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Wie früher... [beendet am 6.11. ^^]

von

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Danke für die Kommis ^.^
 

“Ich mag ihn nicht.” Deine Worte sind ein Schlag ins Gesicht. Du stehst in der Küche und machst Tee, wir sind gerade Heim gekommen und ich entledige mich der nassen Klamotten. Selbst die paar hundert Meter, die wir draußen zurückgelegt haben, haben gereicht uns völlig zu durchnässen, aber dafür entschädigt die angenehme Wärme meiner Wohnung völlig. Doch die Wärme verschwindet sofort, als ich deine Worte vernehme, mitten in der Bewegung innehalte.
 

“Wieso?”, gebe ich kühl zurück und will einfach nur die Verletzheit aus meiner Stimme heraushalten. Was könnte es an Zero nicht zu mögen geben? Er ist nett und freundlich und hat die ganze Zeit keinen böses Wort dir gegenüber verloren; nichtmal einen schrägen Blick hat er dir zugeworfen.
 

“Merkst du nicht, wie er sich an dich ranschmeißt?” Du gehst ins Wohnzimmer und setzt das Tablett mit dem Tee etwas heftiger als nötig auf dem Tisch ab, lässt dich unsanft aufs Sofa fallen und beobachtest mich, als ich auf dich zu komme und mich mit einigem Abstand auch darauf setze. “Wie er dich geküsst hat und dir die ganze Zeit solche Blicke zugeworfen hat... und das auch noch in meiner Gegenwart.”
 

“Was heißt hier, in deiner Gegenwart?”, hake ich ungläubig nach. “Er kann mich küssen, wenn das für ihn und mich in Ordnung ist. Davon abgesehen hat er mich nichtmal auf die Lippen geküsst, wo liegt also dein Problem? Und mir sind keine bemerkenswerten Blicke aufgefallen, und selbst wenn, kann Zero immernoch selbst entscheiden wann er wie wen anschaut, oder?”
 

Du schnaubst verächtlich. “Hör dich doch mal an, Kyo! Allein wie du ihn verteidigst sagt doch schon alles...”

Ich senke den Blick und muss mich zusammenreißen, um meine Wut nicht zu zeigen. Wahrscheinlich hast du recht. Aber woher dein plötzlicher Sinneswandel? “Wie war das noch, Die? Wenn es mich glücklich macht, kann ich mich mit Zero treffen, solange ich dich darüber nicht vergesse? Sah es für dich letzte Nacht so aus,als hätte ich dich vergessen?” Aber in Wahrheit wusste ich nur keinen anderen Ort, zu dem ich gehen sollte.
 

“Na gut, Menschen können ihre Meinung ändern. Und ich denke nicht, dass es dir gut tut dich mit ihm zu treffen!” Dein Blick ist ernst und irgendwie kalt. Er macht mir Angst. Mal wieder. Ich will keine Angst vor dir haben, Die! Ich will dir blind vertrauen können, in jeder Lebenslage, in jeder Situation, eben... ganz wie früher!

Als ich wieder spreche kann ich das Zittern aus meiner Stimme nicht ganz verbannen. “Es ist nicht an dir zu entscheiden, was gut und was schlecht für mich ist, Die!” Tränen steigen mir in die Augen, die ich nicht zurückhalten kann; sie machen mich wütend. “Solange zwischen Zero und mir nicht mehr ist als eine völlig normale Freundschaft, hat dich das überhaupt nichts anzugehn!”
 

“Solange? Solange, Kyo?” Ein leises Lachen entkommt dir. “Na, das hört sich doch gut an...”

“Du verdrehst mir die Worte im Mund, Daisuke!” Ich werde lauter und kann nicht umhin etwas verzweifelt den Kopf zu schütteln. Was tun wir hier eigentlich? Ich will nicht mit dir streiten, aber die Art wie du mit mir umgehst, kann ich ebensowenig akzeptieren. Wenn ich es täte, wo läge die Grenze für dich über mich zu entscheiden? Schließlich habe ich immernoch ein eigenes Leben... “Du weißt genau, was ich meine... du weißt das doch...” Die Stimme versagt mit, als ich ein Schluchzen unterdrücken will. Tränen rinnen mir über die Wangen, ohne dass ich sie noch zurückhalten kann. Oder will. Sollst du doch wissen, wie miserabel es mir geht, wenn du solche Dinge sagst!
 

“Was ist los mit dir, Kyo?”, fragst du humorlos lachend. “Was ist los? Kannst du mich nicht ein bisschen verstehen? Was unterscheidet Zero in deinen Augen so sehr von mir?...” Und die nächste Frage, sollte mein ganzes Leben für immer verändern. Ich weiß nicht, ob ich es geahnt habe, geahnt, seit wir dieses Spiel begannen, aber bevor du die Frage ausprichst, beschleicht mich bereits ein dunkles Gefühl der Vorahnung. “... Wieso kann du ihn lieben und mich nicht?”
 

