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Harry Letum Teil 2

(ABGESCHLOSSEN)
von

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Blood and tears

37 >>> Blood and tears <<<
 

Es waren mittlerweile mehrere Wochen vergangen und der Alltag hatte die Trauernden wieder eingeholt.

Leider hatten sich auch die Schreckensberichte in den Zeitungen vermehrt, in denen regelmäßig stand, dass die Todesser – zumindest der Teil, der sich weigerte zu glauben, dass der Dunkle Lord besiegt worden war - aktiver denn je waren. Der Tod des jungen Potterpaares war für sie eine Art Zeichen, dass der Krieg beinahe schon gewonnen war. Nicht wenige Muggeldörfer waren ihnen bereits zum Opfer gefallen.
 

So war es nicht verwunderlich, dass Zaubereiminister Bernstein Briefe an Harry schickte, in denen er ihn um Hilfe bat. Sirius war absolut dagegen, er hatte Angst, dass seinem Partner etwas geschehen könnte. Die Depression, in der Harry seit dem Tod von James und Lily steckte, war Besorgnis erregend. Oft saß er stundelang einfach da und tat nichts, reagierte auch auf niemanden. In anderen Situationen rastete er dann beinahe komplett aus.

Sirius war der Meinung, dass er ihn vor sich selbst schützen musste, aber das war schwerer als gedacht.
 

Auch heute war wieder einer dieser Brief gekommen, den Sirius nicht rechtzeitig hatte verstecken können. Natürlich hatte Sirius versucht mit ihm zu reden, aber das Ergebnis seines Versuches war, dass die Diskussion zwischen ihm und Harry nun schon genauso lange dauerte wie der Ältere zum Aufbruch bereit war.
 

„Bitte, lass das, bleib zu Hause! Du bist nicht du selbst, verdammt! Außerdem will ich nicht, dass dir etwas geschieht und Lucas und ich dann alleine dastehen!“, versuchte es Sirius wie schon zuvor, doch langsam verließ ihn die Kraft.

„Wenn ich nichts zu tun habe drehe ich durch, Sirius! Verstehst du das denn nicht?“, entgegnete Harry verzweifelt.
 

Sirius ließ sich auf den Sessel fallen und starrte den anderen einfach nur an - keinen Schritt war er weiter gekommen…

„Hör zu, mir wird nichts passieren, das verspreche ich! Außerdem werde ich mich garantiert nicht von irgendeinem dahergelaufenen Todesser töten lassen! Ganz im Gegenteil, ich werde denen zeigen, mit wem sie es zu tun haben.“

Die Kälte in der Stimme des Älteren schreckte Sirius nur noch mehr auf. Es war ihm nicht wohl bei dem Gedanken, dass Harry in seinem derzeitigen Zustand wirklich dazu in der Lage war, jemanden zu töten - unter normalen Umständen würde er es ihm wirklich niemals zutrauen.

Harry war tatsächlich mächtig, das hatte er schon mehrmals eindrucksvoll bewiesen, aber er war nicht der Typ Mensch, der wahllos tötete, einfach aus dem Grund, weil er so viel Macht besaß. Aber gerade im Moment schien er weit von dieser Einstellung entfernt…
 

„Ich will nicht, dass du gehst!“, protestierte Sirius in einem letzten Versuch, den anderen umzustimmen.

„Schatz, ich passe auf mich auf, okay?“

„Nein!“

Harry warf die Arme in die Luft und schüttelte den Kopf, dann wandte er sich um:

„Ich bin heute Abend wieder da!“

So verschwand er lautlos und ließ einen verzweifelten Sirius zurück.
 

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Die nächsten Wochen waren nicht besser. Es kamen weiterhin regelmäßig Briefe aus dem Ministerium, Sirius versuchte sie zu verstecken, doch es gelang ihm nicht immer.

Zudem häuften sich mittlerweile die Berichte in den Zeitungen über Kämpfe zwischen Todessern und Unbekannten, die stets blutig und tödlich endeten, zu einem Berg der Größe Mount Everest. Die Tatsache, dass Harrys Kleidung genauso regelmäßig voller Schmutz und getrocknetem Blut war, ließ Sirius sich nicht besser oder sorgloser fühlen.
 

