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Das Drama um den Bart

Es geht nicht um die inneren Werte - A7X Zacky V/Synyster Gates
von

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Der Anfang vom Ende oder irgendwas mittendrin

Der Anfang vom Ende oder irgendwas mittendrin
 

Irgendwann am Anfang des Sommers hatte das ganze Drama begonnen. Jetzt – wo du dich daran zurück erinnerst, könntest du nur noch lachen aber damals, da war dir nicht nach lachen zu Mute, ganz und gar nicht.

Die Anzeichen hättest du damals schon viel früher bemerken müssen, dafür verfluchst du dich noch heute.
 

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Am ersten Tag, oder zumindest glaubst du, dass es der erste Tag gewesen ist, hattest du dir immer noch nicht wirklich Gedanken darüber gemacht. Es war ein kühler Morgen in einem Hotel in New York gewesen. Mit anderen Worten – es war irgendwo um die 11 Uhr. Die Show gestern war gut gewesen und der Sex danach war noch besser.

Im Bett warst du wie immer alleine aufgewacht, da er immer noch diese Angst hatte dich eines morgens neben ihm aufwachen zu sehen, denn dann könnte das ganze was ihr hattet ja zu etwas mehr werden. Für dich absoluter Schwachsinn, aber gleichzeitig perfekt um sich erst mal in dem riesigen New Yorker Hotelbett auszustrecken. Deine Hände taten etwas weh vom Gitarrespielen und dein Hintern pochte etwas, doch daran hattest du dich mittlerweile gewöhnt. Vorsichtig rappelst du dich aus den weichen Kissen auf, deine Knochen bleischwer, und schlürfst in das Bad, wo er schon am Waschbecken steht. Du wirst einen prüfenden Blick zu seinem Arsch, doch der ist schon eingepackt in den schwarzen Stoff von Shorts. Ein lautloses, enttäuschtes Seufzen entweicht dir, bevor du, selbst ungeniert nackt, zum Becken gehst und dir den Mund ausspülst. Man konnte einiges als einen guten Geschmack beschreiben, aber das Sperma eines Mannes nicht wirklich. Insbesondere, wenn du selber ein Kerl warst...aber leider keine andere Möglichkeit hast in so einem Maße deinen Namen von seinen Lippen zu hören, außer wenn du ihm einen bläst. Irgendwo tatest du es auch gerne. Man gewöhnte sich an alles.

Aus seinen Augenwinkeln hatte er dich beobachtet, du weißt das genau, doch brauchst du ihm keinen Blick zu schenken um genau zu wissen, was er denkt.

‚Wenn du willst, dass ich weiterhin deinen kleinen Synyster in den Mund nehme, solltest du dich darüber nicht beschweren...’, denkst du nur, sagst es aber nicht, obwohl du es schon einmal getan hast als du viel getrunken hattest. Vielleicht nicht so – etwas...herber...aber sonst war der Sinn der gleiche.

So wendest du dich ab und gehst zur Toilette um erst mal dein allmorgendliches Geschäft zu erledigen. Natürlich im stehen – und nicht im Sitzen wie Val euch erziehen wollte. Die war nicht da. Zum Glück.

Und da fiel dann dein Blick in den Spiegel über der Toilette – warum auch immer ein Spiegel über einer Toilette hängen sollte – und wie es eben so war, reflektierte der sich genau mit dem Spiegel über dem Waschbecken, weswegen du einen perfekten Blick auf sein Gesicht hattest und beobachten konntest, was er tat.

Sein Blick war starr in den Spiegel gerichtet und immer wieder glitt seine Hand über die Wangen, dann über die Oberlippe. Kurz fragst du dich, ob noch etwas Restalkohol in seinem Blut zurück geblieben ist. Im Nachhinein denkst du dir, dass dieser Restalkohol ziemlich lange sein Hirn vernebelt haben muss, um auf eine solche Idee zu kommen.

Und während du so pinkelst, setzt er die Rasierklinge an – nicht an den Pulsadern – und rasiert sich die Wangen, nass natürlich. Was nichts Ungewöhnliches ist, dann den Hals, um sein Kinn macht er wie immer einen Bogen. Ohne das Ziegenbärtchen kannst du ihn dir schon gar nicht mehr vorstellen und es steht ihm halt auch. Den muss er auch nicht nachschneiden, da er nie mit einem starken Bartwuchs bestraft war.

Doch dann spült er den Rasierer im Wachbecken aus. Du stutzt. Du lebst lang genug mit ihm zusammen, ob nun im Tourbus oder in Hotelzimmern, manchmal auch da Heim und hast ihn oft genug beobachtet im Bad, dass du seine Routine sehr gut kanntest. Fast besser als deine eigene. Er hatte seine Oberlippe nicht rasiert – warum? Vielleicht hatte er sie vergessen, aber das passierte ihm eigentlich nie. War das Absicht? Vielleicht hatte er auch gestern noch etwas anderes außer Alkohol zu sich genommen – konnte auch sein. Da war man schon mal mehr vernebelt am Morgen.

Aber du schweigst und sagst gar nichts dazu – wahrscheinlich überbewertest du das total. Das muss nichts heißen.

Wie du dir doch jetzt wünschst, an dem Morgen doch etwas gesagt zu sagen!

Stattdessen erledigst du nur dein Geschäft zu Ende und stellst dich dann neben ihn an das breite Waschbecken. Und während du die Zahnpasta auf die Bürste schmierst und dir in den Mund schiebst, beobachtest du ihn von der Seite, derweil er versucht seine Haare glatt zu kämen, damit sie ihm nicht zu lockig fielen, und siehst nun ganz aus der Nähe den dunklen Flaum der auf seiner Oberlippe sitzt.

Der Anfang eines schlimmen Dramas.
 

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Du hast dir danach fest vorgenommen ihn weiter zu beobachten, bei allem was er tat. Leider war dort nur das Problem, dass sie nun mit dem Tourbus weiterfuhren bis nach Florida und es unter 3 weiteren Männern nicht einfach war ihn im Auge zu behalten.

Doch deine Theorie wurde bestätigt. Er war nicht jeden Tag betrunken. Er war nicht jeden Tag auf Droge und dein einziger Gedanke war zuerst: Oh mein Gott! Und danach hast du dir versucht einzureden, dass es nicht so schlimm war.
 

Dein zweites Problem war dann aber, dass die anderen es nicht zu bemerken schienen oder sich nur halb so viel daraus machten. Zumindest schenkte kein anderer ihm mehr Aufmerksamkeit als sonst. Aber dein Blick war gefangen, jedes Mal wenn du mit ihm redest konntest du nur auf seine Oberlippe starren, wo dieser...du wolltest das gar nicht betiteln – immer präsenter wurde und du ihn dir nicht mehr wegdenken konntest. Er wurde stutzig und dir war das egal.
 

Zumindest wurde dir an einem Abend bestätigt, dass du nicht der einzige warst, dem das auffiel und nicht wusste ob der – du willst es immer noch nicht betiteln – etwas Gutes oder Schlechtes war. Irgendwo auf einer Raststätte hattet ihr Halt gemacht am Abend und euch entschieden, da ihr gut in der Zeit lagt, eine Pause zu machen. Ein bisschen Bier, ein bisschen JD. Da hast du Michelle gegenüber gesessen, die wegen ihrer Schwester, die auf Matts Schoß saß, und natürlich auch ihm, mitgekommen war. Als erstes hast du es für Zufall gehalten, dass sie immer wieder zu ihm sah, du konntest das auch schon seid Tagen nicht lassen.

Da trafen sich eure Blicke. Ihre braunen Augen auf deine grünen. Fragend zog sie eine Augenbraue in die Höhe und strich sich unauffällig, als wäre es eine nebensächliche Geste, über die Oberlippe. Und du warst richtig stolz, dass du dich einmal auf ihr Gesicht konzentrieren konntest und nicht auf ihre riesigen Brüste, die mit dem weiten Dekollete des schwarzen Shirts nur noch mehr zur Geltung kamen. Doch weil du sie eben immer noch nicht richtig leiden konntest, hobst du auch nur fragend die Augenbraue und tatst so als wüsstest du nicht, auf was sie hinaus wollte. Dafür schenkte sie dir nur ein kühles Lächeln, eben ganz Ladylike, und wandte sich wieder ab, um mit einem der Roadies zu sprechen.
 

Nun hattest du die Bestätigung: Du bildest dir das nicht nur ein, da ist was... und es gefällt dir ganz und gar nicht.

Nein, eigentlich hattest du keine Ahnung ob es dir gefallen sollte oder nicht.
 