Die Worte verlassen meine Lippen ganz automatisch. “Aber ich liebe dich, Die... ich liebe dich...” Dabei kann ich dir nichtmal in die Augen sehen. Wie erbärmlich bin ich eigentlich? Ich dachte ich liebe dich... aber dann trat Zero in mein Leben und zeigte mir, was Liebe wirklich ist. Dieses Gefühl der Leidenschaft, diese verzehrende Sehnsucht, das strahlende Lächeln, das mich ab dem Moment nicht mehr loslassen will, da ich ihn von weitem sehe, sein Gesicht, dass ich abends beim Einschlafen als letzten im Kopf habe und am Morgen als erstes, wenn ich aufwache. Es tut weh... aber gleichzeitig ist es so unendlich schön... und dabei bemerke ich, dass alles, was zwischen dir und mir bestand, immer nur Freundschaft war. Ein warmes Gefühl der Vertrautheit. Nicht mehr und nicht weniger. Deshalb hat es nie wirklich weh getan.
 

Deine Finger wischen zärtlich die Tränen von meinen Wangen und ganz von allein lehne ich mich gegen diese Berührung. Sie ist so tröstend... wäre es zumindest, wenn nicht du der Urprung wärst. Der Grund für meine Tränen, versucht sie zu trocknen. Was ein Witz... Dein Gesicht ist meinem jetzt ganz nah.
 

“Bitte, Die... lass das...” Ich habe keine Kraft mehr einen vollständigen Satz zu bilden. Das ist wohl auch nicht nötig. Deine Augen sagen mir alles... es sind wieder 'diese' Augen... Mit gesenktem Blick rutsche ich von dir Weg, bis mein Rücken die Seitenlehne des Sofar berührt, die mir somit den Fluchtweg verperrt. Deine Hand schlage ich mit einer schwachen Bewegung zur Seite, doch sie findet sofort wieder den Weg an meine Wange, ist viel zu sanft für das Versprechen, das mir dein Blick in diesem Moment gibt, als ich dir ins Gesicht sehe.
 

Schmerzhaft fest packst du meinen Arm und zwingst mich damit mich umzudrehen, sodass ich schließlich mit dem Oberkörper über die Lehne gebeugt dahocke. Ich wehre mich nicht, denn ich weiß aus Erfahrung, dass es ohnehin keinen Sinn macht. Es würde nur schlimmer... Krampfhaft versuche ich die Tatsache aus meinem Kopf zu verscheuchen, wie du meine Hose herunterziehst und dann geht alles ganz schnell. Es tut kaum weh... täte es nur mehr weh, so könnte ich mich damit wenigstens ablenken, aber mit furcherregender Klarheit spüre ich deine nackte Haut auf meiner, höre das laute Klatschen bei jedem deiner Stöße.
 

Ich weiß, es wird nie wieder so sein wie früher... aber kann ich mir diesen Traum wenigstens aufrecht erhalten? Darf ich ihn behalten, wenn ich schon dich nicht so behalten kann, wie du früher einmal warst? Wird es jemals wieder aufhören? Du bist mir ferner denn je und trotzdem kann ich diesen Wunsch nicht abschütteln, den alten Die wieder zu haben, auch wenn mir klar ist, dass das aussichtslos ist.
 

Irgendwann lässt du meine Hand los, greifst stattdessen in meine Haare, krallst dich so sehr darein, dass es endlich wehtut. Wenn du nur wüsstest, was für einen Dienst du mir in dem Moment tust, obwohl ich ein schmerzerfülltes Stöhnen nicht unterdrücken kann. Wieso sollte ich auch, schließlich interessiert es dich sowieso nicht und ich bezweifle sogar, dass du es überhaupt hörst. Die ganze Zeit sehne ich mich nur danach, dass du endlich soweit wärst... es scheint eine Ewigkeit zu dauern...
 

Als du gehst, siehst du nichtmal mehr zurück. Kein einziger Blick, kein Wort, keine Reaktion, die mir zeigen würde, dass du weißt, was du gerade getan hast. Und ich bewege mich keinen Zentimeter vom Fleck, fühle mich unfähig dazu und sehe auch keinen Sinn darin. Wen interessiert es schon ob ich hier liegen bleibe oder aufstehe oder schlafe oder wache?
 

