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Wortlos

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Rating: PG

Pairing: KangTeuk (Kangin/Eeteuk)

Warnung: Äh. Herzbrechgefahr?

Disclaimer: Sehe ich aus wie ein Mann namens Lee Soo Man? Nein? Na, dann dürfte klar sein, dass die Jungs nicht mir gehören und ich hiermit nicht das kleinste bisschen Geld verdiene. Auch der wunderschöne Song ist nicht mein Eigentum, sondern das von Brian McFadden und Delta Goodrem bzw. deren Plattenfirma. Diese Welt ist schrecklich unfair...

Summary: Du hast gedacht, ihr würdet keine Worte brauchen, um euch zu verstehen. Doch am Ende musst du erkennen, dass es nichts mehr gibt, was ihr euch zu sagen hättet.

A/N: Ich muss sagen, ich bin tatsächlich ein kleines bisschen stolz auf diese FF - weil ich eigentlich schon lange eine FF zu dem Song schreiben wollte (ursprünglich wollte ich es mit Naruto versuchen ^^') und weil ich schon beinahe daran gezweifelt habe, dass ich Oneshots schreiben kann, die mir selber gefallen.

Und alles, was mir sonst zu sagen bleibt, ist: Viel Spass beim Lesen! ^_^
 

Wortlos

Lyrics von dem Song 'Almost Here' von Brian McFadden & Delta Goodrem
 

Did I hear you right?

'Cause I thought you said

Let's think it over
 

„Kannst du später noch mal anrufen?“

Das Piepen der toten Leitung nach deiner Antwort erinnert dich an schlechte Fernsehserien, wenn einer der Hauptcharaktere im Krankenhaus liegt und sein Herz aufhört zu schlagen; es ist der selbe, nervtötende Ton, der die selbe Endgültigkeit mit sich trägt. Für eine Sekunde scheint es dir, als würdest du schweben, in einem leeren, stillen Raum, ohne einen Funken Leben und das einzige Geräusch kommt von deinem Handy – doch es ist nur eine Täuschung; nur eine Vision, die dein müdes Hirn dir vorgegaukelt hat. Die Leute, die dich umgeben, sind noch immer da, der Lärm ihrer Gespräche auch, und du bist nicht plötzlich taub geworden, noch haben sie alle aufgehört zu reden. Doch du wünschst dir fast, es wäre so – vielleicht würde sich dann diese kalte Hand lösen, die unerbittlich nach deinem Herz greift und zudrückt.

Ich habe gerade keine Zeit.

Wie oft hast du diese Worte in den letzten Wochen gehört? Viel zu oft; so oft, dass du irgendwann angefangen hast, sie für dich als Ich will dich nicht sehen zu übersetzen. Ich will dich nicht sehen, wo es vorher immer Ich vermisse dich war. Nie so ausgesprochen, nie in Worte gefasst, doch du hast gedacht, dass Worte zwischen euch nicht nötig sind. Dass ihr euch auch ohne miteinander zu reden verstehen könnt. Und du willst noch immer daran glauben – willst glauben können, dass du dich irrst und seine Worte falsch deutest.
 

You have been my life

And I never planned

Growing old without you
 

„Du siehst müde aus, Hyung.“

Das Lächeln, das du Sungmin quer über den Küchentisch zuschickst, ist flüchtig und falsch; und du weisst, er sieht es, weisst, er deutet es richtig, und du siehst, wie er den Mund öffnet um etwas zu sagen. Doch du schüttelst den Kopf, stiehlst ihm seine Worte von den Lippen mit einer nichtssagenden Beruhigung und der Bitte, ins Bett zu gehen. Es ist spät; die Uhr an der Wand tickt auf zwei Uhr morgens zu, und du weisst, dass du um sechs aufstehen musst, einen neuen Tag voller Schweiss und unausgesprochener Sätze zu bewältigen hast – eine Aufgabe, die dir je länger je schwerer fällt, weil du irgendwo den Sinn dahinter aus den Augen verloren hast. Vielleicht war es zu jenem Zeitpunkt, als du angefangen hast, Kangins wortlose Gesten anders zu deuten, doch wirklich erinnern kannst du dich nicht.

