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If Love Goes Wrong

Marron x ?
von

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The right or the wrong way...

Als Marron am nächsten Morgen ihre Augen aufschlug, wusste sie erst nicht ob sie dass alles nun nur geträumt hatte, oder ob es wirklich passiert war. Ein Blick aus dem Fenster machte ihr aber deutlich, das es leider kein Traum war. Der Himmel war dunkel und leiser Regen fiel von ihm herab.

Traurig senkte das braunhaarige Mädchen ihren Kopf und fuhr sich mit ihrer Hand durch ihr Haar. Ein plötzliches leises Geräusch ließ sie aufschrecken. Zwei große goldene Augen musterten sie und ein kleines Samtpfötchen versuchte Marrons Finger zu erhaschen.

„Guten Morgen Fin…hast du Hunger?“ Sie streichelte ihre kleine weiße Katze noch ein paar Minuten und stand dann seufzend auf. Als sie Fin ihr Futter in die Küche gestellte hatte, blickte sie auf ihre Uhr und dann auf ihren Kalender. „Ich hatte mich schon gewundert wieso Miako mir nicht wieder meine Tür einschlägt…heute ist ja Sonntag.“ Kurz überlegte Marron was sie nun tun sollte. Sie hatte nicht mehr sehr viel Zeit. Es war 9 Uhr. Das hieß, dass in gut

11 Stunden Chiaki zu ihr kommen würde. Bei diesem Gedanken bahnten sich Tränen den Weg in ihre Augen. Sofort schlug sie sich mit den Händen ein paar Mal gegen die Wangen um nicht weinen zu müssen. Es hatte alles keinen Sinn mehr. Für einen Augenblick spielte sie mit dem Gedanken sich von ihrem Balkon hinunter in die Tiefen zu stürzen… Aber diesen Gedanken verwarf sie augenblicklich wieder als sie das zufriedene Mauzen ihres Kätzchens hörte. Was sollte sie denn ohne ihre Marron machen? Sie würde verhungern. Wie lange hatte Marron Fin eigentlich schon? Seit sie hier eingezogen war. Vor etwa 3 Jahren. Sie hatte ihr schneeweißes kleines Fellknäul in einer Kiste auf der Straße gefunden und bei sich aufgenommen. Seitdem ist sie ihr richtig ans Herz gewachsen. Und auch Miako würde Marron das nicht verzeihen. Wieder kam ein Seufzen über die Lippen der jungen Frau. Sie ging in ihr Schlafzimmer, holte sich ein paar frische Sachen und verschwand im Bad. Als sie dann wieder heraus kam, winkte sie ihrem Kätzchen noch kurz zu und verließ ihre Wohnung und wenig später auch das New Orleans.

Sie blieb kurz vor dem Eingang stehen und beobachtete einen Moment lang die Regentropfen die in großer Zahl auf dem Asphalt vor ihr aufschlugen. Marron tat noch einen Schritt nach vorn und streckte ihre Hand aus um den Regen auf diese fallen zu lassen.

Nachdenklich schaute sie auf ihre Hand und sah einfach nur zu, wie die Tropfen darauf zerschellten und sich in der kleinen Wasserlache in ihrer Hand verloren.

Ohne einen Schirm oder ähnliches verließ Marron das schützende Vordach des New Orleans und trat hinaus in den Regenguss. Ihr weißes Sommerkleid, welches sie sich übergezogen hatte, wurde sofort von dem angenehm kühlen Nass durchweicht und ihre Haare fielen durcheinander an ihrem Körper hinunter.

Das braunhaarige Mädchen hob den Kopf an und richtete ihr Gesicht gen Himmel. Trotz das es regnete war es angenehm warm in Tokyo. Kein Wunder. Es war Mitte November. Hochsommer, wenn man so wollte. Da war so ein kräftiger Regen genau das was sie jetzt brauchte. Ein paar Minuten blieb sie einfach nur so stehen und der Regen prasselte auf ihre Haut. Der seidige Stoff, der ihren Körper verhüllte, lag nun an manchen Stellen so eng an, dass man ihre Haut darunter durch schimmern sah. Ohne wirklich nachzudenken, wohin sie jetzt gehen sollte, setzte Marron sich in Bewegung und lief in Richtung des Stadtparks, in dem das Karussell stand…

„Wo will sie denn hin?“, das Kinn auf seiner Hand abgestützt, beobachtete Chiaki, wie Marron die Straße entlang schritt und musste wieder einmal unweigerlich grinsen. In seinen Händen hielt er ein kleines schwarzen Notizbuch auf dem in silbernen Lettern: Marrons Dairy, stand. Kurz schlug er es auf und las sich ein paar gewisse Zeilen daraus durch.

