Zum Inhalt der Seite

Desires of a lonely heart

Sehnsüchte eines einsamen Herzens....
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Verlass mich nicht!

15.Verlass mich nicht!
 

Er kam langsam wieder zu sich, sein Körper schmerzte, aber er wusste nicht warum, er wusste nicht einmal, warum er überhaupt lag. Hatte er nicht gerade noch gestanden, auf einem verschneiten Bergpfad in der schönsten Sommersonne? Ja, das hatte er und es war noch jemand bei ihm gewesen, Natsuki. Doch etwas war mit ihr geschehen, langsam kamen die Erinnerungen wieder hervor und es waren keine allzu schönen, denn sie war ausgerutscht und taumelte gen Abhang, sie schrie teils erschrocken und teils panisch auf, noch mehr, als ihr Fernseher damals beim Sturm den Dienst versagt hatte. Er sah sie, wie sie versuchte, sich an etwas festzuhalten, doch da war weit und breit nichts und so lief er ihr entgegen und schnappte sich ihre fragile Hand, doch auch seine Schuhsohlen schienen den Halt auf diesem rutschigen Untergrund nicht gewährleisten zu können, auch seine Stollen waren mit Schnee gefüllt, und er wurde von ihr etwas mitgerissen. Seine Augen trafen die ihren, die von Horror getränkt waren, als sie ihn erblickte, öffnete sie den Mund und die Worte, die er hörte, wollte er nie wieder in seinem Leben je von ihr hören: „NEIN! Seto nicht, das bin ich nicht wert! Lass los!“ Doch daran dachte er nicht, er konnte sie doch nicht einfach in die Tiefe stürzen lasen, nicht Toran, nicht Natsuki! Nein, nie und nimmer! Und so festigte er seinen Griff mehr, als dass er sie losließ und sie stürzten den Wipfeln der Bäume entgegen, die ihr Schicksal besiegeln würden, dachte er zumindest….