Ich mache mir Sorgen um dich.

Worte, die du von allen Seiten zu hören bekommst – Du isst zu wenig, und, Schläfst du auch genug? oder, Vielleicht solltest du eine Pause machen. Du schüttelst jedes Mal den Kopf, lächelst dein falsches Lächeln, dessen Grübchen dich im Spiegel an geschmolzenes Plastik erinnert – es ist genauso falsch, genauso künstlich. Du erinnerst dich vage an eine Zeit, in der dir gesagt wurde, dass dein Lächeln wie die Sonne sei, begleitet von einem anderen Lächeln, das deinen Magen merkwürdig flattern liess – du hast für solche Worte gelebt, hast dich über nichts so sehr gefreut. Und du hast nie deine Nächte am Küchentisch verbracht, in der Hoffnung, irgendwann doch noch das Klicken des Schlosses der Appartementtür zu hören.
 

Shadows bleeding through the light

Where the love once shined so bright

Came without a reason
 

„Bist du eigentlich blind?“

Du wirfst Heechul einen langen Blick zu, fragend, vielleicht auch ein bisschen verwirrt. Er sieht aus, als würde er dir gerne eine Ohrfeige geben, ein bisschen Verstand in deinen Kopf hämmern – doch stattdessen schnaubt er lediglich, schüttelt den Kopf und stolziert davon – so typisch er, so Heechul. Ganz so, als würde es ihn nicht im Geringsten interessieren, doch du kennst ihn gut genug um zu wissen, dass die Hälfte seines Verhaltens nicht mehr als eine Fassade ist. Du kennst ihn gut genug, um zu ahnen, dass ihm nicht egal ist, was hinter deiner Stirn vorgeht, und du kennst ihn vor allem gut genug, um genau zu wissen, was er meint. Doch was er dir auf seine typische Art und Weise, indirekt und doch klar verständlich, vorhält, willst du nicht wahrhaben. Krampfhaft hältst du an dem Bisschen deiner Phantasie fest, das dir garantiert, dass du dein Plastiklächeln weiter lächeln kannst, dass du nicht zerbrichst – zumindest nicht nach aussen.

Jemand sollte Eeteuk die Augen öffnen.

Du hörst, wie Heechul mit den anderen darüber redet, doch ihr Gespräch verstummt, sobald du den Raum betrittst. Du schenkst ihnen dein falsches Lächeln und machst kehrt, schliesst dich in deinem Zimmer ein und siehst den Mondstrahlen zu, die langsam über das Chaos auf dem Boden wandern. Ein Chaos aus CDs, Büchern und Kleidern, von denen du dir nicht immer sicher bist, ob sie dir oder jemand anderem gehören. Irgendwo liegt Kangins grüner Pullover, den du so sehr liebst, und den du dir sonst immer über den Kopf ziehst, wenn du dich einsam fühlst. Heute hast du das Gefühl, dass nichts die Leere in deinem Innern füllen kann, und der Pullover bleibt liegen, wo er ist, halb zerdrückt von einem Paar Schuhen, die dir drei Nummern zu gross sind, und einem Buch, das eigentlich Kyuhyun gehört.
 

Don't let go on us tonight

Love's not always black and white

Haven't I always loved you?
 

„Kangin ist schon ins Bett gegangen.“

Donghae wirft dir einen beinahe mitleidigen Blick zu, als du zusammen mit Eunhyuk nach Hause kommst, bevor er sich an Eunhyuks Arm hängt und ihn in Richtung Wohnzimmer davonzieht. Du nickst erst lange nachdem seine Worte schon verklungen sind, und schlüpfst bedächtig aus deinen Schuhen. Du bist müde, erschöpft, und dein Hals fühlt sich an, als hättest du eine Kröte verschluckt. Du hoffst, dass du nicht krank wirst, der Gedanke, alleine im Appartement zu bleiben, furchterregender, als dir lieb ist. Vielleicht solltest du einfach ins Bett gehen, ein wenig Schlaf finden, doch deine Füsse tragen dich nicht zu deinem eigenen Zimmer.