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Weiter stelltest du darauf fest, dass sich sonst nichts an ihm verändert hatte. Er war ganz der Alte. Nur eben...das... war da und du konntest dich nicht mehr auf ihn konzentrieren. Auf den Menschen... und jetzt seid alle still, denn auch wenn es total überzogen klingt, ist es doch die Wahrheit – den du liebst.

Du konntest nur noch auf das achten. Ob er mit dir sprach oder dich anlachte oder dich anmotzte, weil du deine Chucks wieder überall stehen ließt und er volltrunken darüber stolpert, egal was, du konntest nur noch auf DAS achten und es machte dich wahnsinnig!

Zum Glück ward ihr im Tourbus und nicht in einem Hotel, konntet deswegen nur gute Freunde sein und nicht mehr...du hattest keine Ahnung, wie es anders weitergehen sollte.
 

Schnell warst du zu dem Entschluss gekommen, nachdem ihr das eine Fernsehinterview hinter euch gebracht hattet und er dich so angelacht hatte, dass DAS dir nicht gefiel. Ganz und gar nicht. Du konntest nicht einmal sagen warum.

Es entstellte ihn. Und du konntest nur noch darauf achten. Nicht mehr auf seine schönen Gesichtszüge, seine dunklen Augen, die schmalen, teuflischen Lippen oder meinetwegen auch auf den Stein in seiner Nase. Nein, alles wurde nur noch beherrscht von DAS. Oder eben Dem.
 

Du hast versucht dir einzureden, dass alles okay war und du dich nicht so anstellen solltest. Diese Phase würde vorbei gehen oder du würdest dich daran gewöhnen. Trotzdem wolltest du nicht daran denken, was sein würde, wenn ihr wieder alleine ward.
 

Zu diesem unglücklichen Zufall kam es leider relativ schnell. Die restlichen Jungs waren einen trinken gegangen in der Stadt, in der sie gerade waren und du und er waren im Tourbus zurück geblieben. In jeder anderen Situation hättest du dich gefreut und eigentlich wolltest du auch mit den anderen weggehen, doch er hat dich angesehen und nur weil du für ein paar Sekundenbruchteile in seine Augen sehen konntest hast du dich geschlagen gegeben und bist geblieben. Mit ihm.

Er freute sich und das hast du gemerkt. Bei ihm merkst du das immer, wenn er seine Fedora etwas aus dem Gesicht zog oder ganz ablegte. Diesmal legte er sie ab und die Haare waren immer noch zurückgehalten von der weißschwarzen Bandana.
 

Als er dir näher kam hast du verzweifelt versucht auf ihn zu achten und nicht auf das. Ein leichtes Lächeln zwang sich auf deine Lippen, bevor er dich gegen die Wand des Busses drückte. Etwas, dass dein Herz immer höher schlagen ließ und es auch jetzt schaffte dich zumindest zu beruhigen. Deine Augen segelten langsam zu und du warst dir sicher, dass sein Kuss immer noch der gleiche war und dir den Atem raubte.

Am Anfang ja – am Ende falsch gedacht.

DAS ließ dich nicht in Ruhe und dem konntest du nun auch endlich einen Namen geben. Solange euer Kuss noch sanft war, ging es. Doch als er dann leidenschaftlicher wurde, er seinen Kopf zur Seite neigte um mit seiner Zunge deinen Mund zu plündern, da war er präsent. Dieser Bart. Dieser scheußliche Bart. Permanent kratzte er an deiner Nase oder an deiner Oberlippe. Bei seinem anderen Bart machte es dir nichts aus, der war angenehm und gehörte dazu und erinnerte dich daran, wenn du mal wieder mit Gena rummachst, dass sie nicht ER war und dass sie nie das sein würde, was dich glücklich machte....aber der andere Bart war der Horror und machte dich fertig und war da!

Der Kuss war vergessen, all die Gefühle zu denen er dich brachte waren vergessen...eigentlich wurde deine Hose jetzt schon zu klein, wenn er dich so gegen die Wand gepinnt hatte, aber jetzt passierte gar nichts und du konntest nur....angeekelt....von diesem Bart sein.

Wie sollte es dann erst werden, wenn du mit ihm schliefst?
 

Und du weißt nicht, wie vielen Göttern du gedankt hast, als die Bustür aufging und Jimmy schon ‚leicht’ angetrunken hereinkam, weil er seine Zigaretten vergessen hatte und doch wollte, dass sein bester Freund mitkam.
 

Danke, an alle höheren Mächte, für Jimmys Kleinkindartigen Überredungskünste und seine dumme Vergesslichkeit.
 

Und immer noch wusstest du nicht, wie soll es weiter gehen?
 

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Den ganze Abend lang, während du getrunken hast und während du gefeiert hast, hat dich dieser Gedanke nicht los gelassen: Was solltest du tun?

Immer wenn du ihn ansahst...dann kam es dir hoch. Dieser Bart war so scheußlich und du warst dir nicht sicher, ob du dich da nur reingesteigert hast. Tatest du, aber es ließ dich trotzdem nicht los.
 

In der Nacht, als noch Alkohol in deinem Blut pochte, Jimmy leise im Schlaf redete, Johnny schwer atmete und Matt leise schnarchte, zu verzeihen wegen seinem Heuschnupfen, hattest du einen Entschluss gefasst.
 

Leise rappelst du dich auf und rollst aus deiner Kabine. Du musst vorsichtig sein, denn du schläfst über ihm und er ist der letzte, den du wecken willst. Ganz langsam lässt du deine Beine über den Rand hängen, zum Glück brennt das dämmrige Licht noch im Gang vom Bus. Geschickt, wie du es dir gar nicht vorgestellt hättest, hattest du es dann aus deiner Bank geschafft und stehst nun auf dem Boden.

Wie auf Samtpfoten schleichst du dich in das kleine Bad, in dem auch Licht brennt, damit man es in der Nacht findet. Schnell hattest du das Objekt deiner Begierde gefunden. Einen Nassrasierer.

Deine Idee war einfach nur komisch und dumm, aber das war dir egal. Die Reste von Jack Daniels in deinem Blut gaben dir eine warme Versicherung, dass das was du tatest das einzig richtige war. Sollte man dich oberflächlich oder feige schimpfen!

Vorsichtig schleichst du dich wieder nach draußen, nachdem du noch mal in den Bus reingehört hattest und dir alles recht ruhig erschien. Das hätte dir zu denken geben sollen.

Just in dem Moment, als du die Badtür hinter dir geschlossen hattest, hörst du das Geräusch, wie sich ein Kühlschrank schloss.

Geschockt sahst du zur Seite und konntest im schwachen Licht eine lange, schmale Gestalt ausmachen.

»Jimmy...«, schnaubst du leise und gehst langsam wieder zurück ins Bad. Die verschlafenen Augen des Schlagzeugers auf dich gerichtet. Erwischt – und das von der größten Trantüte, die es je auf dieser Welt geben würde.
 

Dass dieser doch viel zu verschlafen und zu stark noch unter den Nachwirkungen der Drogen leiden musste, die er sich an dem Abend eingeworfen hatte, dachtest du nicht.
 

So war dein Plan vereitelt und als du am nächsten Morgen wieder aufgewacht bist, warst du verdammt froh. Du wolltest dir nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn er am morgen in den Spiegel geschaut hätte oder gar aufgewacht wäre, während du ihm eine unfreiwillige Rasur verpasst hättest.
 

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Als du wieder nüchtern warst, kamen dir gleich ein paar andere Gedanken, wie das Problem gelöst werden konnte.

Natürlich fiel dir das einfachste von allen nicht ein.
 

Eher versuchtest du es möglichst unauffällig anzustellen. Doch schien nichts funktionieren zu wollen.
 

Die erste Idee, war eigentlich recht simpel. Eines Morgens, nur ihr beide ward im Bad, im Hintergrund duschte Johnny.

Unauffällig beobachtest du ihn von der Seite, wie er sich rasiert und stellst wieder fest, dass er sich diesem Monster in seinem Gesicht nicht entledigte. Zwar verschwendest du noch kurz den Gedanken, dass du vielleicht überzogen reagierst, doch der wurde gleich wieder verdrängt. Dieser Kuss hatte dich geschockt und du wolltest diesen Mann wieder genießen können in vollen Zügen. Also versuchst du dich langsam ranzutasten.

Du wendest seinen Blick von ihm ab und schaust in den Spiegel, nun deinen Rasierer in der Hand.

