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Samurai

[NejiTen] Teil 1 der Samurai-Trilogie
von

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~ Kapitel 32: Encounter ~


 

~ Kapitel 32: Encounter ~

Unser Morgen wird anders sein,

wenn wir das Heute verändern.

[Hermann Gilhaus]
 


 

Verschwinde! Tenten, bist du wahnsinnig?! Hau ab!“ Tenten hatte sich nicht vorgestellt, was das Schlimmste war, das hätte passieren können. Sie hatte keinen Gedanken daran verschwendet, um sich nicht ihrer Furcht untertan zu machen. Jetzt wusste sie, dass sie keine Vorstellung von Grausamkeit besaß. Sie hatte sie gefunden, aber es war schrecklicher als alles, das sie sich hätte ausmalen können. Neji blutete aus mehreren Wunden, die allesamt so schrecklich aussahen, dass sie kaum wagte hinzusehen. Und ihr Vater… „Er hat recht“, keuchte Mao-Chéng, „selbst, wenn er uns tötet. Dich darf er niemals bekommen, sonst ist Konoha verloren!“
 

„Hör sie dir an.“ Orochimaru sah sie mit seltsamer Faszination an. Er verstärkte die Kraft und Tenten stemmte sich mit aller Macht gegen sein Schwert. Der Verräter sah belustigt auf die Klinge, die ihn davon abgehalten hatte, Neji zu töten. „Hör sie dir an, Prinzessin… wie sie um deine Sicherheit besorgt sind.“ Seine Augen huschten kurz zu Mao-Chéng und Neji. „Ihr würdet euer Leben dafür geben, dass ich sie nicht bekomme, nicht wahr?“, wandte er sich an sie. „Dein Leben zu schützen, Prinzessin, … ja, das ist die einzige Sache in der Welt, in der sich diese beiden verbünden würden.“
 

Orochimaru zog seine Klinge zurück und für einen Moment war Tenten erleichtert. Doch kaum hatte sich das Gefühl in ihr ausgebreitet, trat Orochimaru mit erhobenem Schwert auf sie zu. Tenten hob Amaterasu vor ihr Gesicht, trat aber gleichzeitig Schritt um Schritt zurück, als der Verräter auf sie zukam. Abwartend bewegte sich Tenten von ihm fort, bis Orochimaru und sie genau zwischen Neji und ihrem Vater standen. Zu spät erkannte Tenten, dass sie damit den Vorteil ihrer Umgebung verspielt hatte. Der schützende Wald war mittlerweile zu weit entfernt…
 

„Ich hätte nicht gedacht, dass du freiwillig zu mir kommen würdest, Prinzessin.“, sagte Orochimaru leise, „offenbar habe ich dich unterschätzt. Oder aber du bist so dumm, dass du die Konsequenzen deiner Handlung nicht erkannt hast.“ „Nein“, unterbrach Tenten ihn, „ich weiß genau warum ich hier bin. Wie sonst könnte ich Euer Vorhaben verhindern? Ihr glaubt doch nicht, dass ich dabei zusehen werde, wie Ihr mein Land vernichtet.“
 

Orochimarus Miene blieb zunächst ausdruckslos, dann trat ein anerkennender Ausdruck auf sein Gesicht. „Na sieh mal einer an. Mumm hast du offensichtlich hierher zu kommen, obwohl du meine Pläne kennst. Aber das nützt dir nichts… Deine Mutter war genauso. Zu klug. Im Gegensatz zu Chéng hier.“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung zu ihrem Vater. „Du Bastard“, keuchte Mao-Chéng. „Zu klug, zu schön, zu einflussreich.“, fuhr der Verräter fort ohne die Beleidigung des Fürsten überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. „Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sich mir offen entgegen gestellt hätte. Damit hat sie dann ihr Todesurteil unterschrieben, aber du bist nicht deine Mutter, Tenten. Du wirst einsehen, was das Beste für Konoha ist. Was das Beste für dich selbst ist.“
 

Tentens Griff um Amaterasus Heft wurde fester. „Ihr wisst gar nichts über mich! Ich werde mich Euren Plänen niemals unterwerfen!“
 

„Nein? Heißt das, du verschmähst mich als deinen Mann?“ „Was!?“ Orochimaru drehte den Kopf und richtete seinen Blick auf den am Boden liegenden Neji. Tenten wurde eiskalt. „Sie hat es dir nicht gesagt, nicht wahr?“ Die Stimme des Verräters klang amüsiert. „Was gesagt?“ Doch Orochimaru lachte bloß. Tenten fing Nejis Blick auf, aber sie hielt ihm nicht stand.
 

„Sie hat dir nicht gesagt, dass sie mit mir verlobt ist.“
 

Orochimaru musterte Neji hämisch, der so aussah, als hätte man ihn ins Gesicht geschlagen. „Das ist nicht wahr…“, wisperte Neji, „sag mir, dass das nicht wahr ist, Tenten.“ Tenten sah wie Nejis Unterlippe bebte. Er sah sie an und blickte in sie hinein. Da war so viel Schmerz in seinen Augen. Als hätte sie ihn verraten. Die Erinnerung überkam sie heiß und kalt. Ihre Lippen auf seinen. Seine Hand, die ihr die Haare aus dem Gesicht strichen.
 

Aber wie hätte sie ihm das sagen sollen? Diese Tatsache, die ihr so viel Angst bereitet hatte. Wie konnte sie ihm etwas sagen, das sie in den hintersten Teil ihrer Seele gesperrt hatte? Wie konnte sie ihm die Wahrheit sagen, wenn sie sich dieser Tatsache schämte und vor ihr weggelaufen war?
 

„Was bist du so überrascht, Hyuga? Du hast es doch vermutet, oder nicht? Der einfachste Weg an die Macht führt immer über eine Frau.“ Tenten wurde übel. Alles war so, wie sie es vermutet hatte. „Und dann?“, warf sie Orochimaru an den Kopf, „wann wirst du mich töten, um dir die ganze Macht zu sichern?“ Orochimaru schwieg und diese Stille war es, die ihr einen Schauer über den Rücken jagte.
 

„Das… kommt ganz darauf an, wie lange du mich unterhalten wirst.“ Und sein Blick war der eines Raubtieres, der seine Beute in die Enge getrieben hatte. Wut stieg in ihr auf. Wut wie sie sie noch nie gespürt hatte. Orochimaru glaubte, dass er sie bereits besitzen würde. In seinen Augen war sie nichts weiter als seine Chance an die Macht zu kommen. Aber sie würde sich ihre Freiheit niemals nehmen lassen. Tenten wirbelte Amaterasu über ihren Kopf und glitt in Angriffsposition. „Tenten! Tu das nicht! Lauf weg, verdammt!“ Neji…
 

Orochimaru hob eine Augenbraue. „Das würde ich nicht tun.“, erklärte er ruhig, „du weißt doch selbst, dass du keine Chance hast. Vergiss nicht in welcher Position du dich befindest. Du willst sie retten, oder nicht?“ Sein Blick wanderte von Neji zu Mao-Chéng, die ihn beide hasserfüllt anstarrten. Beide schwer verletzt. Orochimaru hatte recht, ihr lief die Zeit davon… Wenn sie sie retten wollte, musste es so schnell wie möglich passieren, oder es bestand die Gefahr, dass sie ihren Verletzungen erlagen…
 

„Gib‘ dir keine Mühe“, erklärte der Verräter, „du kannst mich nicht aufhalten. Wenn du Chéng rettest, dann töte ich Hyuga. Wenn du Hyuga rettest, dann töte ich deinen Vater.“ Orochimaru fuhr sich über die Lippen. „Nun… welcher von beiden bedeutet dir mehr?“
 

Tenten begann zu zittern. Sie stand mit dem Rücken zur Wand. Orochimaru hatte sie in eine Falle gelockt, aus der sie sich nicht befreien konnte, denn er wusste genau, dass sie keinen von beiden opfern würde… Was sollte sie tun? Was sollte sie tun? Was sollte sie tun?! „Hör nicht auf ihn, Tenten! Lass dich nicht erpressen!“ Neji… Warum tat er das? Wenn sie ihn und ihren Vater im Stich ließ, würden beide sterben. Nichts würde sich jemals verändern… Irgendwann würde sie sich ihm erneut stellen müssen, aber nächstes Mal würden Neji und ihr Vater nicht da sein, um ihr zu helfen. Wie konnte sie die beiden Menschen verraten, die sie mehr liebte als ihr eigenes Leben?
 

Die Antwort war simpel. So einfach und doch forderte sie so viel Mut, dass sie sich fragte, ob sie wirklich stark genug war. Orochimaru hatte ihr zwei Möglichkeiten gelassen, doch er sah nicht den dritten Weg. Den zerstörerischen. Entweder würde sie erreichen, was sie zu hoffen gewagt hatte, oder aber alles verlieren, woran sie jemals geglaubt hatte…
 

„Ich bin nicht wie Ihr!“, schleuderte Tenten ihm entgegen. „Ein Leben ist nicht mehr wert als ein anderes. Ich werde muss nicht wählen, denn bevor Ihr einem von beiden etwas antun könnt, werde ich Euch töten.“
 

Sie verstand nicht, was Neji oder ihr Vater riefen. Ihre Stimmen waren zu weit weg. Dann war sie bei Orochimaru, schneller als er es erwartet hatte. Amaterasus silberne Klinge beschrieb einen Halbkreis. Der Verräter wich seitlich aus, aber als er versuchte ihr mit roher Gewalt das Schwert aus der Hand zu schlagen, hatte sie sich bereits unter dem Schlag hinweg geduckt. Schon war sie hinter ihm. Amaterasu sauste auf seinen Rücken zu, aber bevor sie traf, fing er ihren Angriff mit der Breitseite seines Schwertes ab und wirbelte herum. Nur um festzustellen, dass Tenten sich schon fallen gelassen hatte. Noch bevor sie den Boden berührte, zog sie Amaterasu an seinen Waden entlang. Orochimaru zog scharf die Luft ein. Das Leder seiner Stiefel war im Gegensatz zu seiner Rüstung nicht hart genug um ihn vor Verletzungen zu schützen. Es würde ihn langsamer machen.
 

Sie täuschte sich. Sah den Angriff fast nicht kommen, als Orochimaru in wilder Rage sein Schwert in den Boden rammte und ihr Bein nur knapp verfehlte. Irgendwie kam sie wieder auf die Beine, doch ihr Herz schlug wie wild. Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte seine Klinge durch ihr Fleisch gestoßen. Es… es war ihm egal, wie sie überlebte. Orochimaru hatte gewollt, dass sie sich ihm freiwillig unterwarf, aber im Grunde war es ihm gleichgültig. Ob sie nun dabei verletzt wurde oder nicht. Wenn sie am Leben blieb, konnte er jedwede Verletzungen den Rebellen in die Schuhe schieben…
 

Tenten rappelte sich auf, aber kaum, dass sie stand, schwang der Verräter Kusanagi nach ihr. Sie stieß einen überraschten Schrei aus, konnte das Schwert gerade noch abfangen. Doch der ungeheuren Kraft, die hinter dem Schlag steckte, war sie nicht gewachsen. Zu ihrem Entsetzen merkte Tenten, wie sie rückwärts stolperte. Schritt um Schritt verlor sie an Boden und in Orochimarus Augen erkannte sie, dass auch er ihre Schwäche entdeckt hatte. Lächelnd schritt er fast gemächlich vorwärts. Nichts in seinem Verhalten deutete darauf hin, dass er sich besonders bemühen musste. Vielleicht mochte sie es mit seiner Schnelligkeit aufnehmen können, aber nicht mit seiner Kraft.
 

Sie warf einen Blick hinter sich, aber da war nichts. Es war nur noch eine Frage der Zeit, ehe sie auf dem Schnee ausrutschen würde… „Du kannst nicht gewinnen, Prinzessin“, riss Orochimaru sie aus ihren Gedanken. Und sie wussten beide, dass er recht hatte.
 

Die Klingen erzeugten ein metallisches Geräusch und während Tenten verzweifelt versuchte festen Halt zu finden, wurde ihr klar, dass sie nur eine einzige Möglichkeit blieb. Sie durfte sich auf keinen Fall auf einen Schlagabtausch einlassen, denn in dieser Hinsicht hatte sie keine Chance gegen Orochimaru. Es blieb ihr nur seinen Angriffen auszuweichen, ihn durch ihre Schnelligkeit zu ermüden und auf einen tödlichen Treffer zu hoffen… Sie packte Amaterasu mit ihrer freien Hand, sodass sie das Heft mit beiden Händen umschloss. Dann ließ sie ihren linken Fuß bewusst nach hinten gleiten und riss Kusanagi mit all ihrer Kraft nach oben. Orochimarus Augen weiteten sich überrascht, aber sie ließ ihm keine weitere Möglichkeit zu handeln. Sobald sich die Schwerter gelöst hatten, trat sie blitzschnell aus der Bahn der Schwertklinge, die für einen Moment bewegungslos in der Luft geschwebt hatte. Dann war sie in Orochimarus totem Winkel, fand festen Stand und traf den Heerführer mit all der Kraft, die sie aufbringen konnte, in den Rücken. Sie spürte wie die Klinge in Fleisch schnitt. Wie rotes Blut aus der Wunde sickerte… Orochimaru fiel wie ein gefällter Baum. Das Gewicht der Rüstung zog ihn nach unten, begrub das Schwert unter sich.
 

Einige Sekunden verharrte Tenten, nicht sicher was sie tun sollte. Dann schweifte ihr Blick gehetzt über das Feld. Mao-Chéng war ihr am nächsten. Tenten stürzte auf ihn zu, wohlwissend, dass sie nicht mehr viel Zeit hatte um ihrem Vater das Leben zu retten…

Sie rannte, stolperte und ließ sich dann vor ihrem Vater auf die Knie fallen. Der alte Mann keuchte unter der Anstrengung sich aufzusetzen und als Tenten ihn zurück drücken wollte, um die Wunde zu inspizieren, bemerkte sie das feuchte Blut, das bereits das Wams des Fürsten durchtränkt hatte. Rasselnd holte Mao-Chéng Atem. Obwohl sein Körper am Rande des Zusammenbruchs stand, wohnte eine Stärke in seinem Blick, die von seinem außerordentlich starken Willen zeugte. „N-nutze… s…seine Arroganz…“ Drei Worte, die zugleich Hoffnung als auch Erstarren in ihr auslösten.
 