Fahrig fuhr er sich durch seine blauen Haare und seufzte resigniert. Wieso mussten diese Weiber auch so kompliziert sein? Aber er würde Marron bekommen. Und wenn er sie dazu zwingen musste!

Chiaki Nagoya, mein Nachbar. Irgendwie macht er auf mich einen seltsamen Eindruck…wie kann man nur jeden dritten Tag ein anderes Mädchen abschleppen? Wie ich solche Kerle hasse…
 

Leises Prasseln des Regens vermischte sich mit leisem Surren der Automotoren die weit entfernt des Stadtparks herum fuhren. Gedankenverloren irrte ein braunhaariges Mädchen durch die schmalen Waldwege und suchte ein gewisses Metallenes drehendes Gerät, welches im Herzen des Parks stand. Ein Karussell. Jenes Karussell, an dem sich ihre Eltern kennen gelernt haben. Vielleicht würde sie dort ein paar Antworten auf die vielen Fragen finden, die ihr gerade im Kopf herum spuckten…

Als Marron das Karussell erblickte war sie zwar kurz verwundert, doch im Innersten wollte sie hierher. Auch wenn sie nicht wirklich bemerkt hatte, wie sie hierher gelaufen war.

Sie strich sich eine ihrer verirrten Haarsträhnen aus ihrem Gesicht und stellte sich vor das riesige Gestell. Es hatte schon etwas magisches, wie sie fand. Wie oft hatte sie sich vorgestellte irgendwann einmal mit Yamato gemeinsam hierher zu kommen? Dann würde sie ihm von ihrer Vergangenheit erzählen. Das sie immer allein war. Das sie immer so getan hatte als ob sie stark wäre. Das sie eigentlich nur jemanden wollte, dem sie vertrauen konnte….

Sicher, in Miako hatte sie so Jemanden gefunden, doch auch ihr erzählte Marron nicht alles.

Was damals mit Marron und ihren Eltern war, davon wusste Miako nichts.

„Vielleicht solltest du dir das nächste Mal einen Mantel überziehen, wenn du im Regen spazieren gehst. Man hat ziemlich tiefe Einblicke.“ Marron machte sich gar nicht erst die Mühe sich umzudrehen um nachzusehen wer da hinter ihr stand.

„Soweit ich weiß, sagtest du 20 Uhr. Darf ich dich also bitten, mich in Ruhe zu lassen?“ So gefasst wie sie im Moment war, hatte sich Marron noch nie erlebt aber da sie hier an einem Ort stand, der ihre schwache Seite zum Vorschein brachte, musste sie sich jetzt besonders zusammenreißen.

Gerade als Chiaki auf sie zu gehen wollte, hörten sie zwei bekannte Stimmen die lachend und scherzend in ihre Richtung kamen.

„Du bist süß Yamato…“, kam es lachend von einem lilahaarigen Mädchen, welches Marron als ihre beste Freundin ansah. Panisch schaute Marron in die Richtung aus der die Stimmen kamen und dann zu Chiaki. Sie musste hier weg! Wenn Yamato und Miako sie jetzt so sehen würden, wer weiß was sie dann von ihr dachten!

Aber wo sollte sie hin? Beide Richtungen waren ihr versperrt und wenn sie nach links oder rechts rannte, dann würde sie genau durch den Dickicht laufen müssen und das würde ihre nicht gut tun.

Sie konnte nicht länger nachdenken! Wenn sie noch länger stehen blieb, dann würden die Beiden Marron sehen! Marron machte auf den Fersen kehrt und rannte an Chiaki vorbei. Dieser jedoch reagierte schneller als Marron dachte und packte sie am Handgelenk.

„Hier lang!“, zischte er ihr zu und zog sie hinter sich her. Verwirrt blickte das Mädchen zu Chiaki und fragte sich, warum er das tat. Wollte er verhindern das Marron mit der Wahrheit herausrückte und Miako und Yamato gestand, wie sie fühlte? Oder machte er sich Sorgen?

