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Schließ die Augen, und du wirst sehen...

One Shot
von

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Vorwort
 

So, wieder ein recht kurzer One Shot - eigentlich nur eine Szene. Leider hab ich durch die Magisterarbeit momentan keine Energie für längeres *heul*
 

Gut. Diesen One Shot/Szene hatte ich geplant, um meinen RPG-Charakteren näher zu kommen. Ich war mir noch nicht so wirklich im Klaren darüber, was die beiden denn für Charakterzüge haben - im Groben schon, doch das war mir zu oberflächlich.
 

Im RPG "Der Pfad ins Ungewisse" sind die Hexe Leha und der Walddämon Sul Todfeinde. Es hat eine Vorgeschichte, die lange zurück liegt und die ich aufgrund des Handlungsverlaufes des RPGs natürlich nicht verraten werde.
 

Dieser OS ist ein Rückblick - die beiden stehen sich gerade gegenüber, ohne sich schaden zu können, da ein magischer Bannkreis, den Leha um ihr Teritorium errichtet hat, jede Handlung unterbindet.

Sul hat gerade zwei Leute losgeschickt, die die Hexe entgültig vernichten sollen, da diese den Wald der Walddämonen vernichtet. Leha hingegen hat kurz zuvor einen Angriff gegen Sul und seine Leute gemacht.
 

Jetzt stehen sie sich giftend gegenüber, würden den anderen jetzt liebend gerne zerstören, können es aber nicht. Und für einen Bruchteil einer Sekunde kommt diese Erinnerung hoch...
 


 


 

Schließe deine Augen, und du wirst sehen...
 

Der Wind zerrt stürmisch an den Blättern der Bäume, versucht sie von den Zweigen zu reißen.

Wild wehen ihr die langen Haare ums Gesicht, während sie barfüssig den schmalen Pfad zwischen den dichtstehenden Bäumen entlang geht. Ein Pfad nur für die, die wissen wo er hinführt. Es ist warm, trotz des Sommersturms.

Die Frau hat ihr Ziel erreicht, ohne sich noch einmal umzusehen, entkleidet sie sich langsam.

Geschmeidig fallen die braunen Haare mit den auffälligen weißen Strähnen ihr über die hübschen Schultern. Vorsichtig testet sie die Temperatur mit den Füßen, bevor sie erste Schritte hinein geht. Das dunkle Wasser des abgelegenen Waldsees reicht ihr nun bis zum Bauchnabel. Ihre alabasterfarbene Haut schimmert darin hell. Plötzlich schaut sie auf, glaubt, etwas gespürt zu haben, doch kann sie am Ufer nichts entdecken. Sie geht weiter hinein, bis ihr das Wasser über die Schultern reicht. Sie schließt die Augen, legt den Kopf in den Nacken und taucht in das kühle Nass unter. Beim Auftauchen starren sie ein gelbes Augenpaar an. Erschrocken zieht die junge Frau die Luft ein und bedeckt ihren Oberkörper.

Der Walddämon steht schon knietief im Wasser. Er trägt eine dunkle Hose aus gegerbten Leder, der muskulöse Oberkörper frei und nur an den Unterarmen Schienen, die mit dünnen Lederbändern befestigt sind. Die halblangen dunklen Haare mit den gelb-roten Strähnen stehen wild ab. Die für die Walddämonen typische chamäleonartige Haut schimmert braun-grün und hat nun unterhalb des Bauchnabels die Farbe des Waldsees angenommen.

Den Kopf schiefgelegt, betrachtet er die Frau vor sich im Wasser, die ihn regungslos anstarrt.

Alles scheint stillzustehen in diesem Moment. Sogar die Vögel schweigen.

Dann das Rauschen des Wassers, dass zurückgedrängt wird durch Beine, die sich wieder in Bewegung setzen.

Er hat sie schon fast erreicht, noch ein kleines Stück und sie regt sich noch immer nicht, hält nur verängstigt die Luft an und lässt den Fremden nicht aus den Augen. Der Walddämon hält inne, nur noch ein halber Meter trennt sie voneinander. Der Atem der Frau geht schnell, er sieht, wie ihre Brust sich unter Wasser hebt und senkt. Er ist so nahe, dass sie die schlitzförmigen roten Pupillen in den gelben Augen sieht. Als er blinzelt, schließen sich die Lider senkrecht. Doch diese Augen sehen jetzt nicht mehr so bedrohlich aus. Sein Blick ist nicht angriffslustig, sondern neugierig. Es ist der Blick, der alles genau betrachtet und sich einprägt.

Er steht direkt vor ihr, seine muskulösen Schultern ragen noch aus dem Wasser, während sie bis zum Hals bedeckt ist. Sie spürt das Kribbeln der Blasen an ihrem Körper, als er langsam seinen Arm anhebt. Seine Hände sind groß, mit spitzen Krallen an den Fingern. Die Haut schimmert jetzt in verschiedenen Blautönen, hat sich der Farbe des Sees angepasst. Als der Walddämon sich mit der rechten Hand ihrem Gesicht nähert, zuckt sie kurz. Er zögert, doch es kommt kein Schreien. Vorsichtig berührt er ihre blasse Wange. Überrascht bemerkt er, wie zart ihre Haut ist. Ein Laut, einem Seufzen gleich und er zieht die Hand erschrocken zurück. Eine seiner Krallen hat sie leicht verletzt, aus einem länglichen Kratzer kommt Blut. Doch die Frau hat nur den Kopf seitlich gewendet und das Gesicht verzogen. Der Dämon sucht ihren Blick, sie erkennt einen entschuldigenden Gesichtsausdruck. Erneut will er sie berühren, zögert, die Finger fast zittrig. Mit Bedacht, dass die Krallen die feine Haut nicht verletzen, tastet er nach ihrem Gesicht. Streichen über die Wangenknochen, die kleine Nase, den Halsansatz. Zärtliche Berührungen und das leise Plätschern der Wassertropfen, die von seinem ausgestreckten Arm rinnen.

Ihre Augen werden schwer, jegliche Angst ist gewichen und ihr Körper gibt sich dieser Begegnung hin. Die Berührungen unter Wasser so sanft, dass sie nicht weiß, ob sie wirklich sind. Ihre Beine drohen unter ihrem Körper wegzuknicken, doch ein Arm greift stützend unter sie und zieht sie zu sich ran – dann ist um sie herum nur noch Wasser...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Tunishaidoru
2008-04-11T15:00:08+00:00 11.04.2008 17:00
Die Szene hast du gut beschrieben, gefiel mir richtig gut ^^
Ich kenne das rpg leider nicht.
Was ich nicht so toll fand war das du in der Gegenwart erzählt hast, ich persönlich mag das nicht so sehr.
Von: abgemeldet
2007-06-12T21:39:36+00:00 12.06.2007 23:39
Schöne Geschichte, toll geschrieben, nur... Ich sehe Thad in den Schlagworten, aber nicht in der Story.
Kommt der noch?

Von:  Poolee
2007-06-06T18:56:49+00:00 06.06.2007 20:56
@Vidra: Danke, für dein Kommentar. Der Satz ohne Verb ist beabsichtigt, ist eine Ellipse.
Von:  Ea
2007-06-05T13:49:13+00:00 05.06.2007 15:49
ich find sie sehr schön geschrieben, nur zu ende haben sich leider ein paar fehler eingeschlichen, zum beispiel ist da einmal ein satz ohne verb
ich finde es auch gut, dass du eine erklärung zu den beiden personen abgegeben hast, sonst hätte ich gar nichts verstanden, weil ich das rpg und die caras nicht kenne ^^


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