Sirius fragte sich, wie alles weiter gehen sollte. Es war, als hätte irgendjemand einfach willkürlich entschieden, dass ihr Leben eine neue Laufbahn nehmen sollte. Wobei der Jüngere sich sicher war, dass sein Partner einen zerstörerischen Weg eingeschlagen hatte, einen selbstzerstörerischen Weg - und das war beängstigend.

Der andere blieb immer länger fort, tagelang, und wenn er zurückkehrte, dann sah er sehr kraftlos aus. Auffällig war jedoch, dass seine Aggression verschwunden war und erst nach ein paar Tagen wieder kehrte…

Harry war in diesen Phasen leicht reizbar, nicht selten hatte der ehemalige Black Scherben reparieren müssen. Dass der Ältere bemüht war sich zusammenzureißen war offensichtlich, doch es reichte ihm nicht, so dass er sich jedes Mal auflöste und erst zurückkam, wenn er sich wieder beruhigt hatte.
 

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„Liebling?“, flüsterte Sirius abends, als er sich neben seinen Mann legte. Der heutige Tag war genauso verlaufen wie einige davor. Harry hatte einen Brief aus dem Ministerium gelesen und war daraufhin verschwunden.

Den kompletten Tag war er nicht zu Hause gewesen und erst zum Abendessen hatte er wieder zurück gefunden. Sirius war außer sich vor Sorge gewesen und Lucas hatte die Spannungen natürlich auch mitbekommen.

Es konnte nicht weitergehen wie es war. Alleine schon wegen ihrem Sohn, denn Lucas wurde langsam aber sicher zu sehr mit dieser Situation belastet. Heute erst hatte er ihn wieder beruhigen müssen, weil sein Papa nicht gekommen war, als er nach ihm gerufen hatte.
 

„Harry, wir müssen reden. Hörst du?“, flüsterte Sirius.

„Geht es darum, dass ich das Ministerium unterstütze?“, kam die Antwort.

„Ja, auch. Aber mir geht es in erster Linie um Lucas.“

Der Ältere drehte sich um und schaute seinen Partner aufmerksam an.

„Was ist mit ihm? Ist er krank, hat er sich verletzt oder hat ihm jemand wehgetan?“, fragte Harry und stützte sich auf seinen linken Arm, seine Stimme frostig.

„Ja, du tust ihm weh!“, entgegnete Sirius ernst und erhielt einen ungläubigen Blick.

„Ich?“

„Natürlich du! Ständig bist du weg, du kümmerst dich gar nicht um ihn!“

Harrys Augen wurden matter, dann schloss er sie und sank auf den Rücken zurück.

Der Jüngere wusste nicht, was er davon halten sollte.

„Bin ich so schlimm? Ich will euch doch nicht wehtun…“, flüsterte Harry leise mit heiserer Stimme.
 

Sirius seufzte und kuschelte sich an seinen Mann, um ihm Halt zu geben.

„Ich weiß, dass du das nicht absichtlich machst, aber dann hör auf mich, wenn ich es dir versuche zu sagen.“

Mit trägen Bewegungen schloss Harry seine Arme um den anderen und festigte den Griff. Sirius kam diese Handlung so hilflos vor, dass er sich nur noch enger schmiegte und über den Arm des anderen streichelte.

„Versprich mir bitte, dass du nicht ständig wegläufst, wenn du wütend wirst, weil die Todesser wieder etwas verbrochen haben. Und hör auf zu springen, wenn das Ministerium was von dir will“, bat der junge Mann mit sanfter Stimme, aber dennoch nachdrücklich.

„Ich bin nicht wegen des Ministeriums gesprungen, die waren mir schon immer egal. Ich bin gegangen, weil ich Voldemort in den Wahnsinn treiben will. Er weiß, dass ich es bin, der seine Truppen vernichtet, da bin ich mir sicher…“, antwortete Harry fast schon im Traumland versunken, so dass er auch nicht bemerkte, was er gerade gesagt hatte.

