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Kampf

Kapitel 9: Kampf
 

Wasser. Wasser, Wasser, Wasser, Wasser. An etwas anderes konnte Tsubasa nicht mehr denken. Er spürte weder das Hämmern in seinem Kopf, noch das taube Gefühl in seinen Armen und Beinen, noch die Schürfwunden vom Klebeband an Hand-und Fußgelenken. Der Durst überschattete alles. Er bereute es, das Glas umgestoßen zu haben, vielleicht hätte er es doch noch irgendwie erreichen können. Wieder versuchte er, sich etwas aufzurichten, um irgendwie erkennen zu können, wo es hingerollt war, und wie bei den vorhergehenden Bemühungen gab er auf, als der Schwindel mit voller Wucht zurück kam. Erschöpft lehnte er sich wieder an die Wand. Es war eh hoffnungslos. Das Glas war schließlich leer, und es war zu dunkel, um etwas sehen zu können. Tsubasa spürte, wie die Gleichgültigkeit wieder von ihm Besitz ergriff, er wurde schläfrig, und er wehrte sich nicht dagegen. Er konnte eh nichts tun. Um Hilfe rufen hatte er bereits versucht, aber schnell gemerkt, dass es nichts brachte. Er war zu erschöpft dafür und der Durst wurde davon nur noch schlimmer. Gut möglich, dass der Unbekannte ihm genau aus diesem Grund kein Wasser gegeben hatte. Das einzige, was gegen den quälenden Gedanken an das umgefallene Glas und sein dunkles Gefängnis half, war der Schlaf, der ihn immer öfter übermannte. Wenn er schlief, bekam er nichts von all dem mit, und dann war er auch nicht alleine. Tsubasa wusste nicht, wer, er sah niemanden, aber er spürte es: irgendjemand war dann bei ihm. So wie jetzt...

Er wurde äußerst unsanft in die Realität zurück gerissen, als ihm jemand einen wütenden Tritt in die Seite versetzte.

„Hey! Aufwachen!“

Tsubasa machte sich nicht mal die Mühe, die Augen zu öffnen.

„Was willst du dieses Mal?“, fragte er tonlos

„Was hast du deinen Freunden geschrieben?!“, zischte der Unbekannte wütend.

„Hast du es etwa nicht gelesen? Dann bist du selber schuld.“, antwortete Tsubasa dumpf und wurde im nächsten Moment erneut getreten. Er stöhnte.

„Auch noch frech werden, oder wie?“ Die Stimme seines Entführers zitterte vor Zorn. „Deine bescheuerten Freunde suchen schon wieder nach dir! Und das, obwohl ich persönlich eine zweite Botschaft hinterher geschickt habe! Ich frage dich noch einmal: was hast du ihnen geschrieben?“

„Du hättest es lesen sollen.“, wiederholte Tsubasa müde. Der Unbekannte trat ihn wieder, aber dieses Mal spürte er es kaum. Hatte er sich etwa daran gewöhnt? Ein makabrer Gedanke, er hätte fast darüber lachen können. Aber nur fast

„Ich – habe – es – gelesen!“, meinte der Mann mit zusammen gebissenen Zähnen, offenbar darum bemüht, nicht die Beherrschung zu verlieren. „Du hast geschrieben, dass sie keine Fragen mehr stellen sollen, und trotzdem suchen sie weiter! Warum?! Womit hast du ihnen gesagt, dass sie nicht aufhören sollen?“

Tsubasa spürte, wie die Schläfrigkeit langsam von ihm wich. Seine Freunde suchten nach ihm, sie hatten nicht aufgehört – erst jetzt verstand er, was das bedeutete. Er kam bald hier raus....

„Stellen sie weiter Fragen?“, wollte er wissen und öffnete endlich die Augen. Wieder wurde er von dem Licht, dass aus der Tür fiel, geblendet, und er konnte nichts sehen. Sicher auch Absicht....

„Wa....?“

„Stellen sie weiter Fragen?“, wiederholte Tsubasa ungerührt.

Kurze Zeit herrschte Schweigen.

„Nein.“, antwortete der Unbekannte dann gefährlich leise.

Tsubasa lächelte leicht. „Warum beschwerst du dich dann? Genau das habe ich geschrieben....und sie halten sich dran.“

Wieder Stille. Tsubasa konnte förmlich spüren, wie sein Entführer fassungslos darüber nachdachte, was er gerade gesagt hatte. Er begann innerlich von zehn abwärts zu zählen, und als er bei null angekommen war, wurde er von einem erneuten Schlag ins Gesicht zurück geschleudert und prallte gegen die Wand. Der Schmerz explodierte in seinem Kopf, und er schmeckte Blut, anscheinend hatte er sich gebissen. Aber das war unwichtig. Seine Freunde suchten weiter.....dieser Albtraum war bald vorbei.....

