Zum Inhalt der Seite

Harry Letum Teil 2

(ABGESCHLOSSEN)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Change

39 >>> Change <<<
 

„Lucas, wo steckst du?“, rief Sirius aufgeregt durch das Haus und rannte die Stufen ins obere Stockwerk hinauf. Seit gut einer Viertelstunde suchte er nach seinen Sohn und hatte keine Ahnung, wo er noch stecken konnte.

„Komm raus!“, wiederholte der Dunkelhaarige und blieb atemlos stehen.

Sirius verstand nicht, warum sich der Junge versteckte. Kopfschüttelnd warf er einen Blick auf die Uhr und seufzte. Wo war eigentlich Harry?
 

Leise öffnete er die Tür zur Bibliothek und entdeckte den anderen am Schreibtisch sitzen. Vor ihm ausgebreitet lagen verschiedene Pergamente, die eins nach dem anderen immer mal wieder in die Hand genommen und darauf erneut abgelegt wurden.

Sirius wusste nicht, um was es ging – hatte es etwas mit dem Ministerium zu tun, waren es private Geldanlagen, die Harry verwaltete…?

„Schatz?“, machte er nun auf sich aufmerksam. Der andere hob den Kopf und lächelte.

„Was gibt es, Liebling?“

„Ich kann unseren Sohn nicht finden!“, beschwerte sich der Jüngere.

Harry sah einen Moment lang verwundert drein, dann legte er den Kopf schief.

„Vielleicht weiß ich, wo er ist. Warte unten, ich kümmer´ mich darum.“

Sirius nickte erleichtert und machte sich auf den Weg in die Küche.
 

---
 

Als Harry in der großen Eingangshalle erschien, wurde er gleich darauf von einer Hauselfe begrüßt.

„Hallo, ist Lucas noch hier?“

„Kleiner Herr Lucas sein bei Master Draco!“, piepste das kleine Wesen und deutete Harry, ihr zu folgen. Was er natürlich auch tat.
 

Sie erreichten das obere Stockwerk, in dem die meisten Privaträume der Familie Malfoy lagen und erreichten letztlich einen kleinen Salon, in dem Lucius und Narcissa verzweifelt versuchten eine Tür zu öffnen.

„Was geht hier vor sich?“, erkundigte sich der Neuankömmling. Das Ehepaar wandte sich im ersten Moment erschrocken, zu Harry um, doch dann wirkten sie nur noch erleichtert.

„Draco hat die Tür magisch verriegelt und wir bekommen sie einfach nicht auf!“, erklärte die Blonde verzweifelt.

„Ich kann wohl davon ausgehen, dass er Lucas´ Abschied nicht gut aufgenommen hat?“

„So kann man das auch sagen“, bestätigte der blonde Mann frustriert.
 

Harry trat an die Tür und lauschte einen Augenblick, ehe er die Stimme erhob.

„Draco? Hier ist Harry! Ich möchte, dass du mich herein lässt. Hast du das verstanden? Wenn nicht, dann werde ich deine Zimmertür sprengen.“

Narcissa starrte ihn fassungslos an.

„Das wirst du doch nicht wirklich tun?!“, fragte sie ungläubig.

„Wenn es erforderlich ist, dann schon“, entgegnete Harry nur.
 

„Du hast fünf Minuten, Draco, ab jetzt!“, meinte Letum noch, dann war es still.
 

Fünf Minuten später gab es einen lauten Knall und zwei geschockte Kinder, nebst den Malfoys. Harry trat wie selbstverständlich durch die entstandene Öffnung und schaute sich in dem Zimmer um. Lucas und Draco standen neben dem Bett und konnten einfach nur mit offenen Mündern starren.

„So, ich bin hier, um dich nach Hause zu holen, Lucas. Dein Daddy macht sich schon riesige Sorgen, weil er dich nicht finden konnte.“

Der Junge kam eilig auf seinen Vater zu und seufzte traurig.

„Das war keine Absicht! Es ist nur so… Draco will mich nicht gehen lassen!“

Harry nickte wissend.

„Das haben mir seine Eltern schon gesagt.“

Mit diesen Worten wandte er sich an den kleineren Jungen.
 

„Draco, ich kann verstehen, dass du traurig bist, weil du Lucas jetzt länger nicht sehen kannst. Dennoch musst du jetzt tapfer sein und bis zu den nächsten Ferien warten. Lucas muss jetzt zur Schule gehen, die du in ein paar Jahren auch besuchen wirst. Verstehst du?“

Der Blonde hatte mittlerweile ein schmollendes Gesicht und seine Augen zeigten noch etwas Trotz, aber er schien zu wissen, dass er gegen den Mann vor sich keine Chance hatte. Nicht mal, wenn er ihn mit großen, traurigen Augen anblicken würde – und das klappte bei seinen Eltern normalerweise immer!
 

