Zum Inhalt der Seite

Samurai

[NejiTen] Teil 1 der Samurai-Trilogie
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

~ Kapitel 23: Search ~

~ Kapitel 23: Search ~
 

Naruto holte sie nicht ein. Nicht nach zwei Tagen und auch nicht an dem danach. Es war, als wäre er vollständig vom Erdboden verschluckt. Vielleicht trug auch die einsame Gegend zu diesem Eindruck bei, aber Tenten wusste, dass da trotzdem noch immer dieses bohrende Gefühl in ihnen war. Das Gefühl, dass ihnen sagte, dass ihm etwas passiert war. Oder dass er ihnen wirklich nicht folgte.
 

Doch das war ihre geringste Sorge. Tenten bereute ihre Entscheidung nicht die Rebellen aufsuchen zu wollen, aber es war etwas völlig anderes es zu wollen, es aber nicht zu können. Niemand wusste schließlich, wo sie sich aufhielten, wo ihre Treffpunkte waren, geschweige denn ihr Stützpunkt. Und sie merkte, dass auch die anderen nicht einfach blind an ihrer Ahnungslosigkeit vorbeisahen, selbst, wenn sie nie etwas anmerkten. Tenten wusste nicht genau, wohin sie gingen; sie hatte keine Ahnung, wo sie anfangen sollten zu suchen und so waren sie einfach immer weitergegangen.
 

Alles was sie wusste, war, dass sie in Richtung Norden gingen. Und jeden Tag wurde es eine Spur kälter. Es war schierer Wahnsinn vor dem kommenden Winter aufzubrechen, wenn die Pässe unbegehbar wurden, aber Tenten wusste auch, dass sie keine Wahl hatten. Der Winter würde den Krieg aufhalten, aber in der Zwischenzeit würden auf beiden Seiten Pläne geschmiedet werden und wenn der Sommer kam, würde tatsächlich Krieg ausbrechen. Das musste sie auf jeden Fall verhindern, selbst wenn sie bei dem Versuch fast erfror und falls, falls sie die Rebellen wirklich fanden, dann würden sie ohne Zweifel in dessen Versteck festsitzen. Sie fröstelte und zog den langen Mantel noch näher um sich.
 

Ihr Pferd wieherte, riss kurz den Kopf hoch, sodass Tenten es nur noch mit Mühe halten konnte, und anschließend zog sie es wieder hinter sich her. Seit fast zwei Stunden gingen sie zu Fuß, um den Pferden eine Pause zu gönnen. Es war eine harte, unwirtliche Gegend, in die Tenten sich vielleicht nie vorgewagt hätte, wären die Umstände anders gewesen. Wenn sie tatsächlich allein aufgebrochen wäre... Tenten blickte nach rechts und links und war entsetzlich dankbar dafür, dass Ino, Lee und Hinata bei ihr waren.
 

Der Pfad, dem sie folgten, war nicht viel mehr als eine häufig benutzte Route, die Bauern und Reisende mit der Zeit festgetreten hatten. Tenten wusste nicht mal, ob sie auf dem richtigen Weg waren. Norden. Hatte ihr Vater die Rebellen dort suchen lassen? So sehr sie sich auch anstrengte, so wollten ihr all ihre Gespräche bis auf das letzte nicht mehr einfallen. Mao-Chéng hatte nicht häufig mit ihr über die Regierungsgeschäfte gesprochen, er hielt sie für zu jung, zu unerfahren und Tenten wusste, dass ihm nicht wohl bei dem Gedanken war sich seiner Tochter, einer Frau, anzuvertrauen, geschweige denn um Rat zu fragen.
 

Früher, so erzählte man, hatten sich die Rebellen in der Nähe der Silberminen aufgehalten, aber jetzt waren diese verlassen und nichts deutete mehr auf irgendeine Zivilisation hin. Ihr drehte sich der Magen um. Was, wenn sich der Ausweg, den sie suchte, als Sackgasse entpuppte?
 

„Irgendwann müsste jetzt eine Straße kommen“, murmelte Ino und riss Tenten aus ihren Gedanken, „da gibt es ein Dorf habe ich gehört. Vielleicht erfahren wir da etwas.“ Tenten nickte dankbar und Lee funkelte sie begeistert an. „Na endlich! Wir hätten den Weg zu Fuß gehen sollen, ich bin schon total erledigt wegen dieser ganzen Reiterei!“ „Das ist hier kein Vergnügungsausflug, du Depp“, knurrte Ino. „Außerdem“, fuhr sie fort, „müsstest du von uns allen am ausdauernsten sein. Aber nein, der Herr meint wohl, dass wir den Weg im Dauerlauf zurücklegen sollten! Hast du schon mal an uns gedacht?“ Lee starrte wütend zurück und setzte zu einer bösen Erwiderung an, aber Tenten unterbrach sie, bevor der Streit ausbrechen konnte. „Ich bin sicher, da kommt gleich die Straße, Ino“, sagte sie und drängte sich zwischen beide. „Lee hat das sicher nicht böse gemeint und wir wissen doch alle, wie ausdauernd er ist.“ Lee strahlte, stieß die Faust in die Luft und saß auf seinem Pferd auf, das erschrocken wieherte. „Dann lasst uns den Weg in der Hälfte der Zeit zurücklegen, meine Freunde!“, rief er und kurze Zeit später war nur noch eine Staubwolke von ihm zu sehen. Ino schüttelte den Kopf. „Ich werde ihn nie verstehen“, murmelte sie.
 

Tenten sah Hinata an. Hinata lächelte zaghaft und beide tauschten einen wissenden Blick. Lee mochte zwar komisch sein, aber tief in ihrem Herzen mochte selbst Ino ihn. Irgendwie. „Wir sollten ihm folgen“, sagte Hinata sanft, woraufhin Tenten und Ino wieder auf ihren Pferden aufsaßen und hinter Lee her ritten.
 

Es musste Mittag sein, als sie endlich die Straße fanden, die sie gesucht hatten. Der Weg schien zwar nicht häufig benutzt zu werden, aber er war doch um ein Vielfaches fester als der Trampelpfad, dem sie durch den Wald gefolgt waren. Doch trotz allem begegneten sie keiner Menschenseele, was Tenten gerade recht war. „Tenten-hime, niemand darf wissen, wer Ihr seid“, sagte Ino als hätte sie ihre Gedanken gelesen. Tenten nickte nur. Das hatte sie schon die ganze Zeit gewusst, denn wenn man herausfand, dass sie verschwunden war, würde erst recht Chaos ausbrechen. Niemand durfte wissen, wer sie war und auf eine eigenartige Weise fühlte sie sich erleichtert. Ihr Herz wurde leicht, als sie begriff, dass sie zum ersten Mal unerkannt sein würde und die Menschen sie erstmals nur als sie selbst ansehen würden. Ino warf ihr einen verwirrten Blick zu, als sie merkte wie Tentens Gesicht sich aufhellte. „Wir müssen trotzdem vorsichtig sein“, fügte sie hinzu. Tenten sah sie an, konnte sich aber ein winziges Lächeln nicht verkneifen. „Ich weiß“, erwiderte Tenten, „aber es fühlt sich … richtig an den Menschen nicht mit einer Maske entgegen treten zu müssen.“ Ino schien noch verwirrter. „Aber ist Eure jetzige Rolle nicht eine Maske?“ – „Wo bleibt ihr denn?“, brüllte Lee und schnitt Tenten das Wort ab, bevor sie auch nur etwas sagen konnte.
 

„Wir kommen!“, rief Tenten zurück und schloss zu Hinata und Lee auf. Als sie sich zu Ino umdrehte, sah sie, dass sie ihr folgte. Ihr Gesicht hatte eine Mischung aus Missbilligung und Amüsement angenommen und Tenten machte diese kleine Geste viel glücklicher als es jede Aufmerksamkeit eines Dieners gekonnt hätte.
 

„Dahinten sind Häuser“, sagte Hinata, die neben ihr ritt. Tenten sah auf die Pferde von Hinata und Lee. Sie hatten ihr nie erzählt wie sie ihr in der Nacht tatsächlich gefolgt waren. Hinata und Lee mussten die Pferde aus dem Stall gestohlen haben und Naruto… Ja, was war mit ihm? Der Gedanke, dass ihm etwas wegen ihr zugestoßen war… war unerträglich. Tenten wollte nicht, dass irgendjemanden etwas passierte, bevor sie auch nur die Chance hatte die Dinge richtig zu machen.
 

„- hime! Tenten-hime, hört Ihr mir zu?“ Tenten schrak aus ihren Gedanken und sah sich kurz orientierungslos um. Hinata bedachte sie mit einem besorgten Blick. „Tut mir leid“, murmelte Tenten, „ich war in Gedanken. Was hast du gesagt?“ „Wir sind gleich da“, wiederholte Hinata und brachte ihr Pferd dazu seinen Schritt zu verlangsamen. „Und wir werden aus denen schon herauskriegen, wo sich diese verdammten Feiglinge verkrochen haben!“, brüllte Lee dazwischen. „Wenn du noch lauter rumschreist, haben sie dich vorher abgestochen!“, fauchte Ino zurück und brachte ihn erstmals seit einer halben Ewigkeit zum Schweigen.
 

Murrend ritt Lee langsamer. Ohne auf ihn zu achten drehte Ino sich zu Tenten um. Besorgnis im Blick. „Vielleicht wäre es besser, wenn Ihr nicht mitkommt, Tenten-hime.“ Tenten starrte sie an, zügelte dann ihr Pferd, das schnaubend stehen blieb. Als die anderen bemerkten, dass sie ihnen nicht folgte, taten sie es ihr nach. Stille bereitete sich aus. „Du willst, dass ich euch alleine gehen lasse?“ Ino nickte. „Es wäre weniger gefährlich, unauffälliger.“ Sie warf einen Seitenblick auf Lee, „Lee sollte bei dir bleiben.“ – „Was soll das denn heißen?“, warf Lee dazwischen. Die Blonde sah ihn nicht an. „Du bist nicht unauffällig“, knurrte Ino dann. „Aber es ist auch gefährlich, wenn ihr nur zu zweit seid“, argumentierte Tenten, „wir gehen alle.“ – „Aber-“ Tenten zog ihren Mantel näher an sich heran, löste ihre Haare, die ihr elegant den Rücken herunterfielen und zog sich dann die Kapuze über den Kopf. Die anderen starrten sie an, als hätten sie sie noch nie gesehen. Tenten vergewisserte sich noch einmal, dass Amaterasu unter dem Umhang nicht zu entdecken war. „Man wird mich nicht erkennen“, sagte Tenten, „lasst uns gehen.“
 

Ino seufzte und folgte ihr schließlich. Hinata lächelte Lee zaghaft an, worauf ihr dieser ein breites Grinsen schenkte. Dann stiegen auch sie ab und folgten Ino und Tenten zu Fuß. Nach dem stundenlangen Ritt mitten durch karges Land war es beinahe befreiend in eine bewohnte Gegend zu kommen. Nach und nach kamen ihnen immer mehr Menschen auf der Straße entgegen. Bauern, die einen Teil der Ernte verkauften, Kaufleute und Familien, die in eine andere Stadt unterwegs waren.
 

Der Himmel war grau, fast zu dunkel und sorgte für eine düstere Atmosphäre, sodass sie nie jemand ansprach. Tenten konnte sich nicht so recht entscheiden, ob das gut oder schlecht war.
 

Gegen späten Nachmittag kamen sie in einem kleinen Dorf an. Es kam nicht an die Größe Tanzakugais heran, der Stadt mit den vielen Vergnügungsvierteln, der Stadt in der sie Sakura Haruno getroffen hatten. Nicht an große Städte wie Ame-Gakure, Kiri-Gakure, Suna-Gakure oder die Hauptstadt Konoha-Gakure, nicht an ihre Schönheit, die Legenden oder das Kulturerbe. Trotzdem war in dieser Ansammlung von Häusern etwas eigenartig Vertrautes. Hinter manchen Fenstern brannte noch Licht und Tenten fragte sich, ob dort Familien zu Abend aßen, ob Väter ihren Kindern Geschichten erzählten, oder ob Liebende einander ewige Treue schworen. Vielleicht verabschiedeten sich auch die Soldaten ihres Vaters von ihren Familien, denn so weit Tenten wusste, wollte ihr Vater so bald wie möglich alle kampffähigen Männer in den Kriegsdienst einbeziehen. Zum Wohle des Landes. Tenten wollte nicht weiter darüber nachdenken.
 

„Habt Ihr vielleicht ein bisschen was zu spachteln für mich, Frau?“ Tenten blickte sich erschrocken um, nur um festzustellen, dass ein Mann ihren Umhang umklammert hielt. Er hatte eine Halbglatze und das übrige Haar begann sich schon zu lichten. Seine Fingernägel waren gelblich und ihm fehlten ein Dutzend Zähne, weswegen er sie schief angrinste. Noch nie zuvor war sie in einer vergleichbaren Situation gewesen. Er zog kräftiger an ihrer Kleidung und die Kapuze rutschte ihr herunter. Ino und Hinata waren stehen geblieben und sahen sich erschrocken nach ihr um. Lee schien nichts bemerkt zu haben. „Na? Habt Ihr was für mich? Ne’ zarte Frau wie Ihr wird einem armen Kerl wie mir doch sicher einen Brotkanten geben, nicht wahr?“, fragte der Bettler. „Wir müssen weiter, Tenten-hi-, Tenten“, rief Ino aus der Ferne, doch Tenten rührte sich nicht. „Tenten?“, lachte der Bettler auf einmal, „da heißt Ihr ja genau wie die Tochter des Fürsten, dieser elendige Verräter! In der Hauptstadt stärkt er die Armee, reißt Familien auseinander und wird uns noch alle ins Unglück stürzen! Als hätte es nicht gereicht, dass er die Hyuga…“ – „Er weiß nicht was er redet, Tenten! Komm, wir müssen weiter!“ Inos Stimme war ganz klar die Panik anzumerken und jetzt waren auch ein paar Passanten auf sie aufmerksam geworden, die die Szene neugierig verfolgten oder sich mit der Verrücktheit des Alten nur die Zeit vertrieben. „Und erst die Rebellen, diese elenden Hurensöhne, denken sie wären die Retter des Volkes, dabei sind sie auch nichts weiter als Mörder, die uns alle abschlachten werden!“ Er drehte sich in Richtung seines Publikums und grinste breit, wobei er seine vielen Zahnlücken offenbarte. „Ja, guckt nur!“, grölte er, „sie werden kommen und dann können wa’ sehn wo wa’ bleib’n. Sie werden eure Frauen nehmen und den Männern die Herzen herausschneiden und eure Köpfe auf Pfeiler spießen!“ Seine Stimme wurde weinerlich. „Sie haben mir meine kleine Yumi-chan genommen.“ Spätestens jetzt hatte sich eine gewaltige Masse an Schaulustigen versammelt, die den Alten wie eine Attraktion anstarrten und ihm herablassende Kommentare zuriefen. Tenten war mehr als froh, dass sie sich der Öffentlichkeit nie mit offenen Haaren gezeigt hatte, nie die Kleidung getragen hatte, die deutlich schlichter als ihre sonstige Garderobe war. Und selbst für die wenigen Reisen, die sie durch Konoha unternommen hatte, war sie dankbar. Die Leute erkannten sie nicht. Jetzt war sie einfach nur eine Frau, die der Alte anbettelte. „Tenten, wir müssen weiter“, sagte Ino eindringlich, als sie schließlich bei ihr ankam. Ino packte sie am Arm und versuchte sie mit sich zu schleifen, doch Tenten ließ es nicht geschehen. „Warte“, sagte sie bedächtig, „er hat etwas von den Rebellen erwähnt… vielleicht weiß er etwas.“ – „Er ist verrückt, Tenten-hime. Vielleicht ein Deserteur“, flüsterte Ino zurück, „sie hassen jede Art von Regierung.“ „Lass es mich versuchen, Ino“, bat Tenten und die Blonde verdrehte kurz die Augen. „In zwei Minuten sind wir hier weg. Ihr habt bereits zu viel Aufmerksamkeit auf Euch gezogen, Tenten-hime.“
 

„-und die Krähen werden euch die Augen aushacken und damit ihre Jungen füttern.“ Der Alte grölte immer noch und schien Tenten vergessen zu haben, obwohl er sie immer noch am Umhang gepackt hatte. „Herr“, der Mann blickte nicht einmal auf. Tenten kniete sich hin und rüttelte ihn an der Schulter. „Herr“, sagte sie noch mal, „die Rebellen. Wisst Ihr irgendwas über sie?“ Endlich drehte der Alte ihr seinen Kopf zu. „Hä? Die Rebellen? Seid Ihr etwa auch eine von denen?“ Tenten schauderte. Die Situation nahm ungeahnte Ausmaße an, die sie nicht erwartet hatte. „Nein… ich, ich gebe Euch etwas dafür.“ Der Mann blickte mit glasigen Augen zu ihr hoch: „Was wollt’n Ihr mir geben, Frau? Etwa den prächtigen Gaul, oder nen’ Schatz“, er kicherte, „oder Eure Unschuld, so eine zarte Frau.“ –„Das reicht!“ Ino starrte ihn und wollte Tenten von ihm wegziehen, doch Tenten löste ihre Hand von ihrer Schulter. Sie griff in ihre Tasche und holte zwei Münzen heraus. Sie öffnete die Hand des Mannes und legte sie hinein; für einen Moment spiegelte sich die Sonne auf dem Gold und der Alte starrte sprachlos auf das, was er erhalten hatte. Dann steckte er eine in den Mund und biss zu, ein Zahn kam auf dem Boden auf. Er verzog keine Miene.
 

