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Unsterblich

AAML
von

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Zeit

Kapitel 5
 

Zeit
 

Ungewohnter Weise regnete es dieses mal nicht. Wie gewohnt ging Ashura vor ran. Er legte ein zügiges Tempo vor und Misty folgte ihm stumm, sah sich hin und wieder in der doch so fremden Umgebung um und horchte dem leisen Schritten, die von ihnen ausgingen. Die Luft roch nach Regen und nassem Laub. Während sie ihm folgte, fielen ihr viele ihrer Abendteuer ein, die sie in ihrer Kindheit erlebt hatten. Sie waren oft durch Wälder gezogen. Misty mochte keine Wälder. Überall waren Käfer-Pokemon die sich an die Haut hefteten. Aber diesmal waren keine Pokemon mehr da. Sie brauchte keine Angst zu haben. Mittlerweile bereute sie es, dass sie sich damals gewünscht hatte, alle Käferartigen Wesen auszurotten.

Sie waren nun bereits 2 Stunden unterwegs und müssten bald das Ufer erreichen. Misty konnte das Wasser schon spüren. Es konnte nicht mehr weit sein. Sie müssten den Wasserkanal überqueren um auf die zweite Insel zu kommen. Das Externe Labor von Birk befand sich in Littleroot und dafür mussten sie die Fähre nehmen. Garados wäre zwar schneller, aber mit einem derart lauten und großen Pokemon wären sie sicher schnell aufgefallen, vor allem weil dort sehr viel Seeverkehr herrschte. Sie kamen an einen Steilpass, der etwa 4 Meter lang und stark matschig war. Ash stoppte und sah sich um. Hier konnten sie unmöglich hoch ohne, dass sie Gefahr liefen wegzurutschen. Seufzend steuerte er auf einen umgestürzten Baum zu, der 3 Meter daneben lag. Sie konnten sich daran festhalten und dann das bemooste Stück hinauf klettern. Mit seinem Schwert, was er an seiner Seite trug, stach er an die höchste Stelle und zog sich hoch, drehte sich zu Mistyria.

„Nimm meine Hand…ich helfe dir“

Wie er es sagte, tat sie es und lies sich von ihm hochziehen. Dies war eines der wenigen Hindernisse die sich ihnen in den Weg stellten.

Der Weg war unbeschwerlich und es gab kaum Zwischenfälle, doch hatte sie das ungute Gefühl beobachtetet zu werden. Sie hatte zwar immer das Gefühl, jemand würde sie verfolgen, doch diesmal war es stärker denn je. Eigentlich müsste Ash es auch merken, doch zeigte dieser keinerlei Anzeichen von Beunruhigung.

„Wir werden auf der zweiten Insel rasten, bis die Fähre angekommen ist, ist es zu spät um an das andere Uferstück zu laufen.“

-„Ist das nicht zu gefährlich? Wir könnten entdeckt werden.“

„Nein. Wenn wir weiter laufen würden, dann würden sie sich eher wundern. Rasten wir, sind wir in ihren Augen nicht mehr als reisende Trainer. Dort finden sich viele junge Trainer!“

-„Warst du auch dort?“

„Ja…“

Antwortete Ashura knapp. Es war die erste Zeit in der er sich umstellen musste nicht mehr mit ihr zu reisen, sondern mit Max und Maike. Die erste Zeit war es ungewohnt für ihn gewesen und er hatte sie wirklich sehr vermisst, doch wusste er, dass sie zu Hause auf ihn gewartet hatte.

Mittlerweile lief Misty neben ihm.

-„Ich kenne mich kaum in Hoenn aus…“

„Das macht nichts, wir müssen ja nur an das Festland“

-„Littleroot…ist das nicht die Heimatstadt von Maike und Max?“

Ashura nickte knapp. Er wusste zwar, dass Maike schon länger nicht mehr dort wohnte, doch gab es noch die Arena. Sie war zwar, so wie alle inaktiv, doch wurde sie mittlerweile für Unterkunft- und Veranstaltungszwecke genutzt.