Hastig hob sie den Blick, aber Orochimaru war nicht mehr dort, wo sie ihn zurück gelassen hatte. Die Verletzung, die sie ihm zugefügt hatte, war nicht fatal genug, um einen Krieger wie ihn zu Fall zu bringen. Der eiskalte Blick des Verräters durchbohrte sie und Tenten begriff, dass er auf ihr Herz zielte. Orochimaru näherte sich Neji, der versuchte sich unter Zuhilfenahme seines unverletzten Armes aufzurichten. Keine Zeit mehr um nachzudenken. Tenten stürzte hinterher, doch kam zu spät um einen schmerzhaften Tritt Orochimarus auf Nejis Oberkörper zu verhindern. Neji schrie vor gepeinigt auf. Sein Blick streifte sein Schwert, das zu weit entfernt lag – und sie. Stumm flehte er, dass sie nicht näher kam, aber sie wussten beide, dass Tenten ihn nicht im Stich lassen konnte. Würde.
 

Sie stieß sich vom Boden ab, die Klinge hoch erhoben, als sie sich mit all ihrem Gewicht auf den Verräter warf. Auch, wenn sie gegen Orochimaru ein Fliegengewicht war. Noch während sie in der Luft war, schnellte Orochimaru herum und beide Schwerter prallten mit ohrenbetäubendem Krach zusammen. Kaum, dass sie auf dem Boden aufkam, setzte Orochimaru ihr nach. Tenten duckte sich unter seinem nächsten Hieb hinweg und entfernte sich von ihm. Langsam kam Orochimaru ihr nach. „Närrin!“, zischte er leise. „Glaubst du wirklich, dass du mir ernsthaft etwas anhaben kannst? Du kannst weder Konoha noch diese beiden hier retten.“ Tenten ging rückwärts und der Verräter folgte ihr. Er wirkte nicht aufgebracht, nicht mal besonders erzürnt. Alles was er tat, war ihr eine Tatsache hinzuwerfen und von ihr zu verlangen, dass sie sie akzeptierte. Und das machte ihn viel gefährlicher, als wenn er sie einfach nur in blinder Wut angeschrien hätte.
 

Ihr Blick streifte Nejis gekrümmten Körper. Einen Moment lang hielt er ihren Blick gefangen und es brach ihr fast das Herz. „Nein“, flüsterte Tenten, doch mit jedem Wort wurde ihre Stimme lauter, „ich gebe dieses Land nicht auf und Neji und meinen Vater bekommt du auch nicht, du dreckiger Verräter!“
 

Orochimaru kam ihr noch näher, doch diesmal erkannte sie in seinen Augen ein heimtückisches, unberechenbares Funkeln. Er fixierte sie, während er fast zärtlich die Hand über die stumpfe Seite der Klinge gleiten ließ. Die Geste ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. „Merke dir zwei Dinge, wenn du mit mir sprichst.“, warnte sie der Verräter. Er war ihr noch näher gekommen… „Erstens: Deine Hoffnungen sind umsonst! Und zweitens: Wage es nicht noch einmal, in dieser Weise mit mir zu sprechen. Meine Frau hält den Mund, wenn ich sie nicht dazu auffordere zu sprechen.“ Eiskalt fixierte er sie, ein perverses Lächeln auf den Zügen und jedes seiner Worte war wie ein Messer, das ihr ins Fleisch schnitt. Angst breitete sich in jeder ihrer Poren aus. Ihr Kopf war wie leer gefegt. Alle Gedanken, jede Strategie um gegen ihn zu bestehen war fort. Alles was übrig blieb, war nackte Panik. Orochimaru trat noch einen Schritt auf sie zu, doch Tenten war wie gelähmt.
 

„Nein…!“ Der Verräter hielt inne und blieb stehen ohne sich umzudrehen. „Sie… ist nicht … deine Frau…“, keuchte Neji. Noch immer lag er am Boden, mühte sich hochzukommen und war doch nicht stark genug. Dennoch … alles an ihm schien sich gegen das Aufgeben zu wehren. Tränen traten in Tentens Augen. Seine Worte gaben ihr die Kraft zurück. Er hatte recht! Er hatte Recht! ER HATTE RECHT!!! Sie gehörte niemandem und sie war nicht Orochimarus Frau. Sie würde es niemals sein.
 

„Das ist richtig.“ Seine Stimme war wie Eis. „Sie ist nicht meine Frau, Hyuga. Noch nicht. Versuch mich aufzuhalten, wenn du kannst.“ Mit diesen Worten stürzte er sich auf sie, einer Schlange gleich, die ihre Beute in die Enge getrieben hatte. Der Verräter führte einen Schlag, der so viel Kraft hatte, dass er sie in der Mitte durchgeschnitten hätte, wenn sie nicht im letzten Moment ausgewichen wäre. In der Ferne hörte sie Neji, der Orochimaru einen Feigling schimpfte. Sie hörte, wie ihr Vater etwas zu sagen versuchte, dann abbrach und von einem Anfall geschüttelt wurde.
 

Sie stolperte rückwärts, dann fand sie ihr Gleichgewicht und wich tänzelnd den Schwertstreichen aus ohne ihren Gegner ein einziges Mal zu berühren. In Tentens Ohren rauschte es. Wie durch einen Nebel hindurch, hörte sie Orochimarus Gelächter. „Tanze, Mädchen! Tanze für mich!“ Jede seiner Bewegungen war präzise, stark und unberechenbar. Sie hatte keine Chance gegen ihn.
 

Tentens Haare streiften ihre Wange und fielen ihr ins Gesicht. Nutze seine Arroganz. Die Worte ihres Vaters. Arroganz… Orochimaru hielt sich für unbesiegbar, für unangreifbar. Sie begriff… Bevor sie siegen konnte, musste sie verlieren.
 

Sie warf sich zu Boden, als Orochimaru einen Halbrundschlag ausführte. Mit dem Schwert noch immer in der Hand stützte sie sich ab, wollte aufstehen, doch der Verräter zielte bereits auf ihre Hand. Tenten rollte sich weg und statt in ihr Fleisch, traf die Klinge ihre Haare und säbelte einige ab. Ohne zu zögern, riss sie sich los, kam auf den Knien auf und parierte den nächsten Schlag. Die Erschütterung war so heftig, dass ihr Arm unkontrolliert zu zittern begann. Sie trat nach seinen Beinen, doch Orochimaru sprang nur lachend über ihr Bein hinweg. Das verschaffte Tenten so viel Zeit, dass sie aufstehen konnte. Einen Atemzug später war Orochimaru bei ihr. Sie hob Amaterasu vor ihr Gesicht, doch seinem nächsten Schlag hatte sie nichts entgegen zu setzen. Mit Entsetzen spürte Tenten, wie er ihr die Waffe aus der Hand riss. Zweimal drehte sie sich um ihre eigene Achse, dann blieb sie im Boden stecken.
 

Sie war hilflos. Ihr größter Feind kam auf sie zu und sie würde sterben. Orochimaru hob Kusanagi. „Lauf!“, schrie Neji. Tenten wich zurück. Dann rutschte sie auf dem Schnee aus. „Gib‘ auf…“, flüsterte Orochimaru. Mit der Klinge seiner Waffe strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Tenten!“ Da war Angst in Nejis Stimme und sie war aller Worte beraubt. Der Verräter packte sie und zog sie so nah an sich, dass sie seinen Atem an ihrem Ohr spüren konnte, als er ihr zuflüsterte: „Jetzt bist du wirklich meine Frau.“
 

Orochimaru hielt sie am Stoff ihres Kleides fest und ließ mit der anderen Hand Kusanagi wieder in die Scheide zurück gleiten. Ein breites Lächeln erschien auf seinen Zügen. Es war das Lächeln von jemandem, der wusste, dass er gewonnen hatte. Tenten ließ ihre Hand an ihrem Kleid entlang gleiten. Orochimaru packte sie am Kinn und zwang sie ihn direkt anzusehen. „Du wirst mir zu Diensten sein“, flüsterte er, „du wirst mir dabei zusehen, wie ich die Herrschaft übernehme, und du wirst wissen, dass du rein gar nichts tun kannst, um mich aufzuhalten.“ Und dann drängte er seinen Mund auf ihren und ergriff in einer Weise Besitz von ihr, die sie vollkommen betäubte. Er war gierig, nahm sich was er wollte und zwang ihre Lippen auseinander. Tenten wurde übel, doch sie durfte ihrem Ekel nicht nachgeben. Dafür hatte sie Amaterasu nicht aufgegeben!
 

Ihre Hand fand die versteckte Tasche, berührte Metall und erstarrte, als sie spürte wie Orochimarus Hand über ihre Brust fuhr. Nein! Nein! Nein! ‚Reiß dich zusammen!‘, schalt sie sich innerlich. Der Stoff ihres Kleides riss an einer Stelle und ohne es kontrollieren zu können, versuchte Tenten so viel Platz wie möglich zwischen sich und Orochimaru zu bekommen. Doch er hielt sie so fest, dass ihre Bewegung nichts weiter als ein hilfloses Winden war. Orochimaru berührte durch den Riss ihre bloße Haut. ‚Halt es aus! Für Konoha! Für ihren Vater! Für Neji!‘ Ihre Finger umschlossen den Griff des Kunais. Tenten holte aus, um es ihm ins Herz zu stoßen.
 

Schmerz. Ein Schrei. Ihr Schrei! Ein brutaler Griff umschloss ihr Handgelenk, zwang sie ihre Finger zu öffnen. Das Messer fiel in den Schnee und das nächste was sie spürte, war ein so heftiger Schlag ins Gesicht, dass ihr Schnitt wieder aufriss und Blut über ihr Gesicht strömte. Hart kam sie auf dem Boden auf, doch der Verräter war schon bei ihr, schlug sie noch einmal ins Gesicht, sodass ihr Kopf herum geschleudert wurde.
 

„Hältst du mich wirklich für so dumm, Prinzessin?“ Seine Hand umschloss ihren Hals, als er sie mühelos hochhob. „Dieses Land gehört mir. Du gehörst mir! Sag‘ es!“ Angst schnürte ihr die Kehle zu, furchtbare Angst. Tenten wusste, dass sie verloren hatte. Alles verloren, was ihr jemals etwas bedeutet hatte. Doch sie wusste auch, dass ihr seine Worte niemals über die Lippen kommen würden. „Nein“, flüsterte sie und unterschrieb damit ihr Todesurteil.
 

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Nie hatte Neji Tenten stärker, schöner, stolzer, unberechenbarer, gefährlicher, verzweifelter oder entschlossener gesehen. Nie hatte er solche Angst um sie gehabt. Nie war er sich nutzloser vorgekommen, während sie einen Kampf auf Leben und Tod kämpfte. Sie war unglaublich schnell und das war der einzige Grund, warum Orochimaru sie nicht einfach überwältigen konnte. Aber all das war nicht mehr als eine Illusion. Tenten glaubte stark genug zu sein. Irgendeine Möglichkeit, eine Gelegenheit zu finden Orochimaru tödlich zu treffen. Sie hatte nicht den Hauch einer Chance. Orochimaru war viel zu stark. Neji sah es an jeder einzigen Bewegung, jedem Schlagabtausch. Aber Tenten würde trotzdem kämpfen. Kämpfen, bis sie Orochimaru getötet hatte, oder selbst den Tod fand. Neji hatte sie verloren. Egal, wie sehr er ihr zuschrie, dass sie verschwinden sollte. Egal, wie sehr er sich unter Schmerzen krümmte bei dem Versuch ihr zu Hilfe zu kommen.
 

Ihr Schwert flog durch die Luft. Orochimaru packte sie, flüsterte etwas in ihr Ohr, das er nicht verstand. Und dann setzte sein Denken aus, als er sah, wie der Verräter sie küsste. Hart. Demütigend. Besitz ergreifend. Metall blitzte auf und ehe Neji begriff, dass Tenten Orochimaru eine Falle gestellt hatte, schlug der Verräter ihr ins Gesicht. Neji sah ihre Angst. Sah die Panik in ihren Augen. Orochimaru hatte zu viele Schlachten geschlagen, um sich im Moment seines Triumpfes überrumpeln zu lassen. Neji schrie ihren Namen. Orochimaru schlug Tenten ein weiteres Mal ins Gesicht. Blut lief ihr über die Wange und malte rote Tränen auf ihre Haut. Eine wieder aufgerissene Wunde, ein glatter Schnitt, von dem er nicht wusste, wie sie ihn bekommen hatte. Orochimaru riss sie hoch, verlangte von ihr, dass sie aufgab, aber Tenten würde niemals ihr Land verraten. „Lass sie los, du Mistkerl!“, schrie Neji, doch seine Worte verhallten ungehört.
 

„Gib‘ endlich auf!“ Tenten versuchte Orochimarus Griff um ihren Hals zu lösen. Ihr Blut tropfte auf die Hand des Verräters. Einzelne Tropfen rannen seinen Arm entlang… Und Tentens Füße berührten den Boden nicht mehr… In diesem Moment veränderte sich etwas in Orochimarus Blick. Er hatte verstanden, dass er sie nicht brechen konnte.
 

„Ich brauche Euch nicht um Konoha zu beherrschen.“ Und dann drückte er zu. Tenten stieß einen röchelnden Laut aus, als Orochimaru ihr die Luft abdrückte. Sie wehrte sich, aber gegen die Brutalität des Heerführers war sie machtlos. „Tenten!“, schrie Neji, aber sie hörte ihn nicht mehr. Orochimaru würde sie vor seinen Augen umbringen.
 

Orochimaru würde sie ihm nehmen, wie er seinen Vater getötet hatte und ihn zu einem Leben ohne Sinn verdammt hatte. Bis Tenten ihm begegnet war. Tentens Blick wurde stumpf. Hatte sie bereits das Bewusstsein verloren? Er konnte diesen Anblick nicht ertragen. Konnte nicht mit ansehen, wie sie starb. Bilder huschten vor seinem inneren Auge vorbei.
 

Das kleine Mädchen, das ihm wutentbrannt hinterher lief… Die junge Frau, die so schön war wie die Nacht selbst und ihm eine Zukunft geben sollte… Tenten, wie sie voller Stolz gegen ihn kämpfte… Die zukünftige Herrscherin, die keine Furcht zu kennen schien in ihrem Bemühen ihr Land zu retten. Wie es sich anfühlte sie zu küssen…
 

Sie war sein Leben.
 

Neji wusste nicht, woher er die Kraft nahm. Er fühlte keinen Schmerz mehr. Keine Angst. Sein ganzes Denken war auf die Tatsache gerichtet, dass er ein Leben ohne Tenten nicht ertragen konnte. Er riss Ryujin mit seinem leichter verletzten Arm aus der Erde, rannte und vergaß alles um sich herum.
 