»Vielleicht...«, setzt du langsam an und hast damit seine Aufmerksamkeit. »Ich könnte ja....also...ich weiß nicht...« Du tust so als würdest du nachdenken, nur laut vor dich hin.

Fragend zieht er eine Augenbraue in die Höhe.

»Ich meine...mein Bart...der könnte...ab?« Bildest du dir das nur ein oder wird deine Stimme plötzlich etwas höher.

Seine Augenbraue hebt sich weiter und du weißt nicht ob das gut ist oder schlecht.

»Was...meinst du?« Nun wurdest du auch noch immer leiser.

»Ich finde es so okay.«, gab er dann zurück, während er seinen Rasierer ausspülte. Der Bart war immer noch da.

Das war nicht ganz so gelaufen, wie du gedacht hattest, aber wie hast du dir das eigentlich gedacht?

»Vielleicht würde es ohne...besser aussehen?« Oh mein Gott, wie jämmerlich warst du bitte?

»Auf was willst du hinaus, Zack?« Nun wurde er skeptisch und das war das letzte, was du wolltest.

»Es war nur...es – es....war nur so ein Gedanke!«, stammelst du dir gleich zusammen und streichst dir unauffällig über die Oberlippe.

Er bleibt nur einen Moment stutzig, lächelt dann leicht und schüttelt den Kopf über dich. Er tat es als eine deiner Launen ab und irgendwie warst du dafür dankbar.

Als er dann das Bad verlassen hatte, kam Johnny lachend aus der Dusche. Er hatte alles mitbekommen und irgendwie war es schön zu sehen, dass sogar das Bandküken nun wusste worum es ging.

Mit einem frustrierten Seufzen ließt du dich auf den Klodeckel nieder. Um den heißen Brei konntest du nicht herum reden und hoffen, dass er es als einen passiven Anreiz nahm dieses scheußliche Teil zu beseitigen.
 

Gerne hättest du jetzt mit deinem besten Freund Matt geredet, doch hier warst du auf dich allein gestellt. Im Krieg mit diesem Bart!
 

Aber nicht ganz allein, vielleicht hattest du einen Verbündeten....
 

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Doch dieser Verbündete ließ dich knallhart im Stich.

Das kam davon wenn man SIE als eine Verbündete sah!
 

Als ihr endlich am Parkplatz der Venue angekommen ward, bist du rausgegangen und hast sie abgefangen.

Wie sie dich schon ansah, dieser kesse, kühle Blick, der schon alleine alles sagte.

‚Du bist ein richtiges Biest, Michelle...eine richtige Frau...du weißt wie du Männer wahnsinnig machst.’, dachtest du dir nur und konzentrierst dich auf ihr Gesicht, obwohl dir ihre Brüste fast ins Gesicht springen bei dem Ausschnitt und natürlich muss sie auch noch ihre Arme verschränken.

»Was willst du?« Oh ja, schlauer erster Zug von ihr. Bloß keine Interesse zeigen und ja die kalte Schulter dafür.

»Wegen der Sache mit...du weißt schon...«, presst du leise hervor, da grade eine Gruppe Roadies an euch vorbei ging.

Gekünstelt hob sie ihre Augenbrauen und stellte sich aufrechter hin. Leicht tippst du dir an die Oberlippe. Doch sie schenkt dir nur ein kleines Lächeln. Dieses Biest.

»Tut mir leid, Zack, ich weiß leider nicht wovon du sprichst.«

Natürlich wusste sie das und du und sie wissen das. Aber das war nun mal die süße Rache einer Frau, die du jetzt zu spüren bekamst, bevor sie ging und dich keines Blickes mehr würdigt.

Oh ja, ein perfekter Abgang.
 

Du warst für dich alleine und er ging an dir vorbei, schenkte dir ein kleines Lächeln, dass er so selten zeigte und du warst unfähig zurück zulächeln, weil du nicht mehr an ihn denken konntest, sondern nur noch an den Bart.
 

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Ansprechen konntest du ihn nicht – oder besser gesagt, dieser gar nicht mal so dumme Gedanke war dir gar nicht gekommen. Irgendwo zwischen volltrunkenen Küssen und heißem Sex hatte er dir seine Liebe geschworen und das trägst du in deinem Herzen. Aber wie oberflächlich und falsch muss das klingen?

Durch einen Bart durfte nicht alles kaputt gehen, du kannst es akzeptieren. Du kannst es!
 

Oder besser gesagt, du warst nun gezwungen es dir einzureden. Ihr ward nun in Miami angekommen und du würdest dir mit ihm ein Hotelzimmer teilen und ihr würdet Sex haben und...bis dahin musst du es dir lange genug einreden, dass es okay ist.

Das waren nur ein paar Haare zuviel...an einer Stelle wo du sie nie haben wolltest und...du würdest es schaffen!
 

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Der Auftritt war perfekt gewesen, die Menge wie immer göttlich, doch hattest du deinen Kontakt mit ihm auf ein Minimum reduziert.

Und du wusstest, dass er bemerkt hatte, dass irgendwas nicht stimmte. Solange er nicht wusste warum, sollte es dir jetzt erst mal recht sein.

Wenn du die Augen schließt auf der Bühne und nur seine starke Schulter spürst, die Vibration der Gitarre, der Klang und die Hitze der Menge, dann schien eure Beziehung doch wieder ganz normal.

Irgendwo im harten Mittelteil, tendierend zum Ende

Irgendwo im harten Mittelteil, tendierend zum Ende
 

Und so kam es aber vor dem Konzert, das ihr heute Abend in Miami spielen würdet, zu einem weiteren einschneidendem Erlebnis, dass in deinem ganzen Drama vielleicht noch erwähnt werden sollte.

Du saßt neben ihm Backstage, während die Vorband schon bald auf der Bühne spielen würde, und er zeigte dir noch mal die Griffe von dem Gitarrenduett mit dem ihr auf die Bühne kommen wolltet, nachdem Matt alleine die Menge einheizte und Unholy Confessions anstimmte. Besagter Sänger war mit Val irgendwohin verschwunden, Johnny telefonierte mit seiner Mutter und Jimmy...keine Ahnung wo Jimmy war.

Zum ersten Mal seid Tagen konntest du dich auf etwas anderes konzentrieren, als nur auf sein Gesicht und dem Horror darin, nur auf seine schlanken, langen Finger. Mit Entzücken konntest du dir sogar schon wieder vorstellen, wie sie über deinen Körper glitten und dir genauso entzückte Laute, wie der Gitarre entlockten.

»Verstanden?«, fragte er nach und sah dich nun an, du sahst auf und gleich waren deine Gedanken wieder gestorben und du konntest nur auf den Bart achten. Leicht nickst du. Auch wenn du keine Ahnung hast. Er weiß, dass du keine Ahnung hast und zeigt es dir noch mal. Erklärt es dir dann noch mal in Gitarrensprache, und er hätte es dir auch in deutsch erklären können und du hättest das wohl eher verstanden als die Noten und Griffe und Akkorde, die er dir jetzt um den Kopf warf. Du hast dir Gitarre spielen selbst beigebracht und nicht an einer verfluchten Uni Jazz Gitarre studiert, wann versteht er das endlich?

Da zieht er dich plötzlich zu sich und gibt dir einen Kuss auf die Lippen. Du spürst den Bart, bist wieder angeekelt und das warme Gefühl in deinem Magen verkümmert zu staub, bis er sich schnell von dir löst und auf Abstand geht, als Jimmy in den Backstage Bereich kam und du ihm wieder mal nur dankbar sein konntest, so ein verfluchtes Timing zu haben.

Er lächelt seinem besten Freund über die Schulter zu und rückt seine Fedora wieder zurecht, die sich verschoben hatte.

»Hast du es verstanden?«, fragte er dich wieder.

Du nickst nur sachte. Du hattest immer noch keine Ahnung aber ein bisschen hattest du dir seine Griffe eingeprägt. Wenn nicht, du würdest improvisieren. Du hattest da eine Verbindung zu ihm, so dass du einfach aus dem Bauch raus das Richtige spielst um ihn zu begleiten. Wenn diese Verbindung nicht gestorben war, durch DAS DA in seinem Gesicht.
 

Kurz darauf verabschiedet er sich, um mal für kleine Königstiger zu gehen, und du bist mit Jimmy alleine. Nichts Schlimmes. Wäre er nicht plötzlich zu dir gekommen und hätte sich vor dich gesetzt.

»Hey, Jimbo.«, begrüßt du ihn mit deinem typischen warmen Lächeln.

»Zack.«, gibt Rev ruhig zurück.

