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Shinjuku no Mayaku

GazettE Redlight
von

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Kapitel 12: Hakai (Zerstörung)

Omataseshimashita und Grüße aus dem fernen Tokyo,

da hat es doch wieder ein ganzes Weilchen gedauert, bis ich alle Ideen umgesetzt hatte, die in meinem Kopf rumgeschwirrt sind :(

Aber jetzt ist es soweit, tatsächlich schon Kapitel 12 von SnM O.o.

Als ich diese Geschichte begonnen habe war ich gerade das erste mal so richtig verliebt, mittlerweile, sechs Jahre später fühle ich mich der Realität irgendwie näher, ich fürchte das merkt man auch an der Storyline^_^'...

Ich danke ganz herzlich allen die die Geschichte bis zu diesem Punkt mitverfolgt haben und ganz besonders denen, die so liebe und ermunternde Kommentare dagelassen haben :D!

Ich möchte darauf hinweisen, dass dieses Kapitel der dunklen Seite der Menschheit im allgemeinen und meinen eigenen dunklen Seiten im Besondereren gewidtmet ist.

Ich hoffe es gefällt trotzdem, bleibt dran,

Ku-chan ^_^

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Die Berührung an sich war sanft, der Griff eisern und die Spitzen der scharfen, schwarzen Fingernägel bohrten sich durch den dünnen Stoff des Oberteils in seine Haut.

„Du bist also der sagenumwobene 'Ruki'“ schnurrte eine beunruhigend sanfte Stimme nah bei seinem Ohr

„Und wesentlich appetitlicher als die Gerüchte besagen. Ich muss dich bitten mich für den heutigen Abend zu begleiten.“

Ruki sah auf und fand seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt.

Kalte ruhige Augen taxierten ihn aus einem blassen, nahezu puppenhaften Gesicht, wie ein Raubtier auf der Lauer.

Niemand hatte in dieser Stadt mehr Macht als Count Camui. Wenn es jedoch jemanden gab der annähernd so viel Angst verbreitete, dann war es sicherlich Mana.

Bis vor wenigen Jahren die loyale rechte Hand des Counts, hatte er sich in Rekordzeit einen Ruf als rücksichtsloser Vollstrecker verschafft und regierte mittlerweile sein eigenes kleines Verbrechersyndikat, dass nach allem was man hörte, vor allem durch Einschüchterung und Gewalteinsatz, reichlich Profit machte.

Trotzdem wurde gemunkelt, dass er gelegentlich in delikaten Aufgaben mit dem Count kooperierte.

Was Ruki noch wesentlich mehr Anlass zur Sorge gab.

„W...was willst du von mir?“ er mühte sich seine Stimme unbeeindruckt und missbilligend klingen zu lassen. Ein Blick in das eiskalt lächelnde Gesicht und die Worte klangen eingeschüchtert und flehend.

Der Versuch sich aus dem Griff zu winden ließ den Blick nur belustigter werden

„Nichts persönliches, Kleiner. Du bist nur der Ehrengast auf einer kuschligen Privatparty.“

Das Lächeln wurde breiter, ein schmerzhafter Schlag traf Ruki im Nacken. Dann wurde es dunkel.
 

Miyavi war mehr als nur unwohl zumute, als er sich von den Wachen verabschiedete und den Lift betrat, der ihn zum Penthouse des Counts bringen würde.

Mit kaltem Schweiß auf der Haut betrachtete er die Leuchtziffern der Anzeige, die unaufhaltsam ihrem Ziel entgegen rasten. Ihn dem Unvermeidlichen entgegen trugen.

Das 'PING' als der Lift schließlich zum stehen kam, riss den jungen Mann aus seinen Gedanken.

So leise wie nur möglich betrat er den Eingangsbereich wo ihn Stille und Dunkelheit empfing.

Hoffnung wallte in ihm auf. Hatte ER beschlossen ihn doch nicht zu bestrafen? War ER vielleicht einfach nur zu beschäftigt und verschob die Strafe auf einen späteren Zeitpunkt?

Da hörte er plötzlich ein Geräusch aus dem ebenfalls dunklen Wohnzimmer. Mit klopfendem Herzen trat er auf den weichen Teppich, bewegte sich Millimeter für Millimeter auf den flimmernden Fernseher zu.

Beinahe hätte er erleichtert aufgeatmet, als er weder auf dem Sofa noch sonst im Raum jemanden entdecken konnte, doch dann fiel sein Blick auf den Bildschirm und er blieb wie versteinert stehen.
 

Ein schummriger Kellerraum mit massiven Steinwänden. Eine Gestalt in verdreckter, zerrissener Kleidung auf dem Boden liegend.