„Gut, dann winkt euch noch mal, denn wir müssen los.“

Die Kinder hoben die Hände, der eine leicht lächelnd, der andere mit tränenden Augen.

„Tut mir leid wegen der Umstände“, wandte sich Harry an die anderen beiden, die nur still zugesehen hatten.

„Die Tür kann man magisch reparieren“, wies der Dunkelhaarige noch hin und war dann auch schon mit seinem Sohn verschwunden.
 

---
 

Als die kleine Familie am Bahnhof Hogsmead ankam, herrschte reges Treiben. Lucas´ Augen waren riesig und voller Begeisterung, aber auch etwas traurig, weil sein Onkel Remus nicht dabei war. Warum hatte er auch unbedingt eine Stelle als Lehrer in Bulgarien annehmen müssen?!

So tief in Gedanken versunken, erschrak er, als eine sehr laute Stimme über das Gleis hallte, die ihn gewaltsam in die Gegenwart zurückbrachte. Sein Blick suchte die Umgebung nach der Ursache ab und blieb an einem sehr großen Mann mit Bart hängen.

„Das ist Hagrid, er ist der Wildhüter hier und unterrichtet auch Pflege magischer Geschöpfe“, erklärte ihm Sirius grinsend.

„Und ist er nett?“, wollte der Junge etwas unsicher wissen. Einen so großen Mann hatte er noch nie gesehen…

„Sofern du ihm nichts tust, tut er dir auch nichts. Hagrid ist ein guter Kerl und Freunden gegenüber loyal“, versicherte Harry.

Lucas nickte nur.
 

Langsam bahnten sich die drei einen Weg durch die Massen, wobei sie immer näher zu dem Halbriesen kamen. Harry entging dabei nicht, dass Sirius sich aufmerksam umsah.

„Er ist noch nicht alt genug für die Schule, Schatz.“

Ertappt sah der Jüngere ihn an und seufzte.

„Ja, ich weiß.“

Dass sie neugierig von ihrem Sohn beobachtet wurden, bemerkten sie nicht.
 

Nahe bei Hagrid war Familie Letum stehen geblieben und Sirius hatte sich in die Hocke begeben, um mit seinem Sohn zu sprechen.

„Willst du auch mit den Booten zum Schloss fahren? Die Chance dazu hast du nur einmal, nämlich am Anfang deiner Schulzeit“, lächelte Sirius.

Der Elfjährige legte den Kopf schief und überlegte.

„Ja, Boot!“, erklärte er und strahlte seine Eltern an. Diese lächelten zurück.

„Na, dann mal los!“
 

„Hallo, Hagrid!“, begrüßte Harry den Halbriesen freundlich.

„Ach, hallo! Was führt ´n euch her?“

„Unser Junge“, wies der Auror hin und legte eine Hand auf Lucas´ Kopf.

„Na sowas! Dich hab´ ich gar nich´ geseh´n“, lachte er laut auf.

„Er will mit den Booten fahren, also würden wir ihn dir ab hier überlassen. Pass gut auf ihn auf!“, mischte sich nun auch Sirius in das Gespräch ein.
 

---
 

Lieber Dad, lieber Papa,
 

es ist unglaublich toll hier! Wart ihr eigentlich mal im Ravenclawturm? Außer, dass alles blau ist, ist es echt schön. Ich habe auch schon einige Geheimgänge erkundet, die auf der Karte eingezeichnet sind. Aber ich muss immer aufpassen, weil dieser Hausmeister mit seiner Katze überall schnüffelt.

Trotzdem freu ich mich, dass du mir die Karte mit gegeben hast, Dad. Die ist genial! Und ich werde sie auch keinem zeigen, versprochen.
 

Der Unterricht ist bis jetzt auch wirklich toll. Obwohl Geschichte ja wirklich… Muss ich da drin bleiben? Wenn ihr da was drehen könntet, wäre das nicht schlecht.

Zaubertränke macht mir aber am meisten Spaß, obwohl Verwandlung und Verteidigung auch nicht schlecht sind.

Manchmal darf ich abends noch zu Onkel Sev, dann helfe ich ihm, wenn er was braut. Aber das ist dann immer heimlich, weil das keiner wissen soll. Ich versteh nur nicht warum?
 