Sirius hingegen hatte sehr wohl verstanden und er kniff die Augen zu. Seine Vermutungen hatten sich bestätigt: Harry hatte diese Blutbäder angerichtet!
 

Dann blinzelte er aber. Es irritierte ihn, dass Harry meinte, Voldemort würde es ärgern seine Todesser verlieren zu sehen. Der Dunkle Lord war doch tot! Wie konnte ein Toter sich darüber aufregen oder in den Wahnsinn getrieben werden?

Er verstand nicht, was Harry damit meinte, aber sicherlich würde er es herausfinden. Irgendwann…

Damit schlief auch er endlich ein.
 

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Etwas in seinem Gesicht weckte Harry am Morgen und als er die Augen aufschlug wusste er, dass es Lucas war. Mit seinen kleinen Händen hatte er ihm ins Gesicht gepatscht.

„Guten Morgen, mein Sonnenschein“, murmelte der Mann und zog den Jungen in seine Arme, der vergnügt lachte.

Sirius stand an der Schlafzimmertür und betrachtete das Bild. Hatten seine Worte Harry also erreicht…
 

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Am Morgen sorgte eine Explosion in Muggellondon für helle Aufregung und ein Extrablatt des Tagespropheten - hatten doch mehrere Menschen ihr Leben verloren.

Während die Feuerwehr und Polizei noch damit beschäftigt waren das Chaos in den Griff zu bekommen und dann zu beseitigen, herrschte im Zaubereiministerium dicke Luft. Es war eindeutig, dass die Explosion durch Magie verursacht worden war, doch wer sie ausgelöst hatte, stand in den Sternen.
 

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Sirius und Remus saßen gerade am Küchentisch, als sie diese Neuigkeit lasen. Als Harry wenig später mit staubiger Kleidung den Raum betrat, ahnte der Dunkelhaarige Schlimmes.

„Da waren die Reporter aber schnell“, stellte der Kopfgeldjäger wenig erstaunt fest und ließ sich auf einen Stuhl sinken.

„Du denkst jetzt bestimmt, dass ich wieder auf Todesserjagd war, stimmt´s?“, wandte sich Harry an seinen Mann. Der nickte.

„Falsch!“

„Was hast du dann getrieben?“, erkundigte sich Remus.

„Ich war auf Rattenjagd!“, verkündete Harry, während in seinem Blick die Genugtuung glänzte.

„Ratte? Meinst du damit Wurmschwanz?“, wollte Sirius wissen. Sein Mund war plötzlich staubtrocken und er fühlte sich mehr als unwohl.

„Wen denn sonst? Hab ihn aber leider nicht erwischt. Dafür hat er aber ein paar Menschen in die Luft gesprengt.“
 

Die beiden anderen waren sprachlos. Trotzdem Peter Lily und James verraten hatte, war es ein bedrückendes Gefühl zu wissen, dass er beinahe gestorben wäre. Sie hatten einige Jahre mit ihm verbracht und es hatte eine Verbindung gegeben, auch wenn sie sehr schwach gewesen sein mochte.

„Wirst du ihn weiterhin jagen?“, fragte Remus zaghaft.

„Nein, er wird in siebzehn Jahren sein Ende finden. Für die nächsten dreizehn Jahre wird er untertauchen und nicht wagen sich zu zeigen. Er weiß, dass ich auf ihn warte, weiß, dass ich ihn töten werde. Vielleicht nicht heute, aber eines Tages und er wird nicht wissen, dass ich es bin…“
 

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Peter Pettigrew saß in der Kanalisation Londons und leckte sich seine Wunde. In seiner Rattenform mochte es nicht ganz so schlimm sein, aber dennoch hatte er seinen kleinen Finger verloren. Die Explosion hatte Muggel mit sich gerissen und wenn er Glück hatte, dann auch Letum. Falls nicht, dann würde er bestimmt bald in Azkaban verrotten.
 