„Sie kommen direkt aus der Hölle“, flüsterte er, seine Augen waren geweitet und urplötzlich schien er etwas zu sehen, das ihm ungeheure Angst zu machen schien. „Wisst Ihr, wo sie sind?“, bohrte Tenten nach. „Er ist der Teufel“, flüsterte der Bettler, „hat einen halben Trupp im Alleingang ausgelöscht, als ich noch unter dem Fürsten gedient habe.“ Tenten war verwirrt. Redete er über Sasuke Uchiha oder den Anführer der Rebellion oder über jemand ganz anderen. „Wen meint Ihr? Sasuke Uchiha?“ Er schüttelte den Kopf. „Er ist der Teufel“, wiederholte er, „meine arme Yumi-chan“, murmelte er dann. Tenten zerrte an seinem Griff und mit einem Mal wurde der schwach und die dürre Hand fiel in den Staub. Der Alte atmete schnell, starrte sie glasig an und fragte in einer seltsam melodischen Stimme: „Habt Ihr nen’ bisschen Brot?“
 

Tenten trat einen Schritt zurück und diesmal ließ sie sich widerstandslos von Ino mitschleifen. Erst als sie Hinata und Lee erreichten, die in einer Nebenstraße warteten, war Tenten wieder etwas leichter zumute. Die Begegnung hatte sie mehr aufgerüttelt als sie geglaubt hatte. Schwer atmend blieb sie vor den anderen stehen. „Ich habe eine Kneipe gefunden, Tenten-hime“, sagte Lee, der eilig einen Blick mit Hinata tauschte. „Seid Ihr verletzt, Tenten-hime?“, flüsterte das schüchterne Mädchen und machte Anstalten sich dessen zu vergewissern. Tenten schüttelte den Kopf. „Nein, Hinata… nur durcheinander.“ „Der war verrückt, Tenten-hime“, sagte Ino und in ihrer Stimme klang deutlich ihr Ärger mit. Tenten sah sie direkt an. „Nein, er wusste etwas, Ino, aber er hatte zu viel Angst irgendetwas zu sagen.“ Ino gab ihr einen sehr skeptischen Blick. „Aber-“ „Ich habe eine Kneipe gefunden“, unterbrach Lee sie nochmals, offensichtlich nicht damit einverstanden einfach ignoriert zu werden. Hinata, Lee und Tenten drehten sich gleichzeitig zu ihm um. Er grinste. „Man hat mir gesagt, es kommen eine Menge Reisende vorbei. Dort könnten wir die Informationen bekommen, die wir brauchen.“ Das Grinsen wurde breiter und Lee strahlte sie stolz an. „Dann… dann lasst es uns dort versuchen“, gab Tenten sich schließlich geschlagen. Doch noch immer dachte sie an die Sache mit dem Bettler und dem armseligen Anblick, den er geboten hatte. Was hatte sie die ganze Zeit nur getan?
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Die Kneipe, von der Lee gehört hatte, stellte sich als düstere Spelunke heraus. Schon als sie davor standen, wäre Tenten am liebsten wieder umgekehrt. Das alte, modrige Schild auf dem ein Name stand, den man nicht mehr lesen konnte, hing windschief über dem Eingang und drohte jeden Moment herunterzufallen. Von drinnen konnte man Gelächter hören und Tenten war sich nicht sicher, ob es dabei nur um ehrbare Dinge ging. Sie zögerte. Was, wenn man sie hier erkennen würde? „Ich habe gehört, dass sich hier die Leute treffen“, erklärte Lee, als er ihren skeptischen Blick bemerkte, „an solchen Orten erfährt man immer das, was man wissen muss.“
 

„Wir müssen nicht reingehen, Tenten-hime“, sagte Ino und starrte Lee wütend an. „Wir haben keine Wahl, Ino“, erwiderte Tenten. „Wenn wir nicht gehen, irren wir nur weiter herum.“ Tenten trat einen Schritt auf die Tür zu und drückte vorsichtig die Klinke herunter. Der Lärm nahm um ein Vielfaches zu und auf einmal fanden sie sich in einem engen Raum wieder, der etliche Ecken und Winkel hatte, in denen vermutlich Schwarzmarktgeschäfte oder ähnliches abgewickelt wurden. Die Kneipe konnte in keinem größeren Kontrast zu dem strengen Leben stehen, das Tenten gewohnt war. Die Luft war stickig und die meisten Plätze waren besetzt. Die Wände waren aus grobem Holz, wahrscheinlich illegal im Wald gefällt und ohne fachliche Kenntnis zusammengezimmert. Die Stimmen wurden lauter und dröhnender, aus einer Ecke kam grölendes Gelächter und kurz darauf zerbrach etwas auf dem Boden. Tenten zuckte zusammen. Schnell sah sie nach links und rechts und bahnte sich einen Weg durch das Gedränge. Jemand rempelte sie an und Tenten fiel beinahe hin. „Pass doch auf, dummes Weib!“, blaffte ein Mann, der eine hässliche Narbe über dem Auge hatte. Überrascht sah Tenten ihn an, doch bevor dieser noch etwas sagen konnte, packte sie jemand am Arm und zog sie Richtung Theke. Es war Hinata. „Die einfachste Art und Weise einem Streit auszuweichen ist, es nicht dazu kommen zu lassen, Tenten-hime.“, murmelte Hinata und führte sie sanft in eine kleine Ecke, von der man nicht gesehen werden, aber selbst gut beobachten konnte. Tenten ließ sich auf einer hölzernen Bank nieder, Ino neben ihr und Hinata nahm rechts von ihr Platz, wobei sie sich so still verhielt, dass man sie übersah, wenn man nicht genau wusste, dass sie da war. Für einen Moment dachte Tenten, dass Hinata sich vielleicht am besten von ihnen mit dieser Art von Interaktion auskannte. Tenten und Ino waren nur das Leben im Palast Konoha-Gakures gewohnt und Lee kannte nichts weiter als sein Training und den Ehrgeiz, den jeder Kämpfer besaß. Hinata war anders… Sie war in den untersten Bereichen des Volkes aufgewachsen, hatte kämpfen müssen um zu überleben und lernen müssen, wie sie sich verhalten sollte. Sie war still und schüchtern, was ihr im Dienst des Fürsten ein Nachteil war, aber in der richtigen Welt konnte es nützlicher sein, als Macht und eine scharfe Klinge. Tenten konnte nicht umhin das stille Mädchen zu bewundern, das schlau und sanft zugleich war. Hinata musste wissen, wie sie in der Wildnis oder in großen Städten überleben konnten und Tenten wurde klar, dass jede ihrer Fähigkeiten früher oder später gebraucht werden würden. Sie alle würden nur überleben können, wenn sie zusammenhielten und ihre Fähigkeiten optimal einsetzten. „Was tun wir jetzt?“, flüsterte Ino und sah Tenten fragend an.
 

„Warten“, antwortete Hinata an Tentens Stelle. „Man braucht Geduld und den richtigen Zeitpunkt, um an Informationen zu kommen.“ Hinata faltete schüchtern ihre Hände im Schoß, blickte aber aufmerksam zu den Gästen und Tenten konnte nicht umhin ihr Recht zu geben. Es war sicherer erst einmal zuzuhören, als sofort alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Lee ließ ein Murren hören, Ino runzelte die Stirn und Tenten folgte Hinatas Blick. Das Licht im Raum war gedämpft, die verwinkelte Kneipe wurde nur von Kerzen beleuchtet und der Himmel draußen wurde immer dunkler. In einer Ecke war ein Streit losgebrochen. Tenten konnte beobachten, wie der eine dem anderen den Becher aus der Hand schlug und dieser ihm dafür einen Kinnhaken verpasste. „Du wagstet net’ noch mal mich zu beleidigen, du dreckiger-“, er benutzte ein Wort, das Tenten das Blut ins Gesicht trieb und sie wandte sich verlegen ab, als der Mann weiter lallte, dann auf der Tischplatte einnickte und schließlich von zwei anderen Männern aus dem Raum geschleift wurde.
 

Ihr Blick huschte weiter durch die Spelunke und blieb an einer Frau hängen, die ein Baby auf dem Arm hatte, das an ihrer Brust saugte. Sie ignorierte die vulgären Kommentare der Männer, die sie mit lüsternem Blick begutachteten. Das Mädchen war jünger als sie und für einen Moment sah Tenten ihr direkt in die Augen. Sie sah nicht weg und Tenten erkannte den Schmerz in ihr, genauso groß wie der ihre und die Stärke in ihren Augen. Dann senkte sie den Blick und sah liebevoll auf ihr Kind herab. Die Frau legte ihren linken Arm um den kleinen Körper, als wenn sie ihr Kind beschützen wollte und kurz bemerkte Tenten auch die Bitterkeit in ihren Zügen und Angst vor all dem, was kommen mochte. Als würde sie spüren, dass Konoha vor einem Krieg stand und sich vor dem fürchtete, was ihr und dem Kind passieren konnte. Tenten sah weg.
 

Am anderen Ende des Raumes drängte sich eine Frau an einen Mann, Gelächter wallte um sie auf. Der Mann packte die Frau, die nur leicht bekleidet war, um die Hüfte und zog sie mit sich in einen Raum, der weiter in das kleine Haus führte. Vorher ließ er drei Münzen auf dem Tresen fallen. Sie verließen die Kneipe, wahrscheinlich um ein Hinterzimmer aufzusuchen, doch bevor die Frau durch die Tür verschwand, sah sie noch mal zurück und Tenten schauderte. Die Augen der Hure waren stahlhart und doch schien sie sich nach einem Fluchtweg umzusehen. Tenten konnte nur vermuten, dass die Situation in Konoha diesen Tribut von ihr gefordert hatte.
 

Neben ihr atmete Hinata gleichmäßig und langsam löste Tenten sich von dem Schauspiel. Lee betrachtete ein altes Schwert an der Wand und Ino stierte zum Tresen herüber, wo ein Mann mit kurz geschorenem Haar einige Sakeflaschen auf die Holzplatte stellte. „Beobachten“, sagte Hinata plötzlich, leise zwar, aber doch so abrupt, dass sie Tenten damit überrumpelte. Hinata sah ihr kurz in die Augen und Tenten erkannte darin Nejis Augen. Die Augen, die sie nie mehr sehen würde. Hinata schien ihr Unbehagen zu spüren und schaute weg. „Beobachten“, flüsterte sie und auch ihre Gesichtszüge wurden traurig, „Neji hat immer gesagt, dass das am wichtigsten ist. Beobachten und unsichtbar sein.“ Die Tochter des Fürsten sah sie an. Tenten dachte daran, wie Neji und Hinata in ihr Leben geraten waren. So viel hatte sich verändert und in ihren Herzen wussten sie beide, dass nichts mehr so werden würde wie zuvor. Einmal mehr spürte sie den Stich in ihrem Herzen, als sie an ihn dachte. Aber Neji hätte gewollt, dass sie weiterging, nie stillstand und einen Weg fand Frieden zu schaffen. „Aber wir können nicht länger unsichtbar sein.“, antwortete Tenten und sie beide wurden still.
 

Eine Flamme flackerte und an der gleichen Stelle flimmerte die Luft. Etwas daran weckte Tentens Aufmerksamkeit und sie sah irritiert in die Richtung. Die Kerze brannte völlig normal, als wäre nichts geschehen, aber auf einmal war da Vorsicht in ihr. Etwas in ihr war plötzlich hellwach und ihr Gefühl schrie beinahe, dass sie sich in höchster Gefahr befanden. In einer Ecke saß ein Mann. Er war schlank, athletisch und deutlich besser gekleidet als die meisten Besucher hier. Sein rabenschwarzes Haar war kurz und sein Gesicht lag im Schatten. Der Kimono, den er trug war schwarz, an einigen Stellen mit weinrot arrangiert, was ihm ein erhabenes Auftreten verlieh. Der Fremde griff an seine Hüfte und Tenten schauderte, als sie seine Hand auf einem Schwertgriff liegen sah. Sie sah genauer hin und atmete kurz auf. Ein Schwert. Er war kein Samurai, wenngleich er trotzdem gefährlich war. In diesem Moment sah er auf und seine Augen bohrten sich in ihre. Kurz schien er überrascht, doch dann wich die Überraschung in seinem Gesicht einem belustigten Grinsen, das Tenten nicht deuten konnte. Es war, als würde er direkt in ihre Seele sehen. Wusste er, wer sie war?
 

„Nun, was soll’s denn sein?“, unterbrach sie eine Stimme. Eine wuchtige Gestalt schob sich vor ihre Sicht und unterbrach ihren Blickkontakt mit dem Fremden. Der Mann, der eben noch hinter dem Tresen gestanden hatte, sah sie nun mit einem gelangweilten Blick an und wartete darauf, dass sie etwas bestellten. „Was habt Ihr denn?“, fragte Ino vorsichtig. „Alles was Ihr wollt“, erwiderte der Mann gelangweilt, „Sake, was zu essen, ein leeres Zimmer…“ Ino starrte ihn an, Wut im Blick und Tenten wich unbewusst vor ihr zurück. „Für manche Dinge ist diese Rebellion doch gut“, fuhr er gedankenverloren fort, „die Leute sind so voller Angst, dass sie sie unbedingt betäuben wollen. Mein Geschäft blüht.“ Ein Gefühl breitete sich in Tenten aus, noch nie in ihrem ganzen Leben hatte sie etwas Vergleichbares gefühlt. Eine ungebändigte Wut pulsierte in ihr und ein Teil von ihr wollte auf der Stelle das Schwert ziehen und den Mann dazu bringen, seine Aussage auf der Stelle zurückzunehmen. Aber sie konnte es nicht, denn dann würde man erkennen, wer sie war. Und dann würden die Soldaten ihres Vaters sie finden, zurückschleifen, sie würde Orochimaru heiraten müssen und ihr aller Schicksal war besiegelt. Die drückende Gegenwart des Krieges lag über ihnen allen und Tenten wusste, dass es ein Spiel gegen die Zeit war… Aber jetzt… musste sie sich zusammennehmen. Doch bevor sie etwas sagen konnte, kam ihr Lee zuvor: „Wir nehmen den Sake“, erklärte er und klang eigenartig scharf.
 

Mit einem genervten Laut drehte sich der Mann weg, schlurfte zum Tresen zurück, holte eine Sakeflasche und vier Schälchen darunter hervor und stellte sie auf ihren Tisch. „Ist es nicht unschicklich, sich schon vor Sonnenuntergang zu betrinken?“, fragte er plötzlich und Tenten schauderte. „Wer sagt, dass wir uns betrinken“, zischte Ino zurück und gewann damit seine ungeteilte Aufmerksamkeit. „Na, weil das jeder macht, der durch diese Tür gegangen ist. Hier bei mir können se’ alle vergessen, was draußen passiert.“ Tenten sah ihn an und irgendwas in ihr regte sich. Wieder spürte sie die aufwallende Wut in ihr und diesmal konnte sie sich nicht mehr zusammenreißen. „Und macht Euch das glücklich?“, fragte sie. „Sie alle kommen und vergessen. Doch danach sind sie nur noch unglücklicher.“ „Jeder muss sehen, wie er über die Runden kommt und wenn ich an dem Leid anderer überleben kann, dann tue ich es. Es ist alles nur wegen dieser verdammten Rebellion. Sie bringt mir Profit, lässt mich überleben, doch früher… früher war es anders…“ Er fuhr nicht fort, aber Tenten hatte auch so eine ungefähre Vorstellung von dem, was er damit sagen wollte und mit einem Mal tat es ihr leid, dass sie so vorschnell über ihn geurteilt hatte. Er war auch nicht mehr als all die Leute, die durch seine Türen kamen.
 

„Kenzo, was machst du denn so lange? Wir warten immer noch auf unseren Sake, hör auf immer die gleichen Geschichten zu erzählen und trink was mit uns!“, rief jemand und der Mann stellte die Schälchen vor jeden von ihnen hin. Kenzo drehte sich um und entschuldigte sich mit einem Nicken. Tenten starrte auf die durchsichtige Flüssigkeit in ihrem Schälchen, aus den Augenwinkeln betrachtete sie, wie Kenzo auf vier Männer zuging, die in einer Ecke saßen und ihn grölend heranwinkten.
 

Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete Tenten, wie er sich zu ihnen setzte und jedem eine Schale Sake reichte, die die meisten sofort herunterkippten. Es folgten eine Reihe ordinärer Sprüche, bei denen sich ein leichtes Lächeln auf Kenzos Zügen bildete und Tenten stellte fest, dass es für ihn längst Alltag war. Er profitierte vom Leid und der Verzweiflung der Männer und konnte trotzdem mit ihnen am Tisch sitzen. Er hatte etwas an sich, das sie nicht recht deuten konnte. Kenzo fuhr sich mit der Hand über das kurz geschorene Haar und hörte einem der anderen aufmerksam zu. In seinen Augen war etwas, das an Gleichgültigkeit erinnerte, gleichzeitig aber auch Verständnis ausstrahlte. Es war so widersprüchlich, dass Tenten ihn irritiert beobachtete. Oder war es ihm vielleicht gar nicht so egal? Taten sie ihm vielleicht leid? Auf einmal bemerkte Tenten, dass Hinata ihn ebenso intensiv beobachtete wie sie und als sie ihren Blick auf sich spürte, drehte sie sich leicht herum und nickte ihr kurz zu.
 

„Wie läuft dein Laden, Kenzo?“, wollte einer der Männer wissen, nachdem er seine geleerte Sakeschale auf den Tisch fallen ließ. „Kommen die werten Herren Mao-Chéngs immer noch zu dir, um sich zu besaufen?“ „Sie sind nicht viel besser als ihr auch“, erwiderte Kenzo, worauf die Männer in grölendes Lachen ausbrachen. „Wohl wahr, wohl wahr“, sagte der Erste und lehnte sich zurück. „Nun“, fing er wieder an, „wir haben alle keine Wahl in dieser Zeit. Da mach ich dir keinen Vorwurf, ob du dich nun beim Fürsten einschleimst oder bei den Rebellen, aber wenn die einen von den anderen Wind bekommen, möchte ich nicht in deiner Haut stecken.“ Kenzo runzelte die Stirn. „Wer sagt denn, dass sie das tun?“ Stille. Schließlich fragte ein kleinwüchsiger Mann mit einer Spur Angst in der Stimme: „Also kommen sie wirklich hierher?“
 

Kenzo antwortete nicht, aber Tenten erkannte anhand seiner Reaktion, dass sein Schweigen Zustimmung war. Ohne einen Laut zu verursachen, stand sie auf und ging in Richtung des kleinen Tisches, wo Kenzo und seine Gäste saßen. Hinata warf ihr einen entsetzten Blick zu, Ino packte Lee und zog ihn auf die Beine. Schließlich kam Tenten bei dem Tisch an. Ihre Augen fixierten Kenzo. Er war die Spur, die sie gesucht hatten. Vielleicht wusste er etwas. Er musste einfach… Einer der Männer sah zu ihr auf, warf ihr einen eindeutigen Blick zu, der Tenten die Röte ins Gesicht trieb und sagte: „Na? Was macht eine Frau wie du denn hier? Willst du dich nicht setzten?“ Tenten ignorierte ihn, packte stattdessen Kenzo an der Schulter und drehte ihn herum. „Was wisst Ihr über die Rebellen?“
 

In diesem Moment schwang die Tür auf und zwei Soldaten traten ein. Auf den ersten Blick erkannte Tenten, dass es Samurai waren. Niedrige Samurai zwar, aber immer noch Gefolgsleute ihres Vaters wie das Wappen auf ihrer Kleidung bezeugte. Sie mussten auf der Stelle verschwinden. Panisch sah sich Tenten nach Hinata, Ino und Lee um, die im selben Moment erstarrt waren wie sie, als sie die ungebetenen Gäste entdeckten. Tenten begann zu zittern und registrierte gar nicht mehr, dass sie noch immer Kenzos Schulter gepackt hatte. Er rührte sich leicht, sodass Tenten seiner wieder bewusst wurde. Ihr Blick huschte von ihm zu den Soldaten hin und her. Es war offensichtlich, dass sie genau in die Richtung des Besitzers gehen würden und Tenten verfluchte sämtliche Götter, die sie in diese Situation gebracht hatten.
 