Orochimaru bemerkte ihn zu spät. Es schien als hätte er ihn aus dem Augenwinkel gesehen, doch der Heerführer war nicht schnell genug. In dem Moment als er sich nach ihm umdrehte, stieß Neji Ryujin durch Orochimarus Herz.
 

Seine Augen weiteten sich während seine Stimme brach. „Unmöglich.“ Orochimaru starrte auf die Klinge, die aus seiner Brust ragte. Blut rann an Ryujin herunter; das Schwert war nur Millimeter von Tentens Gesicht entfernt, doch sie selbst hatte keinen einzigen Kratzer davon getragen. Orochimaru ließ sie los und die Prinzessin fiel leblos in den Schnee. Orochimarus Blick begegnete Nejis, dann huschte er zu der am Boden liegenden Tenten. „D-du… w-wirst… sie… n-niemals… b-beschützen… k-können.“ Langsam gaben seine Beine unter ihm nach. Neji riss das Schwert aus Orochimarus Körper und dieser sackte in sich zusammen. All die Macht, die er besaß, war nichts im Angesicht des Todes. Orochimarus Mund verzog sich zu einem letzten verächtlichen Lächeln, bis er schließlich ins Nichts starrte.
 

Neji ließ Ryujin los, fiel auf die Knie. Er hatte Orochimaru getötet. Seine Welt geriet vollkommen aus den Fugen, er hatte keine Macht mehr über seine Gedanken. Sein Handeln. Er wusste nur, dass seine Angst Tenten zu verlieren, plötzlich größer gewesen war, als sein Hass auf den Mörder seines Vaters… Tenten! Neji stemmte sich mit aller Kraft auf die Beine, taumelte und war bei ihr. Zitternd fuhr er ihr mit den Fingerspitzen über die Wange. Sie regte sich nicht. Panik machte sich in ihm breit. Orochimarus letzte Tat durfte nicht ihr Tod sein. „Tenten!“ Irgendwie schaffte er es sie an sich zu drücken. „Tenten! Tenten! Wach auf! Du bist nicht tot!“ Ihr Körper war immer noch warm, doch sie atmete nicht. Er sah die Würgemale an ihrem Hals… „Tenten!“ Hatte sie sich bewegt? „Bitte, Tenten…“ Plötzlich schnappte sie nach Luft, hustete, atmete unregelmäßig und blinzelte dann.
 

Neji konnte seine Erleichterung nicht in Worte fassen. Für das, was er fühlte, gab es kein Wort. Es war kein Glück, es war viel mächtiger. Es war, als wäre ein Teil von ihm, den man ihm genommen hatte, zu ihm zurück gekehrt. Er merkte erst, dass er sie so fest er konnte an sich gedrückt hatte, als er ihre Stimme hörte. „Neji?“, flüsterte Tenten, „Was?-“ Ihr Blick fiel auf Orochimarus Leiche. „Es… es ist vorbei, Tenten.“, hörte er sich sagen, doch Tenten sah ihn nur verwirrt an und schüttelte den Kopf. Sie schien nicht zu wissen, wo sie war, oder aber der Sauerstoffmangel hatte ihre Sinne vernebelt. Doch dann wurde ihr Blick klar, sie riss in Panik die Augen auf und endlich verstand Neji, was sie sagen wollte.
 

„Vater!“, flüsterte Tenten. „Vater!“ Neji hörte die Angst in ihrer Stimme. Taumelnd kam sie auf die Beine und stolperte auf den zusammen gekrümmten Körper zu, der ihr Vater war. „Warte, Tenten!“, rief Neji und hatte Mühe ihr zu folgen. Noch immer bereitete ihm sein gebrochener Arm Höllenqualen und sein Körper, der von Anstrengungen und Verletzungen geschunden war, tat ein Übriges. Aber er durfte Tenten nicht allein lassen.
 

„Vater!“ Tenten beugte sich über den Fürsten, doch die Bewegungen, mit denen sich sein Brustkorb hob, waren beinahe nicht mehr wahr zu nehmen. Da war Blut, so viel Blut. Das Leben sickerte Tropfen um Tropfen aus ihm heraus…
 

„Tenten…“ Mao-Chéngs Augen waren glasig geworden und als er versuchte Tenten zu fixieren, glitt sein Blick für einen Moment über sie hinweg. Verzweifelt betrachtete Tenten die Verletzung des Fürsten, presste die Hände auf die Wunde in dem sinnlosen Versuch die Blutung zu stillen. „Vater! Halt durch! Ich hole Hilfe, warte hier auf mich.“ Ihre Stimme überschlug sich. „Orochimaru ist tot. Bitte, gib‘ nicht auf-“ „Nein.“
 

Der Fürst hob zitternd eine Hand und ergriff mit einer schwachen Bewegung Tentens. Er handelte völlig ruhig, ohne jede Hektik. Mao-Chéng sah seiner Tochter sanft in die Augen. „Es ist zu spät für mich, Tenten.“
 

Er sagte es mit einer solchen Endgültigkeit, dass Tenten kein weiteres Wort heraus brachte. Neji sackte neben Tenten auf die Knie und betrachtete die gebrochene Gestalt des Fürsten. Mao-Chéngs Blick traf seinen. „Ich habe so viele Fehler gemacht… Und mein größter war es, Hizashi zu verraten. Durch meine Dummheit habe ich dieses Land in einen Krieg geführt… Ich erwarte nicht, dass du mir jemals verzeihst, Neji Hyuga. Ich habe dir deinen Vater genommen und das Leben, das du hättest haben können… und dennoch … Dennoch hast du gekämpft. Für Konoha und für Tenten. Selbst für jemanden wie mich…“

Einen kurzen Augenblick schloss er die Augen, gab sich seinen Schmerzen hin und begann unregelmäßiger zu atmen. Als er die Augen wieder öffnete, war wieder ein wenig seiner Stärke daraus verschwunden. „Ich habe kein Recht dich um irgendwas zu bitten, aber ich tue es dennoch. Nicht als Herrscher, sondern als Vater.“ Mao-Chéng holte rasselnd Luft. „Ich bitte dich: Kümmere dich um meine Tochter. Beschütze sie, wenn ich es nicht mehr kann.“ Neji sah Mao-Chéng an, der ihn fest fixiert hatte, und hielt seinem Blick stand. „Ich schwöre es.“
 

„Tenten… “ Um Mao-Chéngs Mund bildete sich ein schwaches Lächeln. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie stolz ich auf dich bin.“ Tenten umschloss die Hand ihres Vaters mit beiden Händen. „Du… du bist nicht wie ich. Du-“ „Rede nicht weiter, Vater, bitte…“ Tränen glitzerten in ihren Augen. Doch der Fürst ging nicht auf ihren Einwand ein. „Du bist viel zu klug, als dass jemand wie Orochimaru dich hätte täuschen können. Als deine Mutter ermordet wurde, war ich wie von Sinnen. Ich habe Keiko über alles geliebt. Das war der Grund, wieso ich zu solchem Hass fähig war. Wieso … ich Orochimaru vertraut habe. Ich...“ Seine Stimme stockte und er musste husten. „Vater!“, rief Tenten. „Nein“, keuchte Mao-Chéng, „lass mich ausreden.“ Neji betrachtete versteinert, wie Tenten sich verzweifelt über ihren Vater beugte. Da war Blut. Tenten hatte nicht mitbekommen, dass Mao-Chéng bei seinem Hustenanfall bereits Blut gespuckt hatte… „Ich wollte dir ein guter Vater sein. Ich wollte dich beschützen und ich habe nicht gemerkt, dass ich mich dabei immer weiter von dir entfernt habe…“ „Nein“, unterbrach Tenten ihn, „du hast nicht versagt, du wurdest getäuscht. Du bist ein guter Vater.“ Sie wurde hysterisch, zitterte und schien kurz davor in Tränen auszubrechen.
 

„Aber du… trotz allem bist du zu der geworden, die du heute bist. In all meinen Vorstellungen hätte ich mir nicht mehr wünschen können. Du bist stark, Tenten, stärker als du es vielleicht ahnst… selbstloser und gerechter als ich es je sein werde… und … wenn du … für etwas… kämpfst… dann… gibst du nicht… eher … auf… bis…bis… du … es… erreicht… hast…“ Mit jedem Wort wurde seine Stimme leiser. „Vater…“ Stumme Tränen rannen Tenten übers Gesicht. „Ich… habe… a-an d-diesem … Land… v-versagt…, a-aber du, T-tenten… du w-wirst… Konoha … v-verändern.“ Mit letzter Kraft hob Mao-Chéng die Hand und streifte zitternd einen Ring von seinem Finger, in den ein Rubin eingelassen war, auf dem die Insignien Konohas prangten. Yin und Yang und darum die Wappen der fünf Clans. Vereint in einem komplizierten Muster von Linien. Mao-Chéng schloss Tentens Hand darum.
 

„I-ich… ü-überlasse… d-dir… die… Zukunft…“
 

Mao-Chéng sah seine Tochter an und für einen Moment war es Neji, als hätte der alte Mann nach allem, was er über die Jahre hatte ertragen müssen, endlich Frieden gefunden. „Vater?“, flüsterte Tenten, doch es kam keine Antwort mehr. Mao-Chéngs Hand, die Tentens um den Ring geschlossen hatte, erschlaffte und fiel reglos in den Schnee.
 

Mao-Chéng war tot.
 

„Nein!“ Ihre Stimme war halb Schrei, halb Weinen. „Nein! Nein! Nein! Vater! Bleib bei mir!“ Doch im Gesicht des Fürsten zeigte sich keine Regung. Nichts, nur starrer Tod. Tenten umklammerte den Ring, den ihr Vater ihr gegeben hatte. Ihr Griff war fest, obwohl der Rest ihres Körpers unter ihren Schluchzern bebte. „Nein… bitte… du kannst mich nicht verlassen und mir die Zukunft anvertrauen. Ich habe versagt! All diese Menschen… sie sind gestorben, weil ich den Krieg nicht aufhalten konnte!“
 

Heiße Tränen tropften auf das Gesicht des Toten. Alles brach aus ihr heraus. Die Monate des inneren Zerfalls, die Jahre, in denen sie stets ihrer Pflicht gefolgt war und nicht einmal an sich selbst gedacht hatte, all die Opfer des Krieges, den sie nicht zu verhindern vermocht hatte und die unendliche Trauer um ihren Vater. Tenten glaubte, dass sie das Erbe ihres Vaters niemals annehmen konnte. Sie hielt sich für schwach und glaubte, dass all ihre Anstrengungen nichts ausrichten würden. Es brach Neji das Herz.
 

„Tenten…“ Seine Stimme war vorsichtig, als könnten seine Worte sie zerbrechen. Sanft legte er eine Hand auf ihre Schulter. „Tenten, es ist nicht deine Schuld.“ „Nein!“ Ihre Heftigkeit erschreckte ihn. „Wäre ich nicht hierhergekommen, dann wäre all das nicht passiert und mein Vater…“ „Es wäre passiert. Früher oder später. Mao-Chéng war ein starker Mann, der einen eisernen Willen besaß, aber Orochimaru hatte ihn zu sehr geblendet und als er es erkannte, war es zu spät. Aber er ist nicht gestorben ohne der Welt etwas zu hinterlassen: Dich.“
 

Neji konnte sehen, wie ihre Augen ihn fanden. Ihr Blick war voller Angst, Zweifel und Schmerz. Die Augen vom Weinen rot und verquollen, der hässliche Schnitt über der Wange, die Würgemale am Hals… Sie hatte für das Land alles gegeben. „Ich…“ Ihre Stimme war so dünn, dass er sie kaum verstand. „Ich… was kann ich schon tun? Ich kann nicht mehr weiter und-“ „Nein!“ Er packte sie an der Schulter, hielt sie einen halben Meter von sich weg und zog sie langsam von dem Leichnam ihres Vaters fort.
 

„Neji…“ Ihre Stimme war nur noch ein Hauch. „Sieh mich an!“, befahl er, „sieh mich an… Du hast mich gerettet, du hast mich vollkommen verändert, mir ein Ziel gegeben-“ „Neji-“ Sie wollte noch etwas sagen, aber er ließ sie nicht. „Sieh mich an, Tenten! Du hast mir das Leben gerettet. Ist das etwa Nichts?!“
 

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„Sasuke! Komm zu dir!“ Kakashi Hatake atmete schwer. „Irgendetwas stimmt hier nicht-“ Doch Sasuke Uchiha hörte ihn nicht. Er war wie im Rausch. Sie befanden sich mitten auf dem Schlachtfeld und die Schreie und das Blut stachelten seinen Schüler nur noch mehr an. Ein krankes Lächeln erschien auf Sasukes Gesicht, während seine Augen ihn fanatisch fixierten. Blutgier. Sasuke Uchiha hatte so viel verloren, dass ihm nichts mehr blieb außer dem Kampf. Blitzschnell stürzte er sich auf seinen Meister, führte einen Schwertstreich auf dessen schwächere rechte Seite, den Kakashi nur mit Mühe abwehren konnte, und war im nächsten Moment bereits wieder herum gewirbelt.
 

Sie verkeilten sich ineinander. Die Waffen zittern unter ihrer Kraft, aber keiner von ihnen gab nach. Sasuke war stärker als früher, aber Kakashi vermutete, dass dieser Umstand daher rührte, dass er nur noch einen Arm besaß und dieser durch die zusätzliche Belastung ein ganz neues Maß an Kraft entwickelt hatte. „Kakashi, wir müssen ihn töten. Du kannst ihn nicht allein aufhalten!“, rief einer der Soldaten. „Nein!“, brüllte er zurück, „verschwindet! Ich komme allein klar!“ Unsicher verharrten die Samurai, doch einem Befehl eines ihrer Truppenführer konnten sie sich nicht widersetzen. Kakashi kniff grimmig die Lippen zusammen und verfolgte aus dem Augenwinkel den Rückzug seiner Untergebenen. Sie mussten über die Toten steigen, die durch die Klinge seines Schülers gefallen waren. Kakashi sah Sasuke in die Augen und es kam ihm so vor, als würde er ins Nichts blicken. Was war nur aus dem Jungen geworden, den er einst unterrichtet hatte? Für eine Sekunde sammelte er sich und verpasste seinem Schüler einen schmerzhaften Tritt in den Magen, der ihm Raum verschaffte.
 

Einen Moment lang wirkte Sasuke wieder klar. Kakashi hatte ein Dutzend Mal auf dieselbe Weise die Verteidigung seines Schülers durchbrochen. „Sasuke!“, versuchte er zu ihm durchzudringen, aber der Augenblick war schon wieder fort. „Sasuke!“, rief Kakashi wieder, „Dieser Kampf ist sinnlos! Wir werden beide nur manipuliert!“ Doch seine Worte stießen auf taube Ohren. Sasuke schien wieder weit fort zu sein. Hass lag in jedem seiner Angriffe. Hass, der nicht Kakashi galt, aber sich irgendwie entladen musste.
 