Bevor die junge Frau noch weitere Möglichkeiten durchgehen konnte, stoppte ihr Gegenüber in einer Sackgasse. Abrupt drehte Chiaki sich um und drückte Marron mit seinem Körper gegen eine Wand.

Schwer atmend schaute das braunhaarige Mädchen ihrem Gegenüber in die Augen und versuchte auch nur ansatzweise zu deuten was in diesen gerade vor sich ging.

„Was….was sollte das denn jetzt?“, ihren ganzen Mut zusammen nehmend stieß sie ihn von sich und versuchte ihre Blöße etwas zu schattieren in dem sie ihre Arme um ihren Körper legte.

Im Inneren verfluchte sie sich das sie sich heute Morgen für ihr weißes Sommerkleid entschieden hatte…

Immer noch schwieg Chiaki und musterte sie einfach nur. Ein Königreich für seine Gedanken, dachte sich Marron.

Doch sie konnte nicht lange spekulieren was der Blauschopf wohl dachte denn dieser ließ mit einem bedrohlichen Gesichtsausdruck seine Faust neben Marrons Kopf gegen die Wand schlagen. „Merk es dir Marron, du hast noch 5 Stunden. Und kein Zufall dieser Welt wird dich davor retten können. Nicht einmal deine beste Freundin die zufällig mit ihrem Schwarm fast mit dir zusammen stößt…“

Mit diesen Worten drehte er ihr den Rücken zu und ging. Zurück blieb nur ein verwirrtes braunhaariges Mädchen welches mit den Tränen rang.

Wie konnte sie auch nur im entferntesten daran denken das dieser Mistkerl sich Sorgen um sie machte!?

Wieder daheim ging sie erst einmal unter die Dusche. Marron genoss das warme Wasser welches ihr sanft über die Haut floss. Langsam aber sicher wich dieses Wohlfühlen aber einer unsagbar großen Traurigkeit und bald schweiften Marrons Gedanken wieder ab.

Was sollte sie bloß tun? Wenn sie es sich recht durch den Kopf gehen ließ, dann hatte sie aber nur eine einzige Möglichkeit… Augenblick schossen ihr wieder die Tränen in die Augen und vermengten sich mit den Wassertropfen, die von dem Duschkopf auf das braunhaarige Mädchen niedergingen.

Niedergeschlagen ließ sich Marron auf den Marmorboden sinken und beobachtete, wie das Wasser, was erst ihren Körper und dann den Stein unter ihr berührte, in den Abfluss floss und darin verschwand.

Sie wusste nicht, wie lange sie darin gesessen hatte, aber es musste eine Ewigkeit gewesen sein. Sekunde zu Sekunde, Minute zu Minute dachte sie darüber nach, was sie am besten tun könnte um die Situation für sich zu entscheiden.

Das einfachste wäre, es Miako einfach zu sagen….aber was würde sie dann tun? Sie war eine so impulsive Persönlichkeit, dass Marron sicht nur wundern würde, wenn sie ihr die Freundschaft kündigte. Aber wovor sie noch mehr Angst hatte war, dass Miako ihretwegen mit Yamato Schluss machen würde damit Marron sie mit ihm zusammen kommen konnte…wenn sie das tun würde, dann würde Marron daran zerbrechen.

Sie würde daran zu Grund gehen zu wissen, dass sie der Grund dafür war, dass ihre Freundin unglücklich war, nur weil sie sich ausgerechnet in den falschen Mann verliebt hatte…

„Ich werde wohl oder übel Chiakis Anweisungen nachkommen müssen….“, meinte sie leise und schlug leicht ihren Kopf gegen die Wand hinter ihr.

Nach weiteren Minuten des Nachdenkens und Aufweichens unter der Dusche, hievte sich Marron endlich aus der Dusche.

Wenig später ließ sie sich völlig deprimiert auf ihre Couch sinken, zog die Beine an, legte die Arme und diese und den Kopf auf ihre Knie.

So wartete sie, bis es 20 Uhr sein würde, und der Anfang vom Ende sie einholen würde…

„Marron….“, leise klopfte jemand gegen die Scheiben des Zimmers in dem das braunhaarige Mädchen saß. Etwas erschrocken hob diese den Kopf und sah, dass es Chiaki war, der ihren Namen geflüstert hatte.

Eine Weile schaute sie ihn einfach nur so an und überlegte, ob sie nicht einfach das Fenster zulassen sollte, aber das würde nichts bringen.