Erschrocken schlug er die Augen auf und fuhr hoch, sein Körper strafte es ihm sofort, dennoch entwich seiner Kehle kein Laut des Scherzes sondern ein von Furcht besessenes „Natsuki!“ Er sah sich um, doch er befand sich nicht auf einem Waldboden, nicht in der freien Natur, er lag in einem kleinen Raum auf einem Gästefuton und neben ihm war ein kleines Feuer im Kamin entfacht worden, dessen Flammen Schatten auf seiner Decke tanzen ließen. Wo war er? Doch das war seto eigentlich egal, das war nicht wichtig, im Moment war nur seine hellblonde Mitschülerin mit den weiß – bläulichen Augen wichtig, doch sie befand sich nicht in diesem Raum und so stob er hoch, wenngleich ihm deshalb nur noch mehr Pein seine Glieder durchfahren ließ. „Mein Junge, schone dich….“, hörte er eine ruhige Stimme neben sich, Seto drehte sich in die Richtung und erblickte eine alte Frau in einem altjapanischen Priesterinnengewand, sie musste eine Miko sein. „Wer sind Sie? Wo ist Natsuki?“, wollte er sofort wissen. „Das Mädchen ist im Nebenraum, sie hat wie du überlebt… Ein Sturz aus dieser Höhe ist eigentlich tödlich, die Schutzgöttin dieses Waldes war euch wohl gnädig, sie hat mich zu euch geführt“, antwortete sie ihm, doch das Geschwafle interessierte ihn nicht, er wollte zu Natsuki und schritt an der alten Frau, die ihm gerade mal etwas über die Hüfte reichte, vorbei und öffnete mit Schwung die nächste Schiebetür, seine Schmerzen hatte er schon vergessen, diese existierten gar nicht mehr für ihn. Dann sah er sie, Natsuki, ihre Sachen waren wohl arg in Mitleidenschaft gezogen worden, denn sie trug nun einen Schlafkimono und lag auch in einem Futon. Sofort fiel Seto der Verband über ihrem linken Auge und dem Kopf auf, was war mit ihr geschehen? Bei dem Sturz hatte er doch versucht, sie zu schützen und sich so gedreht, dass er zuerst aufprallen sollte, wie konnte das sein, dass sie nun verletzt war? „Als ich euch gefunden habe, lag sie auf dem Boden, unter ihr einige Äste, die sich an euerer Kleidung verfangen hatten und abgebrochen waren. Du ruhtest auf ihrem Körper, ihre Arme hatten sich um deine Taille geschlungen, sie wollte dich wohl vor dem Tode wahren…dafür hat sie einen hohen Preis gezahlt und damit meine ich nicht allein die Narbe, die von nun an ihr linkes Auge zieren wird Die soll ihre kleinste Sorge sein…“, erklärte die Alte, nachdem sie den Raum betreten hatte, er verstand nicht ganz, was sie meinte. „Was hat das zu bedeuten? Du hast doch gesagt, dass sie lebt!“, blaffte der Jungunternehmer sie an, der nun auch deutliche Spuren auf seiner Kleidung erkennen konnte. „Mein Junge, lass mich dir eins erklären, ich bin die Priesterin dieses Tempels, der zu Ehren der Göttin dieses Waldes errichtet wurde und ich habe auch eine besondere Bindung zu eben diesen, zu den Bäumen und zu seinen Geschöpfen. Ich kann spüren, was darin passiert und so erfuhr ich auch von den beiden Menschen, die durch dessen Gipfel gestürzt waren. Ich habe meine Schülerin gebeten, mir zu helfen und euch hierher zu bringen, sie is jung und voller Kraft, aber das tut jetzt nicht zur Sache. Das Mädchen, das du Natsuki nennst hat während eures Sturzes einen stillen Wunsch geäußert, eine Bitte, die die Göttin erhört hat. Sie hat darum gebeten, dass man dein Leen verschonen solle, sie würde das ihre für deins geben. Shiria, die Schutzgöttin ist aber nicht so grausam und verschonte auch ihr Leben, doch ihre Seele schien sie genommen zu haben… Siehst du ihre Kopfverletzung? Ich fürchte, sie wird nicht mehr erwachen. Im Übrigen, mein Name ist Tana, Miko der Göttin Shiria.“ Seto schüttelte ungläubig den Kopf, das konnte und wollte er nicht glauben, er ließ sich Natsukis Lager sinken. „Natsuki! Natsuki, wach auf! Mach die Augen auf!“ doch sein Rufen brachte nichts, sie schien ihn nicht hören zu können. „Seto, ich sagte dir doch, sie kann nicht aufwachen…“, begann Tana, doch er fiel ihr ins Wort und sah sie eiskalt an. „Spar dir dieses Gewäsch für jemanden auf, der daran glaubt, Natsuki hat wohl eine Gehirnerschütterung. Ich werde sofort den Notarzt verständigen.“ „Mina, meine Schülerin ist auf dem Weg um ihre beiden Freunde und deinen Bruder zu holen, sie müssten bald wieder da sein und noch etwas, der Arzt wird keine inneren Verletzungen oder sonst etwas finden. Bis auf euere Verletzungen durch die Äste seid ihr beide kerngesund, er wird es wohl Koma nennen. Nur leider ist es das nicht, kein Arzt der Welt kann ihr noch helfen, sie hat ihr Schicksal selbst gewählt. Sie hat ihre gebrochene Seele und das Licht ihres Herzens gegen dein Leben getauscht, welch eine warmherzige Tat…“ Tana kniete sich neben Natsuki und strich ihr sanft über den Kopf, bedachte sie mit einem anerkennenden und dennoch traurigen Blick. Indes herrschte in Setos Innerem das Chaos, er hatte doch sie beschützen wollen, er hat versagt. Sie hatte ihm vertraut und er hatte sie auf einen solch gefährlichen Weg geführt, es war alles seine Schuld! Mit dem Selbstzweifel und Schuldgefühlen kam nun auch wieder der Schmerz seiner Wunden in ihm hoch, es fühlte sich an, als würde er verbrennen. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Das durfte es einfach nicht und doch saß er so ohnmächtig neben einer vermeintlich schlafenden Natsuki und er konnte nichts dagegen tun, absolut nichts!