Lange bleibe ich so liegen. Wider aller Vernunft warte ich darauf, dass du voller Reue zurückkehrst wie letztes Mal. Aber das passiert nicht, es wird nie wieder soetwas geschehen und ich weiß nichtmal warum. Was ist nur aus uns beiden geworden? Ich erkenne dich nicht wieder und mich kannte ich noch nie. Wo ist der lachende, witz-reißende, manchmal ziemlich unsichere Typ hin, den ich damals kennen gelernt habe, als wir alle noch so viel jünger und naiver als heute waren? Was hat dich so verändert, dass deine Zärtlichkeit verloren ging? War ich es? Habe ich dich mit meinen Launen und meinem seltsamen Verhalten so sehr beeinflusst, dass du jetzt dazu fähig bist, deinen besten Freund und Geliebten einfach zu vergewaltigen und morgen zur Arbeit zu gehen, als wäre nichts geschehen?
 

Dann tut es mir unendlich leid. Bin ich wirklich für nichts gut? Am Ende bin ich wohl selbst Schuld... ja, das wird es sein... wie immer eben...
 

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergeht, in der ich mich in diesen allzu düsteren Gedanken verliere, die aber wohl mehr Wahrheit in sich tragen, als ich jemals zu glauben gewagt hätte. So sehr verloren bin ich in dieser anderen Welt, dass ich kaum höre, wie die Wohnungstür zugeworfen wird und blicke erst auf, als ich diese wunderschöne, warme Stimme höre: “Kyo?... Hey, tut mir leid, dass ich einfach so hier reinplatze, aber die Tür war...” Und da steht er in der Tür, sein Gesicht fassungslos und doch schöner als je zuvor, als er mich – mittlerweile zusammengekauert, aber immernoch nicht wieder richtig angezogen – auf der Couch liegen sieht.

“Zero...” Es müssen wohl doch schon Stunden vergangen sein, denn mein Hals ist trocken und meine Stimme ist kaum mehr als ein Krächzen. Der Tee hat längst aufgehört zu dampfen und draußen ist es stockdunkel. Meine Gedanken wollen mir nicht mehr gehorchen, kommen nur langsam vom einem zum anderen. Meine Augen wollen zufallen und ich kann sie nur mit viel Mühe daran hindern.
 

Dann sitzt er vor mir auf dem Boden und umschließt mit seinen weichen, sanften Händen mein Gesicht, lässt den Blick schreckerfüllt über meinen Körper wandern. Ich spüre etwas feuchtes an meinen Beinen, vielleicht Blut, vielleicht... Aber am Ende macht es ohnehin keinen Unterschied, weil es für Zero doch offensichtlich ist, was passiert ist. Am liebsten würde ich vor seiner Berührung zurückweichen, aber selbst meine Muskeln tun nicht mehr, was ich von ihnen verlange. Ich kann nur daliegen und seinen Blick auf mir über mich ergehen lassen und weinen... das kann ich. Mittlerweile dürfte ich keine Tränen mehr haben und ich weiß nicht, ob ich froh darüber bin, dass Zero gerade jetzt hergekommen ist und mich nun so sieht.
 

Aber zum Glück sagt er kein Wort, nimmt nur die Decke vom Sessel, wickelt mich darin ein und drückt mich nah an sich. Selbst wenn es in einer anderen Situation schöner gewesen wäre, erwische ich mich dabei, diese Umarmung irgendwie zu genießen, seine Nähe zu spüren und mir seiner Zuneigung und Sorge in diesem Moment sicher sein zu können. Vielleicht ist es gerade dieses Gefühl, dass mich diese Worte ausprechen lässt, vielleicht ist es auch nur der Wunsch, endlich nach meinen Gefühlen zu handeln. Im Endeffekt macht es ja doch keinen Unterschied mehr.
 

“Zero...”

“Hm?”

Stille.
 

“Ich... muss dir was sagen...”

“Ich hör dir zu, Kyo... Du musst keine Angst haben...”

Stille.
 

“Ich liebe dich, Zero...”



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  KyOs_DiE
2008-06-28T17:46:11+00:00 28.06.2008 19:46
mir tut die auch leid << ich glaube er macht das alles nur weil er so verzweifelt ist..><
Von: abgemeldet
2007-10-27T16:15:14+00:00 27.10.2007 18:15
Ach neiiiin >~< das kannst du mir (naja, eigentlich ja Kyo^^°) doch nicht antun T_T Verlobt! Und ich habe schon auf heiter Sonnenschein für Kyo und Zero gehofft..

Bitte lass Kyo doch noch glücklich werden in dieser ff!
Von:  -aftermath-
2007-10-27T06:58:27+00:00 27.10.2007 08:58
mir tut Die echt leid..
ich hab sowas auch schon durch gemacht..
ist nicht schön, wenn einem so das herz gebrochen wird
aber Kyo zu vergewaltigen ist ja auch nicht besser><


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