Sie stand auf, und ließ das Schloss klackend zurück fallen um Chiaki rein zu lassen.

„Hallo meine Schöne.“, sagte dieser nur grinsend und Marron wusste, dass er ihre Antwort kannte.

„Wieso nimmst du nicht wie jeder normale Mensch die Tür?“ Aber du bist ja nicht normal, wollte sie noch hinzufügen aber da hatte sie auch schon wieder der Mut verlassen.

„Weil es so mehr Spaß macht.“, meinte er lässig und ließ seine Hände an Marrons Körper entlang fahren. „Da du Miako nichts gesagt hast, denke ich, dass du dich für die klügere Variante entschieden hast.“ „Falsch. Ich hab mich für die schlimmere Variante entschieden, da Miako mir mehr wert ist als ich.“, meinte sie leise und wusste, dass es auf eine weise einfach nur dumm und naiv war, so etwas zu sagen, aber für sie, war es die einzig richtige Entscheidung.

Fast schon gerührt von soviel Naivität strich Chiaki ihr durch ihre Haare und ließ sein Finger an ihr Kinn gleiten um es nach oben zu drücken. Nun musste sie ihn ansehen, aber als sich ihre Blicke trafen, konnte Marron nicht den Triumph in ihnen erkennen, wie sie eigentlich gedacht hatte, stattdessen war da etwas anderes, nur wusste sie nicht ob das nun besser oder schlechter war.

„Ich werde dir schon nicht weh tun.“, meinte der Blauschopf leise und wischte Marron eine der Tränen aus ihren Augenwinkeln, die gerade aufgekommen waren. Da er sie jetzt hatte, konnte er sich auch Zeit lassen!

„Da wäre ich mir nicht so sicher…“ Ihre Stimme brach und als sich Chiakis Lippen auf die ihren legten, dachte sie für einen Moment, ihr Herz würde stehen bleiben. Warme Flüssigkeit floss über ihre Wangen und die Kraft wich aus ihren Beinen doch Chiaki schlang seinen Arm um ihre Taille und drückte sie so gegen sich.

Für einen Moment hätte sie sich fast Hilfe suchend an ihn geklammert bis ihr wieder gewahr wurde, wessen Berührungen sie eigentlich spürte.

Im Inneren Marrons sträubte sich ihr gesamter Körper gegen Chiaki aber ihr Wille war stärker als das Verlangen, ihn einfach von sich zu stoßen.

Wenig später löste der Blauschopf sich wieder von ihr wischte die zarten Tränenspuren von ihren Wangen. „Ist es für dich wirklich so schlimm?“

Er wusste ja, dass er im Moment das größte Arschloch war, das auf diesem Planeten wandelte, aber dass sie deswegen unentwegt heulen musste? So schlimm konnte es doch gar nicht sein! Immerhin war er ein Meister seines Faches!

Kurz überlegte Angesprochene, was sie nun erwidern sollte, entschied sich aber dann dafür einfach zu schweigen. „Ich hab ein wenig Hunger…“, meinte sie nur leise und richtete den Blick auf seinen Brustkorb der genau auf Augenhöhe lag.

Sie konnte spüren dass er grinste als er ihre Ausweichantwort auf seine Frage vernahm aber er beließ es dabei. Sanft drückte er ihr seine Lippen auf die Stirn und strich ihr liebevoll durch die langen braunen Strähnen.

„Ich mach uns etwas. Darf ich deine Küche benutzen?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, lief er in ihre Küche und zog sie einfach hinter sich her.

‚Das verstehe ich nicht…’ Gedanken schwirrten durch den Kopf des Mädchens, wie Bienen über Wiesen voller Blumen schwirrten aber sie fand keine Antwort auf Fragen die sich gerade in ihrem Kopf aufwarfen.

Was war passiert?

Unwirsch fuhr sie sich durch ihre Haare und beobachtete wie der Blauschopf anfing in ihrer Küche herum zu werkeln. Als sie nach einiger Zeit ein leises Maunzen vernahm, drehte sie sich auf ihrem Stuhl um und sah, wie ihr schneeweißes Kätzchen den neuen Gast begutachtete, der da gerade Essen kochte.

Sie stand auf und ging zu ihr hin um sie auf ihre Arme zu heben. „Hey…“, meinte sie leise und Kraule Fin etwas hinter ihren Ohren. Beinahe wären ihr wieder die Tränen in die Augen gestiegen doch sie musste ab jetzt lernen, diese zu unterdrücken.