Der Ronin kannte nur Leben oder Tod und auf der Schwelle dazwischen fristete er sein Dasein. „Wenn du hier stirbst, wirst du Itachi nie wiedersehen!“ Sasuke hielt inne. Endlich schien er aus seiner Trance zu erwachen. „Was wisst Ihr über meinen Bruder?!“ „Hör‘ dir an, was ich zu sagen habe und dann erzähle ich dir alles, was du wissen willst.“ Sasuke musterte ihn misstrauisch und trat langsam einen Schritt nach links. Er ließ Kakashi keine Sekunde aus den Augen, versuchte zu erkennen, was er als nächstes tun würde. Dann hielt er inne. „Wer sagt mir, dass das nicht nur leere Versprechungen sind?“ Der Spross des Uchiha-Clans hob drohend die schwarze Klinge. Kakashi sah ihm direkt in die Augen. „Habe ich dich jemals angelogen, Sasuke?“
 

Für einen Moment schien Sasuke unsicher, doch dann fasste er einen Entschluss. „Ich will, dass Ihr Euer Schwert einsteckt, Meister.“ Kakashi zögerte. Seine Waffe inmitten in der Schlacht aufzugeben, konnte sein Todesurteil bedeuten… Andererseits brauchte er Sasukes Vertrauen und zur Not war er durchaus in der Lage sich mit bloßen Händen zu verteidigen. Widerwillig ließ er sein Schwert in die Scheide gleiten und nahm in diesem Augenblick Sasukes Bewegung nicht wahr. Zu spät erkannte er seinen Fehler. Sasuke war schnell, zu schnell. „Ich vertraue niemandem, Meister!“ Kakashi, der immer noch die Hand auf dem Schwertgriff hatte, riss die Klinge wieder aus der Scheide. Sasuke stürzte auf ihn zu, während Kakashi jeden Schlag seines Herzens überdeutlich wahrnahm. Er würde seinen eigenen Schüler töten müssen.
 

Sasuke war fast bei ihm, als er eine Bewegung bemerkte, die noch schneller war, als die seines Schülers. Bevor Kakashi und Sasuke erneut aufeinander treffen konnten, war jemand zwischen ihnen. In jeder Hand ein Schwert, mit dem sie sowohl Sasukes als auch Kakashis Schlag abfing. Ihr Gesicht war blutverschmiert, aber die Entschlossenheit, mit der sie sich ihnen beiden in den Weg stellte, war unverkennbar.
 

„Du?!“ Sasuke war genauso überrascht wie er selbst. Tenten zitterte vor Anstrengung, aber sie wich keinen Millimeter zurück. „Waffen weg!“, befahl sie dann in einem so gebieterischen Ton, den Kakashi bei ihr noch nie gehört hatte. Langsam löste Kakashi seine Klinge von ihrer. Kurz weiteten sich seine Augen. Sie hatte seinen Angriff mit Ryujin geblockt. Nejis Schwert. Kakashi musterte das zweite Schwert. Ein Schwert aus Bronze, dessen Klinge wie bei Ryujin und Orion mit zahlreichen Symbolen verziert war. So lang war es verschollen gewesen und jetzt tauchte es wieder auf. Amaterasu, das Sonnenschwert. Er hätte es wissen müssen.
 

„Steck‘ dein Schwert ein, Uchiha, oder ich werde mit all meiner Kraft gegen dich kämpfen.“ Sasuke blickte von Kakashi zu ihr und berechnete seine Situation. Tenten wusste, dass er einschätzte, ob er eine Chance hatte. Doch wenn er sich ihr widersetzte, würde er gegen sie und Kakashi gleichzeitig kämpfen müssen und dabei würde er verlieren, egal wie gut er auch war. Langsam ließ Sasuke Orion sinken. Tenten hörte wie Kakashi kaum merklich ausatmete.
 

„Tenten-hime“, wandte sich Kakashi nun an sie, „was ist passiert?“ „Orochimaru ist tot.“ Kakashi und Sasuke wandten synchron die Köpfe zu Neji, der vorsichtig vom Rücken eines Pferdes rutschte. Nachdem der Fürst gestorben war, hatten sie die beiden Pferde, die vermutlich ihm und Orochimaru gehört hatten, im Wald gefunden. „Neji“, flüsterte Kakashi. „Du lebst?“ „Das können wir ändern“, knurrte Sasuke. Wütend erwiderte Neji Sasukes Blick. „Ihr werdet nicht gegeneinander kämpfen“, sagte Tenten, ehe die beiden aufeinander losgehen konnten, „das ist ein Befehl.“ „Ich nehme keine-“ – „Doch, das wirst du.“, fiel Neji ihm ins Wort.
 

Kakashi war Nejis Blick gefolgt, der auf ihre Hand gerichtet war. Kakashis Augen weiteten sich, als er den Ring entdeckte. Tenten drehte sich zu ihm um. „Das-“ Und auch, wenn die Trauer sie noch immer zerriss, fand sie die Kraft die folgenden Worte auszusprechen. „Die Zeit des leeren Throns ist angebrochen.“ Neji warf ihr einen leicht verwirrten Blick zu, aber Kakashi hatte ihre Worte verstanden.

„Mao-Chéng ist tot?“ Kakashi betrachtete noch immer den Siegelring, den sie nun an ihrer rechten Hand trug. „Ja.“, sagte Tenten. „Und Orochimaru ist auch tot?“, hakte Kakashi nach. Tenten nickte und sah zu Neji, der sich nur noch schwer auf den Beinen halten konnte. Der Ritt hatte ihn angestrengt… Doch in seinen Augen stand Entsetzen, als er sich umblickte und auf all die Verwüstung um sie herum aufmerksam wurde. „Orochimaru ist ein Verräter“, sagte Neji mit unterdrückter Wut, „er hat all das hier geplant und als er sich sicher war, dass sein Plan aufgehen würde, hat er Mao-Chéng umgebracht.“ Kakashi wartete auf noch mehr, aber Neji schwieg.
 

Tenten ging zu Neji und reichte ihm sein Schwert, das dieser mit schmerzverzehrter Miene mit der linken Hand entgegen nahm. Den gebrochenen rechten Arm, trug er mittlerweile in einer Schlinge, für die sie den Stoff ihres Kleides zerschnitten hatte. Die Schulterverletzung hatte Tenten ebenfalls notdürftig verbunden, sodass er zumindest diesen Arm ein wenig bewegen konnte. Neji betrachtete sein Schwert und schien sich für einen Moment seinen Gedanken hinzugeben. Dann atmete er aus und sah seinen Lehrer an. „Ich habe Orochimaru getötet.“
 

Kakashi erwiderte nichts. Doch er schien keine weiteren Informationen zu brauchen. Zumindest nicht jetzt. Schließlich wandte er sich wieder an Tenten. „Was habt Ihr jetzt vor, Prinzessin?“ Tenten antwortete ohne zu zögern. „Ich übernehme das Kommando über Konohas Armee. Ich werde diese Schlacht beenden und wenn es das letzte ist, das ich tue.“
 

„Das könnte tatsächlich das Letzte sein“, erklärte Sasuke gehässig. „Nicht, wenn ich es verhindern kann“, fuhr ihm Neji über den Mund. Beide funkelten sich an, aber sie gingen zumindest nicht aufeinander los. Plötzlich fuhr Neji herum, als hätte er etwas gehört. „Runter!“, schrie er, riss sie mit sich und ließ gleichzeitig die Zügel seines Pferdes los, das in Panik auf die Hinterbeine stieg und über sie hinweg setzte. Der Pfeil blieb keinen Meter von ihnen im Boden stecken. Sasuke und Kakashi waren indessen ebenfalls in Deckung gegangen. Tenten sah auf, doch sie fand den Schützen nicht. Neji atmete abgehackt. Der Aufprall musste ihm mit seinen Verletzungen noch viel mehr weh getan haben als ihr.

Sie wollte aufstehen, doch kaum, dass sie sich bewegt hatte, drückte Neji sie auf den Boden und schirmte sie mit seinem Körper ab. Kurz trafen sich ihre Blicke. Neji setzte zum Sprechen an, aber bevor er etwas sagen konnte, ging der nächste Pfeil nicht weit von ihnen nieder. „Bleib unten“, keuchte Neji, „rühr dich nicht von der Stelle, dann-“
 

„Was ist los, Prinzessin?!“, ertönte da eine Stimme, „lauft Ihr feige vor mir weg wie beim letzten Mal?“ Tenten erstarrte. Das… das konnte nicht sein. „Tenten!“, rief Neji, aber sie hatte sich schon los gerissen und war aufgestanden, während Neji sich abmühte wieder auf die Beine zu kommen. Gehetzt schweifte ihr Blick über die Landschaft. Vorbei an Schnee und Eis, dem See und all den Toten. Es war als ob sie ihn spürte, noch bevor sie ihn sah. Am Waldrand, im Schutz der Bäume stand Kabuto, hielt den Bogen erhoben und zielte auf ihren Kopf.
 

Nein… Tenten wollte es nicht wahr haben. Denn, wenn Kabuto lebte, dann war Temari… „Was hast du mit Temari gemacht!“, rief sie und zog sowohl Nejis, Kakashis, als auch Sasukes überraschten Blick auf sich. „Was glaubt Ihr wohl?“, erwiderte Kabuto und bestätigte damit Tentens schlimmste Befürchtungen.

Nein. Nein NEIN!!! Temari konnte nicht tot sein. Temari war stark. Temari hatte sie gelehrt mutig zu sein, selbst wenn es Dinge gab, die sie beinahe verzweifeln ließen.
 

„Tenten-hime!“ Sie bemerkte den Pfeil zu spät. Neji und Kakashi handelten ohne zu zögern. Kakashi war als Erster bei ihr, stieß sie zur Seite und der Pfeil traf ihn in den Arm. Die Gesichtszüge des alten Kriegers wurden zu einer schmerzhaften Grimasse. Doch Tenten hatte keine Zeit erschrocken zu sein, denn im selben Moment riss ein weiterer Pfeil ein Loch in ihre Kleidung. Doch zu ihrem Glück blieb hatte er keinen Schaden angerichtet.
 

Warum nur war sie so dumm gewesen? Sie befanden sich auf freiem Feld, ohne Deckung weit und breit und sie hatte alle in Gefahr gebracht. Es war als müsste Kabuto sie nur aus sicherer Entfernung erschießen.

„Bleibt nicht stehen!“, brüllte Kakashi Sasuke und Neji zu, die verbissen den Angriffen auswichen. „Hat einer von euch einen Bogen?“ „Sehe ich so aus, als könnte ich einen benutzen?!“, fauchte Sasuke, als er nur knapp einem von Kabutos Pfeilen entging. „Neji?“, schrie Kakashi. „Sein Arm ist gebrochen!“, rief Tenten ihm zu, „er kann kaum ein Schwert halten!“ Kakashi fluchte.
 

Tentens Blick glitt zu Kabuto, der mit eiskalter Miene auf sie anlegte. Wenn sie doch nur näher am Wald wären! „Teilt euch auf!“, rief Kakashi seinen Schülern zu, „er kann uns nicht alle gleichzeitig angreifen. Ihr bleibt bei mir, Prinzessin!“ Tenten hatte keine Gelegenheit zu protestieren, da schon der nächste Pfeil dicht neben Kakashi und ihr durch die Luft zischte. Hinter Kabuto war jemand aufgetaucht, der offensichtlich schwer verletzt war. Kabuto fuhr herum und für einen Moment kamen Kakashi, Neji, Sasuke und sie wieder zu Atem. Doch Tentens Erleichterung verwandelte sich in Entsetzen, als sie begriff, was vor sich ging.
 

Temari.
 

Temari, die Kabuto angriff, der mit einem Lächeln einen Pfeil auf sie abschoss. Temari hätte ausweichen können, doch sie tat es nicht. Es war das Wissen einer Kriegerin, die ihr ganzes Leben gekämpft hatte. Denn wenn sie dem Pfeil ausgewichen wäre, dann hätte sie ihre Chance zum Angriff verspielt…

Das Geschoss durchbohrte ihre Schulter, doch Temari hielt nicht inne. Mit letzter Kraft schwang sie die Kusarigama, doch Kabuto war zu schnell. Der nächste Pfeil durchstieß ihre Hand, sodass ihr die Waffe entglitt. „Temari!“, schrie Tenten, aber es war zu spät. Kabuto hatte ein Messer gezückt und setzte zum Angriff an, als ihn ein Schwerthieb in die Seite traf und er rückwärts stolperte.
 

Alles ging so schnell, dass ihre Augen dem Geschehen fast nicht folgen konnten. Temari war zu Boden gegangen und im gleichen Augenblick war ein Kampf zwischen Kabuto und seinem neuen Wiedersacher entbrannt. Für einen Bogenschützen war der Nahkampf denkbar ungünstig, aber Kabuto schlug sich geschickt. Er war nicht umsonst Orochimarus rechte Hand gewesen, allerdings schien sein Gegner ein Meister mit dem Schwert zu sein. Schlag um Schlag krachten sie ineinander. Kabuto mit List und Tücke, der Fremde mit brillanten Manövern, wie Tenten sie noch nie gesehen hatte.
 

„Wer ist das?“, fragte Neji, als er keuchend sie und Meister Kakashi einholte. Kakashi hatte Kabutos Schwäche erkannt und versuchte nun so dicht wie möglich an den Bogenschützen heran zu kommen, um ihn in einen Nahkampf zu zwingen. „Ich weiß es nicht“, antwortete Kakashi im Laufen, „aber wir sollten ihm höchst dankbar sein. Ohne ihn wären wir tot.“ „Aber, Kabuto-“, fing Neji an, doch im selben Moment, ertönte ein Schrei von dem Fremden. Entsetzt beobachtete Tenten, wie ihr Retter zu Boden ging. Seine Gestalt fiel in sich zusammen, wenngleich er seine Waffe noch immer umklammert hielt. Irgendetwas an der Art, wie er sich bewegte – wie jemand, der zwar einen wachen Geist, aber einen vom Alter gebeugten Körper besaß – kam ihr seltsam vertraut vor. Und da erkannte sie ihn. Bevor Kakashi noch Neji reagieren konnten, rannte sie auf die Kontrahenten zu. Angst schnürte ihr die Kehle zu…
 

„Sarutobi-sensei!“ Sie stolperte mehr, als dass sie rannte. Kakashi und Neji, die einen schnellen Blick ausgetauscht hatten und ohne Worte zu einer Übereinkunft gekommen waren, befanden sich dicht hinter sich ihr, wenngleich Neji sich bemühen musste, Schritt zu halten.
 