„Wir sind auf Order Mao-Chéngs hier“, sagte der eine, als er genau vor Tenten und Kenzo stand, „wir haben Grund zur Annahme, dass diese Kneipe ein Treffpunkt der Rebellen ist.“ „Und was bringt Euch zu dieser Ansicht, Samurai?“, erwiderte Kenzo, der sich Tentens Griff entzogen hatte und sich nun aufrichtete. Unbewusst wich Tenten zwei Schritte zurück. Irgendwo hinter sich bemerkte sie, wie Lee sich Inos Griff entzog und unauffällig eine Verteidigungshaltung einnahm. „Der Verräter Sasuke Uchiha wurde hier gesehen.“ Ein scharfes Luftholen ging durch den Raum. Kenzo funkelte den Mann an und Tenten sah die Wut in seinen Augen. „Ich frage meine Gäste nicht, wer sie sind oder woher sie kommen“, knurrte er. „Woher sollte er auch wissen, dass Uchiha hierher kommt!“, rief jemand. „Man trifft nicht jeden Tag auf einen Einarmigen, oder?“, herrschte der Soldat ihn an. „Und, wenn er hier gewesen wäre?“, knurrte Kenzo. „Wem bin ich Rechenschaft schuldig?“ Die beiden Männer standen sich gegenüber und stierten einander wütend an. „Dem Fürst selbst“, erwiderte der Samurai mit zusammen gebissenen Zähnen.
 

Auf einmal legte der andere der beiden Soldaten seine Hand auf die Schulter seines Partners. „Lass gut sein, Takeshi, lass uns das anders regeln. Wir warten bis Dosu-sama hier ist.“ Tenten erstarrte. Dosu? Das konnte doch nicht wahr sein! Von allen, die Mao-Chéng ausschickte, mussten sie ausgerechnet Dosu über den Weg laufen. Tenten riskierte einen Blick auf Hinata. An einem ihrer Abende am Seeufer hatte Neji ihr erzählt, wie er und Hinata nach Konoha-Gakure gekommen waren. Und er hatte ihr von Hinatas Angst vor Dosu erzählt, dem Mann, der sie aus dem wohlbehüteten Zuhause gerissen und ihre Hütte niedergebrannt hatte. Hinatas Gesicht war aschfahl und Tenten bereute, dass sie nicht dagegen protestiert hatte, dass… ja was eigentlich? Hinata war unschuldig und sie hatte sie in die gefährlichste Reise ihres Lebens gezerrt. Sie mussten sofort hier raus.
 

Plötzlich schwang die Tür ein weiteres Mal auf und ein Schwall eiskalter Luft strömte in den Raum. Tenten erstarrte auf halben Weg zum Ausgang. Im Türrahmen stand Dosu, der ungeduldig den Raum nach den Soldaten absuchte, sie schließlich fand und ihnen einen wütenden Blick schenkte. Blitzschnell drückte sich Tenten in eine Wandnische. „Was dauert das solange, Takeshi?“, knurrte Dosu. „Ich habe euch doch befohlen an die Informationen zu kommen und nicht den Besitzer eine halbe Stunde zu verhören.“ Der Samurai namens Takeshi verbeugte sich leicht und murmelte eine Entschuldigung. Dosu schien es nicht mal zu bemerken. Die kleinen wässrigen Augen fixierten Kenzo, der sich mit geballten Fäusten vor ihm aufgebaut hatte. „Nun, war Uchiha hier, oder nicht?“, fragte Dosu gelangweilt. „Als wenn ich jemanden wie Euch irgendetwas sagen würde!“, fuhr Kenzo ihn an. Dosus Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen. „Kenzo …, nicht wahr? Deine Kneipe genießt einen gewissen Ruf bei den Soldaten Mao-Chéngs. Wag es nicht diesen Schutz aufs Spiel zu setzen.“ Kenzo schluckte die Drohung ohne mit der Wimper zu zucken. Nur anhand seiner Hände, die er zu Fäusten geballt hatte, konnte man erkennen, dass er kurz davor war seine Beherrschung zu verlieren. Es war das erste Mal, dass er direkten Kontakt mit dem Gesetz hatte und auf einmal wusste Tenten, dass seine Reaktion diesmal anders ausfallen würde. Kenzo mochte vor seinen Kunden große Reden schwingen, aber die Realität sah anders aus. In den Augen des Mannes standen der Trotz und die Wut, die sich über Monate aufgestaut hatten. Und dann hörte Tenten, wie er etwas sagte, etwas von dem sie wusste, dass es seinen Tribut fordern würde. „Raus aus meinem Haus.“
 

„Wie schade, dass du so starrsinnig bist, Kenzo. Dann müssen wir die Sache anders regeln.“ Dosus Stimme war eiskalt und er sah Kenzo an, als wäre er ein lästiges Insekt und kein Mensch, der etwas zu verlieren hatte. Als wenn er weniger wert wäre als er selbst, nicht würdig ihm überhaupt unter die Augen zu treten. Ja, es zu wagen ihn anzusprechen, geschweige denn ihn herauszuwerfen. Tenten wollte ihn warnen, ihm zu schreien, dass er weglaufen sollte, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Dosus Bewegung war schneller als sie erwartet hatte. Seine Hand schnellte zu seiner Hüfte, zog ein Kurzschwert und stieß es dem überraschten Kneipenbesitzer in die Brust. Kenzos Augen waren weit aufgerissen, er hatte nicht damit gerechnet, war völlig überrascht und starrte voller Unglauben auf die Klinge in seiner Brust. Ganz langsam verfärbte sich seine Kleidung blutrot und noch langsamer sackte er auf dem Boden zusammen. Er war schon tot, als Dosu das Schwert aus seinem Körper zog und dann an Kenzos Hose abwischte.
 

Für einen Moment war es totenstill. Die Menschen starrten voller Angst auf die Leiche, alles erstarrte in seiner Bewegung und hätte Tenten es nicht besser gewusst, hätte sie vielleicht angenommen die Menschen in diesem Raum waren zu Stein erstarrt. Kenzos Stammkunden mit denen er noch vor wenigen Momenten geredet hatte, konnten den Blick nicht von Kenzos reglosem Körper abwenden. Mit einem Schlag waren sie wieder nüchtern und auch alle anderen Menschen in der Kneipe holten scharf Luft, als sie den ersten Schrecken verdaut hatten. Tenten war übel, mehr als das. Sie wollte weinen, schreien und Dosu ins Gesicht schlagen. Sie wollte, dass er litt und nie wieder im Namen ihres Vaters, in ihrem Namen Verbrechen beging. So also sah die Gerechtigkeit der Soldaten in der Realität aus. Es war längst keine Rede mehr von Stolz, Ehre oder Ruhm. Es ging ums nackte Überleben, um die Existenz jeden einzelnen und für Mitgefühl war längst kein Platz mehr, wenn jemand wie Dosu so etwas überhaupt jemals besessen hatte.
 

„Da wär’ noch was“, durchbrach Dosu die gespenstige Stille, „die Tochter des Fürsten, Tenten-hime ist … zu einer Reise nach Ame-Gakure aufgebrochen. Hat sie jemand gesehen?“ Tenten erstarrte zu Eis und drückte sich noch dichter an die Wand. Ino warf ihr einen panischen Blick zu und Lee hatte auf einmal einen Blick in den Augen, den er nur dann hatte, wenn er sich innerlich auf einen Kampf vorbereitete. Dosus Worte schienen in der Stille nachzuklingen. Noch immer behielt seine Frage die gelangweilte Gleichgültigkeit und vielleicht war es das, was die Menschen wachrüttelte. In diesem Moment brach Chaos aus.
 

„Du hast unseren Freund ermordet!“, brüllte einer von Kenzos Freunden. „Wie kannst du es wagen danach nach so einer Banalität zu fragen, du widerlicher kleiner Wurm!“ Andere stimmten ein und dann sahen sich die Soldaten von einer wütenden Menge umgeben, die spontan jeden Gegenstand, den man als Waffe verwenden konnte, gegen sie richteten. Leere Flaschen flogen durch die Luft, zerschellten an der Wand hinter Dosu, Takeshi und drei weiteren Soldaten, die hereingekommen waren. Wenn sie doch nur wüsste, wie viele es waren.
 

Tenten zitterte. Der Lärmpegel war so urplötzlich angestiegen, dass sie für einen Augenblick orientierungslos geworden war. Ein Schrei spaltete sich von den übrigen Geräuschen ab. Als Tenten in die Richtung sah, aus der er gekommen war, beobachtete sie mit Entsetzen, wie eine Frau mit einer Bauchwunde am Boden kauerte. Über ihr stand ein Krieger mit blutigem Schwert, bereit den letzten Schlag auszuführen. Tenten tastete nach Amaterasu, bekam den Griff zu fassen und spürte wie das Schwert in ihrer Hand pulsierte. Als würde es darauf warten, dass sie eingriff. Tötete. ‚Tu irgendwas’, flehte sie innerlich, aber sie kauerte immer in der Ecke, nachdem sie den Gedanken fünfmal innerlich wiederholt hatte. Der Mann ging einen Schritt auf die Frau zu. Noch einen. Er hob das Schwert. Die Frau wimmerte vor Angst und Schmerz. Irgendetwas krachte gegen die Wand.
 

Sie konnte nicht zusehen. Sie konnte nicht eingreifen. Tenten fühlte sich hilfloser als je zuvor in ihrem Leben. Wozu war sie die Tochter des Fürsten, wenn sie nichts tun konnte, um die Menschen vor der Brutalität der eigenen Regierung zu schützen? Längst musste Mao-Chéng die Augen von solchen Vorfällen abgewandt haben. Der Aufstand einfacher Leute kostete vielleicht einigen das Leben. Der Krieg das von Abertausenden. Sie sollte es mit ansehen und versuchen, selbst zu entkommen, um das winzige Licht der Hoffnung aufrecht zu erhalten, das noch existierte. Aber Tenten wäre nicht sie selbst gewesen, wenn sie es einfach so mit angesehen hätte.
 

„Halt!“, schrie sie, trat in den Raum, duckte sich, als jemand auf sie zielte und versuchte sich durch das Chaos zu kämpfen. Der Krieger hörte sie nicht, doch jemand anderes hatte es getan. Mit einem blitzschnellen Schlag gegen den Hals des Mannes brachte Lee ihn zu Fall, fuhr im gleichen Moment herum und starrte sie an. „Bist du wahnsinnig!“, brüllte er und wehrte ohne hinzusehen einen weiteren Gegner ab. Dann huschten seine Augen durch den Raum, er bemerkte wie er durch seinen auffälligen Stil zu viel Aufmerksamkeit auf sich zog. „Haut ab, verdammt noch mal!“, rief Lee. Tenten stolperte rückwärts. Plötzlich stieß sie auf ein Hindernis und stürzte zu Boden. Als sie genauer hinsah, erkannte sie Kenzos Leiche. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Das war nicht das, was sie gewollt hatte. Was war schon der Mut eines einzigen gegen eine solche Übermacht?
 

„Tenten!“ Jemand rief ihren Namen und Tenten sah, wie Ino und Hinata versuchten, sich durch die Menge der aufgehetzten Masse zu schieben. Es war völlig aussichtslos und viel zu gefährlich und trotzdem versuchten sie es. Sollte sie als Konohas Erbin nicht ebenso viel Mut zeigen? Wenigstens ein bisschen… Tenten hatte dafür geübt… jeden Tag trainiert. War sie nun zu schwach irgendetwas zu tun? Nejis Bild tauchte vor ihr auf, wie er mit gezogenem Schwert vor ihr stand und sie mit seinem Leben vor Sasuke Uchiha beschützte. Nein… Sie war stark genug und diesmal wollte sie nicht, dass irgendjemand sein Leben für sie aufs Spiel setzte. Lee wurde nun von drei Soldaten bedrängt, die misstrauisch geworden waren und sich ihm – für sie einen einfacher Bauer oder Handwerker - überrascht und vorsichtig näherten. Tenten schlug ihren Mantel beiseite und das legendäre Schwert Amaterasu glitt lautlos aus seiner Scheide.
 

Sie hob die Klinge über ihren Kopf, das Schwert durchschnitt die Luft mit einer Leichtigkeit, die man ihm auf den ersten Blick nicht ansah. Amaterasu war seit Jahren nur noch als kostbarer Schatz angesehen worden, die Tage, da das Schwert im Kampf eingesetzt worden war, waren lange vergangen. Tenten konnte die entsetzten Blicke Ino und Hinatas auf sich spüren, doch sie achtete nicht darauf. Blitzschnell bahnte sie sich tänzelnd einen Weg durch die aufgehetzten Leiber. Ein Messer surrte durch die Luft. Die Klinge war schnell, geschickt geworfen, wenngleich sie in diesem Durcheinander wohl für jemand anderen gedacht war als für sie. Tentens Herzschlag beschleunigte sich, das Adrenalin rauschte durch ihre Adern und gerade rechtzeitig wich sie zur Seite aus. Das Messer blieb schwingend mit der Klinge voran in der Wand hinter ihr stecken. Jemand stolperte in ihren Weg und krachte dann gegen einen Tisch, auf dem er reglos liegen blieb. Tenten schauderte. Sie hatte davon gehört, wie schnell es in der Bevölkerung in letzter Zeit zu Aufständen gekommen war – auch ohne, dass jemand die Menschen derart provoziert hatte wie Dosu es getan hatte. Aber dass sie derart brutal waren… Vielleicht war sie zu naiv gewesen, zu gutgläubig. Oder sie hatte einfach nicht glauben können, dass die Hemmschwelle zur Gewalt bei den meisten Menschen längst so dünn geworden war wie eine kaum gefrorene Eisfläche.
 

Ein Schmerzensschrei brachte Tenten wieder in die Wirklichkeit zurück. Die Realität stürzte mit der Wucht eines ganzen Gebirges auf sie ein und Tenten wurde sich wieder der düsteren, engen Kneipe bewusst, in der sie stand. Dann sah sie Lee, der verbissen mit zwei Soldaten zugleich rang. Er war stark, das wusste Tenten. Und stur. Lee würde niemals einfach so aufgeben und genau das war das Problem. Egal wie gut er ausgebildet worden war, egal wie sehr er seinen Freunden die Flucht ermöglichen wollte oder wie gut er auch kämpfte… Tenten konnte ihm ansehen, dass die Verletzung, die Sasuke Uchiha ihm beigebracht hatte und die sogar Tsunade nur mit größter Mühe imstande gewesen war zu heilen, an seinen Kräften nagte. Seine Bewegungen waren nicht so geschmeidig wie früher, seine Kampftechnik wies grobe Fehler auf, die ihm eigentlich nicht passieren durften. Mehr als einmal sah Tenten, wie er erschrocken im letzten Moment einem Angriff auswich, den er nicht hatte kommen sehen. Lee war nicht stark genug.
 

Tenten packte das Schwert fester, die dünne, silberne Klinge glänzte matt im Licht der wenigen Kerzen, die durch die Bewegung noch nicht ausgegangen waren. Fünf Meter… wenn sie es nur schaffen konnte … Plötzlich tauchte vor ihr ein Hüne von einem Krieger auf. Er trug das Wappen Konohas auf seiner Rüstung und gehörte offensichtlich zu Dosus Männern. Mit einem Blick zur Tür stellte Tenten entsetzt fest, dass weitere Soldaten durch den Eingang kamen, um jede Flucht der Aufständischen unmöglich zu machen. Der Riese sah auf sie herunter, sein Blick streifte irritiert das elegante Schwert und musterte sie dann misstrauisch. „Was ham’ wir hier?“, grollte er. Blitzschnell sah sie sich nach einem Ausweg um, doch wie sehr sie es auch drehte und wendete – der einzige Weg führte an ihm vorbei. „Eine Frau, die kämpft? Sind die Männer jetzt schon zu feige, oder was?“ Sein Atem erreichte ihre Nase und Tenten schauderte. Er war angetrunken, offensichtlich hatte Dosu nicht erwartet auf Widerstand zu treffen und seinen Männern in Abwesenheit irgendeines Vorgesetzten für ihre glorreichen Taten etwas zu trinken spendiert.
 

Sein Blick glitt über ihren Körper, blieb einen Moment zu lange hängen, ohne sich die Mühe zu machen ihr in die Augen zu sehen. Plötzlich hatte sie einen Geschmack ähnlich dem von Galle im Mund und Tenten musste sich stark zusammenreißen, nicht vor ihm zurückzuweichen, denn das hätte sie erst recht vollkommen bewegungsunfähig gemacht. Sie richtete Amaterasu direkt auf ihn. Der Soldat war ihr körperlich absolut überlegen, egal wie sie es auch drehte und wendete. Ihr einziger Vorteil war ihre Schnelligkeit. Verächtlich betrachtete ihr Gegenüber das Schwert und schien mit einem Mal wieder nüchtern zu sein. „Willste’ tanzen?“, höhnte er. Tenten antwortete nicht, aus den Augenwinkeln beobachtete sie wie Lee an der Schulter getroffen wurde. Ihr Blick huschte suchend durch den Raum und blieb an der Tür hängen, durch die vorhin die Prostituierte mit ihrem Freier verschwunden war. Ein Hinterausgang… Das nächste, das sie spürte, war ein Kurzschwert, das mit brutaler Gewalt auf sie zuraste. Ein erstickter Schrei entrang sich ihrer Kehle und Tenten wich gerade noch rechtzeitig nach links aus. „Dachte’, du willst tanzen“, lachte der Riese und Tenten verfluchte sich dafür, dass sie seine Präsenz auch nur einen Augenblick lang verdrängt hatte.
 

Amaterasu lag leicht in ihrer Hand wie immer, aber sie konnte es mit der Kraft des Soldaten niemals aufnehmen. Die einzige Chance, es nicht auf ein offenes Kräftemessen ankommen zu lassen, war ihm ihre wahre Identität zu enthüllen, denn offenbar hatte er keine Ahnung, dass er die Tochter Mao-Chéngs angriff – oder sie musste ihn überrumpeln. Tenten duckte sich unter einem weiteren Schlag hinweg, ließ das Schwert auf seinen Bauch zusausen und erwischte ihn statt der Rüstung am Unterarm. Es kümmerte ihn nicht und einen Moment später hatte er das Schwert genau in die Stelle gerammt, wo eben noch ihre Hand gewesen war, wenn sie sich nicht rechtzeitig zur Seite abgerollt hätte. Ihr Rücken stieß an etwas Festes, mit der Hand tastete sie hinter sich. Holz. Als sie einen schnellen Blick nach hinten warf, erkannte sie einen der rustikal zusammengeflickten Thekenhocker. Tenten zögerte nicht. Mit aller Kraft ergriff sie den Stuhl und schleuderte ihn gegen den Mann, der überrascht rückwärts taumelte, aber noch an der Schulter von einer Kante des Hockers erwischt wurde. Die Sekunde seiner Unentschlossenheit nutzte Tenten. Sie kam wieder auf die Beine, tänzelte um umgestürzte Möbel und zerstörte Gegenstände herum und fand sich mit einem Mal mitten in einem Kampf zwischen Lee und seinen zwei Widersachern wieder. Einen Moment lang war Lee zu verblüfft, um irgendeine Reaktion auf ihr Auftreten zu zeigen. Tenten achtete nicht auf ihn, sondern machte sich die Überraschung Takeshis zunutze, der ihren plötzlichen Angriff nur mit Mühe abwehren konnte. Das verschaffte Lee zwei entscheidende Vorteile. Erstens: Er war einen seiner Gegner los und zweitens konnte er sich nun Überraschung seines verbleibenden Widersachers zunutze machen. Mit unglaublicher Körperbeherrschung sprang er in die Luft, alle Muskeln angespannt und verpasste seinem Gegner einen so kraftvollen Tritt gegen die Schläfe, sodass er gegen die nächste Wand krachte und reglos liegen blieb.
 