Die Bäume wurden weniger und einige hundert Meter weiter vorne, erkannte Misty das Meer. Sie mussten endlich da sein. Der salzige Duft vom Ozean stieg ihr in die Nase. Es gab keinen Zweifel.
 

Die Fähre war voll. An die Reling gedrängt harrten Ashura und Misty stundenlang aus. Viele Trainer und Besucher hatten sich wieder auf den Rückweg begeben, denn die Regenfälle der vergangenen Tage wollten nicht abbrechen. Mittlerweile regnete es wieder und das Deck wurde glitschig. Unter Deck war kein Platz mehr. Ash empfand den Regen als passend. So konnte er unauffällig seine Kapuze aufsetzen. Das Schwert war unter dem Mantel beinahe unsichtbar. Zwischen den Menschenmassen fiel er kein Stück auf. Die Blicke zogen sich eher auf Misty. Als ehemalige Arenaleiterin Kantos war sie ein bekanntes Gesicht. Viele der Leute auf dem Schiff starrten sie an, tuschelten, zeigten auf sie. Sie hatte zwar ihre blaue Kapuze auf, doch konnte sie ihre Bekanntheit nicht verbergen. Der Regen tropfte an ihrer Kapuze runter. Es war kalt. Würde sie sich bewegen, hätte sie die Kälte ignoriert, doch musste sie still stehen. Ihr blieb keine andere Wahl. Leicht zitterte sie und rieb sich die Arme, während sie den Menschenmassen den Rücken kehrte und sich auf die Reling stütze, zum Wasser hinaus guckte.

„Alles in Ordnung?“

hörte sie Ashura leise fragen. Sie nickte und wischte sich eine nasse Strähne aus dem Gesicht. Sie sah ihn nicht an und doch spürte sie seinen Blick auf ihrer Seite. Er hatte sich auch nach außen gelehnt und seufzte leise.

-„Wie lange werden wir noch fahren?“

„Nicht mehr lange…Da vorne ist Land“

Mit einer Hand deutete er auf den Horizont. Man erkannte nicht viel, denn die Regensalven prasselten so stark, dass sich ein grauer Vorhang davor gelegt hatte. Doch konnte Misty ein milchiges Abbild einer Sandbank erkennen. Auch sah es so aus, als wenn sich dort eine Klippenwand erstreckte.

-„Endlich…ich halte es hier nicht länger aus“

„Wieso?“

-„Diese Menschen“

„Sie kennen dich, hm?“

-„Ja! Aber das ist Hoenn und nicht Kanto“

Leise lachte Ash.

„Das was du geleistet hast, hat niemand vor dir geschafft“

Misty sah auf, verwirrt. Wie meinte er das? Was hat vor ihr niemand geschafft? Fragend sah sie ihn an.

„Du bist bis auf zweimal ungeschlagen und der weltbeste Wasser-Master. Deine Quote hat sogar Hoenn und Sinnoh erreicht“

Ash klang erschrocken trocken. Misty hätte niemals gedacht, dass sie so gut wäre. Es war zwar immer ihr Traum gewesen, doch diesen Erfolg hätte sie sich niemals erträumt. Lächelnd wandte sie ihren Blick von ihm ab.

-„Woher weißt du das?“

„Nun, ich war zwar einsam, aber nicht uninformiert“

Und plötzlich schoss es Misty durch den Kopf. Alles lief ab wie eine Fotoreihe. Dieser Tag, dieser Name. Es war ein Donnerstag gewesen. Die Existenz der Arena stand kurz vor null. Sie hatte Delia besucht und war über 3 Tage abwesend gewesen. Violett hatte ihr berichtet, dass jemand da gewesen wäre und einen Arenakampf wollte. Das Reservierbuch war aufgeschlagen und auf der komplett leeren Seite dieser Woche stand ein einzelner Name. Ralph Martin Jacks. Ungläubig starrte Sie Ash an.

-„Du!“

Langsam drehte er seinen Kopf zu ihr und traf ihren Blick, runzelte die Stirn.