Es war ihre Entscheidung dass es so sein sollte, wie es jetzt ist, also durfte sie nicht andauernd anfangen zu weinen. Zumindest nicht, wenn Chiaki in der Nähe war.
 

Gedanken versunken stocherte Chiaki in der Reispfanne rum, die er gerade zubereitete und dachte darüber nach, was ihn störte.

Irgendetwas war schief gelaufen. Aber was?

Wo war sein Erfolgsgefühl? Hatte er nicht das, was er haben wollte? Das hübscheste Mädchen Japans war nun an ihn gebunden, wenn auch mit miesen Tricks auf die er, trotz des Erfolges, nicht stolz war. Ein Blick über die Schulter verriet ihm allerdings was ihm fehlte. Er wollte dass sie ihn begehrte, so wie er sie begehrte. Aber sie hasste ihn. Sie hasste ihn für das, was er ihr gerade antut.

Aber um die Wahrheit zu sagen, ihm gefiel es die Fäden in der Hand zu halten…

Auch wenn sie ihn nicht wollte, er wollte sie und das war im Moment alles was für ihn zählte. Er wollte nicht dass sie ihn liebte. Er wollte nur, dass sie sich ihm bereitwillig hingab. Und irgendwann würde sie das tun. Da war er sich sicher! Wer konnte ihm den schon auf längere Zeit widerstehen?!
 

Vorsichtig strich sie ihrem kleinen Kätzchen ein paar verlorene Strähnen zu recht und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand.

Sie fühlte sich so ausgeliefert. Alles woran sie geglaubt hatte, ihre gesamte Verteidigung war mit dem Verlust ihres schwarzen Notizbuches zerfallen. Wieso hatte sie nur angefangen Tagebuch zu schreiben?

Sie hatte immer daran geglaubt, dass sie ihr Glück noch finden würde, sie hatte sich einen Schutzwall aufgebaut um die Nähe von Miako und Yamato ertragen zu können, aber nun war das sinnlos.

Sie würde den Beiden nicht mehr in die Augen sehen können. Wer wusste schon was Chiaki mit ihr vor hatte oder wie lang er Gefallen an seinem Spiel finden würde?

So viele Fragen…und derjenige, der sie ihr beantworten konnte, stand nur wenige Meter von ihr weg.

Wie hoch war die Chance, dass sie sich an Chiaki klammern würde wenn sie nur lang genug unter der momentanen Situation gelitten hatte?

Wie hoch war die Chance, dass sie ihn nicht wieder gehen lassen wollte wenn sie sich nur lang genug allein gefühlt hatte?

Gab es diese Chancen überhaupt? Selbst wenn es sie geben würde, Marron glaubte nicht daran, dass sie diese Chancen wirklich haben wollen würde.
 

„Marron?“ „Hm?“, etwas erschrocken richtete sie ihren Kopf auf und schaute direkt in Chiakis dunkelbraune Augen.

„Ich hab dir jetzt schon zum 3-mal gesagt dass das Essen fertig ist Wo bist du denn mit deinen Gedanken?“ ‚Nicht in diesem Käfig…“, dachte sie sich und lächelte ihn einfach nur entschuldigend an.

„Ich bin etwas erschöpft, es ist ja auch schon ziemlich spät.“ Sie hatten es gerade mal 22 Uhr…

„Wenn wir gegessen haben, werden wir schlafen gehen.“, meinte Chiaki grinsend und Marron hatte das Gefühl, als ob ihr Magen sich verkrampfen würde, um so die Nahrungsaufnahme verhindern zu können.

Wollte er bei ihr….etwa mit ihr schlafen? Nein….wenn er ihren Körper wollen würde, dann hätte er vorhin schon die Gelegenheit genutzt. Aber trotzdem war ihr das nicht geheuer…

Beide fingen mit dem Essen an und zu Marrons großer Verwunderung, konnte er wirklich gut kochen.

„Es ist sehr lecker. Hätte ich dir gar nicht zu getraut.“ Sie blickte ihn viel sagend an und widmete sich dann wieder ihrem Teller.