„Natsuki, nein…komm zurück!“ Mittlerweile war seine Stimme zu einem Flüstern geworden, doch sie rührte sich nicht, das einzige Lebenszeichen war ihr ruhiger, gleichmäßiger Atem. „Das ist zwecklos, mein Sohn…“, begann Tama und wieder erntete sie einen vernichteten Blick von Kaiba. „Nenn mich nie wieder so oder es wird dir Leid un!“, zischte er, sie schüttelte den Kopf. „Verzeih mir, es war taktlos, deine alten Wunden scheinen noch immer nicht verheilt zu sein und dennoch solltest du dir etwas mehr Freundlichkeit aneignen.“ Seine Augen wanderten wieder zu der Blonden, was interessierte ihn die alte graue Oma? „Natsuki, verlass mich nicht!“, entwich es ihm wieder, es war schon fast ein fordernder Ton, auf dem er immer ein Zucken ihres Körpers als Antwort erhalten hatte, doch diesmal war auch ihre Körpersprache stumm. „Es hat keinen Zweck mehr, sie hat dich bereits verlassen…“ „Das glaube ich nicht! Wenn du so einen guten Draht zu dieser Shiria hast, dann sag ihr, sie soll Natsuki wieder raus rücken! Ist eigentlich bewusst, was mit einem Körper passiert, der zu lange von seiner Seele getrennt wurde? Mir schon, ich habe es schon einige Male miterlebt“, wandte Seto sich an Tana, sie nickte schwermütig. „Ja, das ist mir genauso bewusst wie dir, wenngleich ich noch nie Zeuge davon wurde… Seto, du musst wissen, Shiria is keine gewöhnliche Göttin, sie war einst ein Mensch wie du und ich, doch die Menschen, die sie umgaben, betrogen und benutzten sie. Sie floh an einen weit entfernten Ort, an dem ihr Herz wieder Harmonie und Licht empfinden konnte, diesen Wald und sie schwor sich, ihn immer zu beschützen und niemals wieder davon zu weichen, selbst über ihren Tod hinaus. Sie wurde zur Schutzgöttin und der Wald erblüht nun in voller Pracht, auch die Tiere sind gesund…doch den Menschen hat sie nie verziehen. Es gibt nur wenige, die sie für würdig empfindet, ihr zu heiligen, so wie ich und nun meine Schülerin Mina, es hat mich ehrlich gesagt etwas überrascht, dass sie Natsukis Bitte erhört hat, doch nun glaube ich zu verstehen. Dieses Mädchen hier war nicht so wie die Menschen, die Shiria kannte, sie wollte ihr Leben für einen anderen eben und Shirai sah das Leuchten ihres Herzens, das selbst den Sternen am Tag die Kraft gibt zu leuchten, wenn sie dies wollte. Wenn ich mir Natsuki so ansehe, dann denke ich, dass ihr Herz genauso hell strahlen kann wie ihre hellen Haare. Die beiden Jungen, die sie ihre besten Freunde nennt, hat sie auch schon mit diesem Licht berührt…“ „Ja und ich werde nicht zulassen, dass sie damit aufhört! Was glaubst du eigentlich was passiert, wenn Bakura und der Köter sie so sehen? Sie kennen Natsuki schon so lange, sie werden den Anblick sicher nicht ertragen können!“, In Seto stieg die Wut auf, erstens musste er schon diesen Mist mit dieser selbstherrlichen Göttin glauben und zweitens konnte er diese Tatenlosigkeit nicht ertragen. „Das ist nun mal das Schicksal…“, fuhr Tama fort, doch genau diesen Satz hätte sie nicht sagen dürfen. „Ich pfeife auf das Schicksal, da können andere dran glauben aber ich nicht! Ich konnte es mir schon öfter anhören, dass man das Schicksal nicht ändern kann und im Endeffekt lief es dann darauf hinaus, dass dies doch möglich ist! Ich werde es mit dem Schicksal aufnehmen und Natsuki zurückholen!“, kam es über Setos Lippen, Tama sah ihn einige Momente unverändert an, dann seufzte sie etwas. „Wenn, dann musst du dich aber beeilen, denn wenn die Legende stimmt, dann kehrt Shiria jeden Tag, wenn die Sonne unter geht ins Totenreich zurück und nimmt die Seelen, die sie auserwählt hat, mit sich. Dann kann niemand, nicht einmal mehr du noch etwas für dieses Mädchen tun, mein junge.“
 