-„Du warst das!“

„Wer?“

-„Du warst in meiner Arena und hast mich herausgefordert“

Leicht ertappt wandte er seinen Blick ab, senkte ihn gen Boden und nickte. Ein leichtes, warmes Lächeln zierte seine Lippen.

„ja…“

flüsterte er.

-„Wieso?“

„Ich…ich wollte dich nur sehen“

-„Du bist nie gekommen…“

Misty bemerkte, wie sich Wut und Trauer zugleich aufbäumten. Sie biss sich auf die Zähne um einen Gefühlsausbruch zu vermeiden, verengte die Augen dabei. Er wollte sie sehen und ist nie erschienen. Sie hätte ihn erkannt. Sie hätte ihn wieder gesehen.

„Ich wollte nicht das du….ich wollte dir nicht weiter weh tun. Ich dachte, wenn ich dich sehe dann…“

Ash hielt inne, holte Luft. Was tat er hier? Wieso gab er seine Gefühle preis? Er hätte damals nicht gehen dürfen. Er hätte sich stellen müssen. Er hatte die Chance sie zu sehen.

-„…du warst feige“

Feige. Ja er war feige. Er hatte Angst. Angst davor sie würde ihn nicht erkennen, Angst davor sie zu verletzen, Angst vor der Veränderung.

-„Hätte ich gewusst das du lebst, dann…dann wäre alles einfacher gewesen“

Stumm schloss Ash seine Augen. Er wusste dass seine Entscheidung schwer gewesen war. Er hatte Tage lang nicht schlafen können. Sein Tod bedeutete die vollkommene Differenzierung von allem was ihm lieb war. Seiner Mutter, seinen Freunden. Ihr.

„Es ging nicht anders“

-„Bedeutet dir das alles gar nichts?“

Kopfschüttelnd blickte sie ihn an. Wie konnte er das sagen? Wieso gab es keine andere Lösung? Er hätte eine gefunden. Er hätte es machen können. Sie hatten immer das getan, was sie wollten und haben immer alles erreicht. Wie konnte er damals alles aufgeben?

Stumm blickte er sie mit seinem tiefen Blick an, sagte kein Wort, fixierte sie bloß.

-„ich versteh es nicht…“

flüsterte sie leise, wandte sich von ihm ab.
 

Die Fähre dockte an. Menschenmassen sprudelten von Bord und verteilten sich in jede erdenkliche Himmelrichtung. Bald war der Platz am Hafen vollkommen leer. Ash und Misty begaben sich durch die Stadt, kauften sich an einem offenen Stand ein paar belegte Brote und wanderten noch ein paar Meilen weiter, bis die Sonne fast am Himmel verschwunden war. An einem winzigen Binnensee schlugen sie ihr Lager auf. Vor dem Zelt brannte ein wärmendes Lagerfeuer, vor dem Ashura seinen Mantel trocknete und Wasser aus dem See aufkochte um es zu säubern. Der Regen hatte sich ausnahmsweise für ein zwei Stunden verzogen. Seit der Ankunft im Hafen, hatte er kein Wort mehr mit Misty geredet. Sie lag nun im Zelt und döste ein wenig. Ashura beobachtete sie eine Weile. Musterte ihren halbnackten Rücken und den Wirbelkanal der wie eine Schlucht hinab lief zu ihrem Hosensaum. Auf ihrer Hüfte fand sich eine etwa 4cm lange Narbe. Ash erinnerte sich. Sie war von einem Steg gestürzt und ist dabei im Wasser auf einen spitzen Stein gelandet. Ash erinnerte sich, wie sehr sie geblutet hatte und wie viel Angst er um sie hatte. Damals glaubte er, dass sie sterben würde. Weit und breit war keine Stadt und es gab keine Kontaktmöglichkeit.