„Vielen Dank.“ Wieder war ein breites Grinsen auf seinem Gesicht und er beobachtete sie kurz. Ja, mit ihr würde er es schon eine Weile aushalten. Sie war so anders als alle bisherigen seiner Bettgeschichten. Marron würde die erste Frau sein, bei der er sich Zeit lassen würde. Immerhin hatte er ja jetzt schon länger als erwartet gebraucht um sie überhaupt an sich binden zu können! Und er wollte sie eigentlich auch nicht zu ihrem ‚Glück’ zwingen, denn er mochte es wenn Frauen unter ihm stöhnten, und nicht vor Schmerz aufschrieen und weinten…Und Marron…bei ihr war es ihm ein besonders großes Verlangen ihr Stöhnen zu vernehmen.

Als sie ihre Teller geleert und diese aufgewaschen zum trocknen in der Spüle standen, ging Chiaki wieder auf Marron zu, die Instinktiv in die nächstgelegene Ecke rutschte und ihn etwas ängstlich ansah.

Bei ihr angekommen legte er seine Hände auf ihre Taille und schaute sie ein paar Sekunden einfach nur an, bevor er sie an sich zog und seine Arme um sie legte.

„Weißt du Marron….auch wenn es für dich schlimm ist, nun meine Nähe genießen zu müssen, ich werde dich zu nichts zwingen. Also hab keine Angst vor mir….“

Das er sie zu nichts zwingen würde, war zwar so nicht ganz richtig, aber irgendwie musste er sie dazu kriegen, dass sie ihm etwas Vertrauen entgegen brachte und er wahr der Ansicht, dass bei ihr der Gefühlsweg der beste Weg sein würde.

Das einzige was man gerade von ihr vernehmen konnte, war ihr etwas ungleichmäßiger Atem der darauf schließen ließ, dass sie wieder den Tränen nahe stand.

Er wusste dass sie ihm nicht glaubte. Noch nicht. Wieder drückte er ihr seine Lippen auf ihre Stirn und strich mit seinen Fingern über ihre Wange.

„Du solltest vielleicht mal ein Bad nehmen, um dich etwas zu beruhigen.“

‚Was tust du nur, Chiaki Nagoya? Spielst du mit mir? Macht es dir Spaß? Ich verstehe dich nicht. Was ist mit dir?’ Gedanken schwebten in ihrem Kopf umher als sie seine Lippen auf ihrer Stirn fühlte. Wortlos wandte sie sich von ihm ab und ging in ihr Schlafzimmer um sich das längste Nachthemd, in diesem Falle Kleid, aus ihrem Schrank zu suchen, was sie finden konnte. Lautlos zog sie den Stoff aus der Schublade und schob diese Geräuschlos zu, gerade so, als ob sie sich nicht verraten wollte um ein Überraschungsmoment von Chiaki zu vermeiden. Auf Zehenspitzen schlich das braunhaarige Mädchen in ihr Badezimmer und schloss hinter sich ab.

Augenblicke strichen dahin in denen sie einfach nur an die Tür gelehnt dastand und ausdruckslos die Wand gegenüber anstarrte.

Tränen liefen an ihren Wangen hinunter, ohne dass sie es wirklich bemerkte. Wenn man Leere beschreiben müsste, so könnte man keine Worte dafür finden. Leere, muss man fühlen…das war es, was Marron gerade im Kopf herum ging.

Leere. Frustration. Wut. Hass. Angst? Sie fürchtete sich. Vor Chiaki…und sich selbst.

Wie konnte sie so tief sinken? Vertraute sie Miyako so wenig dass sie ihr zutrauen würde Marron die Freundschaf zu kündigen wenn sie ihr sagte, dass sie ihren Freund liebte?

Nein. Sie vertraute Miyako so sehr, dass sie ihr zu traute sich von Yamato zu trennen um Marron den Weg frei zu machen.

Würde sie sich dann besser fühlen? Würde Chiaki sie in Ruhe lassen? Würde sich überhaupt irgendetwas ändern? Wahrscheinlich würde der Schmerz den sie ohnehin schon erdrückend in ihrem Brustkorb vernahm, um ein hundertfaches größer werden…

So war es am besten.

Vorsichtig ließ sie sich, nachdem sie die Wanne hatte mit Wasser voll laufen lassen, in die warme Flüssigkeit gleiten und seufzte erleichtert auf.
 

Den Kopf gegen die Badezimmertür gelehnt, eine Hand um ein Wodkaglas gelegt und ein Bein angewinkelt während das andere in den Gang hineinragte um einer nicht vorhandenen Person die Beine zu stellen, saß Chiaki da.