Der Unbekannte beugte sich dicht über ihn, er roch wieder dieses furchtbare Rasierwasser.

„Du wirst einen neuen Brief schreiben!“, meinte er mit mühsam beherrschter Stimme. „Und zwar dieses Mal eindeutig! Wenn sie weiter suchen, dann....“

„Bekomme ich Wasser?“, schnitt ihm Tsubasa das Wort ab, als das Pochen wieder nachließ und er reden konnte. Das brachte den Unbekannten anscheinend endgültig aus der Fassung.

„Was?!“

„Bekomme ich Wasser?“

„Nein!“

„Dann verzieh dich!“

Wieder senkte sich Stille über den Raum.

„Was hast du gerade gesagt?!“, meinte der Unbekannte schließlich heiser.

„Du sollst abhauen!“ Tsubasa schloß die Augen und lehnte den Kopf wieder gegen die kühle Wand hinter ihm. „Ich werde nichts schreiben.“

„Zum Teufel noch mal, du wirst gefälligst tun, was ich dir sage, sonst.....“

„Sonst was? Willst du mich wieder schlagen oder treten? Mach ruhig, tu dir keinen Zwang an. Schlimmer kann es eh nicht mehr werden.“

„Du verdammter.......!“ Der Entführer war kurz davor zu schreien. „Du wirst diesen Brief schreiben!“

„Nein.“, antwortete Tsubasa schlicht. „Und jetzt hau ab! Ich will schlafen!“

Ein paar Sekunden hörte man nur das heftige Atmen des Mannes vor ihm, der mühsam versuchte, die Fassung zu bewahren. Mit so etwas hatte er offenbar nicht gerechnet. Tsubasa war das egal. Er würde nicht mehr nachgeben! Seine Freunde waren auf der Suche nach ihm, und wenn sie nicht aufgaben, durfte er das auch nicht.

„Ich warne dich ein letztes Mal! Schreib diesen Brief!“ Die Stimme des Unbekannten war jetzt gefährlich ruhig.

Tsubasa schüttelte müde den Kopf. „Vergiss es! Wie gesagt, schlag ruhig, wenn du willst. Aber du solltest aufpassen. Wenn du mich wieder ausknockst, kann ich nichts mehr schreiben – nur so als Hinweis. Im selbst Nachdenken bist du ja nicht besonders gut.“

Das war anscheinend endgültig zuviel. Mit einem wütenden Knurren wurde er erneut an seinem Hemd gepackt und heftig empor gerissen, ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, und Tsubasa wurde von dem Geruch wieder übel. Er wandte sich so gut es ging davon ab.

„Glaub mir, das wirst du noch bereuen!“

Der Unbekannte sprach leise und beherrscht, aber Tsubasa hörte die kalte Drohung deutlich heraus. Aber er hatte keine Angst davor. Der Albtraum war bald vorbei.... Er wurde wieder zurück gestoßen, so dass er mit dem Kopf gegen die Wand schlug. Sterne tanzten vor seinen Augen, und er kämpfte dagegen an, ohnmächtig zu werden. Mit einem lauten Knall fiel die Tür ins Schloß, er war wieder allein. Tsubasa lächelte schwach. Gewonnen....er hatte gewonnen...... Mit diesem tröstenden Gedanken gab er der Dunkelheit nach, er spürte nichts mehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-07-27T16:39:33+00:00 27.07.2007 18:39
ohhh man das wird ja immer heftiger
hoffentlich finden sanae und die anderen
ihn rechtzeitig *puhhh schwer am durchatmen *
ich hoffe er ist nru ohnmächtig wird
was wird wohl weiterhin mit basa passieren
wir werden es hoffentlich schon bald erfahren ;)
war ein super kap mal wieder und ich hoffe es egth shcon bald weiter
glg
alyssa16
Von:  Gedankenchaotin
2007-07-27T15:18:48+00:00 27.07.2007 17:18
Oha, da gehts ja nun mal richtig zur Sache.. ^^

Armer Tsubasa.. du quälst ihn ja ganz schön, den armen Kerl..

Schreib gaz schnell weiter, ich will wissen wie's weitergeht..

LG Saki *knuffl*
Von: abgemeldet
2007-07-27T14:08:02+00:00 27.07.2007 16:08
"Er spürte nichts mehr."

O.o

Was ist mit Tsubasa? Ist er wieder ohnmächtig oder schlimmer...
*nicht dran denken will*

Der "Kampf" war klasse! Richtig gut beschrieben!
Tsubasa ist ganz schön mutig...wie Sanae... >///<

Ich freue mich auf die Fortsetzung, wie immer! ^^
Hast du gut gemacht! Heftig war das nicht, kannst also beruhigt sein (denke ich jedenfalls)!

Lg chysaki *knuddel*


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