Als Ashura in Gedanken versank, kam es ihm so vor, als wäre es erst gestern gewesen. Das sanfte Licht des Feuers spielte förmlich mit ihrem Körper. Ash beobachtete, wie sie sich auf die Seite drehte und sich etwas zusammen rollte. Eigentlich hatte sie sich nur kurz hingelegt und jetzt schien es als wenn sie eingeschlafen wäre. Sanft lächelte er, als sie leise seufzte. Wenn sie schlief, seufzte sie immer zufrieden. Er hatte es öfter beobachtet und fand es immer unheimlich niedlich, doch hatte er es ihr niemals erzählt.

Ein Regentropfen fiel auf seine Stirn. Verärgert grummelte er und nahm seinen und ihren Mantel hoch, stopfte die nassen Stoffe in eine hintere Ecke des Zeltes und brachte sich ebenfalls in Sicherheit. Leise machte er das Zelt dicht und tastete sich vorsichtig zu seinem Schlafplatz direkt neben ihr. Er wollte sie nicht aufwecken und doch musste er noch dafür sorgen, dass sie in ihren Schlafsack kam. Schließlich war es draußen unheimlich kalt in der Nacht und sie trug nur ein Top, das zudem ziemlich weit nach oben gerutscht war. Er wollte sie erst wecken, doch hatte sich das von selbst erledigt.

-„Ash?“

„Entschuldigung, ich wollte dich nicht wecken“

-„Schon gut, ich habe nur gedöst“

„Okay“

Durch die Zeltwand leuchtete matt das dunkle Blau des Himmels und auf der anderen Seite flackerten die letzten Flammen des Feuers, das nun langsam vom Regen gelöscht wurde. Der Regen prasselte unaufhörlich auf den plastikartigen Stoff des Zeltes, machte ein lautes aber beruhigendes Geräusch. Ash beobachtete, wie Misty ihre Hose auszog und im Schlafsack verschwand. Er tat es ihr gleich, auch wenn er unweigerlich das Gefühl und den Drang hatte ihr Nahe zu sein. Raschelnd legte er sich nieder, atmete tief ein und horchte dem gleichmäßigen prasseln des Regens.

-„Gute Nacht, Ash“

hörte er sie, doch antwortete er nicht. Seine Gedanken kreisten wo ganz anders. In der Dunkelheit hatte er sie fixiert, konnte seine Augen nicht von ihr wenden. Sie war so unglaublich schön. Ihm fielen tausend Momente ein, die ihm so viel bedeuteten. Plötzlich stockte sein Atem.

„Es war mein 10. Geburtstag…“

-„Was?“

verwirrt drehte sich Misty zu Ash, als er anfing zu erzählen.

„Es war die erste Stunde, die ich als Trainer verbrachte…da waren lauter Habitaks und ich habe sie aufgescheucht. Die Dinger haben mich echt gejagt! Pikatchu wurde dabei verletzt und als ich flüchtete bin ich diesen Wasserfall hinab gesprungen…“

Was redete er da? Mit einem fragenden Blick drehte sich Misty auf die andere Seite, sodass sie nun in sein Angesicht sehen konnte. Ein warmes Lächeln zierte seine Lippen.

„Ich weiß nur noch, dass mich etwas gegriffen hatte und plötzlich war ich aus dem Wasser raus und lag ein einem dicken Stein. Mein Kopf schmerzte so sehr von den Schnabelstichen dieser Mistviecher. Und dann sah ich dich…du hattest orange-rotes Haar und diese kurze Jeans mit den Hosenträgern an. Und das gelbe, ärmellose T-Shirt.“

Mistys Herz blieb stehen. Sie erinnerte sich wieder. Sie war da um Wasser Pokemon zu fischen und plötzlich hatte sie etwas am Haken und hatte Ash aus dem Wasser geholt.