Natsuki bewegte sich dem hellen Licht entgegen, sie lief und lief, wie lange? Das wusste sie nicht, ihre Armbanduhr zeigte die Zeit schon eine Weile nicht mehr an, sie war stehen geblieben um genau 13 Minuten nach fünf, der Zeitpunkt, in dem sie in diese Dunkelheit versunken war, seitdem folgte sie dem Lichtschimmer, der immer heller wurde. Sie hatte seit geraumer Zeit starke Kopfschmerzen, es war ziemlich heftig und wurde immer heftiger, je mehr sie sich dem Licht näherte, so, als würde sie eine innere Kraft zurückhalten wollen, doch sie lief weiter, bis sie sich schließlich in einem vollkommen von Licht eingenommenen Raum wiederfand, unter ihr spürte sie etwas, eine Lichtung war erschienen, darauf blühten unzählige wunderschöne Blumen, zarte Sträucher und auch kleine Bäumchen. Auf einem Baumstumpf ah sie jemanden sitzen, es war eine schöne Frau mit langen schwarzen Haaren und braunen Augen, sie trug einen wunderschönen kimono in den Farben des Waldes. Die Frau erblickte sie und lächelte sie an, dann hielt sie ihr eine Hand entgegen. „Komm her zu mir… hab keine Angst“, hörte Natsuki die Unbekannte sagen und sie näherte sich zaghaft ein paar Schritte. „Komm, es ist Zeit zu gehen, die Sonne neigt sich schon dem Horizont entgegen…“ Die Stimme der Frau war nicht natürlich, wie aus einer anderen Welt, so, als wäre sie kein Mensch mehr, doch sie sah wie einer aus. „Wo ist Seto?“, wollte Natsuki wissen, sie war doch mit ihm zusammen in die tiefe gestürzt. „Er ist nicht hier, er ist da, wo alle Lebenden weilen, im Diesseits“, antwortete die Fremde, Natsuki musste schlucken. „Dann hat er also überlebt? Dann bin nur ich umgekommen?“, fragte sie die Schwarzhaarige, die sich nun langsam von ihrem eigenartigen Thron erhob. „Du hast deine Seele für ihn gegeben, dein Opfer wurde akzeptiert…wenngleich ich nicht verstehen kann, warum du dies tatest. Dieser Mensch war deiner nicht wert und doch sagtest du ihm genau das Gegenteil?“ Natsuki schüttelte heftig den Kopf, was redete die Unbekannte denn da? „Nein, das stimmt nicht, Setos Leben ist viel mehr wert als meines, es ist wichtiger dass er überlebt als ich. Er hat noch einen kleinen Bruder, um den er sich kümmern muss, ich habe meine Eltern schon verloren und keinen einzigen Blutverwandten mehr. Und Baku –chan und Joey – kun müssen sich ohne mich auch viel weniger Sorgen machen! Ich bin so froh, dass Seto überlebt hat“, erklärte sie der Frau, diese verstand nicht. „Es sind nur gewöhnliche Sterbliche, einer schlechter als der andere… Du bist voller Licht, erkläre mir das!“, forderte sie Natsuki auf, die nun gar nicht mehr so gerne zu der Fremden wollte. „Für Menschen, die einen etwas bedeuten, ist man gerne bereit, seine eigene Existenz aufzugeben. Und es nicht so, dass alle Menschen schlecht sind, es wäre gemein, dies von jedem zu behaupten. Es ist überhaupt sehr oberflächlich so etwas zu sagen, immerhin hat jeder Einzelne eine andere Vorstellung von Gut und Schlecht, es wäre anmaßend von uns, einfach jemanden in solch eine Kategorie zu stecken, nur weil er nicht dieselbe Gesinnung oder das selbe Denkmuster hat wie wir. Seto ist absolut kein schlechter Mensch, ich finde ihn für meine Begriffe „gut“, wenn du schon so eine Einteilung triffst. Du bist doch auch ein Mensch, warum verstehst du das nicht?“ „Ich war ein Mensch, doch solche Gedanken hatte ich nie… Ich verstehe dies nicht, dennoch bin ich bereit, dich wieder von hier gehen zu lassen, wenn dieser Mann auch so über dich denkt. Dann gebe ich deine Seele wieder frei, doch wenn die Sonne untergegangen ist, dann folgst du mir und wirst nie mehr zurückkehren. Du wirst bis in die Ewigkeit mit mir den Wald beschützen, in dem du deine letzte Ruhe gefunden hast und dich der Mann enttäuscht hat, für den du bereit warst, so viel aufzugeben…“ Natsuki sah auf die Frau, sie verstand zwar nicht, was sie damit meinte, doch sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, warum Seto sie zurückholen sollte, er hatte dazu doch gar keinen Grund…
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sarai-san
2007-09-13T10:19:30+00:00 13.09.2007 12:19
Da hast du mit den Beiden ja was angestellt. Ich finde es sehr aufschlussreich, dass beide ihr Leben unter das des anderen stellen. Seto hast du gut getroffen mit seiner Abneigung gegen das Schicksal. Jetzt muss er also etwas tun, damit Natsuki zurück kann, und sie muss das scheinbar erfahren. Na da bin ich ja neugierig, was du dir da einfallen lässt.

Bye
Sarai


Zurück