Zum Inhalt der Seite

Vermisst

letztes Kapitel ist hochgeladen :-)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Trost

Der Regen prasselte an die Scheibe. Sanae zog die Vorhänge zu und wandte sich dann um. Tsubasa

lag auf dem Bett und schlief tief und fest. Im Moment sah er ganz ruhig aus.... Sanae lächelte leicht. Er war nicht einmal dazu gekommen, sich die feuchten Sachen auszuziehen, nur die Schuhe standen vor dem Bett. Er hatte die kleine Reisetasche ins Zimmer bringen wollen und war dann fast eine halbe Stunde lang nicht mehr aufgetaucht. Als Sanae ihm schließlich gefolgt war, hatte sie ihn bereits schlafend vorgefunden. Vermutlich hatte er sich nur ein paar Sekunden ausruhen wollen.....schließlich war ja erst halb acht. Aber wenn man in Betracht zog, dass er zum ersten Mal seit fast einer Woche wieder so lange auf den Beinen gewesen war und er bei weitem keinen einfachen Tag hinter sich hatte, war es nicht verwunderlich, dass er so fertig war. Sanae holte eine Decke aus dem Schrank und faltete sie auseinander. Fast den ganzen Nachmittag hatten sie gemeinsam damit verbracht, die Küche vollends in Ordnung zu bringen, danach war Sanae alleine in den Keller nach unten gegangen und hatte dort weiter aufgeräumt. Zum Glück war Tsubasa solange freiwillig in sein Zimmer, um die paar Sachen zu suchen, die er über Nacht brauchte. Anschließend hatte er mit seiner Mutter gesprochen und ihr Bescheid gesagt. Sanae breitete die Decke über ihm aus – und erstarrte leicht. Einer seiner Ärmel war etwas hochgerutscht, und an seinem Handgelenk waren immer noch die Spuren seiner Fesseln zu sehen, die Schürfwunden hatten nur langsam zu heilen begonnen. Sie schluckte, bevor sie ihn vollends zudeckte. Tsubasa rührte sich etwas, wurde aber nicht wach. Leise löschte Sanae das Licht und zog sich dann wieder nach unten zurück. Ihre Mutter war in der Küche mit kochen beschäftigt. Ihr Ehemann hatte heute länger in der Firma zu tun, darum gab es das Abendessen erst spät.

„Nanu? Wollte Tsubasa nicht mitkommen?“, wollte sie verdutzt wissen, als ihre Tochter alleine auftauchte.

„Er schläft schon, und ich wollte ihn jetzt nicht wecken.“ Sanae setzte sich an den Tisch. Ihre Mutter runzelte leicht die Stirn.

„Kein Abendessen? Na – so wird er wohl kaum wieder vollends zu Kräften kommen. Er wirkt immer noch blass um die Nase. Aber auch kein Wunder, wenn sich zuhause niemand um ihn kümmert. Wenn ich seine Mutter wäre, hätte ich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um zurück zu kommen! Verantwortungslos, den Jungen jetzt alleine zu lassen....“

„Sie haben es doch versucht!“, meinte Sanae etwas heftiger als es gemeint war. „Seine Eltern haben alles probiert, um so schnell wie möglich wieder hier zu sein, aber es gab keinen früheren Flug.“

„Meiner Meinung nach ist es sowieso unverantwortlich, ein Kind in diesem Alter....“

„Wir sind keine Kinder mehr, Mama!“ Sanae wurde laut. „Lass das endlich, ja? Dass so etwas passiert, hat niemand ahnen können! Seine Mutter hatte ein Recht auf diesen Urlaub, und Papa und du wart auch schon mal so lange verreist!“

Frau Nakazawa seufzte und widmete sich wieder dem Kochen. „Ich meine ja nur.....“

Sanae schwieg und drehte eine Serviette zwischen ihren Fingern. Insgeheim wußte sie ganz genau, dass ihre Mutter nur deshalb so rechthaberisch war, weil sie sich über das Zu-Spät-Kommen ihres Mannes ärgerte. Zum Glück hatte Tsubasa nichts von der schlechten Laune Frau Nakazawas mitbekommen.