„Du fragtest mich, ob alles in Ordnung sei…und ich war so geschmeichelt, dabei meintest du mein Pikatchu und hast mir dafür sogar welche gescheuert.“

Leise lachte Ash

„und dann hast du mich mit deiner weniger freundlichen Art und Weise aufgefordert zum nächsten Pokemon Center zu gehen…Und dann waren da wieder diese Habitak und ich habe mir dein Fahrrad genommen…“

Misty bemerkte wie seine Stimme zittrig wurde. Die Dunkelheit versteckte zwar sein Gesicht, doch konnte sie hören, wie er mit sich kämpfte. Sie selbst bemerkte, wie ihre Hand zitterte, als sie sie zu seinem Gesicht ausstreckte und sanft seine Wange berührte. Diese Erinnerung. Sie bedeutete so viel.

„’Ist alles okay?’ das war das erste, was du jemals zu mir sagtest“

Ash schluckte und schloss unter ihrer Berührung seine Augen. Erstmals seit einigen Jahren spürte er wieder diese Zugehörigkeit. Ihre Hand war so warm und sanft, er bekam eine Gänsehaut. Vorsichtig führte er seine Hand zu ihrer. Es war so still, nur der Regen brach diese Ruhe. Misty spürte, wie sich seine Hand auf die ihre legte und ihre Haut sanft mit seinem Daum streichelte. Es war nur eine kleine, unscheinbare Berührung, doch war sie so atemberaubend schön.

„Mist…ich kann, ich weiß nicht…wie ich etwas Anständiges formulieren kann…ich bin kein großer Redner und…“

Sachte fuhr sie mit ihren Daumen über seine Lippen um ihn zum Schweigen zu bringen, rückte ein Stück dichter zu ihm. Sie wusste, was er ihr sagen wollte. Sie spürte es und es bedeutete so viel. Sie wusste was er für ein Dickkopf war und welchen Stolz er mit sich trug und es war ein schon großer Erfolg und Triumph für sie, dass er es überhaupt versucht hatte. Mehr hatte sie gar nicht von ihm verlangt.

-„Wieso redest du dann noch?“

flüsterte sie leise, während ihre zweite Hand sich unter seinen Kopf schob. Nun war sie so dicht bei ihm, dass sie seinen Atem spüren konnte. Seine Hand hatte sich um ihren Brustkorb gelegt und sein zweiter Arm stützte ihren Kopf, während die zugehörige Hand sachte ihren Nacken streichelte. Nur wenige Zentimeter trennten ihre Lippen, sein Atem strich über ihre Haut. Ihr Puls schoss schlagartig in die Höhe. Vorsichtig lehnte er sich ein Stück vor, sodass sich ihre Lippen trafen. Vorerst sanft und zögerlich. Misty hielt inne, lächelte, während sie ihm mit ihrer Hand die Haare aus der Stirn strich und sie dann zu seiner Schulter hinunter gleiten ließ.

-„Du schuldest mir noch ein Fahrrad…“

flüsterte sie leise und vereinte ihre Lippen erneut.
 

Ash war unsicher. Man merkte es ihm an. Er zitterte ein wenig, während er mit seinen Lippen sanft über den bereits nackten Bauch von Misty fuhr und ihn liebkoste. Sachte wanderten seine Hände über ihren Körper, über ihre Taille und zu ihrer Hüfte. Sie war völlig entspannt. Mit geschlossenen Augen genoss sie jede seiner Berührung, schenkte ihm vollstes Vertrauen. Sie kannten ihre Körper bereits und doch war das Erkunden nun aufregender als jemals zu vor. War es die Angst, es könnte das letzte Mal sein, den anderen so zu spüren? Wer wusste, was morgen bevor stand?