Als er ihren Schrei hörte, blickte Kabuto auf. Tenten legte eine Hand an Amaterasus Heft, während sie sich gleichzeitig aufs Rennen konzentrierte. Sie verschwendete keinen Gedanken mehr an Kabutos Bogen. Alles was noch in ihr übrig geblieben war, war der Wunsch nicht noch einen ihr nahestehenden Menschen zu verlieren.
 

„Kabuto!“, rief sie, „es ist sinnlos ihn zu töten! Orochimaru ist tot!“ Hiruzen Sarutobi hob den Blick und sah sie an. Tenten dachte an die Worte, die er ihr gesagt hatte. Ihr wart die Einzige, die den Menschen Hoffnung gab. Würde ihr Lehrer für diese Hoffnung sein Leben geben? In Kabutos Gesicht regte sich nichts, doch darauf konnte sie sich nicht verlassen. „Orochimaru ist tot!“, schrie sie, „es ist vorbei!“
 

Ein markerschütternder Schrei ließ sie inne halten. Es war ein Geräusch, das gleichzeitig Wut und Schmerz war. Unendlicher Schmerz. Etwas Vergleichbares hatte sie noch nie gehört. Tenten hatte nicht einmal gewusst, dass ein Mensch ein solches Geräusch zustande bringen konnte.
 

„Nein!“, hörte sie Neji hinter sich, aber noch ehe sie sich umwenden konnte, riss etwas sie zu Boden. Kakashi war gegen sie geprallt, als er einen Fremden abwehrte, der wie ein Sturm über sie kam. Sie hatte ihn bis zu diesem Moment nicht gesehen. Neji, der ohnehin nicht kämpfen konnte, war von ihm überwältigt worden und lag benebelt am Boden.
 

„Vorsicht!“, brüllte Kakashi und schirmte sie mit seinem Körper ab, doch mehr Zeit zu reagieren hatte er nicht. „Aus dem Weg!“, fauchte der Fremde, stieß Kakashi mit brachialer Gewalt zur Seite und brachte ihm dabei eine Schnittwunde am Arm bei. Tenten schaffte es gerade noch ihr Schwert aus der Scheide zu reißen, um einen Schlag, der zweifellos dem Zweck diente sie zu töten, zu parieren.
 

„Wer seid Ihr?!“, rief sie voller Angst, aber er antwortete nicht. Stattdessen packte er mit der freien Hand ihr Handgelenk und drückte zu. Der Schmerz kam so plötzlich, dass sie beinahe Amaterasu losgelassen hätte.
 

Tenten keuchte vor Anstrengung, aber sein Griff war unerbittlich. Selbst, als sie versuchte, seine Hand mit ihrer freien zu lösen. Mit purer Kraft hatte er sie bewegungslos gemacht. All ihre Schnelligkeit würde ihr nichts nützen. Panik machte sich in ihr breit. Sie konnte sich nicht befreien und währenddessen war ihr der Fremde so nah gekommen, dass seine Klinge fast ihre Haut berührte.
 

„Warum tut Ihr das?!“ Er funkelte sie an und sein Gesicht war nur etwas mehr als eine Handbreit von ihr entfernt. „Ihr habt mir doch selbst Grund geliefert! Meister Orochimaru hat durch Euch den Tod gefunden!“ „Er hat meinen Vater umgebracht und … er wollte mich umbringen!“ „Und dieses Werk werde ich zu Ende bringen!“, herrschte sie der Fremde an. „Aber warum?!“ Ihr Angreifer hielt inne und da wusste sie, dass er sich ganz genau wie sie fühlte. Tief in ihm spürte er denselben Schmerz wie sie. Dieser Mann war nicht wie Orochimaru. Er war ihm treu, aber er hatte etwas an sich, das … ihn von dem skrupellosen Verräter unterschied.
 

„Warum wollt Ihr das tun?“, fuhr Tenten zitternd fort, als sie sicher war, dass er ihr zuhörte. „Mein Vater ist tot. Orochimaru ist tot. Aber sie kommen nicht wieder zurück, wenn einer von uns stirbt.“ Für einen kurzen Augenblick lockerte sich der Griff ihres Angreifers. Fast glaubte Tenten der Fremde würde sie loslassen, aber im nächsten Moment schnellte sein Kopf herum. Kaum eine Sekunde später riss ihn jemand nach hinten. Von der plötzlichen Bewegung überrumpelt, fiel Tenten in eine Schneewehe.
 

Zu ihrer Überraschung war es Naruto, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war und sich nun dem Fremden stellte. Er hatte ihm die Arme um den Hals geschlungen und versuchten ihn nach hinten zu zerren. Erst jetzt fand Tenten Gelegenheit ihren Angreifer genauer anzusehen. Er trug einen blutroten Umhang, wie Tayuya einen getragen hatte, was ihn als einen Hayai auswies. Sein Haar, das bemerkenswert hell war, streifte seine Schulter, als er zu Naruto herum fuhr.
 

Es war kein Wunder, dass weder der Fremde noch sie selbst Naruto so spät bemerkt hatten. Dessen Kleidung war vollkommen weiß, was ihn im Schnee beinahe unsichtbar machte und ihm die Möglichkeit bot sich seinem Gegner unbemerkt zu nähern. Sein Angriff erfolgte vollkommen lautlos, ungesehen und tödlich.
 

Naruto ließ ihrem Angreifer keine Gelegenheit zur Flucht. Sobald er nah genug war, entwand er Orochimarus Anhänger das Schwert. Doch dieser wehrte sich und er war stärker, als Tenten erwartet hatte. Seine Verteidigung – selbst waffenlos- war beinahe lückenlos, als wäre sie ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Doch Naruto war im Nahkampf fast unbezwingbar, wie sie selbst erlebt hatte. So sehr sich der Hayai auch wand; er hatte keine Chance.
 

Hatte er sich aus einem Griff befreit, riss ihn Naruto bereits zu Boden. Der Fremde rammte Naruto einen Ellbogen schmerzhaft in den Magen, was diesen für einen Moment ablenkte, aber der Fremde schaffte es nicht schnell genug wieder auf die Beine zu kommen. Seine Bewegungen, die zwar immer noch geschmeidig waren, wurden langsamer. Erst da erkannte Tenten, dass er verletzt war. Das Blut, das sie zuerst für das eines anderen gehalten hatte, war sein eigenes und hatte bereits einen Großteil seines Hemdes durchtränkt.
 

Metall blitzte auf und Tenten erwachte aus ihrer Starre. Naruto hatte eine Hand frei bekommen, mit der er einen Kunai hielt. Erbarmungslos ließ er das Messer herab sausen. Für einen Augenblick traf der Blick des Fremden den ihren. Es war ein stolzer Blick und er war voll von Schmerz.
 

„Nein!“ Tenten wusste selbst nicht, woher das Wort gekommen war. Naruto hielt im letzten Moment inne. Das Kunai schnitt leicht in den Hals seines Wiedersachers, sodass ein feines Blutrinnsal eine rote Linie auf seine Haut malte. Dann sah Naruto auf. In seinen Augen schimmerte immer noch das kalte Eisblau. Es war genau der gleiche Blick, den er gehabt hatte, als er Dosu das Genick gebrochen hatte.
 

„Tenten, weißt du, was du da sagst? Das ist Kimimaro Kaguya.“ Tenten sah hilflos auf das Messer an Kimimaro Kaguyas Hals. „Das ist nicht richtig.“, flüsterte sie. Kimimaro rührte sich nicht. „Er hat unzählige Unschuldige in Orochimarus Auftrag getötet. Er hat Gaara ein Auge ausgestochen und Neji beinahe umgebracht. Er ist viel zu gefährlich, um ihn am Leben zu lassen.“ Er hatte Neji…? Dieser Mann … Kimimaro Kaguya… hatte dafür gesorgt, dass Neji fast gestorben wäre? „Es ist besser so“, sagte Naruto sanft. Seine Hand, die das Kunai umklammert hielt, kam zur Ruhe. Kimimaro Kaguya starrte ausdruckslos auf die Waffe.
 

Vielleicht hatte Naruto recht, aber sie glaubte, dass da noch etwas anderes in Kimimaro Kaguya war, als seine bedingungslose Treue zu Orochimaru. „Nein“, sagte sie fest, „du wirst ihn nicht umbringen.“ Tenten stand auf, klopfte den Schnee von ihrer Kleidung und sah auf den gebrochenen Mann herunter. „Wenn ich zulassen würde, dass er stirbt, bin ich nicht besser als Orochimaru.“ „Wagt es nicht, Meister Orochimaru zu beleidigen!“ Kimimaro funkelte sie hasserfüllt an. „Da hörst du es“, knurrte Naruto, „ein falsches Wort über seinen Herrn und er will dir an die Kehle gehen!“ Tenten ging nicht auf seinen Einwand ein, trat einen Schritt auf den Hayai zu und sah ihm dann in die Augen.
 

„Kimimaro Kaguya“, begann sie, „ich lasse Euch am Leben. Ihr seid nicht Orochimaru und ich gedenke nicht jemanden zu töten, der sich den Tod herbei sehnt.“ Für einen Sekundenbruchteil weiteten sich Kimimaros Augen. Er war … überrascht, dass sie erkannt hatte, warum er sie wirklich angegriffen hatte. Als er sie hatte sagen hören, dass sein Herr gefallen war, hatte er es ihr geglaubt. Orochimarus Plan zur Machtübernahme hatte nicht ihre Freiheit beinhaltet. In diesem Moment wusste er, dass Orochimaru gescheitert war und er beschloss seinem Meister zu folgen. Selbst in den Tod. Hatte er gewusst, dass er mit seinem Angriff scheitern würde?
 

Tenten atmete ein. Dann fuhr sie fort: „Wenn Euer Leben seinen Sinn verloren hat, dann findet einen neuen. Ein Leben… ist so unendlich viel wert. Ich glaube nicht daran, dass Ihr von Anfang an auf Orochimarus Seite wart. Ihr habt geglaubt das Richtige zu tun und daran ist nichts Falsches. Aber Orochimarus Weg ist nicht der, der zur Freiheit führt.“ „Und Eurer ist es?“ Kimimaro sah sie abwartend an. Noch immer voller Wut und Schmerz, doch er hörte ihr zu. Narutos Kunai schenkte er keinerlei Beachtung. „Ich behaupte nicht, dass der Weg, den ich gehen werde, der richtige ist“, erwiderte Tenten, „Ich kann nur versuchen etwas zu tun, an das ich glaube. Jeder wählt selbst seinen Weg. Ich kann Recht behalten, doch genauso gut könnte ich scheitern. Ebenso wie Ihr, Kimimaro Kaguya. Ich gebe Euch diese eine Chance. Vergesst das niemals. Niemals!“
 

Naruto löste die Waffe von Kimimaros Hals, erhob sich und warf ihr einen Blick zu. „Es ist deine Entscheidung, Tenten“, sagte Naruto, „aber es wäre klüger gewesen ihn zu töten.“ Sie sah ihn scharf an und ließ Amaterasu in die Scheide zurück gleiten. „Ich beabsichtige nicht klug zu handeln, sondern richtig.“
 

Zuerst rührte sich Orochimarus Lakai nicht. Stumm blieb er liegen, als müsse er eine Entscheidung in seinem Inneren ausfechten. Oder waren es die Schmerzen, denen er nicht länger stand hielt? Sie konnte es nicht sagen. Einer seiner Finger zuckte. Angespannt beobachtete Tenten, wie Kimimaro sich langsam aufrichtete. Jetzt, als sein ganzes Denken nicht mehr auf den fanatischen Gedanken gerichtet war zu sterben und sie mit sich in den Tod zu reißen, schien er seine Verletzung zu spüren. Er riss einen Streifen seines Umhangs ab und verband damit behelfsmäßig die Wunde. Kurzzeitig würde er so die Blutung stoppen können, aber es lag an ihm, ob er es schaffte.
 

Kimimaro wusste das. Misstrauisch betrachtete er Naruto wie in der Erwartung eines erneuten Angriffs, doch der Attentäter rührte sich nicht. Schließlich wandte Kimimaro sich ihr zu. Seine blaugrünen Augen fanden ihre und auf einmal hatte Tenten keine Angst mehr. Kimimaro Kaguya, Orochimarus mächtigster Krieger, war geschlagen. Auf eine Art und Weise wie man ihn nicht hätte schlagen können, selbst, wenn man ihn im Kampf bezwungen hätte. Er hatte eine Entscheidung gefällt und es war ein Weg, von dem er nicht wusste wohin er führte.
 

Als er seine Stimme erhob, schwang etwas darin mit, das seinen Worten einen Klang verlieh, der nicht an dessen Aufrichtigkeit zweifeln ließ. „Ich werde Euch zurückzahlen, was Ihr mir gegeben habt, Prinzessin. Lebt wohl.“ Er warf noch einen letzten Blick zurück, dann drehte er sich um und begann einen neuen Weg. Einen Weg durch Schnee und Eis und auf der Suche nach etwas, woran er glauben konnte. Einem Teil seiner selbst, der seinem Leben wieder einen Sinn verlieh.
 

„Ihr seid eine Närrin!“ Tenten und Naruto fuhren gleichzeitig herum, doch es war nur Sasuke Uchiha, der sie feixend betrachtete. „Kimimaro Kaguya wird sich nicht ändern. Er wird im Schatten warten, bis Ihr ihn vergessen habt und dann bringt er zu Ende, was er angefangen hat.“ „Wenn dir das so wichtig ist, wo warst du dann, um zu verhindern, dass es so weit kommt?“, fuhr Naruto dazwischen. „Ich muss dir keine Rechenschaft ablegen, Naruto.“, erwiderte Sasuke aalglatt.
 

„Schluss jetzt!“, ertönte da Kakashis Stimme. Durch die Verletzung war er zwar ein wenig blass geworden, aber noch immer verströmte er Autorität. Sein Körper war angeschlagen, aber mit eisernem Willen kämpfte er sich vorwärts. Gleichzeitig stützte er Neji, der aussah, als würde er jeden Moment zusammen brechen. Tenten stürzte auf die beiden zu und half Kakashi Neji aufrecht zu halten, was sich aufgrund dessen Schulterverletzung und dem gebrochenem Arm als schwieriger erwies, als angenommen.
 

„Neji!“, rief Tenten, „geht es dir gut?!“ Neji wollte mit der Schulter zucken, verzog jedoch schmerzhaft das Gesicht und brach die Bewegung auf halber Höhe ab. „Es ging mir schon besser“, brachte er mit einem schiefen Lächeln heraus. Erleichtert sah Tenten ihn an und fühlte, wie eine Last von ihr fiel. Neji würde wieder gesund werden.
 

