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Chocolate is the bittersweet taste of Memories

Mello
von

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One Shot

Autor: LadyHiwatari
 

Fandom: Death Note
 

Pairing: keins
 

Warning: Dark (oO und das recht plötzlich…), Sad?; das Wort 'haben'
 

Testament: *drop* Ich habe mir Mühe gegeben…>.< Ich finde die Beziehung zwischen L und Mello wahnsinnig interessant und es könnte ruhig mehr dazu geben… (generell zu ihrer Vergangenheit…*.*)
 

Enjoy…?
 


 

Chocolate is the bittersweet taste of Memories
 


 


 

Als Mello im Waisenhaus war, hatte er nichts.
 

Sicher, er besaß einige Sachen, Klamotten und so ein Zeug, aber er hatte nichts. Nichts, wofür es sich zu leben gelohnt hätte.
 

Die ersten Tage hatte der blonde Junge ruhelos im großen, unbekannten Haus verbracht. Er fühlte nichts; fühlte sich nicht Zuhause oder verbunden mit diesem Ort, fühlte aber auch nicht das Gefühl ausbrechen zu müssen.
 

Mello lebte nur, um gelebt zu haben.
 

Jedenfalls kam es dem Blonden so vor. Er hatte kein Ziel, keinen Wunsch und keinen Traum.
 

Mello hatte nichts.
 

Er hatte nichts, bis er einen schwarzhaarigen Jungen auf einen seiner Wanderschaften durchs Haus traf. Mello hatte ihn nie zuvor im Waisenhaus gesehen. Der Junge hatte zerzaustes, schwarzes Haar und trug einen zu großen weißen Pullover und eine unpassende blaue Jeans dazu.
 

Komisch war das erste, was Mello zu L einfiel.
 

Der große Junge hatte zwei Tafeln Schokolade in der Hand, die eine hatte er bereits geöffnet. Mello sah, wie der Junge kaute.
 

Mit großen leeren Augen blickte er den Jungen an, dieser starrte unverhohlen zurück. Mello empfand es als sehr unhöflich zu starren, doch er selbst konnte den Blick nicht von diesem neuen Jungen wenden.
 

"Willst du?", fragte der Junge und hielt ihm ein abgebrochenes Schokoladenstück hin. Seine Stimme klang freundlich und gleichzeitig zurückhaltend. Der Schwarzhaarige musterte ihn immer noch aufmerksam.
 

Mello schüttelte stumm den Kopf. Er sollte keine Sachen von Fremden annehmen und solange er diesen Jungen nicht kannte, war dieser ein Fremder für ihn.
 

Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern und aß das abgebrochene Stück.
 

"Wie heißt du?", fragte er.
 

"Du zuerst", schoss es aus Mello heraus. Seine Stimme krächzte ein wenig, weil er die letzten Tage nicht geredet hatte. Irgendwie klang sie sogar ungewohnt hell für den kleinen Jungen.
 

Der Schwarzhaarige schaute den Jungen ernst an.
 

"Ich bin L."
 

"Was ist denn das für ein Name?", kam es leicht verächtlich von Mello.

L – für ihn war das kein Name. Sicher, sie hatten sich ihre Namen aussuchen dürfen, als sie hierher kamen, aber wer würde sich bitte schön einen so bescheuerten Namen ausdenken?
 

"Du bist mit antworten daran", erwiderte L nur freundlich.
 

Er starrte den Schwarzhaarigen einige Sekunden böse an, bevor er seinen Namen murmelte.
 

"Ein interessanter Name", sagte der Junge nur und starrte Mello weiter an.
 

"Es ist unhöflich jemanden anzustarren", sagte der Blonde in einem kindischen, besserwisserischen Ton und streckte das Kinn eigensinnig nach oben, um L in die Augen sehen zu können.
 

Ls Miene blieb ausdruckslos. "Du hast Recht", gab er zu, wandte seinen Blick jedoch nicht ab.
 

Einige Minuten des Schweigens vergingen, in denen sie sich weiter anstarrten. L mit einem interessierten, undeutbaren Blick und Mello aus reinem Trotz.
 

Schließlich war es L, der die Stille unterbrach, in dem er dem blonden Jungen erneut die Schokolade anbot. Er hielt ihm die Tafel hin. "Sie ist auch nicht vergiftet", sagte er.
 

Mello, dem nie der Gedanke gekommen war, dass sie es sein könnte, griff sich die ganze Tafel und biss schnell davon ab. Wenn der Größere unbedingt höflich sein wollte, bitte. Mello wollte ihn nicht davon abhalten. Dass er nun eine ganze Tafel Schokolade verloren hatte, war nicht seine, Mellos, Schuld.
 