Tenten rang indessen mit Takeshi. Der Soldat hatte augenscheinlich Lee längst vergessen, den er ursprünglich zu töten gedacht hatte. Stattdessen starrte er sie an, als könne er nicht recht glauben, dass eine Frau ihm die Stirn bot. „Wer bist du?“, zischte er und beide Schwerter prallten abermals aufeinander. Tentens Herz machte einen Sprung. Er kannte sie nicht! „Jemand, der bei Gewalt nicht einfach so wegsieht“, antwortete sie. Tenten trat einen Schritt zur Seite, führte Amaterasu von rechts. Takeshi parierte. Ein weiterer Schritt, ein Schlag. Sie drängte Takeshi in die Enge und ihm blieb nichts anderes übrig als sich notdürftig zu verteidigen. Ihr dunkelbraunes Haar flog durch die Luft, Tenten kam dem Krieger immer näher. Takeshi stieß mit dem Rücken gegen die Wand. Er war schwach, nichts weiter als ein Aufschneider, der Schwächere unterdrückte. Ein elender Feigling, der nur seinen Befehlen folgte. Sie verabscheute ihn. Amaterasu surrte durch die Luft, pfeilschnell traf es auf das gegnerische Schwert. Tenten machte eine ruckartige Bewegung aus dem Handgelenk heraus und entwaffnete den Krieger, der das eben geschehene nicht zu begreifen schien. Scheppernd kam das Schwert auf dem Boden auf. Tenten starrte den Mann vor sich an. Jetzt zitterte er und erstmals schien er die Gefahr, die von ihr ausging, wirklich zu realisieren. Er hatte sie unterschätzt und würde es nun bitter bereuen. „Ich werde dich nicht töten“, begann sie, „du bist es nicht wert und der Krieg hat Konoha schon genug Opfer gekostet.“ Wütend starrte sie der Krieger an. Die nackte Panik war verschwunden, stattdessen sah sie sich seiner grenzenlosen Wut gegenüber. „Du hast nur nicht den Mumm dafür“, höhnte er, nachdem sie das Schwert weggenommen hatte, „als, wenn eine Frau jemals den Mumm dafür aufbringen würde!“
 

Tenten trat einen Schritt rückwärts, Takeshi war überheblich, gekränkt durch seine Niederlage und völlig blind vor Wut. Er trat seinerseits einen Schritt vorwärts. Der Lärm schien in den Hintergrund zu treten. „Akzeptier, dass du verloren hast“, sagte sie, „ich brauche keine sinnlosen Auseinandersetzungen-“ „Tenten!“ Tenten wirbelte herum, der Riese, den sie vorhin noch überrumpelt hatte, holte zum Schlag gegen sie aus. Tenten erstarrte. Ihr blieb keine Zeit mehr auszuweichen, sie konnte einen solchen Hieb nicht parieren. Neji! Im gleichen Augenblick erkannte sie, dass er fort war. Sie war auf sich allein gestellt. Etwas prallte gegen sie und riss sie zu Boden. Dann spürte sie einen Luftzug über sich. Ein Schatten war über ihr und als sie näher hinsah, erkannte sie, dass es Lee war, der dem Riesen einen gut gezielten Schlag in den Magen verpasste, gefolgt von mehreren blitzschnellen Tritten in Hals und Brust. Dann kam der Kung-Fu-Kämpfer auf dem Boden auf, wehrte einen weitern Krieger ab und wich einem Kneipenbesucher aus, der an ihm vorbei rannte.
 

„Tenten-hime?“ Erst jetzt bemerkte sie, dass das etwas, das sie getroffen hatte, ein Mensch war. Ein besorgtes Gesicht beugte sich über sie. Hinata. „Bist du verrückt!“, entfuhr es ihr und Hinata sah verletzt zur Seite. „Ich wollte doch nur helfen, Tenten-hime“, murmelte sie. „Du hättest tot sein können!“, rief Tenten. Genau wie Neji. „Ich-“ Ino unterbrach Hinata, indem sie sie ruckartig auf die Beine zog und Tenten ebenfalls hoch half. In ihrem Gesicht war nichts als nackte Angst. „Wir müssen hier weg, Tenten-hime“, keuchte sie und ihr eiserner Griff schloss sich um ihren Oberarm. „Ino, beruhig dich!“, rief Tenten gegen das Getöse an und machte sich los. Für eine Sekunde war Inos Blick vollkommen ausdruckslos, dann ließ sie sich widerstandslos von Tenten mit zur Hintertür schleifen. Tenten stieß die Tür auf und sofort wehte ihnen eiskalte Luft entgegen. Sie drehte sich noch einmal um, Lee war nur wenige Meter hinter ihnen, aber er schien sie aus den Augen verloren zu haben. „Lee!“, schrie Tenten aus voller Kehle. Lee sah sich suchend nach ihr um, entdeckte sie schließlich und folgte ihnen so schnell er konnte. Doch noch jemand hatte sie gehört. Tenten spürte seinen Blick auf sich und als sie ihm direkt ins Gesicht sah, wusste sie, dass er sie erkannt hatte. Dosu schien zuerst erstaunt, dann siegessicher. Mehr bekam Tenten nicht mit, denn im selben Moment riss Lee sie mit sich. Sie stolperten einen schmalen Gang entlang. Hinata war die erste, die durch eine zweite Tür nach draußen taumelte. Ino folgte ihr, Lee und Tenten stürzten gleichzeitig ins Freie.
 

„Dosu hat mich erkannt“, brachte Tenten schließlich keuchend heraus, als sie ein Stück gerannt waren und sich erschöpft in eine dunkle Ecke drückten. „Die Pferde!“ Ino schien sich wieder beruhigt zu haben. „Das kannst du vergessen, durch dieses Chaos kommst du niemals ungesehen durch“, erwiderte Lee, „wir müssen zu Fuß weiter gehen.“ „Was!“, brauste Ino auf, „wir sind tot, wenn wir so langsam vorankommen!“ „Willst du lieber wieder zurück!“ Lee sah sie wütend an. Er war müde und am Ende seiner Kräfte. Tenten konnte sehen, wie er zitterte. Auf einmal hörten sie Stimmen hinter sich. Sie verstummten auf der Stelle. Lee spannte seinen Körper an, Hinata hielt den Atem an und Ino sah sich verzweifelt nach Anzeichen der näher Näherkommenden um. Tenten hob Amaterasu, das sie immer noch in der Hand trug. Die Stimmen wurden lauter. „Wir müssen sofort hier weg“, flüsterte Tenten. Die anderen sahen sie atemlos an. „Wir kommen da nicht ohne Kampf raus“, sagte Lee dann, „ich halte sie auf und ihr seht zu, dass ihr von hier wegkommt.“ „Lee…“, sagte Hinata. „Wir lassen dich nicht einfach so zurück“, unterbrach Tenten sie. Lee funkelte sie an: „Wofür haltet ihr mich eigentlich!“, brauste er auf. „Ich wusste, worauf ich mich einlasse und von uns bin ich der einzige, der auch nur im Ansatz für solche Situationen ausgebildet ist.“ Sein Blick ruhte eine Sekunde zu lang auf ihr.
 

Plötzlich wirbelte Lee herum. „Haut ab!“, rief er, bevor er in derselben Gasse wie die Soldaten verschwand, die unweigerlich an ihnen vorbei mussten. Wie lange brauchte Dosu, um seine Leute wieder zu organisieren? Ino, Hinata und Tenten sahen sich an. Stille. Dann drangen Schreie aus der Gasse, in der Lee verschwunden war. „Lauft“, flüsterte Tenten, „wir können ihn nicht mehr aufhalten, wir müssen weg von hier, ehe uns die Soldaten einholen.“ Inos Gesicht war voller Panik, Hinatas dagegen war so bleich wie nie zuvor. Sie sahen sie an und sahen sie doch nicht an. Dann drehten sie sich um und rannten gleichzeitig los. Die Straße führte in Richtung Wald, in die unbezwingbare Wildnis fern jeder Zivilisation. Ihre Lungen brannten, als Tenten Ino und Hinata folgte. Sie war langsamer als die anderen. Der Kampf in der Kneipe hatte sie ausgelaugt und immer wieder sah sie sich nach einem Zeichen von Lee um. Tenten sah wieder nach vorne und stellte mit Entsetzen fest, dass Hinata und Ino bereits ein gutes Stück vor ihr waren.
 

Urplötzlich packte sie jemand von hinten, ein eiserner Griff schloss sich um ihr Handgelenk, sie wurde herumgeschleudert und prallte noch im Laufen gegen eine nahe Hauswand. Sofort presste sie jemand dagegen und nahm ihr jede Bewegungsfreiheit. Ein Mann, ein wenig größer als sie vielleicht, doch um eine Vielfaches stärker und schneller. Sie hatte keine Chance gegen ihn. Angst, wie sie sie noch nie erlebt hatte, durchströmte jede Pore ihres Körpers und alles, was sie wollte, war verschwinden. Wäre sie doch nur nie mit den anderen in die Kneipe gegangen… Eiskalter Atem streifte ihren Hals. In der Luft stieg er in kleinen Nebelwölkchen auf. Der Mann lehnte sich gegen sie, Tenten entfuhr ein ängstlicher Laut. „Wie gedachtet Ihr denn die Rebellen zu finden, wenn Ihr keine Ahnung habt, wo sie sind, Tenten-hime?“ Tenten erstarrte. Er hatte sie erkannt und er wusste, dass sie die Rebellen suchte… Sie versuchte sich loszureißen. Zwecklos. Der Mann lachte amüsiert. In diesem Moment wichen die Schatten und Tenten sah in sein Gesicht. Kurzes, schwarzes Haar, blasse, unnatürlich bleiche Haut und einen so starren berechnenden Blick aus den eiskalten Augen, sodass es ihr kalt den Rücken herunter lief. Er war der Mann, den sie in der Kneipe beobachtet hatte. „Geht Richtung Westen, haltet Euch abseits der Wege durch den Wald, bis ihr zu einem See kommt. Dort haltet Ihr Ausschau nach Signalfeuern. Die Rebellen werden euch finden.“ Sie starrte ihn an. Er hatte ihr soeben ein Wissen weitergegeben, das er eigentlich gar nicht besitzen durfte. Wusste er, wo die Rebellen waren? Und warum… Warum hatte er ihr diese Informationen gegeben? Der Mann ließ sie los und Tenten wäre fast umgefallen, wenn sie nicht an der Wand gelehnt hatte. Ihr Atem ging schnell noch immer war da diese instinktive Furcht vor diesem Mann. „Wer sagt mir, dass ich Euch trauen kann!“, brachte sie heraus und der Fremde grinste sie hämisch an. „Ihr könnt mir nicht trauen“, erwiderte er, „ihr müsst.“ Tenten starrte ihn an, doch sein Blick war so intensiv, dass sie wegsah. Dann drehte er sich um, glitt in die Dunkelheit und nichts deutete mehr darauf hin, dass das Gespräch jemals stattgefunden hatte. „Warum tut Ihr das?“, rief sie ihm nach. Der Mann blieb stehen, drehte leicht den Kopf. „Ich will sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Es ist interessant… die Hoffnungen der Menschen zu sehen und wie leicht sie zerschlagen werden können. Doch noch ist es nicht Zeit...“ Seine Schritte entfernten sich und Tenten war wieder allein.
 

Auf einmal war ihr eiskalt. Wer auch immer der Mann gewesen war, er war gefährlich und sie hatte keine Ahnung, was für eine Rolle er spielte, oder warum er so viele Informationen über die Rebellen hatte. Nur eins wusste sie sicher: er war ein Feind. Und er sah den Krieg als nichts weiter als ein Spiel an.
 

„Tenten-hime.“ Zu Tode erschrocken fuhr sie herum, aber es war nur Lee. Er hatte einige Schrammen auf Armen und Gesicht, doch ansonsten war er unverletzt. Lee musste die Soldaten ausgeschaltet haben. „Lee“, erwiderte sie, richtete sich auf und stolperte ihm entgegen. Noch immer raste ihr Herz und die andauernde Anspannung ließ sie allmählich panisch werden. „Kommt“, sagte Lee und griff ihren Oberarm, „Dosus Leute müssen längst bemerkt haben, dass ich seine Vorhut getötet habe.“ „Du hast sie getötet!“ Tenten konnte das Entsetzen in ihrer Stimme nicht recht verbergen. Lee war ein Kämpfer, aber … sie hatte sich nie wirklich vorstellen können, dass er jemanden umbrachte, nur damit sie schneller voran kamen. „Ich hatte keine Wahl“, erwiderte Lee hitzig, „sie werden uns verfolgen. Je weniger sie sind, desto besser. “
 

Er zog sie mit sich und nach ein paar Metern rannte Tenten neben ihm. Ino und Hinata warteten am Waldrand auf sie. Tenten sah noch einmal zurück. Noch sah sie niemanden, aber sie wusste, dass sie kommen würden. Dosu würde keine solche Gelegenheit verstreichen lassen Ruhm und Ehre und mehr Macht zu erlangen. Macht… Immer ging es nur um Macht. Sie machten nicht Halt, als sie Hinata und Ino erreichten. Der Wald verschluckte sie, als sie blind geradeaus rannten. Westen. Sie würden sie finden. Tenten wusste nicht, warum sie dem Fremden glaubte, aber es war ihre einzige Chance. Irgendwann hörte sie auf ihre Schritte zu zählen, sie rannte und rannte und hoffte auf die winzige Möglichkeit, dass sie die Rebellen tatsächlich fanden. Etwas Kaltes fiel auf ihre Wange und als Tenten in den Himmel sah, bemerkte sie etwas, das ihre Situation noch um ein Vielfaches verschlimmerte. Es hatte zu schneien begonnen.
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Alles war weiß. Die Zweige der Bäume neigten sich unter den Schneemassen dem Boden entgegen und in einigen Spinnennetzen glitzerten Eiskristalle. Das Schneegestöber war von Stunde zu Stunde schlimmer geworden. Am Anfang waren die Flocken nur vereinzelt gefallen, doch nach einiger Zeit war aus dem sanften Schneefall ein wahrer Sturm geworden, den auch die Bäume nicht völlig abfangen konnten. Der Boden war bereits von einer etwa fünfzehn Zentimeterdicken Schneeschicht bedeckt, was ihre Flucht nur noch beschwerlicher machte. Tenten stapfte mit Mühe durch den Schnee, ihren Mantel dicht um sich geschlagen. Ihre Schuhe waren längst durchgeweicht und es hatte sich langsam ein Gefühl der Taubheit bei ihr eingestellt. Irgendwann hatte auch der Wind aufgefrischt und peitschte ihnen eisern entgegen. Tenten lehnte sich gegen die unsichtbare Barriere. Sie ging einen weiteren Schritt. Dann noch einen. Weiter. Immer weiter nach Westen. Wäre ihre Situation nicht so vollkommen aussichtslos gewesen, hätte Tenten dieses Naturschauspiel vielleicht schön gefunden, aber mit durchweichten Kleidern, ohne Proviant, den sie mit den Pferden verloren hatten, in einem Schneesturm verfluchte sie den Winter, der früher viel früher eingesetzt hatte, als sie es erwartet hatte.
 

Tenten sah sich nach ihren Begleitern um. Ino und Hinata, von allen am wenigsten erschöpft, stapften Seite an Seite durch den Schnee. Lee hingegen schien seine ansonsten ungebändigte Energie verloren zu haben. Der Kampf mit den Soldaten hatte ihm einiges abverlangt und das in einem Stadium, in dem seine Gesundheit eine solche Aktion ganz sicher nicht erlaubt hatte. Sie konnte nicht anders, als sich schuldig zu fühlen. Wäre sie allein gewesen, wäre niemand von ihnen in diese Situation geraten.
 

Auf einmal verhakte sich ihr Fuß in etwas. Zu spät erkannte Tenten ihre Unachtsamkeit und konnte sich nicht mehr fangen. Doch noch bevor sie den Boden berühren konnte, hatte sie jemand am Arm gepackt. „Vorsicht!“, rief Lee. Tenten nickte ihm dankbar zu. Dann setzte sie ihren Weg fort. Nur eine aus dem Boden ragende Wurzel zeugte jetzt noch von ihrem Missgeschick. Doch nach einer Weile würde auch sie vom Schnee bedeckt sein. Westen… Sie wusste nicht mal, ob sie in die richtige Richtung gingen. Der Himmel war von einem dunklen sturmgrau und nur selten zeigte sich die Sonne, anhand dessen Stands sie einen Anhaltspunkt über die Richtung hätten erhalten können.
 

Der Wald war ungewöhnlich still, friedlich. Die idyllische Landschaft, vollkommen mit weiß bedeckt, war wunderschön anzusehen. Dieser Ort hatte etwas Magisches, das sie seltsam ruhig stimmte. Vielleicht war es die Stetigkeit des Schneefalls, der langsam, aber immer und immer weiter fiel. Es war eiskalt, ihre Finger waren schon blau angelaufen, aber Tenten konnte nicht umhin froh zu sein, dass sie hier war und nicht im Anwesen ihres Vaters. Es war hart, aber es war richtig. Allein dieser Gedanke hielt sie aufrecht. Es wäre leicht umzukehren und Dosu zu befehlen, sie zurückzubringen, aber das würde nur noch mehr Komplikationen hervorrufen. Stattdessen rannte sie vor ihm davon.
 

„Tenten-hime?“, machte sich plötzlich Lee wieder bemerkbar. Er war beunruhigend still gewesen und Tenten hatte ihn nicht mal bemerkt, obwohl er schon eine ganze Weile schweigend neben ihr hergegangen sein musste. Es machte sie nervös, dass er so angespannt war und sie selbst konnte ihre Panik nur schwer unterdrücken. Sie hatten lange keine Pause mehr eingelegt und sie wollte nur noch schlafen. „Ja?“ Lee betrachtete statt ihr den Schnee, dann kehrte der Glanz in seine Augen zurück. „Es ist wunderschön, nicht wahr?“, rief er und beschleunigte seine Schritte. Tenten konnte kaum mithalten. Wieso legte er plötzlich eine solche Energie an den Tag, wegen des Schnees, der sie doch gerade ein Hindernis für sie darstellte?
 