Warum schläfst du nie, Hyung?

Du hast die Achseln gezuckt, jedes Mal, wenn dir irgendjemand diese Frage gestellt hat, doch eigentlich kennst du die Antwort ganz genau. Du weisst nicht mehr, wo dir der Kopf steht, und deine Gedanken hören nie auf, sich um Kangin zu drehen – um sein abweisendes Verhalten, um sein Lächeln, das kaum mehr in deine Richtung strahlt. Nun, in dem schmalen Lichtstreifen, der durch seine geöffnete Zimmertür auf ihn fällt, sieht sein Gesicht so friedlich aus, und du erinnerst dich an Nächte, in denen du wachgelegen hast, nur um ihn anzusehen. Von dir hält sich der Schlaf seit Wochen fern, weil dich Erinnerungen an Kangins Gesicht jagen; sein Lächeln und das Funkeln in seinen Augen, doch viel zu schnell verwandeln sie sich jeweils in einen abweisenden Ausdruck, den du in letzter Zeit allzu oft sehen musstest. Und du fragst dich stundenlang, was schief gelaufen ist, wo sich seine – vielleicht sogar deine? – Gefühle verirrt haben und vom Weg abgekommen sind.
 

But when I need you

You're almost here

And I know that's not enough
 

„Würdest du mir vielleicht auch eine Ecke der Decke abgeben?“

Du hörst Hankyungs leises Lachen in seiner Stimme, als er seine Bettdecke aus deinen kalten Fingern klaubt und sie über euch beiden zurechtrückt, bevor er seine Arme in einer beruhigenden – beschützenden? – Geste um dich schlingt. Du bettest deinen Kopf an seine Schulter und schliesst die Augen, versuchst dir vorzustellen, du wärst drei Räume weiter in einem anderen Bett, in anderen Armen. Du hast es nicht über dich gebracht, Kangin zu wecken und zu ihm unter die Decke zu schlüpfen – aus Angst vor seiner Reaktion oder vielleicht auch nur deshalb, weil sein Gesichtsausdruck so friedlich, so ruhig war, wie du ihn schon lange nicht mehr gesehen hast.

Schlaf einfach ein wenig – dann wird die Welt wieder ein wenig besser aussehen.

Du kannst Worten wie diesen keinen Glauben schenken, auch nicht, als Hankyungs Finger sachte durch deine Haare streichen. Dennoch ist es beruhigend, und dir ist nicht mehr ganz so kalt wie zuvor, aber es ist nicht das, was du willst. Du bist dir sicher, Hankyung weiss es ebenso gut wie du, doch er erwähnt es nicht, streicht einfach weiter über deinen Kopf und irgendwann verkünden dir seine gleichmässigen Atemzüge und seine nun regungslosen Finger, dass er eingeschlafen ist. Du bleibst wach, wünschst dich in eine andere Welt, wo du nicht darüber nachzudenken brauchst, wer dich in den Armen hält – eine Welt, in der es so oder so der richtige ist.
 

But when I'm with you

I'm close to tears

'Cause you're only almost here
 

„Ich wusste nicht, dass wir seit neustem auch Zombies in unserer Band haben.“

Du ringst dir ein mühsames Lachen ab, worauf ein zufriedenes Grinsen auf Shindongs Gesicht erscheint, auch wenn ihm sicherlich nicht entgangen ist, wie falsch es klingt. Er klopft dir auf die Schulter, eine Geste, die dich wohl aufmuntern soll – doch sie ist dazu nicht fähig, nicht, wenn auf der anderen Seite des Raums Kangin mit Sungmin lacht und sich so benimmt, als wäre alles in Ordnung. Als hättet ihr nicht seit Tagen kaum mehr ein Wort gewechselt, und als wäre ihm nicht aufgefallen, dass du deine Nächte überall verbracht hast, nur nicht bei ihm.