Ashura hatte sich derweil zu Mistyrias Schlüsselbein vorgearbeitet und hinterließ auf ihrer Haut einen kleinen feuchten Streifen, als er mit seiner Zungenspitze darüber fuhr. Zärtlich trafen seine Lippen auf ihren Nacken und küssten, saugten dort sanft ihre Haut, was mit einem leisen Seufzer kommentiert wurde. Sein Herz raste. Ein Schwall von Glückshormonen durchfuhr seinen Körper. Er wollte jetzt nichts anderes. Nur noch sie…sie spüren, schmecken, riechen, lieben…Ihre Lippen trafen sich erneut. Der Kuss brannte förmlich auf den Lippen, sog und war trotzdem unglaublich zärtlich…gewollt und suchend nach Wärme. Lust breitete sich aus, Verlangen nach mehr. Für einen Augenblick versank Ashura in dem gemeinsamen Kuss, doch lies Misty ihn wieder auftauchen. Ihre Augen hatten ihn fixiert und ihre Hände sich um seinen Kopf gelegt. Eine streichelte ihm sachte durch die Haare…es fühlte sich angenehm an, geborgen. Langsam ließ er sich neben sie rollen, zog sie mit rum, sodass sie beide auf der Seite lagen, ihre Körper dicht beieinander. Stumm schauten sie sich nur an, gar leer sogar. Ihre Hand strich immer noch sanft durch seine Haare. Eine Weile verharrten sie so und hielten sich im Arm.

Hatten sie Angst? Einen Augenblick zu erleben, auf den sie 16 Jahre gewartet haben. Jetzt war er da… Was war es, dass sie zögern lies? Im schwachen Licht erkannte Misty lediglich Ashs Konturen.

-„Was ist es?“

fragte sie leise, sanft und strich ihm durchs Gesicht. Es war als könnte sie seine Gedanken lesen.

„Ich weiß nicht“

antwortete er ebenso leise und schloss unter ihrer Berührung die Augen. Sein Verlangen nach ihr war groß. Jahrelang hatte er nur auf sie gewartet und da war sie. Was stimmte nicht?

-„Hast du Angst?“

„Ja“

flüsterte Ash zögerlich und öffnete seine Augen wieder. Er hoffte, dass er sie nicht enttäuschte, er wollte sie…sehr sogar, aber es ging nicht. Tief in seinem Inneren blockierte etwas.

-„Wovor?“

„Ich weiß es nicht“

Misty lächelte warm und strich ihm erneut durchs Gesicht. Sanft zog sie ihn zu sich, sodass er seinen Kopf an ihr nacktes Schlüsselbein lehnen konnte. Sie spürte, wie er seine Arme um sie schlang. Gleichmäßig wie ein Uhrenwerk hörte er ihr Herz schlagen. Für Ash war es unnormal, dass sie ihn im Arm hielt…doch wehrte er sich nicht. Es war angenehm und er bemerkte plötzlich, wie sehr er sie eigentlich vermisst hatte. Ihre Wärme, ihren Körper, den Geschmack ihrer Lippen und ihre sanfte Stimme. Ihren Geruch. Ihre Hand durchfuhr sachte seine Haare.

-„Ist schon gut…“

Beruhigend rieb sie seinen Nacken.

„Ich habe schon so viel kaputt gemacht. Ich will nichts falsch machen“

-„Wir haben Zeit“

flüsterte sie.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-07-13T17:09:08+00:00 13.07.2007 19:09
freut mich, dass es euch so gut gefällt ^^
*sich n Ast schreib*
Von: abgemeldet
2007-07-13T16:53:57+00:00 13.07.2007 18:53
Wahnsinn. Ich musste das in einem Stück durchlesen. Einfach nur WoW!
Ich bin schon so gespannt wie es weitergeht. *warte*

LG
Von: abgemeldet
2007-07-07T22:52:45+00:00 08.07.2007 00:52
Hallöchen, ich hab gerade deine FF gelesen und finde sie einfach nur total geil. Mir gings genauso wie Schnee16 ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen, obwohl ich irgendwie gerade totmüde bin. Einfach nur klasse dein FF, dass ist irgendwie mal was anderes^^

Schreib bitte, bitte schnell weiter

LG Robin
Von: abgemeldet
2007-07-06T14:11:02+00:00 06.07.2007 16:11
hihi ^^
ja, ich bin ja dabei xD habe nur momentan wieder so viel umme ohren..ich setze mich am Wochenende dran ;)
Von:  _schnee
2007-07-05T20:41:32+00:00 05.07.2007 22:41
^geil schreib bitte schnell weiter ich bin einfach nur begeistert ich konnte nicht mehr aufhören deine ff zu lesen^^


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