„Wir kommen überhaupt nicht voran, Lee“, wagte Tenten zu sagen und konnte die Ungeduld und Resignation doch nicht richtig aus ihrer Stimme verbannen. „Aber der Schnee ist doch schön, nicht wahr, Tenten-hime?“ Tenten seufzte. Lee war so ernst, wenn es sein musste, aber sonst… war er einfach nur unschuldig und ein wenig zu naiv.
 

„Ja, er ist schön“, murmelte sie und fragte sich im gleichen Moment, wie es gewesen wäre, wenn sie mit Neji durch den verschneiten Wald gegangen wäre. Er hätte geschwiegen, er hätte sich nicht anmerken lassen, was er fühlte. Aber wenn er geglaubt hätte, dass ihn niemand sehen würde, dann hätte er gelächelt. Er hätte sich gefreut, einfach, weil es da war. Neji war in vielerlei Hinsicht wie der Winter gewesen. Ruhig und ausgeglichen. Eiskalt. Und so voller Geheimnisse wie diese Jahreszeit, die Tenten noch immer ein Mysterium war und die sie trotz allem schön fand. Wenn es nur passiert wäre …
 

„Kann ich Euch etwas fragen?“, holte sie Lees Stimme plötzlich wieder in die Gegenwart. Er schien ein wenig beherrschter. Vorhin hatte Ino ihn zusammengestaucht und ihn daran erinnert, dass es nicht unbedingt von Vorteil war, wenn ihre Verfolger sie anhand seiner Freudenbekundungen aufspüren würden. Es überraschte sie, dass er jetzt so ernst neben ihr ging, wenngleich die kindische Freude nicht aus seinen Augen verschwunden war. „Was denn?“, fragte sie und irgendwo in ihrem Hinterkopf ahnte sie, dass dieses Gespräch nicht zu denen gehören würde, die sie gerne führen würde. Lee sah sie an. Tenten blinzelte. Er wandte seine Augen nicht ab und als Tenten seinem Blick folgte, sah sie, was seine Aufmerksamkeit fesselte. „Das Schwert…“, brachte er heraus, „ist das…?“ „Es ist nur ein Schwert, Lee. Ich wollte in der Lage sein, mich zu verteidigen, deshalb habe ich es mitgenommen.“ – „Aber-“ „Es ist nur ein Schwert, Lee.“ Ihre Stimme war lauter geworden und Ino und Hinata die vor ihnen gingen, drehten sich zu ihnen um und waren nach einem Moment des Wartens auf gleicher Höhe mit ihnen.
 

„Nein“, brachte Lee ehrfürchtig hervor, „ich habe von diesem gehört. Aber, Tenten-hime… wie ist das möglich… es war verschollen.“ Tenten spürte, wie sie in die Enge getrieben wurde. Lee ahnte, nein, er wusste, dass es sich bei der Waffe um Amaterasu handelte. „Lee, das ist eine ganz gewöhnliche Waffe, die ich aus der Waffenkammer mitgehen lassen habe, als ich den Palast verlassen habe.“ Lee starrte sie an. Tenten blinzelte wütend. „Das ist das Sonnenschwert“, sagte er.
 

Ino schnappte nach Luft, drehte sich zu ihm um und sah ihn an, ohne ihn auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. „Wie bitte? Wenn du mir Lügen auftischst, Rock Lee, dann-“- „Aber es ist wahr“, verteidigte sich Lee, „das Schwert um das sich Mysterien ranken, eins der drei legendären Schwerter neben Ryujin und Orion. Die Klinge, die nur von einer Frau geführt werden kann. Eine Waffe, die von der Sonnengöttin persönlich stammen soll und ihren Namen trägt. Wie kann es sein, dass Ihr es besitzt, Tenten-hime? Wie kann es sein, dass Ihr damit umgehen könnt!“ Tenten schwieg. Ihre Antwort hätte nicht deutlicher sein können. Lee schien noch eine ganze Menge mehr sagen zu wollen, aber Ino brachte ihn mit einem wütenden Blick zum Schweigen. Sie setzten ihren Weg fort und der noch immer stetig fallende Schnee machte es ihnen noch beschwerlicher. Langsam… Flocken für Flocken bedeckten die winzigen Eiskristalle die Erde und ließen sie in einem eigenartigen Glanz erstrahlen. Die Ewigkeit, die von diesem Phänomen ausging, war beinahe körperlich zu spüren. Ein eiskalter Wind peitschte ihnen entgegen, doch Tenten, die in ihren Erinnerungen versank, achtete nicht mehr darauf.
 

„Es wusste jemand, dass ich mit Amaterasu kämpfen kann“, durchbrach sie nach einer Weile die Stille. Die anderen sahen sie fragend an, machten aber keine Versuche sie zu drängen. „Ich habe mit Neji gekämpft“, fügte sie hinzu, als sie sich an das Ereignis zurückerinnerte, das schon so weit zurück zu liegen schien. „Mein Cousin?“ In Hinatas Gesicht stand Überraschung. Tenten nickte nur. Damals… Sie ging weiter. Westen… Sie hatte keine Zeit mehr in der Vergangenheit zu schwelgen. „Wer hat gewonnen?“, fragte Ino plötzlich und als Tenten sie ansah, schien sie die Frage schon wieder zu bereuen. Aber… jetzt wo sie es fragte… Wer hatte eigentlich gewonnen? Oder hatten sie beide verloren?

Wer gewann einen solchen Kampf. Derjenige, der schneller, technisch besser war? Jemand, der tückisch war und mit gezinkten Karten spielte? Oder der, der am Ende noch stand während der andere besiegt zu seinen Füßen lag? War der Tod eine Niederlage?
 

Schneeflocken bedeckten ihr Haar, eine fiel auf ihre Wange. Auf eine gewisse Weise war auch der Schneesturm wie ein Tanz. Wirbelnder Wind, der Abermillionen Flocken tanzen ließ. Ihr Kampf mit Neji war auch so gewesen. Langsam stetig, wenn der eine einen Schlag geführt hatte, wich der andere ihm aus. Wenn sie sich duckte, wirbelte Neji bereits wieder herum. Bewegungen, die perfekt aufeinander abgestimmt waren. Tenten wischte sich über die Wange. Das winzige Eiskristall war bereits wieder geschmolzen.
 

„Niemand hat gewonnen“, antwortete sie schließlich wahrheitsgemäß, „ich war genauso gut wie er, aber es wird keine zweite Chance geben, um herauszufinden, wer von uns wirklich besser war.“ Tenten machte eine erschöpfte Bewegung und folgte dem unsichtbaren Band, das sie durch den Irrgarten an Bäumen zu führen schien. Westen… Wie lange dauerte es bis sie das Ziel erreichten? Hatte der Fremde sie doch angelogen? Das Schweigen der anderen begleitete sie und nach einer Weile hörte sie den Schnee hinter ihr knirschen. Sie ließen eine Spur aus Fußabdrücken zurück, die nach einer Weile schon wieder von neuem Schnee bedeckt sein würden. Keiner von ihnen bemerkte den Schatten, der ihnen durch die Bäume folgte…
 

.

.

.
 

Die Sonne versank gerade hinter dem Horizont, als sie Rast machten. Der Himmel hatte jetzt ein trübes dunkelgrau angenommen und der Wind, der ihnen immer noch eiskalt entgegen wehte, machte es nicht gerade besser. Tenten spürte, dass ihre Kleidung völlig durchweicht war, was zur Folge hatte, dass sie unkontrolliert zitterte. Sie war so müde, dass sie alle paar Sekunden einnickte, dann erschrocken wieder hochfuhr und sich über ihre viel zu geringe Belastbarkeit Vorwürfe machte. Der Schlafmangel nach fast drei Tagen ohne großartige Gelegenheiten sich auszuruhen, zerrte an ihren Kräften und Tenten wusste nicht, wie lange sie dieses mörderische Fluchttempo noch durchhalten konnte. Den anderen ging es nicht besser, doch im Gegensatz zu ihr, zeigte Lee kaum Müdigkeit und Hinata schien zu ihrer Überraschung mit dieser Art von Situation vertraut zu sein. Nicht einmal beschwerte sie sich und fragte stattdessen noch, ob sie bei Nacht eine längere Wache übernehmen sollte. Nur Ino schien mit der Anstrengung ähnliche Probleme wie sie zu haben. Gegen Mittag war ihre Laune auf den Tiefpunkt gesunken, was vor allem Lee zu spüren bekam. Trotz allem hatte Ino ihr schon mehr als einmal einen sehr besorgten Blick zugeworfen, was Tenten sagte, dass sie sich mehr um ihre Gesundheit sorgte, als um ihre eigene und ihren Ärger deshalb größtenteils herunterschluckte.
 

Jetzt saßen sie um ein notdürftig errichtetet Feuer herum, das jeden Moment auszugehen drohte. Lee stocherte lustlos in der Glut herum, Hinata hatte sich gegen einen Baum gelehnt und Ino überprüfte gerade das wenige Gepäck, das sie noch bei sich trugen. Auf einmal legte sie den Beutel, den sie eben noch inspiziert hatte, beiseite und seufzte.
 

„Tenten-hime, seid Ihr wirklich sicher, dass es richtig ist, wenn wir den Anweisungen eines Fremden folgen?“ Tenten konnte es ihr nicht verübeln, dass sie skeptisch war. In der letzten Viertelstunde hatte sie den anderen erzählt, was ihr beim Verlassen der Kneipe passiert war. Lee hatte sich über die Brutalität des Mannes aufgeregt und Hinata war ganz still geworden, als wenn sie genau wie Tenten spürte, dass diese Begegnung mehr bedeutete als eine kleine Hilfeleistung. Es blieb an Ino das Misstrauen auszusprechen, das sie insgeheim alle fühlten. „Ich bin mir nicht sicher, dass es richtig ist, Ino“, antwortete sie deshalb, „es könnte eine Falle sein-“, zustimmender Blick seitens Lee, „-aber wir haben keine andere Wahl, als die wenigen Informationen, die wir haben zu überprüfen.“
 

Lee warf wütend den Stock ins Feuer, das einmal kurz zischte. „Was soll das denn überhaupt heißen? Nach Westen! Wunderbar! Als, wenn er uns nicht sagen könnte, wo genau nach Westen! Und was sollen wir mit dem Hinweis auf Seen anfangen? Es gibt tausende Seen und Tümpel in diesem Wald! Halb Konoha ist von Wald bedeckt!“
 

„Das weiß ich auch!“, fauchte Tenten, „Wenn du dich so gut auskennst, dann zeig mir doch einen besseren Weg, wie wir die Rebellen finden können und Dosu abhängen!“ Lee funkelte sie jetzt ebenso wütend an. Hinata hatte sich erschrocken aufgerichtet und Ino starrte von ihr zu Lee hin und her. „Niemand hat die Rebellen je gefunden“, erwiderte Lee. – „Und genau das ist der Punkt!“, rief Tenten. „Wir haben überhaupt keine Wahl als jedem Hinweis nachzugehen!“ Lee sagte nichts darauf und Tenten machte das nur noch wütender. Sie konnte sich nicht recht erklären, warum Lees Aussage sie überhaupt so wütend machte. Vielleicht war es, weil er tatsächlich Recht hatte und sie die bittere Wahrheit, die den wenigen Mut, den sie noch hatte, so sehr verminderte. Vielleicht war es aber auch, weil er ihre Führung anzweifelte. Oder war es, weil er ihrer Gutgläubigkeit misstraute? Tenten knirschte mit den Zähnen.
 

„Dosu wird uns einholen, Tenten-hime“, sagte Lee dann, „wir sind zu erschöpft und sie sind in der Überzahl. Sie können ein viel größeres Gebiet durchkämmen als wir und sie sind schneller als wir. Wir werden ihnen bald begegnen.“ Und was dann? Die stille Frage schien in der Luft zu hängen und Tenten wurde klar, dass sie Lee Unrecht getan hatte. Er wollte sie nicht kritisieren, er suchte lediglich nach einem Ausweg – den es nicht gab. Die Erschöpfung und der Stress hatten sie alle reizbar gemacht. Dadurch, dass sie einen völlig unbekannten Weg in einem Schneesturm einschlugen, wurde es auch nicht besser und nach den Stunden ständigen Marschierens, ohne etwas zu Essen, begann der Hunger an ihnen zu nagen. Tiere gab es kaum, die Pflanzen waren erfroren oder sie wussten nicht, ob sie sie gefahrlos essen konnten. Die einzige Mahlzeit, die sie bekommen hatten, waren ein paar essbare Wurzeln gewesen, die Hinata gefunden hatte. Sie hatte auch das Feuer entfacht und Tenten konnte nicht anders als dankbar zu sein, jemanden mit ihren Kenntnissen dabei zu haben. Nur Wasser gab es reichlich. Sie waren umgeben davon. Der Schnee war zwar eiskalt, aber wenn man ihn lange genug im Mund behielt, löschte er zumindest vorläufig den Durst. Tenten hatte nicht gewusst, in was für eine Katastrophe sie die anderen hereingeführt hatte. Sie hatte immer nur daran gedacht, wie es war, wenn sie den Rebellen gegenüberstanden – nicht was sie vorher überwinden mussten oder ob sie überhaupt dort ankommen würden.
 

Die Tochter des Fürsten betrachtete die erschöpften Gesichter ihrer Gefährten. Lee schien sich wieder beruhigt zu haben, Ino und Hinata wirkten merklich entspannter, auch, wenn da immer noch etwas Gehetztes in ihren Zügen war. Wie ein in die Enge getriebenes Tier, das seine letzte Kraft in die Flucht steckte. Es war dieses winzige Detail, das ihr die Augen öffnete. Sie suchten nicht, sie flohen. Das war der Grund, warum sie durchgehalten hatten. Nicht, weil ihre Motivation oder die Aussicht das Rebellenversteck zu finden, so groß waren, sondern einzig allein wegen ihrer puren Angst vor einer weiteren Konfrontation. Tenten zitterte und im gleichen Moment fragte sie sich, ob sie auch so aussah wie Ino oder Hinata. Würde ihre Reizgrenze mit der Zeit ohne Nahrung auch immer niedriger werden wie bei Lee? Aber sie durfte es nicht zeigen. Um alles in der Welt durfte sie sich ihre Gefühle nicht anmerken lassen. Die anderen vertrauten ihr. Wenn sie ihnen Anlass zur Beunruhigung gab, war alles aus.
 

„Wir sollten weitergehen“, murmelte Tenten. Lee warf ihr einen Blick zu, sagte aber nichts. Nur seine Augen stellten eine weitere stille Frage. Wie lange konnten sie davon laufen, bis sie sich der Übermacht stellen mussten? Lee richtete sich auf und stapfte eine Anhöhe hinauf.
 

Ino löschte das Feuer. Still folgten ihm die anderen und jeder von ihnen versank in seinen eigenen Gedanken. Der Schnee knirschte unter ihren Sohlen, der Wind wehte ihnen eisig entgegen und das Gefühl der Verfolgung lastete noch stärker auf ihnen allen. Tenten wusste, dass Lee erschöpft war, Ino hatte noch nie eine Waffe in der Hand gehabt – nicht, dass eine vorhanden wäre – und Hinata war schlicht zu sanft, um jemand anderen irgendetwas anzutun. Sie selbst hatte keinerlei Erfahrung im direkten Kampf, der ganz anders sein konnte als eine einfache Übung.
 

„Die Spur führt hier entlang, Dosu-sama!“ Tenten erstarrte. Die Stimme war nicht mal hundert Meter entfernt von ihnen. Auch die anderen waren abrupt gestoppt. Der Luxus einer Pause hatte sie entscheidende Zeit gekostet… Einen Moment lang sahen sie sich alle wortlos an. Sekunden verstrichen. Niemand rührte sich. Es war ein seltsames Gefühl und für eine Sekunde glaubte Tenten ihre eigene Angst auch bei den anderen zu sehen. Ein Pferd wieherte. Das Geräusch von immer näherkommenden Hufen. Tenten merkte, wie sie zu zittern begann. „Lauft“, wisperte sie.
 

Im nächsten Moment rannten sie. Lee setzte sich an die Spitze, vermutlich um als Erster reagieren zu können, falls Dosus Soldaten sie abfangen sollten. Der Schnee machte jede ihrer Bewegungen beschwerlicher. Noch ein Mal spannte sie die Muskeln an. Tenten war müde und jede einzige Bewegung kostete sie mehr Kraft, doch die Stimmen verschwanden nicht. Die Bäume rauschten an ihnen vorbei, als sie kopflos irgendeinen Weg wählten. Irgendwo wieherte ein Pferd, lauter, viel lauter, als es sein durfte. In der Ferne konnte sie bereits das Geräusch von Hufen hören, die durch den Schnee pflügten. Alles war weiß, es gab kein Dickicht, in dem sie sich verstecken konnten, die Bäume waren kahl und mit wachsender Panik wurde Tenten klar, dass man sie nicht übersehen konnte.
 

Sie hörte Hinata hinter sich keuchen, ihr Atemrythmus war aus dem Gleichgewicht gekommen. ‚Weiter’, flehte sie innerlich, doch im selben Moment wusste sie, dass ihre Hoffnungen umsonst waren. Alle ihre Muskeln waren angespannt. Sie rannte und rannte - und konnte ihre Verfolger immer näher kommen hören.
 

Auf einmal durchschnitt das Sirren eines Pfeils die Luft. Lee reagierte als Erster. Blitzschnell machte er auf dem Absatz kehrt und riss Tenten und Hinata mit zu Boden. Ino wich gerade noch rechtzeitig nach links aus. Sofort war Lee wieder auf den Beinen, warf einen beunruhigten Blick zu dem Pfeil, dessen schwingender Schaft im Stamm eines Baumes steckte und zerrte Hinata hoch. Das schüchterne Mädchen war leichenblass, sie atmete kurz und schnell, in ihren Augen spiegelte sich blanke Angst.
 

Kaum dass sie auf dem Boden aufkam, hatte sie sich auch schon wieder hochgerappelt. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust und sie sah sich panisch nach einem Fluchtweg um. Es gab keinen. Aus dem Schatten der Bäume kam ihnen eine Gestalt entgegen. Ein langer, wehender Umhang umspielte seinen Körper. Im Gegensatz zu ihnen wirkte er ausgeruht und frisch; seine Hand umschloss bereits das Heft seines Schwertes.
 

