Zum Inhalt der Seite

Unsterblich

AAML
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Versprechen

Kapitel 10
 

Versprechen
 

Draußen hatte es bereits wieder angefangen zu regnen. Misty liebte es wenn es draußen regnete und sie im Bett lag. Das gleichmäßige prasseln der Wassertropfen auf den Dachplatten war unheimlich beruhigend. Müde schloss Misty ihre Augen und kreuzte ihre Arme hinterm Kopf. Manchmal sehnte sie sich zurück nach Cerulean City, wo ihre Schwestern waren. Ihre Familie. Der Ort an dem sie aufwuchs und die Schönheit und Lebendigkeit des Wassers kennen lernte. Dem Ort, wo sie zu Hause war.

In Gedanken verfolgte sie die letzten Jahre zurück. Der Fang ihres ersten Goldinis am Cerulean River. Sie war unheimlich stolz auf dieses kleine Pokemon. Der Fang ihres Sterndu, das sich zu Starmie weiterentwickelt hat und dann das andere Sterndu, welches Daisy ihr geschenkt hatte. Daisy. Sie war immer die beste Schwester gewesen. Ihr hat Misty am meisten vertraut und erzählt. Sie war es, die Ash geblufft hatte. Seit diesem Tag sah Misty sie nie wieder.

Die Tür klappte. Überrascht sah Misty auf und erkannte eine dunkle Gestalt an der geschlossenen Tür.

-„Wer ist da?“

fragte sie in die Schwärze rein und sah die Gestalt auf sich zu kommen

„Ich bins nur“ antwortete eine bekannte Stimme. Ash näherte sich ihr und nahm dann auf ihrer Bettkante platz.

-„Warst du so lange wach?“

fragte Misty erneut. Sie hatte ihn bereits gestern Abend danach gefragt und nicht wirklich eine subtile Antwort bekommen. Und wieder schien es, als würde Misty keine Antwort bekommen, stattdessen drehte er seinen Kopf in ihre Richtung. Das Licht von draußen schien auf seine Gesichtshälfte, somit konnte sie ein wenig von ihm wahrnehmen.

-„bekomme ich keine Antwort?“

fragte sie mit einer sanften, beruhigenden Stimme und zog ihre Knie an, während sie sich aufsetzte und die Decke über ihre Beine zog. Sie konnte sehen wie sich Ashuas Mundwinkel hochzogen. Er lächelte, wenn sie seine Augen auch nicht sehen konnte.

„Weißt du, wie man sich fühlt, wenn man tot ist?“

fragte er sie und lies sich langsam nach hinten sinken, kreuzte die Arme und blickte an die Decke. Misty sah ihn an, wie er da lag. Fast würde sie sagen, es war wie in alten Zeiten. Wieso fragte er sie das? Es war schließlich nach 2 Uhr und er hatte sich immer noch nicht schlafen gelegt.

-„Nein“

meinte sie leise.

„Man ist einsam“

flüsterte Ash, drehte seinen Kopf zu ihr…

„Niemand ist da, mit dem man reden kann. Der für einen da ist. Niemand wartet auf dich, wenn du nach Hause kommst. Keiner kennt dich.“

Langsam drehte sich Misty auf den Bauch und legte ihre Decke über ihren Rücken und die Beine, denn im Raum war es kühl. So lag sie jetzt vor Ash, welcher seitlich zu ihr lag. Sanft strich sie über seinen Kopf und seine Haare.

-„Ich habe immer auf dich gewartet“

sprach sie leise und lächelte unsichtbar.

-„Immerzu habe ich gehofft, dass du zurück kommst und dich bei mir entschuldigst. Ich hätte dir verziehen. Und dann warst du einfach weg. Tot...einfach von jetzt auf gleich solltest du nicht mehr da sein. Ich wollte es lange nicht glauben und irgendwann habe ich versucht dich zu vergessen.“

Erzählte sie ihm, während sie ihren Kopf auf ihren Arm legte und ihn seitlich betrachtete.

„Ich wünschte, ich hätte es getan“

sprach er und genoss ihre Berührung

„Dich verloren zu haben, war der größte Fehler aller Zeiten. Es gab nichts mehr, wofür ich hätte kämpfen sollen.“

Er schluckte kurz. Ein einziger Fehler hatte sein Leben vollkommen verändert. Niemals würde er ihre Augen vergessen. Niemals den Ausdruck in ihrem Gesicht. In einen Moment war alles, für das er gekämpft hatte weg, rannte vor ihm davon. Und anstatt seinem Glück zu folgen, war er geflohen.