Der unbekannte Junge lächelte kurz, als Mello demonstrativ die Schokolade vor seinen Augen aufaß. Mello konnte nicht sagen warum, aber das kleine fast schon schüchterne Lächeln des Jungen war ihm sympathisch. Jedenfalls war es ihm nicht unsympathisch. Auch wenn L ihn wie ein Kind behandelte, (das er auch war,) fühlte er sich auf eine merkwürdige Art und Weise gleichberechtigt.
 

Wie sein erster Eindruck ihm schon gesagt hatte: L war komisch.
 

"Willst du auch die andere Tafel?", fragte der Schwarzhaarige und hielt sie ihm hin.
 

Der Junge schien nicht aus seinem Fehler, höflich zu sein, gelernt zu haben, fand Mello und sagte ihm das auch.
 

Mit einer ernsten Miene erwiderte er: "Ehrlich gesagt, mag ich Schokolade nicht so. Auch wenn sie süß ist, finde ich sie nicht so anziehend wie Kuchen zum Beispiel." Dann murmelte er mehr zu sich selbst: "Watari wollte mir für die Fahrt noch einen Kuchen holen…"
 

Das war das erste, was Mello über den Jungen namens L erfuhr. Dass dieser Kuchen mehr mochte als Schokolade. Und dass er nicht im Waisenhaus wohnte.
 

Die nächste Zeit sah er L ab und zu wieder. Manchmal kam er mehrmals in der Woche, dann blieb er wochenlang weg. Jeden Tag dachte Mello an den Schwarzhaarigen und fragte sich, was dieser wohl machte. Und wann er wieder kommen würde.
 

Durch den Gedanken an L wurde jeder Tag interessant und Mello hatte das Gefühl, dass seine Tage nicht mehr leer waren. Immerhin hatte er jetzt etwas. Mello hatte L und die Schokolade, die er ihm fast jedes Mal mitbrachte. (Er versuchte den Gedanken zu verdrängen, dass dieser die Schokolade jedes Mal nur für ihn mitbrachte, wo er sie doch nicht so mochte, doch innerlich hoffte er darauf.)
 

Mello brannte darauf, zu erfahren, womit L die ganze Zeit beschäftigt war, doch alle Versuche es im Waisenhaus zu erfahren, liefen ins Nichts hinaus.
 

Auch von L selbst bekam er nie Details. Selten erzählte dieser ihm etwas von den Städten und verschiedenen Ländern, in der er bereits gewesen war, doch Mello hatte das Gefühl, dass L sich nie wirklich in einer dieser Städte und Ländern umgesehen hatte. Von dem Unterricht, den er im Waisenhaus bekam, wusste er mehr über die Welt als L, der soviel reiste, wie es ihm schien. Das Einzige, was dieser ihm wirklich detailliert berichtete, war, dass die Schokolade in Paris einen leicht bitteren Nachgeschmack hatte und die Kuchen in China zu süß waren.
 

Die meiste Zeit ließ L jedoch ihn von seinem Leben im Waisenhaus erzählen. Mello war sich sicher, dass Ls Geschichten viel interessanter waren, dennoch erzählte er ihm breitwillig alles, was er erlebt hatte und was er dachte. Von Near, dem Allzeit-Besten und zurückgebliebenem Streber, Matt, der eigentlich ziemlich cool war und den er eigentlich gerne als Freund haben würde, wenn dieser nicht ziemlich unnahbar und in seiner eigenen Welt versunken zu sein schien.
 

Während L immer mit seinem Kuchen beschäftigt war, wusste Mello, dass er ihm zuhörte. L sagte nichts dazu, dass er die anderen Kinder ärgerte oder dass Mello eine unglaubliche Eifersucht auf Near hatte. Das Einzige, was er ihm immer wieder sagte, war, dass Mello versuchen sollte, der Beste zu sein.
 

Dass er die besten Noten brauchte, um der nächste L zu werden.
 

Am Anfang begriff der junge Mello nicht, was das bedeutete. Für ihn gab es nur ein L und dieser war unersetzbar. Doch später wusste er, was es hieß, den Namen L zu tragen.
 

Dennoch machte er sich nie Gedanken um andere Dinge, wenn der Schwarzhaarige bei ihm war. Wenn sie zusammen waren, befand sich immer ein Kuchen vor L und eine Tafel Schokolade in Mellos Hand.
 