Hinter ihm tauchten weitere Männer auf. Manche zu Fuß, andere zu Pferde. Tenten warf einen Blick zurück, aber auch dort blockierten Soldaten den Weg. Sie waren eingekesselt. „Tenten-hime“, sagte Dosu mit einer übertriebenen Verbeugung und lächelte siegesgewiss. Sie starrte ihn hasserfüllt an. „Warum folgt Ihr mir, Dosu-san?“ - „Warum seid Ihr überhaupt davongelaufen?“, schoss Dosu zurück. Die wässrigen Augen fixierten sie. Sanft, fast belustigt zwar, aber es waren die gleichen kalten Augen, mit denen der Krieger auf einen Unschuldigen herabgesehen hatte im Moment, in dem er seine Klinge in dessen Leib gerammt hatte.
 

„Mao-Chéng-sama schickt mich. Orochimaru-sama selbst hat mich für diesen Auftrag vorgeschlagen. Ihr werdet nach Konoha-Gakure zurückkehren.“ Ihre Hand huschte zu ihrem Schwert. „Ich werde nicht zurück gehen.“ Dosus Augen verengten sich. Tenten spürte wie ein paar Bogen gespannt wurden. „Ich habe meine Befehle“, entgegnete er, „wenn nötig, werde ich Euch mit Gewalt zurückbringen.“ Tentens Finger umschlossen Amaterasus Griff, sie stabilisierte ihre Atmung, spannte ihren Körper an. Wieder spielte sich der Mord vor ihren Augen ab. War das die ganzen letzten Jahre geschehen, ohne dass jemand es gemerkt hatte?

„Dazu habt Ihr kein Recht“, sagte Tenten gefährlich leise, „wie könnt Ihr es wagen, mir zu drohen!“ Dosu brach in ein herablassendes Lachen aus. Tenten kroch ein Schauer über den Rücken. „Wir sind hier nicht in der Hauptstadt, Prinzessin. In der Wildnis herrschen andere Gesetze.“
 

„Mord gehört weder in die Hauptstadt noch in die Wildnis.“, erwiderte Tenten. „Mord?“ Dosu verzog seinen Mund zu einem dreckigen Grinsen. Das war Antwort genug. „Du widerlicher, kleiner Wurm“, knurrte Lee. Dosu warf ihm einen Blick zu. Dann grinste er. „Es fällt niemandem auf, wenn ein oder zwei verschwinden. Mit wem fange ich an, hm?“ Seine Augen wanderten zu Ino und blieben dann an Hinata hängen. „Interessant.“ Er grinste und sagte dann: „Die gleiche Situation hatten wir schon einmal, nicht wahr, Kleine?“ Hinata zitterte, brachte aber keinen Ton heraus. Ihre Augen waren geweitet und sie schien vor Angst fast gelähmt zu sein. „Diesmal ist dein Cousin nicht da, um dich rauszuhauen“, fuhr Dosu fort. „Na, wie fühlt sich das an?“ „Du wirst sie nicht anrühren“, fauchte Lee und glitt übergangslos in eine Angriffshaltung.
 

Dosus Hand fuhr zu der Klinge an seiner Hüfte. „Willst du der Erste sein, Rock Lee? Ich dachte eigentlich Uchiha hätte ganze Arbeit geleistet.“ „Du wirst gleich sehen, wie gut er sie gemacht hat“, knurrte Lee. Tentens Blick huschte zu Lee, der bereit schien sich auf Dosu zu stürzen, obwohl er wusste, dass ihn ein Dutzend Pfeile zuerst treffen würden. Dosu wollte keine Zeugen… Er wollte sie zurückschleppen und die anderen töten. „Lee…“ Er reagierte nicht.
 

„Du bist genauso stur wie er. Wieso kannst du nicht einfach einsehen, dass du verloren hast?“ Dosus Stimme war fast amüsiert, „Du weißt doch, wie Neji geendet ist, als er meinte, sich auflehnen zu müssen.“ Tenten erstarrte. Neji? Was hatte Neji damit zu tun? Lee warf einen flüchtigen Blick zu ihr und Hinata. Tentens Gedanken überschlugen sich. Neji… Neji! Aber er war tot! „Was?“ Ihre Stimme war nur ein Flüstern, aber Dosu hatte sie trotz allem gehört. „Wusstet Ihr das etwa nicht, Tenten-hime? Habt Ihr es nie bemerkt?“, seine Stimme nahm einen Ton an, der ihr zeigte wie sehr er seine Macht genoss. Fast genießerisch leckte er sich über die Lippe. „Habt Ihr je seinen Rücken gesehen?“ Seinen Rücken? „Ihr erinnert Euch an jene Nacht?“ Es war keine Frage. In Tenten keimte eine schreckliche Vorahnung auf. Etwas fügte sich in ihrem Kopf zusammen, etwas, das sie damals nicht hatte sehen können. Wie gebeugt er damals gegangen war… Wie er immer wieder nach Luft geschnappt hatte, als wenn er dagegen ankämpfte, nicht den Schmerz über seinen Körper triumphieren zu lassen. „Du hast ihn gefoltert!“, schrie Lee.
 

„Vergiss, was geschehen ist…“ Er hatte sie damals so sehr verletzt und sie hatte nicht bemerkt, dass er sie eigentlich beschützen wollte. Amaterasu glitt schneller aus der Scheide als je zuvor und bevor sie irgendjemand aufhalten konnte, rannte sie mit gezückten Schwert auf Dosu zu. Vergessen war ihre Müdigkeit, vergessen, an welchem Ort sie sich befanden. Selbst der Grund für ihre Reise wurde bedeutungslos. Da war nur ein unbändiger Hass, wie sie noch nie einen gefühlt hatte. So plötzlich und mit einer solchen Kraft, dass sie glaubte, davon zu verbrennen. Hass auf Dosu. Hass auf alle, die in ihrem Namen Morde begingen. Hass auf alle, die Neji in den Tod getrieben hatte. Ein nie erlöschendes Feuer genährt von unbändiger Wut und einer so tiefen Verletztheit, die sie weit zurückgedrängt hatte. Sie wollte, dass er litt, wie Neji gelitten hatte. Sie wollte, dass er die gleichen Schmerzen erfuhr. Sie wollte ihn töten.
 

Dosu war überrascht von ihrem Angriff. Gerade noch rechtzeitig blockte er den Angriff und stolperte überrumpelt ein paar Schritte zurück. „Tenten-hime!“, hörte sie Ino rufen, aber es war bereits zu spät. Dosus Untertanen waren zu überrascht, um sie aufzuhalten und sie machte sich diese Unachtsamkeit eiskalt zunutze. Sie setzte Dosu nach, der sich noch immer zu sammeln versuchte und traf mit der Klinge seine Schläfe. Augenblicklich schoss Blut aus der Wunde und Dosu wischte sich wütend über das Gesicht. Rotes Blut verfärbte den weißen Schnee. Eine einzige Frage entkam ihren Lippen. „Warum?“ Dosu hob sein Kurzschwert, deutete mit der Spitze auf ihr Herz. Tenten spürte seine Wut. Seine Wut, dass eine Frau ihn angriff. „Weil er im Weg war“, zischte er. „Er hat nie etwas getan.“ Sie trat einen Schritt nach rechts, Dosu folgte. „Es war nicht das, was er getan hatte. Es war das, was er war.“
 

Was er war? Die Klinge zischte durch die Luft und Tenten blockte sie rechts von ihrer Schulter. Die Schwerter zitterten und ihr wurde augenblicklich klar, dass Dosu auf Kraft setzte. Er war stark, aber sie war schneller als er. Sie tauchte unter dem nächsten Hieb hinweg und zielte im Fallen auf seine Schwerthand, erwischte ihn aber nicht richtig und traf stattdessen mit der stumpfen Seite der Klinge. Dosu holte scharf Luft, biss aber die Zähne zusammen und lockerte den Griff um das Heft um keinen Millimeter. Er befand sich in einer Sackgasse und er wusste es. Die Bogenschützen konnten nicht auf sie zielen, da sie sonst riskierten auch ihn zu treffen. Tenten selbst schützte die Tatsache, dass er sie nicht töten durfte. Ihr Kleid wirbelte um sie herum, legte sich dann wieder über ihre Hose, als sie kurz innehielt und flatterte wieder durch die Luft, als sie die Klinge elegant über ihren Kopf sausen ließ und sich erneut auf ihn stürzte. Das metallische Geräusch zweier Schwerter ertönte in der Stille.
 

„Wie konntest du es wagen, ihn zu foltern!“, schrie sie. Tenten war vollkommen außer sich, konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und dann war da nur noch Schmerz. Er wollte sie beschützen… Er hatte sich davor gefürchtet, dass man ihr etwas antun konnte… Ihr anstatt ihm selbst!
 

Und Dosu schien selbst das noch zu amüsieren. Genau wie er den Tod Kenzos einfach so hingenommen hatte. Ihr nächster Schlag war so stark, dass sie ihn drei Schritte zurückdrängte. Tenten setzte nach, führte das Schwert in einem geschickten Winkel von rechts unten und schaffte es beinahe Dosu zu entwaffnen. Dieser wich vor ihr zurück. Endlich schien er sie ernst zu nehmen und sie wusste, dass er es hasste. Der Schnee knirschte, als er langsam um sie herum ging, jeden Moment in der Erwartung, sie könne ihn erneut angreifen. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Hinata verzweifelt ihre Hände zu Fäusten ballte. Wie Ino immer wieder ihren Namen rief. Wie Lees Züge einen Ausdruck vollkommener Nutzlosigkeit annahmen. Weil sie nicht eingreifen konnten. Weil sie dazu verdammt waren zu zusehen…
 

„Ihr solltet bereuen, dass Ihr ihn damals nicht aufgehalten habt“, sagte Dosu. „Ihr solltet bereuen, dass es zu diesem Moment gekommen ist.“ Tenten starrte ihn an. Dieser eine Moment… Seine Augen, die von der gleichen Farbe waren wie der Mond. Sein Haar, das ihre Wange streifte. „Dann bin ich ein Sünder…“ Hatte er gewusst, was mit ihm geschehen würde? Ein unglaubliches Gefühl der Leere breitete sich in ihr aus. In ihr war nichts mehr außer der unendlichen Traurigkeit, die sie nie richtig losgelassen hatte. Tenten stand etwa zwei Meter entfernt von Dosu, der sich ab und an über die Stirn wischte, um seine Sicht von dem Blut nicht beeinträchtigen zu lassen. Er stand da und Tenten sah ihn doch nicht an. „Er ist tot, Tenten-hime. Es tut mir leid“. Die Umgebung schien vor ihr zu verschwimmen. Die Baumstämme zwischen denen die Soldaten standen wurden zu schwarzen Strichen im Schnee.
 

„Irgendwie tut Ihr mir sogar leid, Tenten-hime. Es war doch klar, dass es früher oder später dazu kommen würde. In unserer Welt ist es der Tod, sein Herz an irgendjemanden zu hängen.“ Tenten spürte wie die Klinge in ihrer Hand zitterte. Und dann fühlte sie wie etwas Feuchtes ihre Wange hinunterlief. Sie sah Dosu an und ihre Tränen nahmen ihr beinahe die Sicht. „Ich habe ihn mein ganzes Leben lang geliebt!“, schrie sie und ein Schluchzer entrang sich ihrer Kehle.
 

Ihr Haar flog um ihren Kopf herum, kalte Luft traf auf ihre Haut und Amaterasu blitze kurz auf. Dosus Augen waren eiskalt, als sie nah genug bei ihm war und im selben Moment wusste Tenten, dass er sie niemals verstehen konnte. Jemand wie er konnte sich in sie hineinversetzen, er wusste wie er ihr Schmerzen bereiten konnte, aber wirklich verstehen was sie fühlte, was es für sie bedeutete… das konnte er nicht.
 

Sie führte das Schwert von rechts und ihr Körper folgte dem Schlag. In diesem Moment spürte sie die Präsenz Amaterasus stärker als je zuvor. Die Klinge wurde zu einem Teil ihrer selbst. Beinahe schien es, als hätte die uralte Waffe seine neue Trägerin selbst gewählt. Irgendwo im Unterbewusstsein nahm sie wahr, wie die Geschwindigkeit ihre Tränen aus den Augenwinkeln wischte. Dann war sie bei Dosu und der wuchtige Schlag brachte sie fast aus dem Gleichgewicht. „Mao-Chéng hat nie erwähnt, in welcher Verfassung Ihr zurückkehren sollt“, zischte er. Sie schauderte, hatte aber keine Zeit weiter darüber nachzudenken. Tenten wich einem weiteren Hieb aus und das Kurzschwert bohrte sich an die Stelle, an der eben noch ihre Hand gewesen war. Ein paar Haare segelten auf den Boden. Tenten wich zur Seite aus und im nächsten Moment trafen die beiden Schwerter abermals zusammen und sie spürte, wie Dosu sie immer weiter zurückdrängte. Er war stark, viel stärker als sie erwartet hatte. Ein direktes Kräftemessen würde ihr niemals den Sieg bringen. Geschickt bewegte sie die Klinge und ein ohrenbetäubendes Kreischen ertönte, als sich das Metall aneinander entlang bewegte. Kurz war Dosu abgelenkt und diesen Moment nutzte Tenten, sie drückte Dosus Schwert beiseite und ließ seinen Oberkörper ohne Deckung zurück. Ohne weiter nachzudenken zielte sie auf seine linke Schulter. Die Klinge traf auf seinen Körper, bohrte sich tief in den Stoff seines Hemdes, doch bevor sie ihn verletzen konnte, spürte sie einen Widerstand. Die Klinge verhakte sich in einer geknüpften Rüstung, wie sie Samurai in einer Schlacht trugen.
 

Ein Zischen unterbrach ihre Gedankengänge, ihre Augen weiteten sich, aber es war zu spät. Der Stoff ihres Ärmels riss mit einer einzigen Bewegung Dosus Schwertes. Dann spürte sie den Schmerz. Sie traute sich kaum hinzusehen. Der Schnitt zog sich schräg fast über ihren ganzen Oberarm. Er war zwar nicht besonders tief, doch er zeigte trotz allem seine Wirkung. Tenten taumelte zurück und rutschte fast auf dem glitschigen Boden aus, der ihren festen Stand ohnehin fast unmöglich machte. „Tenten!“, brüllte Lee und machte Anstalten auf Dosu zu zurennen. „Bleib, wo du bist“, schrie sie zurück, „das ist mein Kampf!“ Lee blieb abrupt stehen. Doch statt ihm, antwortete Ino: „Das ist Wahnsinn, Tenten-hime, er bringt Euch um!“ Sie achtete nicht auf sie. Dosu ging einen Schritt auf sie zu, diesmal mit einem ernsten, berechnenden Gesichtsausdruck. „Lasst das Schwert fallen, Tenten-hime und ich verschone die anderen.“ Aus den Augenwinkeln sah sie, wie die Bogenschützen ihre Sehnen zurückzogen. Im Gegensatz zu ihr, konnten sie aus der Distanz töten und Dosu war schlau genug, nicht auf sie selbst zu zielen, sondern auf das, was sie unbeweglich machte. Ihre Freunde. Wenn sie starben, wäre es ihrem Vater egal, wenn er seine Tochter im Gegenzug wieder bekam. Es war schlau und grausam zugleich.
 

Der Schnee knirschte, als Dosu noch einen Schritt auf sie zumachte. Und ihr Blut tropfte auf den Boden, rote Spuren hinterlassend; in ihrem Arm spürte sie ein dumpfes Pochen und Tenten wusste, dass sie nicht mehr lange durchhalten würde. Sie war nicht beidhändig wie Neji oder Sasuke. Wenn ihr rechter Arm unbrauchbar wurde, war sie verloren. Dosu machte einen weiteren Schritt auf sie zu. Er lächelte siegesgewiss. Tenten wich eine Winzigkeit zurück, aber noch immer ließ sie Amaterasu nicht los. Durch die Stille hörte sie, wie ein paar Sehnen noch weiter zurückgezogen wurden. Dosus kalte Augen blickten ihr entgegen und sie wusste, dass es nur noch eine Chance gab. Ihr Körper schnellte in einer rasanten Bewegung vorwärts und Amaterasu traf auf das Kurzschwert. Der Schmerz schnürte ihr fast die Luft ab, aber sie kniff die Zähne zusammen. Die Kraft, die sie in den Schlag gelegt hatte, beinhaltete alle ihre Energiereserven. Dosu, der mit einer Kapitulation gerechnet hatte, traf dieser Angriff vollkommen unvorbereitet. Er hatte keine Zeit zu parieren und ehe er es gemerkt hatte, flog das Schwert weit außer Reichweite in den Schnee. Tenten stand ihm gegenüber, den Arm ausgestreckt, das Schwert auf den Mann vor ihr deutend.
 

Es war totenstill. Dann trat sie einen Schritt auf Dosu zu, der zurückstolperte. Sie beide sagten nichts, aber Tenten konnte sehen, wie die Angst langsam seinen Körper lähmte, als er realisierte, dass er ihr ausgeliefert war. Noch ein Schritt. Dosu keuchte, noch immer hatte sie das Schwert ausgestreckt. Ein weiterer Schritt. Jetzt, wo er unbewaffnet war, zeigte sich sein wahres Wesen. Ein Mann, der aus dem Hinterhalt angriff, die Schwäche seiner Gegner nutzte und einem fairen Kampf immer ausgewichen war.
 

„Wag es nie wieder, mir unter die Augen zu kommen, Dosu Kinuta.“ Er stolperte weiter und plötzlich strauchelte er und fiel nach hinten. Tenten setzte nach und stand dann direkt vor ihm. Er kroch rückwärts. Jetzt könnte sie ihn fragen, was mit Neji passiert war. Aber wollte sie es überhaupt so genau wissen? „Ihr könnt mich nicht töten, Tenten-hime“, riss Dosus Stimme sie wieder aus ihren Gedanken. Sein Mund verzog sich zu einem falschen Lächeln und bevor Tenten reagieren konnte, hatte er die Hand gehoben.
 

Undeutlich nahm Tenten wahr, wie ein Dutzend Sehnen losgelassen wurden und die Stille von dem Zischen von Pfeilen durchbrochen wurde. Aber sie galten nicht ihr… „Hinata!“, schrie Tenten, als sie herumfuhr und das Unausweichliche beobachtete. „Lee! Ino!“ Doch ihre Rufe erreichten ihre Freunde nicht mehr. Die Zeit schien stillzustehen, Tenten merkte nicht mal mehr, wie sie die Augen zusammenkniff. Zu spät.
 

Das Geräusch von Metall, schwerer in der Luft, doch so schnell geworfen, dass das menschliche Auge der Bewegung nicht folgen konnte. Neun Pfeile wurden durchbohrt und an verschiedenen Baumstämmen aufgespießt. Tenten blinzelte. Dann fiel ihr Blick auf Hinata, die zwar zitterte, aber unverletzt war. Ino und Lee stand der Schreck im Gesicht.
 