Du blinzelst verwirrt. Er nannte dich nie Zack. Zacky, Z, Cutie oder sonst was verniedlichendes. Nicht Zack. Den Namen hörte er generell nur von seiner Familie, manchmal von Matt und beim Sex. Aber du warst nicht mit ihm verwandt, er war sicherlich nicht Matt und Sex hattest du auch nicht mit ihm – Gott, bewahre!

»Was ist?«, fragst du misstrauisch nach.

»Was denkst du eigentlich, was du tust?«

Du wusstest nicht von was er redet, deswegen bekamst du nur etwas eloquentes wie »Hä?« zu Stande.

»Du stellst dich an wie eine Pussy und er macht sich deswegen Sorgen.«

Plötzlich wusstest du, was er meint. Jimmy war immer der beste Freund von ihm gewesen und auch wenn man es ihm nicht zutraute, so war er in seinen nicht zugedröhnten Phasen ein sehr guter Beobachter. So oft, wie er vorgab, auf Koks zu sein, war er gar nicht. Vor Jimmy konnte man nichts geheim halten. Auch wenn er meistens auf unwissend plädierte. Ihm war nicht eure Beziehung entgangen und auch nicht deine Ablehnung.

»Ich...«, fingst du an und wusstest nicht, was du jetzt sagen solltest. Er hatte dich überrumpelt.

Jimmy schaute dich weiter ernst an und du warst dir sicher, dass es nichts Angsteinflössenderes gab als ein Jimmy, der wirklich ernst war. Das konnte nicht einmal ein vor Wut tobender Shads übertrumpfen. Wenn es um ihn ging, kannte der Schlagzeuger keine Gnade.

»Es ist nur ein verfluchter Bart...piss dir nicht ins Hemd, Z.«, meinte Jimmy dann schon viel ruhiger, als Johnny zu euch beiden gekommen war und nur den letzten Satz mitgehört hatte. Der Bassist sah erst zu Jimmy, dann zu dir, bevor er anfing zu lachen und wieder wegtrottete.
 

Du schluckst schwer, als nun auch Jimmy geht und er wieder von der Toilette kommt.

»Du siehst blass aus.«, meint er zu dir und fixiert dich unter der Krempe seiner Fedora.

Du lächelst darauf nur schwach und murmelst, dass alles okay wäre. Mal davon abgesehen, was dass denn bitte für eine dumme Feststellung war, dass du blass warst? Du warst immer blass, italienische Herkunft hin oder her.

Er glaubte dir nicht, dass wusstest du, aber zum Nachfragen blieb keine Zeit, denn ihr müsstet auf die Bühne.
 

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Die Worte von Jimmy lagen dir schwer im Magen, als du noch einmal darüber nachdachtest. Auf der Bühne ließen sie dich nicht einmal los. Immer wenn du mit ihm auf dem Podest Gitarrenduette spieltest oder ihr euch diese verspielten Blicke zuwarft. Vorher hatten sie dir immer einen heißkalten Schauer über den Rücken gejagt, jetzt schmerzten sie nur noch. Vorher hättest du am liebsten deine Gitarre hingeschmissen und ihm in die Arme gerannt und vor Tausenden von Menschen geküsst und ins Mikro geschrieen, wie sehr du diesem Mann doch verfallen warst.

Wie er so lächelt...doch dir dreht sich nur der Magen um, trotzdem versuchst du dir nichts anmerken zu lassen.
 

Dieser Bart würde dein Begleiter bleiben, bis er sich entschloss ihn wieder loszuwerden und du solltest das akzeptieren. Er hatte nie ein Wort darüber geäußert, dass du ihm vielleicht zu dick warst. Deswegen war es nur fair von dir, auch zu schweigen, so bitter es auch sein mag.
 

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Hitzig presste er seine Lippen auf deine und versuchte dich in das Hotelzimmer zu drängen, ungeachtet, dass noch eine Tür zwischen euch lag.
 

Alles war so gekommen, wie du es dir schon gedacht hattest. Das Konzert war gut, folglich wurde das in der nächsten Bar gefeiert. In einer Bar wird Alkohol getrunken und in einer Bar werden Drogen ausgepackt.

Obwohl du dir vorgenommen hattest, richtig betrunken zu werden, damit du ihn nicht mehr sehen müsstest, war es dir nicht gelungen. Beim ersten Schluck JD war dir schlecht geworden (was sonst nie passierte! Du trugst nicht umsonst immer das T-Shirt, das den Whiskey anpries.) und die Drogen wollten dir nicht zusagen. Du warst mal süchtig nach dem weißen Pulver gewesen, das hattest du hinter dir. So war dir nichts anderes übrig geblieben, als in der Ecke zu sitzen und dir selbst Leid zu tun. Da konnte dich keine Stripperin aufheitern, die ihre blanken Brüste in dein Gesicht presste oder dir den verbleibenden Schweiß und das Make Up von dem Gesicht leckte. Du wolltest an dem Abend nur ein Loch um dich darin zu begraben.

Er hingegen war bester Laune gewesen, hatte es am schnellsten geschafft betrunken zu werden, dass er nicht mehr so genau wusste was er tat und zum tausendsten Mal die Leute damit belästigte, dass Pink das neue Schwarz war. Da alle anderen auch so betrunken waren, lachten sie mit ihm. Normalerweise fandest du ihn unglaublich unwiderstehlich in den Momenten, wo seine Ausstrahlung irgendwo zwischen niedlich, peinlich und unglaublich anziehend schwankte. Doch heute hattest du ihn kaum beachtet. Das er sich dann natürlich mit seinem besten Freund Jimmy auch noch eine Line gezogen hatte, war natürlich klar.
 

»Halt, halt, halt...«, presst du hervor und schiebst ihn etwa von dir, er war schon dabei dir dein T-Shirt auszuziehen. Du hingegen versuchst die Karte zum öffnen der Tür aus deiner Hosentasche zu bekommen und drehst ihm den Rücken zu dabei. Ein großer Fehler, wie sich etwas später herausstellte. Nun drückt er dich gegen die weiße Tür und du spürst seine deutliche Erregung durch den Stoff eurer Jeans. Leise stöhnst du auf, als er anfängt seine Hüften kreisen zu lassen und seine Hand nach vorne in deinen Schritt schiebt. »Bitte.«, raunst du leise und weißt gar nicht um was du bettelst. Ein bisschen Alkohol hattest du dir schon gegönnt und dein Kopf war etwas vernebelt, aber noch klar genug um nicht betrunken zu sein. Erstaunlicherweise half dir das, alles zu vergessen, was die letzten Tage passiert war.

Sein warmer Atem streift deinen Nacken, du fängst den bekannten Geruch von Alkohol und Zigaretten ein, als er leise lacht. »Ich fick dich mitten auf dem Flur...«

Dein ganzer Körper erzittert und du lehnst deinen Kopf etwas nach hinten, an seine Schulter, als er mit seiner Hand fest in deinem, immer noch von der Jeans, bedeckten Schritt zupackt. Du verfluchst deine engen Hosen.

Innerlich feierst du, dass es endlich wieder so war wie früher.

Mit zitternden Händen schaffst du es doch, die Karte durch den Schlitz zu ziehen und mit dem Klacken der Tür, stolpert ihr nach vorne in das Zimmer.
 

Du hattest das Drama vergessen, zumindest für ein paar wertvolle Minuten. Ehe du dich versahst, wart ihr beide nackt auf dem Bett, du keuchend unter ihm und er kletterte über dich mit diesem lüsternen Gesichtsausdruck, als würde er dich gleich ganz verschlingen.

Da siehst du ihm zum ersten Mal wieder richtig ins Gesicht. Du betest, dass dein Gesichtsausdruck nicht so geschockt wirkte, wie du dachtest, dass er es war. Deine Alarmglocken bimmelten und du merktest, wie plötzlich jede Hitze von dir wich und dir nur noch eiskalt war.

Seine Augenbrauen ziehen sich langsam in die Höhe. Er war zwar total zu, aber merkte trotzdem wie du dich auf einmal verspanntest.

Ohne groß nachzudenken zogst du ihn also kurzerhand zu dir runter und verwickelst ihn in einen heißen Kuss. Mit Zunge, Lippen, Zähnen und allem. Fehler von dir. Nun sahst du nicht nur das Teil, jetzt spürtest du es auch noch.

Du bekamst Panik. Schnell denken war jetzt angesagt, wie du wieder auf die Höhe kommst. Da kam dir ein einziger plausibler Gedanke.