„Und du willst ihn sicher nicht wecken?“, redete sie jetzt weiter. „Etwas warmes zu essen tut ihm sicher gut.“

„Ja, ja, aber erst in einer halben Stunde, wenn Papa auch wirklich da ist. Bis dahin kann ich ihn ruhig noch schlafen lassen, er hatte ja die letzte Zeit selten wirklich seine Ruhe.“

Ein leichtes Lächeln glitt über Frau Nakazawas Gesicht. „Na ja, daran bist du aber nicht ganz unschuldig. Du bist ihm ja kaum von der Seite gewichen....“

Sanae wurde rot. „Das ist etwas ganz anderes!“, meinte sie heftig. „Ich habe mir nur Sorgen gemacht....“

„Das weiß ich doch. Ich an deiner Stelle hätte wohl genau dasselbe getan, Aber früher oder später wird er wohl mit der ganzen Sache alleine klar kommen müssen. Immerhin wohnt er noch zuhause, ich nehme nicht an, dass seine Eltern extra deswegen umziehen werden.“

Sanae nickte. „Ja, ich weiß.......“ Sie brach ab. Ein neuer, schmerzhafter Gedanke war ihr gekommen. In der Tat, Tsubasa musste noch in seinem Zuhause zurecht kommen, aber vorerst nur ein halbes Jahr. Dann saß er im Flugzeug nach Brasilien und war weg.....
 

***
 

Als Tsubasa aufwachte, dauerte es ganze fünf Minuten, bis er wußte, wo er war. Benommen richtete er sich auf und blickte die Decke mit gerunzelter Stirn an, die über ihm ausgebreitet gewesen war. Dann sah er sich um. Das Zimmer hier war fremd, aber es kam ihm dennoch vertraut vor. Das Krankenhaus war das definitiv nicht, aber bei sich zuhause befand er sich offensichtlich auch nicht. Draußen donnerte es leise, Regentropfen prasselte gegen die Fensterscheibe. Tsubasa wurde sich bewußt, dass sein Sweatshirt ziemlich durchnässt war. Gleichzeitig erinnerte er sich wieder. Er war bei Sanae zuhause, sie hatte ihm angeboten hier zu übernachten. Auf dem Weg war das Gewitter aufgezogen und beide hatte es ohne Schirm ziemlich erwischt. Und dann.....dann musste er hier im Gästezimmer eingeschlafen sein. Richtig – er hatte seine Tasche nach oben gebracht und hatte sich müde auf das Bett gesetzt. Unwillkürlich warf er einen Blick auf die Uhr. Fast eine Stunde hatte er geschlafen – hatte sich Sanae nicht gewundert, wo er blieb? Die Decke fiel ihm ein. Und ob sie sich gewundert hatte, wo er blieb..... Typisch. Tsubasa lächelte leicht. Seltsamerweise fühlte er sich fast wieder richtig gut. Die Kopfschmerzen, die über der Aufregung den ganzen Nachmittag wieder in seinem Schädel rumort hatten, waren weg, und er hatte das Gefühl, zum ersten Mal seit Tagen wieder richtig geschlafen zu haben. Was eine Stunde doch alles bewirken konnte.... Er schwang die Beine über die Bettkante und stand auf, langsam, mit Rücksicht auf seinen Kopf. Hastige Bewegungen konnten sich nach wie vor böse bemerkbar machen. Noch während Tsubasa sich ein trockenes Shirt überzog, klopfte es an der Tür. Dann steckte Sanae ihren Kopf in das Zimmer. Sie lächelte, als sie bemerkte, dass er auf den Beinen war.

„Oh, du bist wach, sehr gut. Dann kann ich mir das Wecken sparen. Hast du Hunger? Mein Vater ist grad nach Hause gekommen, es gibt Abendessen.....“

Tsubasa nickte und erwiderte ihr Lächeln. „Bin gleich da.“

„Prima.“ Sanae verschwand und schloss die Tür leise hinter sich. Tsubasas Lächeln schwand. Er ging zum Fenster hinüber und zog die Vorhänge zur Seite. Draußen regnete es nach wie vor, aber der Himmel wurde bereits heller. Er hatte Glück gehabt, dass er sich zuhause noch etwas wärmeres übergezogen hatte, nur im T-Shirt wäre auch die kurze Strecke zu Sanaes Adresse unangenehm geworden. Die Temperatur war deutlich nach unten gegangen. Normalerweise kümmerte er sich nicht um so etwas, aber er hatte keine Lust, nach seinem Klinikaufenthalt gleich wieder krank zu werden – ganz zu schweigen davon, dass seine Mutter sonst mit Garantie einen Nervenzusammenbruch bekommen würde. Seine Gedanken kehrten wieder zum Nachmittag zurück. Es schien bereits Wochen her zu sein..... Tsubasa tastete nach dem Pflaster an seiner Schläfe. Mittlerweile hatte er wenigstens den Schock, dass der Typ tatsächlich noch einmal bei ihm zuhause aufgetaucht war, einigermaßen verdaut. Jetzt fühlte er sich kräftig genug, um die Kriegserklärung anzunehmen. Wenn er sich nur an den Abend der Entführung erinnern könnte....vielleicht hatte er doch irgendetwas gesehen. Tsubasa erschrak leicht, als es wieder an der Tür klopfte.