Plötzlich ertönten Schreie. Blitzschnell fuhr Tenten herum und sah gerade noch wie drei der Soldaten tot auf der Erde aufkamen. Ein Schatten huschte durch die Bäume. Er bewegte sich mit einer Geschwindigkeit, die sie an ihrer Einschätzung zweifeln ließ. Seine Bewegungen waren so geschmeidig wie die einer Raubkatze. Leise und todbringend. Sie wusste, dass da jemand war, aber es war unmöglich auszumachen, aus welcher Richtung er kam. Dann hörte sie einen Ast leise knarren und als sie hochsah, blickte sie ins Angesicht einer vollkommen schwarz gekleideten Gestalt. Tenten begegnete einen kalten, ausdruckslosen Blick aus eisblauen Augen, doch mehr konnte sie nicht erkennen. Es lief ihr eiskalt den Rücken herunter und hektisch versuchte sie die neue Situation einzuschätzen.
 

Sein Gesicht war von einer Maske verdeckt. Nicht mal die Farbe seiner Haare oder die genaue Form seines Kopfes war erkennbar. Hätte sie ihn nicht anhand seines Ganges als einen Mann erkannt, könnte er genauso gut eine Frau sein. Sie wusste, was er war, noch bevor sie ihn ein weiteres Mal ansehen musste. Attentäter, Mörder, Schattenkämpfer… sie hatten viele Namen.
 

Seit langem waren sie verschwunden, hatten im Untergrund gelebt und ließen die Menschen glauben, es gäbe sie nicht mehr. Bis sie in Vergessenheit gerieten und dann schlugen sie zu. Jedes Mal so unerwartet, dass die Menschen wochenlang aus Angst vor weiteren Anschlägen nicht mehr richtig schlafen konnten. Geräuschlos, unerkannt, unbesiegbar durch den Mythos, der sie umgab… Sie hinterließen keine Spuren, nur eine blutige Reihe ungeklärter Morde, die manchmal abbrach, aber nie wirklich verschwand. Er war ein Ninja.
 

Tenten warf einen genaueren Blick auf die Waffen, die er geworfen hatte. Der vierfach gezackte Stern hatte jeweils das Holz des Pfeilschafts gespalten und zentimetergenau getroffen. Es war eine wahre Meisterleistung, die sie niemanden je zugetraut hatte. Der Ninja konnte jeden von ihnen in sekundenschnelle töten. Aber warum hatte er ihnen dann geholfen?
 

„Du hast Shikaku Nara umgebracht“, zischte Dosu plötzlich, er stützte sich immer noch mit den Händen im Schnee ab um nicht rückwärts umzufallen, „Orochimaru-sama wusste, dass sie jemanden schicken würden. Jemanden, der unerkannt ihren Auftrag ausführen könnte. Der Mao-Chéng und seine Tochter umbringen kann und eine neue Ordnung schafft, bevor der Krieg überhaupt ausbricht.“
 

Der Ninja antwortete ihm nicht, aber Tenten wusste trotzdem, dass Dosu recht hatte. Die Art, wie sich der Fremde für eine Sekunde lang verkrampfte und seinen Körper zum Sprung anspannte. Der Ast bewegte sich nicht einmal, als er sprang und lautlos auf der Erde aufkam. Als er leichtfüßig über den Schnee ging, war nichts zu hören…
 

Jetzt würde er sie töten, sie wusste es. Tenten sah es an den kalten Augen, die ihren Blick fesselten. Er musste sie schon einmal so angesehen haben, aber warum… warum hatte er sie dann damals nicht getötet? Dann stand er nur zwei Meter entfernt von Dosu und ihr. Und plötzlich wandte der Fremde den Blick von ihr ab und fixierte stattdessen Dosu.
 

„In einem hast du Unrecht, Verräter“, sagte er, „ich handle nicht mehr nach den Befehlen meiner Gemeinschaft.“ Tentens Augen weiteten sich vor Entsetzen. Sie kannte diese Stimme… Es war die perfekte Tarnung, ein Geniestreich so lange unerkannt am Hof ihres Vaters zu bleiben. Der Fremde griff an seinen Kopf und zog die Maske herunter, die sein Gesicht verhüllte. Tenten blickte voller Entsetzen ins Angesicht Naruto Uzumakis.
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Gebt mir 11 Kommentare, dann bin ich glücklich! So, das musste ich vorab erst mal los werden, weil ich ziemlich sicher bin, dass ich mit diesem Kapitel die 1000 Kommentarmarke knacke. Unglaublich... *kopfschüttel* ihr seid so toll!!! Und ihr ertragt sogar immer noch meine immer länger werdenen Kapitel ^^"
 

Hier ging es mir vor allem um die politische Situation Konohas, ich wollte einfach mal die Seiten aufdecken, die sich in der normalen Bevölkerung abspielen. Und ich habe mir zwischenzeitlich überlegt, dass ich Tenten nicht ein sondern mindestens zwei Kapitel nach den Rebellen suchen lassen muss. Die können die doch nicht sofort finden, Herrgott!(Außerdem warte ich schon eine Ewigkeit darauf endlich mal einen Kampf mit ihr zu schreiben ^^")
 

Ich will jetzt nicht zu viel sagen, weil ihr ja jetzt sicher alle den Schluss im Kopf habt: Naruto. Es hat wirklich kaum jemand in die Richtung gedacht, dass er der Attentäter war. Dabei habe ich einige Hinweise eingestreut. 1. In der Ruine, als Naruto sich viel zu schnell bewegt hat 2. Eisblaue Augen, man muss einfach nur die ausschließen, die keine blauen Augen haben 3. Er ist zurückgeblieben, als Tenten und Co. auf den Berg gegangen sind. Und welche Rolle würde besser zu ihm passen als ein richtiger Ninja? Die gab es ja schließlich auch ^-^ Ich gebe zu am Anfang wollte ich ihn einfach als Stallknecht lassen - durch euch habe ich es mir anders überlegt und bin mit dieser Idee mehr als glücklich. Ein Rätsel gelöst - ein neues kommt hinzu. Wer war der Informant? Ich sage so viel, dass er wichtig ist und ihr ihn alle kennt. Aber jetzt konzentrieren wir uns doch erst mal auf die Frage auf welcher Seite Naruto steht *muhahahaha* Aber ich sage nichts. Ich bin mal auf eure Vermutungen gespannt ^^
 

Vielen Dank noch an Votani und Arethelya fürs doppelte Korrigieren ^^ Kapiteltitel *Search* bedeutet *Suche* für alle, die es nicht wissen.
 

Das nächste Kapitel heißt *Solution* und wird wie der Titel schon sagt... etwas aufklären - sprich: Ich lasse die nächste Bombe platzen XDD
 

hel

moony



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (24)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  L-San
2013-09-16T08:05:46+00:00 16.09.2013 10:05
Morgen Moony. ;]


Wie du schon sagtest, würde mir dieses Kapitel gefallen, und das hat es auch!
Ich habe eigentlich keine Ahnung, was ich denn noch sagen sollte, weil ich wirklich kaum was anzumerken habe, und wenn, dann sind es wie immer kleine, stilistische Sachen.
Das war doch ein langes Kapitel, das ich regelrecht verschlungen habe, sodass das Lesen mir kurz vorkam vor lauter Spannung. ;D
Mal überlegen, woran ich mich noch alles erinnern kann.
Ich fand es gut, dass Hinata eine nützliche Rolle spielte und Tenten ein wenig führt, die doch total keine Ahnung vom Leben außerhalb ihrer gewohnten Umgebung hat.
Da muss ich sagen, dass Tenten sich hier vollkommen tollpatschig benommen hatte, was ich aber gut und nachvollziehbar finde.
Sie ist halt ahnungslos und weiß nicht, wie sie sich in der Unterschicht verhalten sollte, ohne großartig aufzufallen.
Die Szene mit dem Bettler fand ich amüsant, ich hatte da seltsamerweise ein Bild von einem einzähnigen, alten Mann.
War schon irgendwie komisch, wie sein Zahn zu Boden fiel, als er das Goldstück überprüfte.
Aber nun gut, dann hat er halt extrem schlechte Zähne und kaum was gegessen.
Dann die Begegnung mit Dosu in der Kneipe.
Ich fand die kurze Auseinandersetzung gut, auch wie du davor auf Kleinigkeiten wie den Ladenbesitzer eingegangen bist, seinen Alltag beschrieben hast, dass er auch nur ein ganz normaler Mensch ist, der nach Frieden sehnt, dass er also kein schlechter Mensch ist, oder diese Prostituierte, die aufgrund der harten Zeiten, die die Rebellion und Mao-Cheng verursachen, zu überleben versucht.
Finde ich alles sehr interessant, nachvollziehbar und gelungen.
Vielleicht hätte man die Kneipe mehr beschreiben können, denn ich nehme an, sie so groß ist, dass Tenten ohne irgendwelche Hindernisse wie Stühle usw. gegen Dosu kämpfen kann.
Ich sehr hier grad die Review von nyappy_Aki.
Das mit "-hime" ist mir ebenfalls aufgefallen, allerdings finde ich das nicht so schlimm.
Tentens Freunde sind einfach an diese Bezeichnung gewohnt, und besonders in stressigen Situationen vergisst man, seine Regel und Ähnliches zu beachten.
Also finde ich das "-hime" nur allzu verständlich.
Und weil ich jetzt grad diesen Beistrich sehe, muss ich doch anmerken, dass sie bei dir immer unterschiedlich lang sind.
Es wäre besser, du würdest dich auf eine Länge entscheiden, im Idealfall also die lange, die Norm in den Büchern ist.
Zum Beispiel hast du dann einen kurzen Beistrich, wenn jemand beim Sprechen eine Pause macht.
Da sollte er größer sein.
So, gut, kommen wir zu der Winterlandschaft.
Weißt du, es ist saukalt in meinem Zimmer und da kommst du mit diesen Beschreibungen, die die Kälte nur noch unerträglicher machen. ;P
Ich fand es schön, wie du immer wieder Parallelen zwischen Neji und dem Winter aufgezeigt hast.
Ja, da kommt Tentens Sehnsucht glaubwürdig rüber.
Manche Autoren vergessen ja mal, dass die Charaktere nicht so einfach über eine Person hinweg sind.
Als es dann zu einem Kampf mit Dosu kam, war ich begeistert.
Ja, da hab ich meine Beschreibungen. ;DDdd
Es war wirklich spannend, die Atmosphäre, die Dichte war fast spürbar, greifbar, aber eben nur fast.
Zumindest hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle einen sehr langen Satz gewünscht, der mich regelrecht in einen Sog zieht, was hier nur bedingt der Fall war.
Aber das ist jetzt nur eine reine Geschmackssache, manche geben sich mit dem, was du hier geschrieben hast, zufrieden, andere wie ich wollen immer das Maximum haben.
Aber das ist jetzt kein Theater, weil du wirklich alles gut umgesetzt hast.
Gefühle, Spannung, usw.
Wie Tenten langsam Mut und Kraft geschöpft hatte, war sehr gut!
Ihre Entwicklung ist formidabel dargestellt und logisch.
Ich hab mich echt gut in sie hineinversetzen können, und das, obwohl sie ein Mädchen ist. ;DD
Das Schwert -, ich fand es ausgesprochen cool, dass nur eine Frau diese besondere Waffe führen kann.
Allerdings hätte ich mir mehr Informationen zu dem Schwert gewünscht, damit ich den ganzen Tumult um es verstehe.
Die Menschen betrachten es ja schon fast ehrfürchtig.
Okay, du hast erwähnt, dass es halt von der Göttin X - der Name fällt mir nicht mehr ein - geschmiedet wurde oder so.
Dann hätte ich gerne eine kurze Saga, mythische Geschichten um das Schwert gelesen.
Vielleicht könntest du ja ein Spin-Off dazu machen, quasi eine Kurzgeschichte, in der Person Y in der Vergangenheit das Schwert benutzt hatte, und was sie alles durchmachen musste.
So langsam verliere ich mich in meinem Kommentar.
Es gibt so viele Dinge, die ich ansprechen will, und ich hoffe, dass ich sie auch alle erwähnt habe.
Dein Kapitel sind ja auch immer so lang, da entwischt mir das eine oder andere Detail, das ich hier anführen will.
Okay, ich glaube, mir fehlen nur noch zwei Dinge.
Erstens, der Mann, der Tenten verrät, wo die Rebellen sich aufhalten.
Ich dachte da an zwei bis drei Personen, die eventuell der Mann sein könnte.
Sai, Obito/Tobi/Madara.
Mal schauen, ob ich richtig liege ...
Dann Naruto!
Endlich Naruto!
Ich habe ihn soooooo vermisst.
Ich dachte schon gleich am Anfang, er wurde geschnappt und säße jetzt im Gefängnis, wo er gefoltert, bestraft wird oder so.
Aber nein, er kommt doch noch auf und überrascht mich mehr oder weniger.
Ich hatte dir ja mal erzählt, dass ich diesen mysteriösen Mann für Minato hielt.
Und du meintest ja, wie nah ich dran sei.
Das bin ich tatsächlich.
Kurz hatte ich sogar mit dem Gedanken gespielt, ob es Kushina wäre - ich glaub, die hat auch blaue Augen.
Dass Naruto dieser Ninja ist, yoah, sagen wir mal so, gegen Ende dieses Kapitel dachte ich immer mehr an einen oder eine Uzumaki. ;DDD
Es schockt mich schon ein wenig, und das ist gut!
Ich bin gespannt, was er für Gründe für Shikamarus Vater darlegen wird!
Shit, ich will schon zu gerne das nächste Kapitel lesen, aber ich übe mich in Geduld und warte ...
Ich fand es gut, dass du Naruto eine wirklich gute Rolle als Ninja gegeben hast.
Hab ich es dir schon mal erzählt?
Ich fand es schade, dass Sasuke von dir so einen Kraftschub in Form als talentierter Ex-Samurai bekommen hatte, während Naruto "bloß" ein Stallbursche war, der an manchen Tagen eine gewisse Ernsthaftigkeit legte, die ich wirklich beeindruckend und logisch fand.
Und jetzt, jetzt ist er ein Ninja! ;D
Yes!
Ich frage mich bloß, welcher Gemeinschaft er angehörte, und welche Ziele sie verfolgten.
Ist das etwa Akatsuki?
Das wäre jedenfalls die einzige Gruppe, die mir einfiele, und sie würde auch Sinn machen.
Frieden, Sasuke zurückholen, usw.
Nochmal zurück zu Naruto.
Ich bin wirklich froh, so froh und stolz auf dich, dass Naruto nicht so schwächlich ist!
Er könnte es ja mit Neji aufnehmen.
Es muss ja unglaublich viel Überwindung für ihn gekostet haben, seine wahren Fähigkeiten geheimzuhalten.
Und ich frage mich, wer denn noch über Naruto genau Bescheid weißt?
Sasuke?
Okay, so langsam nerve ich dich mit Sasuke.
Aber ich hoffe wirklich, dass Naruto derjenige ist, der Sasuke eventuell verändern kann, ihn zur Besinnung treibt.
Meinetwegen kann Sasuke auch verrecken.
Ich habe nichts für ihn übrig.
Andererseits will ich ihn gerne ein wenig leiden sehen.
Das Leben als Einarmiger muss ganz schön hart sein, und seine Wut grenzenlos. ;DD
So, nochmal zurück zu Naruto.
Warum zum Teufel wollte er in jener Nacht Tenten umbringen, und hat das doch nicht getan, als Neji auftauchte?!!!!!!!!!
Ich bin wirklich, wirklich gespannt auf die Aufklärung.
Meine Vermutung wäre ja, dass er nicht wollte, dass seine Identität aufliegt, wenn er mit Neji kämpft.
Dann würden sie vielleicht zu sehr Krach machen, und so andere Leute auf sich aufmerksam machen, etwas, das Naruto zu vermeiden versucht.
Oder er sah in Nejis Blick etwas, das ihn an irgendetwas erinnert.
Vielleicht merkte Naruto, dass es ein ausgesprochen dummer Fehler war, Tenten töten zu wollen.
Immerhin ist er ja mit ihr befreundet, und das wäre ja irgendwie Verrat, was er da tut.
Er wäre dann auch nicht besser als Sasuke, der ja eh alle verraten und verlassen hatte.
So, und jetzt komme ich wieder auf den Bettler zurück.
Er faselte ja was von einem Herrn, unter dessen Führung er gearbeitet hatte oder so.
Ich vermute mal, er meint Orochimaru, der ist ja grausam.

