Tage wie dieser
Titel: Tage wie dieser
Autor: LumCheng
Fandom: Death Note
Charas: Mello und Matt
Rating: Work Safe
Warnings: friendship, sad, eigentlich nichts dieses Mal
Challenge: # 1-3 Tage wie dieser
Note: Eine kleine Wammy-House-Friendship-Fic für Rei17.
===> Also das hier fällt ebenfalls nicht in die normale Alltagsreihe der Crack-Fics, sondern steht für sich! <===
Beta: Cat-chan
~*~*~
Die Tür schwang auf und fiel mit einem lauten Krachen wieder zurück ins Schloss.
Matt zuckte leicht zusammen und sah von seinem Gamboy hoch.
Er saß auf Mello's Bett und spielte schon seit fast zwei Stunden ununterbrochen, während er auf den Blonden gewartet hatte.
"Und?", fragte er leise, machte dabei das Gerät aus, ohne seinen Spielstand zu speichern.
Trotzig ließ der Ältere sich mit dem Rücken gegen das helle Holz der Tür sinken und beugte den Kopf.
Ungewaschene, blonde Strähnen fielen über die Augen, verdeckten fast das halbe Gesicht. Die Handflächen lagen hinter seinem Rücken auf dem glatten Holz.
Matt könnte schwören, dass Mello mindestens zwei Minuten einfach nur so dort stand und vor sich hinstarrte. Keiner von ihnen sprach oder rührte sich sonstwie.
Irgendwann fielen ein paar warme Tropfen auf den Boden, auf den dunklen Pulli, auf die Hose.
Augenblicklich spürte der Dunkelhaarige, wie eine heiße Welle ihn durchschwemmte. Vom Bauch, in die Brust, bis in sein Gesicht und er wurde leicht rot und drehte den Kopf zum Fenster.
Mello heulte nicht oft.
Eigentlich nie. Nur das eine Mal...
Aber sonst? Selbst wenn er sich beim Spielen draußen wehtat, verzog er kaum die Miene, wenn die Krankenschwester ihm Jod auf die Wunde strich.
Unruhig pulte Matt mit seinen Fingern an dem Batteriefach des Gameboys rum und klappte es permanent auf und zu. Er mochte solche Situationen nicht. Normalerweise würde er jetzt einfach rausgehen, wenn es jemand anders wäre... oder wenn Mello nicht die Tür blockieren würde.
Mello war sonst immer lustig oder sauer. Manchmal auch richtig wütend oder gar fies. Aber immer laut und präsent.
Jetzt war er leise und überpräsent! Und heulte.
Was sollte man in so einer Lage zu seinem besten Kumpel sagen?
Ach, Alter, das wird schon wieder? Nimm's nicht so tragisch? Hey, wollen wir Schokokuchen aus der Küche klauen?
Keine gute Idee. Matt wusste ja nicht einmal, was los war.
"Uhm, hey... Mello?", versuchte er es erneut und sah seinen Freund wieder an.
Fahrig wischte der Ältere sich mit dem Ärmel über das Gesicht und zog die Nase hoch, bevor er sich von der Tür abstieß und langsam auf das Bett zukam.
Er wollte etwas sagen, ließ sich stattdessen aber nur auf den Bettrand fallen, rutschte nach hinten und zog dann die Beine an. Aufmerksam sah Matt ihm dabei zu. Er hatte eine leise Ahnung, was passiert war, doch er traute sich kaum es auszusprechen.
"Ist er...?"
Mello nickte nur stumm und die Augen des Jüngeren weiteten sich. Schlagartig fühlte er sich betroffen, als er erkannte, dass seine Gedanken Realität wurden.
Auch wenn er L nur einmal gesehen hatte und nur wenig mit ihm gesprochen hatte, spürte er, wie seine Augen glasig wurden und sich seine Nase leicht kräuselte, als er versuchte das Weinen zu unterdrücken.
Es war mühsam, aber es gelang ihm, nachdem er mehrmals geschluckt hatte, um den Kloß in seinem Hals wieder loszuwerden.
Erst Augenblicke später merkte er, dass Mello ihn jetzt direkt ansah und schließlich seine rechte Hand ausstreckte, um ihm seine Fliegerbrille über den Kopf zu ziehen.
Es ziepte etwas in den Haaren, doch er hielt still, bis Mello sie hatte und anstarrte, bevor er sie selber aufsetzte und sich dann im Zimmer umsah.
"Alles ist dunkler und... leicht orange...", gab er leise von sich.
Matt zwang sich zu einem Lächeln und schwieg.
Vielleicht war jetzt der richtige Moment einen Freund einfach in den Arm zu nehmen?
"Denk doch nicht so viel und mach es einfach", flüsterte Mello, als er etwas näher rückte.
Matt sah seltsam aus ohne seine Brille und irgendwie... nackt. Außerdem befanden sich leicht rötliche Abdrücke um seine Augen rum, wo vorher die Brille gesessen hatte.
Etwas ungeschickt legte der Rothaarige nun seine Arme um Mello's Schultern und zog ihn etwas zu sich. Jener gab ein leises, unwilliges Geräusch von sich und drehte sich etwas in der Umarmung.
Es dauerte eine Weile, aber letzten Endes hatten beide eine Position gefunden, in der es bequem war.
Matt lehnte mit dem Rücken an der Wand, Mello saß zwischen seinen Beinen, den Rücken an seine Brust gelehnt.
Und während ihre Finger abwesend miteinander spielten, spürte Mello, wie schnell und aufgeregt das andere Herz an seinem Rücken schlug.
"Hey... Mello?"
"Hm?"
"Ich werde nicht vor dir sterben. Das verspreche ich dir!"
~*ENDE*~