Nun aber musste er weiter, fort aus London und einen Ort finden, an dem er seine Zeit verbringen konnte. Sein Herz klopft noch immer schnell, getrieben vom Adrenalin und wartete nur darauf, sich zu beruhigen.

Die Jagd, die Letum mit ihm veranstaltet hatte, war wirklich grausam gewesen.
 

Eigentlich hatte er im Tropfenden Kessel nur etwas trinken wollen, doch da hatte ihn jemand angesprochen.

„Bestell was Gutes, es wird dein Letzter sein“, hatte er gesagt. Niemals im Leben würde er diese Stimmte vergessen. Letum hatte eine Kälte ausgestrahlt, die er noch nie gefühlt hatte – nicht mal, als er auf Hogwarts von ihm bedroht worden war.

Den Kopf hatte er nicht gewagt zu drehen, stattdessen war er aufgestanden und langsam zur Tür gelaufen, als er sie erreicht hatte, war er losgerannt.

Sein Fehler war wohl gewesen, dass Letum London doch besser kannte als er angenommen hatte. So verlief die Flucht durch mehrere Stadtteile, wobei er auch immer wieder disapparierte - egal wohin, Letum hatte ihn stets gefunden.
 

Wie oft er bei dieser Aktion gestolpert und hingefallen war, wusste Peter nicht mehr. Eigentlich wollte er sich auch nicht daran erinnern. Der Dreck klebte ohnehin noch an seiner Kleidung und dazu saß er in diesem stinkenden Loch.

Wie gut, dass er gelernt hatte ein Animagus zu sein, ansonsten hätte er den heutigen Tag bestimmt nicht überlebt.

Dass Letum ihn – wenn er überlebt hatte - nach der Explosion entkommen lassen würde, hatte er allerdings nicht gedacht. Vor allem, da er ihn doch quer durch die Stadt gejagt hatte. Den Sinn dahinter kannte Peter wirklich nicht, aber er war dankbar für diese Atempause. Wenn er Pech hatte, würde ihm Letum – wenn er überlebt hatte - bald schon an anderer Stelle auflauern.

Nein, nein…, dachte Peter, der wird in Azkaban verrotten.
 

Dennoch blieb die Angst in seinen Knochen. Er musste unbedingt einen Ort finden, an dem er immer auf dem neusten Stand blieb. Am besten suchte er sich eine Zauberfamilie aus, denn dann hätte er stets die Möglichkeit den Tagespropheten zu lesen. Und auch aus den Unterhaltungen würde er Wissenswertes erfahren.

Langsam und hinkend machte er sich auf den Weg an die Oberfläche. Zuerst einmal musste er zurück in die Zauberwelt, in die Winkelgasse. Und dort würde er sich dann eine Zauberfamilie aussuchen, bei der er bleiben könnte.
 


 

Sorry, dass ich so lange gebraucht habe, bin in letzter Zeit nicht in so guter Verfassund gewesen und musste mich erst ein wenig erholen!

Das Kapitel ist ein wenig kürzer als sonst, dafür gibt es im nächsten dass einen Zeitsprung. Mal schauen wie weit.

Bye,



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Miss-JDox
2009-12-15T20:48:18+00:00 15.12.2009 21:48
jaaaaa endlich !!!! :DDD

NEUES KAPPPPP :DDDD
es war sehr gut :) ich freu mich aufs nächste.. :D

bin mal gespannt wie es weiter geht mit harry und wurmschwanz :D
Von:  Jua-Chan
2009-12-13T17:27:07+00:00 13.12.2009 18:27
das kapi war klasse!
hast das prima hinbekommen mit wurmschwanz.
ich frag mich was siri auf harrys kommentar antworten wird.
armer harry. es muss echt schwer für ihn sein. ich würde ja wahnsinnig werden.
bin gespannt was als nächstes passiert.
Von:  Haeufchen
2009-12-13T16:53:13+00:00 13.12.2009 17:53
Jippi! XD
Zeitsprung is gut!
Das Kapitel hier gefiel mir auch.
Bin gespannt, wie sich weiter eins ins andere reiht!


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