Kuchen und Schokolade erinnerten Mello seitdem an L und wenn L nicht da war, wusste er, dass wenigstens die Schokolade immer griffbereit war.
 

Doch nachdem er von Ls Tod erfahren hatte, half ihm keine Schokolade der Welt.
 

Der Name L ging an Near. Mello wusste, dass er, da er nur der Zweitbeste war, den Namen L nicht alleine beanspruchen konnte und eine Zusammenarbeit mit Near empfand er als unmöglich. Er fand den Gedanken unerträglich, dass er jeden Tag L sein würde und jeden Tag L sehen musste. Den falschen L.
 

Keiner außer L durfte diesen Namen tragen. Keiner durfte L sein.
 

Wenige Wochen später verließ er das Waisenhaus, um seinen eigenen Weg zu finden. Einen Weg, wie er KIRA zur Strecke bringen konnte – vor Near.
 

KIRA war der Mörder von L und Mello wollte sicher sein, dass er derjenige war, der Ls Mörder töten würde. Er würde niemals Ls Namen tragen können – seiner Meinung nach hatte es keiner verdient – doch er wollte derjenige sein, der den Mörder der Person, die ihm am meisten etwas bedeutet hatte, fand.
 

Erst wenn er KIRA getötet hatte, würde er sicher sein können, dass er L niemals verlieren würde.
 

Denn wenn er weder L hatte noch seinen Namen trug, brauchte er etwas, dass ihm bewies, dass er dennoch was hatte.

Etwas, womit er weiterleben konnte. Dass ihm zeigte, dass er nicht das, was er all die Jahre im Waisenhaus hatte, verloren hatte.
 

Mello wusste, dass Erinnerungen vergänglich waren.
 

Genauso wie die Schokolade, die er jeden Tag aß und die ihn so an den komischen, schwarzhaarigen Junge erinnerte, der damals für ihn da gewesen war.
 

Und alles, was zurückblieb, war der süße Geschmack im Mund, der Mello immer wieder bewusst machte, dass alles vergänglich war.
 


 


 


 

~ Fin ~
 

Nachwort: Kill me – Kiss me? (XD Sorry, der musste mal kommen…*drop*)
 


 


 


 

~ Lady



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2011-04-27T21:54:45+00:00 27.04.2011 23:54
Hey,
also wirklich...
wie kannst du nur etwas so Schönes schreiben?
Du hast Recht, die Thematik ist sehr interessant und ich finde von dir wirklich gut umgesetzt.
Schöne Worte, ich liebe das Ende.
Und dennoch... Das könnte jetzt an mir liegen, aber es muss gesagt werden.
Mellos Gefühle... Klar, die Worte sind da mit ihrer Kraft, aber irgendwie... Ich hab keinen wirklichen Gefühlsumschwung erlebt.
Was aber nichts an meiner eigentlichen Meinung ändert, nämlich dass die FF wirklich toll ist.
So melancholisch und tiefgreifend.
Und so wahr..

<3
Von:  SonnyXD
2011-04-27T16:12:43+00:00 27.04.2011 18:12
^^

Von:  Inu_Julia
2011-04-26T19:01:05+00:00 26.04.2011 21:01
Eine interessante Geschichte :) Um ehrlich zu sein hab ich mir nie so wirklich Gedanken gemacht, wie die zwei wohl das erste Mal aufeinander getroffen sind und deine Geschichte könnnte das schon irgendwie sehr gut treffen :D Ich finde Mello an sich schon ziemlich interessant und die Art wie du ihn darstellst gefällt mir auch sehr :D
Dein Schreibstil ist auch sehr nett, hier und da noch ein paar sprachliche Ungereimtheiten, aber alles in allem gefällt mir diese FF ziemlich gut :D Alleine die Idee ist schon klasse und wenn man das Ende der Serie kennt auch noch ziemlich traurig :( Daumen hoch :D
Von: abgemeldet
2008-09-26T16:52:33+00:00 26.09.2008 18:52
Gefällt mir sehr gut, sehr einfühlsam beschreibst du Mellos Gefühle.
Ein paar kleine Fehler in der Grammatik und Rechtschreibung, die aber den Lesefluss nicht stören.