Um nach Luft zu schnappen, trennten sich eure Lippen wieder und du spielst ein laszives Lächeln vor, eher du dich umdrehst, auf alle viere und ihn nicht mehr ansehen musst.

Er mochte die Position durchaus, immerhin hieß das völlige Macht und Unterlegenheit und das war genau der Grund, warum du sie nicht mochtest.

So musstest du ihn aber nicht sehen.

Dein Plan schien dir perfekt.

Fest schließt du die Augen und stellst dir sein schönes Gesicht vor, sie wie du es liebst.

Als er dann in dich eindringt und du vor Schmerz aufkeuchst, er aber schnell den richtigen Rhythmus findet, egal wie sehr betrunken er war und du ihn eben nicht sehen musstest, dachtest du dir, dass es wohl nicht so schlimm war, das es nicht dein bestes Mal sein würde, aber erträglich.
 

Doch als du schon fast den Orgasmus anrollen spürst, war jegliche Erregung mit einem Mal gestorben. Er kam auf die scheußlich dumme (eigentlich wundervolle) Idee, deinen Nacken und dein VENGEANCE Tatoo mit seinen Lippen zu verwöhnen. Du spürst ihn wieder. Diesen Bart.

Deine Arme geben nach und du versenkst dein Gesicht in dem Kissen. Du zitterst und warst plötzlich wieder ganz klar im Kopf. Kein Alkohol. Kein Orgasmus. Tief atmest du durch. Denkst an das erste Mal, dass du mit ihm in der Highschool hattest. Nicht perfekt, aber einfach nur traumhaft. Dein ganzer Körper spannt sich an, was du mit einem leisen Stöhnen von ihm quittiert bekommst.

Du spieltest alle unglaublichen Momente mit ihm durch, die ihr je hattet und es waren viele, es waren eigentlich so gut wie alle. Du dachtest an das eine Mal auf Jimmys Schlagzeug, in Matts Küche, lauter Orte wo ihr es nicht hättet tun sollen und die Gefahr euch im Nacken saß. Dachtest sogar an kleine, geheime Fantasien, die ihr noch nicht verwirklicht hattet.

Es half nichts.

Nichts half.

Dein Blut gefror in deinen Adern. Tief atmest du ein und aus. Was solltest du tun?

Er würde gleich kommen und...und....

Ehe du dich versahst, fingst du an unter ihm zu stöhnen, obwohl dir gar nicht danach war und bewegst dich gegen ihn. Du warst immer laut beim Sex, weswegen er schon öfters eine blutig gebissene Hand hatte, wenn ihr an Orten eurer Lust nachgegangen wart, wo es nicht hätte passieren dürfen.

Auch ihm kam ein zufriedenes Grollen, ehe er auf deinen Rücken zusammenbrach, du ihn spürtest wie die Befriedigung über ihn rollte. Schwer nicht zu spüren mit seiner Männlichkeit voll versenkt in deinem Hintern.

Auch dir entkommt noch ungewollt ein wohliger Laut und du hättest am liebsten gekotzt. Seine Arme schlingen sich sanft um dich und er zieht dich zur Seite. Sanfte Küsse werden in deinen Nacken gehaucht, die dir einen eiskalten Schauer den Rücken herunter jagen. Er hatte nichts bemerkt, schien mit sich völlig zufrieden, da du ihm das Gefühl gegeben hattest, dass es so war.

Wenig später hörtest du seinen gleichmäßigen Atem. Er war eingeschlafen.
 

Du warst hell wach. Tränen standen in deinen Augen und du wusstest nicht so recht, was gerade passiert war. Das war noch NIE passiert. Du warst nicht gekommen. Du warst noch NIE NICHT gekommen, mit seinem Schwanz tief in dir! NIE! Egal, wie betrunken er war oder wie sehr unter Droge oder beides zusammen. Der Sex mit ihm war immer gut. Ausnahmslos. Du warst am verzweifeln (und unbefriedigt!). Du vergrubst das Gesicht in den Händen und fühltest dich unglaublich schlecht in seinen Armen, als hättest du ihn gerade betrogen.

Du hast ihn betrogen. Du hast ihm einen verfluchten Orgasmus vorgetäuscht als wärst du eine beschissene Pussy!
 

Synyster Gates hat Zacky Vengeance gefickt. Zacky Vengeance ist nicht gekommen und hat wie ein Mädchen einen Orgasmus vorgetäuscht. Synyster Gates war zum Glück zu sehr auf Drogen um es wirklich zu bemerken und war ahnungslos, dass nur ein paar Haare auf der Oberlippe zu viel daran schuld waren.
 

Du warst in der Hölle angekommen!
 

---
 

Die ganze Nacht hattest du kaum schlafen können, weder konntest du ihn ansehen. Sonst konntest du ihn immer beobachten, wenn dich eine schlaflose Nacht quälte. Doch heute Nacht nicht. Du fühltest dich dreckig und falsch.
 

Deswegen warst du zum ersten Mal vor ihm aufgestanden und ins Bad gegangen, als eine annähernd logische Uhrzeit – sprich fast 11 Uhr morgens – angebrochen war. Draußen schüttete es in Strömen. Nackt gingst du ins Bad und lehnst dich über das Waschbecken, beide Hände am Rand abgestützt. Du schaust einfach nur in das weiße, blank polierte Porzellan. Du konntest dir selbst nicht ins Gesicht sehen. Deine Hand wanderte zu deinem Hintern. Ein stetes Pochen erinnerte dich an die gestrige Nacht. Schlimmer war noch, dass du ihn noch in dir spüren konntest. Immerhin warst du danach nicht duschen gegangen. Sonst macht dir das nichts aus, doch heute wünschst du dir, dass du es getan hättest.
 

Was, wenn er doch etwas bemerkt hatte? Was ist, wenn er doch nicht so betrunken war? Er konnte sich eigentlich immer sehr gut an den Abend erinnern, egal wie viel er getrunken hatte. Du warst doch selber ein Mann und wusstest, wie scheußlich und niederschmetternd so etwas war. Und er war doch gut, ist gut und wird immer gut sein... aber dieser Bart!

Wie oberflächlich warst du nur?!

»Oh Gott...«, hauchst du leise und schaust nun doch in den Spiegel. Grüne Augen mit tiefen schwarzen Rändern blicken dir entgegen. Dein Haar hing dir glanzlos ins Gesicht. Wohin trieb dich das nur?
 

»Zacky?« Du konntest ihm aus dem Schlafzimmer hören.

Sofort krampft sich dein Herz zusammen um dann in doppelter Geschwindigkeit weiter zu schlagen. Du konntest nicht zurück zu ihm. Jede Faser in deinem Körper wehrte sich dagegen.

»Ja, Baby, ich bin gleich da...«, rufst du dann schwach zurück und hoffst, dass deine Stimme nicht allzu sehr zittert. Du wendest deinen Blick vom Spiegel ab und erledigst dein Geschäft mit der Toilette, bevor du wieder zurück zum Bett gehst.

Dort liegt er auf dem Rücken, einen Arm zur Seite gestreckt um dich damit in seine Arme einzuladen und der andere über sein Gesicht gelegt. Kurz erschreckt dich das, vielleicht wusste er jetzt was dein Problem ist und – doch da fiel es dir ein. Er hatte wahrscheinlich Kopfschmerzen und ihm war schwindelig. Tief atmest du durch, bevor du endlich zu ihm ins Bett krabbelst, deinen Kopf auf seinem Arm niederlässt und einen Arm locker über seinen Bauch legst, die Stirn an seiner Schulter. Er riecht nach Schweiß und Alkohol. Ein Geruch, an den du dich morgens gewöhnt hast und den du lieben gelernt hattest. Es war einfach er.

Draußen regnet es weiter und die dicken Tropfen schlagen fest an die Fensterscheibe. Am Abend hattet ihr die Vorhänge nicht geschlossen.
 

»Alles okay?« Seine Stimme ist rau und reißt dich aus deinen Gedanken.

»Ja...«, erwiderst du leise und fragst nicht nach warum er fragt. Das warum interessiert dich nicht. Er würde dir vielleicht die Wahrheit sagen. Vorher war es nur ein kleines Drama gewesen, jetzt hatte es riesige Ausmaße angenommen.

»Du wirkst in letzter Zeit immer so abwesend...« Seine Stimme wurde leiser. Ein Zeichen, dass er am liebsten weiter schlafen würde.

»Wir sind halt schon lange auf Tour.« Du bist geschockt, wie einfach dir diese Lüge über die Lippen geht. Als würde er es wissen, hauchst du ein paar Küsse auf seinen tattoovierten Oberarm.

