel ihr wahrscheinlich nie machen würde.
 

Ein Geständnis, welches ihr Leben wahrscheinlich von Grund auf verändern würde, sollte er es doch sagen…

Sie saß neben ihm auf dem Boden und hatte seinen Kopf in ihrem Schoß gelegt, während sie immer wieder leise einen Heilzauber sprach.

Albel hatte seine Augen wieder geschlossen, doch Nel wusste, dass er nicht schlief. Denn als sie eine Strähne aus seinem Gesicht strich, öffnete er die Augen und sah sie mit seinen rubinroten Augen an.

„Du warst nie meine Feindin, Nel… Ich habe nie jemanden wirklich als Feind angesehen…“, sagte Albel leis und Nel sah in schweigend an. „Anfangs tat ich all diese Sachen nur, um Aufmerksamkeit zu bekommen… Dann traf ich dich, und ich begann mich wieder normal zu verhalten… Aber dann schickte ich dich weg…“, sprach Albel weiter und Nel sah weiter in seine Augen. Sie verstand nicht ganz, was er damit sagen wollte, deshalb hörte sie ihm nur zu.

„Ich beschloss nie wieder jemanden zu mögen, denn ich wollte nicht wieder leiden, wenn ich jemanden verlor… Erst verlor ich meine Mutter… Dann dich und zuletzt meinen Vater…“, sagte er und Nel sah erstaunt, wie sich Tränen in seinen Augen bildeten.

Sie verstand ihn nun… Er hatte Angst, wieder verletzt zu werden, und deshalb zog er sich zurück… Warum hatte sie das nicht schon früher bemerkt?!

Sie schloss kurz die Augen und spürte dann, wie er seine Hand in ihren Nacken legte. Sie war kalt und doch angenehm, wie Nel überrascht feststellte.

Sie öffnete ihre Augen wieder und sah runter zu Albel. Er sah blasser aus, doch auf seinem Gesicht war ein Lächeln erschienen, welches Zuneigung und leichte Heiterkeit ausdrückte.

„Danke, Nel…“, sagte er leise und Nel sah ihn verwirrt an.

„Wofür?“

„Dafür, dass du Hawk nicht vergessen und ihn wieder zurück geholt hast…“, sagte er noch immer leise und nun lächelte auch Nel wieder. Sie küsste ihn leicht und schmeckte dabei das Salz seiner Tränen und auch ihrer Tränen, welche sich nun vermischten.

„Keine Ursache… Hawk…“, sagte sie leise zu ihm und schloss ihre Augen wieder.

Die Kette um ihren Hals war warm und leicht. Genau wie Albels Kopf in ihrem Schoss. Sie sah hoch in den Himmel und sah eine Sternschnuppe vorbei ziehen. Doch sie brauchte sich nichts wünschen… Alles was sie brauchte hatte sie nun hier…

Und das würde ihr auch niemand wieder nehmen können! Niemand mehr!



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Haru-Glory
2007-07-20T08:59:24+00:00 20.07.2007 10:59
Wenn Nel sich da mal nichts einredet^^. Bin mal gespannt wie sich das weiter entwickelt.



PS: Du hast an der einen Stelle die Buchstaben verstauscht
"Er sah zum Ende des Ganges und hatte dass Gefühl, als würde er erfrieren.
ENl stand dort, und wirkte nicht minder überrascht."


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