Gedankenverloren nippte er an seinem Glas und ließ das hochprozentige Getränk seine Kehle hinunter laufen, woraufhin er ein leichtes brennen spürte.

Ob sie weinte? Wahrscheinlich….Mit Sicherheit würde sie nur dann weinen, wenn Chiaki es nicht mitbekam. Er hatte es sich nicht so vorgestellt. Er hatte nicht gedacht, dass Marron ihn wirklich so sehr hasste das sie unter jeder seiner Berührungen zusammenzuckte und mit den Tränen rang.

Aber er konnte sie nicht mehr loslassen. Es war zu spät. Er hatte sie. Er wollte sie. Und er würde sie nicht gehen lassen.

Aber wieso fühlte es sich nicht so gut an, wie er dachte? Er war ein herzloser Egoist für den Frauen so eine Art Spielzeug waren. Wieso versagten ihm also bei dieser Frau die Nerven?

Vielleicht die Anfangszeit? Weil er noch nie eine Frau so viel hatte weinen sehen?

Wieso war alles so kompliziert…es sah alles so gut aus als er sich seinen Plan gemacht hatte, nachdem er das Tagebuch gefunden hatte. Und nun? Nun war es schief gegangen. Sie schmiegte sich nicht Schutzsuchend an ihn, weil sie verzweifelt war, so wie er es sich vorgestellt hatte. Sie hält Abstand von ihm und lässt den Schmerz auf sich einwirken damit er sie zerfrisst…
 

Endlose Minuten hatte sie nun schon in dem warmen Wasser verbracht und langsam verschwamm ihr Sichtbild, was ihr deutlich machte, dass sie jetzt lieber aus dem Wasser gehen sollte.

Nach ein paar Minuten war sie abgetrocknet und zog sich ihr Nachtkleid über, das ihr bis an die Knie reichte. Kurzerhand zog sie sich noch einen dünnen Pullover über ihre noch freien Schultern.

Langsam fuhren ihre Finger über ihre Arme als sie ihre Ärmel richtete, und blieben auf ihrer Hauptschlagader hängen, wo sie vorsichtig die blauen Linien nachzogen.

Etwas unsicher schüttelte Marron den Kopf und mahnte sich selbst, keine Dummheiten zu begehen.

Als sie die Tür aufschloss und diese öffnete, wäre sie fast über einen Körper gestolpert, der ihr plötzlich entgegen gefallen war. Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund und erst nach wenigen Sekunden erkannte sie, er ihr da gerade entgegen geflogen war.

„Chiaki! Du hast mich zu Tode erschreckt!“, aber von eben Angesprochenem war nur ein leises Grunzen zu vernehmen.

Etwas konfus musterte das Mädchen den Blauschopf und ihr Blick fiel auf das Wodkaglas in seiner Hand und auf die halbleere Flasche die daneben stand.

‚Er hat sich anscheinend ins Koma getrunken…naja, mir soll’s recht sein!’ Prüfenderweise trat sie lieber noch einmal leicht gegen seinen Kopf um wirklich sicher zu gehen, dass er seinen Rausch ausschlief. Als sich nach einem weiteren, etwas stärkeren, Tritt immer noch nichts bewegte, kam sie fast in Versuch einmal mit voller Schusskraft gegen seinen Kopf zu treten, aber sie stieg dann graziös über ihn und setzte sich mit einer Tasse Tee in ihr Wohnzimmer wo sie nachdenklich aus dem Fenster sah.

Nach einer Weile war sie dann ebenfalls kurz vorm Einnicken also entschied sie sich, sich ins Bett zu legen. Als sie an dem immer noch tief schlafenden Chiaki vorbei ging, beobachtete sie ihn einige Sekunden. „Argh….“, ein leiser Fluchton den sich gern vor sich hin fauchte wenn sie etwas nervte und in diesem Moment war es die Tatsache, dass da ein blaues Etwas reglos auf ihrem harten Laminatboden lag und schlief. Sie ging zurück ins Wohnzimmer und holte eine Decke die sie dann über Chiaki ausbreitete.