»Nur noch ein paar Shows.« Er gibt dir als Gegenleistung einen Kuss auf deinen schwarzen Haarschopf. »Wir können irgendwo hinfahren.«

Leicht schmunzelst du. Morgens war er ein anderer Mensch. Wenn ihr alleine wart, dann war er ein anderer Mensch. Brian Haner. Nicht Synyster Gates.

Er gibt einen fragenden Laut von sich. Er hat das heben deiner Mundwinkel gespürt, bei deinen vollen Lippen kein Wunder.

»Ich will nur nach Hause, zu Ichabod und in dein Bett...mit dir...« Wieder bissen die Tränen in deinen Augen. Mit dir aber nicht mit deinem scheußlichen Bart! Du hättest dich am liebsten selber geschlagen. »Brian...ich...«, fingst du vorsichtig an. Du musstest es ihm sagen. Dieser Bart musste ab!

Wieder brummte er leise und sah nun aus den Augenwinkeln zu dir.

Ein Kloß bildete sich in deinem Hals und du bringst keinen Ton heraus. »Ich...ich...«, fingst du an und siehst zu ihm. Bestimmt sah er wie feucht deine Augen waren. Aber du sahst auch seine Augen. Die warmen, braunen Tiefen. Eigentlich hattest du gedacht, dass dieser Bart dich zum sprechen bringen würde, aber er machte es dir nur noch schwerer.

Morgens war er nun mal ein anderer Mensch. Der dir jedes Mal die Worte raubte. Heute aus einem anderen Grund.

»Ich liebe dich...«, hauchst du leise und er lächelt. Als sich seine Lippen auf deine legen, ganz sanft, war das Antwort genug. Er drehte sich auf die Seite, zu dir, trennte eure Lippen nicht voneinander, legte eine Hand an deine Wange. Seine Haare kitzelten dich an der Seite. So süß und der Beigeschmack war so bitter. Du hattest das Gefühl zu ersticken.
 

Du würdest noch vor Schuldgefühlen in seinen Armen sterben.
 

---
 

Eine Stunde später wurdet ihr von einem aufgebrachten M. Shadows aus dem Bett getrommelt, der mit einer Hand vor den Augen und mit der anderen rumtastend ins Zimmer gekommen war mit den Worten: »Kann ich gucken?«

Deswegen wurde er mit einem Kissen von Brian begrüßt und du konntest darüber nur die Augen verdrehen, bevor du meintest: »Noch nicht.« Und ihr euch in Shorts gezwängt habt.
 

Danach war es mit dem Tourbus weiter gegangen. Eurem zweiten zu Hause. Morgen Mittag würdet ihr ungefähr bei der nächsten Stadt ankommen.
 

Als die Sonne unterging hattet ihr einen Stop in einer kleinen Stadt gemacht, wo die Gefahr erkannt und belagert zu werden relativ gering war. Die anderen waren weggegangen, um weiß Gott was zu tun und du warst zurück geblieben beim Bus. Zwar hatte Brian dir einen Blick geschickt, der dich bat mitzukommen, doch hattest du nur gelächelt und so getan als wäre die Bitte an dir vorbei gegangen.
 

So standest du nun allein vor dem Tour Bus und rauchst wohl schon deine zweite Zigarette und es würde wahrscheinlich auch noch zu einer dritten und vierten kommen. Dein Cappy hattest du dir tief ins Gesicht gezogen und dann noch die Kapuze deines Hoodies rüber gestülpt. Du wolltest nicht in Gefahr geraten erkannt zu werden. Du würdest dann nur unfreundlich zu deinen Fans sein und das war das letzte was du wolltest.
 

Sanft legte sich plötzlich eine schlanke Hand auf deine Schulter. Du sahst zur Seite und warst ein paar Sekunden geschockt, dass Michelle neben dir stand...bis du die blonden Haare sahst und die wesentlich freundlicheren, braunen Augen...und nicht die gefälschten Brüste.
 

»Hey, Z.«

»Hey, Val.«, gabst du mit einem kleinen Lächeln zurück und bliest den Rauch durch die Nase aus.

»Lass das!« Sie verzog das Gesicht.

Leise lachst du. Sie hasst es, wenn du den Rauch durch die Nase auspustest. Sie hatte da eine ganz merkwürdige Abneigung.

Sie boxt dir in die Seite, bevor sie sich einen Hocker ranzieht, denn die Roadies stehen gelassen haben. Darauf machte sie es sich nun bequem und kuschelte sich tiefer in den schwarzen Metallica Kapuzenpulli, den sie sich von Matt geklaut hatte.

»Du warst die letzte Zeit so abwesend und wirkst irgendwie geknickt. Was ist los?« Sie sieht dich nicht an, sondern blickt in die Ferne zu der untergehenden Sonne.

Du zuckst nur mit den Schultern und gibst ein leises Brummen von dir. Wenn sie dich noch einmal fragen würde, dann würdest du dich an ihrer Schulter ausheulen.

»Zacky, ich kenn dich schon seid du noch Sandkuchen gebacken hast und ganz enttäuscht warst, als du kotzen musstest, nachdem du ihn gegessen hattest.«

Du musst leicht lächeln deswegen, das einzig aufrichtige Lächeln seid zwei Wochen.

»Es ist wegen Syn, oder?« Nun schaut sie dich an, doch du weichst ihrem Blick aus. Sachte nickst du.

»Was hat der Arsch mal wieder gemacht?«

»Nichts.«

»Wie nichts?«

»Er hat nichts damit zu tun. Er tut es nicht bewusst... es ist alles meine Schuld.«

»Habt ihr euch gestritten?«

»Nein.«

»Ist er sauer auf dich?«

»Nein.«

»Was ist dann dein Problem? Zacky du bist ihm doch nicht etwa...«

»Nein....ja, irgendwie....hab ich ihn betrogen.«

»Wieso irgendwie? Lieber Zacky...einen Blowjob zu bekommen ist leider auch-«

»Nein, nein! Nicht so betrogen!«

»Ach?« Nun scheint sie wirklich interessiert zu sein, steht dann aber auf und holt noch einen zweiten Hocker, denn sie neben ihren stellt. Wie eine Mutter, der ihr Kind erzählen soll, warum es so trotzig drein starrt, klopft sie auf den Hocker neben ihren. Mit einem leisen Seufzen setzt du dich hin. »Erzähl, Mama Val was dir auf dem Herzen liegt!« Sie legt einen Arm um dich und lehnt ihren Kopf an deine Schulter. Du schaust etwas zur Seite und bist froh, dass es immer dunkler wird. Du warst nach allem immer noch ein Kerl und eigentlich ein heterosexueller. Du hattest ewig keine Frau mehr gehabt und Val war scharf. Aber das war Val. Trotzdem. Sie hatte Brüste und war geil.

Du liebst Brian.

»Du hast…das…gesehen?«, fingst du vorsichtig an.

Sie schien sofort zu wissen, was du meinst. »Hm...scheußlich, keine Ahnung, wie er auf die bekloppte Idee gekommen ist.«

»Ich schaue ihn an und mir wird schlecht.«

»Kann ich verstehen. Und das ist dein Problem?«

»Na ja...letzte Nacht...da haben wir....« Du trittst dir innerlich in den Arsch. Du benimmst dich wie eine Pussy. »Wir haben miteinander geschlafen.« Wie blümchenmäßig klang DAS denn? »Und...ich....bin...«

»Ja?«, fragt sie neugierig nach. Du beugst dich zu ihr hinab und flüsterst es in ihr Ohr. Ihre Augen weiten sich etwas, bevor sie leise seufzt.

»Das tun wir doch alle mal...«

»Val!«

»Du musst dir deswegen keine Vorwürfe machen, ist er selber dran Schuld.«

»Val!«

»Ich hab mir immer gedacht, dass er so unsensibel ist.«

»Val...«

»Solange er es nicht bemerkt hat, ist doch alles okay.«

»Val!!«

»Was denn?!«

»Ich bin männlich. Ich bin nicht deine beste Freundin. Ich bin keine Frau!«

Sie schaut dich einige Zeit skeptisch an, bevor sie entschuldigend lächelt und dir ein Küsschen auf die Wange gibt.

»Zacky, Baby....da gibt es leider nur eins zu tun.«

»Was?« Du sahst sie gespannt an, warst der falschen Hoffnung, sie würde dir endlich etwas erzählen, was dir weiter half.