Haben eigentlich eure Zimmerkammeraden auch immer so geschnarcht? Derrik und Mik tun das dauernd! Kann ich nicht ein Einzelzimmer bekommen? Es ist eh schon so eng!

Bitte!
 

Ich hab euch lieb,
 

Lucas
 

Sirius und Harry mussten lachen, als sie die Stelle mit der Schnarcherei lasen. Sie wussten beide aus Erfahrung, wovon ihr Sonnenschein da redete. Nichts desto trotz musste er da durch.

Insgesamt waren sie beide aber froh, dass Lucas positiv eingestellt war und sich freute endlich auf die Schule zu gehen. Es stand außer Frage, dass er großes Potential hatte, wenn man bedachte, wer sein Vater war.
 

---
 

In den nächsten zwei Jahren geschah nichts, das als Negativ gewertet hätte werden können. Jedenfalls, wenn man Sirius fragte. Lucas machte die Schule weiterhin Spaß, auch wenn er wie jeder andere Schüler öfter schimpfte. Dafür freute er sich natürlich immer besonders auf die Ferien. Denn dann war auch Remus zu Hause.

Die Tatsache, dass sein bester Freund aus Schultagen nur noch selten da war, stimmte den ehemaligen Black traurig. Natürlich war ihm bewusst, dass Remus hier keine Chance auf Arbeit gehabt hätte und dass er froh sein konnte, dort eine bekommen zu haben. Umso glücklicher waren Vater und Sohn, wenn sie den Werwolf in den Ferien vereinnahmen konnten.

Voldemort hatte in der letzten Zeit auch nicht mehr allzu viel angestellt und sonst gab es nichts, das schlimm gewesen wäre. Einzig Severus´ seltene Besuche verwunderten ihn etwas, schließlich war er bis vor einem Jahr noch recht oft da gewesen.
 

Harry hingegen hatte einiges um die Ohren gehabt. Es gab geheime Todesserjagten, Versammlungen und Vereinbarungen. Und dann war da noch der Phönixorden.

Bisher hatte er es, Merlin sei Dank, erfolgreich geschafft seinen Partner möglichst aus dem Gröbsten raus zu halten. Wenn es hoch kam, hatte Sirius in den letzten beiden Jahren vielleicht fünf oder sechs Versammlungen beigewohnt, und das war gut so.

So hatte er nichts von den vielen Toten mitbekommen, die durch das Ministerium unter Verschluss gehalten wurden, um keine Massenhysterie auszulösen. Zudem waren es meist Muggeldörfer und nur vereinzelt Zauberer oder Hexen gewesen – nicht, dass das die Morde rechtfertigen würde.
 

Viel mehr Sorgen machte er sich um Severus. Seine Veränderung hatte sich viel schneller vollzogen als er angenommen hatte. Andererseits hatte er auch nicht daran gedacht, dass sein junges Ich schon in zwei Jahren nach Hogwarts kommen würde. Damals war sein Professor eine gemeine Fledermaus gewesen!

Sein `kleiner Bruder´ berichtete ihm stets von den Aufträgen des Dunklen Lords und was im Orden vor sich ging. Nicht selten war der junge Mann zusammengebrochen, weil die Ausmaße der Geschehnisse ihn so mitgenommen hatten. Morde begehen zu müssen, damit hatte Severus nicht so schnell gerechnet – und wenn er ehrlich war, gar nicht. Schließlich hatte ihn der Unnennbare doch als Giftmischer haben wollen.

Aber darüber waren seine Aufgaben schon längst hinaus gegangen…

Folterungen hatte er zusehen müssen, manche selbst durchführen. Manchmal hatte Harry sogar Beruhigungstränke verwendet, damit Severus wenigstens ein wenig Ruhe finden konnte.
 

Reue erfüllte ihn, dass er Severus zu einem Spion gemacht hatte. Er machte sich selbst Vorwürfe, weil er nicht hatte verhindern können, dass der anderen zu einem Todesser gemacht worden war. Manche der Erinnerungen, die besonders schlimme Auswirkungen auf den Jüngeren hatten, hatte er sich selbst angesehen.

Danach hatte selbst Harry, der einen langjährigen Krieg und ein riesiges Gemetzel hinter sich hatte, sich zusammen reißen müssen. Es war seine Aufgabe Severus beizustehen, denn er war der Einzige, der das konnte.
 

Zudem kam, dass Severus genau wusste, dass sein Leid ihn veränderte. Dass er, wie Harry es ihm vorhergesagt hatte, eine Maske, eine dicke Schutzmauer um sich errichtete. Er war kalt, sarkastisch und unfair. Und das setzte ihm zu.