„Du hast Kimimaro gehen lassen.“, riss er sie aus den Gedanken und Tenten, die nicht mit einer so schnellen Konfrontation gerechnet hatte, erschrak. „Er ist stark. Stärker als ich“, sagte Neji, „und er wollte dich umbringen. Warum hast du ihn ziehen lassen?“ Sie wandte den Blick ab. „Weil ich etwas in ihm gesehen habe, das mich an ihn glauben ließ. Es war dasselbe, warum ich an dich geglaubt habe und an Naruto.“
 

„Naruto?“, warf Kakashi ein und Tenten nickte bestätigend. Naruto ließ das Kunai, das er immer noch in der Hand hielt, einmal um den Finger rotieren, dann erwiderte er die musternden Blicke, die auf ihm lagen. „Ich habe dich gespürt. Während der Meditation.“ Neji ließ Naruto nicht aus den Augen „Du warst es, oder? Der Attentäter, der Shikaku Naru umgebracht hat und auch versucht hat Tenten zu töten.“

„Ich leugne nicht, was ich bin.“, antwortete Naruto, „ein Werkzeug des Todes. Einer, der nur nach striktem Befehl gehandelt hat. Ich kenne mehr Möglichkeiten jemanden zu töten, als ihr alle zusammen. Ich bin ein Shinobi und … und ein Todgeweihter, denn ich habe meinen letzten Befehl nie ausgeführt.“

Als Naruto verstummte, rührte sich niemand. Kakashi schien tief in Gedanken, Nejis Blick wanderte bei Narutos letzten Worten zu Tenten. Selbst Sasuke hatte nichts zu sagen.
 

„Tenten!“ Sie alle zuckten zusammen, als Lees Stimme sie aus den Gedanken riss. „Tenten!“ Lee klang verzweifelt. Suchend sah Tenten sich um und entdeckte Lee schließlich am Waldrand, wo Hiruzen Sarutobi am Boden kniete und sich über Temari beugte, die seit ihrem Sturz nicht wieder aufgestanden war. Temari! Tentens Herz schlug panisch, als sie daran dachte mit welch einer Endgültigkeit sich die Kriegerin in den Kampf gestürzt hatte.
 

„Temari!“ Ohne auf die anderen zu warten, rannte Tenten los. Der Schnee erschwerte ihr Vorankommen, doch die Angst nach ihrem Vater auch noch mit ansehen zu müssen wie ihre Freundin starb, war größer. Außer Atem ließ sie sich neben den alten Mann fallen. Sarutobi warf ihr nur einen einzigen Blick zu, der an dem Siegelring an ihrer Hand hängen blieb, und er wusste was vorgefallen war.
 

„Mao-Tenten.“ Sie erschrak zutiefst, doch schon war Lee da und das Gefühl verschwand. „Tenten… sie… sie stirbt.“ Temari war blass. Ihre rechte Hand, in der noch immer der Pfeil steckte, der sie durchstoßen hatte, war verkrampft. Ihre Kleidung war über der Schulter zerrissen und auch diesen Pfeil hatte Naruto wohlweißlich nicht entfernt, damit sich die Wunde nicht infizierte. Zudem konnten sich an der
 

Pfeilspitze Widerhaken befinden, die beim Rausziehen womöglich noch größeren Schaden anrichten konnten. Da der Blutfluss durch den Fremdkörper in ihrer Schulter stockte und bei einem Entfernen somit starken Blutfluss zur Folge haben würde, ging Naruto nicht das Risiko ein ihn in ihrer Lage herauszuschneiden, wo die Wunde nicht optimal versorgt werden konnte. Doch für Temari war es eine Qual. Sie atmete flach, als ob sie nicht genügend Luft bekam, und die Haare fielen ihr wirr ins Gesicht.
 

„Was ist mit Kabuto?“, hakte Tenten nach, aber Sarutobi schüttelte den Kopf. „Der Feigling ist abgehauen, als er merkte, dass er eine Übermacht gegen sich hat!“, rief Lee wütend, „und… Temari…“ – „Gift“, fiel ihm Naruto ins Wort, der sich vollkommen lautlos neben sie in den Schnee gekniet hatte und Temaris Wunden inspizierte. Entsetzt sah Tenten ihn an. „Ein lähmendes, langsam wirkendes Gift, das das Opfer immer träger macht, bis es den immer größer werdenden Schmerzen nicht mehr stand hält.“ Sorgfältig untersuchte er alle Verletzungen der Kriegerin und fluchte. Jede einzelne war tödlich, nicht weil Kabuto

kritische Punkte getroffen hatte, sondern weil jeder Pfeil in Gift getaucht worden war.
 

Kaum hatte er die Wunden freigelegt, um sie genauer in Augenschein nehmen zu können, krampfte sich Temari unter höllischen Schmerzen zusammen. Zuvor noch ruhig, begann sie nun um sich zu schlagen und riss in einem Moment reiner Qual die Augen auf. Im selben Augenblick brach Neji zusammen. Die Erschöpfung war zu viel geworden.
 

„Temari! Neji!“ „Haltet sie fest!“, brüllte Naruto, „helft mir! Ihr kümmert Euch um Neji, Kakashi!“ Tenten, Lee und Hiruzen Sarutobi packten Temaris Arme und Beine und zu Tentens Überraschung, war Sasuke an ihrer Seite und half ihr Temari niederzuringen. Sasuke, der ihren Blick gespürt hatte, warf ihr ein selbstgefälliges Lächeln zu. „Wenn sie schon auf dem Schlachtfeld sterben will, dann sollte sie durch ein Schwert sterben und nicht durch Gift. Außerdem ist es nie verkehrt, wenn die Daimyo der Sabakuno bei einem in der Schuld steht. Du kannst sie doch retten, oder?!“, wandte er sich dann an Naruto. „Halt‘ sie fest und lenk mich nicht ab!“, entgegnete Naruto. Während sich die anderen mit Temari abmühten, zog er aus seiner Kleidung eine winzige Flasche.
 

„Ein Giftmischer hat stets ein Gegengift zur Hand“, sagte er grimmig, „sie ist stark, dass sie sich so lange auf den Beinen gehalten hat, aber sie hat auch wahnsinniges Glück. Wenn sie mir nicht genau zur passenden Zeit begegnet wäre, hätte sie die Nacht nicht überlebt.“ Mit diesen Worten zwang er Temaris Mund auf und träufelte ihr das Gegengift in die Kehle. Dann hielt er ihr den Mund zu und zwang sie zu schlucken.
 

„Ihr auch, Kakashi!“, rief Naruto und warf diesem ein zweites Fläschchen Gegengift zu. Siedend heiß fiel Tenten wieder ein, dass auch ihn ein Pfeil getroffen hatte, aber offenbar hatte das Gift sich noch nicht so stark wie bei Temari in seinem Körper ausgebreitet. Als Tenten Kakashi ohne zu murren schlucken sah, wandte sie sich wieder ihrer Gefährtin zu.
 

„Temari“, hauchte Tenten, „du darfst nicht aufgegeben. Du hast nicht mit all deiner Kraft an meiner Seite gekämpft, um jetzt durch die Tat eines Feiglings zu sterben.“ Verzweifelt drückte sie Temaris Arm zu Boden. „Temari“, beschwor sie ihre Freundin und umklammerte deren Hand, „bleib bei mir! Ich brauche dich!“ Immer wieder flüsterte sie der Freundin Mut machende Worte zu, von denen sie nicht wusste, ob sie zu ihr durchdrangen. Die Minuten verstrichen und noch immer zeichnete sich keine Besserung ab.

Tenten dachte an die letzte Nacht, die ihr so lang vorkam wie eine Ewigkeit. Sie erinnerte sich an alle Momente, in denen Temari und sie einander beigestanden hatten, ehe die Sabakuno sich Kabuto in den Weg gestellt hatte, um ihr die Möglichkeit zu geben Neji zu retten. Tenten spürte, wie ihre Hände anfingen zu zittern. Es durfte nicht sein. Es durfte nicht sein, dass Temari sich genau wie ihre Mutter für ihre Freunde, für sie, opferte.
 

„Naruto?“, richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den Attentäter, der noch immer die Behandlung überwachte. Der hob den Blick, doch kaum hatten ihre Blicke gekreuzt, wandte er sich ab und betrachtete Temari, die die gesamte Prozedur in grausamem Bewusstsein erlebte. Noch immer starrte sie sie in panischer Angst an, ohne sie zu erkennen und ihr Mund formte tonlose Worte, die sie nicht verstand. Ganze Minuten lang, hatte Tenten das schreckliche Gefühl, dass Narutos Gegengift nicht wirkte. Doch dann wurden ihre Bewegungen träger und ihr Kopf fiel zur Seite, als hätte sie etwas gespürt.
 

Tenten blickte in die Richtung. Ohne, dass sie es wahrgenommen hatte, waren die Schatten gewichen und die Wintersonne hatte ihre Strahlen über die Ebene geworfen und alles in ein trübes Licht getaucht. Der Schnee glitzerte in allen Farben, doch es war ein grausames Bild, das sich ihr bot. Tote säumten die Ufer des Sees. Herrenlose Waffen lagen herum und hier und dort wieherte ein panisches Pferd, das sich aufgrund einer Verletzung nicht rühren konnte. Gerade, als sie den Blick abwenden wollte, hörte sie es: einen nicht allzu weit entfernten Schlachtlärm, der aus zwei verschiedenen Richtungen kam. Tentens Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie erkannte, dass es die versprengten Überreste beider Armeen waren, die zu einem letzten Gefecht aufeinander losströmten. Plötzlich spürte Tenten einen leichten Händedruck. Noch einmal begegnete sie Temaris Blick und glaubte zu hören, wie diese „Geh.“ flüsterte, ehe sie in tiefe Bewusstlosigkeit sank.
 

Im gleichen Moment stieß Naruto einen erleichterten Seufzer aus und bedeutete seinen Helfern, dass es nun sicher war Temari loszulassen. Keiner von ihnen hatte die Gefahr bemerkt, die einer Flut des Hasses gleich, heran brandete.
 

„Sie ist überm Berg!“, rief Naruto und seine Züge nahmen zum ersten Mal seit einer Ewigkeit wieder sorglose Gestalt an. Hastig stand Tenten auf. „Wetten ihr seid jetzt froh, dass ihr mich dabei habt?“ Tenten sah sich um und entdeckte das Schlachtross ihres Vaters nicht weit von ihr. Kakashi, der offenbar keine Schäden davon getragen und in der Zwischenzeit Nejis gebrochenen Arm geschient hatte, musste es mitgenommen haben. Tenten rannte, schwang sich auf den Rücken des Pferdes, ohne sich darum zu kümmern, dass sie wie ein Mann im Sattel saß. Noch einmal sah sie sich um. Temari, schwer verletzt. Neji ohne Bewusstsein… ‚Verzeih mir, Neji...‘, flehte sie stumm. Dann zwang sie sich den Blick abzuwenden.
 

„Prinzessin?“ Sie hielt Kakashis forschendem Blick nicht stand. „Tenten-hime!“, rief er nochmals, diesmal lauter und lenkte die Aufmerksamkeit der anderen auf sie. Lee, der gerade im Begriff war Naruto enthusiastisch zu beglückwünschen, hielt mitten im Satz inne. Sarutobi durchschaute ihre Absicht als Erster. „Nein! Ihr reitet in den Tod! Wenn Konoha Euch verliert-“ Der Rest des Satzes ging im immer lauter werdenden Schlachtlärm unter und Tenten ließ ihre Gefährten hinter sich.
 

Das Pferd ihres Vaters stieß ein lautes, herausforderndes Wiehern aus, stieg auf die Hinterläufe und preschte dann in einem gewaltigen Satz nach vorn, direkt auf die beiden Armeen zu.
 

Hinter sich hörte Tenten den Aufschrei ihrer Freunde, aber sie musste es tun. Sie musste dorthin gehen, wohin Neji ihr nicht mehr folgen konnte. Sie liebte ihn, aber sie liebte auch ihr Volk. Und sie war

bereit alles zu geben um die Menschen zu retten.
 

Tenten spürte die Kraft des Schlachtrosses unter sich. Jede Bewegung war geschmeidig und, obwohl ihr ganzer Körper schmerzte, gab ihr der Auftrieb des Tieres Hoffnung. Sie richtete den Blick auf den Wald, wo das Kampfgetöse immer mehr anschwoll. Das Vordringen der beiden Heere wurde jedoch durch die dicht stehenden Bäume aufgehalten. Rund um den See, aus allen Ecken der verwüsteten Ebene, kamen Versprengte, die noch am Leben waren, zusammen. Um die Zweihundert Krieger strömten nun aus dem Wald brechenden Streitmächten zu. Massen von Kriegern, Samurai, Aufrührern und Rebellen kamen aus dem Nebel, der die Bäume eingehüllt hatte. Banner wurden gehisst, Kampfrufe wurden laut, bis der Wald alle Verzweifelten ausgespien hatte und das Schicksal sie in einer letzten entscheidenden Schlacht aufeinander treffen ließ. Nur den See mussten sie nun noch umrunden, bis sie sich begegnen würden. Die Rebellen kamen von Osten, während ihnen die treu ergebenen Samurai unter der Führung von Mifune, der nach Orochimaru der höchste General der Hauptstadt war, entgegen kamen.
 

Sie weinte bei diesem Anblick. Obwohl in den vergangenen Stunden so viel Schreckliches geschehen war, glaubten beide Parteien noch immer für den Frieden zu kämpfen. Für Gerechtigkeit und Freiheit. Sie übersahen, dass der Weg, den sie zu diesen Zielen wählten, der Falsche war. Ein Weg nur von Schmerz und Leid. Und Tenten ritt, wie sie noch nie in ihrem Leben geritten war. Schneller als der Wind wollte sie sein. Sie erduldete die Grenzen von menschlich Ertragbaren, als sie unter höchste Anspannung und von Angst getrieben über den Schnee kam, die Ebene hinter sich lassend.
 