Noch einmal überprüfte sie, ob er wirklich schlief und wieder machte er keine andere Bewegung, als stoßweise die Luft ein und aus zu atmen, wobei das ausatmen mehr einem Asthmaanfall glich. Als sie in ein paar Minuten beobachtete hatte, und drei mal gedacht hatte, dass er gleich ersticken würde weil seine Grunzgeräusche doch sehr verdächtig klangen, zog sie sich in ihr Schlafzimmer zurück und legte sich in ihr Bett.

Kurz ließ sie den gesamten Tag noch einmal Revue passieren und schloss dann traurig und erschöpft die Augen. Was wohl noch alles passieren würde?



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Hitsuji-chan
2008-03-23T20:29:21+00:00 23.03.2008 21:29
Diese FF ist der Wahnsinn ^__^
Die Story ist sehr interessant und ich freue mich schon auf das nächste Kapitel! XD
Von daher: FAVO *auf den Favo-Button klick*
Von:  _Bella_
2007-11-28T20:55:38+00:00 28.11.2007 21:55
sooooa^^
wie versprochen hab ich dein kapü gelesen^^
aaaaalso ich fang mit dem an was mir nicht so gut gefallen hat:

also, als marron aufsteht hat sie noch 11 stunden bis chiaki zu ihr kommt und als sie am karussel ist und chiaki kommt und dann in die büsche zieht, sinds nur noch 5 stunden. und ich kann mir nicht vorstellen das auf dem weg vom wohnblock bis zum park 6 stunden vergangen sind?Oo
auch die umschwünge von chiakis ansichten und vorhaben und absichten waren teilweisen en bissel abrupt und ich wusst manchmal nicht genau was ich damit anfangen soll.
ok, das war das negative das ich versucht habe konstruktiv aus meiner sicht zu tage zu fördern^.^""

so, was mir gut gefallen hat ist dein schreibstil an sich. hat sich richtig gut entwickelt. wie du situationen und gefühle beschreibst gefällt mir sehr gut^-^
auch das chiaki besoffen vor der tür eingepennt ist und marron ihn trotz allem zudeckt damit er nicht friert, fand ich sehr süß^.^
und die katze ist total süß.

das marron schon en bissel labil veranlagt ist findsch ziemlich abgefahren udn weiß nit ob ichs nun gut finde oder nit deswegen bleib ich da mal neutral und schau wie sichs entwickelt...XDDD

aber alles in allem hat mir das kapitel gut gefallen und ich freu mich auf das nächste kapitel. und ich bin gespannt wie das weitergeht.
also dann, schön weiterschreibseln!!!:D

hab dich lüüüüb
dei melü
*das versucht konstruktiv zu sein*
XDDD
Von: abgemeldet
2007-11-23T16:08:38+00:00 23.11.2007 17:08
Total süß! =^.^=
Ich kann mich allen nur anschließen und nicken! ;D
Von:  Alondi
2007-11-21T20:27:49+00:00 21.11.2007 21:27
hey hey ^^
ich kanns nur wiederholen! mir gefällt das kap auch total gut, allerdings ist marron für meinen geschmack einfach etwas zu labil! aber wie gesagt.. das ändert chiaki ja hoffentlich noch! *höhö*
bin schon gespannt wies weitergeht! :3
*knuddlknuff*
habsch lieb *hihi*
Von: abgemeldet
2007-11-19T17:37:19+00:00 19.11.2007 18:37
GOTT!!! Ist das Geil!!
auf die Idee muss man erstmal kommen. Du bist furchtbar gut, weißt du das??
schreib schnell weiter. Ich brenne auf das nächste Kapitel!!
byby
lg
Von: abgemeldet
2007-11-19T16:24:26+00:00 19.11.2007 17:24
Find ich sehr interessant. Ich dachte schon, dass Chiaki Marron im ersten Kapitel vergewaltigen will. Auch wenn er ein Playboy ist, das macht er nicht. Chiaki is the best!!! Schreib BITTE schnell weiter.
Von: abgemeldet
2007-11-17T10:58:03+00:00 17.11.2007 11:58
ok, interesante Geschichte. Kennst du denn Manga "Gib mir Liebe"? Da fängt es auch so an, das die Hauptperson eine Wette verliert und dann zu seinem "Spielzeug" wird. Aber schon im verlauf des ersten Bands werden sie ein richtiges Paar. Deine Geschichte erinnert mich sehr daran.^^ Schreib mal schnell weiter, aber lass Maron am Ende bitte nicht sterben, denn so wie du schreibst könnte man das Meinen.


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