Sein Wunsch war es gewesen, eben genau so nicht zu werden.
 

Harry wusste, dass Lucas auch schon aufgefallen war, dass etwas nicht mit seinem Paten stimmte. Und er wusste, dass er mit seinem Sohn reden musste, dass er ihm erklären musste, dass Severus ein großes Opfer brachte, über das er nicht reden konnte.

Harry war klar, dass er das bald tun musste.
 

---
 

Dieses bald kam nur eine Woche später. Es waren Ferien und Lucas kam nach Hause, um Weihnachten zu feiern. Sirius war mit Remus unterwegs, um Einkäufe zu erledigen, so dass Harry Zeit hatte mit seinem Sohn zu reden.

„Hey, was machst du gerade?“, erkundigte er sich, als er das Kinderzimmer betrat.

„Ich hab gleich mit den Hausaufgaben angefangen, damit ich die nicht am Ende machen muss“, grinste Lucas triumphierend.

Lachend setzte sich der Ältere, denn das konnte der Junge nicht von Sirius haben! Und wenn er es sich eingestand, auch nicht von ihm. Hausaufgaben waren ihm immer ein Greul gewesen.

„Ich muss mal mit dir reden, Sonnenschein“, lenkte Harry wieder die Aufmerksamkeit auf sich.
 

Lucas kam irritiert zu ihm herüber und setzte sich auf den Teppich vor seinem Vater.

„Du hast in deinen Briefen geschrieben, dass du dir Sogen um Severus machst“, begann er und wartete auf eine Reaktion. Der Junge nickte nur.

„Weißt du, Severus hat sehr viele Aufgaben, neben denen als Lehrer. Und diese Aufgaben fordern sehr viel von ihm. Das alles muss er heimlich tun, damit es auch funktioniert. Verstehst du das?“

Lucas nickte zaghaft und schüttelte dann den Kopf.

„Nein, eigentlich nicht. Was muss er denn machen, dass er so oft schlecht gelaunt ist?“

Harry seufzte.

„Das ist eines der Probleme, er darf nicht darüber reden. Und was er tun muss, das willst du nicht wissen. Es ist zum Schutz vieler Menschen, auch zu deinem.“
 

„Zu meinem auch? Oh… Aber, darf er mit überhaupt niemandem reden?“

„Doch, er spricht mit mir. Ich weiß, welche Dinge er erlebt. Und diese Dinge nehmen ihn mit, weshalb er sich so abschirmt. Lucas, es ist wichtig, dass du weißt, dass er dich lieb hat, egal was er in der Schule tut oder sagt.“

Der Junge nickte.

„Kann ich ihm irgendwie helfen?“

„Ich bin mir nicht sicher. Aber wenn er dir nach wie vor erlaubt ihn abends zu besuchen, dann geh hin. Bestimmt freut er sich, dass du ihn weiterhin lieb hast, auch wenn er sich verändert. Und das wird er.“

Nun wirkte der Kleine noch verwirrter.

„Aber er hat sich doch schon verändert!“
 

Harry strich seinem Sohn über den Kopf und lächelte traurig.
 

„Das ist erst der Anfang…“
 


 

So, wie gefällt euch das Kapitel? Wie ihr gesehen habt, habe ich einen Zeitsprung gemacht. Schließlich soll die Geschichte auch mal ein Ende finden.

Bye, Mitani



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Haeufchen
2010-03-06T13:37:01+00:00 06.03.2010 14:37
Das Ende fand ich besonders gut. );
Wenn auch traurig...
Von:  ai-lila
2010-02-20T13:29:43+00:00 20.02.2010 14:29
Hi~~

Das war wiedermal ein klasse Kapi.
Freue mich schon auf das Nächste.
lg deine ai
Von:  Miss-JDox
2010-02-17T12:36:17+00:00 17.02.2010 13:36
NEIINN
du hörst mal wieder an einer spannenden stelle auf..^^
ohhhh ich würde so gern dass severus nen partner bekommt... vllt harry ??? ^^ also den neuen harry ;P

obwohl.. is sev nich hetero..?? oh man.. lass dir was für den armen sev einfallen ;)))

freu mich aufs nächste kap :D
Von:  Terra-gamy
2010-02-15T20:06:25+00:00 15.02.2010 21:06
Ich bin mal gespannt wie das ganze mit voldemord endet, aber vorher will ich natürlich noch wissen, wie Harry und Draco auf die Schule kommen^^


Zurück