„Wo bleibst du denn?“, erklang Sanaes Stimme von draußen. „Bist du wieder eingeschlafen?“

„Nein....komme sofort!“
 

***
 

„Und? Fühlst du dich jetzt wieder besser?“, wollte Sanae später am Abend wissen, als sie gemeinsam in ihrem Zimmer saßen.

Tsubasa nickte und drehte das Glas Wasser in seinen Händen. „Ja, um einiges. Danke.“

Sanae lächelte. „Da gibt es nichts zu danken....“

„Doch, gibt es.“ Tsubasa hob den Kopf und blickte sie direkt an. „Das wollte ich die ganze Zeit schon machen.“

„Was?“

„Mich bei dir bedanken. Ryo hat mir erzählt, dass die Anderen ohne dich vermutlich gar nicht weitergesucht hätten, und dass du es warst, die rausgefunden hat, wo ich bin....und ich weiß nicht, wie ich die Sache heute mittag ohne dich überstanden hätte.“

Sanae wurde wieder leicht rot. „Na ja, ich......ähm......das habe ich gerne gemacht....“ Sie beeilte sich, das Thema zu wechseln. „Weißt du schon, was du als nächstes tun willst?“

Tsubasa zögerte. „Du....du kennst die Stelle, an der mich der Typ überfallen hat, oder?“

Sanae wurde schlagartig wieder ernst. „Warum?“

Tsubasa holte tief Luft. „Kannst du mich morgen bitte hinbringen?“

Kurze Zeit herrschte Schweigen.

„Wieso?“, fragte Sanae schließlich fassungslos. „Was versprichst du dir davon?“

„Ich will rausfinden, was an dem Abend passiert ist....“

„Das halte ich für keine gute Idee! Was soll das denn bringen? Wir haben die Stelle schon abgesucht, da gibt es keine Hinweise oder so was, und.....“

„Sanae, der ganze Abend ist weg! Ich habe das Gefühl, als hätte ich ein riesiges schwarzes Loch in meinem Kopf!“

Sanae schwieg ein paar Sekunden. „Meinst du nicht, es wäre besser, noch etwas damit zu warten?“, fragte sie dann leise. „Ich meine, nach der ganzen Sache heute und wenn es dir gerade wieder gut geht....“ Sie brach ab.

Tsubasa schüttelte den Kopf. „Je schneller, desto besser.“

Sanae schwieg erneut, dann stand sie auf. Tsubasa beobachtete verwundert, wie sie ihren Schrank öffnete. Als sie zu ihm zurück kam, hielt sie seine Schultasche in den Händen und hielt sie ihm ohne ein weiteres Wort hin.

„Wo hast du die denn her?“, fragte er verdutzt, während er das Glas wegstellte und ihr die Tasche abnahm.

„Wir haben sie gefunden.....hat Ryo dir das nicht erzählt?“

Tsubasa schüttelte den Kopf und strich mit der Hand über das kalte Leder. „Ich konnte mich nicht mal daran erinnern, sie verloren zu haben....“

„Der Typ hat deinen Hausschlüssel daraus geklaut und sie dann weggeworfen, und er hat....“ Sanae zögerte, redete dann aber weiter. „Und er hat die Tasche benutzt, um uns eine zweite Nachricht zu schicken.“ Sie nahm ihm die Mappe ab und öffnete sie. Als Tsubasa die mit roter Farbe geschmierte Drohung entziffern konnte, flackerte erneut Wut in ihm hoch.

„Ich schätze mal, du wirst dir eine neue kaufen müssen, die Farbe geht nicht mehr raus.“, meinte Sanae leise.

Tsubasa antwortete nicht sofort. Er starrte die Botschaft an.

„Es ist eigentlich verrückt, oder?“, meinte er schließlich dumpf. „Mein ganzes Leben lang hat sich immer alles um Fußball gedreht, und jetzt auch noch so was.....“

Sanae bereute es, ihm die Tasche gezeigt zu haben. Sie schloss sie wieder und legte sie vor das Bett, bevor sie sich neben Tsubasa setzte.

„Stimmt eigentlich die Geschichte, dass dir der Ball mal das Leben gerettet hat?“, wollte sie so unbeschwert wie möglich wissen. Zu ihrer Erleichterung ging Tsubasa auf den erneuten Themenwechsel ein. Er nickte.