Eine bittersüße Kurzgeschichte.
Von:  MuckSpuck
2007-07-30T05:42:12+00:00 30.07.2007 07:42
Ich bin leida mal wieder eine ziemlich Unwissende hier...
Gibt es also diese Charakteren schon od. hast du sie dir ausgedacht? Ich schätze mal, sie gibt es und de Serie heißt Death Note?! Richtig kombiniert? XD

Aber ich kann deinen Stil bewerten und du bekommst 5 Sterne :) *flausch*
Ich mag es sooo, wie du schreibst!
Und die Charakteren, wenn auch unbekannt, haben mich interessiert...
Vielleicht schau ich mir mal mehr dazu an, wegen dir ;)

Hdl, Mucki
Von:  Oceanwhirl
2007-05-29T17:34:10+00:00 29.05.2007 19:34
Narf, traurig -.- Aber schön. Aber traurig.
Irgendwie hab ich Mello noch nie von dieser Seite betrachtet, aber es ist ziemlich bereichernd. Das gibt ihm irgendwie mehr Tiefe - das hast du wirklich super beschrieben. Und diese bedrückende Stimmung, die der Schluss vermittelt, tut das ihrige dazu und rundet die insgesamt tolle Fic wunderbar ab.
Ich frag mich, warum du so wenig Kommentare hast... Ich find's genial.
Von:  ReiRei-chan
2007-05-18T08:21:46+00:00 18.05.2007 10:21
Hey ^^

Ich liebe Death Note, den Manga und die Animeserie ist genial, hast du die schon mal gesehen? Bestimmt, so wie ich dich kenne! xDD

Zumindest sieht deine FF wieder danach aus xD

Du bist wohl wieder ganz in der Thematik versunken und hast deinen wirren Gedanken freien Lauf gelassen *flausch*

Ich kann nichts mehr hinzufügen, denn Vera_Juventia hat mir leider schon jedes Lob aus dem Mund genommen xD

I-wie gemein das ich diesmal nicht so viel schreiben kann *lach*

Aber du weißt ja, dass ich sie klasse finde und dass ich immer wieder gerne etwas von dir lese, denn du bewegst dich in beinahe jeder Thematik sehr sicher ^^ Das gefällt mir so an dir. Du bist eben ein Allrounder ^^

*flausch*
Von:  Juventina
2007-05-12T18:12:20+00:00 12.05.2007 20:12
Hey ^^

Schön, dass du die FF gleich reingestellt hast *-* Sie ist meine Lieblings-DeathNote-FF von dir und ehrlich gesagt auch die Beste, die ich überhaupt gelesen habe!

Schon der Anfang ist toll... wie du zeigst, wie sich Mello fühlt, was es für ihn bedeutet, in dem Waisenhaus zu zeigen - und dabei den Unterschied zwischen "besitzen" und "haben" herausstellst -, ist sehr einfühlsam geschrieben. (Was du sowieso _immer_ gut kannst.)

Dann kommt es zur Begegnung mit L - genauso könnte ich sie mir vorstellen, wie er Mello einfach seine Schokolade bietet und wie es dann zu einem Gespräch führt; beide zurückhaltend, Mello mit einer noch größeren Distanz als L - überhaupt, WIE sie sich unterhalten, finde ich wunderbar. Sehr IC, meiner Meinung nach, vor allem Mellos Gedanken (Ja, L _ist_ ein komischer Name XD).

Auch finde ich toll, wie du diese kleinen Details einbaust - die Schokolade aus Paris, Near, der Streber... Das macht das Ganze lebendig und man merkt dadurch, wie sich Mello verändert; am Anfang war es ihm ja nicht wichtig, ob er lebte oder nicht.

Was ich an der FF am besten finde, ist die Bedeutung des ganzen - schon allein die Idee dafür ist großartig! Es würde zu Mello passen, dass er nicht mit Near zusammenarbeiten und Kira selbst fangen will, dass er Schokolade so gerne isst - wegen _L_. Diese Verbindung zwischen den beiden hast du wirklich klasse beschrieben... Die Bewunderung, Anzeihung, die Mello für L empfindet, diese so rührende "Freundschaft" und Stütze, die L für ihn war... Auch dass L ein klein wenig Partei für Mello ergreift, als er ihm sagt, dass er der Beste sein soll; man kann sich das so gut vorstellen... du gibst den beiden eine Beziehung, die im Manga leider nie beschrieben wurde und deine Schlussfolgerungen bzw Ideen sind genial! *-*

Auch das Ende ist toll... Wunderbar passend für die gesamte FF, melancholisch und vor allem bedeutungsvoll und tiefgründig. Es hat sich immer mehr gesteigert; am Anfang war Mello emotionslos, dann trifft er auf L und wird lebendiger - dann sein Tod und das, womit Mello nun leben muss.. Eine klasse FF, die ich wirklich liebe! ^__^
Hdl, Nadia ^^


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