Rufe schallten ihr entgegen, Waffen blitzten, als die Armeen über das Schlachtfeld nur noch eine gute Meile voneinander entfernt waren. Tenten sah wie Gaara die Reihen der Rebellen ordnete, erkannte ein paar Gesichter. Suigetsu und Omoi. Karui. Sogar die kleine Matsuri. Ihm gegenüber zog Mifune seine Klinge und rief: „Im Namen Konohas, ergebt euch, Rebellen! Im Namen Mao-Chéngs gebt uns unsere Prinzessin zurück!“
 

„Ich ergebe mich niemandem, Mifune, erst recht nicht Orochimarus Marionetten!“, rief Gaara zurück und seine Worte wurden von zustimmendem Geschrei der Rebellen begleitet. „Dann lasst Ihr mir keine Wahl, Sabakuno, wir werden uns zurück holen, was ihr uns genommen habt! Zum Angriff! Für Konoha! Für Mao-Chéng!“ Er stieß sein Schwert in die Luft und die Samurai brüllten wie aus einem Mund: „Für Konoha! Für Mao-Chéng!“
 

Doch Gaara ließ sich nicht einschüchtern. All seine Verletzungen, seine Erschöpfung, die ihm deutlich anzusehen war, noch sein entstelltes Gesicht, konnten ihn von seinem Ziel abbringen. Unbeeindruckt fasste er das Heer seiner Feinde ins Auge und zog nun seinerseits seine Schwerter. Trotz der Verletzung, die er im Kampf gegen Kimimaro Kaguya erfahren hatte, wohnte in ihm noch immer eine solche Überzeugungskraft inne, dass er die Herzen der Rebellen mit dieser einfachen Handlung berührte. Zu tausenden zogen sie mit ihrem Anführer die Waffen, bereit ihm in den Tod zu folgen. „Für die Freiheit“, schrie Gaara Sabakuno und die Rebellen nahmen den Ruf auf. Weit hallte er über die Fläche und der Boden bebte, als die beiden Armeen sich anschickten die letzten Meter zu überwinden, während zwischen den Bäumen die Sonne aufging.
 

„Nein!“ Kurz bevor die Heere unter Führung ihrer Anführern die letzte Schlacht schlagen konnten, erreichte Tenten sie. Das Pferd hatte sie schneller getragen, als es je in seinem Leben gelaufen war, und so war Tenten gerade noch rechtzeitig gekommen. „Aufhören!“, schrie sie, als sie genau zwischen den Rebellen und den Fürstentreuen war, die sie zwischen sich zu zerreiben drohten. „Aufhören!“, schrie sie nochmals, so laut sie konnte. „Ich flehe Euch an, haltet ein!“ Da sah sie Mifune und ein überraschter Aufschrei entwich ihm. „Prinzessin!“, rief er, „Ihr seid am Leben!“ Und diejenigen, die noch nicht um der Schlacht selbst willen kämpften, sondern sich daran erinnerten, dass sie auf Geheiß ihres Fürsten ausgezogen waren, um seine Tochter zu retten, schlossen sich ihm an. Überall wurde ihr Name laut. Der Angriff brach ab, ehe sie die Rebellen erreichten.
 

Auch Gaara erkannte sie und zwang seinerseits die Rebellen zum Innehalten. Die Menschen verstummten und im Vergleich zum vorherigen Kriegslärm wurde es mit einem Schlag gespenstig still. Es war wie ein Innehalten, bevor etwas Unvermeidbares geschah. Ein erdrückendes, plötzliches Schweigen hatte sich über Hunderte von Menschen gelegt und sie blickten auf die einsame Gestalt, die in diesem Moment absaß und sich allein zwischen sie stellte. Dort zwischen den Heeren stand Tenten.
 

Sie spürte, wie unzählige Blicke auf ihr lasteten. Sie spürte die Anspannung, die in den Menschen kochte. Angst und Wut und Hass hatten sich ihrer bemächtigt und doch warteten sie. Es war der Moment in ihrem Lebens, der ihr den größten Mut abverlangte. Tenten atmete ein und sie erinnerte sich an alle, die sie bis zu diesem Punkt begleitet hatten. An ihren Lehrer, Hiruzen Sarutobi, der sie so viele Jahre unterrichtet hatte. In Naturwissenschaften, Konversation und Taktik, in Kalligrafie und Poesie. Aber auch in der Kunst an sich selbst zu glauben. An ihre Freunde, Ino, Lee, Naruto und Hinata, die in der Stunde größter Not mit ihr gegangen waren. An Sasuke Uchiha und an Kimimaro Kaguya. An Temari, die so sehr an sie geglaubt hatte, dass sie bereit war für sie zu sterben. An Gaaras Trauer, als er ihr von den Anfängen der Rebellion erzählt hatte. An Meister Kakashi, der ihr Trost gespendet hatte, als sie geglaubt hatte niemals etwas anderes als Trauer zu fühlen. An Neji, in den sie sich trotz aller Widerstände unsterblich verliebt hatte und der sie selbst in der dunkelsten Stunde nicht allein gelassen hatte. Und sie erinnerte sich an die letzten Worte ihres Vaters. ‚Ich überlasse dir die Zukunft.‘
 

„Hört mich an!“, begann sie, „hört mich an!“ Mit jedem Wort wurde ihre Stimme lauter. Tenten fasste Mut, als sie spürte, wie sie mit jeder Silbe stärker wurde. „Es gibt keinen Grund mehr zu kämpfen. Ich stehe nicht als Gefangene vor euch, ich bin hier aus meinem eigenen Willen heraus.“ An dieser Stelle ging ein Raunen durch die Reihen hinter Mifune. „Und ich sage euch dieser Kampf hat seinen Grund verloren. Orochimaru ist ein Verräter und Kriegstreiber. Er ist ein Mörder und ein Tyrann-“ „Das ist absurd“, fiel ihr Mifune ins Wort, „Orochimaru war in allergrößter Sorge um Euch, Tenten-hime.“ „Ich bestreite nicht, dass er sich Sorgen gemacht hat, aber nicht aus dem Grund, den Ihr vermutet, Mifune-san. Orochimaru fürchtete nicht um meine Sicherheit, sondern darum die Möglichkeit zur Machtübernahme verloren zu haben.“ An dieser Stelle hielt sie inne und musste sich kurz sammeln. Die Erinnerung Orochimaru vollkommen ausgeliefert zu sein, überkam sie mit überwältigender Härte. Schließlich hob sie wieder den Blick und sah einen nach dem anderen an. „Er wollte mich heiraten und mit mir als Marionette über Konoha herrschen. Zu diesem Zweck tötete er meinen Vater.“ „Was?!“ Mifune sah aus, als hätte sie ihm den Boden unter den Füßen weggerissen. Ein Wispern setzte an. „Mao-Chéng ist tot?“ „Das kann nicht wahr sein…“ „Orochimaru würde so etwas nie tun, er ist sein treuester Diener!"
 

Das Flüstern nahm verschiedene Untertöne an. Unter den Männern der Hauptstadt herrschte schieres Entsetzen und Ungläubigkeit. Die Rebellen nahmen die Nachricht gefasster auf. Ab und an, hörte Tenten einen gehässigen Wortfetzen und sie biss sich auf die Lippen, um nicht etwas Falsches zu sagen, das sie später bereuen würde.
 

„Es ist wahr“, rief sie so laut sie konnte, um die Stimmen zu übertönen. „Ich habe meinen Vater sterben sehen und in diesem Kampf fiel auch Orochimaru. Wofür also kämpft ihr? Für Ruhm? Für Ehre? Freiheit?!“ Tenten hielt inne und merkte, dass sie zitterte. „Freiheit liegt nicht darin auf Hass immer neuen Hass folgen zu lassen. Frieden gibt es nicht, wenn für ihn Menschen sterben!“

Und Tenten spürte wie diese Worte langsam den Schatten aus den Herzen der Menschen vertrieben. Sie blickte in Gesichter, die nun nicht mehr hassverzehrt, sondern blass und nachdenklich aussahen. Es war als würden sie aus einer tiefen Ohnmacht erwachen.
 

„Ich lasse nicht zu, dass noch jemand stirbt!“, fuhr sie fort, verzweifelt, aber entschlossen. „Zu viel Leid ist geschehen, zu viele Grausamkeiten. Orochimarus Hass hat Narben geschlagen, aber Narben können heilen. Sie verschwinden nicht, aber mit der Zeit verblassen sie. Wacht auf, Menschen von Konoha! Euer Land ist nicht verloren!“
 

„Tenten-hime“, entwich es Mifune, der zutiefst bewegt, von ihren Worten seine Waffe fallen ließ und auf die Knie sank. „Tenten-hime“, wurden seine Worte aufgenommen. „Tenten-hime.“ Und bald war ihr Name ein Wispern im Wind, von tausenden Stimmen wiederholt und aus unzähligen Mündern gesprochen, während die Krieger Konohas nacheinander vor ihr auf die Knie fielen. Waffen kamen im Schnee auf: Schwerter und Sperre, Pfeil und Bogen, Messer, Dolche und allerlei andere Todeswerkzeuge.
 

Die Rebellen hatten das Geschehen bewegungslos beobachtet. Das Bild, das sie von den Soldaten Mao-Chéngs hatten, wankte. In vielen von ihnen lösten Tentens Worte die Sehnsucht nach dem so lange verloren geglaubten Frieden aus. Hoffnung, die tief in ihnen für Jahre am Leben geblieben war. Doch die Verunsicherung ließ sie verharren. Da löste sich ein einzelner aus der Armee und kam auf Tenten zu.

Gaaras Miene war unergründlich. Der Verband, der seine komplette linke Gesichtshälfte bedeckte, war blutüberströmt und dort wo das Auge fehlte, war die Haut eingefallen. Doch trotz der Qualen, die er selbst in diesem Moment durchstehen musste er, war er ihr immer noch ebenbürtig. Ihm würden die Rebellen folgen, egal was er tat. Wenn er sie tötete, würde Konoha untergehen. Angst machte sich in ihr breit, als sie daran dachte, wie er gesagt hatte, dass er sich von niemandem Befehle erteilen ließ. Er, der wie kein anderer an die Rebellion geglaubt hatte und mit jeder Faser seines Wesens auf den Untergang ihres Vaters hingearbeitet hatte.
 

Als er direkt vor ihr stand, richtete er beide Schwerter auf sie und Tentens Herz klopfte panisch gegen ihre Brust. Aber sie würde nicht weglaufen. Nie wieder. Für einen Augenblick herrschte vollkommene Stille. Tentens Herzschlag pochte ihr in den Ohren. „Ist es nicht seltsam“, sagte Gaara leise, „dass wir beide Waffen tragen und sie nicht benutzen werden.“ Tenten sah auf, als sie Gaara diese Worte zum zweiten Mal sagen hörte. Sein Gesicht hatte alles Harte verloren. Stattdessen war da derselbe Wunsch, der auch in ihr war. „Ja“, hauchte sie unter Tränen der Erleichterung. Er legte ihr die Waffen zu Füßen und sah sie dann mit einem Blick an, der voller Sehnsucht war. „Frieden“, sagte Gaara, „so lange habe ich nicht mehr zu hoffen gewagt. Ich denke… nun verstehen wir einander, Tenten, Tochter Mao-Chéngs.“ Und mit diesen Worten sank er vor ihr auf die Knie.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo. Hallo? Noch jemand da? Ich hoffe doch schwer, denn dieses Kapitel ist eines der wichtigsten für die Handlung überhaupt. Ich hoffe, die Länge war nicht zu schlimm, aber eigentlich ging es ja Schlag auf Schlag weiter.
Die Szene, wie Orochimaru Tenten überwältigt und Neji ihn dann aus dem Gedanken heraus es nicht ertragen zu können, wenn sie stirbt, tötet, stand schon sehr lange. Ich glaube es gab keine eine Szene, die ich innerlich so oft durchgegangen bin. Vielleicht viel sie mir zu Anfang auch gerade deshalb so schwer zu schreiben. Noch etwas: Dass Neji und Tenten Orochimaru gewissermaßen überrumpelt haben, war reines Glück. Wie hoffentlich klar geworden ist, hatten beide nicht den Hauch einer Chance...
Nun ist Mao-Chéng auch tot, was strategisch für die Handlung in den folgenden Teilen wichtig ist. Schließlich entkommt Kabuto (einen Bösewicht musste ich überleben lassen) und Tenten lässt Kimimaro gehen. (Er kriegt noch später etwas mehr Aufmerksamkeit in den Folgeteilen - bleibt gespannt.) Und last but not least endet die Schlacht. Ich habe ewig zugebracht bis ich eine akzeptable Lösung, die mir jetzt richtig gut gefällt, gefunden habe.

Wie SorceressArianrhod so schön beim Korrigieren angemerkt hat, habe ich eine Schwäche für große Reden *seufz* Sorca, du hast mir auch bei einigen anderen Logikfallen sehr geholfen, ich sage nur: Bogenschießen. Vielen, vielen lieben Dank dafür.

Bei allen anderen, hoffe ich, dass es ihnen gefallen hat, denn jetzt folgt nur noch ein EINZIGES Kapitel und Samurai ist abgeschlossen. Himmel, ich werde schon ganz nostalgisch. Also: Bleibt mir doch auch noch bis zum Ende erhalten ;)

Alles Liebe
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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  L-San
2013-11-18T09:21:08+00:00 18.11.2013 10:21


Morgen Moony! ;D


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Das Kapitel war der Wahnsinn! @/.\@
Der Wahnsinn!!! @/.\@
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S
I
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Mir fehlen die Worte, denn du hast mich zutiefst beeindruckt ...
So viel Tiefgang, so viele Emotionen ... das hat mich richtig umgehauen. @/.\@
Ich weiß gar nicht, womit ich anfangen sollte. ?.?
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Ich bin zu geflasht.
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So, nachdem ich mich ein wenig beruhigt habe, fange ich mal an ...
Der Kampf zwischen Tenten und Orochimaru war übelst spannend.
Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.
*schauder*
Orochimarus perverse Ader ...
War irgendwie klar, dass das kommen würde.
Und dann Tentens Vorhaben, ihn mit einer Heimtücke zu verletzen.
Ich habe so sehr mitgefiebert und gehofft, dass ihr Plan aufgeht.
Ich hatte zwar irgendwie geahnt, dass das nicht passieren würde, doch in dem Moment war ich wie gebannt, um das wirklich zu realisieren. O.O
Ich hätte nicht wirklich damit gerechnet, dass Orochimari noch in dem Kapitel sterben würde, aber da ist ja noch Kabuto. ;DD
Ich fand's wirklich cool, Tentens Charakterentwicklung aufs Neue zu erleben beim Kampf und später bei der Rede, aber dazu später mehr.
Dass Orochimaru nur durch viel Glück und Zufall getötet werden konnte, fand ich gut, zumal man ihn ja nicht unterschätzen darf.
Zudem hatten Tenten und Neji sowieso keine Chancen.
Was Mao Chéng angeht, da stirbt er; seine Worte fand ich passend gewählt.
Ich hatte sehr viel Mitleid mit Tenten.
Eine kleine Anmerkung habe ich aber noch.
Zuerst will Orochimaru verschonen - verletzen ist zwar schon drin, wenn es sein muss, aber sie muss ja noch leben, und dann beschließt er, sie doch noch zutöten.
Das verstehe ich nicht ganz.
Kannst du mir das dann erklären? ;D
Meine Vermutung wäre, dass sie ihn einfach nur dermaßen genervt hat.^^
Trotzdem erscheint mir das ein wenig gewagt.