So, meine Review ist glaub ich doch sehr sehr lang geworden, was ungewohnt ist, da ich zwar schon lange Reviews hinterlasse, aber nicht soooo lange.
Liegt einfach an dem Kapitel hier, das mich wirklich begeistert hat!
Wie du das ja vorausgesagt hast.
Meinst du nicht, du wärst geeignet als Medium? ;DDDD
Bis zum nächsten Mal.
Ich warte gespannt!!!!!!!!!
;D

L-San
Von:  nyappy_Aki
2010-10-11T19:31:46+00:00 11.10.2010 21:31
Am Anfang ist Naruto ja immer noch nicht aufgetaucht, ich hab wirklich gehofft, dass ihm nichts zugestoßen ist! ._.
Aber auf ihn komm ich später noch mal genauer zu sprechen.
Irgendwie ist das lustig, wie sich Lee und Ino ständig streiten, obwohl seitens Ino zeitweise auch etwas nervig, aber so kann sie nun mal sein. XD
Aber ich muss hier gleich mal was vorweg sagen, was mich das ganze Kapitel über gestört hat: Wieso zum Henker wird Ten Ten die ganze Zeit beim NAMEN gerufen verdammt?! òô
Schlimm genug, dass die sich teilweise verhaspeln und sie mit „-hime“ noch dazu anreden (ich mein hey, sie ist schließlich auf der Flucht!), aber es ist auch nicht gerade unauffällig, sie beim richtigen Namen anzureden.
Merkt man ja allein schon bei diesem Bettler oder was auch immer das für ein Typ war, der bei ihrem Namen sofort die Gleichheit mit dem der Prinzessin erkannt hat.
Viel klüger wäre es doch gewesen, ihr einen Inkognitonamen zu verpassen, so käme keiner, der sie nicht persönlich kennt, auf die Idee, dass sie was mit der Prinzessin Konoha’s gemein hätte. ^^’
Hinata’s Verhalten in der Kneipe fand ich echt prima, endlich konnte sie sich auch mal nützlich machen, auf ihre Weise eben. x3
Dass dann ausgerechnet Truppen des Fürsten hineinmarschiert reinkommen mussten…und dann auch noch Dosu, den ich sowieso nicht leiden kann (ich find solche Persönlichkeiten immer wieder zum Kotzen -.-“ -> bezieht sich jetzt natürlich nicht auf den originalen Dosu, sondern auf den, der hier dargestellt ist).
Obwohl sie im ersten Moment ziemlich viel Schwein hatten, nicht sofort von ihm erblickt worden zu sein, kam es alles dann doch ganz anders und sie gerieten unweigerlich in den Aufstand der Dorfleute mit dem Trupp von Dosu.
Natürlich ist es dabei schwer, unauffällig zu bleiben, wenn man da heil rauskommen möchte, zumal ja sowieso immer mehr Soldaten in den Laden marschiert kamen. D:
Ich fand das doof, dass die ihre Pferde und damit verbunden ihren Proviant und auch Ten Ten’s Mantel zurücklassen mussten -> ja ja, um solche Kleinigkeiten trauere ich ständig, kenn ich schon von mir. XD’
Der Schneesturm machte das Ganze auch nicht gerade einfacher…aber wer glaubte auch schon daran, dass ihr Weg ohne Hindernisse führen würde?
Ach und was diesen Fremden angeht, der Ten Ten diesen Tip gegeben hat…ich tippe da ganz stark auf Sai, jemand anderer fällt mir da erstmal nicht ein. ;)
Du hast voll Druck mit dieser Flucht erzeugt, ich hab die ganze Zeit gebetet, dass sie davonkommen und Dosu’s Leute sie nicht einholen würden, aber da hab ich mich getäuscht.
Letztendlich waren sie ihnen vollkommen ausgeliefert. ^^’
Endlich kam Ten Ten aber mal dazu, ernsthaft mit ihrem Schwert Amaterasu in Fahrt zu kommen und gegen einen richtigen Gegner zu kämpfen, wurde auch mal an der Zeit! ^^
Dass es dabei ausgerechnet Dosu treffen würde…gut oder schlecht? xD
Bei dem in schwarz gehüllte Fremden, den du vorher beiläufig mal erwähnt hattes, der Ten Ten und ihrer Gruppe folgte, hab ich irgendwie an Naruto, aber gleichzeitig auch an Sai (?) denken müssen, jedoch hast du mit der Verfolgung bzw. Flucht so sehr Druck aufgebaut, dass ich ihn komischerweise schnell wieder vergessen und mich somit nicht mehr mit ihm auseinandergesetzt habe. xD
Die Szene war cool, als Dosu am Boden lag, so jämmerlich und klein wie eine Made…hätte nur noch gefehlt, dass er vor lauter Angst gewinselt hätte!
Ich hab mich allerdings schon vorher gefragt, wieso er nicht schon früher Ten Ten damit gedroht hat, ihre Freunde angreifen zu lassen, um somit sich selbst zu schützen. ^^
Als er dann aber doch vor lauter Feigheit diese Initiative eingeleitet hat, wusste ich echt keinen Ausweg, wie die anderen es schaffen sollten, dem Pfeilangriff zu entkommen, alles schien verloren, und doch wusste ich, dass du sie natürlich nicht einfach so abmurksen lassen wirst…
Bei der Schattengestalt habe ich inständig gehofft, dass es sich um Naruto, und nicht um Neji handelt!
Ich hab ihn zugegebenermaßen die ganze Zeit total vermisst… xD
Und dann taucht er wirklich auf. <3 *hoppelz*
Auch wenn in der Gestalt, in der ich ihn nicht vermutet hatte und – siehe mein Kommentar bei Chapter 17 – war ich überrascht darüber, dass es sich bei dem Ninja WIRKLICH um Naruto handelte… XD’
Aber ich war weniger geschockt als erwartet, oder angekündigt, ich war sogar ein bisschen…darauf eingestellt, weiß auch nicht wieso. ^^’
(Vielleicht, weil ich einfach nur noch wollte, dass Naruto endlich auftaucht? o.O
Don’t know…)
Schade eigentlich, dass du nie erwähnt hast, wie Hinata an Naruto denkt. ._.
Aber ich finde, HIER würde es perfekt passen (also im Verlauf des nächsten Kapitels), dass Hints für NaruHina eingebaut werden! *__*
So von wegen wenn sich alle gegen ihn stellen, sie aber nicht (trotzdem sie vielleicht Angst hat) und ihm vertraut, weil sie an das Gute in ihm glaubt usw…
Aww, das wär so süß!! <3

Aki
Von:  Kaori_Nezumi
2010-06-30T14:29:34+00:00 30.06.2010 16:29
Hallihallo :D
Nochmal ein "hab ich's doch gewusst" :D
Naruto der Ninja :) Ich kann's trotzdem kaum glauben, dass er Shikaku Nara getötet hat O.o Aber ich habe es auch geahnt, bei dem Kapitel mit der Ruine, dass es nicht normal ist... Hoffentlich kommt er auf die gute Seite!
Der Kampf von Tenten und Dosu war wie immer gut beschrieben, außer dass ich will, dass sie den Idioten killt (>o<)
liebe Grüße
Nezumi
*schnell weiter lesen muss*
Von:  Ken_O
2010-01-23T21:46:42+00:00 23.01.2010 22:46
Yo.

Also...,
da ich bisher noch keinen Komentar geschrieben habe, ein kurzer Rundumschlag.

Meiner Meinung nach hast du dir ein sehr interessantes, aber auch schwieriges, Thema ausgesucht und wirklich gut umgesetzt; und weder die langen Kapitel noch die wenige wörtliche Rede sind kontraproduktiv.

Nur die Beschreibung der Bögen ist ein bisschen vage. Ich habe den Eindruck, dass dort mit englischen Langbögen geschossen wird und nicht mit japanischen.

Trotzdem gute Arbeit und mach weiter so.
Von:  Yume_Tenshi
2010-01-06T20:20:48+00:00 06.01.2010 21:20
omg ist das spannend!
Der Kampf Tenten gegen Dosu war echt super beschrieben und auch sonst toll...*-*
Und das mit Naruto..

Ich muss echt sagen, deine FF ist auch sonst einfach klasse!
großes Lob!

wäre es vielleicht möglich, dass ich eine ENs benachrichtigung erhalten könnte, wenn das nächste Kapitel hochgeladen ist? ^^

lg
Yume
Von:  aneleh
2010-01-01T20:24:31+00:00 01.01.2010 21:24
Hi!^^
Ich kam längere Zeit nicht dazu deine tolle Fanfic zu lesen, aufgrund von Problemen mit der Internetverbindung(aber das bei Seite).Y.y

Hier mein (eventuell erstes, muss ich zugeben) Kommentar:

Nach wie vor, beschreibst du sehr gut die Gefühle und Gedanken der einzelnen Personen - besonders der Hauptpersonen - was beim Leser wirklich das Gefühl erweckt, die Geschichte wahrhaftig zu erleben. Zudem erinnert mich dieser Ablauf ein wenig an Romeo und Julia, jedoch mag dies hier anders verlaufen. Dein Schreibstil ist vielfältig und wortgewandt, das bedeutet, dass du die Dinge so beschreibst, wie sie sind. Dabei geht jedoch nicht die Realität oder die Fiktion verloren. Auch die Auswahl der Situationen und das Wie und Warum einer Person, ist gerade zu grazil beschrieben. Du könntest gut eine "Eragon" - Geschichte erzählen, welche im alten Japan oder gar China spielt. Aber das wäre nur eines der Beispiele der unendlichen Möglichkeiten, die dir offen liegen.

Des weiteren beschreibst du Kapfszenen äußerst grandios. Die Stimmung in den Kämpfen, kann man(frau) gerade zu schmecken :)
Da ich großer Fan von Action-Romantik bin, fällt es mir nicht schwer solche Glanzleistungen im Schreiben, was Action betrifft, zu belobigen und positiv zu bewerten! Daumen hoch!(Nice-Guy-Pose xD)

Ich frage mich, wie du die weiteren Personen aus Naruto einbringst. Mein Lieblingscharakter ist hier immer noch Gaara, daher bin ich sehr gespannt auf seine Rolle, wenn er denn eine bekommt!

Von mir selbst weiß ich, das jedes Kapitel mit viel Sorgfalt und Überlegungen, wenn auch mit Spontanität geschrieben wird, und daher die Zeit zum Hochladen eben jenes neuen Kapitels lange dauern kann. Dies mag den Lesern eventuell nicht so gefallen, dennoch ist die Freude und Aufgeregtheit jedes Mal, wenn ein neues Kapitel erscheint, größer und spornt zum weiterlesen an.

Allerdings wäre der einzige Makel, eigentlich nur ein klitzeklein wenig, die Rechtschreibung. Frage an dich: Schreibst du das Vorher auf ein Word-Dokument oder gleich auf der Animexx-Kapitel-Hochladen Seite?
Aber da sitzen ja heutzutage sogar noch Erwachsene dran, daher will dir niemand, besonders ich nicht, einen Vorfurf machen, fallst du das so deutest :)

Zu diesem Kapitel:

Tenten wirkt hier, trotz ihres Schwertes Amaterasu, recht schnell Ablenkbar, denn ihres Schmerzes über den verlorenen Geliebten. Bei der Szene mit Dosu, hätte sie sich vielleicht nicht so schnell verunsichern lassen. Dies ist mein persöhnlicher Kritikpunkt, aber es liegt an dir, wie deine Personen handeln, da will ich dir nichts dazwischen werfen;)

Es war aber wieder einmal ein atemberaubender Augenblick, in diese Geschichte einzutauchen. Langatmig ist diese Geschichte oder dieses Kapitel keineswegs. Eher baut es auf Spannung auf, was wohl als nächstes passieren mag.

Ich hoffe weiterhin, das du Spaß am Schreiben dieser Geschichte hast und uns im nächsten Kapitel eventuell nicht mehr so auf die Folter spannst, was Naruto mit Tenten(das klingt jetzt zweideutig xD) machen wird. Und ob der totgeglaubte Neji wirklich so tot ist(was sonst?xD) wie alle denken.

Schönes neues Jahr^^

lg

aneleh
Von: Arianrhod-
2009-12-30T19:08:21+00:00 30.12.2009 20:08
Das ist auch ein nettes Kapitel. :)

Ich muss schon sagen, irgendwie stellt TenTen sich selten dämlich an auf ihrer Suche.
Sry, dass ich schon wieder motze, aber ... solche Fragen, vor allem so geradeaus gestellt, erregen Aufmerksamkeit. Das Resultat: entweder, sie wird für jemanden gehalten, der sich den Rebellen anschließen will, oder für jemanden, der sie an den Herrscher verraten will. Kommt eines davon an die falschen Ohren, kann es (logischerweise) damit enden, dass ihr ohne viele Fragen der kurze Prozess gemacht wird - und ihren Begleitern gleich mit.

Genauso dumm ist eigentlich, die Pferde mitsamt dem Gepäck zurückzulassen, vor allem, da ja der Winter kommt. Natürlich halten sie da nicht lange durch... Und zumindest Hinata (die ja Erfahrung an solchen Orten hat) oder Ino (die wirklich einen kühlen Verstand hat und einen klaren Kopf behält, wenn sie will) hätte daran denken können, die Viecher mitzunehmen.
Dann müssten sie auch nicht 3 Tage ruhelos auf den Beinen sein, ohne Schlaf, ohne viel Essen...

Außerdem war der Kampf in der Kneipe doch nicht ganz wirklich realistisch. Es ist schlicht unmöglich, in solch beengten Verhältnissen (Wände, Möbel, Leute, Pfosten, whatever) mit einem Katana herumzufuchteln, ohne ständig hängen zu bleiben, sei es nun an Personen oder leblosen Objekten. Die Soldaten mit ihren Kurzschwertern (scheint der Standart in der Armee zu sein?) oder (noch mehr) einfache Dolche/Messer sind dafür weitaus besser geeignet. Just sayin'...

Ich mosere zu viel, kann das sein? ^^" Tut mir leid, aber das musste ich los werden...

Allerdings fand ich den Part, wo sie noch nicht verfolgt wurden und so - Inos und Lees kleine Kabbeleien waren süß und passen zu den beiden wie die Faust aufs Auge. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich wirklich gut verstehen. XD"
Was mir auch sehr, sehr gut gefiel, war die Tatsache, dass du gezeigt hast, dass Hinata Erfahrung in dieser Schicht hat, und zwar weitaus mehr als die anderen.

Die Szene mit dem Bettler fand ich ... seltsam. Fällt ebenfalls unter den dämlicher-Vorgang-bei-der-Suche-Punkt, aber der Typ war echt ... irre? XD
Allerdings wirft seine Bemerkung auf TenTens Frage schon die eine oder andere Frage auf. Meint der Typ jetzt Sasuke, Neji oder jemand ganz anderen? *grübel*

Diese geheimnisvolle Person, die TenTen diesen Tipp gegeben hat, war ja auch interessant. (War das Itachi, btw? Oder Madara?) Ich bin gespannt, was

Naruto hatte ja einen genialen Auftritt. *O* (Auch wenn es ebenfalls unmöglich ist, 9 fliegende Pfeile auf einmal zu treffen.) Ich wusste ja schon, was er ist, aber das war trotzdem toll. *__*
Gut fand ich auch den Kampf gegen Dosu, dessen Darstellung und natürlich TenTens Zorn. Auch wenn es ihm hätte ein leichtes sein müssen, sie von sich zu halten, selbst nachdem sie ihm das Schwert aus der Hand geschlagen hat - immerhin hat er da einen Haufen Soldaten zu seiner Verfügung, die TenTens Freunde bedrohen. Und er, als hinterhältiger, feiger Bastard nutzt das nicht? Warum?

Ach ja, was ich noch unbedingt erwähnen muss - Amaterasu und die Tatsache, dass die Klinge nur von einer Frau geführt werden kann, das gefällt mir echt gut. *nodnod* (Allerdings hab ich da wohl wieder was verpasst/vergessen. Was ist an dem Ding so superbesonders, dass sie fast auf die Knie fallen davor?)
[Übrigens passt der Name 'Orion' nicht zu den anderen Namen... Echt nicht.]

Irgendwie fällt der 2. Part des Kommentars zu kurz aus, kann das sein? Ich hab jetzt aber keine Zeit mehr. :( Naja... Ich kann dir ja später noch mehr sagen, wenn du willst.
Bis dann
Sorca~
PS. btw, bist du krank, im Stress oder hast du einfach momentan keine Lust auf Mexx? .__. Du kommst gar nicht mehr on. D:
Von:  Harfe
2009-12-26T13:37:20+00:00 26.12.2009 14:37
Ähm... hallo erstmal... ? Entschuldige, dass das hier irgendwie erst jetzt kommt, aber mein Internet war gestorben. T.T Wie geht´s dir so?

Solution... Solution... oh... oh!... OH! *Licht aufgeh*
Das Rätsel!
Aber... ich hab´s ja noch gar nicht gelöse! Huch, ich kann mich sogar kaum noch daran erinnern... oder an meine Schlussfolgerungen...
Aber war da nicht irgendwas von... Ying und Yang verschmelzen oder so? Ich dachte da immer an Neji und Tenten, aber die treffen sich doch irgendwie erst in Kapitel 27 oder so wieder... ? Oder verwechsel ich da wieder mal was? :D
Aw, spannend!

Muahaha, die Überraschung ist dir aber gelungen... Naruto... omG...
Ur der Poserauftritt. xD
Aber er steht sicher auf ihrer Seite, oder?
Obwohl... naja, wahrscheinlich steht er einfach auf seiner eigenen Seite und hilft wem er grad Bock hat. *lach*

Endlich erfährt Tenten mal was damals wirklich war!
Uui~ da wird die liebe Tenten böse... ^^
Cooler Kampf!

Ja... ein total super Kapi halt wieder einmal, tut mir Leid, dass ich hier nichts konstruktiveres beisteuern kann. ^^'
Nein, echt jetzt, du machst das einfach so genial, da kann man nix sagen. ^o^

Bin extremst gespannt aufs nächste Kapi.
Hdl Fe
Von:  meufelchen
2009-11-30T21:34:11+00:00 30.11.2009 22:34
Oh mein Gott!!!
Ich kanns nicht fassen diese gesamte FF ist einfach nur genial!!!!
Das ist definitiv ein Meisterwerk der ersten Klasse!!!
Ich kann mein Staunen überhaupt nicht in Worte fassen!!
Meine Bewunderung und ganz, ganz viel Lob!!!
Bekomm ich vielleicht eine ENS wenn´s weiter gehet? Natürlich nur wenn du das schaffst.
Viele liebe Grüße

ino2468

P.S.: Ich freue mich auf viele weitere und ebenfalls lange kapitel.
Von:  Schokokatze
2009-11-29T13:50:48+00:00 29.11.2009 14:50
Hey x3

Oh Mann, ich weiß, es hat ziemlich lang gedauert, dass ich endlich dazu komme... Bad bist du sicher schon mit dem nächsten fertig, oder? XD
Wenn die Kapitel immer so lang sind, muss ichs immer stückchenweise lesen, von daher kanns natürlich sein, dass ich jetzt auhc n paar Dinge vergesse ><

OMG! Diesmal hast du die Bombe endich platzen gelassen! Bin total am Ende erschrocken. Hatte zuerst gehofft, dass Neji auftaucht und siener Tenten zur Seite steht, aber dem war ja (leider) nicht so... Dafür kam Naruto an und hatte einen bombastisch-megacoolen Auftritt! Obwohl ichs nach langer Raterei (du hattest mir ja alles bereits in den Mund gelegt!) XDD endlich drauf gekommen bin, hab ich mich trotzdem so gefühlt, als hätt ich keine Insiderinfos gehabt! XD

Aber eigentlich will ich ja nicht mit dem Ende anfangen, sondern am Anfang ^^
Ich find, dass dus ziemich emotional geschrieben hast, diese verzweifelte Suche nach Hinweisen und dass Tenten allen nachging! Echt fantastisch. Aufregend fand ich auch die Stelle as dieser unheimliche Freak ihr sagte, dass sie gar keine andere Wahl hätte als ihm zu vertrauen! òo Echt tricky!

Und diese ganzen Kämpfe mit Dosu waren spannend! Ich erinner mich noch gut dran, wie sehr ich da mitgefiebert habe! Sau genial geschrieben. Und immer so, dass es noch realistisch klingt und nicht einaml draufhaun und schon sind die Bösen ale besiegt, sondern ein harmonisches Gleichgewicht mit einem knappen Sieg für die Helden!

Am Besten gefiel mir der Fight zwischen Tenten und Dosu! Endlich mal eine Actionszene mit der Heldin, die ich irgendwie die ganze Zeit vermisst hatte... Bisher ist Tenten immer dieenige gewesen, die in ihrem Palast gefangen war, ok, bei der Sache mit den Naras war sie ja auch dabei, aber ansonsten muss sich immer ohnmächtig zusehen, statt zu handeln. Deshalb gefällt mir allgemein der Entschluss von ihr so gut, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und nicht alles so hinzunehmen. Wie erschreckend es für sie gewesen sein muss, als sie das tägliche Leben außerhalb der Mauern Konohas selbst miterlebt hat muss ja auch ziemlich schrecklich für sie gewesen sein..! Aber am schlimmsten war wohl der Schock, als Dosu ihr erzählt hat, dass Neji gefoltert wurde und deshlab so kühl zu ihr war, um sie zu beschützen!

Auf alle Fälle fand ich das Kapitel echt spitze! Auch wenn sie der Anfang etwas lang hingezogen hat, aber na ja.. Gehört hat zur Hinführung, oder? ^^

Lg, deine Sora-chan!


Zurück