Zuviel Nachdenken tut dir nicht gut.

Doch wie stellt man Gedanken ab? Du würdest alles geben um einen Weg zu finden, dich einfach in das zu fügen, was geschieht, und dir keine weiteren Gedanken dazu zu machen. Es wäre so einfach – und doch ist es schwerer als nichts sonst. Du willst nicht einfach zusehen, wie ihr auseinanderbrecht, dennoch fällt dir nicht ein, wie du den Prozess aufhalten könntest. Manchmal möchtest du schreien, dein Plastiklächeln zerreissen, weinen – doch du verharrst still, schluckst deine Tränen und Worte hinunter und siehst zu, wie Kangin einen Arm um Ryeowooks Schultern legt und ihm irgendetwas ins Ohr flüstert, das den jüngeren Mann in schallendes Gelächter ausbrechen lässt.
 

I would change the world

If I had a chance

Oh, won't you let me?
 

„Vielleicht solltest du es einfach akzeptieren, Hyung.“

Kibums ruhige Stimme überrascht dich – er spricht sonst kaum mit dir, und ganz sicher nennt er dich nie Hyung, nie in diesem ernsten, beinahe düsteren Tonfall. Seine Worte brauchen ein Weilchen, bis sie zu dir durchdringen und du vom Computerbildschirm aufsiehst, wo du soeben einen gespielt fröhlichen Eintrag für dein Cyworld schreibst. Kibums übliches Lächeln spielt nicht um seine Lippen, ein beinahe seltener Anblick, und kurz kommt dir der Gedanke, dass es genau so falsch ist wie dein Plastikgrübchen, bevor du dich wieder deinem Bildschirm zuwendest, ohne Kibum geantwortet zu haben. Es gibt keine Antworten, nicht für die Dinge, die in deinem Leben passieren, und nicht für die Fragen, die Tag für Tag in deinen Gedanken um die Wette laufen und dir immer wieder Kopfschmerzen bereiten.

Manchmal kann man die Welt, die Leute nicht ändern.

Du kannst es nicht akzeptieren, willst es nicht – doch gleichzeitig siehst du keinen Weg, irgendetwas zu tun. Nicht, wenn Kangin dir den Rücken zukehrt, wann immer du mit ihm reden willst; nicht, wenn alles, was du zu hören bekommst, ein leicht ärgerliches Später ist. Doch wann ist Später? Du willst nicht darauf warten müssen, mit ihm reden zu können. Du willst zurückreisen in die Zeit, in der ein leises Flüstern dir all seine Aufmerksamkeit brachte – als alles noch so einfach, so richtig war.
 

Treat me like a child

Throw your arms around me

Please protect me
 

„Hyung.“

Für eine Sekunde denkst du, es sei Kangin, der hinter dir durch die Balkontür getreten ist; doch als du dich umdrehst, siehst du dich Kyuhyun gegenüber. Er tritt wortlos neben dich ans Geländer und folgt deinem Blick hinaus über die Dächer von Seoul. Ein trostloser Anblick, eine Wüste von Betonklötzen neben noch mehr Betonklötzen, höchstens einmal unterbrochen vom Glitzern einer Fensterscheibe, und über allem der immerwährende Smog, der so spät in der Nacht zusammen mit den tausend Lichtern jegliche Sterne verdeckt, die vielleicht ihr sanftes Licht auf Südkoreas Hauptstadt geworfen hätten. Ein Spiegel deines Lebens, dessen jegliches Licht durch das anhaltende Schweigen zwischen dir und Kangin verschleiert wird.

Vergessen ist unmöglich, und Verdrängen das Falscheste, was du tun könntest.