Machen wir weiter mit dem nächsten Punkt.
Naruto!
;DDD
Wer hätte gedacht, dass er sooo stark ist und sogar Kimmimaro in die Knie zwingen kann.
Ich hoffe, dass Naruto irgendwann mal noch einen würdigen Gegner hat, abgesehen von Sasuke natürlich? ;D
Apropos Sasuke, seinen Wahn, seine Blutgier hast du sehr authentisch umgesetzt.
Ich hab ja damit gerechnet, dass Kakashi stirbt, aber du hältst mich noch zum Narren. ;P
Aber ich bin froh, dass er noch lebt. ;]
.
Nach einer kurzen Unterbrechung bin ich wieder da.
Jetzt grade in einem Mathe-Tutorium und ... ich tippe weiter an der Review. ;DDD
So langsam lässt mein Gedächtnis mich in Stich.
Also Tentens Charakterentwicklung war einfach nur fantastisch.
All der Schmerz, die Trauer, Wut, und dann trotzdem noch stark sein, für den Frieden, für das Volk, Respekt! ;D
Wie schön, dass Kimmimaro am Leben gelassen wurde, und ich bin gespannt, wie er sich bei Tenten revanchieren wird.
Die letzten Zeilen, also der Bezug mit den Schwerten, das hatte was.
Ich bin zutiefst beeindruckt, wie viel Tiefgang, wie viel Durchdachtheit du in diese Story steckst.
Und trotz kleiner Mäkel bin ich nach wie vor fasziniert und begeistert von dieser FF!
Ich bin mir eigentlich so gut wie sicher, dass Samurai unter den Top 3 des Wettbewerbs: Mein Meisterwerk landen wird. ;]
Da sehe ich selbst mit meinen eigenen FFs alt aus.^^
Wie dem auch sei, ich freue mich sehr aufs letzte Kapitel. ;D

LG
L-San


Von:  Harfe
2013-05-03T17:43:16+00:00 03.05.2013 19:43
Ahoi!

Ich liebe das Opening! Tenten in Action! Dafür, dass sie seit Anfang an kämpfen kann, hat sie das irgendwie ziemlich selten getan und viel zu oft die Männer alles machen lassen – Frauenpower! xD

Ich mag die... „Moral der (Nejis) G´schicht´“, dass das Bedürfnis jemanden zu schützen ein größeres Motiv ist als Hass/Rache. Und Mao Chéng hat seinen schönen, epischen Tod, mag ich auch. :)

Haha, ja, du hast es wirklich mit den großen Reden, aber das passt schon, das gehört auch zur Story. ^^

Happy End! ... Mehr oder weniger.

Gaara ist auch so ein epischer Charakter, ich find ihn als Rebellenanführer grandios. <3

Lieblingszitate des Kapitels: „Ist es nicht seltsam“, sagte Gaara leise, „dass wir beide Waffen tragen und sie nicht benutzen werden.“ die zweite & „Hat einer von euch einen Bogen?“ „Sehe ich so aus, als könnte ich einen benutzen?!“, fauchte Sasuke, als er nur knapp einem von Kabutos Pfeilen entging. „Neji?“, schrie Kakashi. „Sein Arm ist gebrochen!“, rief Tenten ihm zu, „er kann kaum ein Schwert halten!
Da gab´s sogar was zu lachen, die Gelegenheiten sind ja eher... rar in letzter Zeit.

Ich mag auch besonders Narutos Geschichte, mit den Ninjas und allem, wollt ich noch mal sagen, dass das, find ich, eine extrem gute Idee ist.

Der Kakashi-Sasuke-Kampf ist leider ein bisschen mager ausgefallen... Tenten leistet ganze Arbeit. xD Heftig, dass Sasuke ihn angegriffen hat obwohl er sein Schwert weggesteckt hat...

Liebe Grüße Fe
Von:  nyappy_Aki
2013-04-20T19:57:44+00:00 20.04.2013 21:57
Uuund ich bin beim vorerst letzten Kapitel angekommen. :D
Eigentlich blöd, weil ich jetzt ja auf das letzte warten muss... *grummel*
Hoffentlich dauert der Überarbeitungsprozess nicht mehr lange. >.<
So, zum Inhaltlichen:

Das Kapitel beginnt richtig ergreifend. Tenten vs. Orochimaru, ein Kampf, den man früher kaum erwartet hätte und sich doch irgendwie herbeigesehnt hat. Ein verletzter Neji, der nur danebenstehen und zugucken kann. Es tut mir zwar ehrlich leid für ihn (und AUTSCH, der ausgekugelte Arm!), aber dass Tenten die Gelegenheit hat, es der Schlange mal selbst zu zeigen, ist einfach cool!
Danke für diesen wirklich guten Kampf! :D
Und wieder war da Orochimarus Arroganz, die ihm schließlich zum Verhängnis wurde. Tja, wenn man sich so siegessicher ist und mal eine Sekunde nicht aufpasst...
Ich hab dich vor meinem inneren Auge verzweifeln sehen bei der Szene, als Tenten von ihm geküsst wurde. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du da total mit dir gerungen hast, ob du das einbaust oder nicht? XD Oder war in dem Moment schon die Hemmung weg und die Entscheidung ganz einfach?
Na jedenfalls fand ich, dass es gepasst hat. Es wäre bei Gott nicht tragisch gewesen, wenn er das nicht getan hätte, aber es hat einfach gut in die Szenerie hineingepasst. Das war die perfekte Methode, um seine Macht Tenten gegenüber zu demonstrieren, wer hier das sagen hat, dass er sie für sich gewonnen hat und auch, dass Neji sie ein für allemal verloren hat. So hat er ihm und ihr und Cheng noch einmal richtig eins reingewürgt.
Ich habe ein wenig gehofft, dass Tentens letzter Angriff scheitern würde. Einfach, weil es zu einfach gewesen wäre, wenn er sich so leicht austricksen ließe und sterben würde. Außerdem war mir klar, dass einer von beiden, Cheng oder Neji noch eine entscheidende Rolle bei dem Untergang Orochimarus spielen würde. Ich muss zugeben, ich habe eher mit Cheng gerechnet. Aber Neji ist auch gut. ;)
Der Tod von Cheng und Tentens Reaktion darauf war auch ergreifend. Ich bin froh, dass Neji ihm vor seinem Tod noch diesen Schwur gegenüber abgelegt hat - diesmal wird er sich dran halten. :)

Die nächste Szenerie fand ich total toll. Ich mochte dieses Aufeinandertreffen der verschiedenen Charaktere: Sasuke, Kakashi, Neji, Tenten, Naruto, Sarutobi usw. . Das hatte, insbesondere als Naruto hinzu kam, etwas total episches. Und Tentens Eingriff zwischen Kakashi und Sasuke erst, woah!
Dass sie Kimimaro am Leben gelassen hat war äußerst überraschend. Ich wage zwar zu bezweifeln, dass er sich zum Guten ändern wird, aber so gesehen spielt das für das Ende deiner Geschichte keine Rolle mehr. Kann man trotzdem nur hoffen, dass er sich nicht mit Kabuto verbündet oder so. xD
Schon erwähnt, dass ich Naruto total cool finde? Ich kann ihn mir in schneeweißer Kleidung ehrlich gesagt gar nicht vorstellen. ^^° Wenn ich an klassische Ninja denke, dann habe ich nur diese schwarze Kleidung vor Augen. Hoffentlich kommt Hinata bald wieder zu sich. :)

Als Tenten zu dem restlichen Heer ritt und ihre Rede hielt, hat sie wahre Stärke und wahren Mut bewiesen. Sie ist auf alle Fälle bereit zu regieren, wobei ich ja darauf hoffe, dass es nicht wieder in einer Monarchie ausartet, sondern die Clanoberhäupter wieder zusammenarbeiten und das Land als Einheit regieren. Gaaras Geste hat auf jeden Fall bewiesen, dass er zu seiner Zusammenarbeit bereit ist. Mir kam sein Satz mit den Waffen sofort bekannt vor, obwohl ich zuerst unsicher war und dachte "Hat er das nicht schon einmal gesagt oder bilde ich mir das nur ein? @_@" Aber ich hatte recht! :D
Ich war überrascht, dass Mifune so schnell "nachgegeben" hat - irgendwie hatte ich bei ihm den Eindruck, er würde Tentens Entschluss nicht so einfach akzeptieren wollen und Gegenargumente liefern.

Kritik hab ich bei diesem Kapitel eigentlich nur dahingehend, dass sich ein paar Rechtschreibfehler eingeschlichen haben. Aber das lässt sich leicht beheben, indem man noch einmal aufmerksam drüber liest. :)

Zum Abschluss bleibt mir nur zu sagen: Ich warte sehnsüchtig auf das nächste Kapitel!!! *.*
Lasst mich nicht zu lange warten. >.<

P.S.: Das Zitat ist übrigens von Hermann Gilhaus. :)
Von:  funnymarie
2013-03-13T18:05:02+00:00 13.03.2013 19:05
ein super super super super super super tolles tolles tolles tolles tolles tolles tolles tolles tolles tolles tolles tolles tolles tolles tolles tolles tolles tolles mega mega mega mega mega mega mega schönes schönes schönes schönes schönes schönes schönes schönes schönes schönes kapitel^^
ich bin einfach begeistert und hin und weg^^
orochimaru ist tot, jeah!
hat er auch verdient!
und neji lebt und gaara schließt sich tenten an
ich freu mich schon sehr auf das nächste kapitel und kann dieses kaum erwarten
lg funnymarie
Von:  Kerstin-san
2013-03-13T16:50:12+00:00 13.03.2013 17:50
Hey!
Da mein Gedächtnis nicht das Beste ist, hab ich komplett vergessen gehabt, dass Oro mit Tenten verlobt ist. xD
Der Kampf der beiden gefällt mir wirklich gut, hat sowas von nem Katz und Mausspiel mit sehr sehr klarer Rollenverteilung.
Am Anfang dachte ich ja noch, dass Tenten es zu einfach hat, aber bei dir muss ich mir ja keine Sorgen machen, dass es die Hauptcharakterezu übertrieben einfach haben.
Das mit dem versteckten Messer wäre auch ziemlich Klischeehaft gewesen, deswegen bin ich froh, dass das nicht funktioniert hat.
Du beschreibst das alles wirklich sehr realistisch, ich hab Tenten wirklich vor meinem inneren Auge qualvoll ersticken gesehen ^^

Uaaaaaaah, der Sasuke-Moment war natürlich das Highlight in diesem Kapitel.
Ich war ja schon geflasht, als ich nur seinen Namen gelesen hab xD
Mein Liebliingssätze: „Das könnte tatsächlich das Letzte sein“, erklärte Sasuke gehässig
Haha, hat was von nem beleidigten Kind xD
Und: „Hat einer von euch einen Bogen?“ „Sehe ich so aus, als könnte ich einen benutzen?!"
Genialer Humor, echt xD

Interessante Entscheidung, dass Tenten Oro's Handlager überleben lässt.
Sicher ist es wie Tenten gesagt hat richtig, anstatt klug, aber ich kann Sasukes Standpunkt sehr wohl nachvollziehen.
Wer so auf seinen Meister fixiert ist, lässt sich meiner Meinung nach nicht innerhalb von ein doer zwei Minuten von diesem Standpunkt abbringen, aber das ist wie gesagt nur meine persönliche Meinung.
Nur so nebenbei: Sasukes Arroganz hast du echt gut rübergebracht.^^

Das Ende ist mir persönlich etwas zu dick aufgetragen, aber so Reden gehören halt dazu, nicht?
Auch wenn ich kein großer Fan davon bin xD
Aber Gaara's Satz den fand ich toll =)

Ach ja, keine Sorge wegen der Länge, die hat schon gestimmt.
Jetzt bin ich super auf das letzte Kapitel gespannt
lg
Kerstin
Von:  Schokokatze
2013-03-13T09:52:35+00:00 13.03.2013 10:52
Hi moony^^

Es hat diesmal ja echt lange gedauert und wegen der Semesterferien hab ich in letzter Zeit täglich überprüft, ob es ein Update gibt. Aber bei der Länge ist das ja auch kein Wunder. Ich denke, du hast dich dabei selbst übertroffen. Es ist ein wundervolles Kapitel, voller Spannung, voller Handlung und faszinierenden Reden und Entscheidungen geworden. Mir gefällt es richtig gut! ^-^ Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt!!

Vor allem die letzte Szene war sehr beeindruckend, wie Tenten es geschafft hat über 200 Männer dazu zu bringen, ihre Waffen fallen zu lassen. Das war echt sehr bewegend. Und richtig cool! Mir gefällt es, dass Tenten so viel Power besitzt und so viel erreichen konnte! Ich hätte beispielsweise nie erwartet, dass sie Orochimaru einmal richtig treffen würde.
Aber richtig toll!!!

Ich freue mich schon sehr auf das letzte Kapitel! Bin sehr gespannt wie dein 'Roman' enden wird!! Ich liebe deine Geschichten, besonders Samurai sehr! <3

Liebe Grüße

Schokokatze
Von:  Sakura-Jeanne
2013-03-13T07:47:02+00:00 13.03.2013 08:47
hammer kapitel
Von:  fahnm
2013-03-12T22:12:27+00:00 12.03.2013 23:12
Hammer Kapi^^
Von:  saku-alwi
2013-03-12T21:11:17+00:00 12.03.2013 22:11
Hammer mässig, einfach nur Hammer, ganz besonders fand ich toll wie mutig tenten war ^^, schade das jetzt nur noch ein kapi kommt :( schreib bitte schnell weiter ^^
Von:  hol-chan
2013-03-12T21:09:07+00:00 12.03.2013 22:09
Was für ein Kapitel! Es ging wirklich Schlag auf Schlag. Lange habe ich auf das nächste Kapitel gewartet und ich muss sagen, es war das Warten eindeutig wert!!! Immer wenn man dachte, jetzt wars tauchte eine neue Figur auf und hat das Blatt gewendet (was mir persönlich sehr gut gefallen hat, da das Ganze so nicht vorhersehbar war)
Ich bin begeistert und werde nun sensüchtig auf das letzte Kapitel warten, was hoffentlich nicht ganz so lange auf sich warten lasse wird ;)
Und auch auf die Fortsetzungen freue ich mich schon!


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