Stabil aussehende Handschellen fesselten blutig zerschrammte Hände auf den Rücken.

In eben diesem Moment zoomte das Bild auf das Gesicht des Mannes. Miyavis Beine gaben nach und er landete unsanft auf den Knien.

Das Fernsehbild zeigte wie eine Hand Ruki schnell hintereinander mehrere Ohrfeigen verpasste.

Flatternde Lider, die Augen öffneten sich. Einige Sekunden verständnisloses Umblicken, dann nacktes Grauen.

Als sich Bildausschnitt wieder auf die Gesamtansicht des Raumes erweiterte presste Miyavi eine bebende Hand vor seinen Mund.

Im Grunde hatte er sich immer mit allen 'Mitarbeitern' des Counts gut verstanden, oder sie zumindest respektiert.

Allen außer Mana.

Der androgyne Mann mit dem Puppengesicht hatte in ihm schon immer Angst und Abscheu ausgelöst mit seiner offenen, abartigen Freude daran Schmerz zu verursachen. Obszön, vulgär, gnadenlos.

Miyavi war aus tiefstem Herzen erleichtert gewesen als er seinen Abschied von der Organisation nahm und seine eigenen Wege ging.

Wie um alles in der Welt war er nun an Ruki gekommen? Warum? Warum diese verstörende 'Live-Übertragung?“

Regungslos vor Grauen beobachtete der junge Yakuza wie Mana ein schlankes Messer zückte und mit genüsslicher Langsamkeit begann dessen Kleidung aufzuschlitzen.

Der leise Aufschrei, als Metall Haut ritzte, wurde mit einem belustigten Kichern quittiert.

Mühelos zog er sein Opfer auf die Knie und positionierte sich, leise lachend über dessen benommene, jedoch nichts desto trotz verzweifelte Gegenwehr, hinter ihm, das Messer an seiner Kehle.

Dann wisperten lange schwarze Fingernägel über Rukis nackte, blasse Haut.
 

Miyavi starrte noch immer wie vom Blitz getroffen auf die Szene.

Plötzlich durchlief ihn ein eisiger Schauer, als sich starke erbarmungslose Hände unter den Stoff seiner Kleidung schoben und begannen die Wege der Finger auf dem Bildschirm spielerisch nachzuvollziehen.

Er schnappte nach Luft. Wie hatte er IHN nicht bemerken können, direkt hinter sich.Wie hatte er nach den ersten Augenblicken des 'Films' so achtlos sein können?

„Mi-chan, Mi-chan...“ der beinahe liebevolle Anflug von Verachtung in der vertrauten, rauen, dunklen Stimme verschlug ihm den Atem. Lippen strichen über seine Schläfen abwärts.
 

Er versuchte sich umzudrehen, doch ein gezielter Biss in seinen Nacken und der Schmerz hielt ihn wo er war.

Sein Aufkeuchen mischte sich mit einem Schmerzensschrei aus den Lautsprechern des Fernsehers. Fassungslos starrte Miyavi auf die blutige Schnittwunde, die sich quer über Rukis Brustkorb zog.

Selig lächelnd fuhr Mana mit einem Finger darüber, betrachtete für einige Sekunden die dunklen Blutstropfen die sich sammelten um sie dann gierig abzulecken.

Ruki bäumte sich auf. Mit einer fast unmenschlich schnellen Bewegung war Mana über ihm.

Ein weiterer Aufschrei

Keuchen

Manas schallendes Lachen...
 

„NEIN!“ ächzte Miyavi entsetzt „Nein...“.

Eine der Hände die unaufhörlich über seine Haut glitten, liebkosten, verletzten, erregten, glitt an ihm herab.

„Nein?“ Hauchte die Stimme an seinem Ohr.

„Dein Körper sagt etwas anderes, Mi-chan... Gefällt es dir so gut, deinen kleinen Nuttenfreund als das zu sehen was er ist?“

Bekräftigend ließ eine gezielte Berührung ihn unterdrückt aufstöhnen.

„Vielleicht sollte ich dich auch zu einer Hure machen, wenn es dir so zusagt..“

Mit unwahrscheinlicher Zärtlichkeit legte ER eine Hand um Miyavis Kehle, während die andere unablässig in ihrem Spiel fortfuhr.

Die Finger um seinen Hals und ihr sanfter Druck waren alles was ihn auf den Knien hielt, keine Chance wegzusehen, keine Chance zur Flucht, keine Kraft.

Wehrlos ausgeliefert der Lust, den Bildern, dem Schmerz, Rukis immer lauter werdenden Schreien....