Ein paar Arme schleichen sich um deine Hüften und du lehnst dich dankbar in die Umarmung; nur kurz stupst dich der Gedanke an, wie absurd diese Situation ist: Du, der älteste, der Leader, lässt dich von deinem jüngsten Bandmitglied trösten, als wärst du ein hilfloses Kind, das, allein gelassen und verzweifelt, sich beim erstbesten anlehnt, der sich anbietet. Doch du brauchst den Trost, die falsche Sicherheit, die dir Kyuhyun gibt. Du brauchst seine angenehme Stimme, deren leises Summen für wundervolle Sekunden alle Gedanken aus deinem Kopf vertreibt und dich glauben lässt, deine Welt wäre in Ordnung.
 

Bruised and battered by your words

Dazed and shattered, now it hurts

Haven't I always loved you?
 

„Sagtest du nicht einmal, du würdest keinen Alkohol trinken?“

Trotz seinen Worten, die mehr wie eine Feststellung als eine Frage klingen, schenkt Yehsung dir Soju nach, sein wachsamer Blick stets auf dich gerichtet. Du weichst ihm aus, erträgst seine stechenden Augen nicht, die direkt in dich hineinzusehen scheinen. Stattdessen lässt du dich vom Alkohol benebeln, der durch deinen Körper schiesst; du bist dir das Trinken nicht gewohnt, verträgst kaum etwas, und eigentlich hasst du kaum etwas so sehr wie die unerträglichen Kopfschmerzen nach einem Abend mit ein wenig zu viel Hochprozentigem. Dennoch leerst du ein weiteres Glas, hoffst, dass du vergessen kannst, und wer weiss – vielleicht trinkst du aus Versehen ein bisschen zu viel, und dann ist alles vorbei.

Sieh endlich ein, dass du in dieser Angelegenheit nichts mehr tun kannst.

Deine Hoffnung, Kangins Worte im Soju zu ertränken, bleibt jedoch unerfüllt. Sie geistern durch deine Gedanken, schneiden wie Messer in dein Herz. Wann lernst du endlich, selbstständig zu sein? Du hast dich gefühlt, als hätte er dich geohrfeigt, und jede Entgegnung ist auf deiner Zunge kleben geblieben, schwer wie Blei, während du ihm fassungslos nachgesehen hast, als er sich umgedreht hat und weggegangen ist. In diesem Moment hattest du das Gefühl, dass er sich nun dieses eine Stück zu weit von dir entfernt hat, dass du nun, egal, wie sehr du deine Hände nach ihm ausstreckst, ihn nicht mehr erreichen kannst – dass du nun deine letzte Chance, das Schlimmste abzuwenden, endgültig verspielt hast.
 

But when I need you

You're almost here

And I know that's not enough
 

„Du hättest nicht so viel trinken sollen, Hyung.“

Ryeowooks Stimme klingt vorwurfsvoll, als er dir ein Aspirin und ein Glas Wasser reicht. Du nimmst es zögernd, die Tablette erscheint dir beinahe zu gross, um sie zu schlucken. Doch du musst; deine Agenda ist voll von Terminen, die du nicht verpassen kannst, nicht darfst, auch nicht, wenn dein Kopf sich anfühlt, als würde jemand dir bei jeder Bewegung mit einem Hammer eins überziehen. Ihr habt ein wichtiges Interview, ein Ausfall wäre der Presse nur schwer zu erklären, auch wenn dich das im Moment eigentlich herzlich wenig interessiert. Alles, was du tun willst, ist dich unter deiner Bettdecke zu verkriechen und einfach einzuschlafen – zu vergessen, was Kangin dir am letzten Abend an den Kopf geworfen hat.

Ich weiss, es ist schwer, aber du musst versuchen, dich damit abzufinden.

Ryeowook redet auf dich ein; Worte, die dich trösten sollen, und die doch nur deine Kopfschmerzen verschlimmern. Du quälst dich aus dem Bett, ziehst dich an und schlurfst in die Küche, doch beim Anblick des Frühstücks und Kangins, der sich angeregt mit Shindong unterhält, machst du augenblicklich kehrt und entleerst den nicht vorhandenen Inhalt deines Magens in die Toilette. Ryeowook hält dir die Haare aus der Stirn, während Yehsung in der Tür steht und euch beobachtet, sein Blick noch immer so stechend wie am Abend zuvor.
 

