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Hauptsache Glücklich

von

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Food and Nails

Ich, Feeda Johnson, bin eine ganz normale 16-Jährige, brillentragende Realschulabgängerin, ich komme aus einer ziemlich normalen Familie, die in einer normalen 08/15 Kleinstadt wohnt. Ich habe ein paar total normaler Freunde und ein absolut unkompliziertes Leben.

Zumindest dachte ich das damals, vor ein paar Jahren. Jetzt ist alles völlig anders, genauso wie auch ich mich geändert habe. Es war nicht immer ganz einfach und manchmal dachte ich, es sei schier unmöglich, meiner Situation noch etwas Gutes abzutun. Andererseits habe ich auch vieles an Wissen erlangt, über mich und meine sonderbare Welt, was ich auf keinen Fall mehr hergeben wollen würde. Doch vielleicht sollte ich an dem Tag beginnen, an dem alles seinen Anfang hatte ...
 

Ich weiß noch ganz genau, wie mir die Sonne im Nacken brannte, als ich Ende Juli mit meinem Fahrrad in Richtung Einkaufshalle unterwegs war. Es war schwül und ich wusste, dass es morgen sicher gewittern würde, denn ich hatte schon immer einen guten Sinn für das Wetter. Ich hatte auch schon immer gute Ohren, nur mit meinen Augen hatte ich so meine Probleme. Denn seit ich sieben war, musste ich eine Brille tragen und wurde seither immer kurzsichtiger. Das ärgerte mich schon, denn mit Brille zählte man sofort zu den Loosern. Tja, das war die Realschule, hart und ungerecht. Ich hatte nie viele Freunde und darauf legte ich auch nie sonderlich viel

Wert. Denn ich zog es vor, meine Sachen allein zu regeln. Vielleicht war auch diese Einstellung daran Schuld, dass ich von Anfang an zu den Außenseitern gezählt habe, doch das sollte mir von jetzt an egal sein, denn in zwei Tagen würde ich endlich meinen Abschluss machen und mit meiner Lehre zur Anwaltsassistentin anfangen. Das war vielleicht nicht mein Traumberuf, dennoch wollte ich auf keinen Fall drei weitere Jahre Schule machen, nur um mein Abitur zu bekommen.

Auf jeden Fall kam ich bald in der Kaufhalle an, in der sich die Menschen auch schon tummelten, als gäb’s keine anderen Tage, um einzukaufen. Ich musste nicht viel besorgen, nur ein bisschen Käse, Milch, Eier ... und Spargel aus der dose. Den mochte ich zwar nicht sonderlich, aber ich tat meiner Mum den Gefallen, denn sie liebte Spargel! Als ich am Regal ankam, nuschelte ich leise vor mich hin ...

“Hm ... Die müsste doch hier irgendwo sein ... Bohnen, Rotkraut ... Nein, vielleicht ... Ah, hier!” ich nahm die Dose und ging ein paar Schritte. Dann kam ich am Regal für Tierfutter vorbei.

“Mh, lecker mit Fisch...” was hatte ich da eben gedacht? Jetzt wurde ich auch schon ein bisschen blöde von der Hitze! Leckeres Katzenfutter, so ein quatsch, ist doch eklig! Ich ging schnell an dem Regal vorbei und versuchte, auf dem Nachhauseweg möglichst im Schatten zu fahren ...

Als ich zu Hause ankam, stellte ich den Einkaufsbeutel auf den Tisch und wollte eben in mein Zimmer gehen, da kam meine Mum auf mich zu.

“Danke, Feeda”, sagte sie, nahm den Beutel und verschwand wieder in Richtung Küche. Sie war etwas kleiner und auch runder als ich. Doch obwohl sie so gemütlich aussah, war sie absolut penibel und geradezu ordnungssüchtig ...

Als ich die Klinke meiner Zimmertür herunterdrücken wollte, bekam ich einen Schrecken - meine Fingernägel waren auf einmal etwa zwei Zentimeter lang! Unmöglich, dass die so schnell wachsen können, denn eigentlich knabbere ich an meinen Nägeln – eines meiner größten Laster ... Aber ich dachte mir vorerst nichts dabei und holte mir stattdessen eine Nagelschere und eine Feile. Es war allerdings extrem schwer, die Nägel zu schneiden, sie waren fast so hart wie die Schere selbst und Feilen war ja gar nicht möglich.

So verbrachte ich lange Zeit mit meinen Nägeln, hörte nebenbei etwas Musik und ging schließlich gegen um elf ins Bett. Schlafen konnte ich jedoch nicht, denn ich hatte doch schon etwas Bammel vor der Zeugnissausgabe, auch wenn ich gute Noten hatte. Doch ich wollte schließlich nicht an Katzenfutter denken, wenn ich oben auf der Bühne stehen würde ...



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