„Es tut mir so Leid…“

Jetzt wo es dunkel war, konnte er sicher sein, dass sie ihn nicht sehen würde und das erleichterte ihm vieles. Still hatte sie seinen Worten gehorcht und seine Worte aufgenommen, jetzt nahm sie ihre Hand und fuhr über seine raue Wange. Die Bartstoppeln kratzten ein wenig. Ihr Leben lang hatte sie sich geschworen Ash niemals wieder so zu lieben wie sie es getan hat, bevor er sie hinterging. Es war unmöglich. Seine Art, sein Dickkopf. Seine liebevolle Seite wenn er sie in den Arm nahm oder küsste. Es war unbeschreiblich. Diese dunklen Augen. Tief und unheimlich zu gleich und doch strahlten sie so viel Ruhe und Kraft aus. Jedes mal drohte sie in ihnen zu versinken…seine raue Stimme lies ihren ganzen Körper aufkribbeln.

-„Ich weiß“

flüsterte sie leise.

Für eine Weile war es wieder still. Der Regen hatte immer noch nicht nachgelassen und das gleichmäßige Prasseln wurde nach und nach stärker. Windböen stießen die Dachplanken hin und her, sodass sie leicht knarrten. Leise horchte Mistyria dem Atemgeräusch von Ash und schloss beruhigt die Augen.

-„Wieso bist du abgehauen?“

„Ich wollte nicht…“

konterte Ashura schnell seine Frage, brach aber ab und holte Luft, atmete lang aus. Öffnete wieder seine Augen.

„Für das was ich fühle gibt es keine Erklärung.“

Ein weiteres Mal pausierte er und dachte nach.

„Und bevor ich dir weiter hätte wehgetan, bin ich geflohen…“

Ash hielt inne und sah sie im Dunkeln an. Langsam streckte er seinen Arm zu ihr aus und berührte ihre Stirn, strich darüber.

„Du wirst mich nicht noch mal verlieren“

-„Wie kannst du dir da sicher sein?“

Unter seiner Berührung hatte Misty ihre Augen wieder geschlossen, rückte ein wenig an ihr heran, sodass er seinen Arm um ihre Schultern legen und sie ihren Kopf auf diesen legen konnte.

„Solange du da bist, lohnt es sich für etwas zu kämpfen und überleben. Denn du bist die, die mir Kraft und Energie gibt. Mit jedem Blick, jeder Berührung die du mir schenkst, werde ich stärker…“

-„Kann ich dir vertrauen?“

„Sieh mich an“

bat Ash. Lediglich das Mondlicht von draußen warf ein wenig Licht auf sein Gesicht. Misty versuchte seine Augen zu finden.

„Du wirst mich nicht verlieren. Das verspreche ich!“

Obwohl sie nicht seine Augen sehen konnte, glaubte sie ihm. Seine Worte waren von Wärme und Ehrlichkeit erfüllt. Ein zartes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. In der Dunkelheit ertastete sie mit einer Hand seinen Oberkörper. Er trug ein dünnes Shirt und somit konnte sie seine Brustmuskulatur deutlich unter dem Stoff fühlen. Dicht war sie an ihn heran gerückt und ihre Gesichter trennten nur noch wenige Zentimeter. Abwartend sah Ash ihr in die Augen, die von einem Lichtschein getroffen wurden und sich ihm zeigten.

„Versuchst du mich zu küssen?“

ein wenig verwirrt stockte Misty und runzelte die Stirn.

-„Was dachtest du denn?“

„Ich weiß nicht.“

„Eigentlich wollte ich dich zuerst küssen“

-„Herrgott Ash!! Ist das nicht egal?“

Er war ein wenig überrumpelt von ihrer Reaktion und musste dann leise lachen. Sie war wieder der alte Drachen, so wie er sie kannte. Stumm verfolgte er, wie sie sich beleidigt auf die Seite legte und ihm den Rücken zeigte. Er seufzte und rückte nur an ihre Rückseite, legte einen Arm um ihre Taille.

„In zwei Tagen geht’s nach Cerulean. Wir müssen vor Ort suchen“

-„Haben wir Anhaltspunkte?“

„Nein, leider nicht“

Mistyria schloss die Augen. Sie hoffte, dass sie den Großteil ihrer mysteriösen Krankheit überstanden hatte und sie fühlte sich jetzt bereits viel wohler…aber sie würde es sehen.