But when I'm with you

I'm close to tears

'Cause you're only almost here
 

„Du bist kein guter Schauspieler, Hyung.“

Du lachst beinahe, als ausgerechnet Shiwon dies eines Morgens zu dir sagt, so beiläufig, als würde er von dem strömenden Regen sprechen, der seit Tagen Seoul zu ertränken droht, ebenso, wie du seit Tagen versuchst, dir nicht anmerken zu lassen, wie sehr du Kangin vermisst. Der Regen ist erfolgreicher als du, er überflutet Keller und hält die Feuerwehr beständig in Atem, wo dir kaum einmal mehr dein Plastiklächeln gelingt. Du täuschst damit weder die Fans noch die Manager, und ganz sicher nicht deine Bandmitglieder. Doch nach allem, was passiert ist, bist du erschöpft, fühlst dich immer, als würdest du im nächsten Moment zusammenbrechen – dennoch gibst du nicht auf, versuchst immer wieder, an Kangin heranzukommen, und wirst ebenso oft abgewiesen.

Egal, was du versuchst, er wird nicht zu dir zurückkommen.

Je länger je mehr scheint es, dass Heechuls Worte sich bewahrheiten und du tatsächlich blind sein musst, denn du findest keinen Weg aus deiner Sackgasse hinaus. Mit jedem Schritt, den du im Dunkeln tust, auf der Suche nach irgendeinem Weg, der dich dem Licht auch nur ein winziges bisschen näher bringt, verlierst du ein wenig mehr von dem Glauben an dich selbst, von dem Glauben an eine Liebe, die du mit allen Mitteln zu retten versuchst, und die doch unter deinen Fingern Tag für Tag auseinander bricht.
 

Bruised and battered by your words

Dazed and shattered, now it hurts

Haven't I always loved you?
 

„Hyung, was tust du hier?“

Es ist Eunhyuk, der dich findet, als du endgültig nicht mehr kannst und dich in einem Schrank verkriechst, in der Hoffnung, dass du dort einfach warten kannst, bis du stirbst. Und es ist Eunhyuk, der sich nach einem langen Blick auf dich umdreht und davoneilt; Sekunden später hörst du wütende Worte, und du verkriechst dich ein wenig tiefer zwischen Leintüchern und unbenutzten Kissen. Und dann, dann siehst du wie Eunhyuk einen widerstrebenden Kangin in Richtung deines Schranks zieht, beständig auf ihn einredend. Einige der anderen folgen ihnen, doch sie alle verschwinden, nachdem Eunhyuk lautstark erklärt, dass du endlich mit Kangin reden sollst, dass es so nicht weitergehen kann.

Ihr beide macht uns alle verrückt.

Doch du weisst nicht, was du sagen sollst; in all der Zeit, in der du dir so viele Gedanken zu Kangin und dir gemacht hast, ist dir nicht ein vernünftiger Satz eingefallen. Du hast immer gedacht, ihr bräuchtet keine Worte, um einander zu verstehen – und nun findest du keine, mit denen du ihm zu verstehen geben könntest, was du fühlst, was er dir antut, dass du nicht verstehen kannst, was passiert und was du falsch gemacht hast. Du kannst ihm nicht sagen, wie sehr du dir wünschst, alles würde zum Alten zurückkehren, und dass du so verzweifelt nach einem Weg suchst, deine Fehler gutzumachen, denn du brauchst ihn – brauchst ihn wie nichts Anderes auf dieser Welt. Doch all das bleibt verschlossen in deinen Gedanken, und auch er schweigt, starrt dich wortlos an – und erst jetzt fällt dir auf, dass du den Ausdruck in seinen Augen nicht mehr lesen kannst.
 