„Komm her mein kleiner Stricher... Komm zu mir, Mi-chan...“

Er ergab sich folgsam als die Hände ihn auf den Teppich drückten, ergab sich der betäubenden Gier, ergab sich IHM. Ein weiteres Mal. Bis alles was er fühlen konnte seine eigenen Tränen waren.
 

Der Fernsehbildschirm war dunkel, alles im Raum still. Camui sah herab und betrachtete mit traurigem Lächeln die Puppe die er geschaffen hatte. Zu weich, zu empfindlich, zu zerbrechlich, und gerade in seinem gebrochenen Zustand so morbid schön.

„Du fragst dich, warum ich dich nicht einfach mit diesem Kerl laufen lasse?“

Er strich mit sanftem Lachen eine Haarsträhne aus Miyavis schweißbedecktem Gesicht, beugte sich über ihn und sah in die tränenerfüllten Augen hinab, die betäubt zu ihm auf starrten.

„Möchtest du jetzt hören, dass du mein ein und alles bist? Das ich eifersüchtig auf diesen jämmerlichen Verlierer bin?“

Sein Lächeln war traurig und fast ein wenig mitleidig.

„Ich verrate dir einen meiner Grundsätze: Ich investiere nicht in Geschäfte ohne Profit. Genau so halte ich es auch mit Gefühlen.“

Er streckte sich neben dem jungen Mann aus und ließ eine Hand auf dessen nackter Schulter ruhen

„Liebe ist ein Glücksspiel, man weiß zum Zeitpunkt der Investition einfach zu wenig über die Gewinnchancen. Wenn ich zocken will, dann sorge ich wenigstens im Voraus dafür, dass mir der Laden gehört in dem der Spieltisch steht.“

Seine Fingerspitzen glitten wie ein Windhauch über die Striemen, die seine Nägel nur wenig zuvor auf Miyavis Rücken hinterlassen hatten und ließen ihn erschauern.

„Ich hatte die Wahl, mich zwischen Liebe und Angst zu entscheiden, weißt du, Mi-chan.

Aber wie man es dreht und wendet, so bleibt die Angst doch rational gesehen die ökonomischere Lösung.“

Die Lippen des Counts berührten Miyavis Hals kaum spürbar und doch erbebte sein Körper.

Ob aus Furcht oder Erregung vermochte er nicht zu sagen.

Ein tonloses, raues Lachen ließ ihn zusammenfahren.

„Das ist der Vorteil, siehst du? Wenn du einen Menschen liebst ist der Profit der Beziehung davon abhängig ob er dazu bereit ist dir sein Herz zu schenken.

Wenn du jemanden dazu bringen kannst dich wirklich zu fürchten, ist es gleich ob er dich liebt oder hasst.

Er gehört dir, und damit auch sein Herz.“

Die langen schlanken Finger streichelten über Miyavis Seiten, tiefer, tiefer.

Der Count schob sich über ihn wie ein Schatten.

„Wie ist es um dich bestellt Mi-chan?“ das Glimmen in den Augen des Yakuza war spöttisch und kalt.

„Liebst du mich? Hasst du mich?“

„Ich...“

Eine besitzergreifende Hand ließ die Antwort in einem Wimmern verstummen.

„Gleichgültig!“

Das Wort, leise und absolut genügte in seiner Unbarmherzigkeit, um Miyavis letzten Widerstand zu brechen.

Die Hitze riss ihn mit sich fort und ertränkte ihn erneut in süßem Schmerz...
 

„Kleiner, Besuch für dich. Danach steht es dir frei zu gehen!“

Mit schmerzverzerrtem Gesicht rappelte Ruki sich auf und sah sich um. Er musste im Laufe der Nacht ohnmächtig geworden sein.

Jetzt lag er in einem schmucklosen, spartanisch eingerichteten Schlafzimmer auf einer harten Pritsche. Jemand hatte seine Wunden notdürftig versorgt, eine Garnitur unauffällige Kleidung hing über einem Stuhl.

Die Türe öffnete sich.

„Ru..ki“ Miyavi, kalkblass, mit blutunterlaufenen Augen stand in Türrahmen und sah beinahe so elend aus wie Ruki sich fühlte.

Sprachlos starrten sie einander an.
 

TO BE CONTINUED....
 


 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  totenlaerm
2012-10-23T23:12:00+00:00 24.10.2012 01:12
Böses Ende :O Armer Ruki. Armer Miyavi ;D Deine Geschichte hat mich dazu gebracht Gackt unsympathisch zu finden ^^
Das ist einfach so authentisch geschrieben ;)


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