Eine ganze Weile noch, lag sie wach und doch erfasste sie irgendwann der Schlaf…
 

Die Sonne schien vom Himmel und langsam neigte sich der Tag dem Ende zu. Bald würde eine ihrer Schwestern kommen um sie mit nach Cerulean zu nehmen. Sie hatte nur das Wochenende hier verbracht, denn zu Hause musste sie wieder einige Herausforderungen in der Arena annehmen. Mistyria war bisher ungeschlagen. Die 15 Jährige stand auf dem höchsten Punkt des Oak Labors, auf dem Dach und genoss die letzten wärmenden Strahlen der Sonne.

„Hey…“

erklang eine Stimme hinter ihr und sie drehte sich ein wenig ertappt um. Ein Lächeln zierte ihre Lippen. Ash war auf das Dach gekommen. Er trug eine schwarze Hose und ein rotes T-Shirt mit einem weißen Streifen. Die Cap hatte er ausnahmsweise mal abgenommen.

-„Hi“

strahlte Misty zurück und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Geländer, beobachtete Ashua wie er langsam auf sie zu geschlendert kam und sich neben sie an das Geländer lehnte.

-„Gleich geht’s wieder los, hm?“

fragte sie ihn, wenn sie es auch irgendwie bedauerte, dass sie nun Arenaleiterin war und nicht mehr mit ihm und Brock reisen konnte. Hin und wieder fragte sie sich, ob Maike seinen Dickkopf unter Kontrolle habe und ob sich jemand um Brocks Anfälle bei Frauen kümmern würde. Ash nickte, sah zu Boden und kramte etwas aus seiner Hosentasche.

„Misty?“

-„Hm?“

„Es war schön dich mal wieder zu sehen.“

Ash nahm ihre Hand und gab ihr etwas. Es war irgendetwas Textil faseriges.

„Die schenke ich dir…damit du mich nicht vergisst“

Misty hielt Ash’s alte Mütze in den Händen. Etwas verwirrt blickte sie ihn wieder an.

-„Bist du dir sicher? Sie ist dein ein und alles“

„Genau“

lächelte er. Was hatte das zu bedeuten? Wie ein empfindliches, rohes Ei, nahm Misty die Cap in ihre Hände und strich mit einem Finger über das Symbol auf der Front. Das rote Stück war bereits ziemlich ausgetragen und verschmutzt. Der Schirm franste auf.

-„Das ist wirklich lieb von dir“

flüsterte Misty, während sie die Kappe betrachtete. In vieler Hinsicht war diese Kappe wie ein Videofilm. Sie war überall dabei und erzählte so viele Geschichten.
 

-„Ich glaube, die anderen wollen los…Ashura“

Zögerlich bewegte sich Misty Richtung Tür, die ins Treppenhaus nach unten führte. Dort, wo Maike, Max und Rocko sich bereits von Professor Oak verabschiedeten. Ash folgte ihr, doch zu ihrer Überraschung griff er ihren Arm um sie anzuhalten. Langsam zog er sie zu sich.

„Da ist etwas…was ich noch machen wollte, bevor wir uns nie mehr sehen“

fragend blickte Mistyria ihn an, erwartete Erklärung. Seine Nähe lies sie erschaudern. Gänsehaut breitete sich auf ihrer Haut aus. Beinahe zeitlupenartig kam sein Gesicht näher. Ihre Lippen berührten sich…zart, vorsichtig. Es muss ein Bruchteil von Sekunden gewesen sein, doch blieb in diesem Moment die Zeit still. Er hatte sie geküsst.

„Auf Wiedersehen Misty…“

Ash lächelte sie an, lies ihren Arm los und schritt durch die Tür nach unten. Wie angewurzelt blickte sie ihm nach, fasste sich mit zwei Fingern auf die Lippen.
 

Mit einen mal wurde die harmonische Athmosphäre von einem Aufschrei durchbrochen. Alles wurde schwarz um Misty herum, sie merkte ihren beschleunigten Puls und rennenden Schweiß von ihrer Stirn…in der Dunkelheit weiteten sich ihre Augen um irgendwas sehen zu können, doch sie hörte nur…sie hörte komische Dinge, ein durchgehendes, grelles Summen und viele verschiedene Stimmen, fremde Stimmen und dann wieder dieses Lachen. Diese Kinderlache und dann verstummte auch dies…es ging über in de selben Aufschrei der sie in diese Lage brachte…es war der selbe Traum, die selben Geräusche…
 

Erneut fuhr Misty hoch, schweißgebadet. Ein Blick auf die Uhr reichte, es war 5 Uhr morgens und ihr Magen knurrte…Ashura schlief seelenruhig neben ihr und hatte nichts bemerkt. Es war ein eigenartiger Traum gewesen. Und je mehr sie Ash beobachtete, verschwanden die Bilder aus ihrem Kopf. Zögerlich setzte sie sich auf, sah durch den leicht erhellten Raum zur Tür. Schließlich stand sie auf und machte sich leise auf den Weg zur Küche um sich etwas Essbares zu suchen…ein Tag ohne etwas Nahrhaftes ging einfach nicht und es ging ihr zudem wieder blendend.
 