But when I need you, you're almost here

Well I never knew how far behind I'd left you

And when I hold you, you're almost here

Well I'm sorry that I took our love for granted
 

„Warum?“

Es ist das einzige, was dir einfällt; alles, was du ihn zu fragen hast, was du ihm sagen willst, in einem einzigen Wort vereint. Du fürchtest die Antwort auf dieses eine Wort mehr als alles andere; mehr sogar als die einsamen Stunden deiner Nächte, in denen du dich in seine Arme gesehnt hast, nach nur einem bisschen seiner Aufmerksamkeit, nach nur einem Rest der Zärtlichkeit und Liebe, die er dir noch vor wenigen Monaten geschenkt hat. Nun sieht Kangin dich lange an und du fühlst dich, als würde die Zeit unter seinem Blick stehen bleiben. Momente, die du mit ihm verbracht hast, ziehen an dir vorüber – sein Lachen, ein zärtlicher Kuss, die Luftschlösser, die ihr gemeinsam gebaut habt, Träume von einem Leben nach der Berühmtheit, Träume einer Ewigkeit. Das perfekte Leben, die perfekte Liebe – du hast immer geglaubt, du hättest sie gefunden.

„Liebe kennt kein für immer.“

Du hältst ihn nicht zurück, als er sich umdreht und weggeht, siehst ihm nur nach, wie er immer mehr vor deinen Augen verschwimmt – du hast nie geweint, nie, doch nun ist es zu viel. Nun kannst du die Tränen nicht mehr zurückhalten, als du zusehen musst, wie all deine Träume auf dem Boden in tausend Stücke brechen – vorbei, alles vorbei.

Liebe kennt kein für immer.

Doch er hat es dir versprochen – mit seinen Blicken, seinen Berührungen, seinen Gesten. Wortlos.
 

Now I'm with you, I'm close to tears

'Cause I know I'm almost here

Only almost here…
 

The End
 

A/N: *hust* Ja. Ich hoffe, dass niemand jetzt ein Taschentuch braucht... die sind nämlich gerade ausgegangen. Aber vielleicht könnt ihr mir ja trotzdem in einem Kommi mitteilen, wie euch das hier gefallen hat, und ob ihr noch mehr SuJu-FFs von mir sehen wollt - oder ob ich am besten gleich aufhören soll, die Jungs zu schreiben ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Kanan
2008-07-16T00:17:03+00:00 16.07.2008 02:17
Das war phantastisch >_<
Ich LIEBE so traurige Geschichten... und die hat wirklich alles erfüllt...
Auf alle Fälle richtig gut gelungen... *daumen hoch*

Allerdings hatte ich anfangs Probleme mit der Sichtweise... So eine 'Du-Form' ist man nur selten gewohnt |D''
Aber wenn man sich dann eingelesen hat, geht's... ^-^

Also ich fand's klasse! (Ich liebe Sad Ends *3* <33)

*Hand heb* Ich bin eindeutig dafür, dass du weiter zu SuJu schreibst! :D
Von:  Risako-
2008-07-15T22:44:27+00:00 16.07.2008 00:44
*schnief*
Um ehrlich zu sein finde ich gerade nicht wirklich Worte dafür. Es war einfach zu schön. Die Gedanken... Es war so toll...
Also Tränen haben sich schon gebildet... sehr schön geschrieben und vorallem traurig... oh verdammt es tat richtig im Herzen weh, ihn so leiden zu sehen bzw zu lesen^^... es hat förmlich mein Herz zerrissen sowas zu lesen... ich hoffe er muss niemals so leiden.
Trotzdem seeeehhhrr schön... mach weiter so