»Sag ihm was dein Problem ist.«

»Was?!«

»Sag ihm, dass du den Bart hässlich findest – denn er IST es – und, dass er ihn entfernen soll.«

»Val...«

»Sag ihm, wenn er dich wirklich liebt sollte er das tun.«

»Val. Männlich.«

Sie lachte leise auf und schlingt beide Arme um dich, drückt dir noch mal einen Kuss auf die Wange und legt ihren Kopf seitlich gegen deinen.

»Z...das ist kein Weltuntergang. Sag es ihm einfach. Er liebt dich.«
 

Wie sehr du auch Vals Ratschläge sonst schätzt. Mit diesem konntest du leider nichts anfangen. Es ihm einfach zu sagen schien so verdammt entfernt.
 

---
 

»Das hättest du nie geschafft, Jimbo.«

»Z, du hast keine Ahnung. Die Schnecken waren willig wie nichts.«

»Die Schnecken waren hässlich wie Scheiße!«

»Und das krieg ich zu hören von einem Gartenzwerg....Christ, treib’s mit deiner Kindergärtnerin, aber geh mir nicht auf den Sack.«

»Die waren hässlich wie scheiße.«

»Danke, okay. Ich hab einen Haufen voller Schwuchteln als Freunde. Die waren geil. Der ihre Titten waren der Hammer.«

»Hammer gefälscht. Da war noch das Preisschild dran.«

»Besser als deine Bitch, die nen Arsch hatte wie ein Schwein...jetzt fick dich, Christ!«

Von Johnny kam darauf nur ein trockenes Lachen zurück, das sofort verklang als er einen Tritt von unten in den Rücken bekam.

Daraufhin konntest du nur lachen.

Es war irgendwas um die 10 Uhr abends und die anderen waren von ihrem Ausflug zurückgekommen. Alle lagen sie nun in ihren Bänken und Jimmy erzählte wieder einmal von den drei Groupies, die er hätte haben können beim letzten Konzert.

»Und hätte Shads nicht wieder den Obervater gespielt, hätte ich alle drei gefickt!«

»Halts Maul, Sullivan.«, kam es leise gebrummt aus der Bank schräg unter deiner. Der Bandleader saß dort im Schneidersitz mit seinem Laptop auf dem Schoß. In einem Ohr hatte er den Stöpsel von seinem iPod im Ohr, doch mit den anderen konnte er eure Unterhaltung noch gut hören.

»Weißt du was? Fick dich, Shads!«

Von Matt kam nur ein trockenes Lachen, bevor er sich den zweiten Stöpsel auch noch ins Ohr steckte um das lästige Geschwafel seines Drummers auszuschalten.

»Ich hätte drei GEILE (Johnny hustete dezent.) Weiber haben könne, auf EINMAL (wieder ein Husten, nun musstest du kichern.) und ich hab so verdammte Hurensöhne von Freunden, die mir den geilsten Fick der Welt nehmen.«

So brabbelte Jimmy weiter vor sich hin, über die drei ach so geilen Groupies, die er haben hätte können und Johnny gab gemeine Kommentare dazu ab, gefolgt von Beleidigungen von Jimbo und du lagst in deinem Bett und konntest über deine Freunde nur Schmunzeln.

Doch da fiel dir auf, dass irgendetwas fehlte und gleich darauf wusstest du was fehlte, ER fehlte. Die sarkastischen Kommentare fehlten, die diese ganzen Streitgespräche zwischen Jimmy und Johnny nur auf die Spitze trieben, so dass du nur noch lachend in deiner Bank liegen konntest, und man sogar von Matt ein leises unterdrücktes Lachen hören konnte.

Du glittst aus deiner Bank auf den Boden. Einerseits weil du aufs Klo musstest, andererseits, weil du Shads fragen wolltest, wo er war.

Du gingst zu deinem besten Freund und klopfst ihm sanft auf die Schulter. Sofort fixieren dich dunkle, grüne Augen. Er machte Anstalten, die Stöpsel aus den Ohren zu ziehen, doch du winkst nur ab und deutest mit einer Handgeste eine Hutkrempe an und sofort weiß er von wem du sprichst.

»Der wollte noch was in der Stadt erledigen, er müsste aber gleich hier sein.«

Du nickst leicht und wunderst dich etwas. Sonst nimmt er dich doch immer mit. Ihr wart nämlich immer noch beste Freunde. Das machte dich stutzig, aber du ließt dir nichts anmerken und verschwandst im Bad. Dort fiel dir aber wieder ein, dass du ja abgelehnt hattest irgendwo mit hin zu gehen. Begleitet von dem „Streit“ zwischen Johnny und Jimmy und dem leisen Summen von Pantera aus Matts iPod, schließt du die Tür hinter dir.
 

---
 

Geduscht, mit nassen Haaren und in deiner Pyjama Hose (schwarz, mit kleinen Totenköpfen drauf) und einem dir etwas zu großen Guns’n’Roses T-Shirt (dass sein Eigentum war und nicht deins, aber das war dir egal.). Mit dem Saum des T-Shirts hast du deine Brille geputzt, da dir deine Kontaktlinsen nun zu lästig wurden. Du mochtest sie eh nicht so gerne, du trugst lieber deine Brille. Aber Zacky V konnte das nicht. Nur der gute Zack Baker, der du heute Abend mal sein durftest. Wie du so nach unten schaust und deine Brille rubbelst und nicht mit jemandem im Gang rechnest, liefst du natürlich gleich in jemanden rein.

»Fuck! Verdammt! Blinder vom Bad aus, langsam müsstet ihr es doch wissen!«, fluchst du leise und blickst die verschwommene Gestalt an, die sich nun zu dir umgedreht hatte. Immer noch etwas murrend setzt du nun deine Brille auf und kannst von einer Sekunde auf die andere scharf sehen.
 

Und nun konntest du auch den vor dir sehen.

Und es ließ dich wie ein angefahrenes Kaninchen aussehen.

Da stand ER.

Und dein Blick war auf sein Gesicht fixiert.

Die hohen Wangenknochen, die dunklen, braunen Augen, die schmalen, sinnlichen Lippen, die feine Nase und dazwischen...war nichts!

Die Haare fielen ihm nun anders, strähnig ins Gesicht, waren kürzer und durchgestuft. Es ließ ihn etwas jünger aussehen, aber gleich viel interessanter und brachte sein makelloses Gesicht zum Vorschein.

Das Gesicht das du liebst.

Viel wichtiger: Ohne Bart. Ohne Bart. Ohne Bart.

Dir will es gar nicht in den Kopf reingehen.

Als er dich leicht anlächelt, da konntest du schwören, bahnte sich ein leichter Rotschimmer auf deine Wangen.

Sah er schon immer so verdammt GUT aus? Gut ist dafür kein Ausdruck, so verdammt HEIß? So verdammt GEIL?

Du kanntest ihn schon lange. Wirklich lange. Als er noch dünn, schlaksig und unproportioniert war. Wo sein Gesicht auch noch seine richtigen, markanten Formen annehmen musste, aber das...

Warst du schon so sehr den Bart gewöhnt, dass du vergessen hattest wie gut er aussieht? Nein, diese neue Frisur machte auch noch viel aus.

Du hattest das böse Gefühl, als würdest du ihn zum aller ersten Mal sehen und seinen Körper verdammt, dass du sofort bemerktest, wie etwas in deiner Hose um Beachtung schrie.

Du hattest immerhin fast 2 Wochen keinen Sex gehabt (das eine Mal war da nicht mitzuzählen) und jetzt stand er vor dir. Im dämmrigen Licht des Busses, noch bekleidet in der schwarzen Jeans, die ihm so gut stand und einem lila Muskelshirt, Tatoos auf seinen Armen, mit dieser gelungenen neuen Frisur und das wichtigste: Ohne Bart. Ohne Bart. Ohne Bart.

Und so warst du gefesselt in diesem Moment und konntest nur sein Gesicht anstarren. Sein wunderschönes, makelloses Gesicht.
 

»Sagt mir Bescheid, wenn ich eine Geige rausholen soll....«, brummte Jimmy spöttisch. »Aber jetzt komm doch mal her, Kumpel, und lass dich ansehen!« Der schlanke Schlagzeuger, streckte seinen Arm aus der Bank und griff nach der Schulter seines Freundes. Die Gänge waren nicht so breit. Nun wandte sich Synyster von dir ab und sah seinen besten Freund an.

»Und?«

»Alter, ich kann nur sagen...gut, dass du diese Rotzbremse losgeworden bist!«

»Was soll das heißen?«

»Das Ding war scheußlich.«, kam es von der Bank über Jimmys von Johnny.