**

„Wie bist du eigentlich auferstanden?“

fragend blickte Delia über den Tisch und biss genüsslich in einen Apfel. Schließlich war es recht ungewöhnlich, dass jemand aus einem explodierenden Auto entkommen konnte.

„Was wisst ihr denn?“

fragte er und trank einen Schluck Kaffee, während er sich zurück lehnte.

“Dein Auto ist explodiert. Man hat Reste von Sprengladungen unter Teilen der Karosserie gefunden. Im Fahrerhaus befand sich verbranntes Fleisch.“

Erzählte Misty und starrte dabei auf die Tischplatte, als würde dort alles wie ein Film ablaufen. Sie wusste alles von dem Unfall, hatte viel recherchiert und sich schlau gemacht. Sie konnte und wollte einfach nicht akzeptieren, dass er tot war. Ash zog derweil den rechten Mundwinkel an und lachte leise.

„Aber niemand konnte feststellen ob es sich um menschliches Fleisch handelte, richtig?“

Delia nickte und sah auf. Misty hatte sich in der Zwischenzeit ein Salamiebrot gemacht und war nun dabei Marmelade darauf zu schmieren, was Delia mit einem Ekel im Gesicht kommentierte. Sie hörten nun aufmerksam zu.

“Du hast also geblufft“

Fragte Misty, die ins Brot biss. Sie hatte schon immer eine Schwäche für ausgefallene Zusammensetzungen…die aktuelle notierte sie innerlich mit einem gut.

„Genau“

Bestätigte Ashura.

„Woher hast du gewusst, dass sich Sprengstoff in der Karosserie befindet?“

fragte Delia.

„Ich hatte damit gerechnet, dass etwas passiert und habe mir Quellen besorgt“

“Quellen?“

warf Misty fragend ein.

„Quellen!“

„Was für Quellen?“

Ash, setzte seine Ellenbogen auf den Tisch

„Ich habe beobachtet. Wie diese Unfälle passieren, wer dabei ums Leben kommt, wo und wann. Das alles ergab ein Puzzle. Ich meine, vielleicht war es Zufall aber ich hatte eine Vorahnung.“

Sie nickten. Es war merkwürdig gewesen. Eigentlich war es nur eine normale Nachrichtensendung gewesen und dann kam dieses Bild in die linke Ecke der Filmaufnahme, des ausgebrannten Autos. Delia erinnerte sich, wie ihr Herz stehen blieb und sie ungläubig das vertraute Gesicht ihres Sohnes anstarrte und immer wieder sein Name wiederholt wurde.

„Wieso isst du Salamie mit Marmelade?“

fragte Delia schließlich irritiert von dem ganzen und völlig aus dem Thema heraus.

„Sie steht auf so was…sie isst auch Pudding mit Ketchup.“

Erklärte Ashura schließlich. Dabei entsinnte er sich an einige merkwürdige Zusammensetzungen von ihr. Müsli mit sauren Gurken und auf ihr Eis, tröpfelte sie öfter mal Zitronensäure.

Delia nickte zögerlich und runzelte die Stirn. Sie war ohnehin ein sehr misstrauischer Mensch, doch würde sie das ganze wohl beobachten.
 

*************************************

Notiz von mir:

Ja und das war Nummer 10...wow. An einem Abend xD und ich denke ich habe..mist zuviel verraten .__."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-09-06T13:51:54+00:00 06.09.2007 15:51
Einfach genial das Kapitel. Das mit Misty war ein toller einfall! Wie kann man nur solche sachen essen? XD Echt komisch.
Freu mich schon aufs nächste Kapitel.
LG Fire
Von:  _Mika_
2007-09-02T20:29:20+00:00 02.09.2007 22:29
Jeh mehr kapitel ich von dieser Story lese desto besser find ich sie :D
Besonders jetzt wo ich denke das Misty schwanger ist x,D find ich sie irgendwie total genial.
Weiter so :D ich hoffe es geht bald weiter ^^


Zurück