„Ja. Ich kann mich nicht daran erinnern, aber meine Mutter erzählt es mir bei jeder Gelegenheit. Der Ball ist auf die Straße gekullert und ich bin hinterher gelaufen, um ihn zu holen, und dann ist dieser LKW anscheinend aufgetaucht. Wenn ich den Ball nicht als Dämpfer gehabt hätte, hätte ich das wohl nicht überlebt oder wäre zumindest schwer verletzt worden.“ Er lächelte schwach. „Ich war immer dankbar dafür. Aber wenn ich jetzt so drüber nachdenke, ist der Ball überhaupt schuld an der ganzen Sache gewesen......es ist eher so, als hätte er es wieder gut machen wollen. Genau wie jetzt.....“

„Was meinst du damit, genau wie jetzt?“, wiederholte Sanae alarmiert.

„Nichts, vergiß es. Ist nicht so wichtig....“

Den Eindruck hatte Sanae nicht wirklich, aber sie wußte nicht, was sie sagen sollte. Der Themenwechsel war nach hinten losgegangen.....Tsubasa sah jetzt wieder ziemlich ernst aus.

„Also, bringst du mich morgen hin?“, wollte er schließlich wissen.

Sanae musste nicht nachfragen, was er meinte. Sie nickte niedergeschlagen.

„Wenn du unbedingt willst.....“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-08-21T22:39:20+00:00 22.08.2007 00:39
hey
das war mal wieder ein super kap muss ich shcon sagen
aber kann basa jetzt nicht mal die initiative ergreifen undd das was er an dem abend wo er entführt wurde zu ende bringen naja ich shcätze das dauert aber noch naja shcade
ich hoffe es eght schon bald weiter
war ein super kap
schrieb shcnell wieter
GLG
alyssa16
Von: abgemeldet
2007-08-21T16:00:42+00:00 21.08.2007 18:00
HeyXD Mal ein ruihges Kapitel und so schön wie Sanae und Tsubasa miteinander umgehen *gg*

Tsubasa muss ja wirklich kaputt gewesen sein, ist ja auch kein wunder, wenn amn ebdenkt was er ahtet durchmachen müssen. da möchte man ihm doch am liebsten umarmen und trösten. Ihc finde es so süß, wei sanae sich um ihn kümmertXD

ih kann Tsubasa verstehen, es ist garsuog ein loch im gehirn zu haben udn ncihts mehr zu wissen, alles veregssen zu haben, cih aknn ihn da schon verstehen das er es herasufinden will.

Ich frage mich immer noch was Tsubasa Entführer wirklich damit bezweckt hat, ich glaube nicht das irgednetwas dardurch gewonnen wurde. Und wieso bringt ers ich nochmehr i gefahr udn kehrt nochmal zurück?

Ein süßes kapitelXD ichliebe Szenenwo die beidenalleine sind, und cih ahbe auch das gfeühl das es tsubasa in ihrre Nähe grundsätzlich besser geht^^

Schreib schnell weiterXD Und danke für deine ENS

Lg^^


Von:  Kamikaze_Socke_Ushi
2007-08-21T15:25:32+00:00 21.08.2007 17:25
Isch kann den beiden nur zustimmen... was zum Geier hat er gemeint??!! Da bin ich aba mal gespannt *vor Aufrehgung aufm Stuhl hin und her rutsch*

Aba so ne Schweinerrei, dass die Farbe net mehr vonna Tasche abgeht ò.ó Nyo kann man nix dran ändern -.-'

Schade, ich hab so gehofft, dass sich Tsubi und Sanae in diesem Kappi näher kommen...aba die Nacht is noch jung!! Muhahahahaha!! *verrückt werd* @_@

Mal wieda supaaa Kappi ^^
Schreib schön weita!

LG Chopp
Von: abgemeldet
2007-08-21T13:30:16+00:00 21.08.2007 15:30
Hihi...^^
Weiter schreiben!!!!!! ^^
*knuff*

Ich stimme Watashi_no_Sekai zu, was hat er gemeint?!

Sanae und Tsubasa sind so süß zusammen...
>///<
*schwärm*

Schreib schnell weiter, bitte! ^^
Ein süßes Kapitel!

lg chysaki *knuddel*
Von:  Gedankenchaotin
2007-08-21T11:46:28+00:00 21.08.2007 13:46
Na da bin ich ja mal gespannt, ob es ihm was bringt, dass Sanae ihn da morgen hinbringt..

Und was er damit gemeint hat " also wolle der ball damit etwas wieder gu machen.. damals wie heute" ...

Schreib schnell weiter..

LG Watashi


Zurück