Syn grinste nur und schüttelte den Kopf. »Ihr seid echt Freunde, Jungs. Anstatt das mal zu sagen!«

Nun kam auch Matt zu den drei und betrachtete Syn. Eigentlich nur um festzustellen, ob er sich die Haare nicht total verschnitten hatte und man ihn so auf die Bühne lassen konnte.

»Das sieht jetzt besser aus.«, meinte der Sänger nur und ging wieder zu seinem Laptopbaby.

»Hey, sieht doch echt, zehnmal besser aus, oder?«, fragte dann Jimmy an dich gerichtet und du konntest nur abwesend nicken.
 

Und so standest du da weiterhin wie ein Trottel, während Syn mit Jimmy und Johnny scherzte und du beinahe anfingst zu sabbern.

Du wolltest ihn.

Du brauchtest ihn.

Sofort!

Happy End oder nicht so Happy End!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (12)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Modern-Myth
2008-09-14T17:35:31+00:00 14.09.2008 19:35
[quote]Du hast geil auszusehen!!... und jeden Abend wichsen, wenn ich nur an dein Gesicht denke[/quote]
sehr genial! xDDD

ganz großes Lob an dich
tolle story
toller stil
ich finds einfach nur überaus genial!
Von:  Modern-Myth
2008-09-14T16:35:42+00:00 14.09.2008 18:35
ah! oh mein gott!
*korken knallen lässt*
kein ekelerregender bart mehr *Ö*
Von:  Modern-Myth
2008-09-14T15:57:39+00:00 14.09.2008 17:57
[quote]...zum tausendsten Mal die Leute damit belästigte, dass Pink das neue Schwarz war[/quote]
xDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
wie gaayl xDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
da hat wer ahnung xDDDDDDD
Von:  Modern-Myth
2008-09-14T15:48:32+00:00 14.09.2008 17:48
bin zar grad erst beim ersten abschnitt aber ich wollte was dazwischen werfen:
Jimmy is der wahre Held xD
Von:  Modern-Myth
2008-09-14T15:44:00+00:00 14.09.2008 17:44
oh mein gott
ich leide mit zacky
das ding... der bart... uörks~
er ist echt scheußlich X_________x
maaah xDD
das dumme is ja, derjenige, der ne veränderung vornimmt merkt eigt nie wie scheiße es wirklich ausschaut |D
oh mann
aber hey
echt klasse geschrieben, du weißt, ich liebe deine stories, ich liebe deinen stil *-*
und dieses werk is echt genial xD
ich les mal weiter *__*
Von:  Noah_Shiro
2008-02-07T18:06:48+00:00 07.02.2008 19:06
SÖööö,
mir war gerade nochmal danach, ein weiteres mal zu betonen, wie ÄUßERST GENIAL diese Fic ist und wie sehr ich sie liebe!!!!! ^////^
hab ich zwar schon sonst wo gepostet, aber ich tus auch gerne nochmal her! ^.~
außerdem kann ich dann mal noch kurz bemerken, wie geil ich deine chara beschreibungen finde!!! *weg kulla* "You, he, Blond, der Bart"??
Wuahahahaha!!!
Du bist und bleibst einfach die Beste!!! *umknuffelz*
Von:  Nezumi
2007-11-10T12:08:21+00:00 10.11.2007 13:08
jetzt ist es also zu Ende... T.T aber schön für die beiden, dass sie am Schluss doch noch alles klären konnten.. XD

In diesem Kapitel musste ich immer denken: amer Zacky.. jetzt haste was du willst, bist aber immer noch unbefriedigt, weil du nicht das machen kannst, was du dir so sehnsüchtig wünschst...

Ich hab mir schon gedacht, dass Syn noch einmal den Fieso raushängen lässt.. o.O aber war dann doch etwas hart, das ganze zu lesen, ich meine Z hat schon schön gelitten.. T.T

Ich find die Geschichte einfach klasse!!! ^_^ (ich würde selbst nie so was zu Papier bringen können.. o.O) Respekt!!! XD
Von:  Nezumi
2007-11-09T18:56:42+00:00 09.11.2007 19:56
wow wieder echt gelungen!! *mitleid mit Z hab* aber jetzt is es ja wieder gut, obwohl die lahme Socke nix sagen musste.. >_> er ist noch relativ "billig" weggekommen... Aber ich nehme mal an da kommt schon noch was, oder? ^_^
Die Szene mit Val war knuffig.. wie so ein kleines Kind.. ich konnte es mir direkt vorstellen..

*Schluss lesen geh*
Von:  Nezumi
2007-11-09T18:28:58+00:00 09.11.2007 19:28
Einfach genial.. echt!! ^_^ also ich denke mein Kommi wird leider nicht so lange ausfallen wie der von Mausi...

Der arme Zacky tut einem echt Leid.. Ich finde der Eindruck wird noch mehr verstärkt, von der Perspektive aus der man die Geschichte erlebt.. Ist glaub so ziemlich meine erste Fanfic, die mir in der Du-Perspektive untergekommen is, aber mir gefällts total.. X3

Echt du kannst einem ein fettes Grinsen nach dem andern aufs Gesicht zaubern.. *lol*

Für mich kommt die Geschichte sehr real "daher" o.O (kA ob man das so sagt) ich meine, es könnte sich bei denen doch echt so abspielen.. XD Die Vorstellung wäre einfach zu geil..
Also Hut ab, ich les dann mal fix weiter.. XD
Von: abgemeldet
2007-11-06T08:50:33+00:00 06.11.2007 09:50

Gott, ich denk die ganze Zeit nur „Armer Zacky“ Will wieder Sex und diesmal gibt es nicht mal nen Bart, der ihn stören könnte und trotzdem bleiben seine Triebe unbefriedigt XDD
Bei der Szene wo sich beide einfach nur an den Händen halten, musste ich mir das Quietschen verkneifen, das is ja soo süß...ich liebe die Story...Ich beneide dich fast darum, wie du es schaffst, das Witzige mit dem na sagen wir mal romantischen (ich weiß nicht, wie du das bezeichnen würdest, aber ich würde es so nennen ^^) zu verbinden. Wenn ich was schreibe, wird da meistens Drama draus, also kein lustiges Drama wie bei dir, sondern Depression hoch was weiß ich wie viel gemischt mit Kitsch...was anderes schein ich nicht hinzukriegen...
Kopfüber küssen? Stell ich mir schwierig vor und hinterher auch sehr schmerzhaft, wie Zacky ja beweist, aber verstehen kann ich ihn, dass er jetzt wo er ihn endlich wieder küssen kann ohne dass es ihm kalt den Rücken runterläuft, jede Gelegenheit nutzt, die sich ihm bietet ^^
So ne Dusche wie die sie im Hotel haben, will ich auch *schwärm* Hatte ich schon mal in irgend nem Urlaub und es war toll....und dann auch noch Sex drunter, stell ich mir toll vor XDDD solche Szenen schreib ich auch total gerne...
Den Werdegang der Beziehung der beiden hast du auch super beschrieben, plausibel und durchaus nachvollziehbar, gefällt mir ^^ synsexuell und zackysexuelll...sollte man in den Duden aufnehmen und dazu noch ein paar andere ähnlich Begriffe XDD
Irgendwie hatte ich mir so was schon gedacht...Syn quält Zacky, wenn’s besonders schlimm für ihn wird. Ich kann mich ihm da nur anschließen...Sadist....und wieder mein Lieblingssatz...Armer Zacky, aber irgendwie hat er’s ja doch verdient, er hätt ja auch gleich mit der Sprache rausrücken können -.-
Das Ende....zum Schießen XDD Ich hab so gelacht, unglaublich...

Zum Schluss noch was zur gewählten Perspektive (hab ich in den Kommis davor immer vergessen *drop*) Ich fands gut, so wie du’s gemacht hast. Der allwissende Erzähler wär für die Story ne schlechte Wahl gewesen. Bei deiner Variante war man den Charakteren viel näher als man es anders hätte sein können. Du hast die Möglichkeit gegeben, dass man mit Zacky „mitleiden“ konnte (was ich ja zur Genüge getan hab XDDD), was mir wenn ich was lese immer sehr wichtig ist. Ich will mich in die Personen hineinversetzen können und das ist dir gelungen, Glückwunsch ^^

So, uns noch einmal zu sagen: Die Story war Hammer! Wie du ja gesehen hast, hab ich mir wie versprochen die Zeit genommen und zu jedem Kapitel ein mehr als ausführliches Kommi geschrieben XDD Ich hoffe, du freust dich ^^

Mausi



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