LG
Risako
Von:  ShimJiro
2008-02-27T12:11:48+00:00 27.02.2008 13:11
Bitte, Bitte mach weiter SuJu story's zu schreiben,
ich liebe deine geschichten und wie du schreibst~
bitte, bitte, bitte noch mehr, hai??
(KangTeuk bitte..*hüstel*)

es wär wirklich schade wenn du nicht weiterschreiben würdest, dass seh bestimmt nicht nur ich so. Thats why keep on going!! O____O ~please~
Von:  Alucia
2008-01-02T01:45:31+00:00 02.01.2008 02:45
ICH FAND DIE STORY AUCH SEHR...SEHR TRAURIG UND TRAGISCH.
ICH VERSTEH SIE BEIDE.
WÜRDE MICH, WENN ICH KÖNNTE, GLAUBE ICH AUCH IN EINEM SCHRANK VERKRIECHEN^^
DAS ES KEIN HAPPY END WAR HAT MICH IRGENDWIE GAR NICHT GESTÖRT.DARAUF HAST DU JA VON ANFANG AN NICHT HINGEARBEITET UND DESWEGEN KÄME ES MIR AUCH UNPASSEND VOR.ICH MAGS TRAGISCH.
DABEI MUSS ICH ZUGEBEN, DASS ICH ZWAR SUPER JUNIOR KENNE, JEDOCH NICHT GENAU SAGEN KANN WER AUF EINEM FOTO JETZT WELCHER WÄRE.
DESWEGEN WÜNSCHE ICH MIR NEBEN NOCH WEITEREN FFS <3 IN DER BESCHREIBUNG NOCH EIN PAAR FOTOS ZUM ZUORDNEN.VIELLEICHT VERIRRT SICH DANN AUCH MAL EINER ZU DEINER FF, DER SUJU GAR NICHT KENNT UND NICHTS MIT IHNEN ANZUFANGEN WEISS.
EIN RIESENGROßES LOB AUCH NOCH FÜR DEINE GUTE RECHTSCHREIBUNG!SOWIESO GEFÄLLT MIR DEIN STIL SEHR.
WÜRDE MICH FREUEN NOCH MAL WAS VON DIR ZU LESEN.
LG, ALUCIA
Von:  Jaeho
2008-01-01T03:30:48+00:00 01.01.2008 04:30
Hey,
Ich hab deine FF gerade noch mal gelesen und obwohl ich die Geschichte schon gelesen hatte musste ich wieder weinen ;_;
Vielleicht hast du ja irgendwann Lust eine Fortsetzung bzw. ein alternatives Ende zu schreiben?
LG Jaeho
Von:  Dorobbong
2007-10-24T18:48:22+00:00 24.10.2007 20:48
das ist total schön und traurig zugleich
*taschentuch hol*
*schnief*
ich liebe dieses Suju Pairring wirklich wahnsinnig... wieso gab es kein Happy End?
*schluchz*
armer süßer Teuki...
*in arm nehm und tröst*
sehr schön..einfühlsam, traurig, gefühlvoll...
Von:  Jaeho
2007-07-11T23:02:22+00:00 12.07.2007 01:02
Ich weiß gar nicht was ich sagen soll *heul*
Ich bin... zu Tränen gerührt...
*in pullover schnieft*
Eeteuk hyung tut mir soooo~ Leid ;_;
Und Kangin... ist doof... ihn mit so einer
"Ausrede" asbzuspreisen und das er nicht
einmal gemerkt hat wie es ihm ging -.-
*kangin box*
Aber deiner Story ist wirklich hammer...
Bitte, bitte schreib noch ganz viele
so tolle FF's ^-^

LG Jaeho

Von:  Jaeho
2007-07-11T23:02:07+00:00 12.07.2007 01:02
Ich weiß gar nicht was ich sagen soll *heul*
Ich bin... zu Tränen gerührt...
*in pullover schnieft*
Eeteuk hyung tut mir soooo~ Leid ;_;
Und Kangin... ist doof... ihn mit so einer
"Ausrede" asbzuspreisen und das er nicht
einmal gemerkt hat wie es ihm ging -.-
*kangin box*
Aber deiner Story ist wirklich hammer...
Bitte, bitte schreib noch ganz viele
so tolle FF's ^-^

LG Jaeho

Von:  LadyLaya
2007-07-01T19:59:19+00:00 01.07.2007 21:59
wow...Oo...
*schnief*
armer teukie...
was soll man da noch groß sagen...
die storie is klassen...
einfühlsam, gelungen und traurig...
*neue packung taschentücher hervorhol*



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